Was versteht man unter der analytischen und der operationalen Definition?
Analytischen Definitionen
Damit geben Forscher zu verstehen, was sie mit einem bestimmten Begriff bezeichnen wollen.
- Verständnis des einzelnen Forschers / der Forscherin bezüglich des Untersuchungsgegenstandes soll transparent gemacht werden (z.B. Intelligenzdefinitionen).
Für die empirisch‐quantitative Forschung reichen analytische Definitionen vielfach nicht aus, weil die Messvorschriften zur Erfassung der Variablen fehlen. Daher …
Operationale Definitionen
Diese standardisieren einen Begriff durch …
(geht auf Bridgman, 1972, zurück)
Die analytische und operationale Definition können wechselseitig zu Präzisierung der Definition beitragen:
- Operationale Definition setzt ausführliche Bedeutungsanalyse voraus
- führen verschiedene Operationalisierungen desselben Begriffs zu widersprüchlichen Ergebnissen, so ist der Begriff offensichtlich noch nicht präzise genug definiert.
Damit geben Forscher zu verstehen, was sie mit einem bestimmten Begriff bezeichnen wollen.
- Verständnis des einzelnen Forschers / der Forscherin bezüglich des Untersuchungsgegenstandes soll transparent gemacht werden (z.B. Intelligenzdefinitionen).
Für die empirisch‐quantitative Forschung reichen analytische Definitionen vielfach nicht aus, weil die Messvorschriften zur Erfassung der Variablen fehlen. Daher …
Operationale Definitionen
Diese standardisieren einen Begriff durch …
- die Angabe der Operationen, die zur Erfassung des durch den Begriff bezeichneten Sachverhalts notwendig sind
- oder durch Angabe der messbaren Ereignisse, die das Vorliegen des Sachverhalts anzeigen (Indikatoren).
(geht auf Bridgman, 1972, zurück)
Die analytische und operationale Definition können wechselseitig zu Präzisierung der Definition beitragen:
- Operationale Definition setzt ausführliche Bedeutungsanalyse voraus
- führen verschiedene Operationalisierungen desselben Begriffs zu widersprüchlichen Ergebnissen, so ist der Begriff offensichtlich noch nicht präzise genug definiert.
Tags: analytische Definition, operationale Definition, Operationalisierung
Quelle: S20
Quelle: S20
Was sind die analytischen Intelligenzdefinitionen (aus Sicht von Psychologen)?
Anastasi (1958)
behauptet, dass "unsere Intelligenztest nur die Fähigkeit messen, in unserer speziellen Kultur erfolgreich zu sein."
Dies stimmt wohl nicht ganz, da auch nicht als intelligent gehaltene Menschen erfolgreich sind und der IQ soll in andere Kulturen übertragbar sein.
Stern
„Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit des Individuums, sein Denken bewusst auf neue Forderungen einzustellen; sie ist die allgemeine geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Bedingungen des Lebens.“
Wechsler
„Intelligenz ist die Fähigkeit, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen“.
Kritik: Derartige Definitionen haben wenig Erklärungswert: ersetzt man z.B. bei Wechsler die Begriffe erfolgreich, zweckvoll, vernünftig usw. durch das Wort intelligent, so wird die Definition zur sinnfreien Tautologie.
Boring
Die – teils ironisch gemeinte – Definition von Boring (1923),
„Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen“ besagt zwar nichts darüber, wodurch ein Test als Intelligenztest qualifiziert ist, hat aber zumindest den Vorteil, dass eine eindeutige Kommunikationsbasis für Interessierte gegeben ist.
Hofstätter
Unausgesprochen bleibt, was zur Lösung neuer Probleme bzw. zur geistigen Anpassung an neue Aufgaben erforderlich ist.
Dazu benötigen wir eine „Aussage über die Welt, der gegenüber Intelligenz überhaupt möglich ist“.
Neurologe Sherrington (1950)
„Ingelligence amid chaos would have no survival value“.
Darauf aufbauend:
Hofstätter (1977): „Intelligenz ist die Fähigkeit zur Auffindung von Ordnungen (Redundanz) in der Welt.“
(Der informationstheoretische Begriff Redundanz bedeutet Ordnungsgrad bzw. Regelhaftigkeit.)
behauptet, dass "unsere Intelligenztest nur die Fähigkeit messen, in unserer speziellen Kultur erfolgreich zu sein."
Dies stimmt wohl nicht ganz, da auch nicht als intelligent gehaltene Menschen erfolgreich sind und der IQ soll in andere Kulturen übertragbar sein.
Stern
„Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit des Individuums, sein Denken bewusst auf neue Forderungen einzustellen; sie ist die allgemeine geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Bedingungen des Lebens.“
Wechsler
„Intelligenz ist die Fähigkeit, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen“.
Kritik: Derartige Definitionen haben wenig Erklärungswert: ersetzt man z.B. bei Wechsler die Begriffe erfolgreich, zweckvoll, vernünftig usw. durch das Wort intelligent, so wird die Definition zur sinnfreien Tautologie.
Boring
Die – teils ironisch gemeinte – Definition von Boring (1923),
„Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen“ besagt zwar nichts darüber, wodurch ein Test als Intelligenztest qualifiziert ist, hat aber zumindest den Vorteil, dass eine eindeutige Kommunikationsbasis für Interessierte gegeben ist.
Hofstätter
Unausgesprochen bleibt, was zur Lösung neuer Probleme bzw. zur geistigen Anpassung an neue Aufgaben erforderlich ist.
Dazu benötigen wir eine „Aussage über die Welt, der gegenüber Intelligenz überhaupt möglich ist“.
Neurologe Sherrington (1950)
„Ingelligence amid chaos would have no survival value“.
Darauf aufbauend:
Hofstätter (1977): „Intelligenz ist die Fähigkeit zur Auffindung von Ordnungen (Redundanz) in der Welt.“
(Der informationstheoretische Begriff Redundanz bedeutet Ordnungsgrad bzw. Regelhaftigkeit.)
Tags: analytische Definition, Definition, Hofstätter, Intelligenz, Stern
Quelle: S54
Quelle: S54
Kartensatzinfo:
Autor: ZoeSzapary
Oberthema: Differenzielle Psychologie
Thema: Alle Kapitel
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 11.12.2019
Schlagwörter Karten:
Alle Karten (221)
16 PF (9)
Abgrenzung (1)
Adoptionsmethode (1)
Aggregation (1)
Aktivität (2)
Analysatoren (1)
analytische Definition (2)
Anlage/Umwelt (13)
Anwendung (4)
Army-Alpha-Test (1)
Ausdruck (1)
Beispiel (3)
Big Five (11)
Binet (5)
Carroll (2)
CAT (1)
Cattell (17)
CHC (2)
Darwin (2)
Definition (13)
EEG (2)
Einstellungstyp (1)
Entstehung (1)
Entwicklung (1)
Erblichkeit (1)
Evolution (1)
Experiment (4)
Extraversion (7)
Eysenck (14)
Faktorenanalyse (11)
Faktorenmodell (1)
Fehr (1)
Felabhängigkeit (1)
Feldabhängigkeit (2)
fMRT (1)
Forschung (22)
Fragebogen (1)
Funktionstyp (1)
Galton (3)
Gardner (3)
Geschichte (11)
Gray (1)
HAWIE (1)
Hochbegabung (4)
Hofstätter (2)
Horn (3)
Intelligenz (41)
Intelligenzmodelle (17)
Intervention (1)
Jung (6)
Kagan (1)
Kelly (4)
Korrelation (5)
Kretschmer (1)
Kritik (12)
Mendel (1)
mental Speed (3)
mental speed (1)
Merkmal (1)
Methoden (22)
Neurotizismus (3)
Normalverteilung (1)
Norman (1)
Objektivität (1)
Persönlichkeit (36)
Persönlickeit (1)
PET (1)
Prozessmodell (1)
Psychographie (2)
Psychologie (2)
Psychometrie (1)
Psychotizismus (2)
Quasi-Experiment (1)
R/S Konstrukt (4)
Rasch-Modell (17)
Reflexivität (1)
Regression (2)
Repression (2)
Rogers (7)
Sensitization (2)
Sheldon (1)
Simon-Binet-Test (1)
Skala (1)
Spearman (4)
Stabilität (1)
Stern (10)
Sternberg (6)
Stimmung (1)
Strelau (3)
Streuung (1)
Struktur (1)
Superfaktoren (1)
Terman (2)
Test (10)
Testung (1)
Theorie (6)
Thurstone (2)
TMI (3)
Trait-Modell (7)
Typenlehre (1)
Unterschiede (1)
Variable (1)
Varianz (4)
Varianzzerlegung (1)
Vernon (2)
Wahrnehmung (1)
Wechsler (2)
Witkin (1)
working memory (2)
Zuckerman (3)
Zwillingsmethode (5)