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Alle Oberthemen / Bildungswissenschaften / 1A Biwi Lerngruppe

1A BiWi Lerngruppe 33040 und 33045 (219 Karten)

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Der Grundbegriff Bildung - Karte 4/?? (SB 33040/S. 67 - 69)
Sechs Momente von Bildung (1)
Traditionsreicher & komplexer Begriff steht der heute tendenziell eher flachen Verwendung gegenüber (1/2):
Bildung ≠ Ausbildung Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich (reflexive Auseinandersetzung); Bildung IST Grundlage von Ausbildung, Negativ: Verwertbarkeit und Rückfluss von Humankapital
Bildung = Selbstgestaltung (Sorge um sich) ≠ (ego.) Selbstliebe, vielmehr: wachsame, aufmerksame Lebensführung (Begierden, Körper, Lust, Ernährung, Soziales, Kapital => Mündigkeit); Selbst-, Sozial-, Sachbezug
Bildung = Suche nach Erkenntnis Leidvoller Prozess, Auseinandersetzung mit Widersprüchen und ihr Verstehen als fundamentale Basis von Bildung (Platon -> Höhlengleichnis)
Bildung = Sichfremdwerden Transformation des Selbst (was ich zu wissen glaube), reflexive Auseinandersetzung, Erfahrungen erfolgen im Zwischenraum von Eigenem und Fremdem; "mündiges Leben = Leben ohne Bedienungsanleitung
Tags: Ausbildung, Bildung, Erkenntnis, Höhlengleichnis, leidvoller Prozess, Platon, Sorge um sich, Transformation, zwischen Eigenem und Fremdem
Quelle: SB 33040/S. 67 - 69
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Platon - Karte 2/15 [Quelle: 33040 S. 74; Kap. 6]
Paideia
(griech. für „Bildung“)

  • Prozess der Erkenntniserlangung
  • es findet Transformation des Verhältnisses zu sich selbst, den Mitmenschen und zur Welt statt
  • Umwendung (griech.: periagoge) des Blickes („Der Mensch sieht die Welt mit anderen Augen“)
  • Mensch und Welt sind in göttlichen Kosmos eingebettet und bezieht sich auf das „unveränderliche vollkommene Eine der Idee“
  • Erkenntniserlangung wird als ein „Bewegtwerden“ durch die Außenwelt (inkl. der Dinge) verstanden
  • Paideia besitzt eine ethisch-politische Qualität
Tags: Paideia, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 3/15 [Quelle: 33040 S. 75; Kap. 6.1]
Elenktik
  • Kunst der Überführung
  • Platons Kunstform in seinen dialogischen Werken den Gesprächspartner von Sokrates  in den Bildungsprozess zu involvieren
  • Methoden der Hauptfigur Sokrates: Fragen, Prüfen und Widerlegen
  • Der Lernende wird mit sich selbst als Nichtwissender konfrontiert
Tags: Elenktik, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 4/15 [Quelle: 33040 S. 75; Kap. 6.1]
Mäeutik
  • „Hebammenkunst“ bzw. „Geburtshelfer“ bei der Geburt eigener Gedanken und Erkenntnisse im Sinne der „Paideia“
  • Durch geeignete Fragen wird einer Person zu einer Erkenntnis verholfen
Tags: Mäeutik, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 5/15 [Quelle: 33040 S. 75; Kap. 6.1]
Dialektik
  • Griechisch für „die Kunst der Unterredung“
  • Dialektik ist der „Vollzug“ der Paideia
  • dialektisches Philosophieren ist der Königsweg der Bildung
  • bietet den Rahmen für Elenktik und Mäeutik
  • umfasst das gemeinsame Gespräch und Nachdenken mit den Gesprächspartnern
  • Voraussetzung ist die Offenheit für die Gesprächspartner und für neue Erkenntnisse

Tags: Dialektik, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 6/15 [Quelle: 33040 S. 75; Kap. 6.1]
Politeia
  • Politeia ≙  Platons Staatslehre
  • befasst sich mit einer gerechten Einrichtung im Ideal des Stadtstaates (polis)
  • Staat wird als Teil der eigenen Erfahrungen, Ordnungen und der Seele der Polis gesehen


Gleichnisse aus Platons „Politeia“

Sonnengleichnis
Liniengleichnis
Höhlengleichnis
Tags: Platon, Politeia
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 8/15 [Quelle: 33040 S. 76; Kap. 6.1]
Höhlengleichnis 2/4
Das Höhlengleichnis – Welt des Scheins

Status quo:
  • seit der Geburt gefesselte Menschen sitzen in einer Höhle
  • mit dem Rücken zum langgestreckten Ausgang
  • mit ständigem Blick auf die zum Ausgang gegenüberliegende Wand
  • hinter einer Mauer (hinter dem Ausgang) brennt ein Feuer
  • Feuer leuchtet in die Höhle hinab
  • alles, was hinter der Mauer geschieht wird schattenhaft auf die angeschaute Wand projiziert


→ Die Schatten bedeuten die Welt des Scheins (empirisch-sichtbar), die von den Gefesselten aus Unkenntnis für wahr gehalten wird
Tags: Höhlengelichnis 2 Welt des Scheins, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 11/15
Zusammenstellung aller Gleichnisse mit ihren Analogien
Tags: Platon, Zusammenstellung aller Gleichnisse mit ihren Analogien
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 12/15 [Quelle: 33040 S. 79; Kap. 6.2]
Die Idee des Guten
Idee ≙ Form des Seins
Ontologie ≙ die Lehre des Seins
  • das Gute und Schöne steht für unvergängliches Glück
  • die Idee des Guten, Wahren und Schönen ist die höchste Form des Seins, welche als einzige die Möglichkeit der Erkenntnis bietet
  • die Idee des Guten bietet eine Orientierung für menschliches Denken und Handeln
  • das wahre Sein erkennt man nur in der Reflexion, die durch das individuell Sinnliche betrieben wird
  • die „Perspektive“ des Erkennens ist wichtig

→ Die Idee des Guten, Wahren und Schönen ist nicht selbst Gegenstand der Erkenntnis, sondern muss an einem Gegenstand oder in einem Tun erkannt werden
→ Dinge sind nur wirklich, wenn sie an der Idee des Guten, Wahren und Schönen teilhaben
Tags: die Idee des Guten, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 13/15
[Quelle: 33040 S. 80-82; Kap. 6.3 und PlatonHandout]
Anamnesislehre
  • Leib ist vergänglich (ihm haftet das Sinnliche an)
  • Seele ist unsterblich (ihr kommt die Möglichkeit der Erkenntnis zu)
  • Seele besaß schon einmal Ideen und Erkenntnis
  • Verband von Leib und Seele lässt die Erkenntnis vergessen
  • Kenntnisse werden nicht neu erworben, sondern durch die Seele wieder erinnert
  • mit jeder Erkenntnis der Ideen und dem Anblick ihrer Schönheit kommt die Seele der Erkenntnis näher
Tags: Anamnesislehre, Platon
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 14/15 [Quelle: 33040 S. 82; Kap. 6.4]
Das Symposion (philosophischer Dialog in Form eines Gastmahls):
Eros:
  • der Eros ist der Bildungstrieb des Menschen
  • der Eros begehrt alles Schöne und Gute
  • der Eros ist die Liebe zu allem Schönen und der Weisheit
  • die Weisheit ist das „Allerschönste“
  • der Eros ist der Antrieb, das Unsterbliche zu suchen
  • er ist aber KEIN innerer Trieb sondern muss sich an etwas entzünden (z.B. pädagogisch)
  • er ist nicht umkehrbar

→  die körperliche Zeugung von Kindern ist das Streben des Leibes nach Unsterblichkeit
→ die geistige Zeugung richtet sich auf die Erkenntnis, Einsicht und Teilhabe an die Idee des Wahren, Schönen und Guten
→ Bildung ist schmerzhaft und leidenschaftlich (der Mensch lernt, anders zu sehen)
→ Bildung ist nie abgeschlossen

Tags: Eros, Platon, Symposion
Quelle: Shelly Kapitel 6
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Platon - Karte 15/15   [Quelle: 33040 S. 84; Kap. 6.4]
Der Stufenweg der Erkenntnis
Der Stufenweg der Erkenntnis≙ Der Stufenweg der Liebe ≙ Der Stufenweg des Eros (Bildungsweg)


Umfasst das Körperliche und das Seelische:

1. Liebe zu einem schönen Leib (Liebe entzündet sich an einem Körper)
2. Liebe zu allen schönen Körpern (Liebe steigert sich)
3. Liebe zur Schönheit der Seele (tugendhaftes Handeln und Liebe zur Wissenschaft)
4. Erkenntnis der Ideen (als oberstes Ziel)


Tags: Platon, Stufenweg der Erkenntnis
Quelle: Shelly Kapitel 6
Kartensatzinfo:
Autor: bonsai
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: 1A Biwi Lerngruppe
Veröffentlicht: 18.02.2014
 
Schlagwörter Karten:
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