Für meinen Lernerfolg in Schule und Politik in D ist wichtig zu wissen:
> Bedingungen und Möglichkeiten einer "demokratischen Schule" zu erkennen
> Schule als gesellschaftliche Institution im Zusammenhang von Politik und Staat zu begreifen
> Bedeutung und Ausmaß schulpolitischer Kontroversen zu erkennen
Entwicklungslinien in ihren historischen Prozessen einordnen zu können
> Schule als gesellschaftliche Institution im Zusammenhang von Politik und Staat zu begreifen
> Bedeutung und Ausmaß schulpolitischer Kontroversen zu erkennen
Entwicklungslinien in ihren historischen Prozessen einordnen zu können
Charakterisieren Sie den Zustand der Volksschule um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Volksschule um die Mitte des 19. Jahrhunderts war uneinheitlich organisiert, materiell schlecht ausgestattet; sie wurde von den Kindern der sozialen Unterschichten besucht. Sie vermittelte die elementarsten Kenntnisse im Rechnen, Schreiben und Lesen. Die kirchliche Schulaufsicht führte dazu, dass die religiöse Unterweisung ein tragendes Prinzip der Bildung darstellte. Die Schulpflicht konnte kaum durchgesetzt werden, da viele Kinder arbeiten mussten. Die Volksschullehrerausbildung war unzureichend, denn bis zu den Stiehl'schen Regulativen (1854) existierte keine einheitliche Lehrerausbildung.
In dieser Lage befand sich das Volksschulwesen, als im März 1848 auch in den deutschen Staaten das bislang von der politischen Herrschaft ausgeschlossene Bürgertumund das Volk sich erhoben, um mit der Revolution eine neue gesellschaftliche und politische Ordnung zu errichten: den liberalen Verfassungsstaat, gestützt auf die freie Verfügung über das private Eigentum.
In dieser Lage befand sich das Volksschulwesen, als im März 1848 auch in den deutschen Staaten das bislang von der politischen Herrschaft ausgeschlossene Bürgertumund das Volk sich erhoben, um mit der Revolution eine neue gesellschaftliche und politische Ordnung zu errichten: den liberalen Verfassungsstaat, gestützt auf die freie Verfügung über das private Eigentum.
Tags: Armenschule, Stiehlschen Regulativen, Volksschulen
Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=324634
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Bedeutung der Revolution von 1848
... die Demokratie nachdrücklich auf die „historischeTagesordnung“ gesetzt zu haben. Die in greifbarer Nähe gesehene Möglichkeit, Freiheit, Demokratie und Republik an die Stelle von Fürstenherrschaft, Despotismus und Adelsdünkel zu setzen, sollte von nun an nicht mehr aus dem politischen Denken der Menschen in Deutschland verschwinden.
Dass aus der Sicht der liberalen und demokratischen Opposition Schule und Bildung neu zu konzipieren waren, ergibt sich allein schon aus der Idee des informierten und in Politikfragen kompetent entscheidenden Staatsbürgers als einer unabdingbaren Voraussetzung demokratischer Herrschaft.
Eines der klassischen Dokumente der Neukonzipierung der Volksschule war die Flugschrift Karl Friedrich Wilhelm Wanders aus dem Jahre 1848.
Dass aus der Sicht der liberalen und demokratischen Opposition Schule und Bildung neu zu konzipieren waren, ergibt sich allein schon aus der Idee des informierten und in Politikfragen kompetent entscheidenden Staatsbürgers als einer unabdingbaren Voraussetzung demokratischer Herrschaft.
Eines der klassischen Dokumente der Neukonzipierung der Volksschule war die Flugschrift Karl Friedrich Wilhelm Wanders aus dem Jahre 1848.
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Source: SB -33
Source: SB -33
1848 die Grundlinien einer demokratischen Schule
> Einheitlichkeit
> Öffentlichkeit
> Unentgeltlichkeit
> Trennung von Staat und Kirche im Schulwesen
> Universitäre Ausbildung für alle Lehrer
(die „Weltlichkeit der Schule“wurde erst später von der sozialistischen Arbeiterbewegung, z. B. im Erfurter Parteiprogramm der SPD im Jahre 1891, gefordert) von Schule und Unterricht waren im politischen Aufbruch des Jahres 1848 die Grundlinien einer demokratischen Schule bereits vorgezeichnet.
> Öffentlichkeit
> Unentgeltlichkeit
> Trennung von Staat und Kirche im Schulwesen
> Universitäre Ausbildung für alle Lehrer
(die „Weltlichkeit der Schule“wurde erst später von der sozialistischen Arbeiterbewegung, z. B. im Erfurter Parteiprogramm der SPD im Jahre 1891, gefordert) von Schule und Unterricht waren im politischen Aufbruch des Jahres 1848 die Grundlinien einer demokratischen Schule bereits vorgezeichnet.
Die Entwicklung der Idee der „Schule für alle“ von 1848 bis 1872
Deutsche Revolution von 1848: Forderung nach einer Neuordnung von Bildung, u. a. durch Karl Friedrich Wilhelm Wander (Flugschrift Wanders „Die alte Volksschule und die neue“) ... Scheitern der Revolution und Zurückdrängung der demokratischen und liberalen Kräfte
Einführung der Stiehl'schen Regulative 1854 (Begrenzung der Lehrinhalte, Festschreibung der kirchlichen Aufsicht, aber auch zum ersten Mal Festschreibung von Standards bezüglich der Lehrerausbildung)
Ablösung der Stiehl'schen Regulative durch die „Allgemeinen Bestimmungen“ 1872.
Einführung der Stiehl'schen Regulative 1854 (Begrenzung der Lehrinhalte, Festschreibung der kirchlichen Aufsicht, aber auch zum ersten Mal Festschreibung von Standards bezüglich der Lehrerausbildung)
Ablösung der Stiehl'schen Regulative durch die „Allgemeinen Bestimmungen“ 1872.
Nennen Sie die 4 zentralen Charakteristika der 'neuen' Volksschule nach Karl Friedrich Wilhelm Wander. (2 Ü moodle)
Wie die neue Volksschule sein sollte:
• die Verbesserung der Bildung in der Volksschule (umfassend, realistisch, politisch)
• eine verbesserte Lehrerbildung
• eine kompetente (zumeist staatliche) Schulaufsicht und
• eine verbesserte öffentliche Finanzierung der Schulen
(Punkteverteilung: 4 Ziele: 5 Punkte / 3 Ziele: 3 Punkte / 2 Ziele: 2 Punkte / 1 Ziel: 1 Punkt)
• die Verbesserung der Bildung in der Volksschule (umfassend, realistisch, politisch)
• eine verbesserte Lehrerbildung
• eine kompetente (zumeist staatliche) Schulaufsicht und
• eine verbesserte öffentliche Finanzierung der Schulen
(Punkteverteilung: 4 Ziele: 5 Punkte / 3 Ziele: 3 Punkte / 2 Ziele: 2 Punkte / 1 Ziel: 1 Punkt)
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Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=337864
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Erläutern sie den Ausspruch Ludolph von Beckedorf "Daß die Menschen von Natur aus ungleich sind, dieser Satz steht fest"
Dieser schrieb, dass eine „möglichst allgemeine menschliche Ausbildung der Jugend [...] am Ende notwendig [...] zu einer durch die bürgerliche Gesellschaft herzustellenden allgemeinen Gleichheit aller Menschen“ führen müsse. Doch „Geschlecht, Alter, Kräfte, Neigungen, Talente und vor allen Dingen der einmal ungleich ausgeteilte Besitz [begründet] eine natürliche Verschiedenheit“. Wenn man statt dessen Gleichheit durchsetzen wolle, sei das ein Auflehnen gegen die Ordnung der Natur. Zudem werde nichts anderes als „Neid, Eifersucht, Feindschaft, Hader und ewiger Kampf zwischen Gewalt und List in die Gemeinschaft der Menschen eingeführt und folglich die geselligen Verhältnisse [...] in eine unaufhörliche Quelle von Mißtrauen und wahrem inneren Kriege verwandelt werden müssen“.
Mit anderen Worten: Der natürlichen Ungleichheit der Menschen müsse auch die Schule Rechnung tragen, denn sie – die Ungleichheit – sei das eigentliche Band der Gesellschaft, weil aus ihr das Gefühl von Hilfsbedürftigkeit erwachse und folglich „der Trieb nach geselligem Leben“.
Der Staat bestehe nicht dadurch, dass seine Bürger gleiche Rechte und Ansprüche besäßen, sondern dadurch, dass sie in verschiedenen Beschäftigungen und Gewerben lebten und nach diesen in ganz eigentümliche Klassen und Stände abgeteilt seien, so Beckedorff.
Mit anderen Worten: Der natürlichen Ungleichheit der Menschen müsse auch die Schule Rechnung tragen, denn sie – die Ungleichheit – sei das eigentliche Band der Gesellschaft, weil aus ihr das Gefühl von Hilfsbedürftigkeit erwachse und folglich „der Trieb nach geselligem Leben“.
Der Staat bestehe nicht dadurch, dass seine Bürger gleiche Rechte und Ansprüche besäßen, sondern dadurch, dass sie in verschiedenen Beschäftigungen und Gewerben lebten und nach diesen in ganz eigentümliche Klassen und Stände abgeteilt seien, so Beckedorff.
Kennzeichnen Sie bitte die wichtigen Unterschiede zwischen der Konzeption der Lehrerbildung von K. F. W. Wander und derjenigen F. Stiehls
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Source: SB_46/124
Source: SB_46/124
1854 Stiehlsche Regulative - Bildungsbegrenzung
Die drei Preußischen Regulative "Über die Einrichtung des evangelischen Seminar-, Präparanden- und Elementarschulunterrichts" aus dem Jahr 1854 galten lange Zeit als der Inbegriff reaktionärer Bildungspolitik.
Mit ihrer "Festschreibung der Volksbildung auf ein traditionales und religiös fundiertes Konzept, das mit dem definierten Bildungsminimum klare Zeichen einer Bildungsbegrenzung setzte", erschienen sie Zeitgenossen wie (Bildungs-)Historikern als Antwort der Herrschenden auf die revolutionären Bestrebungen der Jahre 1848/49.
Hier lag der prinzipielle und unüberbrückbare Gegensatz zu den liberalen Ansichten Diesterwegs. Dieser strebte eine "allgemeine Bildung des Menschen zum Menschen" an und wollte eine "Herrschaft der Vernuft" in den Menschen begründen und fördern (Deiters 1950, Bd. I S. 282f.). Da das Stiehlsche Sozialisationsmodell kirchliche Gläubigkeit sowie Anhänglichkeit und Liebe zum Herrscherhaus zum Ziel hatte, und somit "die alten sozialen Beziehungen", der alte "‘Zusammenhalt der Gesellschaft’" aus der vorindustriellen Zeit weiterhin gewährleistet werden sollte, waren die Regulative insofern nach rückwärts gerichtet (Nyssen 1974, S. 312).
Mit ihrer "Festschreibung der Volksbildung auf ein traditionales und religiös fundiertes Konzept, das mit dem definierten Bildungsminimum klare Zeichen einer Bildungsbegrenzung setzte", erschienen sie Zeitgenossen wie (Bildungs-)Historikern als Antwort der Herrschenden auf die revolutionären Bestrebungen der Jahre 1848/49.
Hier lag der prinzipielle und unüberbrückbare Gegensatz zu den liberalen Ansichten Diesterwegs. Dieser strebte eine "allgemeine Bildung des Menschen zum Menschen" an und wollte eine "Herrschaft der Vernuft" in den Menschen begründen und fördern (Deiters 1950, Bd. I S. 282f.). Da das Stiehlsche Sozialisationsmodell kirchliche Gläubigkeit sowie Anhänglichkeit und Liebe zum Herrscherhaus zum Ziel hatte, und somit "die alten sozialen Beziehungen", der alte "‘Zusammenhalt der Gesellschaft’" aus der vorindustriellen Zeit weiterhin gewährleistet werden sollte, waren die Regulative insofern nach rückwärts gerichtet (Nyssen 1974, S. 312).
Stiehlsche Regulative, das olsche Fazit
• Repressive Maßnahmen gegen Lehrer
• Einschränkung der pädagogischen und politischen Freiheit
• Versuch den demokratischen Gedanken zu tilgen => Demokrat ist ein Hochverräter
• Obrigkeitsstaatliche Regulierung der gesamten Volksbildung
• ABER: Erstmals eine einheitliche Regulation der Lehrerausbildung mit gewissen Mindeststandards!
• Einschränkung der pädagogischen und politischen Freiheit
• Versuch den demokratischen Gedanken zu tilgen => Demokrat ist ein Hochverräter
• Obrigkeitsstaatliche Regulierung der gesamten Volksbildung
• ABER: Erstmals eine einheitliche Regulation der Lehrerausbildung mit gewissen Mindeststandards!
Ermitteln Sie Unterschiede zwischen den Schulkonzeptionen
der 48er-Revolution und der Konzeption von Volksschule, wie sie aus den Allgemeinen Bestimmungen 1872 erkennbar ist.
der 48er-Revolution und der Konzeption von Volksschule, wie sie aus den Allgemeinen Bestimmungen 1872 erkennbar ist.
48er:
pädagogisch freiheitlich, realwissenschaftlich orientiert, einheitlich
72er:
antidemokratisch orientiert, 3-gliedriges Schulwesen, keine Trennung von Staat und Kirche
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Source: SB 46/124
Source: SB 46/124
Nennen Sie einige politische Bedingungen für die Revision der Regulative durch die Allgemeinen Bestimmungen.
Tags:
Source: SB_46/124
Source: SB_46/124
Was beinhaltet die Idee einer "Schule für Alle"?
Begriffsbestimmung „Schule für alle“ bestimmen. Er beinhaltet unter anderem Folgendes:
·eine allgemeine Schulpflicht
·Öffentlichkeit des Schulwesens
·Unentgeltlichkeit des Schulwesens
·einheitliche Lehrerbildung
·dass alle Menschen ein Recht auf Bildung haben, unabhängig ihrer (sozialen) Herkunft, Konfession, Geschlecht
·eine allgemeine Schulpflicht
·Öffentlichkeit des Schulwesens
·Unentgeltlichkeit des Schulwesens
·einheitliche Lehrerbildung
·dass alle Menschen ein Recht auf Bildung haben, unabhängig ihrer (sozialen) Herkunft, Konfession, Geschlecht
Tags: 1848, Schule für Alle
Source:
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Mit den Programmpunkten der Einheitlichkeit, Öffentlichkeit, Unentgeltlichkeit und Trennung von Staat und Kirche im Schulwesen waren im politischen Aufbruch 1848 die Grundlinien einer demokratischen Schule vorgezeichnet. Wie begründet sich der Widerstand gegen die Idee der "Schule für Alle"?
Große Motivation von Staat und Kirche für den Kampf gegen die demokratische Schulbewegung aus Furcht vor Machtverlust. Die Statussicherung von Monarchie und Kirche sollte durch ein Beibehalten des ständisch geprägten Bildungssystems erreicht werden. Gebildete „Untertanen“ können Forderungen formulieren und eher demokratische Ideen durchsetzen. Deswegen lehnte der Staat die Idee der Gleichheit aller Menschen ab. Ludolph von Beckedorff bringt dies so auf den Punkt: „Daß die Menschen von Natur ungleich sind, dieser Satz steht fest.“.(Studienbrief Schule und Politik in Deutschland, S. 39 ff.)
Die Kirche versuchte ihre Machtposition zu erhalten, indem sie angab, das „göttliche Recht der Lehre und Erziehung“ inne zu haben.
Die Kirche versuchte ihre Machtposition zu erhalten, indem sie angab, das „göttliche Recht der Lehre und Erziehung“ inne zu haben.
Tags: Beckendorf, göttliche Recht der Lehre und Erziehung
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Schulpolitik im wilhelminischen Staat - "Schule nutzbar machen"
"Allerhöchste Ordre" des preußischen Königs vom Mai 1889:
> um soz. und komm. Ideen entgegenzuwirken
> Gottesfurcht, Liebe zum Vaterland zu fördern
> Geschichte verzerren
> Einschränkung pädagogischer Freiheit
> Politisierung Bildungsinhalten
Politische Instrumentalisierung der Schule, um die sozialistische und kommunistische Bewegung zurückzudrängen.
> um soz. und komm. Ideen entgegenzuwirken
> Gottesfurcht, Liebe zum Vaterland zu fördern
> Geschichte verzerren
> Einschränkung pädagogischer Freiheit
> Politisierung Bildungsinhalten
Politische Instrumentalisierung der Schule, um die sozialistische und kommunistische Bewegung zurückzudrängen.
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Warum kann man von einer Politisierung der Schule im deutschen Kaiserreich sprechen? 1872 – 1918
Ein wichtiges Instrument der Statussicherung war die Ausrichtung der Schulen. Alle drei Lager instrumentalisierten die Schul- und Bildungspolitik für ihre (macht)politischen Interessen: > Das Ziel der Sozialdemokraten war eine Veränderung der bestehenden Staatsordnung und die Verwirklichung einer demokratischen Gesellschaftsordnung.
> Das Bürgertum wollte seine an der Herrschaft teilhabende Postion bewahren.
> Die staatliche Schulpolitik, die dann das Schulsystem tatsächlich prägte, diente dem Machterhalt der Monarchie. Bis zum Sturz der Monarchie wurde diese staatliche Schulpolitik nicht grundlegend revidiert.
> Das Bürgertum wollte seine an der Herrschaft teilhabende Postion bewahren.
> Die staatliche Schulpolitik, die dann das Schulsystem tatsächlich prägte, diente dem Machterhalt der Monarchie. Bis zum Sturz der Monarchie wurde diese staatliche Schulpolitik nicht grundlegend revidiert.
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Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/search.php?id=12365&words=Mannheimer&phrase=¬words=&hfromday=1&hfrommonth=1&hfromyear=1&hfromhour=1&hfromminute=1&htoday=1&htomonth=1&htoyear=1&htohour=1&htominute=1&forumid=0&subject=&user=
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Idee einer Schule für alle - benennen sie die 3 wesentlichen schulpolitischen Entwicklung von 1872 bis 1919
(Schulpolitik im Kaiserreich)
(Schulpolitik im Kaiserreich)
die sozialdemokratischen Schulpolitik (Wilhelm Liebknecht, Otto Rühle, Adolph Hoffmann, Heinrich Schulz und Clara Zetkin: „Leitsätze Volkserziehung und Sozialdemokratie“ 1906)
die schulpolitischen Forderungen des Bürgertums (Unterschied zwischen liberalem und konservativem Bürgertum. Hinweis darauf, dass sich das Bürgertum von fortschrittlichen Konzepten abwandte und größtenteils die staatliche Position einnahm)
die Schulpolitik des wilhelminischen Staates („Allerhöchste Ordre“ von 1889)
die schulpolitischen Forderungen des Bürgertums (Unterschied zwischen liberalem und konservativem Bürgertum. Hinweis darauf, dass sich das Bürgertum von fortschrittlichen Konzepten abwandte und größtenteils die staatliche Position einnahm)
die Schulpolitik des wilhelminischen Staates („Allerhöchste Ordre“ von 1889)
Was ist unter einer demokratischen Schule zu verstehen?
Unter „demokratischer Schule“ verstehen wir diejenige Schule, die allen Kindern unbeschadet ihrer sozialen Herkunft, ihrer Kultur und Nationalität und ihres religiösen und politischen Bekenntnisses die gleichen Bildungschancen gewährt, und die in Unterricht und Erziehung die Demokratie ernst nimmt.
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Source: SB
Source: SB
Erläutern Sie die schulpolitischen Vorstellungen des Bürgertums. Kreuz oder nicht Kreuz, das ist hier die Frage
Konservatives Bürgertum (Deutsche Konservative Partei):
Erhalt und Wiedererstarkung der „konfessionellen, christlichen Volksschule“ (1876 und 1892)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Liberales Bürgertum (Deutsche Fortschrittspartei (1861), Nachfolgepartei Fortschrittliche Volkspartei (1910)):
Trennung von Kirche und Staat
Gemeinsamkeiten der beiden Richtungen des Bürgertums: Festhalten am Prinzip des bestehenden vertikal gegliederten Schulsystems. Eine seminaristische Ausbildung für Volksschullehrer war für das Bürgertum ausreichend.
Aus
Erhalt und Wiedererstarkung der „konfessionellen, christlichen Volksschule“ (1876 und 1892)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Liberales Bürgertum (Deutsche Fortschrittspartei (1861), Nachfolgepartei Fortschrittliche Volkspartei (1910)):
Trennung von Kirche und Staat
Gemeinsamkeiten der beiden Richtungen des Bürgertums: Festhalten am Prinzip des bestehenden vertikal gegliederten Schulsystems. Eine seminaristische Ausbildung für Volksschullehrer war für das Bürgertum ausreichend.
Aus
In welchem Punkt unterscheiden sich das liberale und das konservative Bürgertum in ihren Vorstellungen bezüglich der Volksschule im Kaiserreich? ? (1 Ü moodle)
(mehrere Antworten sind möglich)
( ) Koedukation
(X ) Trennung von Staat und Kirche (3 Punkte) ( ) Universitätsausbildung für Volksschullehrer
( ) Verabschiedung eines Reichsschulgesetzes auf der Grundlage der Weltlichkeit und
Einheitlichkeit des gesamten Schulwesens
( ) Einführung des Arbeitsunterrichts
( ) Koedukation
(X ) Trennung von Staat und Kirche (3 Punkte) ( ) Universitätsausbildung für Volksschullehrer
( ) Verabschiedung eines Reichsschulgesetzes auf der Grundlage der Weltlichkeit und
Einheitlichkeit des gesamten Schulwesens
( ) Einführung des Arbeitsunterrichts
1. SOZIALDEMOKRATISCHE VORSTELLUNGEN VON SCHULPOLITIK: Wilhelm Liebknecht: “Wissen ist Macht” (1872)
“…eine Klasse hat das Wissen sich angeeignet und benutzt es als Machtmittel zur Unterdrückung und Ausbeutung der übrigen Kasten, Stände und Klassen…”
Wilhelm Liebknecht geht vom Bildungsprivileg der herrschenden Klasse aus .
Seine Vorstellung:
~~ Eine Umgestaltung der heutigen Gesellschaftszustände
~~ Bestmöglicher Unterricht für alle
~~ Vorbereitung auf den Lebensberuf
Wilhelm Liebknecht geht vom Bildungsprivileg der herrschenden Klasse aus .
Seine Vorstellung:
~~ Eine Umgestaltung der heutigen Gesellschaftszustände
~~ Bestmöglicher Unterricht für alle
~~ Vorbereitung auf den Lebensberuf
2. SOZIALDEMOKRATISCHE VORSTELLUNGEN VON SCHULPOLITIK: Streitschriften von Otto Rühles und Adolph
Hoffmann
Hoffmann
“Alles ist vorgeschrieben…” “…ewiges Breittreten und Wiederkäuen…”
Schlechter Unterricht
Schülern mangelt es an Fähigkeiten (lesen, schreiben, rechnen, mündlicher Sprachgebrauch)
Große Kritik an die christlichen Kirchen als zentralen ideologischen Stützen der Herrschenden in der Volksschulbildung
Ihre Vorstellung:
“Los vom Worte! Zurück zur Natur!” Otto Rühles und Adolph
Hoffmann
Schlechter Unterricht
Schülern mangelt es an Fähigkeiten (lesen, schreiben, rechnen, mündlicher Sprachgebrauch)
Große Kritik an die christlichen Kirchen als zentralen ideologischen Stützen der Herrschenden in der Volksschulbildung
Ihre Vorstellung:
“Los vom Worte! Zurück zur Natur!” Otto Rühles und Adolph
Hoffmann
3. SOZIALDEMOKRATISCHE VORSTELLUNGEN VON SCHULPOLITIK: Mannheimer Leitsätze Volkserziehung und
Sozialdemokratie, Clara Zetkin und Heinrich Schulz (1906)
Sozialdemokratie, Clara Zetkin und Heinrich Schulz (1906)
“…so fehle es bisher an einer einheitlichen, organisierten, öffentlichen Erziehung für die Gesamtheit des Volkes;…” "Eigenschaften geistiger Demut und patriotischer Unterwürfigkeit gezüchtet…” Forderungen in den Leitsätzen:
Reichsschulgesetz, Chancengleichheit,
Förderschulen, soziale Hebung der Lehrer,
Institute für Volksbelehrung, Staatliche Beihilfen,
Arbeitsunterricht, Ausbau von Schulgebäuden
Reichsschulgesetz, Chancengleichheit,
Förderschulen, soziale Hebung der Lehrer,
Institute für Volksbelehrung, Staatliche Beihilfen,
Arbeitsunterricht, Ausbau von Schulgebäuden
Mannheimer Leitsätze zur Volkserziehung und Sozialdemokratie 1906, Forderungen:
* Einheitsschulen, die unentgeltlich und weltlich organisiert sind
* Beihilfe für die Bildung befähigter, aber unbemittelter Schüler
*Gleichberechtigung der Geschlechter in den Lehrkörpern und der Schulaufsicht
*Schaffung von Kindergärten mit weltlichem Charakter
*Festsetzung der Klassenfrequenz
*Errichtung von Lehrwerkstätten
*Errichtung von Klassen für „abnorme Kinder“
*Errichtung von Schwimmbädern und Speisehallen
*Errichtung von Volksbibliotheken etc.
*akademische Ausbildung und angemessene Vergütung aller Lehrer
* Beihilfe für die Bildung befähigter, aber unbemittelter Schüler
*Gleichberechtigung der Geschlechter in den Lehrkörpern und der Schulaufsicht
*Schaffung von Kindergärten mit weltlichem Charakter
*Festsetzung der Klassenfrequenz
*Errichtung von Lehrwerkstätten
*Errichtung von Klassen für „abnorme Kinder“
*Errichtung von Schwimmbädern und Speisehallen
*Errichtung von Volksbibliotheken etc.
*akademische Ausbildung und angemessene Vergütung aller Lehrer
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Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=326785
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100 Jahre später Peter: Bitte listen Sie die verwirklichten Forderungen der Mannheimer Leitsätze aus dem Jahre 1906 unter ihrer zeitgemäßen Bezeichnung auf!
Als verwirklicht können z. B. angesehen werden:
- die Unentgeltlichkeit des öffentlichen Unterrichts,
- Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte der Eltern (Elternbeiräte an den Schulen)
- Bafög für Schülerinnen und Schüler (bei bestimmten Voraussetzungen),
- Mitbestimmungsrechte der Lehrer und Lehrerinnen (z. B. in Schulkonferenzen),
- die Berufsschulpflicht im Rahmen der beruflichen Ausbildung,
- die Sonderschulen,
- die Einrichtung von Stadt- und Stadtteilbibliotheken und
- die Universitätsausbildung aller Lehrer.
- die Unentgeltlichkeit des öffentlichen Unterrichts,
- Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte der Eltern (Elternbeiräte an den Schulen)
- Bafög für Schülerinnen und Schüler (bei bestimmten Voraussetzungen),
- Mitbestimmungsrechte der Lehrer und Lehrerinnen (z. B. in Schulkonferenzen),
- die Berufsschulpflicht im Rahmen der beruflichen Ausbildung,
- die Sonderschulen,
- die Einrichtung von Stadt- und Stadtteilbibliotheken und
- die Universitätsausbildung aller Lehrer.
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Source: SB_61/125
Source: SB_61/125
Benennen Sie die verschiedenen schulpolitischen Richtungen des Kaiserreichs
Die schulpolitischen Richtungen im Kaiserreich lassen sich in drei Strömungen differenzieren:
Sozialdemokratische schulpolitische Vorstellungen
Schulpolitische Vorstellungen des Bürgertums
Schulpolitik des wilhelminischen Staates
Sozialdemokratische schulpolitische Vorstellungen
Schulpolitische Vorstellungen des Bürgertums
Schulpolitik des wilhelminischen Staates
Warum distanzierte sich die bürgerliche Opposition von der Volksbewegung
In den 60ger Jahren bildete sich aus der traditionellen Volksbewegung die sozialistische Arbeiterbewegung. Das liberale Bürgertum lehnte die Forderungen der sozialistischen Bewegung, die weit über den eigentumsorientierten Rahmen des liberalen Denkens hinausgingen, ab. Die bürgerliche Klasse schloss deswegen einen Kompromiss mit den traditionellen Führungsschichten, „bei dem ,der harte Kern des traditionellen Herrschaftssystems erhalten (blieb) '(Wehler) – nämlich die monarchische Gewalt über ,die drei Säulen des absolutistischen Staates: Heer, Bürokratie und Diplomatie' (vgl. Studienbrief Schule und Politik in Deutschland, S. 48 (1. Kapitel). Das Bürgertum distanzierte sich somit von seinen Forderung der Paulskirchen-Versammlung nach Verfassungsrechten und parlamentarischer Kontrolle von 1848/49. Das Bürgertum verteidigte nun vielmehr seine an der politischen Herrschaft teilhabende Position gegen den Sozialismus. Ein wichtiges Instrument der Statussicherung war die Konzeption von Bildung bzw. die Ausrichtung der Schulen. Somit kann man von einer Politisierung der Schule im deutschen Kaiserreich sprechen:
1918 Politische Rahmenbedingungen im Zuge der Novemberrevolution
Die Novemberrevolution am 3.11.1918, durch Matrosen in Kiel ausgelöst, verbreitete sich schnell im ganzen Land. Der Kaiser und die regierenden Fürsten wurden gezwungen abzudanken. Eine neue provisorische Regierung wurde eingesetzt, die sofort demokratische Strukturen einführten:
*„Rat der Volksbeauftragten“* 8 Stunden Tag
* Koalitionsrecht der Beamten
* Anerkennung des Tarifvertrages
* allgemeines und gleiches Wahlrecht für alle ab 20 Jahre
Nicht angetastet wurde: die bestehende ökonomische Grundlage der Gesellschaft
Breite Teile der Bevölkerung, der Arbeiter und Lehrerschaft erfasste während der Novemberrevolution einen Aufbruch zu einer grundlegenden sozialen Veränderung in der Gesellschaft und der Bildungspolitik. So bestanden Vorstellungen gegenüber den Forderungen bei den Lehrern, doch waren diese zu Beginn nur wenig organisiert.
Die Weimarer Republik wurde am 31.7.1919 durch die Weimarer Reichsverfassung verabschiedet und eine parlamentarische Demokratie eingeführt. Die gesellschaftlichen Träger (Offiziere, höheren Beamten, Kirchenvorsteher) und die ökonomischen Träger (Großindustrielle, Bankiers, Großbauern) behielten jedoch ihren politischen Einfluss
*„Rat der Volksbeauftragten“* 8 Stunden Tag
* Koalitionsrecht der Beamten
* Anerkennung des Tarifvertrages
* allgemeines und gleiches Wahlrecht für alle ab 20 Jahre
Nicht angetastet wurde: die bestehende ökonomische Grundlage der Gesellschaft
Breite Teile der Bevölkerung, der Arbeiter und Lehrerschaft erfasste während der Novemberrevolution einen Aufbruch zu einer grundlegenden sozialen Veränderung in der Gesellschaft und der Bildungspolitik. So bestanden Vorstellungen gegenüber den Forderungen bei den Lehrern, doch waren diese zu Beginn nur wenig organisiert.
Die Weimarer Republik wurde am 31.7.1919 durch die Weimarer Reichsverfassung verabschiedet und eine parlamentarische Demokratie eingeführt. Die gesellschaftlichen Träger (Offiziere, höheren Beamten, Kirchenvorsteher) und die ökonomischen Träger (Großindustrielle, Bankiers, Großbauern) behielten jedoch ihren politischen Einfluss
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Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=328588
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Widerstand gegen die Demokratisierung im Zuge der Novemberrevolte
Offizierskorps:
10.11.1918: Zusammenschluss mit Friedrich Ebert, um staatliche Führungsstellungen zu retten und gemeinsamer Kampf gegen den Radikalismus und Bolschewismus.
Bildungsbürgertum: 16.12.1918: Kerschensteiner und Spranger äußerten sich in einem Briefwechsel verächtlich über den Leipziger Lehrerverein.
Kirchen: 20.12.1918 Hirtenschreiben: Die Kirchen stellten sich gegen die Umsetzung, dass es keine geistliche Obersschulaufsicht mehr gibt du eine Gefahr durch die Trennung von Staat und Kirche droht.
Industrie und Handel: 4.1.1919 forderte Rücknahme der Sozialisierung
10.11.1918: Zusammenschluss mit Friedrich Ebert, um staatliche Führungsstellungen zu retten und gemeinsamer Kampf gegen den Radikalismus und Bolschewismus.
Bildungsbürgertum: 16.12.1918: Kerschensteiner und Spranger äußerten sich in einem Briefwechsel verächtlich über den Leipziger Lehrerverein.
Kirchen: 20.12.1918 Hirtenschreiben: Die Kirchen stellten sich gegen die Umsetzung, dass es keine geistliche Obersschulaufsicht mehr gibt du eine Gefahr durch die Trennung von Staat und Kirche droht.
Industrie und Handel: 4.1.1919 forderte Rücknahme der Sozialisierung
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Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=328588
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Skizzieren Sie schulpolitische Konzeptionen im Zuge der Novemberrevolution. --Der „Deutsche Lehrerverein“ verabschiedet im Juni 1919 ein schulpolitisches Programm mit
Grundprinzipien einer demokratischen Schule, die an die Forderungen von 1848 anknüpften--
Grundprinzipien einer demokratischen Schule, die an die Forderungen von 1848 anknüpften--
• öffentliche Bildungswesen muss nach dem Prinzip der Einheitsschule (statt Dreigliedrigkeit) zur besseren Durchlässigkeit aufgebaut werden. • In diesem Sinne versteht man unter der Einheitsschule den Schulaufbau vom Kindergarten bis zur Universität für alle Kinder.
• Damit steht die Einheitsschule, „Schule für alle“ dem dreigliedrigen bzw. gegliederten Schulsystem in Deutschland gegenüber. Bekannte deutsche Einheitsschule: Laborschule Bielefeld.
• Unentgeltlichkeit und Unterhaltsbeihilfen für Unbemittelte
• Reichsschulgesetz
• Aufhebung der Konfessionsschulen
• Trennung von Schule und Kirche => weltliches Schulwesen ohne Religionszwang
• Öffentlichkeit der Schule als Veranstaltung des Staates
• Lehrer sind Staatsbeamte
• Privatschulen nur in Ausnahmefällen erzieherischer Notwendigkeit ohne finanzielle
• Unterstützung durch den Staat
• Sicherstellung der materiellen Bedingungen der Chancengleichheit speziell für Kinder aus unterprivilegierten Familien (Einrichtungen zur Ergänzung und Verbesserung der Ernährung, Bekleidung, Unterbringung und Beschäftigung der Kinder in Kinderhorten, Kindergärten, Heimschulen etc.)
• Universitätsausbildung aller Lehrer, einheitliche Besoldung
• Damit steht die Einheitsschule, „Schule für alle“ dem dreigliedrigen bzw. gegliederten Schulsystem in Deutschland gegenüber. Bekannte deutsche Einheitsschule: Laborschule Bielefeld.
• Unentgeltlichkeit und Unterhaltsbeihilfen für Unbemittelte
• Reichsschulgesetz
• Aufhebung der Konfessionsschulen
• Trennung von Schule und Kirche => weltliches Schulwesen ohne Religionszwang
• Öffentlichkeit der Schule als Veranstaltung des Staates
• Lehrer sind Staatsbeamte
• Privatschulen nur in Ausnahmefällen erzieherischer Notwendigkeit ohne finanzielle
• Unterstützung durch den Staat
• Sicherstellung der materiellen Bedingungen der Chancengleichheit speziell für Kinder aus unterprivilegierten Familien (Einrichtungen zur Ergänzung und Verbesserung der Ernährung, Bekleidung, Unterbringung und Beschäftigung der Kinder in Kinderhorten, Kindergärten, Heimschulen etc.)
• Universitätsausbildung aller Lehrer, einheitliche Besoldung
Welche demokratischen Zielsetzungen wurden in der Weimarer Reichsverfassung formuliert?
- Einheitliche Lehrerbildung!
- Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr!
- In Art. 146 eine „für alle gemeinsame Grundschule“. Diese Schule ist Basis für Übergang zur mittleren und höheren Schulen!
- Für mittellose Kinder ist staatliche Hilfe vorgesehen!
- politischen Bildung und Arbeitsunterrichts als Lehrfächer!
- Erziehung „im Geiste.. der Völkerversöhnung“!
Das Gelingen einer einheitliche Schulreform hing von Verfassungsgebern und ihren Verhalten gegenüber der konfessionellen Schulen ab. Daher wurde leider der Weimarer Schulkompromiss geschlossen:
- Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr!
- In Art. 146 eine „für alle gemeinsame Grundschule“. Diese Schule ist Basis für Übergang zur mittleren und höheren Schulen!
- Für mittellose Kinder ist staatliche Hilfe vorgesehen!
- politischen Bildung und Arbeitsunterrichts als Lehrfächer!
- Erziehung „im Geiste.. der Völkerversöhnung“!
Das Gelingen einer einheitliche Schulreform hing von Verfassungsgebern und ihren Verhalten gegenüber der konfessionellen Schulen ab. Daher wurde leider der Weimarer Schulkompromiss geschlossen:
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Source: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=328605
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Was beinhaltete der Weimarer Schulkompromiss?
Nach längerem Tauziehen wurde zwischen der Mehrheitssozialdemokratie, dem Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei der so genannte Weimarer Schulkompromiss geschlossen. Kernstück des Kompromisses war, dass neben der als Regelschule gedachten Simultanschule (gemeinsamer Unterricht verschiedener christlicher Konfessionen und nichtchristlicher Religionen [Juden], sowie Konfessionsloser) innerhalb der Gemeinden auf „Antrag von Erziehungsberechtigten“
Volksschulen ihres Bekenntnisses oder ihrer Weltanschauung einzurichten sind. Neben bekenntnisgemischten Schulen durfte auch weiterhin Bekenntnisschulen einer Konfession bestehen bleiben. Dies stärkte politisch die konservativen Parteien + schwächte die auf eine weltliche Schule ausgerichteten sozialistischen Parteien. Gleichzeitig wurden durch diesen Schulkompromiss den Plänen für die Einheitsschule ein Riegel vorgeschoben. Folge des Schulkompromisses: Sozialdemokratische Ziele wie Einheitlichkeit, Weltlichkeit und Öffentlichkeit des Schulwesens werden für lange Zeit nicht verwirklicht.Die Weimarer Reichsverfassung war somit nur Verfassungsnorm, aber keine Verfassungswirklichkeit!
Volksschulen ihres Bekenntnisses oder ihrer Weltanschauung einzurichten sind. Neben bekenntnisgemischten Schulen durfte auch weiterhin Bekenntnisschulen einer Konfession bestehen bleiben. Dies stärkte politisch die konservativen Parteien + schwächte die auf eine weltliche Schule ausgerichteten sozialistischen Parteien. Gleichzeitig wurden durch diesen Schulkompromiss den Plänen für die Einheitsschule ein Riegel vorgeschoben. Folge des Schulkompromisses: Sozialdemokratische Ziele wie Einheitlichkeit, Weltlichkeit und Öffentlichkeit des Schulwesens werden für lange Zeit nicht verwirklicht.Die Weimarer Reichsverfassung war somit nur Verfassungsnorm, aber keine Verfassungswirklichkeit!
Was war das Problematische am Schulkompromiss 1919?
Die Schulartikel der Weimarer Reichsverfassung schoben den Einheitsschulplänen durch den Kompromiss einen Riegel vor. Sie enthielten gleichwohl Bestimmungen (Art. 143, 145, 146, 148) in Richtung auf eine Demokratisierung des Schulwesens. Diese Postulate der Verfassung bedurften allerdings der Umsetzung in die Schulwirk lichkeit, d. h. noch war es Verfassungsnorm, nicht schon Verfassungswirklichkeit.
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Source: SB 79
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Greil'sche Schulreform in Thüringen (1921-23)
Im 1920 gegründeten (!) Staat Thüringen regierte eine von der KPD tolerierte Minderheitsregierung der Arbeiterparteien SPD, USPD. Thüringen konnte auf Grund seiner politischen Ausgangslage demokratische Schulreformen für zumindest 2 Jahre durchsetzen. Wie unter allen sozialdemokratischen Regierungen konnte eine demokratische Schulreform verwirklicht werden:
• Einführung akademischer Volksschullehrerbildung
• Verstaatlichung des gesamten Schulwesens
• Maßnahmen zur Demokratisierung der Beamten
• Schaffung einer Einheitsschule
• Schaffung von Unterschule (5.-7. Klasse), Realschule
• Entscheidung für höhere Bildung ab 7. Klasse
• Erschließung von Bildungsmöglichkeiten
• Vereinheitlichung der Lehrpläne zwischen den einzelnen Zweigen
• Zurückdrängung der alten Sprachen
Auch gegen diese demokratischen Schulreformen gab es Widerstand konservativer Kräfte: Der Bürgerblock machte mobil gegen die Reform. Fortschrittliche Lehrer wurden des Radikalismus beschuldigt. 1923 erhielten die Konservativen historisch-politische Unterstützung für ihren Widerstand.
Die Militärexekution gegen eine demokratisch legitimierte Regierung wurde erst 1924 beendet, als der Bürgerblock bei den Landtagswahlen siegte und eine neue Regierung bildete.
• Einführung akademischer Volksschullehrerbildung
• Verstaatlichung des gesamten Schulwesens
• Maßnahmen zur Demokratisierung der Beamten
• Schaffung einer Einheitsschule
• Schaffung von Unterschule (5.-7. Klasse), Realschule
• Entscheidung für höhere Bildung ab 7. Klasse
• Erschließung von Bildungsmöglichkeiten
• Vereinheitlichung der Lehrpläne zwischen den einzelnen Zweigen
• Zurückdrängung der alten Sprachen
Auch gegen diese demokratischen Schulreformen gab es Widerstand konservativer Kräfte: Der Bürgerblock machte mobil gegen die Reform. Fortschrittliche Lehrer wurden des Radikalismus beschuldigt. 1923 erhielten die Konservativen historisch-politische Unterstützung für ihren Widerstand.
Die Militärexekution gegen eine demokratisch legitimierte Regierung wurde erst 1924 beendet, als der Bürgerblock bei den Landtagswahlen siegte und eine neue Regierung bildete.
Aus welchen Gründen verrigerten sich ab 1929 die Chancen einer demokratischen Schule? Schulpoiltik in der Krise des demokratischen Staates
Ab 1929 verschlechterte sich die Chance für eine Demokratische Schule erheblich. Durch die ökonomische Krise wurde auch im öffentlichen Dienst gespart. Dies führte zu Gehaltskürzungen,
Stellenabbau, Schulschließungen, stärkere Maßregelung republikanischer und sozialistischer Lehrkräfte. Der Aufstieg der Nationalsozialisten ab 1930 verstärkte und beschleunigte den Prozess.
Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf Schule und Lehrerschaft
• Starke Gehaltskürzungen zwischen 19% und 43%
• Entlassungen möglich, gleichzeitig Anstellungsstopp
• Sinkende Unterrichtsstundenzahl
• Größere Klassen
• Senkung der Qualität des Unterrichts
Stellenabbau, Schulschließungen, stärkere Maßregelung republikanischer und sozialistischer Lehrkräfte. Der Aufstieg der Nationalsozialisten ab 1930 verstärkte und beschleunigte den Prozess.
Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf Schule und Lehrerschaft
• Starke Gehaltskürzungen zwischen 19% und 43%
• Entlassungen möglich, gleichzeitig Anstellungsstopp
• Sinkende Unterrichtsstundenzahl
• Größere Klassen
• Senkung der Qualität des Unterrichts
Nennen und erläutern Sie die schulpolitischen Ziele der Maßnahmen nationalsozialistischer Kultusminister vor 1933 und führen Sie stichpunktartig aus, gegen wen diese Maßnahmen gerichtet waren.
Ziele der Maßnahmen:
• Kinder und Jugendliche sollten in einem bedingungslos nationalistischen, rassistisch dominierten Weltbild aufwachsen,
• Vorstellungen eines friedlichen Zusammenlebens aller Menschen sollten keinen Raum erhalten,
• Republik und Demokratie („Novemberverräter“) sollten als vergängliche und verderbliche Staatsformen dargestellt werden.
Sie waren gegen
• die sozialistischen und kommunistischen Parteien, Gewerkschaften und die ihnen verbundenen Organisationen sowie gegen deren Mitglieder und Sympathisierende,
• die deutschen Juden, insbesondere ihre Lehrer und Schüler,
• alle jene, die aktiv für den Völkerfrieden eintraten (auch im Unterricht) gerichtet.
• Kinder und Jugendliche sollten in einem bedingungslos nationalistischen, rassistisch dominierten Weltbild aufwachsen,
• Vorstellungen eines friedlichen Zusammenlebens aller Menschen sollten keinen Raum erhalten,
• Republik und Demokratie („Novemberverräter“) sollten als vergängliche und verderbliche Staatsformen dargestellt werden.
Sie waren gegen
• die sozialistischen und kommunistischen Parteien, Gewerkschaften und die ihnen verbundenen Organisationen sowie gegen deren Mitglieder und Sympathisierende,
• die deutschen Juden, insbesondere ihre Lehrer und Schüler,
• alle jene, die aktiv für den Völkerfrieden eintraten (auch im Unterricht) gerichtet.
Situation der Volksschule ab 1933:
• ab 1937 neue Lehrpläne, Kürzung der Schulzeit an höheren Schulen um 1 Jahr
• Getrennte Oberschulen für Jungen und Mädchen mit vereinheitlichten und vereinfachten Lehrplänen
• Schaffung der Hauptschule (vier obere Jahrgänge der Volksschule)
• Programmatische Heraushebung der Hauptschule und Mittelschule sowie die Gründung zahlreicher Aufbauschulen
• Schulbücher wurden für Personenkult um Hitler und zur Propaganda genutzt
• Vererbungslehre und Sittenkunde haben hohen Rang im Unterricht
• Es gab jedoch keine Deckungsgleichheit von äußerem und innerem Schulprofil. Durch das Prinzip der "geschlossenen Klassenzimmertüre" hatten die Lehrer einen kleinen Verhaltensspielraum
• Getrennte Oberschulen für Jungen und Mädchen mit vereinheitlichten und vereinfachten Lehrplänen
• Schaffung der Hauptschule (vier obere Jahrgänge der Volksschule)
• Programmatische Heraushebung der Hauptschule und Mittelschule sowie die Gründung zahlreicher Aufbauschulen
• Schulbücher wurden für Personenkult um Hitler und zur Propaganda genutzt
• Vererbungslehre und Sittenkunde haben hohen Rang im Unterricht
• Es gab jedoch keine Deckungsgleichheit von äußerem und innerem Schulprofil. Durch das Prinzip der "geschlossenen Klassenzimmertüre" hatten die Lehrer einen kleinen Verhaltensspielraum
Schule nach 1945, die vier Alliierten Siegermächte einigten sich 1947 auf die Direktive Nr. 54 zur Schaffung eines sozialen, demokratischen Bildungssystems.
• Gleiche Bildungsmöglichkeiten für alle.
• Unterricht sowie Lehr- und Lernmittel sind unentgeltlich.
• Unterhaltszuschüsse für sozial Schwache.
• Schulbesuch für alle Kinder vom 6. bis mindestens 15. Lebensjahr in Vollzeit, anschließend pflichtmäßiger Teilzeitschulbesuch bis zum 18. Lebensjahr.
• Alle schulen sollten ein zusammenhängendes Bildungssystem darstellen.
• alle Schulen sollen Nachdruck legen auf die Erziehung zu staatsbürgerlicher Verantwortung und demokratischen Lebensstil.
• Das Verständnis für andere Völker und die Achtung vor ihnen ist im Unterricht zur fördern. Zu diesem Zweck sind auch moderne Fremdsprachen zu unterrichten.
• Alle Schüler rund Studenten erhalten Studienhilfen und Berufsberatung.
• Die gesamte Lehrerausbildung sollte an einer Universität oder einem Pädagogischen Institut von Universitätsrang erfolgen.
• Allen Bürgern ist die Teilnahme an der Reform des Bildungswesens zu ermöglichen.
• Unterricht sowie Lehr- und Lernmittel sind unentgeltlich.
• Unterhaltszuschüsse für sozial Schwache.
• Schulbesuch für alle Kinder vom 6. bis mindestens 15. Lebensjahr in Vollzeit, anschließend pflichtmäßiger Teilzeitschulbesuch bis zum 18. Lebensjahr.
• Alle schulen sollten ein zusammenhängendes Bildungssystem darstellen.
• alle Schulen sollen Nachdruck legen auf die Erziehung zu staatsbürgerlicher Verantwortung und demokratischen Lebensstil.
• Das Verständnis für andere Völker und die Achtung vor ihnen ist im Unterricht zur fördern. Zu diesem Zweck sind auch moderne Fremdsprachen zu unterrichten.
• Alle Schüler rund Studenten erhalten Studienhilfen und Berufsberatung.
• Die gesamte Lehrerausbildung sollte an einer Universität oder einem Pädagogischen Institut von Universitätsrang erfolgen.
• Allen Bürgern ist die Teilnahme an der Reform des Bildungswesens zu ermöglichen.
Ziel einer Reform der Schule - was kann und soll diese 'Schule der Zukunft' leisten?
- Aufbau von Lernkompetenz
- Raum für individuelle Entfaltung und soziale Erfahrung,
- Kultur als Ausdrucks- und Lebensform erfahrbar,
- sie leitet den Wissenserwerb so an, daß Jugendliche und Kinder zu verstehen lernen, daß Wissenschaft Wissen schafft, daß es im Erkenntnisraum des WissensKoordination und einen Kompaß gibt, die es ermöglichen, sich zurechtzufinden,
- sie ist so organisiert, daß sie im Berufsleben stehenden Frauen und Männern erlaubt, ihrer Berufstätigkeit nachzugehen, ohne sich während der Schulzeit Sorgen um das Wohlergehen ihrer Kinder machen zu müssen
Zu sagen, eine solche Schule gibt es ja schon, ist genauso richtig oder falsch wie zu sagen, solch eine Schule wird es nie geben.
- Raum für individuelle Entfaltung und soziale Erfahrung,
- Kultur als Ausdrucks- und Lebensform erfahrbar,
- sie leitet den Wissenserwerb so an, daß Jugendliche und Kinder zu verstehen lernen, daß Wissenschaft Wissen schafft, daß es im Erkenntnisraum des WissensKoordination und einen Kompaß gibt, die es ermöglichen, sich zurechtzufinden,
- sie ist so organisiert, daß sie im Berufsleben stehenden Frauen und Männern erlaubt, ihrer Berufstätigkeit nachzugehen, ohne sich während der Schulzeit Sorgen um das Wohlergehen ihrer Kinder machen zu müssen
Zu sagen, eine solche Schule gibt es ja schon, ist genauso richtig oder falsch wie zu sagen, solch eine Schule wird es nie geben.
Themenblock: Die globale Schule
Grundsätzlich lassen sich sechs Trends in der neuzeitlichen Entwicklung öffentlicher Erziehungsverhältnisse erkennen:
-Etablierung von Bildungsministerien;
-Staatliche Verantwortung und Finanzierung von Bildung
-Bildungsexpansion in allen Ländern
-Pädagogisierung von Gesellschaft
-Anwachsen des Anteils der Schulzeit an der gesamten Lebenszeit/
- Didaktisierung der schulischen Bildung
-Bildungsinitiativen als Mittel für die nationale Entwicklung
-Etablierung von Bildungsministerien;
-Staatliche Verantwortung und Finanzierung von Bildung
-Bildungsexpansion in allen Ländern
-Pädagogisierung von Gesellschaft
-Anwachsen des Anteils der Schulzeit an der gesamten Lebenszeit/
- Didaktisierung der schulischen Bildung
-Bildungsinitiativen als Mittel für die nationale Entwicklung
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Source: Sem Jansen
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Author: VG
Main topic: Bildungswissenschaften
School / Univ.: Fernuni Hagen
Published: 25.02.2010
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