Theorie des sozialen Handelns: 3 Kernannahmen
1. Menschliches Handeln ist zielgerichtet und wird daher durch spezifische Präferenzen oder Motive bestimmt.
2. In der Verfolgung ihrer Ziele unterliegen Menschen bestimmten Restriktionen.
3. Menschen maximieren in ihrem Handeln ihren Nutzen (unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Ziele und Handlungsrestriktionen)
=> Menschenbild des Homo Oeconomicus
2. In der Verfolgung ihrer Ziele unterliegen Menschen bestimmten Restriktionen.
3. Menschen maximieren in ihrem Handeln ihren Nutzen (unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Ziele und Handlungsrestriktionen)
=> Menschenbild des Homo Oeconomicus
Soziale Schließung
- Erschwerung des Zugangs zu bestimmten sozialen Positionen durch bestimmte Bedingungen (z.B.: nur wer Abi hat, darf studieren)
- dient auch dem Zweck des Machterhalts / der Monopolisierung bestimmter sozialer Positionen.
- oft durch institutionell-administrative Vorgaben gesetzlich geregelt (-> es kann nur Arzt werden, wer ein Studium der Medizin absolviert hat)
- dient auch dem Zweck des Machterhalts / der Monopolisierung bestimmter sozialer Positionen.
- oft durch institutionell-administrative Vorgaben gesetzlich geregelt (-> es kann nur Arzt werden, wer ein Studium der Medizin absolviert hat)
Ausbeutung
- Spezialfall sozialer Schließung, weil die Ausschließenden in sozialer Relation (Administration und Herrschaft) zu den Ausgeschlossenen stehen:
1. Der hohe Wohlstand einer Gruppe ist ursächlich abhängig vom geringen Wohlstand einer anderen Gruppe.
2. Diese ursächliche Beziehung basiert auf dem Ausschluss der einen Gruppe von der Kontrolle über die zentralen Produktionsmittel in einer Gesellschaft.
3. Diese ursächliche Beziehung schließt wesentlich die Aneignung der Arbeitserträge der einen Gruppe durch die andere Gruppe ein.
1. Der hohe Wohlstand einer Gruppe ist ursächlich abhängig vom geringen Wohlstand einer anderen Gruppe.
2. Diese ursächliche Beziehung basiert auf dem Ausschluss der einen Gruppe von der Kontrolle über die zentralen Produktionsmittel in einer Gesellschaft.
3. Diese ursächliche Beziehung schließt wesentlich die Aneignung der Arbeitserträge der einen Gruppe durch die andere Gruppe ein.
Sekundärer Effekt der sozialen Herkunft (Bildungschancen)
Kinder aus vertikal höher einzustufenden Klassenlagen/Schichten entscheiden sich bei gleichen Leistungen eher für einen weiterführenden Verbleib im institutionellen Bildungssystem;
Bildungsentscheidungen von a) außen und b) innen:
a) Lehrer bewerten Kinder aus höherer sozialer Lage bei gleicher Leistung tendenziell besser
b) Kinder aus niedrigerer sozialer Lage entscheiden sich eher für niedrigere Bildungslaufbahn ("bekannte" Bildungslaufbahn entsprechend den Eltern: "Ich werde Arbeiter!", Risiko des ausbleibenden Bildungsertrags)
Bildungsentscheidungen von a) außen und b) innen:
a) Lehrer bewerten Kinder aus höherer sozialer Lage bei gleicher Leistung tendenziell besser
b) Kinder aus niedrigerer sozialer Lage entscheiden sich eher für niedrigere Bildungslaufbahn ("bekannte" Bildungslaufbahn entsprechend den Eltern: "Ich werde Arbeiter!", Risiko des ausbleibenden Bildungsertrags)
4 Möglichkeiten der Operationalisierung von "Armut"
Sozialhilfebezug
- Kritik: viele wollen nicht, Sozialhilfe soll gerade Mittel zur beseitigung von Armut sein
Einkommensansatz
- eindimensionale Einordnung nach Einkommen (pro Haushalt)
- Niedrigeinkommen: weniger als 60% des Durchschnitts, relative Armut: weniger als 50%, strenge Armut: weniger als 40%)
-> wird am häufigsten verwendet
-> Kritik: Einkommen pro Haushalt zeigt nicht immer tatsächliche Versorgung in zentralen Lebensbereichen
Lebenslagenansatz
- mehrdimensionaler Ansatz: auch nicht-monetäre Aspekte zählen mit (z.B. Partizipation an Erwerbsarbeit, Bildung der Personen im Haushalt, Wohn- und Gesundheitssituation)
Deprivationsansatz
- betrachtet die Ausstattung von Haushalten mit Gütern und Dienstleistungen
-> empirische Studie: was braucht man, was habe ich?
- Kritik: viele wollen nicht, Sozialhilfe soll gerade Mittel zur beseitigung von Armut sein
Einkommensansatz
- eindimensionale Einordnung nach Einkommen (pro Haushalt)
- Niedrigeinkommen: weniger als 60% des Durchschnitts, relative Armut: weniger als 50%, strenge Armut: weniger als 40%)
-> wird am häufigsten verwendet
-> Kritik: Einkommen pro Haushalt zeigt nicht immer tatsächliche Versorgung in zentralen Lebensbereichen
Lebenslagenansatz
- mehrdimensionaler Ansatz: auch nicht-monetäre Aspekte zählen mit (z.B. Partizipation an Erwerbsarbeit, Bildung der Personen im Haushalt, Wohn- und Gesundheitssituation)
Deprivationsansatz
- betrachtet die Ausstattung von Haushalten mit Gütern und Dienstleistungen
-> empirische Studie: was braucht man, was habe ich?
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Author: CoboCards-User
Main topic: BiWi 2D
Topic: Soziale Ungleichheit
Published: 08.09.2019
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