Beschreiben Sie die Methode zur empirischen Erfassung von Identität und Identitätsentwicklung von James E. Marcia.
Identity Status Approach / Identity Status Interview (ISI)
Identitätskonstruktion findet für Marcia in thematischen Kontexten bzw. Domänen statt:
im Fokus stehen Exploration und Commitment
Innerhalb dieser Kontexte können Identitätsentwürfe mehr oder weniger stark exploriert (krisenhaft erlebt oder auch nicht) werden, bevor eine innere Verpflichtung und (relative) Festlegung stattfinden kann
Methode:
Durch halbstrukturierte, Kontext- bzw. domänenspezifische Interviews wird durch eine explizite oder auch implizite Gewichtung des Ausmaßes von Exploration und Commitment ein entsprechender Identitätsstatus diagnostiziert.
Es resultieren 4 verschiedene Identitätsstatus:
Identitätskonstruktion findet für Marcia in thematischen Kontexten bzw. Domänen statt:
- ursprünglich lediglich im Kontext der beruflichen/ schulischen Orientierung und politischer und religiöser Überzeugungen
- Erweiterungen um z.B. Freundschaft, Partnerschaft und Sexualität erfolgten erst später
im Fokus stehen Exploration und Commitment
Innerhalb dieser Kontexte können Identitätsentwürfe mehr oder weniger stark exploriert (krisenhaft erlebt oder auch nicht) werden, bevor eine innere Verpflichtung und (relative) Festlegung stattfinden kann
Methode:
Durch halbstrukturierte, Kontext- bzw. domänenspezifische Interviews wird durch eine explizite oder auch implizite Gewichtung des Ausmaßes von Exploration und Commitment ein entsprechender Identitätsstatus diagnostiziert.
Es resultieren 4 verschiedene Identitätsstatus:
- übernommene Idendität
- erarbeitete Idendität
- Moratiorium
- Identitätsdiffusion
Tags: Theorien
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Welche vier Identitätsstatus unterscheidet Marcia?
{
* übernommene Identität: hohes Commitment ohne vorangegangene Exploration (Bsp: Eine jugendliche übernimmt ohne Reflexion und Auseinandersetzung die Vorstellungen ihrer Eltern hinsichtlich einer Entscheidung für einen Beruf)
* erarbeitete Identität: Commitment folgt der Explorationsphase (Bsp: Nach langer und abgewogener Auseinandersetzung mit den beruflichen Möglichkeiten und Optionen entscheidet sich ein junger Erwachsener für einen Studiengang)
* Moratorium: es wird exploriert, ohne dass es zu einem Commitment kommt (Bsp: Trotz langer Auseinandersetzung mit den vielfältigen beruflichen Möglichkeiten, legt sich der Jugendliche nicht fest)
* Identitätsdiffusion: weder Exploration noch Commitment; es dominieren Desinteresse und Beliebigkeit (Bsp: der Jugendliche setzt sich weder mit den Möglichkeiten auseinander, noch entscheidet er sich für eine Option)
* übernommene Identität: hohes Commitment ohne vorangegangene Exploration (Bsp: Eine jugendliche übernimmt ohne Reflexion und Auseinandersetzung die Vorstellungen ihrer Eltern hinsichtlich einer Entscheidung für einen Beruf)
* erarbeitete Identität: Commitment folgt der Explorationsphase (Bsp: Nach langer und abgewogener Auseinandersetzung mit den beruflichen Möglichkeiten und Optionen entscheidet sich ein junger Erwachsener für einen Studiengang)
* Moratorium: es wird exploriert, ohne dass es zu einem Commitment kommt (Bsp: Trotz langer Auseinandersetzung mit den vielfältigen beruflichen Möglichkeiten, legt sich der Jugendliche nicht fest)
* Identitätsdiffusion: weder Exploration noch Commitment; es dominieren Desinteresse und Beliebigkeit (Bsp: der Jugendliche setzt sich weder mit den Möglichkeiten auseinander, noch entscheidet er sich für eine Option)
Tags: Theorien
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Was sind die Hauptunterschiede zwischen Kulturpsychologie und kulturvergleichender Psychologie?
Kulturvergleichende Psychologie:
Kulturpsychologie:
- unterschiedliche Ansätze, die nach Differenzen und/oder Gemeinsamkeiten psychischer Funktionen zwischen Kulturen suchen
- Kultur als Variable (z.B. definiert als "Land): Bspw. Kultur und Alter als UV und Entwicklung als AV
- statischer Entwicklungsbegriff, in dessen Zentrum nicht die Analyse der an die Person gebundenen, kulturell geleiteten Veränderungen steht
Kulturpsychologie:
- Auf welche Weise steht die Person in ihrer Konstruktion der Lebenswelt, in ihrem Handeln und in ihrem psychischen Funktionieren ganz allgemein in Verbindung mit Kultur?
- Kultur nicht als externer Faktor, sondern integraler Bestandteil psychischer Funktionen. (Kultur als fluid, flüchtig, implizit etc.)
- Fokus auf den Menschen als animal symbolicum (Ernst Cassirer) u. Akte der Bedeutungs- und Sinnkonstruktion (acts of meaning; Jerome Bruner), die ihre Lebenswelt selbst be-deuten
Tags: Theorien
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In der Psychologie werden im weitesten Sinne zwei Modi der Ich-Welt Beziehung oder auch zwei Modi des Denkens unterschieden. Wie können diese beschrieben werden?
1. realitätsangepasster, dezentrierter, objektiver, logisch-rationaler Modus
2. realitätsschaffender, getönter, realitätstranszendierender Modus
- Informationsverarbeitung, analytisches und abstraktes Denken, Logik, rationale Planung und Problemlösung
2. realitätsschaffender, getönter, realitätstranszendierender Modus
- Versinken in Träume, Phantasien und Spiel, Vorstellung und Poesie
Tags: Theorien
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Nenne die Entwicklungsstufen nach Erik Erikson und wodurch diese gekennzeichnet sind.
In jeder Entwicklungsstufe muss sich der Mensch mit spezifischen psychosozialen Krisen auseinandersetzen:
1. Säuglingsalter (1. Lebensjahr) (Die Orale Phase nach Freud)
"Urvertrauen vs. Urmisstrauen"
Urvertrauen wird entwickelt wenn eine regelmäßige und vorhersagbare Befriedigung der Bedürfnisse stattfindet
--> Bezugsperson die sich um die Bedürfnisse kümmert
Gelingt dies nicht wird ein Urmisstrauen entwickelt.
2. Frühes Kindesalter (1 - 3 Jahre) (Die Anale Phase nach Freud)
"Autonomie vs. Selbstzweifel"
Es findet eine Auseinandersetzung zwischen Selbst- und Fremdkontrolle statt.
Es muss ein Ausgleich zwischen eigenen Bedürfnissen & Freiheit und den Interessen der sozialen Umgebung gefunden werden.
Überwiegt das Gefühl der Fremdkontrolle kommt es zu Selbstzweifeln, im anderen Falle führt es zu Autonomie.
3. Mittleres Kindesalter (3 - 5 Jahre) ( Die Phallische Phase nach Freud)
"Initiative vs. Schuldgefühl"
Umwelt erkunden, Ausprobieren von Rollen im Spiel, absichtliches Fehlverhalten ist das Thema.
4. Spätes Kindesalter (6 Jahre bis zur Pubertät?) ( Die Latenzphase nach Freud)
"Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl"
(auch Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl)
Anerkennung durch die Ausübung kognitiver Fähigkeiten, etwas Nützliches zu leisten ist das Thema.
5. Adoleszenz ( Genitale Phase nach Freud)
"Identität vs. Rollendiffusion"
"Rollendiffusion bedeutet das keine eigene Identität ausgebildet wird, sondern sich die Identität nach der Situation richtet in der sich das Individuum gerade befindet."
6. Frühes Erwachsenenalter (ab 20 Jahren) (Keine entsprechende Phase bei Freud)
"Intimität vs. Isolation"
Umgang mit Partnerschaft und Sexualität als zentraler Lebensbereich
7. Mittleres Erwachsenenalter (ab 40 Jahren) (Keine entsprechende Phase bei Freud)
"Generativität vs. Stagnation"
Fortpflanzung und Fürsorge der Kinder spielt eine entscheidende Rolle.
(Gibt es keine Kinder muss sich trotzdem mit dieser Krise auseinandergesetzt werden)
8. Höheres Erwachsenenalter (ab 60 Jahren) (Keine entsprechende Phase bei Freud)
"Ich- Integrität vs. Verzweiflung"
Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Aufbau reifer Wertesysteme als Mittelpunkt des Lebens
1. Säuglingsalter (1. Lebensjahr) (Die Orale Phase nach Freud)
"Urvertrauen vs. Urmisstrauen"
Urvertrauen wird entwickelt wenn eine regelmäßige und vorhersagbare Befriedigung der Bedürfnisse stattfindet
--> Bezugsperson die sich um die Bedürfnisse kümmert
Gelingt dies nicht wird ein Urmisstrauen entwickelt.
2. Frühes Kindesalter (1 - 3 Jahre) (Die Anale Phase nach Freud)
"Autonomie vs. Selbstzweifel"
Es findet eine Auseinandersetzung zwischen Selbst- und Fremdkontrolle statt.
Es muss ein Ausgleich zwischen eigenen Bedürfnissen & Freiheit und den Interessen der sozialen Umgebung gefunden werden.
Überwiegt das Gefühl der Fremdkontrolle kommt es zu Selbstzweifeln, im anderen Falle führt es zu Autonomie.
3. Mittleres Kindesalter (3 - 5 Jahre) ( Die Phallische Phase nach Freud)
"Initiative vs. Schuldgefühl"
Umwelt erkunden, Ausprobieren von Rollen im Spiel, absichtliches Fehlverhalten ist das Thema.
4. Spätes Kindesalter (6 Jahre bis zur Pubertät?) ( Die Latenzphase nach Freud)
"Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl"
(auch Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl)
Anerkennung durch die Ausübung kognitiver Fähigkeiten, etwas Nützliches zu leisten ist das Thema.
5. Adoleszenz ( Genitale Phase nach Freud)
"Identität vs. Rollendiffusion"
"Rollendiffusion bedeutet das keine eigene Identität ausgebildet wird, sondern sich die Identität nach der Situation richtet in der sich das Individuum gerade befindet."
6. Frühes Erwachsenenalter (ab 20 Jahren) (Keine entsprechende Phase bei Freud)
"Intimität vs. Isolation"
Umgang mit Partnerschaft und Sexualität als zentraler Lebensbereich
7. Mittleres Erwachsenenalter (ab 40 Jahren) (Keine entsprechende Phase bei Freud)
"Generativität vs. Stagnation"
Fortpflanzung und Fürsorge der Kinder spielt eine entscheidende Rolle.
(Gibt es keine Kinder muss sich trotzdem mit dieser Krise auseinandergesetzt werden)
8. Höheres Erwachsenenalter (ab 60 Jahren) (Keine entsprechende Phase bei Freud)
"Ich- Integrität vs. Verzweiflung"
Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Aufbau reifer Wertesysteme als Mittelpunkt des Lebens
Tags: Theorien
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Beschreibe das Konzept der Entwicklungsaufgabe nach Robert Havighurst.
Der menschliche Lebenslauf lässt sich durch die in bestimmten Phasen auftretenden zentralen Themen beschreiben. In den jeweiligen Lebensperioden stellen sich Entwicklungsaufgaben, deren erfolgreiche Bewältigung zu Zufriedenheit und Erfolg und Versagen zu Unzufriedenheit, Ablehnung durch die Gesellschaft und Schwierigkeiten bei der Bewältigung späterer Aufgaben führt.
3 Entstehungsquellen von Entwicklungsaufgaben:
Für Havighurst bedeutet Entwicklung also ein lebenslanges Überwinden von Problemen, wobei das Individuum eine aktive Rolle bei der Gestaltung eingeräumt wird.
Kritik: Keine Beschreibung von menschlicher Entwicklung im Allgemeinen, sondern die Entwicklungsaufgaben sind lokal und zeitgebunden!
3 Entstehungsquellen von Entwicklungsaufgaben:
- physische Reife = individuelle Leistungsfähigkeit u. körperliche Entwicklung
- kultureller Druck (Erwartungen der Gesellschaft) = soziokulturelle Entwicklungsnorm
- individuelle Zielsetzungen oder Werte in den einzelnen Lebensbereichen
Für Havighurst bedeutet Entwicklung also ein lebenslanges Überwinden von Problemen, wobei das Individuum eine aktive Rolle bei der Gestaltung eingeräumt wird.
Kritik: Keine Beschreibung von menschlicher Entwicklung im Allgemeinen, sondern die Entwicklungsaufgaben sind lokal und zeitgebunden!
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Was umfasst der ökologische Ansatz nach Urie Bronfenbrenner?
Bronfenbrenner legt den Fokus seiner Konzeption weniger auf die Entwicklung des einzelnen Individuums sondern bezieht auch die Umgebung mit ein.
Entwicklung ist immer auch vor dem Hintergrund des Gesamtsystems, in das sie eingeschlossen ist, zu betrachten. Außerdem wird auch das umgebende System von dem sich entwickelnden Individuum beeinflusst.
Bronfenbrenner gliedert das soziale System in verschiedene Teilsysteme auf und unterscheidet verschiedene Systemebenen:
Entwicklung ist immer auch vor dem Hintergrund des Gesamtsystems, in das sie eingeschlossen ist, zu betrachten. Außerdem wird auch das umgebende System von dem sich entwickelnden Individuum beeinflusst.
Bronfenbrenner gliedert das soziale System in verschiedene Teilsysteme auf und unterscheidet verschiedene Systemebenen:
- Mikrosysteme: Lebensbereiche, in denen Menschen leicht direkte Interaktionen mit anderen aufnehmen können und die sich auf die direkte Umgebung eines Menschen beziehen (z. B. Familie, Schule, Arbeitsplatz)
- Mesosysteme: Lebensbereiche, die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mirkosystemen) umfassen, die für eine Person bedeutsam sind (z. B. Beziehung von Schule und Elternhaus)
- Exosysteme: Lebensbereiche, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt , die jedoch Einfluss auf die eigenen Lebensbereiche einer Person haben (z. B. Ratschläge? von Freunden an die Eltern, die Auswirkungen auf das Kind haben können)
- Makrosysteme: bilden die höchste Stufe in Bronfenbrenners Hierarchie und umfassen Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Systeme einer Subkultur oder Kultur --> gemeinsame Einflüsse, die auf alle Mitglieder wirken (z. B. gemeinsame kulturelle Werte einer Gesellschaft)
- Chronosysteme: berücksichtigen nicht nur die Beeinflussung aller Systemebenen untereinander sondern auch Veränderungen? der Systemebenen über die Zeit
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Was umfasst das Konzept der Aktualgenese, im Mittelpunkt wessen Psychologie stand dieser Begriff und mit welchen Methoden wird es überprüft?
Friedrich Sander: Aktualgenese stand im Mittelpunkt der in Leipzig in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelten Ganzheitspsychologie
= Entstehung und Verlauf einer menschlichen Aktivität (z.B. eine Handlung, eine Wahrnehmung oder ein Urteil)
3 Grundannahmen:
Methoden: der schlagartig ablaufende Prozess der Entstehung von Gestalten wird künstlivh gedehnt, um so die einzelnen Phasen identifizieren zu können
Durch allmählichen Abbau einer anfangs eingeführten Erschwerung der Wahrnehmung im Verlauf mehrerer wiederholter Darbietungen desselben Reizmusters
Beispiel: allmählich zunehmende Dauer der Darbietung eines Bildes: erste Darbietung nur wenige Millisekunden, dann steigend, der Betrachter beschreibt, was er wahrnimmt
Grundlegende Annahme (die bezweifelt wird): Der methodische Eingriff (das extreme Verkürzen und Erschweren der Wahrnehmung) verändert die aktualgenetische Entfaltung nicht
= Entstehung und Verlauf einer menschlichen Aktivität (z.B. eine Handlung, eine Wahrnehmung oder ein Urteil)
3 Grundannahmen:
- Wahrnehmen und Erkennen bestehen in einem gewöhnlich unauffälligen, blitzartig ablaufenden Vorgang. dem "eigentlich" ein allmählich stattfindender Entfaltungsprozess zugrunde liegt (Aktualgenese: kürzeste Zeitspanne mit gleichzeitig höchster Auflösung)
- Aktualgenese verläuft in deutlichen Phasen 1. Anfängliches StadiumEin ungegliedertes etwas erahnt und erfühlt mehr als gesehen wird2. Zwischenstadiumes entsteht eine "labile Vorgestalt" (eine nicht endgültig erscheinende Gestalt3. eine klar gegliedert erscheinende Endgestalt
Methoden: der schlagartig ablaufende Prozess der Entstehung von Gestalten wird künstlivh gedehnt, um so die einzelnen Phasen identifizieren zu können
Durch allmählichen Abbau einer anfangs eingeführten Erschwerung der Wahrnehmung im Verlauf mehrerer wiederholter Darbietungen desselben Reizmusters
Beispiel: allmählich zunehmende Dauer der Darbietung eines Bildes: erste Darbietung nur wenige Millisekunden, dann steigend, der Betrachter beschreibt, was er wahrnimmt
Grundlegende Annahme (die bezweifelt wird): Der methodische Eingriff (das extreme Verkürzen und Erschweren der Wahrnehmung) verändert die aktualgenetische Entfaltung nicht
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Was ist das I und das ME in der Theorie der Soziogenese des Selbst nach George Herbert Mead?
ME = die aus sozialen Prozessen hervorgegangene Struktur des Selbst
I: Individuelle Autonomie und Dynamik des Selbst
ME ist ursprünglich konventionell, während das I immer wieder Neuheit generiert
- uns zugänglicher Bereich unseres Selbst (bewusst repräsentiert) z.B. Selbstdefinition, eigene Rollenwahrnehmung
- strukturelle, konventionelle und über die Zeit stabile Komponente des Selbst
- repräsentiert die internalisierten Haltungen "sozialer Anderer": generalized other (Gesellschaft an sich)
- entsteht durch Rollenübernahme, vorrangig im kindlichen (Rollen-) Spiel, durch Kommunikation und andere symbolische Prozesse
- Beispiel: So wie sich andere mir gegenüber verhalten, so verhalte ich mich mir selbst gegenüber (Wahrnehmung der eigenen Rolle durch die Haltung anderer mir gegenüber)
I: Individuelle Autonomie und Dynamik des Selbst
- Dynamische Komponente des Selbst: immer wieder neue und wechselnde Perspektive, die ich auf mich selbst (das ME) und die Welt einnehme
- nicht unmittelbar reflexiv zugänglich (erst als Teil eines eben durch das I restrukturierten ME)
- nicht vorhersagbar: seine Dynamik wird nicht durch die aktuelle Situation determiniert
ME ist ursprünglich konventionell, während das I immer wieder Neuheit generiert
- ME repräsentiert die Vergangenheit
- I repräsentiert die irreversible Dynamik der Gegenwart, die zur Restrukturierung des ME in der Zukunft führt
- KEIN I OHNE ME: ME ist die symbolische Struktur, die die Operation I erst möglich macht
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Was umfasst das Kultivationsprinzip und nach wem?
Georg Simmel
Frage: Wie kann Individuelles Kulturelles und Kulturelles wiederum Individuelles hervorbringen?
Unterscheidung: Objektive vs. Subjektive Kultur
Im Prozess der Kultivation kann der Mensch zu etwas werden, was er allein nicht zu werden vermag
Frage: Wie kann Individuelles Kulturelles und Kulturelles wiederum Individuelles hervorbringen?
Unterscheidung: Objektive vs. Subjektive Kultur
Objektiv | Subjektiv |
für den sich entwickelnden Menschen nur insofern förderlich, als er sie in subjektive Kultur umsetzen kann | Trägt zur Vervollständigung der Entwicklung des Menschen bei |
Im Prozess der Kultivation kann der Mensch zu etwas werden, was er allein nicht zu werden vermag
- Kultivation als wechselseitiger Prozess: Über die Kultivation der Welt kultivieren wird uns selbst; Indem wir Welt herstellen, komplettieren wir uns selbst
- Nicht alle Formen objektiver Kultur tragen zur Kultivation bei: purer Konsum z.B. nicht, da die Anbindung an persönliche Entwicklung fehlt, ABER bestimmte geliebte Objekte können Teil unseres Selbst werden und als solches vielerlei Funktionen wie schützen, erinnern, Gesellschaft usw. übernehmen
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Beschreibe die Grundannahme, dass ontogenetische Entwicklung vom Intermentalen zum Intramentalen verläuft (von wem?)?
Lev Vygotsky
Sprache, Kommunikation und Handlung zwischen Menschen wird internalisiert und bildet so die Grundlage höherer psychischer Funktionen
Sprache, Kommunikation und Handlung zwischen Menschen wird internalisiert und bildet so die Grundlage höherer psychischer Funktionen
- Beispiel Sprache: Aus sozialer, gebrauchter Sprache wird die innere Sprache, aus der inneren Sprache die Gedanken
- Denken ist also laut Vygotsky sozialen Ursprungs (signifikanter Unterschied zu Piaget)
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Beschreibe das Konzept "Zone der nächsten Entwicklung" (nach wem?).
Lev Vygotsky
Entwicklung spielt sich in einer Zone zwischen Gegenwart (Zone aktueller Entwicklung) und Zukunft ab (Zone nächster Entwicklung)
Entwicklung spielt sich in einer Zone zwischen Gegenwart (Zone aktueller Entwicklung) und Zukunft ab (Zone nächster Entwicklung)
- In der Zone der nächsten Entwicklung sind potentielle Entwicklungspfade nur rudimentär angelegt
- Entwicklung ist zu jedem Zeitpunkt zukunftsorientiert, d.h. der exakte Weg der Entwicklung einer psychischen Funktion ist offen
- Richtung hängt von der Person und von den Richtungsdirektiven sozialer Anderer ab
- Entwicklung psychischer Funktionen kann dann auf zwei Wegen geschehen 1. durch individuelle Aktivität (individuelle Komponente; aktive Versuche des Lernenden; z.B. Spiel im Kindesalter, Phantasie im Jugend- und Erwachsenenalter)2. durch soziale Leitung (Komponente des Lehrens; Versuche anderer, diesen eine bestimmte Richtung zu geben; z.B. als Kanalisierung, Unterdrückung, Anweisung etc.)Individuelle Aktivität ist obligatorisch!
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Beschreibe die Stadien der kognitiven Entwicklung nach Piaget.
1. Sensumotorisch (Geburt bis ca. 2 Jahre)
Bsp. : Spielzeug in eine Box oder aus eine Box befördern oder verstecktes Spielzeug finden oder an einem Faden ziehen, um die Spieluhr zum Laufen zu bringen
2. Präoperational (ca. 2 bis 7 Jahre)
3. Konkret operational (ca. 7 bis 11 Jahre)
Das Denken wird "prälogisch".
4. Formal operational (ca. 11 Jahre und älter)
Fähigkeit zur Abstraktion und zum formalen Denken
- undifferenzierte Wirklichkeit, in der es nichts außer dem Säugling selbst gibt
- unterscheidet nicht zwischen Außenwelt, die aus von ihm unabhängigen Objekten besteht, und einer Innen- bzw. subjektiven Welt
- Der Säugling "denkt", indem er mit allen Sinnen aktiv auf seine Umwelt einwirkt. So entdeckt er Möglichkeiten zur Lösung sensumotorischer Probleme
Bsp. : Spielzeug in eine Box oder aus eine Box befördern oder verstecktes Spielzeug finden oder an einem Faden ziehen, um die Spieluhr zum Laufen zu bringen
2. Präoperational (ca. 2 bis 7 Jahre)
- Es werden Symbole verwendet, um die frühen sensumotorischen Entdeckungen zu repräsentieren
- durch den Gebrauch der Sprache lernt das Kind zwischen Zeichen und Bezeichnetem zu unterscheiden
- Kind fängt an, das eigene Verhalten zu kontrollieren
- das Denken entbehrt noch der Logik der beiden späteren Phasen
- egozentrisches Denken (keine Fähigkeit zur Perspektivübernahme (3-Berge-Aufgabe)
- zentriertes Denken (keine Fähigkeit zur Lösung der Umschüttaufgabe, da das Denken auf einen Aspekt der Situation beschränkt bleibt z.B. Höhe des Gefäßes, aber Breite nicht berücksichtigt).
- In die Phase fällt die Entwicklung des Symbolspiels
3. Konkret operational (ca. 7 bis 11 Jahre)
Das Denken wird "prälogisch".
- reversibles Denken: das Kind kann nach logischen Prinzipien experimentieren
- Verständnis, dass Mengen von bspw. Limonade trotz verändertem Erscheinungsbild dieselbe bleiben (Umschüttaufgabe)
- Fähigkeit zur Dezentrierung: nicht nur ein Aspekt bleibt berücksichtigt, sondern das Kind kann andere Merkmale ergänzend bzw. kompensierend hinzuziehen Fähigkeit zur Perspektivübernahme
- Objekte werden hierarchisch in Gruppen und Untergruppen geordnet
- Denken reicht noch nicht an die Intelligenz der Erwachsenen heran, da es noch nicht formal-abstrakt ist: es kann Logik nur auf konkrete Dinge anwenden (Bericht von Lurija über die Probleme eines in der Sowjetunion lebenden Bauers mit abstrakt-fiktiven Aufgaben umzugehen)
4. Formal operational (ca. 11 Jahre und älter)
Fähigkeit zur Abstraktion und zum formalen Denken
- Denken in Symbolen, die sich nicht direkt auf Objekte in der realen Welt beziehen (z.B. fortgeschrittene Mathematik)
- Dialog "geile Vögel" von Berkowitz: transaktive Diskussion (gegenseitige argumentative Beeinflussung)
- Alle Lösungsmöglichkeiten eines wissenschaftlichen Problems können in Betracht gezogen werden, nicht nur die offensichtlichen
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Was kennzeichnet erfolgreiches Altern nach Baltes?
Die Fähigkeit, auch im späten Leben eine möglichst positive Gewinn-Verlust-Bilanz zu erreichen
- Kunst, mit den eigenen Grenzen zu leben und zu zeigen, wie Kultur und Geist den Körper überlisten können
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Was umfasst das Modell SOK nach Baltes?
Drei Strategien, die in ihrem Zusammenspiel eine erfolgreiche lebenslange Entwicklung ermöglichen:
Allerdings gelingt das nicht immer, weil...
Aber wenn es gelingt...
- Selektion: Wir wählen aus den vorhandenen Lebensmöglichkeiten diejenigen aus, welche wir verwirklichen wollen
- Optimierung: Wir suchen geeignete Mittel, um das Gewählte möglichst gut zu tun
- Kompensation: Wenn Mittel wegfallen, reagieren wir darauf flexibel: Neue Wege, um Ziele zu erreichen
Allerdings gelingt das nicht immer, weil...
- das richtige Zusammenspiel der drei Faktoren finden selbst ein lebenslanger Entwicklungsprozess ist
- Wissen und Handeln nicht dasselbe sind
- es vielen Menschen schwer fällt, sich energetisch auf einen Teil der Lebensoptionen auszurichten und nicht alles gleichzeitig zu wollen
Aber wenn es gelingt...
- bessere adaptive Fitness in der Lebensgestaltung (Konzentration auf die Bereiche, in denen man sich entfalten möchte und kann)
- Guter Umgang mit Verlusten, aus denen gelegentlich sogar Vorteile gezogen werden können
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Was kennzeichnet Menschen als lebende Systeme nach Bertalanffy (1968)?
= offene Systeme
- kennen keine wirklich stabilen Zustände (auch wenn ständig ablaufende Prozesse wie Hautzellenerneuerungen Gleiches und Stabiles suggerieren)
- hängen vom ständigen Austausch mit ihrer Umwelt ab
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Author: CoboCards-User
Main topic: Psychologie - Modul 5
School / Univ.: FernUniversität Hagen
Published: 01.08.2015
Tags: SS15