Wie entstand das Big-Five-Persönlichkeitsmodell? Was zeigen aktuelle Untersuchungen dazu?
Die Entstehung geht auf die Sedimentationshypothese zurück, welche besagt, dass
"alle Aspekte individueller Differenzen, welche bedeutsam, interessant oder nützlich sind oder waren, in die Sprache Eingang gefunden haben; je bedeutender ein solche individuelle Differenz, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein gesondertes Wort hervorbrachte.
Die Sedimentationshypothese impliziert, dass ... Lexika ... das Universum aller bedeutenden individuellen Unterschiede abdecken."
Ein solcher lexikalischer Ansatz diente schon R.B. Cattell als Grundlage für die Persönlichkeits-Fragebogenbatterie 16 PF-R. Diese Ergebnisse wurden in vielen weiteren Studien genutzt und analysiert.
Letztlich schließen Costa & McCrae aus kulturvergleichenden und verhaltensgenetischen Studien mit dem aktuellen Repräsentanten des Big Five-Persönlichkeitsmodells, der Persönlichkeits-Fragebogenbatterie NEO-PI-R, auf eine biologisch begründete universale Gültigkeit der Big-Five-Faktoren.
Neuere Forschungsergebnisse zusammengefasst, bietet sich zwar kein so einheitliches Bilds - so kommt Becker (2002) zu einen "Four-plus-X-factor" Modell, das dem Umstand Rechnung tragen soll, dass mindestens vier generell replizierbare Faktoren existieren, aber je nach Art und Anzahl erhobener Aspekte, Facetten, Skalen bzw. Items der Persönlichkeit auch entsprechend mehr Faktoren extrahiert werden können.
Nichtsdestotrotz bedeutet das Big Five-Persönlichkeitsmodell zum aktuellen Forschungsstand die Basis allen psychologischen Diagnostizierens im Persönlichkeitsbereich
"alle Aspekte individueller Differenzen, welche bedeutsam, interessant oder nützlich sind oder waren, in die Sprache Eingang gefunden haben; je bedeutender ein solche individuelle Differenz, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein gesondertes Wort hervorbrachte.
Die Sedimentationshypothese impliziert, dass ... Lexika ... das Universum aller bedeutenden individuellen Unterschiede abdecken."
Ein solcher lexikalischer Ansatz diente schon R.B. Cattell als Grundlage für die Persönlichkeits-Fragebogenbatterie 16 PF-R. Diese Ergebnisse wurden in vielen weiteren Studien genutzt und analysiert.
Letztlich schließen Costa & McCrae aus kulturvergleichenden und verhaltensgenetischen Studien mit dem aktuellen Repräsentanten des Big Five-Persönlichkeitsmodells, der Persönlichkeits-Fragebogenbatterie NEO-PI-R, auf eine biologisch begründete universale Gültigkeit der Big-Five-Faktoren.
Neuere Forschungsergebnisse zusammengefasst, bietet sich zwar kein so einheitliches Bilds - so kommt Becker (2002) zu einen "Four-plus-X-factor" Modell, das dem Umstand Rechnung tragen soll, dass mindestens vier generell replizierbare Faktoren existieren, aber je nach Art und Anzahl erhobener Aspekte, Facetten, Skalen bzw. Items der Persönlichkeit auch entsprechend mehr Faktoren extrahiert werden können.
Nichtsdestotrotz bedeutet das Big Five-Persönlichkeitsmodell zum aktuellen Forschungsstand die Basis allen psychologischen Diagnostizierens im Persönlichkeitsbereich
Tags: 16 PF-R, Big Five, NEO-PI-R, Persönlichkeitsfragebogen
Source: S218
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Was untersucht der 16 PF-R?
- Zielpopulation?
- Entwicklung?
- Kritik?
- Zielpopulation?
- Entwicklung?
- Kritik?
- wurde 1949 publiziert
- 16 PF-R: 16-Persönlichkeits-Faktoren Test revidierte Fassung
- Ausgehend von 18.000 persönlichkeitsrelevanten Begriffen wurde die hinsichtlich der Anzahl 16 berühmten Faktoren gewonnen.
- Cattell setzte zunächst ausgewählte Items nur zur Fremdbeurteilung ein und errechnete (immer ungefähr) 12 Faktoren.
- Erst umformuliert zur Selbstbeurteilung resultierten analoge 12 und zusätzlich 4, von im als "questionnaire-specific" bezeichnete Faktoren.
- In der deutschspr. aktuellen Fassung des 16 PF-R heißen die Faktoren grundsätzlich anders als früher
- 16 Faktoren: Wärme, logisches Schlussfolgern, Emotionale Stabilität, Dominanz, Lebhaftigkeit, Regelbewusstsein, Soziale Kompetenz, Empfindsamkeit, Wachsamkeit, Abgehobenheit, Privatheit, Besorgtheit, Offenheitfür Veränderung, Selbstgenügsamkeit, Perfektionismus, Anspannung
- Zielpopulation: Erwachsene ab 18 Jahren
- Einsatzmöglichkeit: Arbeits-, Betriebs- und Berufspsychologie
Entwicklung
- Itemzusammenstellung pro Skala erfolgten auf Basis der Trennschärfen, wobei berücksichtigt wurde, dass möglichst niedrige Korrelationen der Skalen untereinander entstehen.
- Anschließende Faktorenanalyse bezog sich auf jeweils 6 Items aufgeteilte Halbskalen. So wurde aufgrund des Eigenwertabfalldiagramms entsprechend dem Scree-Test die Entscheidung getroffen die ersten 16 Faktoren beizubehalten.
- Anschließend erfolgte eine hypothesenorientierte Zielrotation.
- In einem weiteren Schritt wurden die 16 untereinander korrelierende Primärdimension einer Faktorenanalyse mit anschließender orthogonaler Rotation unterzogen. Dabei ergaben sich 5 Sekundärfaktoren, die als globalere Persönlichkeitsdimensionen zu interpretieren sind.
Kritik
- Betrachtung des Eigenwerts: eigentlich nicht mehr als 5 Faktoren sinnvoll (manifestiert sich letztlich auch in 5 Sekundärfaktoren) Scree-Test: spricht für 5, eigentlich sogar nur für 4 Faktoren.
- Schiefwinkelige Rotation - was ist hierfür der psychologische Erklärungswert, da dadurch eine Korrelation zwischen den Faktoren vorhanden ist.
- geringe Übereinstimmungsvalidität zu Big-Five-Persönlichkeitsmodell (16 der 25 Korrelationen zw. 16-PR-R und NEO-FFI kleiner als 0,20)
- Empfehlung der Autoren zum Einsatz in "Anwendungsfeldern wie Arbeits-, Betriebspsychologie" ignoriert traditionell das Phänomen der Verfälschbarkeit.
Tags: 16 PF-R, Persönlichkeitsfragebogen
Source: S221
Source: S221
Was ist der "Scree-Test"?
Beim Scree-Test handelt es sich um eine von Cattell (1966) vorgeschlagene Grafik, in der die Eigenwerte (der vollständigen Faktorenlösung) der Größe nach aufgetragen werden.
Mit der Betrachtung beim kleinsten beginnend, zeigt sich dann so lange eine annähernd kontinuiertlicher Verlauf bis der entsprechende Faktor nicht mehr blog zufällig mehr Varianz (Eigenwert) erklärt als der vorhergehende: Es restuliert ein "Knick" im Verlauf.
Faktoren mit größeren Eigenwerten als der "Knick"-Faktor werden als inhaltlich bedeutsam interpretiert.
Horn (1965) hat ergänzend dazu vorgeschlagen, auch den Eigenwertverlauf simulierter Daten von wechselseitig unabhängig modellierten Variablen einzuzeichnen. Danach wären alle Faktoren mit solchen Eigenwerten bedeutend, die oberhalb des Eigenwertverlaufs der simulierten Variablen liegen.
Eine solche Prüfung wurde hier in Bezug auf den 16 PF-R nicht vorgenommen; sie fiele aber erfahrungsgeleitet gegen die 16-Faktorenlösung aus.
Mit der Betrachtung beim kleinsten beginnend, zeigt sich dann so lange eine annähernd kontinuiertlicher Verlauf bis der entsprechende Faktor nicht mehr blog zufällig mehr Varianz (Eigenwert) erklärt als der vorhergehende: Es restuliert ein "Knick" im Verlauf.
Faktoren mit größeren Eigenwerten als der "Knick"-Faktor werden als inhaltlich bedeutsam interpretiert.
Horn (1965) hat ergänzend dazu vorgeschlagen, auch den Eigenwertverlauf simulierter Daten von wechselseitig unabhängig modellierten Variablen einzuzeichnen. Danach wären alle Faktoren mit solchen Eigenwerten bedeutend, die oberhalb des Eigenwertverlaufs der simulierten Variablen liegen.
Eine solche Prüfung wurde hier in Bezug auf den 16 PF-R nicht vorgenommen; sie fiele aber erfahrungsgeleitet gegen die 16-Faktorenlösung aus.
Tags: 16 PF-R, Persönlichkeitsfragebogen
Source: S224
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Author: coster
Main topic: Psychologie
Topic: Psychologische Diagnostik
School / Univ.: Universität Wien
City: Wien
Published: 12.06.2013
Tags: SS2013, Holocher-Ertl
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