Was bedeutet Rechtsfähigkeit?
Rechtsfähigkeit ist die Fähigkeit, Träger von Rechten und Pflichten zu sein. Rechtsfähig ist jeder Mensch von Geburt an. Juristischen Personen wird die Rechtsfähigkeit durch einen staatlichen Hoheitsakt verliehen.
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Was verstehen Juristen unter Geschäftsfähigkeit? Bilden Sie ein Beispiel zur Deliktsfähigkeit!
a) Geschäftsfähigkeit ist die Vorraussetzung dafür, Rechtsgeschäfte (insb. Verträge) wirksam
abschließen zu können.
b)
§828 Ein Fünfjähriger verletzt einen Spielgefährten durch einen Steinwurf (Abs.1: nicht deliktsfähig)
Ein Achtjähriger läuft bei rot über die Straße/wirft Steine von der Autobahnbrücke und verursacht einen Unfall (Abs.2 nicht deliktsfähig/deliktsfähig)
Ein Siebzehnjähriger beschädigt bei seinem Einzug fahrlässig die Wohnungstür seines neuen Nachbarn (Abs.3 Einsichtsfähigkeit?)
-> bis zum 7. Lebensjahr nicht deliktsfähig, bei Verkehrsunfall bis 10 Jahren (außer bei Vorsatz); bis Vollendung 18. Lebensjahr nicht deliktsfähig, wenn erforderliche Einsicht zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit fehlt
abschließen zu können.
b)
§828 Ein Fünfjähriger verletzt einen Spielgefährten durch einen Steinwurf (Abs.1: nicht deliktsfähig)
Ein Achtjähriger läuft bei rot über die Straße/wirft Steine von der Autobahnbrücke und verursacht einen Unfall (Abs.2 nicht deliktsfähig/deliktsfähig)
Ein Siebzehnjähriger beschädigt bei seinem Einzug fahrlässig die Wohnungstür seines neuen Nachbarn (Abs.3 Einsichtsfähigkeit?)
-> bis zum 7. Lebensjahr nicht deliktsfähig, bei Verkehrsunfall bis 10 Jahren (außer bei Vorsatz); bis Vollendung 18. Lebensjahr nicht deliktsfähig, wenn erforderliche Einsicht zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit fehlt
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Inwieweit zeigt die geschichtl. Erfahrung, dass die Ausgestaltung der Rechtsfähigkeit ein (unterschiedliches) Bild vom Menschen widerspiegelt?
In Zeiten, in denen man von der Minderwertigkeit bestimmter Menschengruppen ausging, pflegte man diesen die Rechtsfähigkeit abzusprechen (Sklaven, Fremde, Juden). Mit der
unabdingbaren Rechtsfähigkeit aller Menschen soll einem solchen Menschenbild eine Absage erteilt werden
unabdingbaren Rechtsfähigkeit aller Menschen soll einem solchen Menschenbild eine Absage erteilt werden
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Verdeutlichen Sie den Begriff der Rechtsfähigkeit an einem "problematischen" Fall, der letztlich (nur) durch Wertung des Grundgesetzes (verfassungskonform) zu "lösen" ist!
Embryo-Fall
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Welchen juristischen Status haben Tiere?
Tiere sind zwar keine Sachen mehr, jedoch werden sie zivilrechtlich so behandelt (§90a).
Sie sind Rechtsobjekte, können also nicht Träger von Rechten und Pflichten sein.
Sie sind Rechtsobjekte, können also nicht Träger von Rechten und Pflichten sein.
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Benennen Sie einige juristische Personen des Privatrechts!
Die AG, die KG a.A. Und die GmbH sind juristische Personen des Privatrechts.
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Welche juristischen Personen des öffentlichen Rechts sind Ihnen bekannt?
Rundfunkanstalten, Hochschulen, Bund, Länder und Gemeinden gehören zu den juristischen Personen des öffentlichen Rechts.
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In welcher Weise erlangen juristische Personen des privaten Rechts Rechtsfähigkeit?
Juristischen Personen wird die Rechtsfähigkeit durch einen staatlichen Hoheitsakt (Eintragung in das Handelsregister, Vereinsregister) verliehen.
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Verdeutlichen Sie die Rechtsfähigkeit einer AG (bzw. GmbH) an einem Kaufvertrag oder einem sonstigen Rechtsgeschäft!
Beim Kauf eines Kraftwerks durch eine AG wird diese Eigentümerin. Wäre sie nicht rechtsfähig, müssten u.U. Tausende von Aktionären eingetragen werden.
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In welchen Paragraphen umschreibt der Gesetzgeber den Begriff der Verbraucher?
§13 BGB enthält die Umschreibung des Verbrauchers.
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Wer ist in zivilrechtlichem Sinne Verbraucher?
Verbraucher ist jeder, der ein Rechtsgeschäft zu privaten Zwecken abschließt.
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Was versteht man (zivilrechtlich) unter einem Unternehmer?
Jede Person oder Gesellschaft, die ein Rechtsgeschäft zu beruflichen bzw. gewerblichen Zwecken abschließt, gilt als Unternehmer (§14 BGB).
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Bringen Sie einige Beispiele für das Vorliegen von Rechtsgeschäften!
Beispiele sind Kaufvertrag, Leihe, Auftrag, Bürgschaft und Schenkung. Vorraussetzung ist mindestens eine Willenserklärung, die auf den Eintritt einer bestimmten Rechtsfolge gerichtet ist.
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Wo steht geschrieben, wann ein Mensch voll geschäftsfähig ist?
Explizit ist das im Gesetz nicht verankert, es ergibt sich vielmehr aus den Ausnahmen (§104). Voll geschäftsfähig ist demnach im Ausgangspunkt jeder volljährige Mensch (§2 BGB)
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Welche Menschen sind geschäftsunfähig?
Kinder unter sieben Jahren und geisteskranke Menschen sind geschäftsunfähig (§104 BGB)
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Wer nimmt die Interessen geschäftsunfähiger Menschen wahr?
Die Interessenwahrnehmung liegt in den Händen der gesetzlichen Vertreter (Eltern/Vormund/Betreuer)
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Wie ist es um die Geschäftsfähigkeit von Kindern/Jugendlichen im Alter von 7 bis 18 Jahren bestellt?
Sie sind beschränkt geschäftsfähig (§106 BGB). Bei ihnen ist die Einwilligung des gesetzlichen Vertreters notwendig, um ein wirksames Rechtsgeschäft abschließen zu können.
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Was ist der Unterschied zwischen Einwilligung und Genehmigung?
Eine Einwilligung erfolgt vor Abschluss des Rechtsgeschäftes, eine Genehmigung nachher.
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Wann ist die Willenserklärung eines Minderjährigen - ungeachtet der Einwilligung eines gesetzlichen Vertreters - voll wirksam?
Bei einem Rechtsgeschäft, das einem Minderjährigen ausschließlich rechtliche Vorteile bringt, ist eine Einwilligung nicht erforderlich.
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Bringen Sie Beispiel für (regelmäßige) schwebende Unwirksamkeit des Vertrages eines Minderjährigen!
Beispiele sind der Kauf eines Computers oder die Vereinbarung, Zeitungen auszutragen. Die Wirksamkeit steht und fällt mit der Genehmigung des Vertreters.
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Was versteht man unter dem Taschengeldparagraphen?
§110 BGB bestimmt, dass ein Minderjähriger wirksame Rechtsgeschäfte abschließen kann, soweit sie sich im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Mittel bewegen ( Taschengeld,
eigener Verdienst, Bafög)
eigener Verdienst, Bafög)
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Was ist der allgemeine Sinngehalt der §§112, 113?
Die Vorschriften räumen dem Minderjährigen eine Teilgeschäftsfähigkeit ein. Diese Handels- und Arbeitsmündigkeit ermöglicht es ihm, die notwendigen Geschäfte zu erledigen, die ein Arbeitsverhältnis oder die gewerbliche Selbstständigkeit mit sich bringen (z.B. Eröffnung eines Gehaltskontos oder den Abschluss eines Mietvertrages).
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Was meint teilweiser Generalkonsens?
Der Vertreter gibt allgemein seine Einwilligung, dass der Minderjährige in einem ganz bestimmten Bereich (Internat, Ferienreise) selbstständig handelt.
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Welche Vorschriften de BGB beschäftigen sich mit der Stellvertretung? Wer hat die Rechtsfolgen bei einer Stellvertretung zu tragen?
Die Stellvertretung ist in den §§ 164 ff. geregelt. (Rechtsfolgen treffen den Vertretenen, nicht den Vertreter)
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Was ist unter Stellvertretung zu verstehen?
Stellvertretung meint das rechtsgeschäftliche Handeln im Namen eines Anderen, den dann auch die Rechtsfolgen treffen.
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Bringen Sie einige Beispiele zur gesetzlichen Vertretung!
Eltern vertreten ihre Kinder (§§ 1626 ff.). Pfleger den Pflegebefohlenen (§ 1909 ff.), Verwalter den Wohnungseigentümer (WEG).
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Wie handeln juristische Personen? Welche Organe haben Vertretungsmacht beim Verein, bei der GmbH und AG sowie der OHG und KG?
Juristische Personen handeln durch ihre Organe (Verein/Vorstand, GmbH/Geschäftsführer, AG/Vorstand, Genossenschaft/Vorstand, OHG/Gesellschafter, KG/durch jeden Komplementär)
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Wann spricht man von Vollmacht? Wie wird die Vollmacht erteilt?
Die Vollmacht ist eine rechtsgeschäftliche Vertretung. Sie wird durch die Erklärung einer Bevollmächtigung gegenüber dem Inhaber der Vollmacht (Innenvollmacht) oder gegenüber
dem Geschäftspartner (Außenvollmacht) erteilt.
(rechtsgeschäftliche Vertretung = im Vertrag ist geregelt, dass es eine Vertretung gibt)
dem Geschäftspartner (Außenvollmacht) erteilt.
(rechtsgeschäftliche Vertretung = im Vertrag ist geregelt, dass es eine Vertretung gibt)
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Zwischen welchen drei Arten der Vollmacht kann man unterscheiden?
Man unterscheidet die
Spezialvollmacht (für einen bestimmten Vertrag),
Artvollmacht (für eine bestimmte Art von Verträgen) und Gesamtvollmacht (mehrere Personen handeln gemeinschaftlich.)
Spezialvollmacht (für einen bestimmten Vertrag),
Artvollmacht (für eine bestimmte Art von Verträgen) und Gesamtvollmacht (mehrere Personen handeln gemeinschaftlich.)
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Welche besonderen Vollmachten kennt das Handelsrecht?
Das Handelsrecht kennt die Prokura, die Handlungsvollmacht und die Vollmacht des Ladenangestellten.
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Das BGB regelt nur die (offene, unmittelbare) Stellvertretung. Von welcher Form der Vertretung ist sie daher zu unterscheiden?
Sie ist von der verdeckten Stellvertretung zu unterscheiden.
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Verdeutlichen Sie die mittelbare (verdeckte, indirekte) Stellvertretung durch ein Beispiel!
Der Vertreter handelt für fremde Rechnung, aber in eigenem Namen. Beispiele sind der private Kauf eines Kunstwerkes, bei dem der Sammler nicht in Erscheinung treten will oder im gewerblichen Bereich Kommissionsgeschäfte.
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Was verstehen Juristen unter einem Treuhänder?
Der Treuhänder tätigt nicht nur ein, sondern eine Vielzahl von Geschäften im eigenen Namen. Er ist im Innenverhältnis (dem Treugeber gegenüber) relativ eng gebunden.
Treuhänder auch verdeckter Stellvertreter (Bsp. Wertpapierdepot für 1 Jahr an Treuhänder geben)
Treuhänder auch verdeckter Stellvertreter (Bsp. Wertpapierdepot für 1 Jahr an Treuhänder geben)
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Wann spricht man von einem Abschlussvertreter?
Er schließt einen Vertrag im Namen des vertretenen ab (z.B. Reisebüro schließt Verträge für Reiseveranstalter (z.B.TUI). Anders als der Vermittlungsvertreter (z.B. Immobilienmakler),
der lediglich dem Vertragabschluss vermittelt, selbst aber nicht daran beteiligt ist.
der lediglich dem Vertragabschluss vermittelt, selbst aber nicht daran beteiligt ist.
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Wodurch unterscheidet sich der Stellvertreter von der Rechtsfigur des Erfüllungsgehilfen?
Bei der Vertretung geht es um rein geschäftliche Vorgänge (Vertragsabschluss, Willenserklärungen). Beim Erfüllungsgehilfen hingegen geht es um Haftungsfragen ggü. dem Vertragspartner, falls bei der Durchführung von Verträgen Schäden verursacht werden.
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Wann spricht man von einem Verrichtungsgehilfen?
Von einem Verrichtungsgehilfen spricht man, wenn ein Arbeitsnehmer bei der Verrichtung/Ausführung seiner Tätigkeit einen unbeteiligten Dritten schädigt. Auch hier handelt es sich nicht um einen Vertreter des Unternehmens.
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Welche Konsequenzen hat es, wenn ein Prokurist "Mist baut"?
Im Außenverhältnis: Keine! Unternehmen muss dafür gerade stehen.
Im Innenverhältnis ggf. Regress, Kündigung,...
Im Innenverhältnis ggf. Regress, Kündigung,...
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Welche Konsequenzen hat es, wenn ein Handelsvertreter "Mist baut"?
Konsequenzen im Außenverhältnis nur, wenn Vertragspartner aktiv über Einschränkungen informiert wurde.
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Was regeln §§ 164 ff des BGB?
allgemeine Vertretungs-/Vollmachtsregeln
- HGB spezielle Bedürfnisse des Handelverkehrs:
gesteigertes Interesse der Kundschaft an der Verbindlichkeit von Erklärungen “leitender” Mitarbeiter.
=> unfassende Kompetenz eines Prokuristen (§49, Abs.1)
=> keine Möglichkeit der Beschränkung(§ 50, Abs 1,2)
* Prokura = Außenverhältnis; Innenverhältnis = Arbeitsvertrag => Arbeitsrecht
- HGB spezielle Bedürfnisse des Handelverkehrs:
gesteigertes Interesse der Kundschaft an der Verbindlichkeit von Erklärungen “leitender” Mitarbeiter.
=> unfassende Kompetenz eines Prokuristen (§49, Abs.1)
=> keine Möglichkeit der Beschränkung(§ 50, Abs 1,2)
* Prokura = Außenverhältnis; Innenverhältnis = Arbeitsvertrag => Arbeitsrecht
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Wie wird die Prokura erteilt?
- nur vom Inhaber eines Handelsgeschäfts (Firma)
- nur ausdrücklich (§ 49 Abs.1)
- Eintragung in das Handelsregister(§ 53 Abs. 1) jedoch lediglich “deklaratorisch” (= verlautbarend),
nicht “konstituitiv”(= rechtsbegründend)
- nur ausdrücklich (§ 49 Abs.1)
- Eintragung in das Handelsregister(§ 53 Abs. 1) jedoch lediglich “deklaratorisch” (= verlautbarend),
nicht “konstituitiv”(= rechtsbegründend)
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In welcher Weise kann ein Prokurist eine Firma berechtigen und verpflichten?
- zu den weiten Kompetenzen: vgl.§ 49 Abs. 1
“irreales” Lehrbuchbeispiel: Der Prokurist einer Weingroßhandlung kann sogar Pelze einkaufen!
Anm. Von solchen “Eigenmächtigkeiten” ist jedoch abzuraten.
=> § 626 Abs. 1 BGB (fristlose Kündigung!)
- keine Beschränkbarkeit Dritten (= der Kundschaft) gegenüber: vgl § 50 Abs. 1 und 2
Beispiel: P kontrahiert- einer internen, auf 20.000 DM begrenzende Anweisung zuwider über 40.000 DM
Vertrag ist wirksam!
Lediglich (interner) Regress der Firma gegen P (wegen Verletzung des Arbeitsvertrages).
Ferner fristlose Kündigung!
- Missbrauch der Prokura: Handeln im Rahmen des Könnens.
Jedoch unter Überschreitung des rechtlichen Dürfens.
- Regelmäßig für das Außenverhältnis unerheblich (vgl.§ 50, Abs 1 und 2)
- In Extremfällen kann sich der Kunde aber nicht auf die (weitgehende und unbeschränkbare) Prokura berufen => Verstoß gegen “Treu und Glauben” (§242 BGB)), so wenn
- er mit dem Prokuristen “arglistig zusammenwirkt”
z.B. Schmiergeldzahlung
- er genau wusste, dass sich Prokurist über interne Anweisungen hinweggesetzt hat oder
- ihm der Mißbrauch der Prokura infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt geblieben ist.
“irreales” Lehrbuchbeispiel: Der Prokurist einer Weingroßhandlung kann sogar Pelze einkaufen!
Anm. Von solchen “Eigenmächtigkeiten” ist jedoch abzuraten.
=> § 626 Abs. 1 BGB (fristlose Kündigung!)
- keine Beschränkbarkeit Dritten (= der Kundschaft) gegenüber: vgl § 50 Abs. 1 und 2
Beispiel: P kontrahiert- einer internen, auf 20.000 DM begrenzende Anweisung zuwider über 40.000 DM
Vertrag ist wirksam!
Lediglich (interner) Regress der Firma gegen P (wegen Verletzung des Arbeitsvertrages).
Ferner fristlose Kündigung!
- Missbrauch der Prokura: Handeln im Rahmen des Könnens.
Jedoch unter Überschreitung des rechtlichen Dürfens.
- Regelmäßig für das Außenverhältnis unerheblich (vgl.§ 50, Abs 1 und 2)
- In Extremfällen kann sich der Kunde aber nicht auf die (weitgehende und unbeschränkbare) Prokura berufen => Verstoß gegen “Treu und Glauben” (§242 BGB)), so wenn
- er mit dem Prokuristen “arglistig zusammenwirkt”
z.B. Schmiergeldzahlung
- er genau wusste, dass sich Prokurist über interne Anweisungen hinweggesetzt hat oder
- ihm der Mißbrauch der Prokura infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt geblieben ist.
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Was kann ein Prokurist ausnahmsweise nicht?
Oder: die gesetzlichen Grenzen der Prokura
Oder: die gesetzlichen Grenzen der Prokura
- keine Grundstücke veräußern oder belasten (§ 49 Abs.2)
- keine (höchstpersönlichen) Geschäfte vornehmen, die nur dem “Prinzipal” vorbehalten sind
z.B. Anmeldung/Änderung der Firma zum Handerlsregister (§§ 29, 31), Unterzeichnung des Jahresabschlusses (§ 245), Erteilung einer Prokura (§ 48, Abs.1)
- keine sogenannten Grundlagengeschäfte tätigen.
z.B. Das Geschäft aufgeben oder den Gesellschaftsvertrag verändern.
- keine (höchstpersönlichen) Geschäfte vornehmen, die nur dem “Prinzipal” vorbehalten sind
z.B. Anmeldung/Änderung der Firma zum Handerlsregister (§§ 29, 31), Unterzeichnung des Jahresabschlusses (§ 245), Erteilung einer Prokura (§ 48, Abs.1)
- keine sogenannten Grundlagengeschäfte tätigen.
z.B. Das Geschäft aufgeben oder den Gesellschaftsvertrag verändern.
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Wie erlischt die Prokura?
- durch Widerruf jederzeit möglich (§ 52, Abs 1);
- Eintragung ins Handelsregister (§ 53 Abs 1)
- Auch hier wiederum nur deklaratorische Bedeutung
Jedoch Achtung: Schutz des gutgläubigen Geschäftsverkehrs (Kundschaft) => weitreichende Publizitätswirkung des Registers, hier § 15 Abs 1, HGB
- Eintragung ins Handelsregister (§ 53 Abs 1)
- Auch hier wiederum nur deklaratorische Bedeutung
Jedoch Achtung: Schutz des gutgläubigen Geschäftsverkehrs (Kundschaft) => weitreichende Publizitätswirkung des Registers, hier § 15 Abs 1, HGB
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Erläutern Sie die Vertretungsvollmacht von Ladenangestellten!
a) Anstellung in einem Laden oder offenen Warenlager
- Publikumsverkehr -> Verkaufsräume, nicht aber Büro oder Fabrikräume
- Angestellt: Das Verkaufspersonal, das aufgrund eines Arbeitsvertrages tätig ist
b) Legitimation: zu Verkäufen oder Empfangnahmen, die im jeweiligen Geschäft üblich ("gewöhnlich") sind.
Bsp.: Abschluss von Kaufverträgen, sowie alle Handlungen, die damit zusammenhängen (jedoch keine Ankäufe) - Kassieren des Kaufpreises, Rücknahme mangelhafter Ware,...
c) Die Kompetenzen des VK-Personals können jedoch eingeschränkt werden.
Z.B. durch Schild "Zahlung nur an der Kasse"
- Publikumsverkehr -> Verkaufsräume, nicht aber Büro oder Fabrikräume
- Angestellt: Das Verkaufspersonal, das aufgrund eines Arbeitsvertrages tätig ist
b) Legitimation: zu Verkäufen oder Empfangnahmen, die im jeweiligen Geschäft üblich ("gewöhnlich") sind.
Bsp.: Abschluss von Kaufverträgen, sowie alle Handlungen, die damit zusammenhängen (jedoch keine Ankäufe) - Kassieren des Kaufpreises, Rücknahme mangelhafter Ware,...
c) Die Kompetenzen des VK-Personals können jedoch eingeschränkt werden.
Z.B. durch Schild "Zahlung nur an der Kasse"
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Was versteht man unter der Handlungsvollmacht?
- zweitweiteste Vollmacht (Sonderform der Vollmacht)
- Umfang weniger weitreichend als bei Prokura
- nur branchenübliche Geschäfte
- Umfang kann mit Wirkung ggü. den Kunden eingeschränkt werden (Kundschaft hat keine Informationspflicht; Information muss vom Unternehmen kommen)
- Erteilung der Handlungsvollmacht ist auch stillschweigend (konkludent) aufgrund der besonderen Gegebenheiten möglich (z.B. in Form einer Duldungs- oder Anscheinsvollmacht)
- Umfang weniger weitreichend als bei Prokura
- nur branchenübliche Geschäfte
- Umfang kann mit Wirkung ggü. den Kunden eingeschränkt werden (Kundschaft hat keine Informationspflicht; Information muss vom Unternehmen kommen)
- Erteilung der Handlungsvollmacht ist auch stillschweigend (konkludent) aufgrund der besonderen Gegebenheiten möglich (z.B. in Form einer Duldungs- oder Anscheinsvollmacht)
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Autor: Corinna
Oberthema: Wirtschaftsrecht
Veröffentlicht: 13.04.2010
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