Emile Durkheim 1/11
(1858 -1917)
- Begründer der Soziologie
- einer der ersten Wissenschaftler, die menschliches Verhalten unter Gesichtspunkt der Sozialisation untersucht haben
- eine der Hauptfragen: wie kann soziale Ordnung durch soziale Bindungen des Menschen konstituiert werden?
Tags: Biographie, Durkheim
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 2/11 8S 130)
Definition und soz. Tatbestände
Definition und soz. Tatbestände
Definition Sozialisation nach D: wissenschaftliche Außenperspektive auf Verhalten des Menschen als soziales Handeln
(=> Entmythologisierung des Individuums als Element einer arbeitsteiligen Gesellschaft)
Herangehensweise: naturwissenschaftlich um nomologische (durch Gesetzte belegt, nicht Einzelfall) Aussagen zu formulieren
Ziel: Gesetze für die Gesellschaft aufstellen
Untersucht werden sämtliche soz. Faktoren, äußere Einflussnahmen und Phänomene => soziale Tatbestände
soziale Tatbestände= Realitäten in der immateriellen Gestalt kollektiver Vorstellungen, die auf menschliches Verhalten wirken
(=> Entmythologisierung des Individuums als Element einer arbeitsteiligen Gesellschaft)
Herangehensweise: naturwissenschaftlich um nomologische (durch Gesetzte belegt, nicht Einzelfall) Aussagen zu formulieren
Ziel: Gesetze für die Gesellschaft aufstellen
Untersucht werden sämtliche soz. Faktoren, äußere Einflussnahmen und Phänomene => soziale Tatbestände
soziale Tatbestände= Realitäten in der immateriellen Gestalt kollektiver Vorstellungen, die auf menschliches Verhalten wirken
Tags: Durkheim, soziale Tatbestände, Sozialisation
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 3/11 (S.130)
Forschungsansatz und Fragestellung
Forschungsansatz und Fragestellung
Ansatz: deskriptive Theorie: fragt nicht kritisch, was Gesellschaft sein soll, sondern was sie ist
Gesellschaft ist nicht Gegenstand freiheitlicher Gestaltung, sondern in ihr zeigt sich die Natur des Sozialen
Das Soziale wird eigener Bereich (nach August Comte - Begründer des Positivismus)
Gesellschaftlicher Wandel = evolutionsbiologischer Reflex auf:
Individuum passt sich an <=> Veränderung in der Gesellschaft
Frage: Was sind gesellschaftsstabilisierende Faktoren?
Erziehung und Bildung funktional auf Reproduktion von Erhalt der Gesellsch. bezogen
Gesellschaft ist nicht Gegenstand freiheitlicher Gestaltung, sondern in ihr zeigt sich die Natur des Sozialen
Das Soziale wird eigener Bereich (nach August Comte - Begründer des Positivismus)
Gesellschaftlicher Wandel = evolutionsbiologischer Reflex auf:
- Bevölkerungswachstum
- technologische Erneuerung der Kommunikations - und Verkehrsformen
Individuum passt sich an <=> Veränderung in der Gesellschaft
Frage: Was sind gesellschaftsstabilisierende Faktoren?
Erziehung und Bildung funktional auf Reproduktion von Erhalt der Gesellsch. bezogen
Tags: Durkheim, Forschungsansatz und Fragestellung
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 4/11 (S 131 ff)
2 Arten sozialer Bindung: mechanische und organische Solid.
2 Arten sozialer Bindung: mechanische und organische Solid.
mechanische Solidarität
hält segmentierte Gesellschaft zusammen
≙ ursprüngl. selbstverständl. Solid.
=> braucht keine Regeln
Gesellschaftsform:
hält segmentierte Gesellschaft zusammen
≙ ursprüngl. selbstverständl. Solid.
=> braucht keine Regeln
Gesellschaftsform:
- niedrige Bevölkerungszahl
- geringe Individualisierung
- starkes Kollektivbewusstsein
- wenig Arbeitsteilung Recht: repressives Recht: Strafe: Sühne=> soziale Ordnung wird hergestelltFazit: Kollektivbewusstsein = Bewusstsein des Einzelnen=> Individualität wird aufgelöstOrdnung d. Ganzen + Unterwerfung ist wichtiger als der Einzelne
Tags: Durkheim, mechanische Solidarität
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 5/11 (S 131 ff)
2 Arten sozialer Bindung: mechanische und organische Solid.
2 Arten sozialer Bindung: mechanische und organische Solid.
solidarische Solidarität
hält arbeitsteilige Gesellschaft zusammen
= Zustand soz. Orientierungs- und Bindungslosigkeit
=> muss aufgefangen werden
Gesellschaftsform:
hält arbeitsteilige Gesellschaft zusammen
= Zustand soz. Orientierungs- und Bindungslosigkeit
=> muss aufgefangen werden
Gesellschaftsform:
- hohe Bevölkerungszahl
- starke Individualisierung
- schwaches Kollektivbewusstsein (Würde des Menschen = Norm)
- differenzierte Arbeitsteilung Recht: restitutives Recht: Einhaltung verlässlicher Rechtszustände=> Resozialisation - Ausglaich wird hergestelltFazit: kein mechanische Unterordnung=> Individualisierte Arbeitsteilung schafft Netz v. Abhängigkeitendas liefert Zusammenhalt
Tags: Durkheim, solidarische Solidarität
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 6/11 (S.134)
Arbeitsteilung und Moral
Arbeitsteilung und Moral
Aufeinanderangewiesensein haben in moderner Gesellschaft moralische Qualität
Aufgabenteilung = moralisches Grundprinzip der sol. Gesellschaft
=> erzeugt Solidarität, auf der die Moral fußt
=> Basis der moralische Ordnung
Moral =
Soziale Realitäten/ Tatbestände und moralisches Regelwerk verändern sich OHNE intentionalität des Menschen
=> das Soziale muss aus dem Sozialen heraus erklärt werden
Gut ist, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt.
D. sucht (wegen Arbeitsteilung) neue moralische Maßstäbe zur Erreichung organischer Solidarität, um Defizite auszugleichen
Aufgabenteilung = moralisches Grundprinzip der sol. Gesellschaft
=> erzeugt Solidarität, auf der die Moral fußt
=> Basis der moralische Ordnung
Moral =
- herrschendes Regelwerk der Gesellschaft, das historisch evolutionär gewachsen ist
- Grundlage der Herstellung gesellschaftl. Integration
Soziale Realitäten/ Tatbestände und moralisches Regelwerk verändern sich OHNE intentionalität des Menschen
=> das Soziale muss aus dem Sozialen heraus erklärt werden
Gut ist, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt.
D. sucht (wegen Arbeitsteilung) neue moralische Maßstäbe zur Erreichung organischer Solidarität, um Defizite auszugleichen
Tags: Arbeitsteilung und Moral, Durkheim
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 7/11 (S. 135)
Amonien
Amonien
Anomie:
Moderne Gesellschaft:
Vermeidung von Anomien: durch rationale Einrichtung der Gesellschaft; Erziehung dienst als methodische Sozialisation
- Ordnungslosigkeit, soziale Bindungslosigkeit des Individuums
- Werte und Normen sind unklar
- Auseinanderklaffen von individuellen Handlungen und deren Einbindung in soz. Ganzes
Moderne Gesellschaft:
- unterliegt der Gefahr der Anomie
- Moral droht zu verkümmern
- Ordnung zerbricht
- defizitär wegen Abkehr von segmentierter Geellschaft => vernünftige Moral soll Anomien überwinden (durch Analyse, was fehlt)
Vermeidung von Anomien: durch rationale Einrichtung der Gesellschaft; Erziehung dienst als methodische Sozialisation
Tags: Anomie, Durkheim
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 8/11 (S. 136)
Innere Ökonomie
Innere Ökonomie
innere Ökonomie:
Soziale Moral: Regelsystem, das sich von außen durch seine inhärente Autorität dem Einzelnen aufzwingt.
Das Individuum wird durch Wertvorstellungen (von außen) konstituiert => über methodische Sozialisation (=Erziehung)
Der Mensch wird von Gesellschaft gemacht, so wie ihn innere Ökonomie braucht.
Ziel: i.Ö. will
- bestimmt das notwendige soziale Verhalten
- Bezugssystem: moralisches Regelwerk in der Gesellschaft
Soziale Moral: Regelsystem, das sich von außen durch seine inhärente Autorität dem Einzelnen aufzwingt.
Das Individuum wird durch Wertvorstellungen (von außen) konstituiert => über methodische Sozialisation (=Erziehung)
Der Mensch wird von Gesellschaft gemacht, so wie ihn innere Ökonomie braucht.
Ziel: i.Ö. will
- Normalzustand herstellen + bzw. Gesellschaft verbessern oder effektiver machen (auf Grundlage der Funktionszusammenhänge)
- effiziente Kooperationsprozesse
- reibungslose Organisation der Gesellschaft
Tags: Durkheim, Innere Ökonomie
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 9/11
Erziehung als methodische Sozialisation
Erziehung als methodische Sozialisation
E wird zentraler Weg der Reproduktion der Gesellschaft (Grundlage: Bindung + Zusammenhalt sollen gestärkt werden) z.B. müssen beim Kind Ähnlichkeiten fixiert werden
E= genuin soziale Angelegenheit mit sozialer Erhaltungsfunktion (nicht Entfaltung des Individuums)
bzw. Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft
=> angewandte Soziologie zur Erhaltung des Systems
Sozialisation als Prozess der Reproduktion:
Sozialisationsprozesse erzeugen das soziale Wesen Mensch
(individuellesWesen: persönliche Geisteszustände;
soziales Wesen: System von Ideen, Gefühlen, Gewohnheiten „unsere“ Gruppe)
E= genuin soziale Angelegenheit mit sozialer Erhaltungsfunktion (nicht Entfaltung des Individuums)
bzw. Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft
=> angewandte Soziologie zur Erhaltung des Systems
Sozialisation als Prozess der Reproduktion:
- Integration in soziale Ordnung
- Übernahme des Moralsystems
- Gewährleitung der Vielfalt
- Individualisierung der Mitglieder
Sozialisationsprozesse erzeugen das soziale Wesen Mensch
(individuellesWesen: persönliche Geisteszustände;
soziales Wesen: System von Ideen, Gefühlen, Gewohnheiten „unsere“ Gruppe)
Tags: Durkheim, Erziehung als methodische Sozialisation
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 10/11
Aufgeklärte Zustimmung: 3 soziologische Voraussetzungen für Moral
Aufgeklärte Zustimmung: 3 soziologische Voraussetzungen für Moral
1. Geist der Disziplin:
2. Anschluss an die Gruppe
3. Autonomie des Willens
Problem: der Einzelne besitzt Freiheit und Würde, aber wie ist Autonomie des Willens bei gleichzeitiger Regelbefolgung möglich?
- unbedingte Unterordnung unter das Gesollte
- Vermeidung egoistischer Verhaltensformen
- kategorische Anerkennung normativer Regeln
- Einhaltung moralischer Gesetze = Regelsystem der Gesellschaft
- Schule dient zur Einübung und Gehorsam (Regelverletzung -> Sanktionen)
2. Anschluss an die Gruppe
- über Bindung an Gruppe werden moralische Werte und Normen vermittelt => stärkt Bindung
3. Autonomie des Willens
Problem: der Einzelne besitzt Freiheit und Würde, aber wie ist Autonomie des Willens bei gleichzeitiger Regelbefolgung möglich?
Tags: 3 soziologische Voraussetzungen für Moral, Durkheim
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Emile Durkheim - Karte 11/11
Aufgeklärte Zustimmung
Aufgeklärte Zustimmung
Einsicht der Moral - warum handeln wir so? - muss frei angenommen werde: frei =aufgeklärt
moralisches Handeln = altruistisch
(nach Kant: Autonomie des Willens = oberstes Moralprinzip)
Zwang negiert Freiheit des Venunftwesens -> Unmoral
Kritik: D. Bestimmung von Moralsystem passt nicht zu moderner Vorstellung von Gesellschaft (Befreiung von Zwängen)
ABER: Regels der Moral liegen außerhalb des menschlichen Willens und die Einhaltung erfolgt durch erduldeten Zwang => Notwendigkeit der Einhaltung ist Mensch bewusst und er passt sich freiwillig an (nicht passiv)
===> aufgeklärte Zustimmung
D. will aktive Zustimmung, Einsicht der Richtigkeit + gesellschaftlichen Relevanz
moralisches Handeln = altruistisch
(nach Kant: Autonomie des Willens = oberstes Moralprinzip)
Zwang negiert Freiheit des Venunftwesens -> Unmoral
Kritik: D. Bestimmung von Moralsystem passt nicht zu moderner Vorstellung von Gesellschaft (Befreiung von Zwängen)
ABER: Regels der Moral liegen außerhalb des menschlichen Willens und die Einhaltung erfolgt durch erduldeten Zwang => Notwendigkeit der Einhaltung ist Mensch bewusst und er passt sich freiwillig an (nicht passiv)
===> aufgeklärte Zustimmung
D. will aktive Zustimmung, Einsicht der Richtigkeit + gesellschaftlichen Relevanz
Tags: aufgeklärte Zustimmung, Durkheim
Quelle: Tanja Kapitel 10
Quelle: Tanja Kapitel 10
Kartensatzinfo:
Autor: bonsai
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: 1A Biwi Lerngruppe
Veröffentlicht: 18.02.2014
Schlagwörter Karten:
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