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Alle Oberthemen / BiWi 2D / Soziale Ungleichheit

Phänomene und Debatten gesellschaftlicher Entwicklung (46 Karten)

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Begriff: Organisationsgesellschaft

Weber: "Herrschaft durch Organisation"

Türk: Organisation als "Regierungsdispositiv"
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3 Bedeutungsdimensionen der Organisationsgesellschaft
1. Ordnung
- Rationalität, Regeln, Satzungen

2. Vergemeinschaftung
- Gruppenbildung, Corpsgeist

3. Gebilde
- Juristische Person, Einheit
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1. Die Ordnungsdimension
- Sachlichkeit, Hierarchie, Aktenführung, Stellen- und Positionspläne oder Vorgänge verweisen auf ein Verständnis von Rationalität, welches mit Organisation vor allem Organisiertheit und Strukturiertheit verbindet
- es verbinden sich Rationalitäts-, Disziplinierungs- und Normalisierungssemantiken und -praxen, die kategorisieren sowie Einschluss und Ausschluss ermöglichen

- mit einer solchen Struktur werden "Erwartungen an Produktivität und Effektivität assoziiert"

- Weber: "Organisation als die Verkörperung des Vernunfttypus 'formale Rationalität' ist für ihn gleichsam durch innen- und außengerichtete Herrschaftsakte das Kernelement der modernen gesellschaftlichen Tiefenstruktur, die rationalste Form der Herrschaft."

"Rationalitätsgeschichtlich ist die Organisation gleichsam die Materialisierung einer auf Herrschaft gerichteten Vernunft."
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2. Die Vergemeinschaftungsdimension
Während die Ordnungsdimension vor allem auf die Betonung formierender Kräfte von Organisation zielt, verweist die Vergemeinschaftungsdimension auf die Wechselseitigkeit organisationaler Strukturbildungen, denn es gerät die andere Seite von Organisation in den Blick, die Organisationsmitglieder. Sie konstituieren nämlich alltagsspezifische, reale Strukturen der Zusammenarbeit, die differenzielle Formen von Sozialität, Kohäsion, Reziprozität und Gruppenbildung hervorbringen.

Das Ziel ist, Organisation als sozialen Körper zu produzieren, dazu gehören Prozesse sozialer Identitätsbildung und Schließung (wir <-> die Anderen).

Zugleich erfordert eine Vergemeinschaftungsperspektive Formen der Disziplinierung und Zivilisierung menschlicher Subjektivität.
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3. Die Gebildedimension
Diese Dimension bezeichnet Organisationen als Gebilde, die als eigenständige Einheiten mit Subjektcharakter gelten und das Ziel des zweckrationalen Handelns (ähnlich dem homo oeconomicus (nach Coleman)) verfolgen.

Organisation als ein Gebilde erscheint somit nicht nur als ein Ort, auf den sich eine bestimmte Ordnungskonzeption bezieht, sondern auch als eine zurechnungsfähige Einheit, der Handlungskompetenz, Verantwortung, Eigentumsrecht und Produktivität zugeschrieben werden.

Erst die Einheitsvorstellung eines Gebildes erlaubt es, Mehrprodukte auf die Organisation und nicht etwa auf einzelne Mitarbeiter oder Abteilungen zuzurechnen.
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3 Merkmale der strukturellen Dominanz der Sozialform Organisation (gemäß Mathys)
1. quantitatives Merkmal
- kaum eine gesellschaftlich strategisch wichtige Aufgabe, Handlungsentscheidung oder Interessendurchsetzung in der modernen Gesellschaft scheint ohne Organisation vorstellbar / realisierbar

2. qualitatives Merkmal
- Organisationen schließen alle ihre verschiedenen Aufgaben mit prinzipiell ähnlicher Struktur, auf ähnliche Weise aneinander an
- bestimmen dadurch die Porduktion und die "Zirkulation der Güter"

3. Initiierung weiterer gesellschaftlicher Struktubildungen
- vorhandene Grundstrukturen regen die Bildung ähnlicher organisationaler/übergreifender Strukturen an
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Def. Netzwerk
mindestens drei Objekte, die auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden sind (bei zwei Objekten kann es nur zu einer Beziehung kommen)
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3 Prozesse des Übergangs zur Netzwerkgesellschaft (Netzwerkgesellschaft)
1. die informationstechnische Revolution
- weltweite Verbreitung von Computern, Telekommunikation und Internet
- dazu die mobile Revolution

2. die Krise des industriellen Kapitalismus und Auflösung des nationalstaatlichen Etatismus
- dezentrale und teilweise globale Formen der Wirtschaft und Politik als Ergebnis

3. die transnationale Entstehung sozialer Bewegungen
- Aufbegehren gegen die Herrschaft globaler Herrschaftssysteme
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Gesellschaftliche Bedeutung von Netzwerken (Castell)
- Netzwerkgesellschaft: Weiterentwicklung der vormaligen Agrar- und Industriegesellschaft
- Basiseinheiten der Netzwerkgesellschaft: die Netzwerke (Verbindungen sind wichtiger geworden als die verbundenen Subjekte)
=> Netzwerke: neue Grundeinheit der Gesellschaft (anstelle der Klassen und Schichten)
=> besondere Betonung der Wechselwirkung sozialer und medialer Netzwerke
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Gesellschaftliche Bedeutung von Netzwerken (van Dijk)
- Netzwerkgesellschaft: Weiterentwicklung der vormaligen Agrar- und Industriegesellschaft
- i. Ggs. zu Castell sieht van Dijk weiterhin die Individuen, Haushalte, Gruppen und Organisationen als die Netzwerk-Basiseinheiten
=> damit  bleiben die soziologischen Grundelemente der Gesellschaft bestehen, die durch die Netzwerke eine neue Struktur bekommen haben
=> besonders Mediennetzwerke tragen zu neuen organisationalen Kommunikationsformen zwischen den (menschlichen) Basiseinheiten bei
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Charakteristiken der Massenselbstkommunikation (Castell)
1. Potentiell globales Publikum
- durch Peer-to-Peer-Netzwerke und Internetverbindungen

2. Multimodalität
- durch die Digitalisierung und Bereitstellung von Inhalten ist ein Zugang zu vielfältigen Inhalten aus unterschiedlichsten Quellen möglich

3. selbstgenerierte Inhalte, selbstgesteuerte Verbreitung und selbstausgewählter Empfang von Vielen, die mit Vielen kommunizieren
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4 Machtpotenziale der Netzwerkgesellschaft (Castell)
1. Networking Power
- Macht einzelner Netzwerkknoten ("gatekeeper")
- z.B. Programmierer
-> abgeschwächt durch Massenselbstkommunikation

2. Network Power
- Macht des Netzwerkstandards und der Protokolle
-> Vielfalt an Protokollen reduziert diesen Machtfaktor

3. Networked Power
- Macht, die in einem Netzwerk von einer Anzahl Knoten auf andere Knoten ausgeübt wird
-> v.a. inhaltlich (Themenschwerpunkte, Agendasetting)

4. Network-Making Power
- Fähigkeit und Möglichkeit, ein Netzwerk ins Leben zu rufen
-> Besitzer von / Umschalter zwischen Netzwerken
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Begriff "Plattformgesellschaft" (Netzwerkgesellschaft)
- van Dijk / Poell: Plattform =  "a technical, economic, and sociocultural framework for  managing online traffic" (v.a. die "Big 5": Apple, Amazon, Facebook, Google, Microsoft)

- Helmond: Aufstieg von Plattformen = dominante Infrastruktur und ökonomisches Modell des sozialen Webs
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Erkenntnisinteresse der Forschung zur Plattformgesellschaft (Netzwerkgesellschaft)
Skript S. 42

Castells:
- Fokussieren auf die Funktion der Plattformarchitektur im spezifischen Feld der Gesundheitsplattformen und deren Auswirkung auf die Herausbildung und Gestaltung sozial kultureller Vernetzung

Helmond:
- sieht im Aufstieg der Internet Big Five (Amazon, Apple, Facebook, Google, Microsoft) eine dominante Infrastruktur mit wirtschaftlichen Interessenverfolgung, die sich innerhalb des Social-Media-Plattformen zeigt, als ein ökonomisches Modell des sozialen Webs

Entgegen der Meinung Castells kam es zu keiner Dezentralisierung der Kommunikation in einer großen Anzahl von Netzwerken, sondern zu einer Kommunikationsbündelung auf wenigen dominanten Plattformen.
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Sachzwangthese (Netzwerkgesellschaft)
- der technische Fortschritt prägt die Gesellschaft, diese passt sich diesem an (Technikdeterminismus)

Mit der Sachzwangtheorie begründet könnte man sagen, dass das Internet eine globale Gesellschaftsveränderung hervorgerufen hat.
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Sozialzwangthese (Netzwerkgesellschaft)
- sieht soziale Faktoren bestimmend für technische Entwicklung

Mit der Sozialzwangtheorie begründet könnte man aber auch sagen, dass in der Gesellschaft ein Bedürfnis nach globaler Kommunikation bestand. Daher wurde das ursprünglich nur für militärische Zwecke genutzte Internet der gesamten Gesellschaft zur Verfügung gestellt.
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Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT): Grundannahmen
- Soziologie nicht als Wissenschaft vom Sozialen, sondern als Nachzeichnen von Assoziationen
- Dichotomie "Technisches" vs. "Soziales" wird verworfen => "Heterogenes Engineering" als zentrale Annahme
- wer bei Prozessen der Netzwerkbildung als Akteur / Aktant gilt, wird zur empirischen Frage, die nicht analytisch vorentschieden werden darf
=> Bsp. Türschließer
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Heterogenes Engineering (ANT)
Heterogenes Engineering beschreibt die Verknüpfung verschiedener Akteure/Aktanten, die sich interaktiv abgestimmt aufeinander beziehen und ein Netzwerk formen.

Bei der ANT sind diese Akteure/Aktanten sowohl menschlich als auch nicht-menschlich und werden analytisch konsequent gleich behandelt (symmetrische Anthropologie).
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Symmetrische Anthropologie (ANT)
Symmetrische Anthropologie bedeutet, dass die ANT bei ihrer Analyse, wie Netzwerke sich bilden, alle Akteure/Aktanten gleich behandelt.

Durch die Gleichgewichtung von sozialen, natürlichen und technischen Gegebenheiten  wird nicht vorab festgelegt, wer/was für welche Prozesse verantwortlich ist.

Gemäß ANT handelt alles, was einen Einfluss ausübt.
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Handlungsbegriff der ANT
Den Handlungsbegriff definiert die ANT wie folgt:

"Durch Übersetzungen werden Handlungen an Nichtmenschen delegiert. Dadurch werden wiederum andere Elemente des Netzwerks einer Präskription unterzogen'"

Präskription ist laur ANT die Abstimmung oder die Wechselbeziehung mit anderen Netzwerk-Aktanten.
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Akteur-Netzwerk-Theorien (ANT): Grundbegriffe
Übersetzung
- Transformation einer großen in eine kleine Anstrengung

Präskription
- Abstimmung zwischen menschlichem und nichtmenschlichem Akteur
-> z.B. schreibt der Türschließer dem Menschen, der hindurchgehen will, durch seinen Rhythmus ein bestimmtes Verhalten vor

=> Durch Übersetzungen werden Handlungen an Nichtmenschen delegiert.
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Beispiel für das Übersetzungs-Präskriptions-Schema der ANT
Spracherkennung beim Audio-Assistenten des Autos:

Dem Audio-Assistenten wird durch Übersetzung einprogrammiert, sprachliche Kommandos zu erkennen, z.B. bei Auswahl des  gewünschten Telefonpartners. Wenn der Audio-Assistent nun den Sprachbefehl/den Namen des gewünschten Partners nicht entschlüsseln kann, kommt die Aufforderung "Bitte wiederholen Sie". Dies ist die Präskription. Der Nutzer muss seine Sprache anpassen bzw. abstimmen auf die Anforderungen des nichtmenschlichen Aktanten. "Ein inkompetenter Aktant setzt also einen kompetenten menschlichen Benutzer voraus". Wenn der Telefonanruf erfolgreich zustande kommt, agiert ein hybrider Akteur - durch das gebildete Netzwerk haben sich beide Akteure verändert und waren handlungsfähig.
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Prinzip der prozesshaften Herstellung eines Akteurs (ANT)
Z.B. Frage, ob die Schusswaffe oder der Mensch tötet:
-> laut ANT lautet die Antwort: weder, noch

In einigen Hinsichten analog dazu hat Winance (2006) nachgezeichnet, wie sich im Falle von gelähmten Personen der Rollstuhl mit seinem Fahrer und unterschiedlichen anderen Akteuren zu einem komplexen Netzwerk verbindet, das jede der daran beteiligten Entitäten verändert, Möglichkeiten und Behinderungen festlegt sowie die Welt um die Person gestaltet.
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Gradualisierter Handlungsbegriff der Theorie verteilten Handelns
1. Veränderte Wirksamkeit (Kausalität)

2. Auch-anders-Handeln-Können (Kontingenz)

3. Intentionale Erklärung (Intentionalität)
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4 Grundtypen formalisierter Mensch-Technik-Relationen
1. inkorporierte Mensch-Technik-Relation
- Technologie ist in die körperliche Erfahrung einbezogen und beeinflusst direkt die sinnlichen Fähigkeiten

2. hermeneutische Mensch-Technik-Relationen
- aktive Auseinandersetzung mit Technologien erfordert ein Lesen bzw. eine Interpretation

3. Alteritäts-Relationen
- Beziehung mit der Technologie selbst, wenn mit ihr als einem Quasi-Anderen umgegangen wird

4. Hintergrund-Relationen

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Inkorporierte Mensch-Technik-Relation (Embodiment Relations)
- Technologie ist in die körperliche Erfahrung einbezogen und beeinflusst direkt die sinnlichen Fähigkeiten

Beispiel:
Die Brille. Sie verändert die Wahrnehmung der Welt, richtet den Sehsinn weiterhin nach außen und wird nach kurzer Eingewöhnung selbst nicht mehr wahrgenommen.
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Hermeneutische Mensch-Technik-Relation (Hermeneutic Relations)
- aktive Auseinandersetzung mit Technologien erfordert ein Lesen bzw. eine Interpretation

Beispiel:
Anzeigetafeln, Thermometer, Smartphones.Technologie und Welt sind als eine (referentielle) Einheit zu verstehen, die Wahrnehmung des Menschen richtet sich aktiv auf diesen Komplex.
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Alteritäts-Relationen (Alterity Relations)
- Alterität verweist auf die Existenz des Anderen
- keine referentielle Beziehung, sondern Beziehung mit der Technologie selbst, wenn mit ihr als einem Quasi-Anderen umgegangen wird

Beispiel:
Roboter (Siri? Alexa?)
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Hintergrund-Relationen (Background Relations)
- die Technologie wirkt im Hintergrund

Beispiel:
Heizung, Kühlschrank, Kraftwerk. Ein Kühlschrank kühlt die Inhalte, unabhängig ob der die Aufmerksamkeit auf ihn richtet oder nicht. Häufig rücken entsprechende Technologien erst in die Aufmerksamkeit, wenn sie nicht mehr funktionieren.
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Begriff: "Golden Age Of Marriage"
- Zeit in den 50er / 60er Jahren, in der Ehe und Familie in der Bundesrepublik Deutschland die unangefochtenen Institutionen des privaten Lebens bildeten
-  fast vollständige Einbindung (Inklusion) der deutschen Bevölkerung in Familien
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2 große Veränderungen seit Ende des Golden Age of Marriage hinsichtlich des institutionellen Rahmens von Zweierbeziehungen (Funcke)
1. Der Bereich der sozialen Lebensformen differenzierte sich zunehmend in einen Familien-Sektor und in einen Nicht-Familien-Sektor. Nichtfamiliale Haushalte haben zugenommen durch immer mehr kinderlose Ehepaare, Alleinlebende (Singles), Wohngemeinschaften, kinderlose Living-Apart-Together-Beziehungen, nichteheliche Lebensgemeinschaften.

2. Die Struktur der familialen Lebensgemeinschaft hat sich zu Lasten der "Normalfamilie" geändert. Familienformen wie die Alleinerziehenden-Familie, die nichteheliche Familie mit Kindern, die Stief-, Adoptiv- oder Pflegefamilie, gleichgeschlechtliche Familie und die sogenannte Inseminationsfamilie haben zugenommen.
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Entwicklungen zur Abkehr vom bürgerlichen Familienmuster (Funcke)
1. Rückgehende Geburtenzahlen

2. Anstieg der Ledigen

3. Rückläufige Heiratsquoten

4. Anstieg der Scheidungszahlen / Hohe Trennungsrate

5. Verkleinerung von Haushaltsgrößen

6. Auseinanderfall von biologischer und sozialer Elternschaft

7. ABER AUCH: interner Strukturwandel
- zunehmende Veränderung von Rollen (Wer arbeitet, wer kümmert sich um das Kind?)
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Erläuterungen zur Orientierungswirksamkeit des bürgerlichen Familienmusters (Funcke)
- starke Familienorientierung auch bei alternativen Familienformen
-> dabei vorrangig das "Modell der warm-modernen Fürsorge"
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"Modell der warm-modernen Fürsorge" (Funcke)
-> beide Eltern sorgen für das Kind, nehmen sich viel Zeit und verzichten soweit es geht auf öffentliche Angebote
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Re-Naturalisierungsstrategien (Funcke)
1. Ausgleichshandlungen
=> z.B. nicht blutsverwandter Elternteil bleibt zuhause und kümmert sich

2. Herstellung von Ähnlichkeit
=> z.B. Samenspende wird nach Ähnlichkeitskriterien zum nicht blutsverwandten Elternteil ausgesucht

3. Zeugungsprozess
=> z.B. Insemination wird möglichst nah an der biologischen Familiengründung orientiert (zuhause und sowieso auch)
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Begriff: Finanzmarktkaptalismus
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Corporate Governance (Vormbusch)
= Regeln, nach denen Unternehmen beherrscht werden:

- Gesetze (Betriebsverfassungsgesetz, Aktiengesetz etc.)

- Institutionelle Strukturen (Beteiligungsverflechtungen, Internationalisierung, Kapitalmarktstruktur)

- Informelle Netzwerke, personelle Verflechtungen

- Leitbilder der Unternehmensorganisation (z.B. Shareholder Value, Stakeholder Ansatz)

- Verhältnis von "Eigentum" und "Kontrolle" der Unternehmen
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Familienkapitalismus
In Hinblick auf die corporate governance war das konstitutive Merkmal des Familienkapitalismus die Einheit von unternehmerischem Eigentum und unternehmerischer Kontrolle.

Die Eigentümerfamilien: Krupp, Thyssen, Bosch, Daimler (hier sind Unternehmensname und Familienname der Eigentümer identisch) oder auch Mohn (Mohndruck, später Bertelsmann), Quandt (BMW), Porsche und Piech (Porsche/VW) üben in den Unternehmen eine direkte Kontrolle aus, bestimmen über Strategie und operatives Geschäft und vererben Leitungsfunktionen oftmals innerhalb des weiteren Familiensystems.

auch: volle soziale Verantwortung für Belegschaft und unternehmerisches Handeln
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Managerkapitalismus (auch: "Kooperativer Kapitalismus")
Mit dem Wachstum der Unternehmen und dem damit einhergehenden Finanzierungsbedarf einerseits, der zunehmenden Arbeitsteilung und damit einhergehenden Professionalisierungsprozessen andererseits wird die Ausübung der Kontrollfunktion nach dem Wechsel vom 19. in das 20. Jahrhundert immer öfter durch angestellte Manager ausgeübt, die eigene Macht- und Profitinteressen verfolgen.

=> wird auch als "kooperativer Kapitalismus" bezeichnet, da in seiner Hochzeit ein Netzwerk aus Banken und Unternehmen kennzeichnend für ihn war

auch: keine volle soziale Verantwortung seitens der Unternehmer mehr für ihre Belegschaft
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Finanzmarktkapitalismus
Genau dieses (aus der Sicht der Anteilseigner gesehene) Kontrolldefizit verspricht das Konzept des Finanzmarktkapitalismus zu heilen, indem er auf der organisatorischen Ebene das Management durch verschiedene Instrumente wie Boni, Shareholder-Value-Orientierung und die Verbesserung der organisatorischen Transparenz stärker zu kontrollieren beabsichtigt, und auf der gesellschaftlichen Ebene "die Verwandlung der politisch tonangebenden gesellschaftlichen Mittelschichten in Aktionäre und Fondsanteil-Besitzer" und damit eine Art Aktionärsdemokratie propagiert.

auch: hinsichtlich der sozialen Verantwortung der Unternehmer auch keine Heilung
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4 Auslöser für verstärktes Interesse an Finanzmarktkapitalismus (Vormbusch)
1. wachsende Bedeutung der Finanzmärkte für Wirtschaft und Gesellschaft im Zuge der Liberalisierung der Märkte

2. Krisenerfahrungen
-> z.B. Börsencrash im Jahre 2002

3. Umbrüche der Organisationsformen
-> Stichwörter: Shareholder Value, Profit Center, Benchmarking, globale Stellenverlagerung, Unternehmensübernahmen

4. Systemwechsel in der sozialstaatlichen Regulierung der Beschäftigungsverhältnisse und der Arbeitsmärkte
-> Stichworte: "Hartz-Gesetze", Prekarisierung der Arbeit
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Vom Familienkapitalismus über den Manager- zum Finanzmarktkapitalismus (Vormbusch)
1. Familienkapitalismus
-> Einheit von unternehmerischem Eigentum und unternehmerischer Kontrolle

2. Managerkapitalismus
-> Ausübung der Kontrollfunktion nach dem Wechsel vom 19. in das 20. Jahrhundert immer öfter durch angestellte Manager (die eigene Macht- und Profitinteressen verfolgen) => Trennung von Eigentum und Kontrolle

3. Finanzmarktkapitalismus
-> Lösung des Kontrolldefizits des Managerkapitalismus
-> durch viele Aspekten Einrichtung einer Art Aktionärsdemokratie
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Charakteristika der neuen Finanzdienstleistungsklasse (Vormbusch)
S. 173f.
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Ursachen des Aufstiegs der neuen Finanzdienstleistungsklasse (Vormbusch)
S. 173f.
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Begriff: Shareholder Value (Vormbusch)
Unternehmenspolitik, die auf die Bedienung der Finanzinteressen der Aktionäre und damit auf die Steigerung der Aktienkurse zielt
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Merkmale des Shareholder-Value-Konzeptes (Vormbusch)
1. Konzentration auf die Kapitalproduktivität und den Wertzuwachs des Unternehmens
2. Einführung von Transparenz (durch standardisierte Kennzahlen, die "Werttreiber" im operativen Geschäft und bezüglich der Investitionen in der gesamten Wertschöpfungskette identifizieren sollen
3. intensive Kommunikation der Unternehmensleitung mit Aktienanalysten und Großanlegern (zur Herstellung von Transparenz)
4. Kopplung der Managergehälter/-anreize an Profitabilität und Aktienkursentwicklung (z.B. über Optionen)
5. feindliche Übernahmen als Instrument zur Durchsetzung radikaler Restrukturierungen; Schaffung eines Marktes für Unternehmenskontrolle
6. Aktienrückkäufe zur Kurssteigerung, Sonderausschüttungen an die Eigentümer
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: BiWi 2D
Thema: Soziale Ungleichheit
Veröffentlicht: 08.09.2019
 
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