5. Erklären Sie die Unterschiede zwischen deklarativem (Inhaltswissen) und prozeduralen Wissen (Prozesswissen) anhand eines schulischen bzw. schulpsychologischen Beispiels.
Deklaratives Wissen (Inhaltswissen, "Wissen was"):
Inhalte, Sachverhalte, Fakten, Relationen zwischen Dingen
Verknüpfung erfolgt durch inhaltliche Anbindung.
Vielfältige Zugriffsmöglichkeiten: Semantische Voraktivierung beziehungsweise Aufmerksamkeitssteuerung erleichtert den Zugriff)
Zugriff kann bewusst gesteuert werden.
Effektive Speicherung: möglichst vielfältige Anbindung an Vorwissen.
Beispiele: Geschichte lernen (möglichst vielfältige Verknüpfungen, Vernetzungen und Anbindungsmöglichkeiten schaffen, unterschiedliche Wege und wechselnde Darbietungsweise des Lernstoffes, Vermeiden von Eintönigkeit)
Prozedurales Wissen (Prozesswissen, "Wissen wie"):
Repräsentationsform: Prozedur- beziehungsweise Produktionssysteme (Regeln, was man wann tut), automatisiertes Wissen, nach festgelegtem Ablauf.
Verknüpfung erfolgt durch zeitliche Anbindung.
Zugriff nur in der Reihenfolge der Speicherung (zeitliche Abfolge, "serielle Schaltung").
Abruf von fest gespeicherten prozeduralen Wissen fordert kaum bewusste Zuwendung.
Die effektive Speicherung erfolgt durch Automatisierung und Übung.
Beispiele: Malreihen, wichtig ist immer die gleichen Hilfs- und Veranschaulichungsmittel zu verwenden, immer gleiche Darbietungen, immer die gleichen Wege und Abläufe wählen.
Inhalte, Sachverhalte, Fakten, Relationen zwischen Dingen
Verknüpfung erfolgt durch inhaltliche Anbindung.
Vielfältige Zugriffsmöglichkeiten: Semantische Voraktivierung beziehungsweise Aufmerksamkeitssteuerung erleichtert den Zugriff)
Zugriff kann bewusst gesteuert werden.
Effektive Speicherung: möglichst vielfältige Anbindung an Vorwissen.
Beispiele: Geschichte lernen (möglichst vielfältige Verknüpfungen, Vernetzungen und Anbindungsmöglichkeiten schaffen, unterschiedliche Wege und wechselnde Darbietungsweise des Lernstoffes, Vermeiden von Eintönigkeit)
Prozedurales Wissen (Prozesswissen, "Wissen wie"):
Repräsentationsform: Prozedur- beziehungsweise Produktionssysteme (Regeln, was man wann tut), automatisiertes Wissen, nach festgelegtem Ablauf.
Verknüpfung erfolgt durch zeitliche Anbindung.
Zugriff nur in der Reihenfolge der Speicherung (zeitliche Abfolge, "serielle Schaltung").
Abruf von fest gespeicherten prozeduralen Wissen fordert kaum bewusste Zuwendung.
Die effektive Speicherung erfolgt durch Automatisierung und Übung.
Beispiele: Malreihen, wichtig ist immer die gleichen Hilfs- und Veranschaulichungsmittel zu verwenden, immer gleiche Darbietungen, immer die gleichen Wege und Abläufe wählen.
Tags: Krötzl, Lernpsychologie, Wissenspsychologie
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6. "Wissenserwerb ist Wissenskonstruktion" - Erläutern Sie diese grundlegende These der Wissenspsychologie.
Der Mensch bearbeitet die Umwelt aktiv aufgrund vorgegebenen Wissens (im Gegensatz zum Konzept "Lernen als Abbilden").
Umweltereignisse werden durch bereits vorhandene Fertigkeiten/Vorkenntnisse rekonstruiert.
Die Aufgabe des Lehrenden besteht darin, Einfluss auf den Prozess der Konstruktion neuer Erkenntnisse und Fertigkeiten zu nehmen.
Dem Lernenden kommt eine aktive Rolle zu, er muss eigene Handlungen und Gedankengänge einbringen.
Unterrichtsgestaltung (fünf Prinzipien):
1) Identifizierung und Bewusstmachung der bereits vorhandenen Fertigkeiten und Kenntnisse des Lernenden
2) Orientierung an einer für den lernenden verständlichen Problemsituation
3) Spielraum für selbstständige Bearbeitung
4) periodische Rückmeldungen an den Lernenden (Selbsteinschätzung der Qualität der Konstruktion; Anlass für Veränderungen bzw. Optimierungen)
5) Fehler erfüllen eine wichtige Funktion (Analyse und Behebung ermöglicht Konstruktion von mehr Zusammenhängen und besserer Absicherung der neuen Fertigkeit)
Hauptsächliche Anwendungsgebiete: komplexe Lernprozesse.
Umweltereignisse werden durch bereits vorhandene Fertigkeiten/Vorkenntnisse rekonstruiert.
Die Aufgabe des Lehrenden besteht darin, Einfluss auf den Prozess der Konstruktion neuer Erkenntnisse und Fertigkeiten zu nehmen.
Dem Lernenden kommt eine aktive Rolle zu, er muss eigene Handlungen und Gedankengänge einbringen.
Unterrichtsgestaltung (fünf Prinzipien):
1) Identifizierung und Bewusstmachung der bereits vorhandenen Fertigkeiten und Kenntnisse des Lernenden
2) Orientierung an einer für den lernenden verständlichen Problemsituation
3) Spielraum für selbstständige Bearbeitung
4) periodische Rückmeldungen an den Lernenden (Selbsteinschätzung der Qualität der Konstruktion; Anlass für Veränderungen bzw. Optimierungen)
5) Fehler erfüllen eine wichtige Funktion (Analyse und Behebung ermöglicht Konstruktion von mehr Zusammenhängen und besserer Absicherung der neuen Fertigkeit)
Hauptsächliche Anwendungsgebiete: komplexe Lernprozesse.
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7. Was versteht man unter elaborativen Prozessen im Zusammenhang mit dem Wissenserwerb? Wie lassen sich diese fördern?
Wissenserwerb durch das Herausarbeiten von Wissensinhalten und gleichzeitig Verknüpfung mit bereits vorhandenem Wissen.
Wichtig: Vorwissen - Aktivieren und Integrieren der neuen Informationen.
* Eselsbrücken,
* Übertragen von Theoretischem auf den Alltag,
* Generierung von Fragen zu einem Themenbereich,
* bildhaftes Erarbeiten (z. B. Mind Mapping, Bilder) oder das * Verknüpfen mit inhaltsfremden Zusammenhängen (z. B. erinnern wo etwas gelernt wurde).
Je mehr elaborative Prozesse, desto besser die Behaltensleistung.
Wichtig: Vorwissen - Aktivieren und Integrieren der neuen Informationen.
* Eselsbrücken,
* Übertragen von Theoretischem auf den Alltag,
* Generierung von Fragen zu einem Themenbereich,
* bildhaftes Erarbeiten (z. B. Mind Mapping, Bilder) oder das * Verknüpfen mit inhaltsfremden Zusammenhängen (z. B. erinnern wo etwas gelernt wurde).
Je mehr elaborative Prozesse, desto besser die Behaltensleistung.
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8. Was versteht man unter reduktiven Prozessen im Zusammenhang mit dem Wissenserwerb? Nenne sie zwei Beispiele.
Eine reduktiver Prozess ist ein Wissenserwerb durch das "Reduzieren von Wissensinhalten auf das Wesentliche" - Kürze und Prägnanz stehen im Vordergrund.
Beispiele:
* Tilgungsregel (entscheiden, was man weglassen kann),
* Überordnungs- und Generalisierungregel (übergeordnete Sätze finden),
* Selektionsregel (Wichtiges auswählen),
* Konstruktionsregel (Neues konstruieren).
Beispiele:
* Tilgungsregel (entscheiden, was man weglassen kann),
* Überordnungs- und Generalisierungregel (übergeordnete Sätze finden),
* Selektionsregel (Wichtiges auswählen),
* Konstruktionsregel (Neues konstruieren).
Tags: Krötzl, Lernpsychologie, Wissenspsychologie
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Author: dstockinger
Main topic: Psychologie
Topic: Dienstprüfungskurs
School / Univ.: Schulpsychologie Österreich
City: Wien
Published: 10.09.2009
Tags: Psychologie, Schule
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