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All main topics / Medienwissenschaft / Kommunikatorforschung

Kommunikatorforschung (65 Cards)

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10. Nennen und erläutern Sie mindestens 3 Kernüberlegungen einer systemtheoretischen Beschreibung von Journalismus oder Öffentlichkeitsarbeit.
1.Der Journalismus wird als ein organisiertes Leistungssystem der Öffentlichkeit konzipiert.
Der Journalismus wird in das gesellschaftliche System "Öffentlichkeit" eingeordnet. Er ist organisiert, also dauerhaft, und erbringt eine für die Funktion der Öffentlichkeit notwendige Leistung.

2. Der Journalismus beobachtet auf der Basis von Realitätstests alle Systeme einer funktional differenzierten Gesellschaft.
Die erwähnte Leistung ist die Beobachtung der Gesellschaft, inklusive des Journalismus selbst. Diese Leistung wird mittels Realitätstests, also dem Vergleich der Informationen über ein gesellschaftliches System mit dem "Rest der Welt" erreicht.

3.Journalismus operiert unter den Bedingen großbetrieblicher Produktionsweise, wirtschaftlicher Effizienz und rationaler Technik.
Die Beschreibung erläutert die Organisation des Leistungssystems Journalismus: die Leistung der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung ist industrialisiert, also nach ökonomischem Prinzip optimiert.
Tags: Aussagen Journalismus, Systemtheorie
Source: ohne Gewähr
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11. Erläutern Sie, basierend auf den Überlegungen von Manfred Rühl, inwiefern ein Redakteur verschiedene Mitgliedsrollen einnehmen und an verschiedenen Entscheidungsprogrammen teilhaben kann.
Ein Redakteur kann verschiedene Arbeitsrollen einnehmen, indem er zum Beispiel in verschiedenen Ressorts arbeitet. Als mündiges Mitglied des Systems kann er so auch Teilnehmer am Entscheidungsprogramm des Systems sein.
Des weiteren kann er auch Teil von Zwischensystemen sein, zum Beispiel bei Redaktionskonferenzen oder bei der Ausbildung eines Volontärs.
Tags: Manfred Rühl, Mitgliedsrollen, Systemtheorie
Source: ohne Gewähr
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12. Erläutern Sie die Grundgedanken der Theorie autopoetischer Systeme. Stützen Sie Ihre Ausführungen insbesondere auf die Arbeiten Luhmanns.
Ein autopoetisches System ist sich selbsterzeugend und agiert selbstreferentiell.
Nach Luhmann bestehen soziale Systeme ausschließlich aus Kommunikation. Sie erschaffen sich aus sich selbst heraus in einem ständigen, nicht zielgerichteten Prozess.
Typisch ist, dass es sich selbst mithilfe eines binären Codes von der Umwelt abgrenzt und so seine Identität im Prozess der Selbstreproduktion aufrecht erhält.

"Ein soziales System kommt zustande, wenn immer ein autopoietischer Kommunikationszusammenhang entsteht und sich durch Einschränkung der geeigneten Kommunikation gegen eine Umwelt abgrenzt. Soziale Systeme bestehen demnach nicht aus Menschen, auch nicht aus Handlungen, sondern aus Kommunikationen" (Luhmann 1986: 269).
Tags: autopoetische Systeme, Luhmann, Systemtheorie
Source: ohne Gewähr
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14. Grenzen Sie die 3 sozialen Systemtypen Interaktions-, Organisations- und Funktionssysteme voneinander ab.
Interaktionssysteme: Kooperation von mindestens 2 Individuen
Organisationssysteme: Zweckbestimmung; durch gebildete Strukturen entsteht Routinisierung von Entscheidungen; Invarianz gegenüber individuellen Orientierungen
Funktionssysteme: autonome Funktionssysteme mit eigenen Regeln; Selbstreferentialität; nicht adressierbar
Tags: Systemtheorie, Systemtypen
Source: ohne Gewähr
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15. Erläutern Sie die wesentlichen Unterschiede einer handlungstheoretischen und einer systemtheoretischen Beschreibung.
Handlungstheorien:
  • Fokus auf Journalismus als Handeln, journalistisches Handeln und dessen Sinn.
  • Journalistische Handlungsformen, -muster und –regeln werden typologisiert.
  • Hohe Relevanz für die empirische Forschung, weil ihre Grundannahmen mikroperspektivisch fundiert sind.

Systemtheorien:
  • Fokus auf Journalismus als System in der Weltgesellschaft, redaktionelles Handeln als Produktionsprozess in einer Organisation.
  • Als journalismusspezifische Funktion wird die Herstellung und Bereitstellung von Themen zur öffentlichen Kommunikation gesehen.
  • Journalismus wird als organisiertes Leistungssystem betrachtet.
  • Systemtheorien konzentrieren sich auf dieses Umfeld und die es kennzeichnenden Regeln und Prozesse, da sie die Einzelhandlung als unmaßgeblich oder nicht aussagekräftig erachten.
Tags: Handlungstheorien, Systemtheorie
Source: ohne Gewähr
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29. Wie werden im Sinne der Überlegungen der soziologischen Systemtheorie Redaktionen als Organisationen beschrieben?
  • Redaktion = Organisation = Struktur = Makro-Soziologie lassen sich von "Umwelt" abgrenzen (System-Umwelt-Differenzierung), die ihrerseits funktional gegliedert sein kann (z.B. Verlag)
  • erbringen Leistungen für ihre Umwelt (z.B. Herstellung von Öffentlichkeit)
  • weisen Strukturen auf (z. B. Rollenmuster, Handlungsprogramme), die sich in Abhängigkeit von den Leistungen des Systems konstitutieren
  • bestehen nicht aus „Personalsystemen“ (Journalisten), sondern aus Handlungen bzw. Kommunikationen
Tags: Redaktion, Systemtheorie
Source: ohne Gewähr
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42. Erläutern Sie die folgende systemtheoretisch begründete Aussage: „Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit sind strukturell miteinander gekoppelt.“
  • laut Esposito ist Interpenetration privilegiertes Verhältnis zweier operational geschlossener Systeme
  • Spezialfall struktureller Koppelung: hier haben 2 Systeme sich so koevolutiv aufeinander eingelassen, dass das eine nicht ohne das andere existieren kann (existenzielle Abhängigkeit von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit)
  • Beide Systeme sind in der Lage sich gegenseitig zu beobachten und zu irritieren, was Strukturveränderungen mit sich bringt
  • Schließlich ist die strukturelle Kopplung von Journalismus und Public Relations als dynamischer Prozess zu begreifen, der durch Selbstbeobachtung und Reflexion möglich wird
Tags: strukturelle Kopplung, Systemtheorie
Source: ohne Gewähr
Flashcard set info:
Author: Susi
Main topic: Medienwissenschaft
Topic: Kommunikatorforschung
School / Univ.: TU Ilmenau
City: Ilmenau
Published: 23.07.2013
 
Card tags:
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