1. Nennen Sie das primäre Ziel der Kommunikatorforschung und den Gegenstand der Kommunikatorforschung? Begründen Sie Ihre Auffassung.
Die Kommunikatorforschung zielt auf sie systematische Beschreibung und Erklärung der Bedingungen, Strukturen und Prozesse, die dazu dienen, Medienangebote mithilfe von wissenschaftlichen Theorien auszuwählen, zu gestalten und zu präsentieren.
Die Kommunikatorforschung analysiert Bedingungen und Prozesse der Entstehung von Medienaussagen.
Im Mittelpunkt stehen Akteure, die öffentlich kommunizieren, beziehungsweise öffentliche Kommunikation produzieren (JÖWU), sowie Theorien über Systeme, Strukturen und Funktionen, die diese beeinflussen.
Die Kommunikatorforschung analysiert Bedingungen und Prozesse der Entstehung von Medienaussagen.
Im Mittelpunkt stehen Akteure, die öffentlich kommunizieren, beziehungsweise öffentliche Kommunikation produzieren (JÖWU), sowie Theorien über Systeme, Strukturen und Funktionen, die diese beeinflussen.
Tags: Ziel der KF
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2. Nennen und erläutern Sie die fünf Forschungsaspekte der Kommunikatorforschung.
- Systemaspekt: Mit Hilfe welcher Merkmale werden JÖWU identifiziert?
- Strukturaspekt: Welche Strukturen und Bedingungen kennzeichnen JÖWU?
- Produktaspekt: Welche Spezifika weisen die JÖWU-Produkte auf?
- Funktionsaspekt: Welche Leistungen erbringen JÖWU für die jeweiligen Zielgruppen?
- Akteursaspekt: Welche Merkmale und Einstellungen kennzeichnen die JÖWU-Akteure?
Tags: Forschungsaspekte
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3. Mithilfe welcher Leitfragen kann die Kommunikatorforschung beschrieben werden?
- Mit Hilfe welcher Merkmale werden JÖWU identifiziert?
- Welche Strukturen und Bedingungen kennzeichnen JÖWU?
- Welche Spezifika weisen die JÖWU-Produkte auf?
- Welche Leistungen erbringen JÖWU für die jeweiligen Zielgruppen?
- Welche Merkmale und Einstellungen kennzeichnen die JÖWU-Akteure?
Tags: Leitfragen
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4. Was versteht man unter dem "Strukturaspekt der Kommunikatorforschung"?
- Forschungsaspekt der Kommunikatorforschung
- behandelt das Prinzip, wie die einzelnen Bereiche der Kommunikatorforschung organisiert sind
- beschreibt welche Strukturen und Bedingungen JÖWU kennzeichnen und deren Erscheinung bestimmen
Tags: Strukturaspekt
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5. Beschreiben und erläutern Sie das Modell öffentlicher Kommunikation nach Hanitzsch.
Ereigniswert | Wirkungsabsicht | Kommunikationsziel | ||
Journalismus | faktisch | geringe bis keine | intern definiert | |
Öffentlichkeitsarbeit | faktisch | ja | extern definiert | |
Werbung | fiktional | ja | extern definiert | |
Unterhaltung | fiktional | gering bis keine | intern definiert |
Tags: Hanitzsch, Modell öffentlicher Kommunikation
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6. Nennen und erläutern Sie die folgenden theoretischen Konzepte: normativer Individualismus, analytischer Empirismus, Handlungstheorien, funktionalistische Systemtheorien.
- Beim Normativen Individualismus liegt der Fokus auf der Gesinnung und Begabung der Akteure -> Personenbezug
- kollektive Entscheidungen sind aus den individuellen Überzeugungen einzelner Akteure abzuleiten und nicht aus allgemeinen Prinzipien und höheren Zielen
- Beim Analytischen Empirismus liegt der Fokus auf der Nachrichtenselektion, dem Agenda-Setting und den Akteuren
- hauptsächlich Entwicklung und Prüfungen von Theorien mittlerer Reichweite, z.B. Agenda- oder Gatekeeper-Forschung
- wichtig sind objektive Überprüfbarkeit und logische Arbeit
- Handlungstheorien versuchen menschliches Handeln, seine Gründe und Motive zu erklären.
- Handlungstheorien sollen erklären, wie Gesellschaft funktioniert und wie diese mit den Handlungen von Individuen zusammenhängt -> Strukturgestaltung durch handelndes Zusammenwirken
- Kerngegenstand sind Akteure, ihre Handlungen und deren Sinn
- Individuen sind Bausteine der Gesellschaft
- Gesellschaftliche Veränderungen entstehen durch Veränderungen im Handeln von Einzelsubjekten
- Systemtheorie noch nicht vorhanden
Tags: theoretische Konzepte
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7. Wie lässt sich nach Max Weber "Handeln" von "Verhalten" unterscheiden? Was ist unter "sozialem Handeln" zu verstehen?
Verhalten ist unkontrollierbar, unbewusst, nicht steuerbar und nicht sinnhaft
Handeln ist Verhalten mit einem subjektiven Sinn (intentional und motivational); ist kontrollierbar, bewusst, steuerbar, sinnhaft
soziales Handeln ist Handeln, dass sich am Verhalten Anderer orientiert
Handeln ist Verhalten mit einem subjektiven Sinn (intentional und motivational); ist kontrollierbar, bewusst, steuerbar, sinnhaft
soziales Handeln ist Handeln, dass sich am Verhalten Anderer orientiert
Tags: Handeln, Max Weber, soziales Handeln, Verhalten
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8. "Handlungstheorien betrachten die Gesellschaft von den Individuen her".
Erklären Sie diese Aussage im Hinblick auf soziale Gebilde/Strukturen und gesellschaftliche Veränderungen.
Erklären Sie diese Aussage im Hinblick auf soziale Gebilde/Strukturen und gesellschaftliche Veränderungen.
Die Gesellschaft besteht aus Individuen, die in Interaktion zueinander stehen und die Struktur der Gesellschaft durch soziales Handeln reproduzieren.
Gesellschaftliche Veränderungen können demnach nur aus Veränderungen im Handeln von Einzelsubjekten entstehen.
Gesellschaftliche Veränderungen können demnach nur aus Veränderungen im Handeln von Einzelsubjekten entstehen.
Tags: Handlungstheorien
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9. Nennen Sie mindestens zwei Forschungsfragen, deren Antworten sich v.a. mit Hilfe der Handlungstheorien erklären lassen.
- Warum verhalten sich Menschen aggressiv? (Gewaltforschung)
- Warum wählen Journalisten oder Rezipienten bestimmte Medieninhalte aus? (Selektionsforschung)
Tags: Forschungsfragen, Handlungstheorien
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10. Nennen und erläutern Sie mindestens 3 Kernüberlegungen einer systemtheoretischen Beschreibung von Journalismus oder Öffentlichkeitsarbeit.
1.Der Journalismus wird als ein organisiertes Leistungssystem der Öffentlichkeit konzipiert.
Der Journalismus wird in das gesellschaftliche System "Öffentlichkeit" eingeordnet. Er ist organisiert, also dauerhaft, und erbringt eine für die Funktion der Öffentlichkeit notwendige Leistung.
2. Der Journalismus beobachtet auf der Basis von Realitätstests alle Systeme einer funktional differenzierten Gesellschaft.
Die erwähnte Leistung ist die Beobachtung der Gesellschaft, inklusive des Journalismus selbst. Diese Leistung wird mittels Realitätstests, also dem Vergleich der Informationen über ein gesellschaftliches System mit dem "Rest der Welt" erreicht.
3.Journalismus operiert unter den Bedingen großbetrieblicher Produktionsweise, wirtschaftlicher Effizienz und rationaler Technik.
Die Beschreibung erläutert die Organisation des Leistungssystems Journalismus: die Leistung der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung ist industrialisiert, also nach ökonomischem Prinzip optimiert.
Der Journalismus wird in das gesellschaftliche System "Öffentlichkeit" eingeordnet. Er ist organisiert, also dauerhaft, und erbringt eine für die Funktion der Öffentlichkeit notwendige Leistung.
2. Der Journalismus beobachtet auf der Basis von Realitätstests alle Systeme einer funktional differenzierten Gesellschaft.
Die erwähnte Leistung ist die Beobachtung der Gesellschaft, inklusive des Journalismus selbst. Diese Leistung wird mittels Realitätstests, also dem Vergleich der Informationen über ein gesellschaftliches System mit dem "Rest der Welt" erreicht.
3.Journalismus operiert unter den Bedingen großbetrieblicher Produktionsweise, wirtschaftlicher Effizienz und rationaler Technik.
Die Beschreibung erläutert die Organisation des Leistungssystems Journalismus: die Leistung der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung ist industrialisiert, also nach ökonomischem Prinzip optimiert.
Tags: Aussagen Journalismus, Systemtheorie
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11. Erläutern Sie, basierend auf den Überlegungen von Manfred Rühl, inwiefern ein Redakteur verschiedene Mitgliedsrollen einnehmen und an verschiedenen Entscheidungsprogrammen teilhaben kann.
Ein Redakteur kann verschiedene Arbeitsrollen einnehmen, indem er zum Beispiel in verschiedenen Ressorts arbeitet. Als mündiges Mitglied des Systems kann er so auch Teilnehmer am Entscheidungsprogramm des Systems sein.
Des weiteren kann er auch Teil von Zwischensystemen sein, zum Beispiel bei Redaktionskonferenzen oder bei der Ausbildung eines Volontärs.
Des weiteren kann er auch Teil von Zwischensystemen sein, zum Beispiel bei Redaktionskonferenzen oder bei der Ausbildung eines Volontärs.
Tags: Manfred Rühl, Mitgliedsrollen, Systemtheorie
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12. Erläutern Sie die Grundgedanken der Theorie autopoetischer Systeme. Stützen Sie Ihre Ausführungen insbesondere auf die Arbeiten Luhmanns.
Ein autopoetisches System ist sich selbsterzeugend und agiert selbstreferentiell.
Nach Luhmann bestehen soziale Systeme ausschließlich aus Kommunikation. Sie erschaffen sich aus sich selbst heraus in einem ständigen, nicht zielgerichteten Prozess.
Typisch ist, dass es sich selbst mithilfe eines binären Codes von der Umwelt abgrenzt und so seine Identität im Prozess der Selbstreproduktion aufrecht erhält.
"Ein soziales System kommt zustande, wenn immer ein autopoietischer Kommunikationszusammenhang entsteht und sich durch Einschränkung der geeigneten Kommunikation gegen eine Umwelt abgrenzt. Soziale Systeme bestehen demnach nicht aus Menschen, auch nicht aus Handlungen, sondern aus Kommunikationen" (Luhmann 1986: 269).
Nach Luhmann bestehen soziale Systeme ausschließlich aus Kommunikation. Sie erschaffen sich aus sich selbst heraus in einem ständigen, nicht zielgerichteten Prozess.
Typisch ist, dass es sich selbst mithilfe eines binären Codes von der Umwelt abgrenzt und so seine Identität im Prozess der Selbstreproduktion aufrecht erhält.
"Ein soziales System kommt zustande, wenn immer ein autopoietischer Kommunikationszusammenhang entsteht und sich durch Einschränkung der geeigneten Kommunikation gegen eine Umwelt abgrenzt. Soziale Systeme bestehen demnach nicht aus Menschen, auch nicht aus Handlungen, sondern aus Kommunikationen" (Luhmann 1986: 269).
Tags: autopoetische Systeme, Luhmann, Systemtheorie
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13. Stellen Sie ein ausgewähltes Funktionssystem (z.B. Politik, Wissenschaft) vor und gehen Sie dabei auf Funktion, Medium, Code und kommunikative Operationen ein.
Funktionssystem: Wissenschaft
Funktion: neues Wissen erzeugen
Medium: Wahrheit
Code: wahr/unwahr
kommunikative Operationen: Publikationen
Funktion: neues Wissen erzeugen
Medium: Wahrheit
Code: wahr/unwahr
kommunikative Operationen: Publikationen
Tags: Funktionssystem
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14. Grenzen Sie die 3 sozialen Systemtypen Interaktions-, Organisations- und Funktionssysteme voneinander ab.
Interaktionssysteme: Kooperation von mindestens 2 Individuen
Organisationssysteme: Zweckbestimmung; durch gebildete Strukturen entsteht Routinisierung von Entscheidungen; Invarianz gegenüber individuellen Orientierungen
Funktionssysteme: autonome Funktionssysteme mit eigenen Regeln; Selbstreferentialität; nicht adressierbar
Organisationssysteme: Zweckbestimmung; durch gebildete Strukturen entsteht Routinisierung von Entscheidungen; Invarianz gegenüber individuellen Orientierungen
Funktionssysteme: autonome Funktionssysteme mit eigenen Regeln; Selbstreferentialität; nicht adressierbar
Tags: Systemtheorie, Systemtypen
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15. Erläutern Sie die wesentlichen Unterschiede einer handlungstheoretischen und einer systemtheoretischen Beschreibung.
Handlungstheorien:
Systemtheorien:
- Fokus auf Journalismus als Handeln, journalistisches Handeln und dessen Sinn.
- Journalistische Handlungsformen, -muster und –regeln werden typologisiert.
- Hohe Relevanz für die empirische Forschung, weil ihre Grundannahmen mikroperspektivisch fundiert sind.
Systemtheorien:
- Fokus auf Journalismus als System in der Weltgesellschaft, redaktionelles Handeln als Produktionsprozess in einer Organisation.
- Als journalismusspezifische Funktion wird die Herstellung und Bereitstellung von Themen zur öffentlichen Kommunikation gesehen.
- Journalismus wird als organisiertes Leistungssystem betrachtet. Systemtheorien konzentrieren sich auf dieses Umfeld und die es kennzeichnenden Regeln und Prozesse, da sie die Einzelhandlung als unmaßgeblich oder nicht aussagekräftig erachten.
Tags: Handlungstheorien, Systemtheorie
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16. Warum besitzt eine historisch-materialistische Gesellschaftsauffassung für die Beschreibung und Analyse von Medien und Kommunikation heute nur eine untergeordnete Bedeutung?
Gesellschaft wird von Produktionsverhältnissen (Eigentum, Klassen) bestimmt
- Überbetonung des ökonomischen Bedingungsrahmen (Medien als Produktionsunternehmen, Nachrichten als Waren)
- größte Schwäche: Utopismus der Theorie des sozialen Wandels
- Historischer Materialismus ist im hohen Maße normativ und nicht empirisch fundiert
Tags: historisch-materialistische Gesellschaftsauffassung
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17. Was sind zentrale Begriffe der Cultural Studies? Nennen und erklären Sie diese.
Macht:
Gerade der Punkt – Kultur als Konfliktfeld – ist für den Ansatz der Cultural Studies von herausragender Bedeutung, verweist er doch besonders deutlich auf die Kategorie der Macht als dem zentralen Moment jeder Cultural Studies-Analyse.
Identität:
So ist beispielsweise die Konstruktion (oder Artikulation) kultureller Identitäten und damit letztlich auch deren wissenschaftliche Beschreibung, ohne die Berücksichtigung von Machtverhältnissen nicht denkbar. Identitäten stehen nicht in einem gleichberechtigten Nebeneinander, sondern werden in Form von Dominanz- und Unterordnungsverhältnissen artikuliert, man denke nur an Geschlechtsidentitäten, ‚Zwangsheterosexualität’, Klassenidentität oder an rassistische Zuschreibungen (vgl. Marchart, 2008: 33).
Kultur:
Kultur ist ein „umkämpftes Gesamt“ von Klassifikationssystemen und diskursiven Formationen der Bedeutungsproduktion (Hall 2002)
Gerade der Punkt – Kultur als Konfliktfeld – ist für den Ansatz der Cultural Studies von herausragender Bedeutung, verweist er doch besonders deutlich auf die Kategorie der Macht als dem zentralen Moment jeder Cultural Studies-Analyse.
Identität:
So ist beispielsweise die Konstruktion (oder Artikulation) kultureller Identitäten und damit letztlich auch deren wissenschaftliche Beschreibung, ohne die Berücksichtigung von Machtverhältnissen nicht denkbar. Identitäten stehen nicht in einem gleichberechtigten Nebeneinander, sondern werden in Form von Dominanz- und Unterordnungsverhältnissen artikuliert, man denke nur an Geschlechtsidentitäten, ‚Zwangsheterosexualität’, Klassenidentität oder an rassistische Zuschreibungen (vgl. Marchart, 2008: 33).
Kultur:
Kultur ist ein „umkämpftes Gesamt“ von Klassifikationssystemen und diskursiven Formationen der Bedeutungsproduktion (Hall 2002)
Tags: Cultural Studies
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18. Was sind zentrale Kritikpunkte an den Cultural Studies? Erläutern Sie diese.
- Cultural Studies werden oft aus dem Standpunkt eines erhobenen Beobachters gesehen und Ergebnisse sind teilweise wertend
- Offenes Konzept -> Stärke und gleichzeitig Kritikpunkt
- Fehlende begriffliche Präzision (Kulturbegriff)
Tags: Cultural Studies, Kritik
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19. Was versteht der Soziologie Uwe Schimank unter der „Akteur-Struktur-Dynamik“?
(journalistische) Organisationen können analysiert werden als
- Institutionenkomplexe (soziale Strukturen > Systemtheorie) - Makroebene
- kollektiv handelnde Akteure (Akteure > Handlungstheorien) – Mikroebene
Tags: Akteur-Struktur-Dynamik, Uwe Schimank
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20. In welches soziologische Paradigma lässt sich der sozialintegrative Ansatz nach Uwe Schimank einordnen? Stellen Sie kurz da, was dieses Paradigma kennzeichnet.
Der sozialintegrative Ansatz nach Uwe Schimank lässt sich in das soziologische Paradigma der „Integrationsperspektive “ einordnen. Kennzeichnend für dieses Paradigma:
- betont die Vielfalt und Divergenz der soziologischen Paradigmen
- geht davon aus, dass sich die verschiedenen Theorieansätze zu einer umfassenden Theoriekonzeption integrieren lassen
- Einseitigkeiten der einzelnen Theorien sollen so überwunden werden
- Klassifizieren Theoriediskurs mit Gegensatzpaaren – bspw. „Mikro-Makro“
Tags: Schimank, sozialintegrativer Ansatz
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21. Warum ergänzen sich normative und empirisch-analytische Betrachtungsweisen?
- Fokus des normativen Individualismus: journalistische Persönlichkeiten; Blick auf einzelnen Journalisten; eng gefasst
- Fokus des analytischen Empirismus: Auswahl, Agenda Setting und journalistische Akteure; nicht nur rein normativer Blick, sondern auch empirische Forschung
> die normativen Sichtweisen werden durch die empirische Forschung ergänzt
Tags:
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22. Nach welchen Kriterien lässt sich das journalistische Berufsfeld differenzieren?
- Medientyp
- Hierarchie
- Tätigkeitsprofil
- Anstellungsverhältnis
Tags: Journalismus
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23. Stellen Sie das „Zwiebelmodell“ von Siegfried Weischenberg vor.
Medienakteure
Medienaussagen
Medieninstitutionen
Mediensysteme
- demographische Merkmale
- soziologische und politische Einstellungen
- Rollenselbstverständnis und Publikumsimage
- Professionalisierung und Sozialisation
Medienaussagen
- Informationsquellen und Referenzgruppen
- Berichterstattungsmuster und Darstellungsformen
- Konstruktionen von Wirklichkeit
- „Wirkungen“ und „Rückwirkungen“
Medieninstitutionen
- Ökonomische Imperative
- Politische Imperative
- Organisatorische Imperative
- Technologische Imperative
Mediensysteme
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Historische und rechtliche Grundlagen
- Kommunikationspolitik
- Professionelle und ethische Standards
Tags: Weischenberg, Zwiebelmodell
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24. Was meint die Aussage „Der Journalismus ist ein ‚freier’ Beruf“ im Hinblick auf die medienpolitische und rechtliche Situation in Deutschland?
heute ein freier Beruf:
- Jeder kann sich als Journalist bezeichnen und als Journalist arbeiten
- Meinungsfreiheit: jeder das Recht Texte zu verfassen und zu veröffentlichen ohne Eingriff des Staates
Tags: freier Journalismus
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25. Nennen und erläutern Sie die wesentlichen Phasen in der Entwicklung des Journalismus.
Präjournalistische Phase (bis ca. 1500)
Periode des korrespondierenden Journalismus (16. - 18. Jhdt.)
Periode des schriftstellenden Journalismus (18-19 Jhdt.)
Periode des redaktionellen Journalismus (ab 19. Jhdt.)
- Herrschaftsinterne Nachrichtendienste
- Sporadische Nachrichtenangebote für die Bevölkerung
Periode des korrespondierenden Journalismus (16. - 18. Jhdt.)
- Unsystematische Berichterstattung durch Reisende
Periode des schriftstellenden Journalismus (18-19 Jhdt.)
- Berichterstattung durch gelehrte Zeitungsschreiber/Verleger/Politiker
- Kampf gegen Zensur
Periode des redaktionellen Journalismus (ab 19. Jhdt.)
- Journalismus als eigenständiger Beruf
- Professionalisierung
- Übergang zur großbetrieblichen Produktionsweise
Tags: Entwicklung, Journalismus
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26. Beschreiben Sie die Situation und wesentlichen Tendenzen des Online-Journalismus. Gehen Sie dabei auch auf neue Erlösmodelle ein.
- Ausweitung der Nutzerbasis
- massenhafte Distribution von Informationen
- Konkurrenz zwischen massenmedial verankerten und eigenständigen Online-Redaktionen nimmt zu
- Refinanzierung nicht gesichert, daher kostenbewusste Weiterentwicklung
- Entwicklung eines eigenständigen Online-Journalismus, aber: Grenzen zu e-commerce und PR verschwimmen.
- Glaubwürdigkeit journalistischer Web-Angebote steigt.
- Kompetenzprofile unscharf, aber: journalistische Kompetenz wird wichtiger.
> Starker Anstieg an Online Journalismus
> Neue Erlösmodelle: Smartphone Angebote etc.
Tags: Journalismus, Online-Journalismus
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27. Mit welchen Themen hat sich die akteursorientierte Journalismusforschung im Rahmen empirischer Studien beschäftigt?
- Berufsmotivation und Ausbildung
- Qualifikationsanforderungen und Kompetenzen
- Berufliche Sozialisation und Professionalisierung
- Sozialer Status und Berufszufriedenheit
- Intramediäre und intermediäre Mobilität
- Publikumsbilder und Rollenselbstverständnis
- Ethische und politische Einstellungen
Tags: Journalismus
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28. Warum können Redaktionen als Organisationen das individuelle Handeln ihrer Mitglieder nicht determinieren?
- Organisationen können nur präformieren/vorstrukturieren, in dem Maße, als dass die Zahl der Handlungsalternativen kleiner wird
- Komplexe Rollendifferenzierung
Tags: Journalismus, Redaktion
Quelle: ohne Gewähr
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29. Wie werden im Sinne der Überlegungen der soziologischen Systemtheorie Redaktionen als Organisationen beschrieben?
- Redaktion = Organisation = Struktur = Makro-Soziologie lassen sich von "Umwelt" abgrenzen (System-Umwelt-Differenzierung), die ihrerseits funktional gegliedert sein kann (z.B. Verlag)
- erbringen Leistungen für ihre Umwelt (z.B. Herstellung von Öffentlichkeit)
- weisen Strukturen auf (z. B. Rollenmuster, Handlungsprogramme), die sich in Abhängigkeit von den Leistungen des Systems konstitutieren
- bestehen nicht aus „Personalsystemen“ (Journalisten), sondern aus Handlungen bzw. Kommunikationen
Tags: Redaktion, Systemtheorie
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30. Was versteht man in der systemtheoretischen Journalismusforschung unter einem „binären Code“?
- Binär-Code = 0 oder 1 im Journalismus Information/ Nicht-Information
- Journalismus als Funktionssystem legt fest, was eine Information ist und was nicht und beeinflusst damit den Rezipienten
Tags: Binär-Code, Journalismus
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31. Erläutern Sie die vier Ebenen der „Aktualitäten-Etagère“ nach Boetzkes und nennen Sie für jede Ebene ein Beispiel.
Initial-Aktualität
Prämediale Aktualität
Intramediale Aktualität
Publikums-Aktualität
- Erste, früheste Aktualitätsstufe der anthropogenen und nicht-antropogenen Aktualität
- Eine Idee wird in einem kleinen Kreis geboren, hier beginnt die Initial Aktualität
- Obwohl nur wenige wissen, ist die Idee schon in der Welt
- Bsp.: Minister beschließen Rauchverbot
Prämediale Aktualität
- Beginnt wenn begonnen wird, eine Idee durch Maßnahmen irgendwie um-/durchzusetzen
- Der Kreis der Eingeweihten wird erweitert
- Die Medien wissen noch NICHT Bescheid
- Bsp.: Infos dazu werden gesammelt und Presse Konferenz geplant
Intramediale Aktualität
- Beginnt, sobald die Medien von der Idee Bescheid wissen
- Aber ihr Publikum davon noch nicht unterrichtet haben
- Bsp.: Medien werden über Presse Konferenz in naher Zukunft informiert
Publikums-Aktualität
- Das Publikum wird über Medien davon unterrichtet
- Begriff der „Aktualität“ meint im normalen Sprachgebrauch Publikums-Aktualität
- Medien berichten über Pressekonferenz der Minister
Tags: Aktualitäten-Etagère, Boetzkes
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32. Nennen Sie mindestens vier Gründe für das aktuelle Zeitungssterben.
- sinkende Absatzzahlen aufgrund von Verteilung der Leser auf alternative Informationsangebote
- sinkende Werbeeinnahmen aufgrund geringerer Leserschaft
- höhere Produktionskosten aufgrund geringerer Absatzzahlen
- Aufkaufen und Fusionen großer Verlage und Ein-Zeitungs-Kreis-Bildung
Tags: Journalismus, Zeitungssterben
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33. Warum sind Journalisten als Personen nach der Auffassung von Rühl der Umwelt des Journalismus zuzurechnen?
- „Die Person als Paradigma ist ein viel zu komplexer und viel zu unelastischer Begriff, um als Bezugseinheit für Journalismus dienen zu können. Dafür wird der Begriff des Sozialsystems vorgeschlagen, der es zuläßt, zwischen Journalismus und seinen Umwelten zu unterscheiden.“
- Rückschlüsse von Befragungsdaten auf Inhalte und von Inhaltsanalysen auf Einstellungen unzulässig
- System-Umwelt-Code das „Bereitstellen von Themen“ = Primärfunktion àauch Produkte von Journalisten gehören dazu
- Journalisten arbeiten für System (Umwelt)
Tags: Journalismus, Journalisten, Rühl
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34. Nennen Sie die kulturunabhängigen Nachrichtenfaktoren nach Galtung und Holmboe Ruge.
- Frequenz (frequency)
- Schwellenfaktor (treshold)
- Eindeutigkeit (unambiguity)
- Bedeutsamkeit (meaningfulness)
- Konsonanz (consonance)
- Überraschung (unexpectedness)
- Kontinuität (continuity)
- Variation (composition)
- Bezug zu Elite-Nationen (reference to élite nations)
- Bezug zu Elite-Personen (reference to élite people)
- Personalisierung (reference to persons)
- Negativität (reference to something negative)
Tags: Galtung, Nachrichtenfaktoren, Nachrichtenwerttheorie, Ruge
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35. Nennen und erläutern Sie mindestens drei Hypothesen der Nachrichtenwerttheorie nach Galtung und Homboe Ruge.
1. Selektionshypothese: Die Publikationschance eines Ereignisses ist umso höher, je stärker die Nachrichtenfaktoren darauf zutreffen
2. Replikationsthese: Je mehr Stufen eine Nachricht durchläuft, desto stärker sind Selektion und Verzerrung ausgeprägt
3. Additivitätshypothese: Je größer die Zahl der zutreffenden Nachrichtenfaktoren ist, desto wahrscheinlicher wird ein Ereignis zur Meldung
2. Replikationsthese: Je mehr Stufen eine Nachricht durchläuft, desto stärker sind Selektion und Verzerrung ausgeprägt
3. Additivitätshypothese: Je größer die Zahl der zutreffenden Nachrichtenfaktoren ist, desto wahrscheinlicher wird ein Ereignis zur Meldung
Tags: Journalismus, Nachrichtenwerttheorie
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36. Erläutern Sie den Satz: "Die theoretische Basis der Journalismusforschung wurde im Sinne einer diskontinuierlichen Herausbildung einer Multiperspektive entgrenzt."
In der Journalismusforschung gibt es nicht eine "Supertheorie", sondern viele verschiedene Ansätze, die sich ergänzen. Somit werden Erkenntnisfortschritte vorallem durch Ergänzung und Modifizierung statt Substitution alter Theorien erlangt, wobei es zu einem Komplexiätsgewinn kommt.
Tags: Journalismus, Multiperspektive
Quelle: ohne Gewähr
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37. Erläutern Sie die Kernaussagen der sogenannten Determiniationsthese.
- Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit werden über ihre Leistungen für die Gesellschaft definiert. Sie sind miteinander konkurrierende Subsysteme.
- Je mehr Einfluss PR hat, desto weniger Einfluss hat der Journalismus (und andersherum)
- Der Journalismus tritt als autonomes Informationssystem hinter die Selbstdarstellung der PR zurück. Die Leistung der Medien besteht weitgehend in der Spiegelung des durch PR Angebotenen.
Tags: Determinationsthese
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38. Welche Kritik üben Kommunikationswissenschaftler an der Determinationshypothese?
* Determinationsquoten und Selektionsquoten schwanken stark > Ansatz unzulänglich
* simplifizierende theoretische Annahmen
* Ansatz erregt große Aufmerksamkeit, da demokratisch alarmierend
* methodische Einseitigkeit (nur Einfluss der PR auf Journalismus untersucht),
* nicht beachteten Unterschiede in verschiedener Medien
* nicht beachteten weiterer Einflussfaktoren auf Journalismus
* die Sichtweise, dass PR und Journalismus konkurrierende Systeme seien ist umstritten
* Baerns Modell lässt nicht zu, dass beide Systeme symbiotisch voneinander profitieren z.B. durch Medienpartnerschaften bei Veranstaltungen, ökonomische Vorteile für das journalistische System durch preiswerte Übernahme von PR-Material.
* simplifizierende theoretische Annahmen
* Ansatz erregt große Aufmerksamkeit, da demokratisch alarmierend
* methodische Einseitigkeit (nur Einfluss der PR auf Journalismus untersucht),
* nicht beachteten Unterschiede in verschiedener Medien
* nicht beachteten weiterer Einflussfaktoren auf Journalismus
* die Sichtweise, dass PR und Journalismus konkurrierende Systeme seien ist umstritten
* Baerns Modell lässt nicht zu, dass beide Systeme symbiotisch voneinander profitieren z.B. durch Medienpartnerschaften bei Veranstaltungen, ökonomische Vorteile für das journalistische System durch preiswerte Übernahme von PR-Material.
Tags: Baerns, Determinationsthese, Kritik
Quelle: ohne Gewähr
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39. Beschreiben Sie wesentliche Charakteristika des handlungstheoretischen Intereffikationsansatzes.
Zusammenspiel von PR und Journalismus ist komplexes Verhältnis:
PR und Journalismus tauschen Induktionen und Adaptionen untereinander aus:
- Gegenseitiger Einfluss, gegenseitige Orientierung, gegenseitige Abhängigkeit zwischen zwei relativ autonomen Systemen
- PR und Journalismus können ihre Kommunikationsleistungen nur erbringen, weil das jeweils andere System existiert
- Modellierung der wechselseitigen Beziehungen auf Makroebene (Gesamtbeziehung zwischen publizistischen Teilsystemen), Mesoebene (Beziehungen zwischen Redaktionen und Pressestellen), Mikroebene (Beziehung zwischen PR-Praktikern und Journalisten)
- Sachdimension (Selektion, Thematisierung/Agenda-Building; Platzierung; Bewertung; Präsentation)
- Zeitliche Dimension (zeitliche Rahmen und Routinen)
- Sozial-psychische Dimension (psychische Voraussetzungen; organisatorische Rahmen und Routinen)
PR und Journalismus tauschen Induktionen und Adaptionen untereinander aus:
- Induktion: intendierte, gerichtete Kommunikationsanregungen oder - einflüsse, die beobachtbare Wirkungen im jeweils anderen System haben > Themen-, Initiativ-, Text- und Tendenzinduktionen
- Adaption: kommunikatives und organisatorisches Anpassungshandeln, dass sich bewusst an verschiedenen sozialen Gegebenheiten (z.B. organisatorischen oder zeitlichen Routinen) der jeweils anderen Seite orientiert, um den Kommunikationserfolg der eigenen Seite zu optimieren. > Gegenseitige Adaption ist die Voraussetzung für gelingende Interaktion
Tags: Adapation, Induktion, Intereffikationsansatz
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40. Skizzieren Sie die Kernideen des systemtheoretischen Interpenetrationsansatzes. Was sind Kritikpunkte?
- operative Geschlossenheit sozialer Systeme trotz existenzieller Abhängigkeit
- PR und Journalismus als Leistungssysteme des Funktionssystems Öffentlichkeit (Abgrenzung über Leistungen, aber nicht funktional)
- wechselseitige Bezugnahme nicht durch Beziehungsaufbau, sondern allein durch Beobachtung, die der systemeigenen Identitätsfindung dient
- durch Interpenetration gekoppelte Systeme PR und Journalismus steigern wechselseitig ihre Chancen, sich zu irritieren, beziehen also vermehrt Fremdreferenz ein, obwohl weiterhin operativ geschlossen
- Interpenetration als Spezialfall struktureller Kopplung meint, dass Journalismus und [PR] sich ihre Strukturen wechselseitig zur Verfügung stellen, um sich beeinflussen zu können, ohne die eigene Identität preiszugeben
- Sie privilegieren sich gegenseitig, weil sie füreinander zwar Umwelt repräsentieren, aber in besonderer Weise voneinander profitieren
Kritik:
- setzt voraus, dass der Systemstatus und die interne Differenzierung der beteiligten Systeme geklärt sind
- Kaum empirische Studien mit systemtheoretischer Perspektive
- Theorie autopoietischer Systeme liefert einen Bezugsrahmen ohne diesen differenziert zu füllen
- Für eine genauere empirische Analyse bietet der systemtheoretische Interpenetrationsansatz – noch – nicht genügend Substanz
Tags: Interpenetrationsansatz, Kritik
Quelle: ohne Gewähr
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41. Bei der Beschreibung der Beziehungen von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit werden verschiedene Fachtermini benutzt. Erläutern Sie die folgenden Termini und ordnen Sie diese in ihren jeweiligen theoretischen Kontext ein: Adaption, Induktion, Perturbation, Irritation, Interpenetration, Intereffikation, Determination.
Adaption
kommunikatives oder organisatorisches Anpassungshandeln (z.B. PR passt sich an Redaktionsschluss an)
Kontext:
Induktion
intendierte Kommunikationseinflüsse, die zu Resonanzen im jeweils anderen Bereich führen
Kontext:
Pertubation
= Störung
Kontext:
Irritation
= Wechselseitigkeit
Kontext:
Interpenetration
die wechselseitige Durchdringung von Systemen mit fremden Leistungsanforderungen
Kontext:
privilegiertes Verhältnis zweier operational geschlossener Systeme als Spezialfall einer strukturellen Koppelung: 2 ko-evolutive Systeme > das eine kann nicht ohne das andere existieren
Intereffikation
Gesamtbeziehung von PR und Journalismus und die Beziehungen auf organisatorischer und individueller Ebene
Kontext:
Determination
= Bestimmung
Kontext:
kommunikatives oder organisatorisches Anpassungshandeln (z.B. PR passt sich an Redaktionsschluss an)
Kontext:
- handlungstheoretischer Intereffikationsansatz
- Beziehung von PR und Journalismus kennzeichnet sich durch Adaptionen und Induktionen
- ist Voraussetzung für Interaktion von PR und Journalismus
Induktion
intendierte Kommunikationseinflüsse, die zu Resonanzen im jeweils anderen Bereich führen
Kontext:
- handlungstheoretischer Intereffikationsansatz
- Beziehung von PR und Journalismus kennzeichnet sich durch Adaptionen und Induktionen
Pertubation
= Störung
Kontext:
- systemtheoretischer Interpenetrationsansatz;
- wenn durch einen Beobachter ein Zusammenhang zwischen einem Ereignis in der Umwelt des Systems und einer Operation innerhalb des Systems wahrgenommen wird > Störung des Systems durch Umwelt
Irritation
= Wechselseitigkeit
Kontext:
- PR und Journalismus setzen sich gegenseitig voraus, können sich aber nicht bestimmen/ nicht kontrollieren
Interpenetration
die wechselseitige Durchdringung von Systemen mit fremden Leistungsanforderungen
Kontext:
- Instrumentalisierung des Journalismus durch PR führt zu unbeobachteten Transformationen von Selbstdarstellungen in Fremddarstellungen; Medialisierung von Politik
privilegiertes Verhältnis zweier operational geschlossener Systeme als Spezialfall einer strukturellen Koppelung: 2 ko-evolutive Systeme > das eine kann nicht ohne das andere existieren
Intereffikation
Gesamtbeziehung von PR und Journalismus und die Beziehungen auf organisatorischer und individueller Ebene
Kontext:
- handlungstheoretischer Intereffikationsansatz
- Beschreibung Beziehung PR und Journalismus nach Bentele
- gegenseitiger Einfluss, gegenseitige Orientierung, gegenseitige Abhängigkeit
Determination
= Bestimmung
Kontext:
- steuerungstheoretischer Determinationsansatz (Baerns)
- Definition von Journalismus und PR über ihre Leistungen für die Gesellschaft
- Journalismus und PR als miteinander konkurrierende Subsysteme, gemeinsamer Bezugspunkt: Mediensystem
- Beeinflussung der Journalismus durch PR
Tags: Adaption, Determination, Induktion, Intereffikation, Interpenetration, Irritation, Perturbation
Quelle: ohne Gewähr
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42. Erläutern Sie die folgende systemtheoretisch begründete Aussage: „Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit sind strukturell miteinander gekoppelt.“
- laut Esposito ist Interpenetration privilegiertes Verhältnis zweier operational geschlossener Systeme
- Spezialfall struktureller Koppelung: hier haben 2 Systeme sich so koevolutiv aufeinander eingelassen, dass das eine nicht ohne das andere existieren kann (existenzielle Abhängigkeit von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit)
- Beide Systeme sind in der Lage sich gegenseitig zu beobachten und zu irritieren, was Strukturveränderungen mit sich bringt
- Schließlich ist die strukturelle Kopplung von Journalismus und Public Relations als dynamischer Prozess zu begreifen, der durch Selbstbeobachtung und Reflexion möglich wird
Tags: strukturelle Kopplung, Systemtheorie
Quelle: ohne Gewähr
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43. Beschreiben Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen handlungstheoretischem Intereffikationsansatz und systemtheoretischem Interpenetrationsansatz.
Gemeinsamkeiten | Unterschiede | |
Interpenetration | Intereffikation | |
PR und Journalismus können nicht ohne einander existierten | Systeme können sich nicht gegenseitig kontrollieren | Kontrolle möglich |
Adaption als Anpassungshandeln/ strukt. Anpassungsprozesse von PR und Journalismus an ihre Umwelt | Keine direkte Kommunikation zwischen Systemen | Induktion möglich |
Systeme behalten ihre Autonomie | Gegenseitige Abhängigkeit |
Tags: Intereffikationsansatz, Interpenetrationsansatz
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44. Was besagt die Resonanz- und was die Determinationsquote?
Determinationsquote:
wie viel journalistische Berichterstattung beruht auf PR
Resonanzquote:
misst die Häufigkeit der Medienberichte, die auf konkret eine Pressemeldung zurückzuführen ist
wie viel journalistische Berichterstattung beruht auf PR
Resonanzquote:
misst die Häufigkeit der Medienberichte, die auf konkret eine Pressemeldung zurückzuführen ist
Tags: Determinationsquote, Resonanzquote
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45. Welche Koorientierungsbeziehungen lassen sich im Koorientierungsmodell von PR und Journalismus analysieren. Erläutern Sie diese kurz.
Messung der „perceptual balance“ bzw. des Identifikators von Konfliktursache zwischen PR- und Journalismus-Akteuren
- Möglichst hoher Grad an Übereinstimmung angestrebt
- Abwertungen führen zu Instabilität, Missverständnissen, Konflikten
- Verhalten durch reflektierte Wahrnehmung erklärt > wirken auf soziale Realität
- Wahrnehmungen haben selbst dann Einfluss, wenn sie im Irrtum über das Gegenüber sind
Tags: Koorientierungsmodell
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46. Was versteht man unter dem sogenannten ‚Jeffers-Syndrom‘?
Journalisten stellen die Absichten und Werthaltungen von PR unter Generalverdacht
(deutlich weniger kritisch im Hinblick auf PR-Praktiker mit denen sie persönlichen Kontakt haben)
(deutlich weniger kritisch im Hinblick auf PR-Praktiker mit denen sie persönlichen Kontakt haben)
Tags: Jeffers-Syndrom
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47. Was ist Organisationskommunikation und nach welchen Dimensionen lässt sich Organisationskommunikation unterscheiden? Bitte nennen und erläutern Sie diese Differenzierungen anhand von Beispielen.
Organisationskommunikation ist die Gesamtheit aller absichtsvollen Kommunikationsunternehmungen die eine Organisation tätigt
Dimensionen:
Intern/Formell: Meetings, Anweisungen, Mitarbeiterzeitschrift …
Intern/Informell: Flurfunk, Gerüchte, kleinere Dienstwege
Extern(Öffentlich)/Formell: PR, Marketing, Werbung …
Extern(Öffentlich)/Informell: Vertrieb, Außenkontakte
Dimensionen:
Intern/Formell: Meetings, Anweisungen, Mitarbeiterzeitschrift …
Intern/Informell: Flurfunk, Gerüchte, kleinere Dienstwege
Extern(Öffentlich)/Formell: PR, Marketing, Werbung …
Extern(Öffentlich)/Informell: Vertrieb, Außenkontakte
Tags: Organisationskommunikation
Quelle: ohne Gewähr
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48. Nennen Sie beispielhaft jeweils eine Forschungsfrage zur Organisationskommunikation auf der Mikro-, Meso- und Makro-Ebene.
- Mikro = Individualniveau: Mit welchen Werbeträgern erreicht man seine Zielgruppen am besten?
- Meso (organisations- bzw. gruppenbezogene Analyse): Wie ist das Verhältnis zwischen PR und Journalismus?
- Makro (gesellschaftsbezogene Analyse): Funktion der Organisationskommunikation für die Öffentlichkeit/Gesellschaft/Demokratie
Tags: Organisationskomunikation
Quelle: ohne Gewähr
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49. Erläutern Sie mindestens fünf Kriterien zur Abgrenzung von Werbung und Public Relations.
Kriterien | Werbung | PR |
Werbeobjekt | Marke/ Produkt | Unternehmen/ Idee |
Kommunikationsideal | tendenziell einseitig | tendenziell zweiseitig/ dialogorientiert |
Zeithorizont | kurz bis mittelfristige Kampagnen | dauerhafte PR-Arbeit |
Kommunikationsmittel | eigens kreierte Werbemittel | teilweise Übernahme von Werbemitteln |
Adressaten | Zielgruppen | Bezugsgruppen |
Tags: Werbung + PR
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50. Erläutern Sie das Linkage-Modell von Grunig und Hunt zur Klassifikation von Stakeholdern im Kontext der Public Relations von Unternehmen. Geben Sie jeweils zwei Beispiele.
Im Linkage-Modell von Grunig und Hunt werden die Anspruchsgruppen von Organisationen nach der Art der Beziehung, die sie zu ihrer Bezugsorganisation unterhalten, klassifiziert.
Ermöglichende Beziehungen (enabling linkages) bestehen mit Organisationen und sozialen Gruppierungen, die über Autorität bzw. die Ressourcen verfügen, Existenz der Bezugsorganisation zu ermöglichen (z.B. Aktionäre, Gesetzgeber, Behörden, etc.). Funktionale Beziehungen (functional linkages) bestehen mit Anspruchsgruppen, die über Input- und Outputprozesse mit der Bezugsorganisationen verbunden sind und ihre unmittelbare Leistungsbezüge und Leistungserbringung betreffen. (z.B. Input: Mitarbeiter, Output: Konsumenten)
Normative Beziehungen lassen sich zwischen Organisationen und Gruppen beobachten, die auf ähnlichen Problemfeldern agieren bzw. gemeinsame Werte teilen.
Andere Gruppierungen sind schwieriger zu als Anspruchsgruppen zu identifizieren, da sie nur unter bestimmten Bedingungen bzw. nur indirekt mit der Bezugsorganisation in Beziehung treten. Diese werden als "diffuser linkages" in das Modell aufgenommen und umfassen beispielsweise Umweltschutzorganisationen, Bürgerinitiativen und die Medien.
Ermöglichende Beziehungen (enabling linkages) bestehen mit Organisationen und sozialen Gruppierungen, die über Autorität bzw. die Ressourcen verfügen, Existenz der Bezugsorganisation zu ermöglichen (z.B. Aktionäre, Gesetzgeber, Behörden, etc.). Funktionale Beziehungen (functional linkages) bestehen mit Anspruchsgruppen, die über Input- und Outputprozesse mit der Bezugsorganisationen verbunden sind und ihre unmittelbare Leistungsbezüge und Leistungserbringung betreffen. (z.B. Input: Mitarbeiter, Output: Konsumenten)
Normative Beziehungen lassen sich zwischen Organisationen und Gruppen beobachten, die auf ähnlichen Problemfeldern agieren bzw. gemeinsame Werte teilen.
Andere Gruppierungen sind schwieriger zu als Anspruchsgruppen zu identifizieren, da sie nur unter bestimmten Bedingungen bzw. nur indirekt mit der Bezugsorganisation in Beziehung treten. Diese werden als "diffuser linkages" in das Modell aufgenommen und umfassen beispielsweise Umweltschutzorganisationen, Bürgerinitiativen und die Medien.
Tags: Grunig, Hunt, Linkage.Modell, PR
Quelle: ohne Gewähr
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51. Warum ist die Reputation eine der wichtigsten Ziel- und Messgrößen in der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen?
Reputation kann als Summe der Wahrnehmung aller relevanter Steakholder hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Leistungswille eines Unternehmens, einer Person, Institution oder Organisation verstanden werden. Das spiegelt das öffentliche Ansehen wieder, das besonders im Vergleich mit Konkurrenten eine entscheidende Rolle spielen kann.
Tags: PR, Reputation
Quelle: ohne Gewähr
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52. Welche Dimensionen von Reputation lassen sich nach Eisenegger und Imhof unterscheiden? Nennen und erläutern Sie diese anhand eines selbst gewählten Beispiels.
Funktionale Reputation das Wahre / das Falsche
Soziale Reputation Das Gute / das Böse
Expressive Reputation Das Schöne / das Hässliche
- Die funktionale Reputation misst, wie gut eine Organisation dem Zweck dient, für den sie geschaffen wurde.
- Reputation ist in dieser Dimension ein Indikator für Fachkompetenz und plausibles Handeln entlang dem Organisationszweck.
- Intermediäre: Experten, Analysten, etc.
- Für die Bewertung der Reputation eines Akteurs stehen somit folgende Fragen im Zentrum: Welche Erfolge und Kompetenzen werden mit der Organisation verbunden? Erfüllt der Akteur seine Mission?
Soziale Reputation Das Gute / das Böse
- Die soziale Reputation unterliegt dagegen gesamtgesellschaftlichen Bewertungsmaßstäben. Reputation wird in dieser Dimension zum Indikator für ethische Integrität.
- Intermediäre: NGO´s, Politk, etc.
- Für die Bewertung der Reputation eines Akteurs stehen somit folgende Fragen im Zentrum: Wie gut eingebettet ist die Organisation in ihr gesellschaftliches Umfeld? Wie konform verhält sie sich in Bezug auf kodifizierte und nicht-kodifizierte Normen? Ist der Akteur ein good/bad citizen?
Expressive Reputation Das Schöne / das Hässliche
- Bei der expressiven Reputation interessiert, wie einzigartig der Akteur ist und welche emotionale Attraktivität und Faszinationskraft von ihm ausgeht
- Intermediäre: Kommunikationsberater, etc.
- Für die Bewertung der Reputation eines Akteurs stehen somit folgende Fragen im Zentrum: Wie einzigartig ist die Organisation und welche emotionale Attraktivität und Faszinationskraft geht von ihr aus? Wie widerspruchsfrei und glaubwürdig ist das extern wahrgenommene Reputationsprofil? Ist der Akteur emotional attraktiv?
Tags: Eisenegger, Imhof, Reputation
Quelle: ohne Gewähr
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53. Skizzieren und erläutern Sie das normative Qualifikationsprofil für PR-Berufe nach Skyszka.
Basisqualifikationen der PR sind
Fähigkeiten setzen sich aus Fertigkeiten und Wissen zusammen
- Grundlagen der PR
- Methodische Kommunikationsplanung
- Professionelle Kommunikationsproduktion
- Kommunikatives Verhalten
- Grundwissen in anderen wissenschaftlichen Disziplinen
- Grundlagen der Kommunikation
Fähigkeiten setzen sich aus Fertigkeiten und Wissen zusammen
Tags: PR, Qualifikationsprofil, Skyszka
Quelle: ohne Gewähr
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54. Beschreiben Sie das Modell der funktional-integrativen Schichtung nach Bentele
- keine „Urknall-Theorie“, sondern jede Schicht baut auf einer älteren Schicht auf
- neue Schichten bauen auf den älteren auf, enthalten jedoch wesentliche Elemente der älteren Schichten
- Entwicklungsprinzipien: Differenzierung; Spezialisierung; Hierarchisierung, etc.
- Mittel der Kommunikation, die sich einmal durchgesetzt haben, bleiben erhalten.
Schichten:
- Interpersonale Kommunikation < Meschheitsgeschichte
- Öffentliche Kommunikation (Publizistik) < Altertum, Mittelalter
- Organisationskommunikation (funktionale PR, PR-Instrumente) < ausgehendes Mittelalter, Neuzeit
- Public Relations (PR als Beruf und Berufsfeld) < 19. Jahrhundert
- PR als soziales System < 20. Jahrhundert
Tags: Bentele, funktional.integrativ, Schichtansatz
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55. Erläutern Sie Manfred Rühls These, dass die PR-Forschung "sich selbstkritisch fragen muss, ob sie als wissenschaftliche Disziplin schon ihre "alchemistische" Phase hinter sich gelassen hat."
Kommunikationswissenschaft kann keine laienhaft vorformulierten PR-Probleme untersuchen. PR-Theorien müssen hinreichend abstrakt konzipiert und testfähig formuliert werden.
Stand der PR-Theorien als wissenschaftliche Disziplin muss hinterfragt werden.
Stand der PR-Theorien als wissenschaftliche Disziplin muss hinterfragt werden.
Tags: alchemistische Phase, PR
Quelle: ohne Gewähr
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56. Nennen und erläutern Sie kurz grundlegende Perspektiven der deutschsprachigen PR-Theorie nach Schwarz.
Normative Berufspraktikertheorien
Gesellschaftsbezogene Perspektive
Organisationsbezogene Perspektive
Marketingbezogene Perspektive/ Unternehmenskommunikation
- theoretische Wurzeln: Massenpsychologie
- Fokus: normative Leitsätze der PR
Gesellschaftsbezogene Perspektive
- theoretische Wurzeln: Systemtheorie, Pluralismustheorie
- Fokus: Ausdifferenzierung und Funktion von PR in der Gesellschaft (PR als Funktionssystem)
Organisationsbezogene Perspektive
- theoretische Wurzeln: Systemtheorie, Organisationstheorie, Strukturationstheorie, Neoinstitutionalismus
- Fokus: Strukturen und Leistungen der PR auf Organisationsebene (PR als organisationales Subsystem; Organisationsfunktion)
Marketingbezogene Perspektive/ Unternehmenskommunikation
- theoretische Wurzeln: Marketingtheorie, Organisataionstheorie, Managementtheorie
- Fokus: PR als Marketingfunktion, PR als Teil integrierter Unternehmenskommunikation
Tags: Perspektiven, PR, Schwarz
Quelle: ohne Gewähr
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57. Warum erweisen sich normative Berufspraktikertheorien als ungeeignet für eine wissenschaftliche Beschreibung von Öffentlichkeit?
- normatives PR Verständnis
- mangelnde Abgrenzung zu Propaganda und Werbung
- Bild der Gesellschaft als "Massengehirn"
- geringe theoretische Komplexität und mangelnde Überprüfbarkeit
- geringer empirischer Ertrag
Tags: normative Berufspraktikertheorien, PR
Quelle: ohne Gewähr
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58. Welche gesellschaftliche Funktion haben Public Relations nach der Auffassung von Ronneberger und Rühl?
Herstellung und Bereitstellung durchsetzungsfähiger Themen für die öffentliche Kommunikation auf Märkten mit der Wirkungsabsicht öffentliches Interesse und öffentliches Vertrauen zu stärken.
Tags: gesellschaftliche Funktion, PR, Ronneberger, Rühl
Quelle: ohne Gewähr
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59. Welche Kritikpunkte wurden am Ansatz von Ronneberger und Rühl geäußert?
- mangelnde Abgrenzung des PR-Systems von Journalismus- und Publizistiksystem durch seine Primärfunktion und Leitdifferenz
- Normatives Konzept der Wohlfahrtsgesellschaft bzw. der Aufgabe von PR in dieser Gesellschaft
- geringe empirische Evidenz für ein ausdifferenziertes autopoetisches Funktionssystem Public Relations
- kaum theoretische Weiterentwicklung
Tags: Kritik, PR, Ronneberger, Rühl
Quelle: ohne Gewähr
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60. Welche PR-Typen unterscheiden Grunig und Hunt in ihrem Modell? Erläutern Sie grundlegende Eigenschaften dieser Modelle und nennen Sie je ein Praxisbeispiel.
(historische Abfolge mit unterstelltem inhaltlichen Fortschritt)
- Publicity-Modell (Propaganda-Modell): Die verbreiteten Informationen genügen nicht dem Kriterium der Wahrheit (z.B. Prapaganda im 3. Reich)
- Informationsmodell: Information entspricht der Wahrheit (z.B. Flyer)
- asymmetrisches Kommunikationsmodell: kalkuliert Feedback ein, allerdings keine direkte Reaktion darauf (z.B. Kundenbefragung im Internet)
- symmetrisches Kommunikationsmodell (idealtypisch): Dialogform (z.B. Podiumsdiskussion)
Tags: Grunig, Hunt, PR, PR-Typen
Quelle: ohne Gewähr
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61. Welche Funktion bzw. Leistungen erbringen Public Relations für Organisationen nach dem strukturationstheoretisch begründeten Ansatz von Jarren und Röttger. Erläutern Sie diese.
PR als Organisationsfunktion zur interpenetration, Steuerung und Reflexierung.
- Interpenetration: PR verkoppelt die Organisation mit strategisch relevanten Umweltsystemen durch das Etablieren von Interpenetrationszonen
- Steuerung: Kontextsteuerung von Umweltsystemen u.a. durch Kommunikation; Steuerungsressourcen
- Reflexierung: Einspeisung von zur Legitimation relevanter Fremdbeschreibungen in das Organisationssystem durch systematische Umweltbeobachtungen
Tags: Jarren, PR, Röttger, strukturationstheoretischer Ansatz
Quelle: ohne Gewähr
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62. Erläutern Sie anhand eines selbst gewählten Beispiels aus der PR-Forschung (auf Basis einer eigenen relevanten Forschungsfrage oder einer vorhanden Studie) die zentralen Schritte zur Planung und Durchführung einer empirischen Kommunikatorstudie.
In welchem Maße beeinflusst präventive Krisenkommunikation von Unternehmen das Bild des Unternehmens in der Krisenberichtserstattung in Tageszeitungen?
Schritt 1: Begründung der Relevanz des Themas (z.B Problem der Wirtschaft/Wissenschaft)
Schritt 2: Recherche ->Hier Befragung von erfahrenen PR Praktikern in Unternehmen (Expertenbefragung) und Literaturrecherche in Tageszeitungen .
Schritt 3: Aufstellung von Hypothesen, deren Dimensionale Analyse und Begriffliche Definition
Schritt 4: Methodenauswahl z.b. Inhaltsanalyse von entsprechenden Artikeln in Tageszeitungen, Festlegung Untersuchungsdesign hier also nicht experimentelle Studie, Operationalisieren des Codes für die Inhaltsanalyse
Schritt 5: Pretest
Schritt 6: Datenerhebung Ausführung der Inhaltsanalysen
Schritt 7: Datenerfassung und Bereinigung mit anschließender Datenanalyse und Interpretation sowie Publikation der Ergebnisse
Schritt 1: Begründung der Relevanz des Themas (z.B Problem der Wirtschaft/Wissenschaft)
Schritt 2: Recherche ->Hier Befragung von erfahrenen PR Praktikern in Unternehmen (Expertenbefragung) und Literaturrecherche in Tageszeitungen .
Schritt 3: Aufstellung von Hypothesen, deren Dimensionale Analyse und Begriffliche Definition
Schritt 4: Methodenauswahl z.b. Inhaltsanalyse von entsprechenden Artikeln in Tageszeitungen, Festlegung Untersuchungsdesign hier also nicht experimentelle Studie, Operationalisieren des Codes für die Inhaltsanalyse
Schritt 5: Pretest
Schritt 6: Datenerhebung Ausführung der Inhaltsanalysen
Schritt 7: Datenerfassung und Bereinigung mit anschließender Datenanalyse und Interpretation sowie Publikation der Ergebnisse
Tags: Forschungsfrage, Studie
Quelle: ohne Gewähr
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63. Kennzeichnen Sie ausgehend von den Befunden der Excellence-Study mindestens acht Merkmale exzellenter Public Relations. Gehen Sie dabei auf Merkmale auf Programm-, Abteilungs- und Organisationsebene ein.
Abteilungsebene
Exzellente Public Relations...
Programmebene
Exzellente PR greifen auf strategisch geplante und forschungsbasierte PR-Programme zurück und unterziehen diese systematischer Evaluation.
Organisationsebene
Exzellente Public Relations...
Exzellente Public Relations...
- übernehmen Managementfunktion und verfügen über die nötige
- Expertise sowohl Management- als auch Technikerrollen zu übernehmen
- genießen eine hohe Wertschätzung und Unterstützung der PR-Funktionen seitens der Organisationsführung
- sind Mitglied des oder haben Zugang zum strategischen Management (Führungsebene) der Organisation
- sind anderen Managementfunktionen gleichgestellt (nicht dem Marketing untergeordnet) und nutzen Dienstleistungen externer Agenturen (Berater etc.)
- greifen sowohl auf symmetrische als auch asymmetrische Zweiweg-Kommunikation zurück; je nach Situation und Teilöffentlichkeit medienvermittelt oder dialogisch
Programmebene
Exzellente PR greifen auf strategisch geplante und forschungsbasierte PR-Programme zurück und unterziehen diese systematischer Evaluation.
Organisationsebene
Exzellente Public Relations...
- finden sich in Organisationen mit turbulenteren Umwelten (Aktivismus, Krisen)
- profitieren von einer partizipativen Organisationskultur, symmetrischer interner Kommunikation, Gleichstellung von Frauen und Minderheiten
Tags: Excellence-Study, exzellente PR
Quelle: ohne Gewähr
Quelle: ohne Gewähr
64. Erklären Sie das Grundprinzip von Werbung. Gehen Sie dabei auf zentrale Dimensionen von Werbung ein.
Dimensionen:
- Werbetreibender: Wer wirbt? (Unternehmen, Institutionen, Privatpersonen)
- Werbeobjekt: Was wird beworben? (Produkt/Marke; Unternehmen; Thema)
- Werbeziel: Was soll erreicht werden? (z.B. AIDA Modell)
- Werbebotschaft: Was wird gesagt? ( Markenname, Slogan, Text)
- Werbemittel: Wie wird es gesagt? (Anzeigen, Werbespots, Werbe-Banner)
- Werbeträger: Wo wird es gesagt? (Zeitungen, Zeitschriften, Kino, Online)
- Zielgruppe: Wem wird es gesagt?
Tags: Dimensionen, Werbung
Quelle: ohne Gewähr
Quelle: ohne Gewähr
65. Erläutern Sie die I/P-Matrix zur Einteilung von Werbeformen nach Siegert und Brecheis. Nennen Sie für jede Zelle ein Beispiel.
zwischen den beiden Variablen „Personalisierung“ und „Integration“ aufgespannt
Einzelne Zielpersonen | Telekommunikation | Newsletter | Newsletter | |
spezifische Zielpersonen | Bandenwerbung | Zeitschriftenanzeige | Advertorial | |
Anonyme Masse | Plakate | Hörfunkspots | HomeOrder-TV | |
Personalisierung / Integration | ohne redaktionellen Kontext | mit redaktionellem Kontext, aber getrennt | in redaktionellen Kontext integriert |
Tags: I/P-Matrix, Werbung
Quelle: ohne Gewähr
Quelle: ohne Gewähr
Kartensatzinfo:
Autor: Susi
Oberthema: Medienwissenschaft
Thema: Kommunikatorforschung
Schule / Uni: TU Ilmenau
Ort: Ilmenau
Veröffentlicht: 23.07.2013
Schlagwörter Karten:
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Forschungsfragen (1)
Funktionssystem (1)
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Irritation (1)
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soziales Handeln (1)
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