Was versteht man unter Validität im Allgemeinen?
Unter Validität eines Tests ist zu verstehen, dass er tatsächlich jenes Persönlichkeitsmerkmal misst, welches er zu messen behauptet.
Tags: Validität
Source: S55
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Welche verschiedenen Konzepte und Begriffe der Validität können unterschieden werden (im Überblick)?
- Inhaltliche Gültigkeit
- Konstruktvalidität
- Kriteriumsvalidität
Tatsache ist, dass die Validierungsversuche vieler Tests sehr unbefriedigend sind, zumindest was ihre prognostische Validität betrifft!
Tags: Validität
Source: S55
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Was versteht man unter der "inhaltlichen Gültigkeit"? Welche Arten können unterschieden werden? Was ist das Problem der "inhaltlichen Gültigkeit"?
Von "inhaltlicher Gültigkeit" eines Tests ist zu sprechen, wenn dieser selbst, quasi definitionsgemäßg, das optimale Kritierum des interessierenden Merkmals darstellt.
Problem der inhaltlichen Gültigkeit: Man erhält kein konkretes, valides Maß der inhatlichen Gültigkeit.
- Triviale Validität: z.B. Arbeitsprobe zur Textverarbeitung (einen Text abtippen)
- Logische Validität: z.B. Schulleistungstests (Rechenaufgaben die dem Lehrstoff entsprechen)
- Regelgeleitete Itemkonstruktion: Die inhatliche Gültigkeit ist dann gegeben wenn tatsächlich logische Regeln angewendet werden müssen um die Aufgaben zu lösen. (Beispiel Wiener Matrizen Test)
- Expertenrating: jedes einzelne Item wird von Experten dahingehend geprüft, ob es in Bezug auf die gegebene operationale Definition passt. - Validierung eines Intelligenztests für Kinder (Beispielitems: Welcher Tag kommt nach Sonntag? Wieviele Planeten sind in diesem Sonnensystem?) … Jedes Testitem – Ist dies ein notwendiges und wichtiges Wissen? – so gab es z.B. eine große Diskussion bei der Frage zu Planeten.- Problem:Wer sind die Experten? Wie repräsentativ ist die Auswahl der Experten – Lehrer, Pädagogen, Eltern, Psychologen … - sehr häufig werden Psychologiestudenten eingesetzt (problematisch)Wie erfolgt die Qualifikation von Experten?
Problem der inhaltlichen Gültigkeit: Man erhält kein konkretes, valides Maß der inhatlichen Gültigkeit.
Tags: Validität
Source: S55, VO03
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Was ist der Zusammenhang zwischen inhaltlicher Gültigkeit (trivialer + logischer Validität) und Augenscheinvalidität?
Inhaltliche Gültigkeit != Augenscheinvalidität
Augenscheinvalidität meint, dass der TP augenscheinlich klar ist, was mit dem Test zu messen beabsichtigt wird; sie durchschaut die Messintention. … nicht: dass der Test augenscheinlich valide ist.
Augenscheinvalidität meint, dass der TP augenscheinlich klar ist, was mit dem Test zu messen beabsichtigt wird; sie durchschaut die Messintention. … nicht: dass der Test augenscheinlich valide ist.
- Nachteil Augenscheinvalidität: Verfälschbarkeit hinsichtlich sozialer Erwünschtheit
- Vorteil Augenscheinvalidität: Es gibt Personen die nicht gerne getestet werden möchten (z.B. Manger). Beispiel Auswahl von Justizanstaltsleiter – Bewerber weigerten sich die Tests durchzuführen). Wenn die Personen jedoch genau Wissen was getestet wird, kann die Bereitschaft erhöht werden.
Tags: Augenscheinvalidität, Validität
Source: VO03
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Was versteht man unter "ökologischer Validität"?
Unter ökologischer Validität versteht man, dass das psychologische Diagnostizieren den Anforderungen der „natürlichen Lebensbedingungen“ entspricht.
Es geht also um die Beschreibung und „Funktionsanalyse“ des Menschen unter seinen natürlichen Alltagsbedingungen.
Beispiel: Es gibt 2 Möglichkeiten um den Arbeitsstil einer Testperson zu überprüfen (z.B. impulsives Arbeitsverhalten (Vorteil: schnelle Entscheidung, Nachteil: es passieren Fehler) oder reflexiver Stil (Vorteil: überlegte Entscheidungen und es passieren wenig Fehler, Nachteil: dauert länger)
Es geht also um die Beschreibung und „Funktionsanalyse“ des Menschen unter seinen natürlichen Alltagsbedingungen.
Beispiel: Es gibt 2 Möglichkeiten um den Arbeitsstil einer Testperson zu überprüfen (z.B. impulsives Arbeitsverhalten (Vorteil: schnelle Entscheidung, Nachteil: es passieren Fehler) oder reflexiver Stil (Vorteil: überlegte Entscheidungen und es passieren wenig Fehler, Nachteil: dauert länger)
- Fragebogen – ist dies eine gültige Information?
- Beobachtung bei der Ausführung einer Arbeitsaufgabe – höhere ökologische Validität
- Beobachtung im täglichen Leben – höchste ökologische Validität
Tags: Validität
Source: VO03
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Was versteht man unter "Konstruktvalidität"? Welche Arten werden unterschieden werden?
Wenn ein Test gewisse theoretische bzw. theoriegeleitete Vorstellungen erfüllt.
- Klassische Ansatz: Faktorenanalyse Beispiele: Wechsler – „verbale Intelligenz“, „praktische (Handlungs)Intelligenz“Falls faktorenanalytisch Ergebnisse überhaupt Hypothesen stützen können.... tun dies diejenigen bezüglich des HAWIK-III: Es resultieren zwei Faktoren mit einem Eigenwert deutlich größer als 1Siehe auch Grafische Darstellung der Ladungen der 13 Untertests des HAWIK-III in der Varimax-rotierten 2-Faktorenlösung
- Nicht-korrelative Ansätze - Extremgruppenvalidierung: Analyse interindividueller Unterschiede und zwar zwischen Gruppen, die sich aus dem Konstrukt ableiten – z.B. Konstruktvalidierung bei VAGO – Test zu Kooperativen Verhalten (2 Gruppen finden – Personen die sich kooperativ zeigen (Mannschaftssportler) und Personen die sich nicht kooperativ zeigen (Individualsportler).Ergebnis: immerhin 72,5% der Einzelsportler und 57,5% der Mannschaftssportler richtig zugeordnet.- Analyse intraindividueller UnterschiedWird ein Test mehrmals vorgegeben, so sollten bei habituellen Merkmalen keine Veränderungen in den Testwerten resultieren;Bei situationsabhängigen Verhaltensweisen müssten aber entsprechende deutliche Unterschiede auftreten. z.B. Validierungsversuche von computerisierten Belastbarkeitstests (Man versucht die Testpersonen manipulativ zu belasten, z.B. mit Bildschirm flimmert, Tastatur funktioniert nicht mehr). Validierung erfolgt indem jeweils ein Durchgang durchgeführt mit und ein Durchgang ohne Belastung und dabei wurde der Hautleitwiderstand und die Herzfrequenz gemessen. - Selbst- bzw. Fremdbeobachtungen während der Bearbeitung des TestsInsbesondere durch Beobachten des Entscheidungs- bzw. Lösungsprozesses (z.B. Methode des „lauten Denkens“)
Tags: Validität
Source: S57, VO03
Source: S57, VO03
Was versteht man unter Kriteriumsvalidität?
Eine bestimmte als relevant angesehene Variable (sog. „Außenkriterium“) wird mit dem interessierenden Test korreliert.
Beispiele für „Außenkriterium“: Leistungstest – höchster Schulabschluss, Notendurchschnitt, Berufliche Erfolg
Problem der Übereinstimmungsvalidität:
Problem der prognostischen Validität:
Je ferner das Außenkriterium in der Zukunft liegt, desto schwieriger wird es unabhängig von anderen Einflussfaktoren eine prognostische Validität zu untersuchen.
Beispiele für „Außenkriterium“: Leistungstest – höchster Schulabschluss, Notendurchschnitt, Berufliche Erfolg
Problem der Übereinstimmungsvalidität:
- wenn der alte Test mangelhaft ist – taugt er als Außenkritierium wenig
- wenn er die Gütekriterien erfüllt – besteht für den neuen Test kein Bedarf
Problem der prognostischen Validität:
Je ferner das Außenkriterium in der Zukunft liegt, desto schwieriger wird es unabhängig von anderen Einflussfaktoren eine prognostische Validität zu untersuchen.
Tags: Validität
Source: S64
Source: S64
Was ist ein neues Validierungskonzept (Konzept zur Überprüfung der Validität)?
Als neues Validierungskonzept kann die "Evaluation diagnosespezifischer Förderung" angesehen werden.
Wenn ein Test valide sein soll, dann muss er mit seiner Diagnose zumindest zwischen zwei Gruppen differenzieren.
Verfügen wir nun über bewährte differenzielle Therapie-(Förderungs-)Programme, so sollten diese, diagnosespezifisch eingesetzt, auch nur bei denjenigen Gruppen Erfolg zeigen, wofür sie gedacht sind. Gelingt dieser Nachweis nicht, so muss die (differenzielle) Diagnose rückwirkend als nicht valide bezeichnet werden.
(Beispiel: Kinder die beim AID in bestimmten Untertests Teilleistungsstörungen zeigten, wurden 6 Monate einschlägig mit Förderprogrammen trainiert, und zeigten signifikant größere Leistungsfortschritte als Kinder mit anderen diagnostizieren Teilleistungsstörungen)
Wenn ein Test valide sein soll, dann muss er mit seiner Diagnose zumindest zwischen zwei Gruppen differenzieren.
Verfügen wir nun über bewährte differenzielle Therapie-(Förderungs-)Programme, so sollten diese, diagnosespezifisch eingesetzt, auch nur bei denjenigen Gruppen Erfolg zeigen, wofür sie gedacht sind. Gelingt dieser Nachweis nicht, so muss die (differenzielle) Diagnose rückwirkend als nicht valide bezeichnet werden.
(Beispiel: Kinder die beim AID in bestimmten Untertests Teilleistungsstörungen zeigten, wurden 6 Monate einschlägig mit Förderprogrammen trainiert, und zeigten signifikant größere Leistungsfortschritte als Kinder mit anderen diagnostizieren Teilleistungsstörungen)
Tags: Validität
Source: S68
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Author: coster
Main topic: Psychologie
Topic: Psychologische Diagnostik
School / Univ.: Universität Wien
City: Wien
Published: 12.06.2013
Tags: SS2013, Holocher-Ertl
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