Was versteht man unter "kriteriumsorientierter Diagnostik"? Wo kann diese sinnvoll eingesetzt werden?
Abgesehen davon, dass der Normalitätsbegriff an sich problematisch ist, ist in vielen Fällen die Relativierung eines Testwerts in Bezug auf die Referenzpopulation nicht zweckmäßig. Die Alternative ist kriteriumsorientiertes psychologisches Diagnostizieren.
Kriteriumsorientierte Diagnostik bedeutet, dass andere Vergleichsmaßstäbe zur Interpretation eines Testwertes herangezogen werden, als die Testwertverteilung in der Referenzpopulation.
Als möglicher Vergleichsmaßstab kommt entweder ein absolut festgelegter oder ein individuumsbezogener, relativ gewählter Ziel-Testwert in Frage.
Insbesondere für die pädagogisch-psychologische Diagnostik ist der Ansatz der kriteriumsorientierten Diagnostik von Bedeutung (Bezug auf einzelne Lernende oder Gruppe von Lernende). Dieser Ansatz überzeugt auch bei der klinisch-psychologischen Diagnostik, im Zuge einer (psycho-)therapieleitenden Diagnostik.
Umgekehrt sind im Zuge einer förderungsorientierten Diagnostik etwa Teilleistungsstörungen nur unter Verwendung einer geeichten Testbatterie zu entdecken. Ohne Bezug auf die Referenzpopulation wären Hochs und Tiefs nicht identifizierbar (Leistungsprofil im AID).
Im übertragenen Sinn findet kriteriumsorientiertes psychologisches Diagnostizieren manchmal auf statt, wenn der Testwert auf eine Referenzpopulation bezogen wird: Inwiefern nämlich, als gelegentlich das Kriterium festgelegt werden muss, welche Referenzpopulation tatsächlich die relevante ist.
Kriteriumsorientierte Diagnostik bedeutet, dass andere Vergleichsmaßstäbe zur Interpretation eines Testwertes herangezogen werden, als die Testwertverteilung in der Referenzpopulation.
Als möglicher Vergleichsmaßstab kommt entweder ein absolut festgelegter oder ein individuumsbezogener, relativ gewählter Ziel-Testwert in Frage.
- Eine individuelle Bezugsnorm liegt zugrunde, wenn eine Testwert auf den entsprechenden Testwert einer früheren Testung bezogen wird, also eine individuelle Veränderung gemessen wird.
- Eine sachliche, oder eben "kriteriumsorientierte" Bezugsnorm liegt dann zugrunde, wenn der Testwert auf ein bestimmtes Kriterium (Lern- oder Therapieziel) bezogen wird.
Insbesondere für die pädagogisch-psychologische Diagnostik ist der Ansatz der kriteriumsorientierten Diagnostik von Bedeutung (Bezug auf einzelne Lernende oder Gruppe von Lernende). Dieser Ansatz überzeugt auch bei der klinisch-psychologischen Diagnostik, im Zuge einer (psycho-)therapieleitenden Diagnostik.
Umgekehrt sind im Zuge einer förderungsorientierten Diagnostik etwa Teilleistungsstörungen nur unter Verwendung einer geeichten Testbatterie zu entdecken. Ohne Bezug auf die Referenzpopulation wären Hochs und Tiefs nicht identifizierbar (Leistungsprofil im AID).
Im übertragenen Sinn findet kriteriumsorientiertes psychologisches Diagnostizieren manchmal auf statt, wenn der Testwert auf eine Referenzpopulation bezogen wird: Inwiefern nämlich, als gelegentlich das Kriterium festgelegt werden muss, welche Referenzpopulation tatsächlich die relevante ist.
Tags: Eichung, Kriteriumsorientierte Diagnostik
Quelle: S80
Quelle: S80
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Psychologische Diagnostik
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 12.06.2013
Tags: SS2013, Holocher-Ertl
Schlagwörter Karten:
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