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Alle Oberthemen / Politik / Andere Ethnien in Deutschland

Andere Ethnien in Deutschland (33 Karten)

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Lernerfolg
· die zentralen Begiffe dieses Kurses (Ethnie, Ethnisierung, Ethnozentrismus, Heterogenität, Homogenität, Nation/Nationalstaat) definieren zu können und sicher mit ihnen umzugehen

· sich mit Beispielen von Kindern und Jugendlichen aus anderen ethnischen Gruppen im deutschen Schulsystem auseinanderzusetzen

· die Situation der jeweiligen ethnischen Minderheit in einen gesellschaftlichen und politisch-historischen Zusammenhang zu bringen

· staatliche Rahmenbedingungen als zentralen Faktor für Schulpolitik zu erkennen

· durch die Analyse von Zielen, die im Bildungswesen für die einzelnen (ethnischen) Gruppen verfolgt wurden, eine Systematisierung von Schulpolitik gegenüber ethnischen Minderheiten zu erkennen
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Ethnisierung
Als Ethnisierung wird hier ein Prozess bezeichnet, bei dem (soziale) Unterschiede bzw. Differenzierungen durch die ethnische „Brille“ betrachtet, wahrgenommen und interpretiert wurden Ethnisierung > Umgang mit der Pluralität der modernen Gesellschaft. Er entsteht vor dem Hintergrund eines ethnisch geprägten nationalstaatlichen Selbstverständnisses und findet sich in vielen sozialen Konfliktsituationen. Für all diejenigen, die sich zu einer Wir-Gruppe zählen oder gezählt werden wollen, entsteht aus dem Interesse an der Zugehörigkeit eine Motivation, die ethnozentrischen Vorurteile dieser Wir-Gruppe zu übernehmen. Das Interesse an der Zugehörigkeit wird dadurch zum erkenntnisleitenden Interesse bei der Übernahme von Vorurteilen bzw. bei deren Ausbildung. Die Übernahme der wirgruppenspezifischen Vorurteile wird zum Nachweis der Zugehörigkeit zur Eigengruppe. Je umstrittener die Abgrenzung der Eigengruppe von Fremdgruppen ist, umso wichtiger werden die Vorurteile der Eigengruppe gegenüber Fremdgruppen.
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Ethnizität
> bezeichnet die individuell empfundene Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe, deren gemeinsame Merkmale z.B. Sprache, Religion bzw. gemeinsame Traditionen sein können.
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Diskutieren Sie die Aussage 'Minderheit ist, wer will'.
(SA_L 3 Ü moodle)
3 Relevante Fragen in diesem Zusammenhang sind:
1) Wie kommen die Mehrheitsangehörigen, die „wir“ zueinander sagen, zu ihrem Einverständnis darüber, was normal ist und was nicht normal ist bzw. Welches Kennzeichen wird in solchen Fällen herangezogen, um zu entscheiden, dass eine Person zu einer Minderheit oder zu den Mehrheitsangehörigen zu zählen ist? (Aspekte des Maßstabs / Problematik von nicht eindeutigen Kategorien: z. B.  Ethnie / „Rasse“ / Religion); (3 Punkte)2) Wer oder was ist eine Minderheit? (Minderheiten gibt es erst, seit es Mehrheiten gibt / Mehrheiten im hier gebrauchten Sinne existieren erst seit der Durchsetzung der Idee von der Gleichheit der Menschen oder mindestens der Gleichheit der Staatsangehörigen [Zusammenhang mit der Entwicklung der modernen Gesellschaft] Minderheiten sind machtunterlegene Teilgruppen einer Gesellschaft - sie kann im Extremfall die quantitative Mehrheit der Bevölkerung sein / Machtpotential der diskriminierenden Seite); (3 Punkte)
3) Wer oder was eine Minderheit ist, ist eine in hohem Maße politische Frage. Deshalb ist die Formel „Minderheit ist, wer will“ um einen kleinen, aber wichtigen Zusatz zu ergänzen: Minderheit ist, wer will – wenn er/sie kann (und man ihn/sie lässt)“. (Aspekt der “(macht)politischen Verhältnisse“). (3 Punkte)

(insgesamt 9 Punkte)
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Quelle: offiz. Beantwortung
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Durch welche Kriterien wird ethnische Differenz bestimmt und worin liegt die Problematik bei der Festsetzung solcher Kriterien?
Bevor Nationalstaaten gegründet wurden, waren Kriterien für Differenz der soziale Status, äußere Erscheinungsmerkmale und religiöse Abgrenzung. Durch Nationalstaatenbildung wurde versucht, dass ethnische und die territoriale Abgrenzung übereinstimmen. Die Kriterien für ethnische Differenz wurden Sprache und Abstammung, die ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Ethnie schaffen sollte. Seit dem 19. Jht gelten Angehörige zu einer Ethnie, wenn sie eine gemeinsame Sprache sprechen.
Die Problematik bei der Festsetzung einer gemeinsamen Sprache ist die häufig die Aberkennung von anderen Sprachen Niederdeutsch, Jiddisch, Romanés oder z. B die Sprache erst bei der Einreise erlernt werden muss ((Spät-)Aussiedlern).
Die Problematik bei dem Kriterium der Staatsangehörigkeit ist, dass Menschen die dauerhaft in der Bundesrepublik Deutschland leben und die Staatsangehörigkeit besitzen, dennoch nicht von allen anderen Deutschen der Ethnie zugerechnet werden. Bei Sinti, dauerhaft in Deutschland lebende Juden und bei (Spät-)Aussiedlern trifft dies zu. Damit sind die Kriterien gemeinsame Sprache und Staatsangehörigkeit nur begrenzt
tauglich für eine ethnische Zurechnung.
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Was kennzeichnet ethnische Differenz?
1) Erklärung des Begriffs Ethnie:
Wir-Gruppe die vermeintliche o. tatsächliche Gemeinsamkeiten (Sprache, Sitten, Herkunft, Kultur) unterstellt und Homogenität, Konfirmität erwartet. Ob die Gemeinsamkeiten empirisch erfasst sind, spielt keine wesentliche Rolle. Eine Wir-Gruppe existiert durch 3 Def. Prozesse:
2)  > individuelle Selbstdef. (1 Pers. fühlt sich zugehörig)
     > kollekt. Selbstdef. (Gruppe erkennt die Pers. an)
     > Fremdef. (Per. außerhalb der Gruppe)

3) Als Ethn. Differenz bezeichnet man die Pers., die sich auf Grund der genannten Diff. Merkmale nicht zu einer Gruppe zählen, die als "normal" herrschend betrachtet wird. Weitere Diff. merkmale wie Status, Nationalität, Religion, Geschlecht sind mit einer Rechtsstellung verbunden und somit festgeschrieben. Problematik
Diff. Kriterien beruhen auf Zuschreibungen, sind wandelbar und wechselhaft

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Normalitätskonstrukt
Das Normalitätskonstrukt führt bei der Selektion zu Ungleichheit, denn es verschafft denjenigen Vorteil, die ihm entsprechen, benachteiligt gleichzeitig die, die dieser Norm nicht entsprechen.
" Nichts ist ungerechter als die gleiche Behandlung Ungleicher"
# Farbige
# Frauen
# Behinderte
# Kranke
# Angehörige andere Religionsgemeinschaften
# Angehörige einer unteren sozialen Schicht
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Kontinuitätslinie
Fortentwicklung oder Weitergeltung älterer Rechtssetzungen, der Fortdauer von Motiven und Absichten oder der Personengleichheit der Akteure. Ein Beispiel für eine Kontinuitätslinie ist die späte Trennung in Grund- und Hauptschule
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Gründe für Grundlinien staatlicher Schulpolitik
1) Einstellung gegenüber Pluralität und Differenz
2) ökonomische und politische "Großwetterlage
3) Nützlichkeit der Minderheiten, die sich an den Bedürfnissen der Machthaber orientiertDie Hugenotten z.B. sind aus Sicht der Machthaber als Bevölkerungszuwachs und Arbeitskräfte willkommen.
Willkommene, nützliche Flüchtlinge finden bildungspolitische Beachtung z.B. durch Gewährung von Autonomie und unwillkommene Flüchtlinge erhalten höchstens durch den Ausschluss von Rechten bildungspolitische Beachtung.
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Grundlinienen staatlicher Schulpolitik für andere Ethnien
1. Nichtbeachtung
2. Assimilation - Segregation
3. Germanisierung durch staatliche Maßnahmen
4. tendenzielle Aufhebung der staatlichen Markierung von Differenzlinien
5. Einräumung von staatlich garantierter Autonomie

Bsp.:
1: Nichtbeachtung der Sinti und Roma im Hinblick auf ihre Kultur, da diese weitgehenst unbekannt ist
2: Assimilation zB. durch in der Nazi-Zeit durch die Einschulung polnischer Kinder in deutsche Schulen, dazu wurde vorher ein Verfahren durchgeführt, indem festgestellt wurde, inwieweit sie germanisierbar sind. Die restlichen Kinder gingen auf Polenschulen mit niedrigem Niveau - ein klarer Fall von Segregation
3. Germanisierung durch staatliche Maßnahmen fanden zB zu Beginn des deutschen Reiches statt, Schulpolitik wurde auf allen Bereichen parallelisiert, Unterrichtsprache war Deutsch mit dem Ziel der Germanisierung von anderen Ethnien
4. deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag, mit dem Deutsche mit polnischen Wurzeln die gleichen Rechte in Polen bekamen, wie Polen mit deutschen Wurzeln in Deutschland
5. Einräumung von staatlich garantierter Autonomie: Situation der Hugenotten zu Zeiten Preußens, indem ihnen Sonderrechte in Form von kultureller Autonomie, französischen Schulen und Gottesdiensten gewährt wurden
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Sinti und Roma - Bildungssituation heute - Barrieren
> Lehrkräfte schwierig: Sinti- und Roma-Hintergrund eines Kindes erkennen (dürfen nicht über ihren kulturellen Hintergrund sprechen)> Kinder schwierig: Deutsch als Zweitsprache und Soz.bedingungen> Eltern schwierig: Angst vor Assimilation (keine Anleitung im deutsch. Bild.system die handlungsfähig in beiden Kulturen sozialisiert und erzieht)schulischen Misserfolges basiert auf der Unflexibilität des Schulwesens
Lösungsansatz: Synthese der kulturellen Traditionen
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Perspektivenerweiterung zum Wohl aller Kinder
> Keine Akzeptanz der gängigen Abgrenzungskriterien Staatsangehörigkeit, Sprachkenntnisse und kulturelle Zuschreibungen
> Perspektivenerweiterung zum Wohl aller Kinder
Neben der vorherrschenden Mehrheitsperspektive sollen auch die Minderheitenperspektiven stehen
> Die Sozialgebundenheit und Begrenztheit kultureller Muster soll erkannt werden (Ethnozentrismus, Nationalismus, Eurozentrismus).

Praktisch sieht das so aus, daß durch interkulturelles Lernen eine Mehrperspektivität aufgebaut wird, die sprachliche und kulturelle Diversität thematisiert und das sozialverträgliche Handeln in komplexen, pluralen Zusammenhängen eingeübt wird (z. B. Nieke 1994).
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Edikt von Potsdam räumte den Hugenotten einen Sonderstatus ein:
    *  freie Wahl des Wohnortes
    * Gewerbefreiheit
    * Steuerfreiheit
    * finanzielle Unterstützung bei Unternehmensgründungen
    * Recht zur Einrichtung eigener Schulen mit Französisch als Unterrichtssprache
    * Gerichtsbarkeit und
    * schließlich das Recht zum Aufbau eigener Siedlungen
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Nationalstaaten: zwei verhängnisvolle Tendenzen
zeigte im Verlauf des 19. Jahrhunderts die Entwicklung der Nationalstaaten: Ideologische Verhärtung und eine reine Machtstaatspolitik mündeten einerseits in einen emotional hoch geputschten Nationalismus und Chauvinismus, andererseits schlug das Selbstbestimmungsrecht der Völker ins Gegenteil um und führte zu einer rigorosen Unterdrückungs- bzw. Assimilierungs(Angleichungs-) politik von nationalen Minderheiten.

Was also im Geist des Fortschritts und der Demokratie begann, schlug um in eine autoritäre Ideologie und eine Politik des Säbelrasselns. Der Imperialismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist Ausdruck für diese Wandlung.
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Bitte erläutern Sie, was unter einer autochthonen Minderheit zu verstehen ist.
* a. Sprache als die offiziell anerkannte Landessprache sprechen
* schon seit langem Staatsbürger des Staates sind, »alteingesessen« gelten
* klar umrissenen Territorium leben (Sorben in der Ober- bzw. Niederlausitz oder die Dänen in Schleswig-Holstein.

Die Vertreter dieser Theorie gehen u. a. davon aus, dass eine Volksgruppe mindestens drei Generationen im Aufnahmestaat leben muss und zudem territorial identifizierbar sein muss, d. h. nicht verstreut wohnen darf, um als autochthon anerkannt zu werden.
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Allochthon ...Minderheit
Menschen, Gruppen - die nicht ursprünglich am heutigen Wohnort lebten, bzw. sich durch ihren Herkunftsbezug deutlich von den  autochthonen Menschen ihrer Umgebung unterscheiden. Als allochthone Minderheiten werden Gruppen bezeichnet, deren Angehörige zugewandert sind, (in der Regel) eine fremde Sprache sprechen und als Angehörigeeiner fremden ethnischen/kulturellen Gruppe gelten.Türken Die Frage der Staatsbürgerschaft spielt nur eine untergeordnete Rolle. Als allochthone Minderheit würden auch Personen gerechnet, die sprachlich-kulturell einer »nichtdeutschen« Gruppe zugerechnet werden, bzw. sich selbst dieser Gruppe zurechnen, aber einen bundesdeutschen Pass haben; z. B. wären die in Deutschland eine allochthone Minderheit.
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Was meint 'Normalisierung'? (2 Ü moodle)
Normalisierung bezeichnet hier einen gesellschaftlich bedeutenden Prozess, bei dem die Machthaber ihre ausdrücklichen und heimlichen Maßstäbe gegen die machtunterlegenen Teile der Bevölkerung durchsetzen. (3 Punkte) Solche Entwicklungen können, von außen betrachtet, mit demokratischen Spielregeln vereinbar sein. Die Gleichbehandlung aller Kinder in der Schule ist z. B. so ein Vorgang: demokratisch willkommen, aber zum Nachteil derjenigen, die mit schlechteren
Voraussetzungen
, etwa bezüglich sprachlicher Kenntnisse, in die Schule kommen. (2 Punkte)
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Was ist interkulturelle Bildung?
Interkulturelle Bildung – Antwort auf eine ethnische, kulturell und sprachlich heterogene Schülerschaft zu geben, als der traditionelle Nationalstaat sie gegeben hat.
Die multiethnische, multikulturelle und mehrsprachige
Lebenswelt der Schüler/-innen
und deren Lebensperspektive, die von der Notwendigkeit gekennzeichnet ist, in einem vereinten Europa immer häufiger in multiethnischen und mehrsprachigen Situationen handlungsfähig zu sein, lässt künftig eine Politik ethnischer und sprachlicher Homogenisierung nicht mehr zu.
Tags: Interkulturelle Bildung, mehrsprachig, multiethnisch
Quelle: Grundbegriffe, Begriffe der Interkulturellen Erziehungswissenschaft, http://ifbm.fernuni-hagen.de/lehrgebiete/inte/studium-und-lehre/Grundbegriffe/lexikonartikel/
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Was ist Erziehungswissenschaft?
Erziehungswissenschaft ist eine sozialwissenschaftliche Disziplin, in der es primär darum geht, den Verlauf und die Dynamik von Lern- und Entwicklungsprozessen auf den unterschiedlichen Ebenen und in den unterschiedlichen Bereichen der menschlichen ebenswirklichkeit zu beschreiben, um sie - wenn irgend möglich - zu unterstützen.
(R. Jansen)
Tags:
Quelle: Jansen Seminar
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Definieren Sie den Begriff “Ethnozentrismus“
Der Begriff „Ethnozentrismus“ bezeichnet eine Haltung. Diese Haltung zeigt sich in der Überbewertung der eigenen und Abwertung anderer Gruppen. Ihr liegt die Anmaßung zugrunde, anderen Gruppen gegenüber an Wert überlegen zu sein. (3 Punkte)  Es handelt sich hierbei um einen Gruppenegoismus, der dazu führt, die eigene Gruppe als Mittelpunkt der Welt zu sehen und den kulturellen Reichtum andere Länder und Ethnien darüber zu vergessen oder zu verleugnen. (2 Punkte)
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Was ist unter dem Begriff Minorität zu verstehen? (mehrere Antworten sind möglich)
( X ) Die zahlenmäßig kleinere Gruppe (0,6 Punkte)
( X) Die zahlenmäßig- und machtmäßig unterlegene Gruppe (0,6 Punkte)
( X ) Die machtunterlegene, aber zahlenmäßig stärkere Gruppe (0,6 Punkte)
( X ) Die mengen- und machtmäßig unterlegene Teilgruppe eines Sozialgebildes (Gesellschaft) (0,6 Punkte)
( X ) Minderheit kann unter machtpolitischem Aspekt im Extremfall auch die quantitative Mehrheit der Bevölkerung darstellen (0,6 Punkte)
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Welche Probleme haben sich aus einer nationalstaatlich verfassten Schule, die auf ethnische, kulturelle und sprachliche Homogenisierung zielte, ergeben?
(1) nicht alle Kinder unterliegen der Schulpflicht (Asylbewerbende im schulpflichtigen Alter sind in einigen Bundesländern ausgenommen, zum Teil wird ihnen der Schulbesuch sogar verweigert)
(2) überproportional viele Migrantenkinder werden auf Sonderschulen für Lernbehinderte überwiesen
(3) die Schulabschlüsse nicht-deutscher Kinder bleiben nach Quantität und Qualität unbefriedigend,
auch dann, wenn festgestellt werden kann, dass sich dieser Befund «stärker aus ihrer sozialen Herkunft als aus ihrer ethnischen Zugehörigkeit erklären läßt» (Klemm 1994: 184). 
 
Tags: Asylbewerbende, Sonderschulen
Quelle: Grundbegriffe, Begriffe der Interkulturellen Erziehungswissenschaft, http://ifbm.fernuni-hagen.de/lehrgebiete/inte/studium-und-lehre/Grundbegriffe/lexikonartikel/
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Schulpolitischer Umgang mit Sinti und Roma
Schulpolitischer Umgang > Grundlinie der Nichtbeachtung durch alle politischen Systeme hindurch
Kriterium für Ausgrenzung: Sprache und die fremde Kultur
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Umgang im historischen Verlauf > unterschiedlich: Schutz bis völliger Rechtlosigkeit, Etablierung einträglicher Gewerbe, Entwertung beruflicher Kenntnisse, Verbot der Ansiedlung, Berufsverbot, Zwang zur Ansiedlung, Arbeit in Fabriken.
Politik der Unterdrückung + Verfolgung: Kaiserreichs > BRD hinein.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nationalsozialismus: 1938 Wandergewerbescheine entzogen, 1941 vom Schulbesuch ausgeschlossen, 1942 jüdischen Jugendlichen gleichgestellt, 1943 Deportation. Eigentum wurde enteignet. Teilweise wurden bis in dieses Jahrhundert hinein Versuche dieser Minderheitengruppe verhindert, in ihrer Heimatregion sesshaft zu werden.
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Umgang mit anderen ethnischen Gruppen: Polen
· Polen als ethnische Minderheit in Preußen (historische Gründe)
· von Anfang an staatliche Maßnahmen gegen Polen
Ausgrenzungskriterien gegenüber den Polen weil:
Sprache, Kultur waren wenig angesehen, verfügten nur über einen geringen Sozialstatus, Zuwanderung war nicht erwünscht
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Kaiserreich bis 1918:
· keine Einräumung von autonomen Rechten -> muss vor dem Hintergrund des sich herausbildenden Nationalstaates gesehen werden > Zielvorgabe der Schule zu Beginn des 19. Jahrhunderts die sprachliche Vereinheitlichung=Germanisierung der polnischsprachigen Preußen
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Einräumung von Autonomierechten in der Weimarer Republik
1. Minderheitenschutz zur Zeit der Weimarer Republik im Land
2. außenpol. Interesse Schutz deutschsprachiger Minderheiten in den abgetretenen Gebieten (Minderheitenvertrag zwischen Deutschland und Polen)
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ethnischer Selektion und Ausgrenzung im Nationalsozialismus
· `33widersprüchlich: Assimilation <>Segregation
· Ausgrenzung der Polen ("Polenschulen", Entbildungsprozess) während des Dritten Reiches (bis zum Genozid)
Bedingungen nach 1945 bis 1991 (erst nach "Mauerfall"):
· Nicht-Wahrnehmnung
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Die Grundlinie der Nichtbeachtung polnischer Kinder und Jugendlicher im deutschen Schulsystem von 1945 bis 1990 wird also nach dem Ende des Kalten Krieges abgelöst von der – erneuten – Zusage von Autonomierechten.
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Ständegesellschaft
> Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand war die Grundlage für die Gewährung Rechten
> Adel und Geistlichkeit, der Rest der Bevölkerung war „nicht von Stand“
> Später Bürger/ Bauern und besitzlose Arbeiter

In diese Ständegesellschaft wurde man hineingeboren. Beruf und Ausbildung waren praktisch vorgegeben. Es gab keine Möglichkeit des Aufstiegs.
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Umgang mit anderen ethnischen Gruppen: Böhmische Brüder
· protestantische Glaubensflüchtlinge aus Böhmen, in Preußen angesiedelt haben und in Kolonien zusammenschlossen
· Interesse an Einwanderung (Arbeitskräfte und Entwicklungshelfer"
· keine vergleichbaren Zugeständnisse wie an die Hugenotten
· kein Unterricht in böhmischer Sprache
· schnelle (sprachliche) Assimilation

Wichtig: Einräumung von Privilegien (Hugenotten und Böhmische Brüder) vor der Zeit des nationalstaatlichen Selbstverständnisses
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Schulpolitik in ihren historischen Veränderungen > gegenüber den Hugenotten
· Abwanderung aus Frankreich (religiöse Hintergründe)
· Edikt von Potsdam (1685): Einräumung von weitgehender Autonomie
· Ökonomisches Interesse an Einwanderung
· Entwicklung des autonomen Bildungssystems der Hugenotten
· Allmähliche (sprachliche) Assimilation

staatlichen Grundlinien: garantierte Autonomie und Aufhebung von Differenzlinien (spezielle Autonomiezusagen waren dem historischen Umstand geschuldet, zeitlich vor der Nationalstaatenbildung und der allg. Schulpflicht gewesen zu sein.)
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Umgang mit anderen ethnischen Gruppen: Juden
· Gründe für die historische Ausgrenzung von Juden
· Religiöse Differenz -> genetische (rassische) Differenz
· Jüdische Gemeinden und Schulen
· Assimilation (auch im Bildungswesen)
· Verbot und Ausgrenzung
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Homogenität
- produziert „dazugehörige“ und „Außenseiter“
- produziert ungleiches Ansehen u. ungleiche Chancen für Außenseiter
- macht Pluralität zur Störung und destabilisierenden Faktor
- Ausweg: Anerkennung Heterogenität, Mehrsprachigkeit, europäische Identität (nur EU Sprachen, Türkisch noch nicht), interkulturelle Bildung (ideologischer Bedeutungsverlust des Nationalstaates)
- Homogenisierung = Diskriminierung
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Formierung eines Nationalstaates durch:
-Sprachl. Homogenisierung

-Herrschaftssicherung durch Loyalität für dessen Legitimierung

-Kulturelle Homogenisierung

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4 Motive staatlicher Schulpolitik für andere ethnische Gruppen
Motive für das Einräumen oder Verwehren von Rechten
1. Staatliches ökonomisches Interesse
2. Homogenität der Bevölkerung3. Außenpolitisches Interesse4. Rassistische Vorstellungen
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Ein Staat ist eine Herrschaftsordnung mit
einem Territorium, dass durch Außengrenzen definiert isteiner Bevölkerung / Einwohnern, die dazu gerechnet werdenStaatsorganen, die Herrschaft ausübenRegeln der HerrschaftsausübungAußen- und Militärpolitik
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Leistungsgesellschaft
Leistungsgesellschaft:
Vergabe von Sozialchancen und Sozialprestige durch individuelle Leistung in Form von Abschlüssen und Berechtigungen

Kennzeichen vorindustrieller Gesellschaft:
Standesgesellschaft ( Adel, Bürger, Bauer)
Rechtsfähigkeit nach Gruppenzugehörigkeit

Kartensatzinfo:
Autor: VG
Oberthema: Politik
Thema: Andere Ethnien in Deutschland
Schule / Uni: Fernuni Hagen
Veröffentlicht: 25.02.2010
 
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