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-Zwei große Fachverbände in Deutschland:
1. Deutsche Gesellschaft für Psychologie= Rechtsfähiger Verein der in der Forschung und Lehre tätigen Psychologen; Gemeinnützige Zwecke und Förderung,sowie Verbreitung der wissenschaftlichen Psychologie (15 Fachgruppen);
Mitgliedschaft auf Vorschlag oder durch akademisch höheren Titel

1. DGP Deutsche Gesellschaft für Psychologie
rechtsfähiger Verein der in Forschung und Lehre tätigen Psychologen
Ziele: ausschließlich und unmittelbar gemeinnützig
- insbesondere die Förderung und Verbreitung der wissenschaftlichen Psychologie (Fachkongresse, interdisziplinäre Kommunikation, interdisziplinäre Forschung, Förderung von Fachpublikationen, Sicherung und Erweiterung der Stellung der Psychologie an Hochschulen/wissenschaftlichen Einrichtungen/Öffentlichkeit, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs, Mitwirkung bei Regelung des psychologischen Ausbildungs- und Prüfungswesens, Fort- und Weiterbildung, Stellungnahme zu wissenschaftlichen Fragen der Psychologie, Mitarbeit in internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen, Zusammenarbeit mit Berufsverbänden, Information der Öffentlichkeit über Stand und Entwicklung der Psychologie)
- in 15 Fachgruppen untergliedert

Mitglied: Von 2 ordentlichen Mitgliedern vorgeschlagen
- assoziierte Mitgliedschaft: wenn akademischer Titel vorliegt
- ordentlich: Promotion in Psychologie und 2 weitre Publikationen
- Vorstand muss einem Aufnahmevorschlag einstimmig zustimmen
- Studierende können seit 2010 Studentische Mitglieder werden

2. BDP Berufsverband deutscher Psychologen
vertritt die beruflichen Interessen der in erster Linie praktische tätigen Mitglieder
- Sicherung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Förderung der Ausbildung und Fortbildung
- ethische und qualitative Richtlinien für die Berufsausübung
- Öffentlichkeit informieren
- Einwirken auf alle Stellen der Regierung und öffentlichen Verwalten, die für die Interessen der Mitglieder von Bedeutung sind (Gesetzgebung)
- 11 Fachsektionen

Mitglied:
- Studenten in Bundesvereinigung der Studierenden
- eigener Verlag des BDP und "Report Psychologie", eigene Bildungseinrichtung Deutsche Psychologen Akademie

Erster Vertreter des Kognitivismus

Theorie der persönlichen Konstrukte (Mensch als Wissenschaftler)

Im sozialen Konstruktivismus steht das "Primat des Sozialen" und nicht das Individuum selbst im Vordergrund

Psychologische Konzepte (Denken, Erinnern, Individualität, Emotionen) als Phänomene, die erst durch den sozialen Austausch (Sprache!!) geschaffen werden

Der Vorstellung eines monolithische, einheitlichen Selbst wird die Idee eines multiplen, vielstimmigen Selbst gegenübergestellt

- unbewusste affektive Prozesse

- unbewusste emotionale Prozesse

Abwehrmechanismen sind dazu da, Ängste zu regulieren, die bei Konflikten zwischen dem ES, Über-Ich und der Realität entstehen

Laut Freud: Sublimierung der einzig akzeptable Abwehrmechanismus (alle anderen Mechanismen können bei chronischem Gebrauch psychische Störungen erzeugen)

Heute werden einige Abwehrmechanismen als intrapsychische Bewältigungsformen anerkannt und nicht per se als dysfunktional (Verdrängung kann bspw. dysfunktional sein, wenn sie die Aufmerksamkeit von einem bevorstehenden Stressor reduziert)

- Abwehr und Selbsttäuschung
- vergangene Erfahrungen beeinträchtigen das aktuelle Funktionsniveau
- unbewusste kognitive, motivationale und affektive Prozesse beeinflussen neben unbewussten Intentionen und Handlungsplänen das Verhalten
- bewusster und unbewusster Einfluss sexueller, aggressiver und anderer Wünsche auf das Erleben und Verhalten
- Interaktionsmuster, die in der Kindheit erworben wurden, haben chronische Wirkungen
- psychische Prozesse laufen parallel ab und können Widersprüche auslösen, die durch Kompromisse gelöst werden

Der Mensch ist wie ein Energiesystem, weil er Spannungen reduzieren muss, um ein Gleichgewichtszustand herzustellen

Freuds Triebtheorie:
Der Mensch strebt nach innerem Gleichgewicht durch die Reduktion von Triebspannungen

Objektbeziehungstheorien
Der Mensch strebt danach, sich auf Objekte seiner äußeren Umwelt zu beziehen

Die Kognitive Psychologie ist eine Teildisziplin der Kognitionswissenschaften

beschäftigt sich mit der Frage:
Wie funktioniert der Geist?
Warum zeigen Menschen intelligentes Verhalten?

Das Schema-Konzept, es wird durch bestimmte Stimuli aktiviert und die nachfolgenden Informationen werden dann in Bezug auf das aktivierte Schema interpretiert

1.. Bottom- up- processing
- Reiz- bzw. Datengesteuerte Informationsverarbeitung
- Nach Unterscheidung basaler Sinneseindrücke wird ein passendes Schema aktiviert

ICH ZIEHE DATEN AUS DER UMGEBUNG

2. Top-down-processing
- schemagesteuerte/konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung
- nach Aktivierung des passenden Schemas setzt das Top-down-processing ein und steuert die weitere Informationsverarbeitung

DIE DATEN WERDEN MIT MEINEM BEREITS VORHANDENEN WISSEN VERARBEITET UND IM LICHTE DER ERFAHRUNGEN GEDEUTET

Symbolorientiert

Konstruktiver Alternativismus: verbindet damit 2 Grundannahmen
1. Die Realität ist zwar Existenz, aber ist für den Menschen nur in Form von Bewertung und Interpretation erkennbar
2. Es gibt keine absolute Wahrheit, sondern verschiedene Interpretationen

Gegenposition: Akkumulativer Fragmentalismus
Durch das Sammeln von Informationen kann man sich der Wahrheit annähern

1. Wirklichkeit wird nicht gefunden, sondern erfunden

2. Menschliche Wahrnehmungen und Erkenntnisse sind subjektive Konstruktionen, die die Welt nicht einfach widerspiegeln, auch wenn nicht geleugnet wird, dass es eine Welt da draußen gibt

Beleg: Gehirn als selbstreferentielles System, Selbstorganisation und Autonomie gegenüber der Außenwelt

= Kriterium der Passung (Ernst von Glaserfeld, radikaler Konstruktivismus)

Wirklichkeitskonstruktion muss nicht stimmen (im Sinne von wahr), sondern passen

Wissen über die Welt und uns selbst ist das Resultat sozialen Austauschs und von Aushandlungsprozessen

Anti-Realismus
Wissen wird nicht durch eine objektiv gegebene Welt determiniert, sondern innerhalb sozialer Kontakte erzeugt

Relativismus
Wissen ist abhängig von historischen, kulturellen und ideologischen Kontexten

Sprache wird im sozialen Konstruktivismus als Form sozialen Handelns verstanden

1. Nicht das Objekt entscheidet, wie es benannt wird

2. Begriffe sind soziale Artefakte, die von Menschen in ihrem historischen und kulturellen Hintergrund ausgehandelt wurden

3. Jede Beschreibung der Welt und des Selbst wird durch Unwägbarkeiten sozialer Prozesse aufrechterhalten und nicht durch ihre objektive Validität (Beschreibungen spiegeln nicht objektiv den tatsächlichen Begriffsumfang wieder, sondern werden im Kontext sozialer Prozesse verstanden)

4. Die Festlegung der Bedeutung und Funktionen von Sprache erfolgt in Sprachspielen sozialer Gemeinschaften

Nein, er ist nur methodenkritisch und durch eine relativistische Haltung gegenüber Methoden geprägt

Es können grundsätzlich alle Methoden verwendet werden, solange damit nicht die Wirklichkeit verifiziert und im Sinne universalistischer Prinzipien beschrieben wird

Für die empirische Forschung werden narrative, diskursanalytische und dialogische Methoden bevorzugt (Qualitativ)

Sie erklären psychische Verbindungen und beschreiben allgemeine Ordnungsprinzipien, die über die psychische Organisationsbildung hinausgehen

Bestimmen, was sich im Sehfeld zu einer Einheit zusammenschließt und was sich gegeneinander abgrenzt

Es gibt folgende Gestaltgesetze
1. Gesetz der guten Gestalt
2. Gesetz der Nähe
3. Gesetz der Geschlossenheit
4. Gesetz des gradlinigen Verlaufs
5. Gesetz der Gleichheit/Ähnlichkeit

Seelische Eigenschaften sind nur im Rahmen eines Bezugssystems sinnvoll
"jeder Reiz ist ein Systemreiz" (Metzger)

(vergleichbar wie in der Physik: Zur Messung muss ein Bezugssystem angegeben werden)

Man muss festgefahrene Denkmuster durchbrechen, um ein Problem lösen zu können (Beim 9-Punkte-Problem darf man sich nicht an den Außenbegrenzungen durch das Quadrat orientieren, sondern muss die Linien über die Grenzen hinweg zeichnen)

- Umstrukturierungen = Gestaltwandlungen sind entscheidende Vorgänge beim produktiven/kreativen Denken

Untersuchungen an Menschenaffen/Primaten, um die psychischen Eigenschaften und Fähigkeiten der Tiere unter annähernd natürlichen Lebensbedingungen studieren zu können

Ergebnis: Tiere nehmen gestalthaft wahr und Schimpansen sind in der Lage, komplexere Probleme zu lösen

Die richtige Lösung tritt nicht zufällig auf (Thorndike Trial&Error), sondern plötzlich: Die Erkenntnis der Gestalt (Ziel und Hilfsmittel bilden die Gestalt der Problemlösung) nennt Köhler Einsicht!

Die Struktur einer Gestalt wird eins-zu-eins im Gehirn abgebildet

wurde heftig kritisiert und in dieser Form nicht mehr vertreten

Insbesondere: Experimentelle und kognitive Psychologie

Lewin: Lern-, Volitions- und Handlungspsychologie, Sozialpsychologie: Hat die Gestalttheorie zur Feldtheorie ausgebaut

Koffka: Entwicklungspsychologie

Köhler: Lern- und Gedächtnispsychologie

Der Turing-Test dient zur Entscheidung der Frage, wann ein Computer als intelligent gelten kann

Das Turing-Kriterium besagt, dass ein Computer dann als intelligent gilt, wenn ein Mensch nicht mehr unterscheiden kann, ob ihm der Computer antwortet oder ein realer Mensch

1. Die Lehre der Vehaltensanalyse des radikalen Behaviorismus legt ein Menschenbild zu Grunde, das den Menschen als von Umwelteinflüssen determiniert versteht

2. Der Behaviorismus stellt unkritisch Sozialtechnologien bereit, mit denen Menschen an die herrschenden Verhältnisse angepasst werden können

- hinterfragt die leichtfertige, unkritische Verwendung mentaler Wörter

- Forderung nach Objektivität, Beobachtbarkeit und Nachprüfbarkeit

Allerdings sollte man Phänomene des Erlebens berücksichtigen

Die Gestaltpsychologie lehnt die Auffassung ab, dass sich psychische Prozesse in Elemente zerlegen lassen. Stattdessen sind diese gestalthaft.

Kritik insbesondere wegen
1. Konstanzannahme
Gleicher Reiz = gleiche Empfindungen

2. Elementarische Verbindungsgesetze
Empfindungen werden durch unbewusste Schlüsse verknüpft

3. Assoziationsgesetzmäßigkeiten
z.B. das Kontiguitätsprinzip

Als eine Naturwissenschaft vom Verhalten

John B. Watson 1913 in seiner programmatischen Schrift "psychology as the Behaviorist views ist"

Verhalten sind körperliche Veränderungen aller Art
- Regungen wie Reflexe
- Bewegung als Veränderung der Körperstellung
- Lautgebungen
- physiologische Veränderungen der Muskelkontraktionen
- Speichelfluss
u.a.m.

Mentales Vokabular wie Seele, Bewusstsein, Geist und Erleben wird im Behaviorismus abgelehnt

Reduktionistisch = Antimentalismus
Reduktion der Bewusstseinsweisen sowie des alltagspsychologischen Vokabulars auf objektiv beobachtbares Verhalten

Objektivistisch
Psychologische Forschung sollte auf intersubjektiv beschreibbaren Prozessen basieren (Verhaltensbeobachtung und Messungen rein objektiv, subjektives wird ausgeklammert)

Introspektion wird als Forschungsmethode abgelehnt (Antiintrospektionismus)

Operationalisierung (Übersetzen von mentalen Begriffen und Behauptungen über Psychologie in objektive Beobachtungs- und Messvorschriften)

1. Experimentelle Untersuchungen
IAT und fMRT

2. Datenerhebungen
Beobachtung, Fragebogen, Interview, Dokumentenanalyse

1. Interaktionen zwischen Individuen

2. Gruppenprozesse

Die Zweiteilung reflektiert die Einsicht, dass sich das Erleben und Verhalten von Menschen in Gruppensituationen nicht ohne weiteres auf der Grundlage interpersonaler Beziehungen oder individueller Eigenschaften erklären lässt wie das bei Interaktionen zwischen Individuen der Fall ist (bei Gruppenprozessen spielt noch die Identifikation mit der Gruppe, bzw. die Beziehung zu den Personen in der Gruppe und die Beziehung zu anderen Gruppen eine Rolle)

Traditioneller Schwerpunkt: Erforschung der Prozesse der sozialen Wahrnehmung (Art und Weise, wie Menschen Informationen über andere Menschen verarbeiten und nach welchen Prinzipien sie Eindrücke über andere Menschen bilden)

weitere Schwerpunkte:

- Einstellungsforschung (Einstellungsbildung über andere)
- sozialer Einfluss (Welche Überzeugungsstrategien?)
- Aufbau sozialer Beziehungen
- Prosoziales Verhalten
- Antisoziales/aggressives Verhalten

- Erforschung der Ursachen von Intergruppendiskriminierung

- Entwicklung von Interventionsmaßnahmen

Hypothese: Feindseligkeiten und Vorurteile zwischen gruppen sind für gewöhnlich das Ergebnis eines Interessenskonflikts zwischen den Gruppen um erstrebenswerte Güter oder Ressourcen

Bsp: Irak! Feindlichkeit zwischen Amerika und Irak auf Grund von Öl

Ergebnis: Wettbewerb und Konkurrenz ist von Bedeutung, aber nur eine hinreichende keine notwendige Bedingung für die Entstehung von Intergruppenfeindlichkeiten und Vorurteilen

Planung, Durchführung und Evaluation sozialpsychologischer Interventionen:

Veränderung individueller Erlebens- und Verhaltensweisen, Veränderung der Interaktionen innerhalb von Gruppen und Veränderung der Interaktion zwischen Gruppen

1. Veränderung
- weiteres Konzept
- Leben unterliegt ständiger Veränderung, welche zur Entwicklung beitragen
- Veränderung ist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt

2. Entwicklung
- Durch viele Veränderungen entwickelt sich der Mensch ständig weiter
- engeres Konzept

Reifung ist ein wichtiger Motor der Entwicklung.
- läuft bei allen Menschen ziemlich ähnlich ab
- ist eng an das biologische Alter geknüpft

Es handelt sich um eine Subpopulation von Merkmalsträgern
- besitzen den gleichen Status in Bezug auf einen bestimmten Zeitpunkt bzw. waren den gleichen epochalen Einflüssen ausgesetzt
- Mitglieder der Kohorte wurden üblicherweise im selben Zeitraum geboren

Personenselektion:
Für eine bestimmte Aufgabe werden Personen mit bestimmten Fähigkeiten und Merkmalen ermittelt (Bsp. Personalvermittlung, Assessment-Center)

Bedingungsselektion:
Für Personen mit einem bestimmten Fähigkeits- und Merkmalsprofil sollen geeignete Bedingungen ausgewählt werden (Bsp. Berufsberatung, Widereingliederung)

Es geht um die Apassungsleistung (Modifikation) bisherigen Verhaltens oder bisheriger externer Bedingungen: Ziel Problemverhalten reduzieren

Verhaltensmodifikation:
Welche Erlebens- und Verhaltensmuster einer Person sollen verändert werden?
Bsp: Höhenangst

Bedingungsmodifikation:
Welche externen Bedingungen müssen verändert werden, damit ein Problemverhalten verändert werden kann?
Bsp: Mobbing

Eigenschaftsdiagnostik       vs.     Verhaltensdiagnostik
Statusdiagnostik                             Prozessdiagnostik
Normorientierung                           Kriteriumsorientierung
Testen                                            Inventarisieren
Diagnostik als Messung                 Diagnostik als Information

1. Leistungstests
IQ-Test, Schultests

2. Psychometrische Persönlichkeitstests
Einstellungs- und Interessentests, klinische Tests, Fragebögen, Interviews

3. Persönlichkeitsentfaltungsverfahren
zeichnerische und Gestaltungsverfahren, verbalthematische Verfahren, Formdeuteverfahren

1. Speed- Test
- vorgegebene Zeitbegrenzung
- Schwierigkeit gleichbleibend, eher niedrig
Bsp. Konzentrationstests

2. Power-Test
- keine oder großzügige Zeitbegrenzung
- steigende Schwierigkeit
- wird auch Niveautest genannt
Bsp. Intelligenztest

Die meisten Leistungstests enthalten Speed- und Power- Komponenten

1. Alter, Geschlecht, Familienstand, Beruf und Lebensgeschichte, Schulbildung, Krankengeschichte

2. Selbst-/ Fremdbeobachtung

3. Beurteilung auf Grund subjektiver und summarischer Einschätzungen und Bewertungen (z.B. wie häufig greift eine Person zu einer Zigarette?)

4. Zeichnungen, Kleidungen (direkt beobachtbare Nachwirkungen/Produkte menschlichen Verhaltens)

5. FACS

6. Farbklekse, mehrdeutige Bilder soll ergänzt, interpretiert oder gestaltet werden (Zugang zum Unbewussten)

9. EGK, RR, Hormonausschüttung, Hirnarealaktivität

10. Leistungstests, Intelligenztests, Persönlichkeitstests

- Erforschung der Ursachen von Intergruppendiskriminierung

- Entwicklung von Interventionsmaßnahmen

Psychische Funktionen und Eigenschaften im Erleben, Verhalten und Handeln:
- Wahrnehmung
- Bewusstsein
- Denken
- Urteilen
- Kognition
- Informationsverarbeitung
- Sprache
- Handeln
- Sensomotorik
- Emotion
- Motivation
- Lernen
- Wissen
- Gedächtnis

Erforschung psychischer Funktionen, die dem Erleben, Verhalten und Handeln zugrunde liegen unter möglichst allgemeinen Gesichtspunkten (Mensch & Tier)

Seele als allgemeiner Aspekt: Seele als Sammelbegriff für seelische Eigenschaften, Prozesse und Funktionen des Menschen

Unterscheidung zwischen "Selbst" und "Nicht-Selbst"

Ein Organismus kann unterscheiden, ob eine Bewegung auf einen Impuls von außen zurückgeht oder ob sie intern initiiert wurde: Selbstbewegung vs. Fremdbewegung

1. Unterscheidung zwischen günstigen und ungünstigen Umgebungen (meiden und aufsuchen); ohne Merkfähigkeit sind Regelmäßigkeiten nicht erkenn- und nutzbar

2. Um Erinnerungen und Erfahrungen nach Relevanz bewerten und sortieren zu können

1. Wirkorgane: nötig zum Lernen

2. Merkorgane: Erkennen von Relevanz und Ähnlichkeiten

Wechselspiel zwischen Merk- und Wirkorganen nötig, um eine AKtion einzuleiten aufgrund einer Analyse der Situation/Umgebung

Repräsentation: Im Organismus wird eine Art "Umgebungsbild" im Rahmen der Informationsverarbeitung erstellt (Resultat der Informationsverarbeitung)

Dabei ist nicht das Repräsentandum selbst (das Objekt das im Umgebungsbild abgebildet ist) im Organismus abgebildet, sondern es wird zeichenhaft als Repräsentat vertreten

Franz Brentano:

Intentionalität : Mentale Modell sind als intentionale Modelle zu verstehen

Intentionalität meint die Gerichtetheit seelischer Funktionen als wesentlicher Unterschied des Psychischen zum Physischen: Mentales hat semantischen Gehalt, es bezieht sich auf Etwas

Welt auf Kopf
Die Organismus-Umweltbeziehung wird von Reizen der Außenwelt initiiert (beim Wahrnehmen wird etwas wahrgenommen, beim Vorstellen stellt man sich etwas vor...)

Kopf auf Welt
Die Organismus-Umweltbeziehung wird vom Organismus gesteuert : wesentliches Merkmal Intentionalität! Ausgerichtetsein auf ein Ziel (wünschen, wollen, beabsichtigen, entscheiden)

Vorstellen ist Simulation, Ereignisse in der extraorganismischen Welt können dadurch nicht erzeugt werden. Erst durch das konkrete Handeln ist es möglich, ein Ereignis herbeizuführen, um dadurch auch am Effekt und den Folgen zu lernen

Unterschiede im Verhalten, Urteilen und Erleben entsprechen Unterschieden in physiologischen Zuständen

Wilhelm Wundt und Wilhelm James

Psychophysischer Parallelismus! Jedem Psychischen Prozess entspricht ein Physischer!

Physiologische Psychologie und Neuropsychologie

1. Psychopharmakologie
Wirkung von Arzneimitteln und Drogen

2. Psychoneuroimmunologie
wechselseitige Beziehung zwischen menschlichem Erleben, Verhalten und Handeln und dem ZNS, Immun- und Hormonsystem

3. Psychoneuroendokrinologie
wechselseitige Beziehung zwischen menschlichen Erleben, Verhalten und Handeln und innersekretorischen Vorgängen

4. Pharmakopsychologie
Psychoaktive Substanzen als Forschungswerkstatt der grundlagenorientierten Physiologischen Psychologie

1. PET Positronen - Emissions - Tomographie

2. PET Single - Photonen - Emissions - Computer - Tomographie

3. SPECT Funktionelle Kernspin- (Resonanz- ) Tomographie

Elektrophysische Techniken erforschen das Gehirn von außen und dürfen beim Menschen angewandt werden. Invasive Verfahren dringen in das Gehirn ein, dürfen aus ethischen Gründen nur bei Tieren angewandt werden

1. PET Positronen - Emissions - Tomographie

2. PET Single - Photonen - Emissions - Computer - Tomographie

3. SPECT Funktionelle Kernspin- (Resonanz- ) Tomographie

Differenzielle Psychologie beschäftigt sich mit Unterschieden zwischen Personen und Gruppen. Es geht Identifikation von Merkmalen und Konsequenzen für die Zukunft (vor allem durch das Identifikation von Unterschieden, im Gegensatz zur allgemeinen Psychologie, in der es um allgemeine Gesetzmäßigkeiten für alle gilt!)

Persönlichkeitspsychologie untersucht die einzigartige Organisation von psychischen Merkmalen innerhalb einer Person

Im Alltag:
Der Begriff wird evaluativ verwendet. Meist positiv, im Sinne einer Auszeichnung (jemand hat besonders viel Persönlichkeit)

in der Psychologie:
Begriff wird deskriptiv verwendet (es gibt nicht mehr oder weniger Persönlichkeit)
Herrmann: einzigartiges, relativ stabiles und überdauerndes Verhaltenskorrelat
Pervin: komplexe Organisation von Kognitionen, Emotionen und Verhalten; gibt dem Leben Richtung und Zusammenhang (spiegelt nature und nurture wieder)

Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale

Eigenschaften sind Persönlichkeitsmerkmale, die sich durch zeitliche Stabilität und intrasituative Konsistenz auszeichnen

Auf dem lexikalischen Ansatz:
- Weisheit der Sprache
- Sedimentationshypothese: Die Persönlichkeitsmerkmale, die für die alltägliche Interaktion zwischen Menschen bedeutsam sind, schlagen sich in der Alltagssprache nieder (je wichtiger ein Merkmal, desto eher wird man dafür ein oder mehrere Wörter in der Sprache finden)

Persönlichkeit als die individuelle und einzigartige Variation der genetisch bedingten, menschlichen Natur, die sich in einem entwickelnden Muster von Eigenschaften, charakteristischen Adaptionen und integrierenden Lebenserzählungen herausformt und in komplexer und unterschiedlicher Weise von Kultur beeinflusst wird

Basale Prinzipien:
1. Evolution und menschliche Natur
2. Eigenschaften
3. Charakteristische Adaptionen
4. Lebenserzählung
5. Kultur

1. Bereich der Fähigkeiten und Kompetenzen
Kreativität, Stressbewältigung usw.

2. emotional-kognitiver Bereich
Ängstlichkeit, Selbstwirksamkeit usw.

3. sozialer Bereich
Prosoziales Verhalten, Aggressivität usw.

2. Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen= Vertritt berufliche Interessen seiner praktisch tätigen Mitarbeiter hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, Richtlinien für die Berufsausübung, die Öffentlichkeit darüber zu informieren und Einwirken an Stellen der Regierung und öffentlichen Verwaltung ;
BDP hat 13 Landesgruppen; Mitgliedschaft für Studierende: Bundesvereinigung der Studierenden

-Seit 1892 größte psychologische Vereinigung: American Psychological Association(APA);
In Europa: European Federation of Psychologists' Associations (EEPA);
70 nationale Vereinigungen -> International Union of Psychological Science

in:
• Natur-
• Kultur-
• Sozial-
• Angewandte Wissenschaften

• Humanbiologie
• Physiologie
• Neurobiologie

in der Sozialpsychologie durch:

• kommunikatives Handeln
• Personwahrnehmung
• gruppendynamische Prozesse
• wechselseitige Zuschreibung von psychischen Merkmalen und Fähigkeiten

in der Entwicklungspsychologie, Familienpsychologie oder auch in der Pädagogischen Psychologie.

in der Moralpsychologie durch:

• Erforschung politischer Einstellungen
• Forschung zur Einstellung gegenüber sozialen Minderheiten

analytische Ebenen der Soziologie:
1. Makroebene
2. Mesoebene
3. Mikroebene

zu 1. und 2.: stehen im Mittelpunkt der Soziologie
zu 3.: Es überschneiden sich Psychologie, Soziologie und Sozialpsychologie.

• Sprechhandlungen vermitteln den zentralen Zugang zum Studium und der Erforschung psychischer Funktionen
• Beziehung der Semantik und Pragmatik zur Denkpsychologie und zur Lern-, Gedächtnis- und Wissenspsychologie
• Theorien des Spracherwerbs
• Sprachpsychologie
• Psycholinguistik
• Beispiel: Syntaxtheorie Chomskys für die Kognitionspsychologie

Die Frage nach dem Wesen der Seele, des Geistigen und dem Menschen ist eine philosophische Frage.
• Analytische Philosophie des Geistes

Philosophie erarbeitet die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Grundlagen.

Leib-Seele-Problem
• Ontologie (Grundstruktur der Wirklichkeit)
• Erkenntnistheorie
• Semantiktheorie
• Naturphilosophie

Psychologie überschneidet sich mit der Erkenntnis- und Handlungstheorie.
Kognitionspsychologie= Erkenntnispsychologie

analytische Ebenen der Soziologie:
1. Makroebene
2. Mesoebene
3. Mikroebene

zu 1. und 2.: stehen im Mittelpunkt der Soziologie
zu 3.: Es überschneiden sich Psychologie, Soziologie und Sozialpsychologie.

Keine psychische Funktion funktioniert ohne ihre körperlichen Substrate.

• Evolutionstheorie
• Verhaltensgenetik

Die Frage nach der Phylogenese des Psychischen ist eng mit der Erforschung der Humanontogenese des Psychischen verbunden.

Veränderungen von Organismen können durch Selektion, Mutation und Adaption erklärt werden.

1. Im Sinne der Arbeitgeber/ Unternehmen
- dies sind in der Regel die Auftraggeber

2. im Sinne der Arbeitnehmer bzw. Bewerber
- auf Grund des Ziels humanere Arbeitsbedingungen zu gestalten

Dualistische These:
Mentales Geschehen ist nicht gleich physisches Geschehen

Interaktionistisch These:
Mentales Geschehen ist im Bereich physischen Geschehens kausal wirksam

Voraussetzung der Naturwissenschaft:
Bereich des physischen Geschehens ist kausal geschlossen

jeder Satz für sich genommen ist sinnvoll, aber alle drei sind logisch unmöglich

Der Mensch ist ein informationsverarbeitendes Wesen

Lernen durch Einsicht

- durch verstehen und nachvollziehen

- auseinandersetzen mit Lerninhalt
- Erwerb von Methoden und Fähigkeiten für das Lösen von Problemen

Tolman: Wegbereiter des Kognitivismus

Lewin: Begründer der modernen experimentellen Sozialpsychologie; Mitbegründer der Berliner Schule (Gestaltpsychologie)

Bruner: Initiator der kognitiven Wende der Psychologie

Wissenschaft, die sich mit der menschlichen Informationsverarbeitung befasst

vorrangiges Ziel: verstehen der im Gehirn ablaufenden Prozesse
(Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Entscheidungsprozesse, Problemlösen, Sprache)

Die Wissenschaft ist auf die Erforschung des unmittelbar und objektiv beobachtbaren Verhaltens beschränkt

1. Tiefenpsychologie
- Freud, Adler, Jung,
- wesentliche Motive des Verhaltens sind unbewusst

2. Verhaltenspsychologie
- Watson, Thorndike, Guthrie, Hull, Mowrer, Skinner
- Der Mensch ist grundsätzlich unfrei/abhängig von den zufällig auf ihn einwirkende oder systematische arrangierten Umwelteinflüssen (Reizen)

3. Humanistische Psychologie
- Rogers, Cohn, Berne, Pearls, Moreno, Gordon
- Wesentliche Ideale sind Echtheit und Gegenwartsbezogenheit: jeder Mensch sollte seiner momentanen Befindlichkeit auf echte Weise Ausdruck verleihen (spontan im hier und jetzt)

dt. Philosoph, Pädagoge, Ökonom und Sozialist

Prägte den Begriff "Psychologie ohne Seele"
- es lässt sich nichts beobachten, was den Begriff Seele rechtfertigt
- Erfahrungen, denken, wollen sind nicht räumlich zu fassen
- (Un-) möglichkeit einer empirischen Psychologie

Wesensbestimmung (ego) nach
EGO SUM - EGO EXISTO - COGITO, ERGO SUM


Ursprung des Leib-Seele-Problems!
Strikte Trennung zwischen Res cogitans (urteilende, denkende Substanz; das zweifelnde "Ich") und Res extensa (ausgedehnte Substanz; bloße Materie des Körpers)
- Leib-Seele-Dualismus: Seele als Einheit und völlig getrennt vom Körper, lebt nach dem Tod weiter

1. Denkender Seelenteil (Wagenlenker)
- Tugend der Weisheit und Vernunft
- Aufgabe: weise sein

2. Mutiger Seelenteil (frommes Pferd)
- Tugend der Tapferkeit
- Aufgabe: energisch der Vernunft gehorchen, also tapfer sein

3. Begehrlicher Seelenteil (böses Pferd)
- Tugend der Selbstbeherrschung
- Aufgabe: der Vernunft gehorchen und sich mäßigen

stehen die Teile im Gleichgewicht erfüllen sie ihre Aufgaben gut: dann erreicht die Seele die höchste Tugend: Gerechtigkeit

1. Traditionsstiftung
- Werte und Bedeutung großer Männer und Frauen
- Wundt, Stern, Freud, Bühler

2. Selbstvergewisserung
- Ideengeschichte (Zeitgeist)
- Problemgeschichte (stärkere Systematisierung von Einzelfragen/Problemen)
- Erfolge und Fortschritte
- Vor- und Mitleistung von Angehörigen und Mitarbeitern!

3. Legitimation
- Erkenntnisprozess: von-weniger-zu-mehr-Erkenntnis

4. Kritik

Ich weiß, dass ich nichts weiß

1. diskrepante Erfahrungen
Unterschied zwischen subjektiver Wahrnehmung und phänomenalem Draußen

2. Konstanzleistungen
gleiche Wahrnehmung bei verändertem Abbild der Umwelt

3. Optische Täuschung

Ermöglichen, die Außenwelt als bewusstseinsunabhängig wahrzunehmen!

Dinge haben Doppelstatus:
wahrgenommen, bewusstseinsimmanent, erscheinend vs.
bewusstseinsunabhängig, bewusstseinstranszendent

Edward Lee Thorndike: Theorie des assoziativen, verknüpfenden Lernens (Behaviorismus)

Adaptives unterrichtliches Handeln als Reaktion auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in Schule und Unterricht

5-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (BIG FIVE)

Openess/ Offenheit für Erfahrung
Consientiousness/ Gewissenhaftigkeit
Extraversion
Agreeableness/ Verträglichkeit
Neuroticism/ Neurotizismus

Der Persönlichkeitsfragebogen liefert nur eine erste Einschätzung der Persönlichkeit bisher unbekannter Personen

für eine grundlegende Beschreibung der Persönlichkeit reichen 5 Dimensionen nicht aus

jeder Mensch ist in gewisser Hinsicht...

... wie alle anderen Menschen

... wie einige andere Menschen

... wie kein anderer Mensch

Gegenstand der Persönlichkeitspsychologie:

Zusammenspiel von genetischen Anlangen (nature) und Erfahrung (nurture)

V= f(P,U)

Verhalten (V) ist eine Funktion (f) der Person (P) und der Umwelt (U)

darf nicht als streng mathematische Formel verstanden werden, sondern betont einfach das Umwelt stets kognitiv repräsentiert ist

V=f(Lr) Lr = Lebensraum

Aufforderungscharaktere = Valenzen = fordernde Umwelttatsachen

Art (Vorzeichen) und Stärke der Valenz werden durch die momentanen Bedürfnisse der Person bestimmt

Lebensraum: erlebnismäßig strukturierter Raum

1. Materialistischer Monismus
Das Psychische Erleben und Bewusstsein ist aus dem Physischen abgeleitet

- Reduktiver Physikalismus: Geistiges Sein=materielles Sein/Seele ist unwissenschaftlich

- Non- Reduktiver Physikalismus: Physische Entitäten sind die Grundlage allen Seins, aber das Mentale ist nicht komplett auf das Physische reduzierbar
               - Ephiphänomenalismus
mentale Phänomene als Nebenprodukt physischer Aktivität
               - Supervenienztheorien
mentalem wird phänomenale Realität zugestanden, aber von physischem Phänomen kausal abhängig und keine ontologische Realität
               - Emergenztheorien
mentale Ereignisse sind mehr als die Summe der einzelnen physischen Phänomene; kann eigenständig unser Verhalten beeinflussen

- Funktionalismus: geistige Phänomene sind auf unterschiedlichen Weise physisch verursacht und erfüllen eine Funktion

2. Idealistischer Monismus
das Physische leitet sich aus dem Mentalen ab

3. Neutraler Monismus
vorherrschen einer neutralen Grundsubstanz

1. Interaktionistischer Dualismus

Das Mentale und Physische beeinflussen sich gegenseitig, sind aktiv miteinander verbunden

2. Paralleler Dualismus

Beide ontologischen Gegebenheiten existieren parallel nebeneinander und beeinflussen sich gegenseitig

3. Methodischer Dualismus

Frage nach den letzten Grundprinzipien ist wissenschaftlich nicht beantwortbar

Komplementarismus: Die Frage nach der Ontologie bleibt unbeantwortet

- Variante des neutralen Monismus
- Forscher kann in Abhängigkeit der Messmethode physische oder psychische Komponenten untersuchen
       Materielle Prozesse: messbar durch Außenbeobachtung
       Geistige Prozesse: messbar durch Innenerfahrung/Selbstbeobachtung

Beide Prozesse müssen gleichzeitig angewendet werden, um den Menschen komplett zu beschreiben!

Positivismus:
- die wissenschaftstheoretische Position geht im Wesentlichen auf DAVID HUME (1711-1776) zurück
- philosophische Richtung erst 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts: franz. Philosophen AUGUSTE COMTE (1798-1857) und HYPOXLETE TAINE (1828-1893)

Grundannahme: Man muss vom Gegebenen, dem Tatsächlichen, dem Positiven ausgehen


Naiver Empirismus: Ausbau von Comtes Thesen in England
JOHN STUART MILL (1806-1873) und HERBERT SPENCER (1820-1903)

Grundannahme: Forscher kann wahre Erkenntnisse über die Natur gewinnen, indem er über Beobachtung/Experimente Gesetzmäßigkeiten/ idealerweise Naturgesetze erkennt
          - typische Auffassung für Wissenschaftler des 19. Jhd.

AUGUSTE COMTE: Positivismus

Betrifft die Entwicklung der Menschheit:
1. Stadium: Theologisches Stadium
2. Stadium: metaphysisches/abstraktes Stadium
3. Stadium: wissenschaftlich, positivistisches Stadium

Völkerkunde und Völkerpsychologie

Der Mensch ist nichts außer Gesellschaft: er erhält seine Humanität durch die soziale Umwelt

Er unterteilte Psychologie in experimentelle Psychologie und Völkerpsychologie, da er der Meinung war, dass man die Inhalte der Völkerpsychologie nicht mit experimentellen Methoden erforschen könnte: soziale Prozesse seien dafür zu komplex

Dadurch rückte die Völkerpsychologie zunächst in den Hintergrund und wurde er später durch Arbeiten von Benedict, Mead, Ruth wieder einflussreicher

Entwickelte sich auf Basis der Begegnung mit anderen Völkern im Rahmen der Kolonialisierung Ende des 19. Jahrhunderts

Erforscht wurden die Unterschiede zwischen den Völkern und deren Ursache
Waitz/Bastian: Unterschiede sind nicht rassisch begründet
Humboldt: Völker haben verschiedene Sprachen = verschiedene Weltansichten

Begründer: SCIPIO SIGHELE und CESARE LOMBROSO

zentrale Themen: Macht der Menschenmassen und Wirkung der Masse auf die einzelnen Beteiligten (wissenschaftliche Klärung der ablaufenden Prozesse während der Industralisierung)

Ziel: Massenprozesse vorhersagen und steuern, um die etablierte Schicht vor unerwünschter Wirkung der Masse zu schützen

weiterer wichtiger Name: LE BON
"Die Masse ist als Ganzes dümmer als der Schnitt der Individuen" ; Aktivierung niederer Instinkte in der Masse

heute noch Teil der ökologischen Psychologie: CROWDING-Forschung

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren große Erfolge in der Medizin zu verzeichnen (verbesserte Hygiene, Mikroskopie, Narkosemittel und Sterilisationen): daraus entwickelte sich der Materialismus in der Psychologie

Grundannahme: Für Psychologie und Biologie sind gleiche Grundlagen anzunehmen wie für Physik und Chemie: Im Organismus wirken nur physikalisch- chemische Kräfte (führende Physiologen, Physiker und Mediziner waren der Ansicht: Heimholtz, Du Bois-Reymond, Brücke u. Ludwig)

unter diesem Credo wurden die Psychologen des 20. Jahrhunderts ausgebildet: Wundt, Freud, Pawlow usw.

Vater der modernen Psychologie und prägte den Begriff PSYCHOPHYSIK

erforschte Funktionen von Sinnesorganen und Empfindungen
- Weber- Fechnersche- Konstante
- Fundamentalformel

Weber- Fechnersche- Konstante
Veränderungen, die nötig sind, um gerade noch so als Veränderung zur Standardgröße erkannt zu werden, stehen im konstanten Verhältnis zur Standardgröße

Fundamentalformel: Formel zur Konstante: Dreieck I = K
I = Standardreiz, Dreieck= zusätzliche Intensität, um Unterschied zu bemerken

Webersches Gesetz
E = K x logR
- er wollte ein Naturgesetz für die menschliche Wahrnehmungsleistung finden (es gilt aber nur annäherungsweise im mittleren Bereich von Sinnesreizen)

experimentelle Gedächtnisforschung

Die Ersparnismethode meint die Anzahl der Wiederholungen der Silbenreihen bis man sie fehlerfrei aufsagen kann

GEORGE KELLY

Das Verhalten einer Person hängt von ihrer individuellen Konstruktion der Realität ab

1. Wie funktioniert der Geist?

2. Wissenserwerb & Wissensnutzung

3. Mentale Repräsentationen

4. Erforschung intelligenter Leistungen und Prozesse
- Ziel: Entwicklung einer allgemeinen Theorie der Intelligenz
- Abstraktion der materiellen Spezifika des Trägers der Intelligenz

Kognitionswissenschaft als Interdisziplin aus:

1. Philosophie

2. Linguistik

3. Kognitive Anthropologie

4. Neurowissenschaften

5. Informatik: künstliche Intelligenz

6. Psychologie

Computational
Representational
Understanding of
Mind

Mentale Prozesse stehen in Analogie zu aktiven Computerprogrammen: Menschen wenden algorithmische Verfahren an, die mit ihren mentalen Repräsentationen arbeiten, und produzieren auf diese Art und Weise Verhalten

Symbolorientiert:
Informationen werden durch Symbole (z.B. Wörter) und Symbolstrukturen repräsentiert

Konnektionistisch:
Informationen sind Aktivierungsmuster von miteinander vernetzten Knotenpunkten eines (künstlichen neuronalen) Netzwerks

Verhalten entsteht durch Anwendung der sich ausbreitenden Aktivierung von Verknüpfungen und Lernen auf diesen Einheiten

Grundlage: Modifizierbarkeit der Verknüpfungen

Kognitive Modellierung bezeichnet den Versuch der Erklärung empirischer Phänomene natürlicher Intelligenz durch die Konstruktion künstlicher Systeme, die sich ähnlich verhalten wie natürliche Systeme

Im Rahmen kognitiver Architekturen können komplexere gefundene empirische Phänomene natürlicher Intelligenz simuliert werden

z.B. SOAR, 3CAPS, EPIC, ACT-R

Beispiel: PSI - eine psychologische Theorie als Computerprogramm (Dörner 2001)
Ausgangspunkt: "Gesamttheorie eines lebenden Wesens": Theorie zur Modellierung von Hypothesen über die Interaktion von Kognition, Emotion und Motivation
Diese wurde in ein Computerprogramm umgesetzt: Vergleich simulierter Testpersonen mit realen Testpersonen im Hinblick auf deren Erleben und Handeln in komplexen Systemen

GEORGE KELLY

GEORGE KELLY

Der Mensch stellt wie ein Wissenschaftler wissenschaftliche Hypothesen über sich und die Welt auf und überprüft sie.

Beim Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und Verändern setzen Wissenschaftler Hypothetische Konstrukte ein (theoretische Begriffe, die sich nicht vollständig auf die Beobachtung zurückführen lassen, z.B. Angst oder Aggression).

Diese Konstrukte dienen der Unterscheidung, um sich und die Welt zu interpretieren: wie eine Brille, durch die man die eigene Person und die Welt betrachtet
= PERSONALE KONSTRUKTE

Basiert auf 2 Grundannahmen:
1. Die Realität existiert zwar, aber nur als vom Menschen bewertet und interpretiert

2. es gibt keine absolute Wahrheit, sondern nur mehrere alternative Interpretationen

Der Mensch kann immer wieder neue, alternative Sichtweisen oder Konstruktionen entwickeln: positive und optimistische Sichtweise zur Entwicklung und Veränderung der Persönlichkeit
= GEGENPOSITION des akkumulativen Fragmentalismus, der gängigen Forschungspraxis in der Psychologie, die davon ausgeht, dass der Mensch sich der Wahrheit nähert durch beständiges Sammeln von Informationen

Ernst von Glaserfeld

Annahme über die Brauchbarkeit oder Nutzlosigkeit von Interpretationen

Wirklichkeitskonstruktion muss nicht "stimmen", sondern "passen": Das System muss ein Modell der Welt konstruieren, das sinnvolle Handlungsmöglichkeiten eröffnet.

Bsp: Schlüssel: Alle stehen der Umwelt gegenüber wie ein Einbrecher dem Schloss mit einer großen Menge Schlüsseln.
Das "passen" beschreibt dabei die Fähigkeit des Schlüssels, nicht des Schlosses!

KENNETH GERGEN

BERGER UND LUCKMANN

ROM HARRE

HUBERT HERMANNS

HANS WESTMEYER

KARIN KNORR-CETINA

Begründer: ERNST VON GLASERFELD und HEINZ VON FÖRSTER

HUMBERTO MATURANA
FRANCISCO VARELA

HERMANN HAKEN

ILYA PRIGOGINE

1. Relativismus
jedes Wissen ist kontextabhängig, es gibt kein objektives "absolutes" Wissen

2. auch wissenschaftliches Wissen ist von sozialen Konventionen und moralischen Wertvorstellungen abhängig
Bsp. Festlegung des Signifikanzniveaus (vor allem historisch begründet)

3. Sprechakttheorie
Sprache als Form des sozialen Handelns muss in sozialer Interaktion abgestimmt werden und ist nicht nur Instrument zur Beschreibung und symbolischen Abbildung der Welt.

4. Post-Empirismus: methodenkritische relativistische Haltung gegenüber wissenschaftlicher Methoden
Die Durchsetzung bestimmter Theorien oder Auffassungen ist von Eventualitäten sozialer Prozesse abhängig nicht im Wesentlichen von empirischer Bewährung
Es kann jede Methode angewendet werden, solange man dieser keine universalistischen Prinzipien zuschreibt, sondern alternative Sichtweisen, Interpretationen und Hilfsangebote zulässt (bevorzugt also qualitativ)

5. Anti-Individualismus
Ziel: Soziale Wiederherstellung des Individuums in nicht-individualistischen Begriffen
Abkehr vom Mainstream der Psychologie und deren unhinterfragten individualistischen Überzeugungen (Menschliches Individuum als grundlegende Analyse-Einheit), stattdessen Konstitution sozialer Phänomene im Zuge sozialer Abstimmungsprozesse und insbesondere durch sprachlichen Austausch

Sozialer Konstruktivismus: zentrale Rolle der Sprache

1. Begriffe als soziale Artefakte
2. Keine Diktion von Begriffen für die Beschreibung von uns selbst und der Welt
3. Bedeutung und Funktion der Sprache wird in den "Sprachspielen" sozialer Gemeinschaften festgelegt

1. Wirklichkeit wird nicht "gefunden", sondern "erfunden" (Glaserfeld 1997)

Menschliche Wahrnehmungen und Erkenntnisse sind subjektive Konstruktionen und spiegeln nicht die Welt wieder (auch wenn diese existiert)

Gegenthese zum naiven Realismus: Welt existiert unabhängig von Beobachter und kann "erkannt" werden


2. Diese These wird mittels Merkmalen und Funktionsprinzipien des Nervensystems belegt

Der radikale Konstruktivismus ist eine neurobiologisch fundierte Erkenntnistheorie:
Das Gehirn als Selbstreferentielles System konstruiert aus neuronalen Impulsen eine subjektive Welt- und Selbstsicht

Luhmann: "sich-zu-sich-verhalten"

Systeme nehmen in der Konstitution ihrer Elemente und ihrer elementaren Operationen auf sich selbst Bezug.
Sei es auf Elemente desselben Systems, auf Operationen desselben Systems oder auf die Einheiten desselben Systems

gehört zu den grundlegenden Positionen des sozialen Konstruktivismus:

Grundannahme: Wissen wird innerhalb sozialer Interaktionen erzeugt, ist also nicht durch eine objektiv gegebene ("reale") Welt determiniert.

Fokus: soziale und theoretische Prozesse, die dazu beitragen, dass Beschreibungen der Welt und von uns selbst "objektiv werden": Wie entstehen Fakten? Wie erhärten sie sich?
Wie erzeugt sozial konstruiertes Wissen soziale Wirklichkeit?

1. sind im Wesentlichen von innen determiniert
durch das Netzwerk der Interaktionen innerer Komponenten und nicht durch ihre Umwelt

2. sind selbstorganisiert

3. sind autopoetisch

4. sind autonom
sind nur begrenzt oder gar nicht von außen steuer- oder vorhersagbar

HUMBERTO MATURANA

Autopoesie bezeichnet Selbstreferenz im Hinblick auf die Produktion und Reproduktion der Systemelemente

selbstreferentielle/autopoietische Systeme sind operational geschlossen und benötigen Umweltkontakte zur Aufrechterhaltung ihrer Existenz

sie belegte die Autonomie des Nervensystems gegenüber der Umwelt:

Verhältnis der peripheren, sensorischen Neuronen zu den Verarbeitungsneuronen im Gehirn zu den Motoneuronen:
1:100000:1 bis 1:1000000:1


das, was durch die Sinnesorgane an Erregungen ins Gehirn gelangt, ist fast verschwindend gering gegenüber der gesamten Verarbeitungsprozesse im Gehirn

Grundlage der Konditionierung:

Organismus bringt folgende Fähigkeit mit:

Koppelung von

1. einem ungelernten Reiz, der eine unmittelbare fest zugeordnete Reaktion auslöst
(unkonditionierter Reiz = unkonditionierte Reaktion)
UND
2. einem zeitlich und räumlich benachbarten, wiederholt auftretendem Reiz, der alleine keine Reaktion auslösen würde

= KONDITIONIERTER REIZ UND KONDITIONIERTE REAKTION

Antimentalismus meint die Reduktion der Erlebensseite von Lebewesen auf objektiv beobachtbares Verhalten
- aber nur der radikale Behaviorismus verneint die Existenz des mentalen
- ist auf den britischen Assoziationismus zurückzuführen

Umweltverhältnisse kontrollieren den Organismus
- wenig Annahmen angeborene Faktoren (wegen Tabula-Rasa-Theorie bei Geburt)
- nachdrückliche Ausrichtung auf beobachtbare Reize und beobachtbare Reaktionen

ABER: Neobehaviorismus akzeptiert intervenierende Variablen und auch Hypothesen über innere Verbindungen

Auf Grund der Ablehnung bedeutungsvoller innerer Prozesse wie Kognitionen jeder Art

Black Box: Der Organismus ist leer, es sind keine Aussagen darüber möglich

Kontiguität:
Beschreibt die räumliche und zeitliche Nähe des Auftretens
1. von zwei Reizen (z.B. CS und UCS bei Pawlow)
2. Reiz und Reaktion (bei der operanten Konditionierung)
Lernen VON REIZEN DURCH REIZE

Kontingenz
beschreibt die konsistente Beziehung zwischen der Reaktion und dem Reiz (immer wenn eine bestimmte Reaktion gezeigt wird, erfolgt die Belohnung)
Lernen VON EFFEKTEN DURCH REAKTIONEN (operants)

Mediation ist wichtiges Konzept des Neobehaviorismus

Grundlegende Annahme ist, dass zwischen äußerem Reiz und äußerer Reaktion vermittelnde innere Reize und innere Reaktionen treten (S-O-R-Schema)

Er betrieb experimentelle Tierpsychologie

Aus seinen Ergebnisse leitete er das Effektgesetz (law of effect) ab:
- operante Konditionierung: zum Erfolg führende Reaktion verstärkt den Lernerfolg
- Lerntheorie: Trial & Error
- Luststreben als Triebkraft und keine reine Physiologie der Reflexe

Das Individuum bildet durch Erfahrungen "cognitive maps" und aktiviert diese in entsprechenden Situationen
- Annahmen: Existenz INTERVENIERENDER VARIABLEN
- es wird also nicht nur das Verhalten verstärkt, sondern die Pläne, die Verhalten steuern

Vorläufer der kognitiven Lerntheorie nach Bandura

klassisch: Watson & Pawlow

operant: Thorndike & Skinner & Hull

John B. Watson

Abwendung von elementarischen zum ganzheitlichen (holistischen Denken
- fand seinen Höhepunkt Ende der 20er Jahre in Philosophie und Psychologie

Übersummativität: DAS GANZE IST MEHR ALS DIE SUMME SEINER TEILE

Felix Krueger (Nachfolger Wundts als Leiter des Leipziger Instituts; wird auch zweite Leipziger Schule genannt):

Ganzheitspsychologie: endgültige Abgrenzung zur Elementpsychologie: psychisches Geschehen als Erlebnisstrom

Erweiterung der Theorien der Würzburger und Berliner Schule: Gefühle sind auch Gestaltqualitäten im Sinne Ehrenfels

Frankfurter/ Berliner Schule

Gestaltpsychologie
- erhoben den Begriff "Gestalt" zu einem zentralen psychologischen Begriff

Wertheimer 1912: Frankfurter/ Berliner Schule

Scheinbewegungen auf Grund der Simultaneität und Sukzessivität der Reize

Daraus leitete er die Annahme ab, dass Gestalten ursprünglich sind: nicht erschaffen, sondern Grundeinheiten des Seelenlebens

Frankfurter/ Berliner Schule: Gestaltpsychologie

Gestalt = einsichtsvolle Handlung
- Untersuchungen an Menschenaffen mit der Annahme, dass Handeln Gestaltqualitäten besitzt
- Bei der Lösungssuche sind Ziel und Hilfsmittel eine Gestalt; wird diese erkannt, erfolgt die Einsicht

Isomorphiepostulat
Nicht nur die Wahrnehmung erfolgt nach Gestaltprinzipien, sondern auch Hirntätigkeit ist nach funktional äquivalenten Gestaltprinzipien geordnet

Gestaltqualitäten:
Aufbau, Struktur und Gestalt des Ganzen

z.B. Transponierbarkeit: einzelne Töne können verändert werden, solange der Aufbau erhalten bleibt, bleibt die Melodie


Gestalttendenzen:
werden an Wahrnehmungsgrenzen beobachtet:
dynamische Ordnung

z.B. Betasten einer Vorlage oder man sieht statt 3 eine 8 oder statt c ein o


Gestaltgesetze:
- bestimmt, was sich im Sehfeld zu einer Einheit zusammenschließt und wo Grenzen verlaufen
- unterliegen der Prägnanztendenz: Tendenz eine größtmögliche Ordnung, eine gute Gestalt herzustellen
- durch die Gestaltgesetze wird die Realität möglichst getreu wiedergegeben

1. Verdrängung (wichtigster Regulator gegen Angst und bei Konflikten zwischen Es- Ich- Überich)
- unterwünschte/gefährliche Triebimpulse wurden in das Unbewusste verschoben und gehindert, wieder ins Bewusstsein zu treten
- dort "gärt" es weiter und muss auch zukünftig daran gehindert werden, bewusst und handlungsleitend zu werden

2. weitere Abwehrmechanismen nach Anna Freu
- Sublimierung: Triebenergie wird in sozial und kulturell hoch bewertete Handlungen umgewandelt (z.B. die Werke von Wissenschaftlern und Künstlern; für Freud der einzige akzeptable Abwehrmechanismus neben Verdrängung)
- Reaktionsbildung: Betonung des Gegenteils in Gedanken/ im Handeln
- Projektion: eigene nicht akzeptable Impulse werden anderen zugeschrieben
- Regression: Person fällt auf frühere Entwicklungsstufe mit primitiveren Reaktionen zurück
- Rationalisierung: Angabe scheinbar vernünftiger, aber nicht zutreffender fadenscheiniger Gründe für problematisches Verhalten

Grundannahme: frühkindliches Sexualleben
Lustgewinnung durch erogene Zonen

1. Orale Phase: Mund als erogene Zone
Lustgewinn durch saugen und lutschen bei der Nahrungsaufnahme

2. Anale Phase:
Lustgewinn durch zurückhalten und loslassen der Exkremente

3. Phallische Phase:
Lustgewinn durch die Stimulation der Genitalien

4. Ödipuskomplex: Ende des frühkindlichen Sexuallebens
- Knabe begehrt Mutter, Vater als Rivale
- Kastrationsdrohung

5. Latenzzeit: Lösung des Komplexes und damit verbundener Kastrationsdrohung durch Identifikation mit dem Vater
Identifikation mit Normen und Werten, die durch ihn repräsentiert werden: Entwicklung des Über - Ich

6. Genitale Phase: Sexualfunktion wird wieder aufgenommen und abgeschlossen

Mädchen: Penisneid und Ödipuskomplex
- wird gelöst durch Identifikation mit der Mutter, aber weniger stark als beim Jungen, deshalb entwickeln Mädchen ein weniger ausgeprägtes Über - Ich

1. Oswald Külpe

2. Narziss Ach

3. Karl Bühler

4. Karl Marbe

Minderwertigkeitsgefühl

Ganzheitlich (holistisch) und dynamisch-zielorientiert (final)

- er will das Individuum nicht zergliedern, sondern ganzheitlich in den Lebenszusammenhängen erfassen

Verhalten ist niemals alleine das Resultat von Begabung ODER Außeneinflüssen, sondern das Seelenleben tritt erst im Zusammentreten von Ererben und Erwerben hervor
- Anlage UND Umwelt beeinflussen das Psychische

Theorie des Kritischen Personalismus: William Stern

Die Verbindung physiologischer und völkerpsychologischer Ansätze durch Verbindung von experimentellen und historischen Methoden

- Anliegen: Gemeinsamkeiten in der Entwicklung aufzeigen, um menschliches Verhalten verständlich zu machen

- setzt sich deutlich von der elementarischen und verstehenden Psychologie ab

Das Messbare messen und das Nicht-messbare messbar machen

Ziel: von der Anthropometrie zu einer Psychometrie fortschreiten: aus physischen Eigenschaften des Menschen auf psychische schließen
- ab 1882 konnte man sich gegen Gebührt auf Fähigkeiten untersuchen lassen: Begriff TEST stammt von Galton

Extraversion - Introversion

William Stern

Das aktive Streben des Menschen nach einem erfüllten Leben, Anerkennung und Selbstverwirklichung

- in bewusster Absetzung vom Behaviorismus und der Psychoanalyse

Piaget: Entwicklung vom egozentrischen Denken des Kindes zum sozialisierten Kind

Vygotskij: Entwicklung des kindlichen Denkens vom sozialen zum individuellen

1. erlebende Person vor Theorie

2. Kreativität, Selbstverwirklichung, Wertsetzung, Entscheidungsfähigkeit

3. Sinnhaftigkeit

4. Wert und Würde des Menschen; Entwicklung gegebener Kräfte und Fähigkeiten

1. Lew Semjonowitsch WYGOTSKIJ (1896 - 1934)

2. Alexander Romanowitsch LURIJA (1902 - 1977)

3. Alexei Nikolaiewitsch LEONTJEW (1903 - 1979)

- Fred Massarik

- Abraham Maslow

- Charlotte Bühler

- Carl Rogers

- Fritz Perls

- Sidney Jourad

- Rollo May

1. Appetenz - Appetenz - Konflikt
zwei positive und annähernd gleiche Aufforderungscharaktere (man kann nicht beide haben, muss sich entscheiden)

2. Aversions - Aversions - Konflikt
zwei negative und annähernd gleiche Aufforderungscharaktere (man muss eines wählen)

3. Appetenz - Aversions - Konflikt
dieselbe Situation hat zugleich einen positiven und negativen Aufforderungscharakter

1. aufzeigen von Verhaltensmöglichkeiten
und oft auch der entsprechenden Ergebnisse (lohnt sich das Verhalten?)

2. Bewusstmachung sozialer Normen
ggf. Veränderung sozialer Normen

UNBEWUSSTE KRÄFTE, die den hervorgerufenen Gedankenverlauf in Richtung Problemlösung steuern
- Denken ist zielgerichtet

Ein Konflikt besteht aus entgegengesetzt gerichteten, etwa gleich starken Kräften, die gleichzeitig auf den Menschen wirken

Systematische experimentelle Selbstbeobachtung von Denkprozessen
- experimentelle Herbeiführung bestimmter psychischer Vorgänge und genaue Schilderung der hervorgetretenen Erlebnisse

1. THEORIE vom menschlichen Erleben und Verhalten

2. METHODE zur Erforschung psychischer Prozesse

3. METHODE zur Behandlung psychischer Störungen

4. historisch - gesellschaftliche BEWEGUNG
- zumindest zu Freuds Zeiten wurde scharf zwischen Freuds Anhängern und Dissidenten differenziert

Konzept der Attribution bezieht sich auf alle Prozesse, durch die Menschen eigenes oder fremdes Handeln kausal erklären.

Diese Erklärungen bewegen sich auf einem Kontinuum zwischen internalen (z.B. Persönlichkeit, Fähigkeit, Motivation)und externalen Zuschreibungsursachen (Aufgabenschwierigkeit, sozialer Druck)

Bsp: Menschen, die rückfällig werden, schreiben dies eher internalen Ursachen zu (persönliche Schwäche, Versagen usw.)

1. Forschung

2. Intervention

3. Training

1. Christian Maria Ehrenfels

2. Alexius Meinong Ritter von Handschuchsheim

1. Max Wertheimer

2. Wolfgang Köhler

3. Kurt Koffka

Voluntarismus

Psychische Erlebnisse sind nicht gleich Ereignisse, sondern die Ergebnisse von Willenshandlungen

Völkerpsychologie
- aber eher beschreibende Völkerkunde

Apperzeption meint das Eintreten eines Bewusstseinsinhalts in das Aufmerksamkeitsfeld: vom Blickfeld zum Blickpunkt

entspricht einer inneren Willenshandlung: Prototyp aller psychischen Prozesse

1. Welches sind die Elemente des Bewusstseins?

2. Welche Verbindungen gehen diese Elemente ein? Welche Verbindungsgesetze lassen sich herstellen?

S - R = Verhalten (R) hängt alleine vom Reiz (S) ab
- klassischer Behaviorismus

S - O - R = Verhalten (R) hängt davon ab, welche Prozesse im Organismus (O) durch den Reiz (S) ausgelöst werden
- zentrale Frage: wie werden Reize im Organismus verarbeitet? (z.B. kognitiv oder emotional)
- gehört zum Neobehaviorismus: statt Black-Box werden intervenierende Variablen zugelassen: bildet eine Brücke zum Kognitivismus

1. die NATÜRLICHE Umwelt

2. die SOZIALE Umwelt

3. die KULTURELLE Umwelt

wie gelangt der Mensch zu Wissen und Erkenntnis?

er beschreibt die Entwicklungsstufen, die dem abstraktlogischem Denken des Erwachsenen vorausgehen

1. Lightner Witmer (1867 - 1956)

2. Emil Kraeplin (1856- 1912)

1. Familientherapie

2. systemische Therapie

3. Gestalttherapie

Lavater (1741- 1801)

Physiognomik ist die "Kunst", aus dem physiologischen Äußeren des Körpers (v.a. das Gesicht) auf die charakterlichen Eigenschaften und das Temperament eines Menschen zu schließen
     -  Aufgabe: erkennen, inwiefern die äußere Erscheinung ein Spiegel seiner Seele ist und Zuordnungsregeln aufstellen

" Entwicklungspsychologie der Lebensspanne "
sie dehnte die Entwicklungspsychologie auf den gesamten menschlichen Lebenslauf aus.

Sie benannte fünf Lebenskurven, in die typische Ereignisse wie Berufsfindung, Eheschließung, Ausscheidung aus dem Berufsleben usw. fallen

Carl Ransom Rogers (1802-1897)

andere Bezeichnungen für die klientenzentrierte Therapie:
- non-direktive Therapie
- Gesprächspsychotherapie
- personenzentrierte Psychotherapie

1. Empathie

2. Wertschätzung

3. Kongruenz

1998

Voraussetzungen der Berufsausübung, Approbation, Berufsbezeichnung usw.

1. Aggression im Straßenverkehr

2. Psychologische Gestaltungskriterien für die Verkehrsplanung

Charles H. Cooley

Primärgruppe = intime Verbindungen mit Kontakten von Angesicht zu Angesicht und Kooperation

nach den Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus wurden Persönlichkeits- und Einstellungstests betreffend Vorurteilen/Ablehnung anderer Gruppen entwickelt
- Studien zur "Authoritarian Personality" in den USA

F-Skala = Messinstrument in der Einstellungsforschung
- F für Faschismus

Der Begriff Psychotechnik wurde von William Stern geprägt und von Hugo Münsterberg popularisiert

Leon Festinger (1919- 1989)

Einfluss auf die Leistung einer Person durch die Anwesenheit einer anderen Person
- bspw. bei einem sportlichen Wettkampf

Willy Hellpach: 1920 in Karlsruhe

1. Sensumotorische Intelligenz
1-1,5 Jahre

2. Stufe des voroperatorischen, anschaulichen Denkens#
1,5 - 6/8 Jahre

3. Konkret- operatorisches Denken
8-10 Jahre

4. Formal- operatorisches Denken
11 - 12 Jahre

Die Versuchsanordnung sei so gewählt, dass intelligentes Verhalten der Tiere nicht feststellbar sei. Mann könne nicht beurteilen, wie Tiere wirklich lernen

NS = Glocke vor der Konditionierung

CS = Glocke nach der Konditionierung

CR= Speichelfluss nach der Konditionierung

UCS = Futter vor der Konditionierung

Nach Bandura wird Verstärkung nicht automatisch, sondern erst durch die Erkenntnis, dass Ereignisse zusammen auftreten.

Auch die Beobachtung anderer Personen spielt für Banduras Lernmodell eine wichtige Rolle

Löschung = der konditionierte Reiz wird sehr häufig ohne folgende Belohnung dargeboten
- funktioniert auch in operanter Konditionierung (Auftretenswahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Verhalten reduzieren bis es verschwindet)

spontane Erholung = Spontanremission = Hund reagiert trotz einer längeren Zeit fehlender Konditionierung wieder mit Speichelfluss auf den Glockenton (ohne ersichtlichen Grund)

Ziel: Ratten - Phobie erzeugen

Technik: Klassische Konditionierung

Klassische Konditionierung:
automatische Reaktion auf einen neutralen Reiz
- das Individuum ist passiv
- ist an vorgefundene Reflexe gebunden

Operante Konditionierung:
Verstärken oder schwächen der Auftretenswahrscheinlichkeit von Verhalten durch positive/ negative Konsequenzen
- gängig in der Tiererziehung
- Individuum ist aktiv, es greift in die Umwelt ein (operiert)

Mechanismus: Trial & Error

Theorie: Law of effect = Effektgesetz

Konzept der Sexualtheorie: LIBIDO
Freud: reiner Sexualtrieb vs. Jung: allgemeine Lebensenergie

zum letzten Bruch kam es durch das Buch "Wandlungen und Symbole der Libido" von Jung, darin formulierte der die Abweichungen zu Freud

über OKKULTE PHÄNOMENE

Das kollektive Unbewusste ist der gemeinsame seelische Grund aller Menschen. Es beinhaltet:

- Sammlung des psychischen Erbes aller Menschen

Zentrale Stellung dabei: Traumsymbole
- durch Träume erhält man den Zugang zum Unbewussten

Archetypen = Mystische Figuren/ Urbilder/ Vorstellungsmuster
- z.B. Feen, Zauberer, Einhörner
- können z.B. im Traum eine symbolhafte Kraft entwickeln und das Bewusstsein beeinflussen
- sind vererbt und Bestandteilt tradierter Kulturwerte

jedem psychischen Prozess entspricht ein psychischer Prozess

eine VP gibt in einem Test absichtlich falsche Antworten oder beantwortet die Frage einfach nicht

N1: Anxiety (Ängstlichkeit)

N2: Angry Hostility (Reizbarkeit)

N3: Depression

N4: Self - conciousness (soziale Befangenheit)

N5: Impulsiveness (Impulsivität)

N6: Vulnerability (Verletzlichkeit)

E1: Warmth (Herzlichkeit)

E2: Gregariousness (Geselligkeit)

E3: Assertiveness (Durchsetzungsfähigkeit)

E4: Activity (Aktivität)

E5: Excitement - seeking (Erlebnishunger)

E6: positive emotions (Frohsinn)

- Prozess - Diagnostik
beschäftigt sich mit Prozessen anstatt mit Zuständen (zielt auf Veränderung ab)

- Gegenstand ist Verhalten nicht Eigenschaften

- Inventarisierung
möglichst vollständiges Erfassen des Verhaltensrepertoires und der damit verbundenen Bedingungen

- Modifikationsdiagnostik steht im Mittelpunkt klinisch-psychologischer Fragen:
Wie soll eine Person das Verhalten ändern?
Wie muss die Umwelt geändert werden, um Problemverhalten abzustellen?

- generelle Annahme: Verhalten ist erlernt, von Situation zu Situation verschieden und generell veränderbar

Ein Teilbereich der Biologischen Psychologie:

befasst sich mit Zusammenhängen zwischen emotionalen Vorgängen (z.B. Angst) und Veränderungen in Hormonkonzentrationen (z.B. Kortisol)

1. Kooperation und Gruppenleistung

2. Führung in Gruppen

3. Konformität und Uniformität

4. Minoritätseinfluss

die Vermischung von Alters- und Kohortenunterschieden im Querschnittsdesign

1. proaktiv
auf Grund genetisch mitbedingter Eigenschaften suchen Personen Umwelten auf, die ihre Position auf der Eigenschaftsdimension verstärken
z.B. sucht eine extrovertierte Person eher eine soziale Umwelt auf als zu Hause zu bleiben

2. evokativ
Wechselspiel zwischen der Aktion einer Person und der Reaktion anderer, auf die die Person wiederum reagiert und so weiter, dabei kann eine bereits etablierte Eigenschaft weiter stabilisiert werden
z.B. führt aggressives Verhalten eines Jugendlichen zu einer ärgerlichen Reaktion bei seinen Eltern, die wiederum Aggression bei dem Jugendlichen hervorruft: zyklische Wiederholung, auf Grund derer die Eltern sich möglicherweise zurückziehen und damit das aggressive Verhalten verstärken

3. reaktiv
Unterschiedliche Reaktionen unterschiedlicher Personen auf diesen Umweltbedingungen auf Grund der unterschiedlichen Wahrnehmung und subjektiven Repräsentation der Umwelt. Die subjektive Interpretation ist wiederum abhängig von Persönlichkeitsmerkmalen.
Z.B. werden ängstliche Kinder autoritäre Personen anders wahrnehmen als selbstsichere Kinder

ein Persönlichkeitsfragebogen mit 240 Items; pro Faktor 48

- Neurotizismus
- Extraversion
- Offenheit für Erfahrungen
- Verträglichkeit
- Gewissenhaftigkeit

basiert auf den Big Five

NEO (Anfangsbuchstaben der ersten 3) - PI (Persönlichkeitsinventar nach Costa u. McCrae) - R (revidierte Fassung)

1. Variationsforschung
Ein Merkmal, viele Individuen
z.B. Wie variiert Intelligenz unter den Fernstudenten der Fernuni?

2. Korrelationsforschung
2 oder mehr Merkmale, viele Individuen
z.B. Zusammenhang zwischen Intelligenz und Studienleistung an der Fernuni

3. Psychographie
ein Individuum, viele Merkmale
Psychologische Analyse einer Person

4. Komparationsforschung
zwei oder mehr Individuen, viele Merkmale
Vergleich von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen

gehen zurück auf William Stern

- zeitliche Stabilität

- transsituative Konsistenz

1. Professionelle psychologische Praxis erfordert wissenschaftliches Arbeiten
- Anwendung wissenschaftlicher Theorien, Methoden und Forschungsergebnisse
- Analyse/ Diagnose, Intervention, Evaluation

2. Idealtypisch besteht kein Gegensatz zwischen Wissenschaft und Praxis, sondern eine symbiotische Beziehung

1. die Erforschung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten der Arbeitsmotivation und Arbeitseinstellung

2. die durch direkte Interaktion geprägten Arbeitsbeziehungen (Führung, Arbeitsgruppe) und deren Auswirkungen

3. Organisationstheorie und Organisationsentwicklung der gesamten Organisation als komplexes Gebilde

1. Berufseignungsdiagnostik

2. Leistungsbeurteilung

3. Personalentwicklung


Im Mittelpunkt stehen Unterschiede zwischen den Personen
- Auswahl und Platzierung von Mitarbeitern
- Messung und Beurteilung individueller Arbeitsleistungen
- gezielte Veränderungen der Leistungsvoraussetzungen

Fokus auf: Arbeitstätigkeit und Arbeitsbedingungen

     dazu gehören:
- Arbeitsanalyse
- Anforderungsanalyse
- Arbeitsbewertung
- Arbeitsgestaltung
- Ergonomie
- Mensch- Maschine- Interaktion
- Fehlbeanspruchung

Zusammengefasst:
- Analyse von Arbeit (Tätigkeitsmerkmale und psychische Voraussetzungen)
- Bewertung (humane Arbeit und Lohnbedingungen)
- Gestaltung von Arbeitstätigkeit und äußere Bedingungen
- Folgen von Arbeit

1. Arbeitspsychologie
- Fokus auf Arbeitstätigkeit und Arbeitsbedingungen

2. Personalpsychologie
- Fokus auf Unterschiede zwischen Personen
bzgl. Berufseignungsdiagnostik, Leistungsbeurteilung und Personalentwicklung

3. Organisationspsychologie
- Fokus auf Themen wie Arbeitsmotivation, Arbeitseinstellung usw.

Arbeits- und Organisationspsychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten in (Arbeits-) Organisationen

Ziel: Gewinnung und Anwendung psychologischer Erkenntnisse in der Arbeitswelt

1. Kenntnisse & Kompetenzen in der SYSTEMATISCHEN EVALUATION

2. großer Fundus psychologischer Theorien und Modelle
aus diesen lassen sich vielfältige Interventionsmaßnahmen ableiten

1. Forscher und Probanden arbeiten GLEICHWERTIG als Experten zusammen
- keine klassische Therapeut- Klient - Beziehung
- permanente gegenseitige Rückmeldung und Austausch von Ergebnissen

2. INTERDISZIPLINARITÄT

3. der SOZIALPSYCHOLOGIE zuzuordnen
- Ursprung in der US-amerikanischen Gemeindepsychologie (Kurt Lewin)

Die Psychatrie bzw. klinische Psychologie hatte in den 1960ern ein sehr negatives Ansehen

- Kritik. vor allem auf Grund der Vernachlässigung sozialer und gesellschaftlicher Bedingungen für die Entstehung und Aufrechterhaltung individueller Problemlagen
Forderung nach GEMEINDENAHER PSYCHOLOGISCHER VERSORGUNG sowie alltagsnaher therapeutischer Interventionsverfahren mit SYSTEMISCHER UND ÖKOLOGISCHER PERSPEKTIVE statt individuumszentrierter Therapieansätze

1. Lebensverhältnisse verbessern

2. soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit und Diskriminierung verringern


MITTEL: wissenschaftlich - fundierte Forschung und enger Austausch zwischen Forschung und Praxis

Es gibt eine große methodische Vielfalt

- alle empirischen psychologischen und sozialwissenschaftlichen Methoden (Beobachtung, experimentelle Methoden, Einstellungs- und Persönlichkeitstests, Leistungsmesser, Befragungen, Interviews)

       - Querschnitt- und Längsschnittstudien

       - oft kombinierte Forschungsmethoden

- Differentielle & Persönlichkeitspsychologie
z.B. Diagnostik individueller Leistungsvoraussetzungen und Lernschwierigkeiten

- Entwicklungspsychologie
Fragestellungen aus den Bereichen Frühförderung, Schullaufbahnberatung und Erwachsenenpädagogik

- Sozialpsychologie
Erkenntnisse und Befunde aus dem Bereich Gruppendynamik, Einfluss der Gruppe auf individuelle Leistung

- Psychologische Diagnostik, klinische Psychologie
individuelle Leistungs- und Lernproblemdiagnostik, Umgang mit Lernbehinderung usw.

Lerntransfer ist die positive/negative Übertragung von bereits Gelerntem auf neue Aufgabenstellungen.

Also die Fähigkeit, gelernte Problemlösungen auf vergleichbare Situationen zu übertragen


- Maximierung positiven Transfers ist ein wesentliches Ziel der Unterrichtsgestaltung, da das bereits gelernte das Erlernen von Neuem erleichtert

1. Erziehung

2. schulische Entwicklungsförderung

3. Gestaltung von Lehr- und Unterrichtsmaterial

4. Didaktik

5. Lehr- und Lernmethoden


bezogen auf alle Bereiche des lebenslangen Lernens

1. Die klinische Psychologie befasst sich mit dem Erleben und Verhalten bei psychischen Störungen. 

2. Kümmert sich aber auch um (psychische) Aspekte bei somatischen Störungen und Erkrankungen.

3. Leistet zudem Grundlagenforschung zu Bedingungen für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen.

Wittchen & Hoyer 2006:

- momentanes Leiden/Beeinträchtigung/erhöhtes Risiko zu Sterben/Schmerz/Verlust an Freiheit

- Verhaltensmuster nicht nur eine Reaktion auf subjektiv belastendes Ereignis

-Vorliegen einer verhaltensmäßigen, psychischen oder biologischen Funktionsstörung

- Normabweichendes Verhalten nur wenn auch Funktionsstörung vorliegt

Die epidemiologische Forschung beschäftigt sich mit der Häufigkeit von Erkrankungen sowie damit zusammenhängende soziale und strukturelle Merkmale

wichtigste Maßzahlen:
1. Inzidenz
die Inzidenzrate gibt an, wie viele Fälle in einer festgelegten Bevölkerungsgruppe innerhalb eines bestimmten Zeitraums neu aufgetreten sind
- indiziert also das Erkrankungsrisiko

2. Prävalenz
quantifiziert die Anzahl der Erkrankungen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum überhaupt
- indiziert zusätzlich Chronizität, Rückfall und therapeutische Möglichkeiten

Im Zentrum der Äthiologie- Forschung steht die Erforschung der Bedingungen psychischer Störungen

Da wir vom biopsychosozialen Modell ausgehen sprechen wir nicht von Ursachen, sondern Bedingungen, denn diese verlangt u.a., dass für das Auftreten einer Krankheit nur eine Sache verantwortlich ist. Für psychische Erkrankungen sind jedoch meist von mehreren Bedingungen abhängig resp. verursacht und auch nicht mehr vollständig rekonstruierbar

1. Prädisponierende Bedingungen
begünstigen das Auftreten psychischer Störungen (z.B. genetische oder biologische Faktoren oder ungünstige Umweltbedingungen in Kindheit und Jugend)

2. Auslösende Bedingungen
Ereignisse, die dem ersten oder erneuten Auftreten unmittelbar vorausgehen (z.B. traumatische oder belastende Ereignisse oder Frustrationen)

3. Aufrechterhaltene Bedingungen
fördern die Stabilisierung und Chronifizierung einer psychischen Störung, die ansonsten möglicherweise nur vorübergehen wäre (z.B. Vermeidungsverhalten und Ettikettierungsprozesse seitens der Umwelt)

Psychotherapie- und Interventionsforschung untersucht

a) ob Psychotherapie überhaupt wirksam ist
b) wirkt sie unterschiedlich bei verschiedenen Therapieformen
c) wie wirkt Psychotherapie
d) welche Variablen und Komponenten im Laufe eines therapeutischen Prozesses zur Wirksamkeit beitragen


Aktuell insbesondere
a) Prozessgeschehen und Mikroaspekte
(was macht der Psychotherapeut im Laufe einer Sitzung)
b) Suche nach Wirkfaktoren, die unterschiedlichen therapeutischen Schulen gemeinsam sind

primäre Prävention: Senkung der Inzidenz psychischer Störungen

sekundäre P.: Senkung der Prävalenzrate psychischer Störungen

tertiäre P.: Reduzierung der negativen Folgen einer psychischen Störung für den Betroffenen und seine Umgebung

- Psychoanalyse

- kognitiv-behaviorale Therapien (Verhaltenstherapie)

- humanistische Therapieformen (Gesprächspsychotherapie, Gesatlttherapie)

- systemische Therapien

1. Das Ich zu stärken

2. verdrängte Konflikte und Erfahrungen aufzudecken und zu bearbeiten.

alles (zu 'therapierende') ist erlernt und kann (gezielt) wieder verlernt werden.