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Alle Oberthemen / Psychologie / Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie

VO Arbeits-, Organisations- & Wirtschaftspsychologie (602 Karten)

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Welche (wichtigsten) Menschenbilder werden unterschieden (im Überblick)?
  • Homo oeconomicus
  • Social man
  • Self-actualizing man
  • Complex man
Tags: Menschenbilder
Quelle: VO01 Folien
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Was kennzeichnet Menschenbilder?
  • sind zeitlich begrenzte Annahmen
  • sind Konstruktionen, die im wissenschaftl. Diskurs entwickelt, akzeptiert, kritisiert und im Laufe der Zeit verändert werden
  • beeinflussen die wissenschaftliche Theoriebildung und das praktische Handeln
  • bestimmt was "menschengerecht" ist
Tags: Menschenbilder
Quelle: VO01 Folien
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Was ist das Organisationsverständnis, Gestaltungskonzept, Organisationsstrukturen und Bewertungskriterien folgender Menschenbilder
- homo oeconomicus
- social man
- self-actualizing man
- complex man?


Homo oeconomicus
- technisches System
- tayloristische Rationalisierung
- zentral/bürokratisch, auf Einzelbasis
- Wirtschafltichkeit und Schädigungsfreiheit

Social man (nach der Hawthorne Studie, 30er Jahre)
- soziales System
- Human Relations
- zentral/bürokratisch, auf Gruppenbasis
- Zufriedenheit und Wohlbefinden

Self-actualising man
- sozio-technisches System
- Individualisierungskonzept
- dezentral/flach, auf Einzel- oder Gruppenbasis
- Persönlichkeitsförderlichkeit

Complex man
- sozio-technisches System
- Individualisierungskonzepte
- dezentral/flach, auf Einzel- oder Gruppenbasis
- Persönlichkeitsförderlichkeit
Tags: Menschenbilder
Quelle: VO01 Folien
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Welches Menschenbild dominierte das Beginn des 20. Jahrhunderts?
  • Das Paradigma des "oeconomic man" hat die ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bestimmt
  • Arbeiter sind "Maschinen", deren Ineffizienz durch entsprechenden Gestaltung von Werkzeugen und Arbeitsabläufen kompensierbar ist.
  • Der Arbeiter ist ein manipulierender Faktor, welcher der Produktivitätssteigerung dient.

... Trennung von Hand- und Kopfarbeit

Rational & (egoistische) Nutzenmaximierung
- Nutzenmaximierung: man macht das was einem am meisten bringt (kalkulativ)
- Rationalität: Verhalten von Menschen hängt davon ab, dass sie konsistent Nutzenmaximierung betreiben (folgt einer gewissen Logik)
Tags: homo oeconomicus, Menschenbilder
Quelle: VO01 Folien
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Was kennzeichnet den Menschen im Modell des "homo oeconomicus"?
  • verantwortungsscheu
  • nur durch monetäre Anreize motivierbar
  • in seinen Handlungen zweckrational
  • strebt nach der Maximierung seines Nutzens
  • besitzt völlig Übersicht über seine Handlungsmöglichkeiten
  • ist mit Voraussicht in wirtschaftlichen Angelegenheiten begabt
  • antwortet mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit auf veränderte Angebotsdaten
  • hat stabile Bedürfnisse, die linear in die Zukunft gerichtet sind
  • ist unabhängig von anderen Personen.
Tags: homo oeconomicus, Mensch, Menschenbilder
Quelle: VO01 Folien
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Was ist die Idee des Taylorismus?
Tylorismus und die wissenschaftliche Betriebsführung.
- Nach Tylor (1956-1915) streben Menschen nach dem maximalen Gewinn.
- Dieses Ziel ist durch Produktivitätssteigerung zu erreichen.

... Produktivität kann durch wissenschaftliche Betriebsführung gesteigert werden.
Tags: Menschenbilder, Produktivität, Taylorismus
Quelle: VO01 Folien
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Was  sind die Prinzipien der wissenschaftlichen Betriebsführung?
  • Zergliederung der Arbeit in einzelne Arbeitsschritte und Suche nach dem optimalen Weg der Arbeitsdurchführung
  • Auswahl und Schulung der bestgeeigneten Arbeitskräfte
  • Trennung von Kopf und Handarbeit
  • Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und ArbeitnehmerInnen
  • Forschungsmethoden: Zeit- und Bewegungsstudien
Tags: Menschenbilder, Taylorismus, Wissenschaftliche Betriebsführung
Quelle: VO01 Folien
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Was kennzeichnet das Menschenbild des "self-actualizing man"?
  • Mit dem Menschenbild des "self-actualizing man" rückt wieder das Individuum in das Zentrum der Aufmerksamkeit.
  • Dem Menschen werden nun eine Vielzahl von Bedürfnissen und Fähigkeiten zugeschrieben die auch am Arbeitsplatz zur Geltung kommen sollen.
  • Neues Verständnis von Führung: Führungskräfte sollen durch die Arbeitsgestaltung dazu beitragen, dass die Arbeit intrinsisch motivierend ist.
Tags: Menschenbilder, self-actualizing man
Quelle: VO01 Folien
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Was kennzeichnet den Mensch im Modell des "self-actualizing man"?
  • strebt nach Selbstverwirklichung
  • ist fähig sich am Arbeitsplatz weiterzuentwickeln und möchte als reife/r MitarbeiterIn verstanden werden
  • ist primär intrinsisch motiviert
Tags: Mensch, Menschenbilder, self-actualizing man
Quelle: VO01 Folien
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Beschreibe die Bedürfnispyramide von Maslow (1954)?
Tags: Menschenbilder, self-actualizing man
Quelle: VO01 Folien
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Beschreibe die ERG-Theorie von Alderfer (1972)?
Geht von 3 Bedürfnissen aus, die parallel aktiv sein können.
  1. Existence: Daseins- und Existenzbedürfnis; Grundbedürfnis
  2. Relatedness: soziale Bedürfnisse und Ich-Motive; Beziehungsbedürfnisse
  3. Growth: Selbsterfüllung; Wachstumsbedürfnisse

... auch ohne Befriedigung von Grundbedürfnissen können höhere Bedürfnisse aktiviert werden!
Tags: Bedürfnisse, Menschenbilder, self-actualizing man
Quelle: VO01 Folien
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Beschreibe die Zweifaktorentheorie von Herzberg, Mausner und Snyderman (1959)?
(Bedürfnisse)
Zufriedenheit und Unzufriedenheit sind nicht Gegensätze, sondern voneinander unabhängige Faktoren.


Annahme: Verschiedene Motive sind wach, werden befriedigt und führen zu Zufriedenheit.
Die Forscher wandten die Critical Incident Theory an (Extremfälle werden abgefragt: In welchen Situationen waren Sie besonders zufrieden/unzufrieden?).
Tags: Critical Incident Theory, Menschenbilder, self-actualizing man, Zufriedenheit, Zweifaktorentheorie
Quelle: VO01 Folien
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Was kennzeichnet den Menschen im Modell des "complex man"?
  • Bedürfnisse variieren inter- und intraindividuell
  • Motive sind miteinander verworben (Geld als materielles und psychologisches Motiv!)
  • Innerhalb der Organisation entwickeln die Mitglieder neue Bedürfnisse
  • Personen können in unterschiedlichen Organisationen und in unterschiedlichen Bereichen verschiedene Motive verfolgen
  • Arbeitsunzufriedenheit und Produktivtät werden durch Motive, Art der Aufgabe, Fertigkeiten, Fähigheiten beeinflusst
Tags: complex man, Mensch, Menschenbilder
Quelle: VO01 Folien
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Was kennzeichnet Menschenbilder und warum sind sie für A&O-Psychologie relevant? (Kirchler, 2011)
  • Grundlage für wissenschaftliche Theoriebildung und praktische Handlungen
  • zeitlichen Begrenzungen
  • gelten jeweils "aktuell" als selbstverständlich
  • können als Bezugssysteme gefasst werden, die Werte und Verhaltensweisen von Individuen und der gesamten Gesellschaft beeinflussen
  • sind individuelle und soziale Konstruktionen
  • werden im wissenschaftlichen Diskurs entwickelt, akzeptiert, kritisiert und im Laufe der Zeit verändert

Im Bereich der A&O Psychologie sind Menschenbilder besonders bedeutsam, da sie auch die Gestaltung von Arbeit prägen.
Tags: Arbeit, Menschenbilder
Quelle: VO01 Kirchler
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Welche verschiedenen Menschenbilder prägten den Lauf der Entwicklung der Arbeits- und Organisationspsychologie?
Verschiedene Menschenbilder prägen den Lauf der Entwicklung der Arbeits- und Organisationspsychologie:
  • Homo oeconomicus (Vernunft und Nutzenmaximierung),
  • social man (neben materiellen Bedürfnisse, soziale Bedürfnisse),
  • selfactualizing man (Streben nach Selbstverwirklichung)
  • Complex man (Vielfalt des Menschen) - selten als eigenständiges Menschenbild sondern als Erweiterung des Blickwinkels auf inter- und intraindividuelle Unterschiede, da alle bekannten Motive für einzelne Personen simultan bestimmend sein können.
Tags: Arbeitspsychologie, Menschenbilder, Organisationspsychologie
Quelle: VO01 Kirchler
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Wie entwickelte sich das Menschenbild des homo oeconomicus?
Die Väter des homo oeconomicus sind die Ökonomen Adam Smith, Thomas Robert Malthus, John Stuart Mill und David Ricardo.

Sie legten die Basis für ein Menschenbild, das einen (fiktiven) Durchschnittsmenschen beschreibt, der wirtschaftlich rational entscheidet.

Dies wurde vor dem Hintergrund entwickelt, dass Menschen nur über knappe Ressourcen verfügen und daher rational (den Gesetzen der Logik entsprechend) und nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung (= gegebenen Kosten, Nutzen maximieren, gegebenen Nutzen, die Kosten minimieren) Entscheidungen über die Verwendung der Ressourcen treffen müssen.

Die Entscheidungsträger haben klare und stabile Präferenzen, das heißt sie wissen, was sie wollen und ihre Präferenzen ändern sich nicht ständig während einer Entscheidung. Idealerweise verfügt der H.O. über alle Informationen, welche am Markt angeboten werden. Vollständige Infos und die Kenntnis der Eigenschaften und Konsequenzen der Alternativen sind weitere Merkmale des H.O.

Ausschließlich extrinsische Motive, allen voran Geld, können also hier zur Arbeit motivieren.
Tags: homo oeconomicus, Menschenbilder
Quelle: VO01 Kirchler
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 24.04.2014
Tags: Kirchler, Korunka, WS2013/2014, Folien, Bücher
 
Schlagwörter Karten:
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