Beschreibe in eigenen Worten die wissenschaftliche Methode Inhaltsanalyse.
- Der Untersuchungsgegenstand der Inhaltsanalyse sind nicht Personen wie bei der Befragung, sondern es sind in der Regel Medienprodukte.
- Sie ist objektiv und intersubjektiv, das heisst, dass derartige Inhaltsanalysen nur dann wissenschaftlich korrekt durchgeführt sind, wenn das Ergebnis unabhängig vom Forscher ist und heute wie übermorgen nachvollzogen werden kann.
Nenne und erkläre eine der Auswertungsstrategien der quantitativen Inhaltsanalyse.
Häufigkeitsanalyse
- Es wird die Häufigkeit ermittelt, mit der die einzelnen Kategorien in den Texteinheiten vorkommen
- Diese Häufigkeiten werden tabellarisch dargestellt
- Danach werden diese Häufigkeiten über die Texteinheiten summiert und in Prozentwerten bezogen auf die Zahl der Texteinheiten angegeben
Welches sind die zentralen Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse?
- Die qualitative Inhaltsanalyse bezieht auch Kommunikationsinhalte, die nicht explizit ausgesprochen werden, in die Analyse ein. Durch eine systematische Interpretation wird die inhaltliche Bedeutung von Aussagen ermittelt. -> Inhalt, Verständnis, Interpretation
- Bei der quantitativen Inhaltsanalyse werden für jede Dimension Analysekategorien entwickelt, denen das vorliegende Material zugeordnet wird. Auf dieser Basis erfolgt die statistische Auswertung, z.B. als Gruppen und Zeitvergleich. -> Zahlen, Mehrheit, Tabellen
Was ist ein Codebuch?
Das Codierverfahren, oder das Erstellen eines Codebuches,
ist dazu gedacht einen Ablauf zu definieren und die Ergebnisse für Dritte genau ersichtlich zu gestalten. Ausserdem soll bei wiederholter Analyse ein adäquates Ergebnis vorliegen.
Der Kern eines solchen Codebuches sind die theoretischen und empirischen Kategoriesysteme in die ein zu analysierendes
Medium zu unterteilen ist.
ist dazu gedacht einen Ablauf zu definieren und die Ergebnisse für Dritte genau ersichtlich zu gestalten. Ausserdem soll bei wiederholter Analyse ein adäquates Ergebnis vorliegen.
Der Kern eines solchen Codebuches sind die theoretischen und empirischen Kategoriesysteme in die ein zu analysierendes
Medium zu unterteilen ist.
Wie ist ein Codebuch aufgebaut?
Das Codebuch muss verständlich und ausführlich formuliert sein. Es gibt keine festen Regeln oder Vorgaben zur Gestaltung eines Codebuchs.
Das typische Codebuch gliedert sich in zwei Teile:
Das typische Codebuch gliedert sich in zwei Teile:
- Einleitungsteil (Was mache ich? Was ist die Stichprobe? Definition Begriffe)
- Hauptteil mit Kategoriensystem (Herzstück der Inhaltsanalyse - hier sind meine Kategorien vorhanden)
Welches sind die Grundannahmen des Uses-and-Gratifications-Approach?
- Mediennutzung kann über Bedürfnisse und Motive der Rezipienten erklärt werden.
- Publikum ist aktiv, kennt seine Bedürfnisse und handelt zielgerichtet.
- Medien konkurrieren nicht nur untereinander um Zeit und Aufmerksamkeit der Menschen, sondern auch mitanderen Quellen der Bedürfnisbefriedigung.
- Mediennutzung ist nur zu verstehen, wenn man diese Alternativen berücksichtigt.
- Massenmedien können eine ganze Reihe von Bedürfnissen befriedigen, wobei ein und dasselbeAngebot zu ganz verschiedenen Zwecken genutztwerden kann.
Was ist die Kritik am Uses-and-Gratifications-Approach?
- Methodisches Herangehen: Es wird nur mit Befragungen gearbeitet.
- Handlungskonzept: Mediennutzung wird auch durch Gelegen- und Gewohnheiten bestimmt.
- Einseitigkeit: Beschränkung auf den Rezipienten führt dazu, dass Medieninhalte und gesellschaftliches Umfeld vernachlässigt werden.
Franz Dröge versucht in seiner Kritik zu belegen, dass nicht die Bedürfnisse das Angebot steuern, sondern dass das Angebot den Bedürfnisrahmen festlegt und somit Bedürfnisse erst erzeugt.
Worum geht es beim Agenda Setting?
- Agendasetzung bezeichnet das Setzen konkreter Themenschwerpunkte.
- Die Rangordnung der Themen in den Medien hat einen Einfluss auf die Bedeutung in den Köpfen der Menschen.
- Ermittlung von Rangordnungen
- Dieser Ansatz bildet auch die Grundlage für die Theorie der Schweigespirale.
Welche sind die Hauptkomponenten des Agenda-Setting-Prozesses?
- Publikums-Agenda-Setting: Zusammenhänge zwischen Medienagenda und Publikumsagenda
- Policy-Agenda-Setting: Zusammenhang von öffentlicher Meinung und politischen Entscheidungen
- Medien-Agenda-Setting: Selektion und Hervorhebung von Themen durch journalistische Berichterstattung
Was ist Media-Agenda-Setting?
Beim Media Agenda Setting beeinflussen die Gatekeeper (Gatekeeperforschung) die Medienagenda, durch die Auswahl der für sie relevanten Nachrichten, anhand der Nachrichtenfaktoren (Nachrichtenwertforschung).
Dieser Prozess des auf-die Agenda-setzen der Nachrichten, wird auch als Agenda Building bezeichnet. Die Medienagenda wird demnach nicht mehr als unabhängige, sondern als abhängige Variable verstanden, da sie nicht als gegeben angesehen wird, sondern durch journalistische Auswahlprozesse zustande kommt.
Dieser Prozess des auf-die Agenda-setzen der Nachrichten, wird auch als Agenda Building bezeichnet. Die Medienagenda wird demnach nicht mehr als unabhängige, sondern als abhängige Variable verstanden, da sie nicht als gegeben angesehen wird, sondern durch journalistische Auswahlprozesse zustande kommt.
Was ist Publikums-Agenda-Setting?
Public Agenda Setting beschreibt den Folgeschritt des Medien-Agenda-Settings.
Die Massenmedien setzen die Themen auf die Publikumsagenda, indem sie über sie berichten und die Themen dementsprechend auffällig platzieren und hervorheben.
Ebenfalls ist dies auch als umgekehrter Prozess möglich, indem auf Misstände oder Probleme durch das Publikum aufmerksam gemacht wird und die Medien anschliessend berichten.
Die Massenmedien setzen die Themen auf die Publikumsagenda, indem sie über sie berichten und die Themen dementsprechend auffällig platzieren und hervorheben.
Ebenfalls ist dies auch als umgekehrter Prozess möglich, indem auf Misstände oder Probleme durch das Publikum aufmerksam gemacht wird und die Medien anschliessend berichten.
Was ist Policy-Agenda-Setting?
Durch die umfassende Berichterstattung nimmt auch die Politik die aktuelle Agenda aus den Medien auf und nimmt zu diesen Stellung, bzw. ergreift dadurch exekutive und/oder legislative Massnahmen.
Dieser Schritt wird als Policy Agenda Setting beschrieben. Umgekehrt kann dementsprechend auch die Politik wiederum Einfluss auf die Agenda der Massenmedien und damit auf die Publikumsagenda nehmen.
Dieser Schritt wird als Policy Agenda Setting beschrieben. Umgekehrt kann dementsprechend auch die Politik wiederum Einfluss auf die Agenda der Massenmedien und damit auf die Publikumsagenda nehmen.
Welches sind intervenierende Variablen im Agenda-Setting-Prozess?
Inhaltswirkungen (Involvement)
Die Wirkungsintensität ist abhängig von der Sensibilisierung des Nutzers für ein Thema: Persönliche Betroffenheit unterstützt den Agenda-Setting-Prozess.
Nutzungswirkungen
Neue Themen wirken besonders stark bei sensibilisierten Nutzern. Bereits eingeführte Themen wirken eher bei wenig sensibilisierten Nutzern.
Bindungswirkungen
Media-Dependenz (Nutzung nur eines einzigen Mediums) erhöht den Agenda-Setting-Effekt.
Kontextwirkungen
Der Einfluss der Umwelt auf die Publikumsagenda ist immer stärker als der Einfluss der Medien.
Die Wirkungsintensität ist abhängig von der Sensibilisierung des Nutzers für ein Thema: Persönliche Betroffenheit unterstützt den Agenda-Setting-Prozess.
Nutzungswirkungen
Neue Themen wirken besonders stark bei sensibilisierten Nutzern. Bereits eingeführte Themen wirken eher bei wenig sensibilisierten Nutzern.
Bindungswirkungen
Media-Dependenz (Nutzung nur eines einzigen Mediums) erhöht den Agenda-Setting-Effekt.
Kontextwirkungen
Der Einfluss der Umwelt auf die Publikumsagenda ist immer stärker als der Einfluss der Medien.
Agenda Setting: Tageszeitung vs. Fernsehen
Tageszeitungen sollen wesentlich stärkere Agenda Setting Effekte hervorrufen, als Fernsehen oder andere Medien. Dies liegt womöglich mit daran, dass Printmedien bessere Möglichkeiten haben Nachrichten hervorzuheben (Platzierung, Layout, Größe, Bebilderung, etc.), während das Bewegtbild wie TV und Internet-Videos nur die Reihenfolge der Topthemen bestimmen kann.
Wie sieht Agenda-Setting im Wahlkampf aus?
In der Politikwissenschaft kommt der Begriff des Agenda Setting insbesondere zur Erklärung der Schwerpunktsetzung bestimmter Themen von politischen Parteien zur Anwendung.
Agenda Surfing
Aufgreifen eines ungeplanten Ereignisses (z.B. die Elbe-Flut 2002) zum eigenen Nutzen und der politischen Profilierung.
Agenda Cutting
Versuch, ein bestimmtes Ereignis von der politischen Tagesordnung zu verdrängen (etwa durch das Setzen völlig anderer Schwerpunkte).
Agenda Surfing
Aufgreifen eines ungeplanten Ereignisses (z.B. die Elbe-Flut 2002) zum eigenen Nutzen und der politischen Profilierung.
Agenda Cutting
Versuch, ein bestimmtes Ereignis von der politischen Tagesordnung zu verdrängen (etwa durch das Setzen völlig anderer Schwerpunkte).
Was ist Second Level Agenda-Setting?
Während in der klassischen Agenda Setting Forschung die Themensetzung im Vordergrund steht, geht es beim Second Level Agenda Setting darum, die Wirkung und Einstellung (persuasive effects) auf Rezipienten zu untersuchen. In diese zweite Ebene des Agenda Setting gehören Konzepte wie Framing und Priming.
Was ist Framing? (Agenda Setting)
Framing bezeichnet „das Einbetten eines Ereignisses in ein Bedeutungsumfeld, indem spezifische Aspekte der wahrgenommenen Realität ausgewählt und betont werden.“
Ein Ereignis hat einen Nachrichtenwert, der von Nachrichtenwertfaktoren abhängig ist. Der referierende Journalist betont, bewusst oder unbewusst, durch die von ihm gewählte Darstellungsweise und Aufbereitung einzelne Aspekte. Eine gewisse Ähnlichkeit zur Gatekeeperfunktion des Journalisten ist festzustellen, doch müssen beide Vorgänge deutlich voneinander getrennt werden. Beim Framing entscheidet die Art der Darstellung und die Kontextualisierung des Ereignisses. Die Ursachen und Verantwortlichkeiten eines Problems sollen dabei aufgedeckt werden. Dabei soll zwar eine journalistische Objektivität angestrebt werden, doch lässt es sich nicht vermeiden, dass verschieden Journalisten zu verschieden Urteilen kommen.(„Journalist/inn/en sollen Objektivität in ihren Berichten gewährleisten, wiewohl dies im Detail natürlich unmöglich ist." Unz/Schwab 2004 ). Nicht nur die Ursache des Problems soll dargestellt werden, sondern auch eine mögliche Lösung präsentiert werden.
Verschiedene Arten des Framings können unterschieden werden, doch weit verbreitet sind nach IYENGAR (1991) nur zwei, thematisches und episodisches Framing. Beim ersten wird das Ereignis mit Hintergrundinformationen dargestellt, beim episodischen Framing wird das Problem anhand exemplarisch ausgewählter, verschiedener Ereignisse präsentiert. Thematisches Framing erfeut sich bei Gebildeteren einer höheren beliebtheit als episodisches, da Hintergrundinformationen geliefert werden und episodische Berichterstattung eher keine zentralen Informationen enthielten. (vgl. Iyengar 1991).
Das Zusammenspiel von Framing , Gatekeeping und Nachrichtenwert(-faktoren), macht verständlich, dass „teilweise behauptet wird, Fernsehberichte seien eher Fiktion als Fakten.“ (Wicks 2001) -> Wissensillusion
Ein Ereignis hat einen Nachrichtenwert, der von Nachrichtenwertfaktoren abhängig ist. Der referierende Journalist betont, bewusst oder unbewusst, durch die von ihm gewählte Darstellungsweise und Aufbereitung einzelne Aspekte. Eine gewisse Ähnlichkeit zur Gatekeeperfunktion des Journalisten ist festzustellen, doch müssen beide Vorgänge deutlich voneinander getrennt werden. Beim Framing entscheidet die Art der Darstellung und die Kontextualisierung des Ereignisses. Die Ursachen und Verantwortlichkeiten eines Problems sollen dabei aufgedeckt werden. Dabei soll zwar eine journalistische Objektivität angestrebt werden, doch lässt es sich nicht vermeiden, dass verschieden Journalisten zu verschieden Urteilen kommen.(„Journalist/inn/en sollen Objektivität in ihren Berichten gewährleisten, wiewohl dies im Detail natürlich unmöglich ist." Unz/Schwab 2004 ). Nicht nur die Ursache des Problems soll dargestellt werden, sondern auch eine mögliche Lösung präsentiert werden.
Verschiedene Arten des Framings können unterschieden werden, doch weit verbreitet sind nach IYENGAR (1991) nur zwei, thematisches und episodisches Framing. Beim ersten wird das Ereignis mit Hintergrundinformationen dargestellt, beim episodischen Framing wird das Problem anhand exemplarisch ausgewählter, verschiedener Ereignisse präsentiert. Thematisches Framing erfeut sich bei Gebildeteren einer höheren beliebtheit als episodisches, da Hintergrundinformationen geliefert werden und episodische Berichterstattung eher keine zentralen Informationen enthielten. (vgl. Iyengar 1991).
Das Zusammenspiel von Framing , Gatekeeping und Nachrichtenwert(-faktoren), macht verständlich, dass „teilweise behauptet wird, Fernsehberichte seien eher Fiktion als Fakten.“ (Wicks 2001) -> Wissensillusion
Was sagt die Wissenskluft-Hypothese?
- Bei wachsendem Informationsfluss tendieren die Bevölkerungssegmente mit höherem sozioökonomischem und / oder Bildungsstatus zu einer rascheren Aneignung dieser Information als die status- und bildungsniedrigeren Segmente. Dadurch nimmt die Wissenskluft zwischen diesen Segmenten tendenziell zu.
- Mehr Information allein genügt also nicht, sondern führt tendenziell eher dazu, dass sich die Klüfte zwischen den schlecht und den gut Informierten verstärken.
Was sind die Begründungen der Wissenskluft-Hypothese?
Die Medien wirken als Trendverstärker, weil die besser Gebildeten:
- vermehrt die informationsreichen Printmedien nutzenn,
- schneller lernen,
- über mehr themenspezifisches Vorwissen, aber auch über eine bessere Medienkompetenz verfügen,
- stärker an politischer Information interessiert sind und sie
- erhalten mehr relevante Informationen über soziale Netzwerke.
Wofür steht der Begriff "Digital Divide"?
Der Begriff steht für die These beziehungsweise Befürchtung,
Dabei handelt es sich um eine Aktualisierung der Hypothese einer Wissenskluft.
- dass die Chancen auf den Zugang zum Internet und anderen (digitalen) Informations- und Kommunikationstechniken ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig sind und
- dass diese Chancenunterschiede ihrerseits gesellschaftliche Auswirkungen haben, mit anderen Worten: Wer Zugang zu modernen Kommunikationstechniken hat, hat bessere soziale und wirtschaftliche Entwicklungschancen.
Dabei handelt es sich um eine Aktualisierung der Hypothese einer Wissenskluft.
Was ist eine Querschnittstudie?
Wenn eine empirische Untersuchung (z. B. Befragung, Inhaltsanalyse) einmalig durchgeführt wird. So entstehen gesellschaftliche „Momentaufnahmen“ von derzeit gültigen Fakten, Meinungen oder Verhaltensweisen.
Beim Querschnittsdesign verwendet man Zufallsstichproben, um die Repräsentativität zu gewährleisten.
Beim Querschnittsdesign verwendet man Zufallsstichproben, um die Repräsentativität zu gewährleisten.
Was ist eine Längsschnittstudie?
Bei einer Längsschnittstudie wird, im Unterschied zu einer Querschnittstudie, dieselbe empirische Studie zu mehreren Zeitpunkten durchgeführt und die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungswellen verglichen.
Man unterscheidet zwischen Trendstudie und Panelstudie.
Man unterscheidet zwischen Trendstudie und Panelstudie.
Was ist eine Trendstudie?
Bei einer Trendstudie wird dieselbe Studie zu mehreren Zeitpunkten mit jeweils unterschiedlichen Stichproben durchgeführt. Mit Hilfe von Trendstudien ist es möglich, Veränderungen auf Aggregatebene (d. h. auf Ebene der gesamten Stichprobe, die wiederum die Bevölkerung repräsentieren soll) nachzuvollziehen.
Was ist die Praxisrelevanz der Wissenskluft-Hypothese?
- Wie können schwierige und nicht direkt interessante Themen für den Zuschauer verständlich und interessant umgesetzt werden, ohne dass dies auf Kosten der Information geschieht?
z.B. durch
- Form (Visualisierung, Redundanz, angepasstes Vokabular, Personalisierung und Konkretheit)
- Inhalte (zielgruppenorienterte Information, Lebensweltbezug, persönliche Betroffenheit sichtbar machen, Konflikte thematisieren)
Was besagt die Kultivierungshypothese?
Gerade Vielseher, also Menschen, die mehrere Stunden täglich fernsehen, werden durch das Fernsehen kultiviert und sehen die Welt so, wie sie im Fernsehen vermittelt wird. Das Fernsehen ist also eine Sozialisationsinstanz, die bei den Konsumenten verzerrte Vorstellungen von der Realität erzeugt.
Das Fernsehen vermittelt bestimmte Bilder von der Welt (primäre Realität) als TV-Wirklichkeit (sekundäre Realität) konsonant, immer wieder stereotyp in ähnlich von der Wirklichkeit abweichender Weise, wie z.B. Fernsehgewalt, Darstellung von Minoritäten, Familienbilder, Geschlechtsrollen-Stereotype, etc.
Das Fernsehen vermittelt bestimmte Bilder von der Welt (primäre Realität) als TV-Wirklichkeit (sekundäre Realität) konsonant, immer wieder stereotyp in ähnlich von der Wirklichkeit abweichender Weise, wie z.B. Fernsehgewalt, Darstellung von Minoritäten, Familienbilder, Geschlechtsrollen-Stereotype, etc.
Wie wird die Kultivierungshypothese empirisch überprüft?
- "Real-World-Indikatoren" werden erhoben und zwar einerseits z.B. aufgrund der Kriminalstatistik und andererseits die Strukturen der TV-Realität mittels Inhaltsanalyse
- Sie werden miteinander verglichen hinsichtlich systematischer Abweichungen
- Die Wahrnehmung der Wirklichkeit wird durch die Zuschauer mittels Befragung gemessen
Bsp. Wie gross ist die Chance, während der Woche in ein Verbrechen involviert zu werden: 1:10 oder 1:100?
Was ist die Kritik an die Kultivierungshypothese?
- Kausalität: Es ist zwar sicher, dass ein Zusammenhang zwischen der Menge des Fernsehkonsums und der dadurch veränderten Wahrnehmung der realen Welt besteht, aber es kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass der kausale Zusammenhang nicht umgekehrt ist. So könnte man beispielsweise auch davon ausgehen, dass der erhöhte Fernsehkonsum als Flucht vor einer beängstigenden Realität gesehen wird.
- Einflusses einer Drittvariablen: Es wäre denkbar, dass der Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und der veränderten Wahrnehmung der realen Welt durch eine dritte Variable, z.B. die verfügbare Zeit zum Fernsehen, bedingt ist.
Was ist Mainstreaming? (Kultivierungshypothese)
Wenn bei gewissen Themen in der Bevölkerung verschiedene Meinungen existieren, dann vertritt das Fernsehen die am weitesten verbreitete. Liegt ein Kultivierungseffekt des Fernsehens vor, so müssten Vielseher, die eigentlich wegen ihrer (beispielsweise politischen) Grundeinstellung eine andere Meinung haben sollten, die vom Fernsehen vertretene Einstellung zu dem Thema annehmen. Wenigseher dagegen würden die eigene Meinung vertreten und sich nicht in einen Mainstream reissen lassen.
Was bedeutet der Begriff "Resonance" im Kontext der Kultivierungshypothese?
Der Begriff Resonance beschreibt die Verstärkung der Meinung einer Personengruppe. Beispielsweise die Bewohner einer Grossstadt, ins besondere die Frauen, die sich sowieso schon von Gewaltakten bedroht fühlen, oder gar gewalttätige Übergriffe im wirklichen Leben miterleben. Wenn in dieser Situation im Fernsehen auch noch von Gewalt berichtet wird, fühlen sich die entsprechenden Personen bestätigt und der Kultivierungseffekt wird noch verstärkt. Es tritt eine sogenannte Doppeldosierung auf.
/
Resonance liegt dann vor, wenn das Fernsehen eine Verstärkung der Ansichten vorab bei jenen Gruppen bewirkt, die sich "zu Recht" betroffen fühlen, z.B. Frauen oder Bewohner von Grosstädten bezüglich Gewalt.
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Resonance liegt dann vor, wenn das Fernsehen eine Verstärkung der Ansichten vorab bei jenen Gruppen bewirkt, die sich "zu Recht" betroffen fühlen, z.B. Frauen oder Bewohner von Grosstädten bezüglich Gewalt.
Praxisrelevanz der Kultivierungshypothese?
- Wie werden Ereignisse oder Personengruppen durch die Medien dargestellt?
- Welche Aspekte eines Ereignisses bzw. einer Gruppe werden betont?
- Welche kognitiven Rahmen bzw. Schemata werden betont? Wird z.B. bezüglich einer Demonstration der Gewaltaspekt (Gewalt der Polizei vs. Gewalt der Demonstranten) oder gar der Sachaspecht (Thema der Demonstration) in den Vordergrund gestellt?
- Wer erscheint als Täter bzw. als Opfer?
Was ist das Schweigespiralen-Modell?
Laut dieser Theorie hängt die Bereitschaft vieler Menschen, sich öffentlich zu ihrer Meinung zu bekennen, in bestimmten Fällen von der wahrgenommenen Mehrheitsmeinung ab. Dabei können die Massenmedien, vor allem das Fernsehen erheblichen Einfluss auf die Rezipienten und damit auf die öffentliche Meinung ausüben. Damit steht die Schweigespirale für eine erneute Hinwendung der Medienwirkungsforschung zur Hypothese der „mächtigen Medien“.
Was ist die Theorie der Schweigespirale in Bezug auf den Menschen?
- Die meisten Menschen empfinden „Isolationsfurcht“, wollen nicht sozial isoliert sein.
- Menschen machen sich ständig ein Bild von der Verteilung der Meinungen in der Öffentlichkeit und von der Entwicklung dieser Verteilungen (mittels eines „Quasi-Statistischen Wahrnehmungsorgans“).
- Menschen, die den Eindruck haben, ihre Meinung sei im Aufsteigen begriffen oder schon in der Mehrheit, äussern sich bereitwilliger in der Öffentlichkeit, bekennen sich eher öffentlich durch Meinungsäusserungen, Verhalten oder Symbole zu ihrer Meinung, als diejenigen, die glauben, mit ihrer Meinung zu den Verlierern oder zur Minderheit zu gehören. Die Minderheitsfraktion verfällt in Schweigen aus Furcht, sich sozial zu isolieren. Dadurch erscheint die Gruppe der ersteren noch stärker und in einem Spiralprozess scheint diese Meinung die alles beherrschende zu werden – ohne es tatsächlich sein zu müssen. (Konsonanz vs. Dissonanz)
- Die Wahrnehmung der Menschen, welche Meinungen vorherrschend sind (oder in Zukunft sein werden), wird massgeblich durch die in den Massenmedien vertretenen Meinungen und Argumente bestimmt.
- Voraussetzung für das Auftreten einer Schweigespirale ist, dass der Gegenstand, das Thema des Meinungskampfes „moralisch geladen“ ist, also das emotionale Potential hat, die Meinung der Minderheit nicht als rational falsch, sondern als moralisch schlecht erscheinen zu lassen.
Was ist die Theorie der Schweigespirale in Bezug auf die Medien?
- Die Wirksamkeit eines Mediums ist umso stärker, je weniger es den schützenden Mechanismus der selektiven Wahrnehmung zulässt.
- Das Fernsehen kann dann eine starke Wirkung erzeugen, wenn es konsonant, kumultativ und eben öffentlich sichtbar eine sogenannte dominante Meinung verbreitet.
- Wenn sich diese dominante Meinung von der tatsächlichen Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung unterscheidet, kann dies zur Folge haben, dass die vermeintliche Minoritätsgruppe sich selbst als Minderheit perzipiert und schweig, d.h. ihre Meinung nicht mehr öffentlich äussert, was die Schweigespirale in Gang setzt.
Was ist die Kritik an die Schweigespirale?
- Kritisiert wurde insbesondere die quasi anthropologische Annahme, aus Isolationsfurcht würden Menschen nicht zu ihrer Meinung stehen.
- Nach Gerhards gibt es jedoch neben 3.5% sogenannten Anpassern auch 5% Missionare und ebenso Menschen, die in allen Situationen ihre Meinung öffentlich aussprechen (39%) oder verschweigen (31%).
Worauf beschränken sich verhaltenstheoretische Ansätze der Mediennutzung?
- Sachverhalte, die direkt zu beobachten sind
- Diese Ansätze versuchen, solche Phänomene auf äussere Einflüsse zurückzuführen
Zu dieser Kategorie gehört auch der Wirkungsansatz (Was machen die Medien mit den Menschen?)
Aus medienzentrierter Perspektive wird Massenkommunikation als einseitiger Überredungsprozess (Reaktion auf Medienbotschaft)
Worauf beschränken sich handlungstheoretische Ansätze zur Mediennutzung?
- sehen Menschen nicht als Objekt der Kommunikation, sondern als Subjekt: (Was machen die Menschen mit den Medien?)
- Fragen nach Zielen und Absichten, nach Sinngebungen und Handlungsmotivation
- Bild vom aktiven Publikum ist Gegenmodell zum passiven Rezipienten
- Beispiel: Uses-and-Gratifications-Approach
Welche Formen der Publikumsaktivität gibt es?
- Selektive Auswahl: Auswahl der Angebote, erhöhte Aufmerksamkeit für bestimmte Teile der Botschaft, selektives Erinnern
- Involvement: Stärke der Verbindung zwischen Nutzer und Inhalt
- Nützlichkeit: Nutzen mit Blick auf bestimmte Bedürfnisse
- Intentionalität: Gerichtetheit des Bewusstseins auf einen Gegenstand
- Bedeutungskonstruktion: Nutzer interpretieren Medienangebote und weisen ihnen Bedeutungen zu -> die Theorie des Symbolischen Interaktionismus
Eigenschaften der qualitativen Rezeptionsforschung?
- Quantitativ: Wann und wie oft?
- Qualitativ: Warum und wie geht eine kommunikative Aneignung vor sich?
- Aufgrund der Fixierung der Medienindustrie auf quantitative Rezeptionsforschung betreibt sie nur noch selten qualitative Zuschauerforschung
- qualitative Forschung ist vom Umfang geringer als quantitative Forschung
- Ansätze sind vielfältiger
- Während die quantitativen Verfahren das Nutzungsverhalten verrechen- und berechenbar machen und dazu die Vielfalt der Nutzungsweisen in konsistente Typen fassen müssen, geht es bei den qualitativen Verfahren darum, diese Vielfalt sichtbar zu machen, unterschiedliche Lesearten der medialen Texte und ihre Dirfferenzen auszubuchstabieren sowie extreme Formen der Rezeption zu erfassen
Was besagt das Stimulus-Response-Modell (Wirkungshypothese)?
- Stimulus (z.B. Werbespot, Anzeige) trifft auf einen isolierten Rezipienten und erzeugt einen (messbaren) Response - der Reiz bewirkt eine Reaktion
- Der Stimulus ist also kausal verantwortlich für die beobachtete Wirkung
- Der Rezipient ist in der Rolle des passiven Konsumenten und kann sich nicht wehren
- Die Massenmedien können mit Hilfe medialer Strategien den Rezipienten manipulieren
Ziel der Qualitativen Rezeptionsforschung?
- Sinnverstehen, Deutung und Umgang mit den Medien
- Jede qualitative Rezeptionsforschung geht davon aus, dass die entstehende Bedeutung, der erzeugte Sinn nicht mit dem Medienprodukt identisch ist
- Als eine eigenständige Leistung der Rezeption resultiert die Bedeutung aus einem Zusammenwirken von Textinhalt, -struktur und dem vom Rezipienten mitgebrachten Weltverstehen, seinem Wissen und dem situativen Kontext des Rezipienten
Was ist das Konzept der Cultural Studies?
- geht davon aus, dass die Nutzer eines Mediums aufgrund ihrer sozialen Herkunft, Bildung und Ausbildung sowie ihrer Geschlechtszugehörigkeit, ethnischer Herkunft etc. Medienprodukte unterschiedlich wahrnehmen und damit in den Medienangeboten unterschiedliche Bedeutungen erkennen
- erforscht die Bedeutung von Kultur als Alltagspraxis
Was ist die Grundaussage des Sender/Empfänger-Modells?
Die in (massen-)medialen Kommunikationsflüssen vermittelten Zeichen, Bilder und Symbole (Encoding) tragen keine fixierte Bedeutung in sich, sondern werden von den Rezipienten vor dem Hintergrund ihrer sozio-kulturellen Einbettung immer erst auf eine bestimmte Art und Weise gelesen und mit bestimmten Bedeutungen versehen (Decoding).
Was ist das Programm der Cultural Studies?
- lässt sich als interdisziplinärer, anglo-amerikanischer, heterogener, kulturtheoretischer Forschungsansatz bezeichnen, der sich vornehmlich mit dem konfliktreichen Verhältnis von Kultur, Medien und Macht auseinandersetzt.
- Im Zentrum steht die Analyse kultureller Erscheinungen in ihrer Beziehung zu sozialstrukturellen Merkmalen und Machtressourcen z.B. Ethnie, Klasse, Schicht, Gender und sexuelle Orientierung.
- Durch das Aufdecken und Überwinden kultureller Machtbeziehungen soll zu einer (positiven) Veränderung der Gesellschaft beigetragen werden.
Was sagt dieses Bild aus?
Drei Kinder, Frühjahr 1991
Oliviero Toscani für Benetton
Bei den schwarzen, weissen und gelben Kindergesichtern zeigen die rosaroten Zungen unmittelbarer als irgendetwas anderes ihre Zusammengehörigkeit. Zugleich drückt die Geste ein gehöriges Mass an Frechheit und Unbekümmertheit aus.
Unerwartete Verbote für dieses Motiv kamen aus islamischen Ländern, da dort das Zeigen eines inneren Körperteils als obszön gilt.
Oliviero Toscani für Benetton
Bei den schwarzen, weissen und gelben Kindergesichtern zeigen die rosaroten Zungen unmittelbarer als irgendetwas anderes ihre Zusammengehörigkeit. Zugleich drückt die Geste ein gehöriges Mass an Frechheit und Unbekümmertheit aus.
Unerwartete Verbote für dieses Motiv kamen aus islamischen Ländern, da dort das Zeigen eines inneren Körperteils als obszön gilt.
Flashcard set info:
Author: Manuela
Main topic: Medienwissenschaft
Topic: Markt- und Medienforschung
School / Univ.: HTW Chur
City: Chur
Published: 15.06.2013
Tags: Inhaltsanalyse, Cultural Studies, SR-Modell, Agenda Setting, Wissenskluftanalyse, Kultivierungshypothese, Schweigespirale, Amina Ovcina Cajacob
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