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Alle Oberthemen / Bildungswissenschaften / Allgemein

1A BiWi (359 Karten)

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Pädagogischen Differenzierungen
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Erläutere den emanzipatorischen Gedanken der platonischen Bildungstheorie.
Befreien von den Fesseln

Der Mensch befreit sich aus der alltäglichen Befangenheit, aber auch aus der mitmenschlichen Voreingenommenheit und Vergleichung.
Tags: emanzipatorischen Gedanken, platonischen Bildungstheorie
Quelle:
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Erläutere den partizipatorischen Gedanken der platonischen Bildungstheorie.
Teilhabe des Menschen an der Wahrheit von allem, was ist und werden kann.
Tags: partizipatorischen Gedanken, platonischen Bildungstheorie.
Quelle:
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Erläutere den theoretischen Gedanken der platonischen Bildungstheorie.
Erschließung des Ganzen durch Denken, durch Erkenntnis, Einsicht, Wissens und Vernunft.
Tags: platonischen Bildungstheorie, theoretischen Gedanken
Quelle:
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Erläutere den periagogischen Gedanken der platonischen Bildungstheorie.
Abkehr von  der alltäglichen Lebensweise und ihren Bindungen. Über einen langen, unbequemen Weg hin zur Wahrheit (Aletheia).
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Erläutere den politisch-praktischen Gedanken der platonischen Bildungstheorie.
Die Leitung und Mitwirkung an der staatlichen Wirklichkeit muss das Resultat der Bildung sein. (bsp: Rückkehr in die Höhle um die unwissenden an der Wahrheit teilhaben zu lassen)

Jeder Bürger hat die Aufgabe, zum gemeinsamen Wohl beizutragen, indem er sich auf angemessene Weise harmonisch in das Ganze einfügt und ihm dient.
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Was ist Bildung für Platon NICHT?
Bildung ist niemals Übermittlung von Kenntnissen oder Entwicklung und Ausbildung von Fähigkeiten.
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Nenne Platons Postulate der Wissenschaftlichkeit.
1. Rationalität (Begründetheit)
2. Intellektualität (Einsichtigkeit)
3. Logizität (Folgerichtigkeit)

-"Vorrang der Einsicht"
- "Nachvollziehbarkeit jeder Aussage"
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Was kennzeichnet die paideia Platons?
Ambivalenz: Es bezieht sich auf die Aktivierung des Denkens durch den einzelnen. Es ist einmal die Übernahme einer fertigen Sinnwelt und erst danach erfolgt die Selbstständigkeit im Denken. (Ist die Welt ein abgeschlossenes fertiges Ganzes? Was gibt es noch  zu entdecken und zu erfinden?)
Erziehung - Motivierung des einzelnen durch eine fremde Instanz (Eltern, Lehrer, Erzieher usw.). Das zu Vermittelnde muss ihm einleuchten/verständlich sein und den Horizont erweitern.
Der lange Bildungsweg - Um das höchste Ziel der Erziehung zu erreichen, muss ein langer Bildungsweg gegangen werden. Er ist geprägt von theoretischen und politischen Phasen. (Militärdienst) Lebenslanges Lernen. (Rekurrente Edukation: Unterbrechung der beruflichen, technisch-praktischen Tätigkeiten durch Abschnitte teoretischer Fort-und Weiterbildung)
Politik und Pädagogik - Politiker / Philosoph ist höchstes Ziel der Erziehung. Leitung und Mitwirkung an der staatlichen Wirklichkeit muss das Resultat der Bildung sein. (Rückkehr in die Höhle)
Die Wissenden - Die Wissenden sind die Erziehenden. Eltern, Lehrer, Gesetzesgeber usw. und sind berechtigt die Unwissenden notfalls zu ihrem Glück / ihrer wahren Freiheit zu zwingen.

Dualismus: strikte Trennung von Leib und Seele
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Was versteht Platon unter "Ideen"? Nenne ein Beispiel
Die platonische Idee ist etwas Unräumliches, Zeitloses, Unveränderliches, das lediglich dem Denken zugänglich ist.

bsp: von der Schönheit
      Die Schönheit als Idee bleibt etwas unveränderliches. (Platon)
      Die Schönheit als Sinneswahrnehmung ist vergänglich.
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Was versteht Platon unter "periagogé"?
Umlenkung der Seele - Abkehr von vordergründigen Wahrnehmungen und Vorstellungen

Die Umlenkung der Seele von den Schatten der Dinge zu ihrem Sein (periagoge).

Der Mensch muss sich erst von den Fesseln der vordergründigen Wahrnehmungen und Vorstellungen befreien um auf einem langen, steinigen Weg durch die Umwendung (periagogé), durch Denken zu Erkenntnis und Wissen zu gelangen.
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Wer entwickelte Gegenthesen zum politisch-praktischen Gedanken der Bildungstheorie Platons?
Verweigerung der „Rückkehr“

Stoa - Lehre vom Weisen, der Staat und Gesellschaft hinter sich lässt

Epikur - Postulat des Lebens im Verborgenen

Sophisten

spartanische Sozialisation
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Der platonische Entwurf enthält die Anfänge der Tradition des ...
... abendländischen Lehrplans.

Der Weg zu den Ideen führt über die mathematischen Wissenschaften: Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Harmonielehre. Aristoteles systematisierte diese und das Mittelalter fasste diese zum Quadrivium zusammen und stellte ihnen das Trivium (Grammatik, Retorik und Dialektik) zur Seite.
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Die Wissenden sind nach Ansicht Platons berechtigt ...
... die anderen notfalls zu ihrem Glück, zu ihrer "wahren Freiheit" zu zwingen. (Staatsführung und Bildungsorganisation in ihrer Hand)
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Wer erzieht in Platons Staat? Wem obliegt die Bildungsorganisation?
Die Wissenden ("Besserwissenden") erziehen.
Die Führung bleibt in den Händen eines Zentralrates, welcher auch wieder in den Händen der Wenigen und unter steter Kontrolle der Hochgebildeten liegt.
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Warum wurde der platonische Entwurf als Utopie eingeschätzt?
Platon selbst ist mit Ungerechtigkeit aufgewachsen und wollte mit seiner Idee vom Idealstaat einen gerechten/harmonischen Staat verwirklichen.

Der ideale Staat hat den Zweck, die Idee des Guten auf der physischen Ebene zu verwirklichen; mit der Umsetzung der Gerechtigkeit soll eine Voraussetzung für das gute Leben jedes Bürgers geschaffen werden. So wie im Kosmos und in der Seele soll auch im Idealstaat eine harmonische Ganzheit verwirklicht werden.Daher hat jeder Stand und jeder Bürger die Aufgabe, zum gemeinsamen Wohl beizutragen, indem er sich auf angemessene Weise harmonisch in das Ganze einfügt und ihm dient.
Jeder soll im Staatsgefüge eine seinen Fähigkeiten entsprechende Tätigkeit ausüben

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Beschreiben Sie den Bildungsprozess nach Platon?
Motivierung des einzelnen durch eine fremde Instanz (Eltern, Lehrer, Erzieher usw.). Das zu Vermittelnde muss ihm einleuchten/verständlich sein und den Horizont erweitern.

Sie können aber nur auf den Weg bringen, sie können keine „Umwendung“ (periagogé) erzwingen. Der Einzelne muss selbst von Gedankengang, Einsicht und Erkenntnis ergriffen werden, er muss selbst die „Ideen schauen“. Sonst ist Erziehung zum Scheitern verurteilt. Die Bewegung der Gedanken muss ihn mitreissen, sie können auch von ihm nicht erzwungen werden.
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Warum ist für Platon die Rückker in die Höhle unerlässlich?
Politisch-praktischer Gedanke der platonischen Bildungstheorie

Die Leitung und Mitwirkung an der staatlichen Wirklichkeit muss das Resultat der Bildung sein. (bsp: Rückkehr in die Höhle um die unwissenden an der Wahrheit teilhaben zu lassen)

Jeder Bürger hat die Aufgabe, zum gemeinsamen Wohl beizutragen, indem er sich auf angemessene Weise harmonisch in das Ganze einfügt und ihm dient.
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Was versteht Platon unter Anamnesis?
Wiederinnerung an früheres jenseitiges Dasein.

Die Seele kennt die Ideen aus einem früheren jenseitigen Dasein. Ideen werden nicht entwickelt, sondern in der Präexistenz „geschaut“, beim Eintritt in den Körper vergessen, und nun wiedererinnert. Alles Erkennen und Lernen ist Wiedererinnerung oder Anamnesis.
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Was versteht Platon unter der "Idee des Guten"?
Der Wurzelgrund aller Ideen.

Das Gute( Sonne) beleuchtet die Ideen (die Wahrheit).
Das Gute innerhalb des Denkens ist vergleichbar der Stellung der Sonne im Bereich des Sichtbaren.
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Woraus bestehen die septem artes liberales (Abendländischer Lehrplan)?
Quadrivium
- Arithmetik
- Geometrie (inkl. Geographie und Naturgeschichte)
- Astronomie
- Harmonielehre

Trivium
- Logik & Dialektik
- Grammatik
- Rhetorik (mit Recht und Ethik)
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Was meint Platon mit "Ideenschau"?
• Einsicht und Wissen können nicht gewollt oder erzwungen werden. Sie sind keine Taten oder Leistungen.

• Sie müssen beim Schauen der Ideen selbst entstehen.
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Beschreiben Sie mit wenigen Worten die Ideenlehre nach Platon.
Die Ideenwelt exitistiert bei Platon als eigene Welt über der Welt der wahrnehmbaren Dinge.
Die Ideen sind im Menschen als Urbilder vorhanden, müssen jedoch durch einen langen, mühsamen Bildungsweg freigelegt werden. Deshalb kann der Weg zur Wahrheit nur über das Denken (Logos) gefunden werden.
Dies setzt zunächst die Umwendung als Abwendung von allem bis dahin Gesichteten (periagoge) und Hinwendung zum erkennenden Denken, zum Logos voraus.

Mensch ist ein zweigeteiltes Wesen:

Körper                
-fließt, besteht aus vergänglichem Material
Seele
-unsterblich
-befindet sich in der Vernunft
-existiert im Reich der Ideen, bevor sie in den Körper gelangt
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Diskutieren Sie das Problem des aus der Platon`schen Höhle Herausgekommenen unter den Stichworten „Heteronomie“ und „Autonomie“.

Die gefangen und gefesselten Menschen in der Höhle sehen nur Schatten von Gegenständen, die von dem Feuer im Hintergrund an die Wand projeziert werden und halten diese für die absolute Wahrheit. Wenn man einen Gefesselten an den Höhlenausgang bringt (Heteronomie) wird dieser zurück schrecken weil er verwirrt ist und mit dem Licht nicht zurecht kommt und wird demnach wieder in die Höhle fliehen. Wenn man ihn jedoch mit Gewalt aus der Höhle heraus bringt, so wird dieser die Wirklichkeit/Wahrheit erkennen und auch die Höhle als seinen Aufenthalt wahrnehmen. Später kehrt er freiwillig wieder in die Höhle zurück, um sein Wissen den anderen mitzuteilen. Durch die Selbstbestimmung in die Höhle zurück zu kehren, um den anderen sein Wissen mitzuteilen, handelt er autonom.
Das Problem ist also, dass man nur durch Heteronomie Autonomie erlangen kann.
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Worin besteht das Problem des Wissenden in der Tradition Platons?
Der Lehrer als Wissender hat das Wissen (die Wahrheit) erkannt und möchte diese an seine Schüler weitergeben. Sie werden das aber nicht immer sofort verstehen wollen und sich oft auch zur Wehr setzten. Somit wird das Wissen gegen ihren Willen an sie weiter gegeben werden.
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Stellen Sie das Grundproblem in Platons „Höhle“ an dem Topos „Ein Bild hält uns gefangen“ dar.
Offenbar will Platon sagen, dass im Menschen schon alles wesentliche veranlagt ist, aber diese Anlagen müssen gefördert werden um den Sinn des Lebens zu verstehen und das geschieht nur, wenn er sich darüber bewusst wird, dass er seinen Blick erweitern muss, weil er sonst in seiner Unwissenheit gefangen bleibt.
Wenn man beispielsweise in der heutigen Gesellschaft an die Kinder denkt, die in bildungsfernen Familien aufwachsen und einfach nur vor dem Fernseher „abgesetzt“ werden, so bleiben diese in ihrer Unwissenheit gefangen (Gefangene der vorgesetzten Bilder), denn niemand gibt ihnen das erforderliche Hintergrundwissen und ihre Sinne werden nur einseitig angesprochen mit anderen Worten der Mensch verkümmert in seiner Unwissenheit.
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Die fünf Thesen der platonischen Bildungstheorie
1. emanzipatorisch           Befreiung aus d. Befangenheit
2. partizipatorisch             Teilhabe an der Wahrheit
3. theoretisch                    Denken, Erkennen,Wissen
4. periagogisch                Abkehr v. Bisherigen hin zur Aletheia
5. politisch-praktisch       Rückwendung
Tags: platonische Bildungstheorie
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Deutung des Höhlengleichnisses
Platon äußert seine Gedanken über Wahrheit und Wirklichkeit im Höhlengleichnis indem er die Situation der Menschen mit Leuten, die sich seit ihrer Geburt in einer unterirdischen Höhle befinden vergleicht, wo sie so an einer Bank gefesselt sind, daß sie sich nie umwenden können und nur die dem Eingang gegenüberliegende Wand sehen können. Hinter ihnen verläuft quer durch die Höhle eine hohe Mauer, hinter der wiederum ein Feuer brennt.
Wenn nun zwischen dem Feuer und der Mauer Dinge vorübergetragen werden, die die Mauer überragen, werden die durch das Feuer entstehenden Schatten an die Höhlenwand geworfen und auch das Echo entstehender Laute dringt von dort an das Ohr der Gefangenen.
Da die Gefangenen nie etwas anderes gesehen haben als die Schatten und nie etwas anderes gehört haben als das Echo, werden sie diese Abbilder für die wahre Wirklichkeit halten. Könnten sie sich umwenden und im Lichte des Feuers die Gegenstände selbst anschauen und die Töne selbst hören, so würden sie sehr erstaunt sein über die neue Wirklichkeit. Und könnten sie gar aus der Höhle heraus gehen und im Sonnenlicht die lebendigen Menschen, Tiere und wirklichen Dinge selbst betrachten, von denen die in der Höhle vorübergetragenen Gegenstände ja auch nur Abbilder waren, dann wären sie wohl ganz geblendet von dieser nun wieder anders gearteten Wirklichkeit. Würden sie aber den Gefangenen, die in der Höhe geblieben sind, erzählen, daß das, was sie hören und sehen, gar nicht die Wirklichkeit ist, dann würden diese ihnen mit Sicherheit keinen Glauben schenken. Und sollte jemand den Versuch wagen, die Gefangenen zu befreien, so könnte es ihn sogar das Leben kosten.
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Was ist kognitive Dissonanz?
Platon
Informationssperre

in der jemand weitere Unterrichtung und Kenntnisnahme abweist.
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Freiheit nach Platon/Kant
Platons „Freigabe zur Selbstständigkeit im Denken“ ist nicht mit Kants Autonomiebegriff gleichzusetzen.

Für Platon ist das höchste Ziel Freiheit zu erreichen.Dies geht nur durch anfängliche Heteronomie.
Die Wissenden können die "Uniwissenden" notfalls auch erstmals zu ihrem Glück zwingen.
Bei Platon müssen die Menschen Ideen schauen (beim Denken) um Erkenntnis zu erlangen.

Bei Kant geht es um die Entwicklung der Vernunft.
Nach seinem Persönlichkeitsideal muss der Mensch die Freiheit „gebrauchen“ anstatt sie zu „besitzen“.
Der Mensch muss den kategorischen Imperativ befolgen um frei zu sein, aber der Mensch muss den kategorischen Imperativ wollen.
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Stoa (300 v. Chr.)
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Nennen Sie die Grundgedanken der Stoa
Philosophische, politische, pädagogische Lehren

Nach Heraklits Meinung, dass alle am Logos (=der Weltvernunft) teilhaben.
Auch heute wiederholen sich die stoischen Grundgedanken in den Qualifikations-und Identitätslehren der Erziehung und Sozialisation.
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Nennen Sie die Grundgedanken (5 Lehren) der stoischen Bildungstheorie!
1) Erfassung und Zueignung: Alles Erkennen (nach Zenon). Wissen erfassen, heranziehen und festhalten, sodass es nicht mehr entrissen werden kann.
2) Natürlichkeit: Natürliche Lebensführung ist das, wonach die Menschen streben.
3) Verkehrung: Der Mensch ist von Natur aus gut und wird durch die Gesellschaft verkehrt.
4) Ideal des Weisen: Ein Weiser zu sein, ist das höchste Lebensziel. Der Logos (Vernunft,Verstand) des Weisen ist gesund und stark.
5) Willentlichkeit: Der Wille war bisher in der Antike nicht bekannt, man kannte nur Triebe. Der Wille tritt an die Stelle der Logos-Zugehörigkeit.
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Was versteht man unter Oikeíosis?
Stoa
Oikeíosis (= Zueigung meiner Selbst)
Treibt die Selbstliebe und den Egoismus voran, trennt die Außenwelt von sich selbst. Die Außenwelt wird als etwas Fremdes empfunden. Der Mensch entwickelt ein Ich-Bewusstsein.

Zuneigung:
Ist eng mit der Oikeíosis verbunden. Wir wollen geliebt werden und brauchen Zuneigung.

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Stoa (300 v. Chr.): Natürlichkeit
Homologuménos Zén= in sich einstimmiges Leben Zenon wollte, dass man in Harmonie lebt (mit dem Logos im Einklang). Der jenige, der im Zwiespalt lebe, wäre unglücklich.

Der Gedanke der Natürlichkeit spiegelt sich auch später in der Pädagogik wieder (z.B. bei Rousseau, Fröbel, Pestalozzi, Comenius).
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Einwände gegen eine natürliche Erziehung in der heutigen Zeit
Stoa
Um sich in der Gesellschaft zu Recht zu finden muss man sich an bestimmte Regeln halten. Man muss sich anpassen. Deshalb ist eine Sozialisation nötig.
Auch in der Familie, von der man naturgemäß Liebe erfährt, gibt es Verhaltensregeln, an die sich alle Familienmitglieder halten müssen. Also ist auch hier eine Sozialisation nötig.
Eine natürliche Erziehung, in der ein Kind machen darf, was es will, ist in der Realität schwer umsetzbar, da es immer Regeln gibt, an die man sich halten muss.
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Was bedeutet  Diastrophé?
Stoa
diastrophé = menschliche Verkehrtheit
                     Die primäre Abkehr von der Vernunft, dem Logos.

Der Mensch ist von Natur aus gut,wird aber von der Außenwelt schlecht beeinflusst.
Der Wegfall des selbstständigen Denkens ist der Beginn der Verkehrung.

Das was Lehrer, Eltern, Dichter sagen entspricht nicht der Wahrheit.
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Die Stoa teilt die Menschen in 2 Klassen
gut (= weise)                                   schlecht
Logos ist gesund und stark              frönt den Lastern
handelt vollkommen                         handelt fehlerhaft
(nur der Weise ist frei)
( den Weisen                                  und den Toren)
                  Eine Mitte gab es nicht.

Diese Anschauung war nicht von Dauer, da die Welt nicht in schwarz und weiß aufgesplittet werden kann.

Was bleibt, ist dass man entweder Erkenntnis erlangt hat oder nicht.
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Was versteht man unter Areté?
Stoa
areté = Tugend, sittliche Haltung

Dies zu erreichen muss für die Menschen die höchste Aufgabe sein.
Der Mensch ist von Natur aus gut. Er muss sich gegen schlechte
Einflüsse schützen.
Schon der Neugeborene lernt Lust (alles was erfreulich und
angenehm ist) kennen.
Man muss Apathie (Unbeteiligtbleiben) lernen um sich logoskonform zu verhalten.
Apathie lässt keine heitere Lebensfreude aufkommen. Die Geringschätzung von Leib und Sinnlichkeit stieß bei den Griechen auf Widerspruch.
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Wie veränderte sich der Begriff Willentlichkeit in der Zeit der Stoa?
Willentlichkeit Taucht erst in der späten Stoa auf. Vorher war der Wille als menschliches Verhalten unbekannt. Man kannte nur menschliche Triebe.
Das „Wollen“ bildete sich als eigene Instanz heraus, als die Römer begannen die Lehren der Stoa mitzudenken.
Der Autor Seneca (Römer) schrieb, dass anstatt der rechten Besonnenheit der Wille wichtig ist. Dieser kommt tief aus der Seele und es bedarf großer Mühe der Selbsterziehung daraus eine feste Gesinnung werden zu lassen. Seneca sagt, es sei wichtiger zu wollen (im Sinne von gutem Willen haben) als zu wissen.
(An die Stelle der Logoszugehörigkeit tritt die Selbstbestimmung des Wollens gemäß dem  Logos.)
Dies ist ausschlaggebend für die Geschichte des Abendlandes.
Der Wille wird von nun an immer mehr an Vorrang und Oberhand  gewinnen und zwar gerade im Denken, in der Verselbstständigung  des Menschen, schließlich im Bedenken dessen, was Wahrheit ist. Der Anfang des Weges in die Autonomie.
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Erläutere das Ideal der Apathie.
Stoa
Die Abkehr von den Leidenschaften, also die vollkommene  Tätigkeit des Logos.
Apathie bedeutet nicht den Verzicht auf Aktivität (wie Epikurs Ataraxie),hat aber einen verneinenden Charakter, keine heitere Lebensfreude, Geringschätzung von Leib und Sinnlichkeit.

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Erläutere den Begriff der "Verkehrung".
Stoa
Der Mensch ist von Natur aus gut: areté ("Vortrefflichkeit") ist die höchste Aufgabe des Menschen. Diese muss er selbst vollbringen, sie wird ihm nicht geschenkt. Dinge (Lust, Gier) und Mitmenschen (irrige Meinung, doxa) verderben und bringen ihn vom Weg ab, das ursprünglich Gute als Maß und Ziel wird durch die Lust verdeckt und entstellt.
Verkehrung kann nur durch Erlernen der Apathie (Unbeteiligtbleiben) überwunden werden, durch Abkehr von den Leidenschaften.

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Worin unterscheidet sich die Stoa von Epikur?
Bei Epikur ist die Apathie der Verzicht auf Aktivität, bei den Stoikern die Abkehr von den Leidenschaften, die vollkommene Tätigkeit des Logos.
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Wie geht nach Zenon das Erkennen vor sich? (Erfassung und Zueignung.)
Stoa
Alles Erkennen geht als ein Erfassen, Heranziehen, Festhalten vor sich, so wie die Hand umgreift und festhält. (Zenon)

Innere Fläche der flachen Hand - Vorstellung
gekrümmte Finger - Zustimmung
geballte Faust - Erfassung (katalepsis)
Umfassung der Faust mit der anderen Hand - Wissen, das niemand außer dem Weisen besitzt (Aneignung).

Das Wissen des Weisen ist vollkommen angeeignet und kann nicht mehr entrissen werden.
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Inwiefern unterscheidet sich der Begriff der Natürlichkeit der Stoa von der "Natürlichkeit" Rousseaus?
Stoa, Rousseau
Stoa - Die Erfüllung des Lebens liegt in der Naturgemäßheit der Lebensführung; in einer sowohl mit den eigenen Intentionen als auch mit den Gesetzen und Ordnungen des Ganzen übereinstimmenden Weise zu leben. Das Ziel liegt in einem Leben von innerer Geschlossenheit nach Maßgabe des Logos (Homologie). „Denn unglückselig sei, wer in einem inneren Zwiespalt lebe.“

Rousseau
- Der Mensch ist von Natur aus autark und gut. Die Sozialisation wirkt verkehrend. Deshalb muss diese überwunden werden. Nur so ist menschlich bildende Erziehung möglich. Kinder müssen ausserhalb der verkehrenden Gesellschaft aufwachsen, dürfen nicht den verkehrenden Einflüssen der Mitwelt ausgesetzt sein, auch ohne unmittelbaren Einfluss eines Erziehers oder Lehrers. Schule kann nur schädlich sein. Die Erfüllung des Lebens ist die Erfahrung des "Selbstseins".
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Was ist der Kosmopolitismus und woher kommt die Idee?
Stoa
Idee einer weltweiten Brüderlichkeit, entwickelt aus dem einheitlichen Weltgesetz ,in der alle Menschen als Mitbürger und Brüder nach derselben Lebensart und Ordnung leben sollten. Doch dies ist nur ein philosophischer Traum geblieben.
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Welche Einteilung der Philosophie nahmen die Stoiker vor?
Wie sieht der stoische Garten aus?
1. Logik (Erkenntnistheorie, Rhetorik, Grammatik)
2. Physik (Ontologie, Kosmologie, Psychologie, Theologie)
3. Ethik

Metapher für die Philosophie:

Die Logik ist die Umzäunung, die Physik der Baum und die Ethik die Frucht.
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Was ist das "Ideal des Weisen"?
Stoa
Das Hochziel menschlicher Lebensführung.

Der Logos (Verstand,Vernunft)  ist gesund und stark und unanfechtbar gegen alle Verlockungen.Äußere Dingen können ihm weder nutzen noch schaden. Weder in körperlichem noch im Sinne seiner seelischen Befindlichkeiten.Der Weise ist der wahre Künstler, Redner und Feldherr, er ist unangreifbar.

Der Weise muss niemals:
- seine Meinung ändern
- einer falschen Vorstellung zustimmen
- der dóxa verfallen (kann sein Urteil aber mal zurückhalten)

Nur der Weise ist frei, kennt den Weltlauf, will nur was er kann und wird daher niemals Mißerfolg haben.
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"Mag dem Toren lieber das  ..........  als das  ..........  fehlen ." (Seneca)
Stoa
Mag den Toren lieber das Wissen als das Wollen fehlen.

Entwicklung des Begriffs des Willens von der griechischen zur römischen Stoa.
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In der griechischen Stoa ist das Streben nach dem  .........  eine Frage der  ......... , nicht des  .......... .
Stoa
In der griechischen Stoa ist das Streben nach dem Logos  eine Frage der Erkenntnis, nicht des Willens.

Entwicklung des Begriffs des Willens von der griechischen zur römischen Stoa.
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Was bedeutet Homologie?
Stoa
Ziel des Lebens,mit sich selbst in Harmonie leben

Leben von innerer Geschlossenheit nach Maßgabe des Logos.
"Denn unglückselig sei, wer in einem inneren Zwiespalt lebe."

Römer: "Die Homologie liegt darin, immer das Gleiche zu wollen." (Seneca)
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Wie grenzt sich der Humanismus vom Christentum ab, bezogen auf den Bildungsgedanken. (s. Tabelle)
Die Humanistische  Bildungstheorie
Zeitalter der empirischen Wissenschaften beginnt. Zuvor hatte man nur entdeckt und erfunden.
Schule und Unterricht gewinnen weiter an Bedeutung, da Wissen Macht bedeutet.
Unterrichteter Mensch = neuzeitlicher Mensch
Comenius Formel: „Alle alles von Grund aus lehren.“

Der neue (alte) Gedanke breitet sich aus: Menschlichkeit ist nur über die Vernunft zu erreichen (Logosgedanke kehrt zurück, der während des Mittelalters und der Christlichkeit nur auf Gott bezogen war, wobei dieser als höchste Instanz letztendlich doch unerreichbar war).
Die neue Wissenschaftlichkeit ist absolut objektiv, die Menschen werden sich ihrer Subjektivität bewusst.
Gemäß dem Satz von Descartes: „Ich denke, also bin ich!“
Der Mensch differenziert sich von Gott und dessen Werk.
Umkehrfolge: Das Denken wird die Macht des Menschen. Sie können sich der Welt bemächtigen, sich selbst ermächtigen und sich zusammenschließen.
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Stellen Sie noch einmal Kennzeichen neuzeitlicher Wissenschaftlichkeit zusammen und heben Sie diese von ihrem Gegenteil ab.
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Beschreiben Sie die fünf neuen Grundgedanken in der Humanistischen Bildung.
-Sprachlich kritische Bildung
-Individualität als Ausdruck von Bildung
-Geschichtlichkeit
-Der Mensch als Werk seiner Selbst
-Gesellschaft der Gebildeten/Bildung für jeden
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Nennen Sie vier Kennzeichen der neuen Wissenschaftlichkeit im Humanismus.
-Empirische Wissenschaft rückt i. d. Vordergrund
-Objektivität
-Überprüfbarkeit
-logische Nachvollziehbarkeit
-allgemeine Zugänglichkeit und Verfügbarkeit (allen alles von Grund
aus lehren)
-ökonomische Effektivität
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Die Bedeutung der Anthropokratie im Humanismus (14/15/16 Jhd.)
- „Der Mensch als Werk seiner selbst“
- Vom Weltbetrachter zum Weltbemächtiger und Weltgestalter
- Der Mensch rückt in seiner Selbstinterpretation in den

Vordergrund: Nicht mehr der Wille Gottes, sondern der eigene Wille wird maßgeblich
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Nenne einige wichtige Personen für die Bildung der Neuzeit!
Comenius
Rheyher
Descartes
Pestalozzi
Kindermann
Sextro
Rousseau
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Die pädagogische Differenzierung im 17. und 18. Jh.  Jahrhundert
Comenius
• Durch Comenius erhält die Schule eine zentrale Stellung im menschl. Leben.
• Unterricht auf die natürliche Methode (analog zum Entstehen und Gedeihen der Natur)
• Zurückerlangung des ursprünglichen Verhältnisses zu Gott
• Schule, Unterricht und Erziehung sollen den menschl. Charakter
verbessern und auf das Leben bis  zum jüngsten Gericht vorbereiten (als guter/wissender trotzdem erfürchtiger Mensch sterben)
• Comenius versuchte, Schule in Bezug zu Allem und Gott  zu stellen. Dieser Gedanke geriet auf Grund der Forderung von Natürlichkeit in Vergessenheit (Rousseau).
• Die Allweisheit=Pansophie umfasst die Allerziehung =Pampaedia. Allerziehung (Weltall) ist ein Teil der Allweisheit.
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17. und 18. Jh.
nach Andreas Reyher:

Comenius: Erziehung des Menschen als Vorbereitung zur Übernahme der Intention Gottes (bsp.: Gott lenkt uns wie eine "Marionette")

Reyher: hin zur Erziehung des Menschen mit eigenen Intentionen (bsp.: "Marionette" geht eigene Schritte und macht sich frei on dem Führen und Lenken) und dadurch hat der Unterricht einen realistischen Hintergrund mit Nützlichkeitseffekt)
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Welche Bedeutung hat Schule im 18. Jahrhundert?
Reyher
• Unterricht lehrt die „realia“: natürliche und menschliche Bereiche in ihrer „Nützlichkeit“.
• „verbalia“ (Sprachen) haben nur mittelbare Funktion
• Didaktik (Methode, wie man lehrt): Technisierung und Mechanisierung des Lernens wird verbessert. Z. B. in Anschaulichkeit und Methodik.
• Ab dem 18. Jh. wird die Schule zunehmend Instrument des Staates (wirtschaftliches Interesse und gehorsame Untertanen).
• Elementarschulen des 17. und 18. Jh.: Konfessionell ausgerichtet, Fächer: Lesen, Schreiben, Singen, Katechismus (religiöse Unterweisung), wenig Rechnen.
• Schlechter baulicher und hygienischer Zustand der Schulen.
• Die allgem. Schulpflicht wird eingeführt -> schlechte praktische Durchführung
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Diskutieren Sie die Industriepädagogik (18./19. Jhd.)
Sextro
• technisch-praktische Fähigkeiten (Weben, Spinnen, Seidenraupenzucht) und landwirtschaftliche Fähigkeiten wie Obst-und Gemüseanbau
– wenig wirtsch. Erfolg
– pädagogisch gesehen katastrophal
– erwünschte Sozialisation durch „arbeitsamen Untertan“

• Später kamen zu den Merkmalen des Fleißes Fähigkeiten wie geistige Wendigkeit, Umsicht, Eigeninitiative, Kritikfähigkeit hinzu, in dem Sinne das dadurch für die Industrie und dem Staat und letztendlich sich selbst höhere Gewinne erziehlt werden konnten).
Sextro führte neue Industrieschulen ein, in denen handwerkliche Tätigkeiten gelehrt wurden. Diese Welle schwappte aus England und den Niederlanden zu uns herüber.
• Die Industrieschulen waren für die Armen und das arbeitende Volk. Sextro fand es jedoch wichtig, dies auch in den höheren Schulen zu unterrichten
• Die Armenschulen waren wie Klöster:
– Kinder mussten schweigen
– 5 x am Tag beten
– Hatten keinen Ausgang
• Hier erkennt man, wie Bildung und Erziehung (im Sinne von
Sozialisation) weit auseinanderklaffen: Arbeit ist Zwang und Last. Sextro (Kindermann und Wagemann) hatte zwar beste Absichten, waren aber von der damaligen Sozialisation stark geprägt.
• Sextro forderte: Jede Armenversorgungsanstalt muss auch
Armenbildungsanstalt sein.
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Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
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Moderne Theorie  der Bildung
Rousseau
• Durch Humboldt, Herder und Rousseau kam eine moderne Theorie der Bildung auf:
• Die Bildung der Menschen zu ihrer Menschlichkeit, oder nach Kant „Bildung zur Persönlichkeit“
• Der Mensch soll nicht länger zu einem nützlichen Mitglied der
Gesellschaft
erzogen werden, sondern zu sich selbst.
„Jeder soll er selbst sein“
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Grundgedanken von Rousseau
Diskutieren Sie seine Pädagogik
• Nach Rousseau sind wir Menschen von Natur aus autonom (selbstständig) und autark
• Jeder soll er selbst sein und keine Vorbilder nachahmen.
• Wir sollen zur Freiheit erzogen werden.
• Erziehung muss Sozialisation überwinden, denn sonst werden die Menschen selbstsüchtig anstatt selbstliebend (= jeder möchte er selbst sein) Bsp: Selbstsucht : Geld,das Haben wollen,Vergleich mit Anderen(Konkurrenz)
• Die menschl. Verkehrtheit liegt in der verkehrenden Selbstinterpretation.
• Kinder dürfen nicht den verkehrenden Einflüssen der Umwelt (z. B. Schule) ausgesetzt werden.
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Was ist für Rousseau Solialisation (Edukation)?
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Anthropologische Grundannahmen
Rousseau
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Nennen Sie mindestens zwei der vier grundsätzlichen Annahmen der kritischen Grundlegung der Pädagogik durch Rousseau!
Anthropologie
1. Mensch ist von Natur aus autonom und autark
2. Erziehung hat die Aufgabe, jedem die Möglichkeit
individueller Bildung zu gewähren
3. Erziehung hat
zur Freiheit zu erziehen
4. Erziehung intendiert
Gleichheit**, niemand besitzt ein Vorrecht gegenüber anderen
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Nennen Sie je ein Hauptwerk von Rousseau und Pestalozzi.
Rousseau:
Emile

Pestalozzi:

Lienhard und Gertrud
Wie Gertrud ihre Kinder lehrt
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Vergleichen Sie die Theorien von Rousseau und Pestalozzi. Zeigen Sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der anthropologischen Gedanken beider auf
Natur
Der natürliche Mensch ist nach
Rousseau  positiv und unverdorben
Pestalozzi  negativ und verdorben

Gesellschaft
Rousseau  die Gesellschaft verkehrt den Menschen
  => Erziehung soll außerhalb der Gesellschaft stattfinden

Pestalozzi gibt nicht nur eine Alternative:
Natur oder Gesellschaft. Die Gesellschaft macht den Menschen gesellschaftsfähig und bildet die Grundlage für die Entwicklung von Sittlichkeit
  => Ziel und Aufgabe der Erziehung liegt nicht in der Natur (oder in der Gesellschaft), sondern im Streben nach der Sittlichkeit

Sittlichkeit (übereinstimmen mit dem Sittengesetz)
• Nach Rousseau geht Sittlichkeit durch die Gesellschaft, die durch den Gesellschaftsvertrag formiert ist, hervor (Sittlichkeit als Werk der Gesellschaft)

• Nach Pestalozzi geht Sittlichkeit durch den Einzelnen hervor (Sittlichkeit als Werk seiner Selbst)
Sittlichkeit erzeugt sich nicht aus der Natur, sondern durch die Einbindung der Gesellschaft
• Wenn die Natur des Menschen gut wäre, stellt sich die Frage nach der Erziehung und der Sittlichkeit nicht mehr
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Kritik an Rousseaus Grundlegung
Autonomie/Autarkie - Mitbestimmung  Menschen sind stets voneinander abhängig • Autonomie wird erst im Laufe des Lebens entwickelt • Mitbestimmung als Weg zur Selbstbestimmung
Freitheit - Sozialisation Frage um das Können und das Maß des Könnens. Wenn jeder nur das macht, was er will, endet dies in Maßlosigkeit
Selbstsein - Vergleich man kann nur sich selbst erfahren und ein Identitätsbewusstsein entwickeln, wenn Menschen sich gegenseitig beurteilen
Gutsein- Alles von Gott ist gut? Der Mensch ist von Natur aus gut und wird nur durch die Gesellschaft verkehrt? NEIN! Fragwürdige theologisch-metaphysische These, dass alles gut sei, ebenso wie die pädagogische Konsequenz der Verkehrung > zuviel behauptet
Anschaulichkeit - Lernen nur "Sinnlichkeit" ohne Bücher/ Wissen/Sprache schaltet das Menschliche aus • zum Entwicklungsprozess gehört von Beginn an Gedanklichkeit und Sprachlichkeit da zu
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Was ist für Rousseau natürliche Erziehung?
Der Vorrang der natürlichen Erziehung ausserhalb der Gesellschaft bezieht sich bei Rousseau vor allem auf die Phase der Kindheit.
Ist diese gelungen, haben sich nach Rousseau bis zum "Jünglingsalter" Kräfte ausgebildet die es ermöglichen, den Zögling nun Schritt für Schritt in die Gesellschaft einzuführen, damit er dort seinen Platz einnehmen kann, ohne der "Verkehrung" hilflos ausgesetzt zu sein.

Erziehung soll Sozialisation verhindern:
- Erziehung außerhalb der Gesellschaft
- Kind vor negativen gesellschaftlichen Einflüssen verhüten
- privat-häusliche Erziehung
- Erziehung zur Freiheit und zum Glücklichsein, d.h. Erziehung soll die Entwicklung der inneren Balance fördern
- „Jeder soll er selbst sein“, d.h. keine Vorbilder nachahmen. Der Mensch begnügt sich selbst
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Rousseau kennt 3 verschiedene Erzieher
1. Die Natur
Ausstattung des Menschen mit natürlichen Fähigkeiten. Unveränderlich. Bedeutend für die frühe Kindheit.

2. Die Dinge
Erkenntnis durch Erfahrungen, durch Dinge bedeutender als Belehrung durch den Menschen. Diese Erfahrungen sollen aber ungefährlich sein (keine heiße Herdplatte). Variabel im Bildungsprozess. Wichtig für das Knaben- und das Jünglingsalter.

3. Der Mensch
Der Mensch als Erzieher ab der Pubertät (ab 15 Jahren). Einbindung der Gesellschaft in die Erziehung zur Förderung von menschlichen Fähigkeiten (Moralvorstellungen, sozialem Umgang).
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Rousseau und das Glück
• Selbstzufriedenheit als höchstes Glück Glück bedeutet „zu sein“, d.h.
• sich selbst genügen,
• Gefühl des inneren Friedens,
• Glück kann nur von innen heraus entwickelt werden

• Das Glück liegt im hier und jetzt
  - Form, Inhalt, Zeitlichkeit sind unwesentlich!
  - der Mensch kann das Glück nicht selbst herbeiführen

• Erziehung zum Glücklichsein:
  Nur ein unglücklicher Mensch wird böse
  - Verbindung Glücklichsein mit Tugendhaftigkeit
  - Selbstzufriedenheit als höchstes Glück
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Verkehrung des Menschen
Rousseau
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Was ist nach Rousseau eine gelungene Erziehung?
=> ohne direktenEinfluss eines Erziehers oder Lehrers
- Belehrungen durch Erfahrung mit den Dingen Bsp: Emile (Scheibe) anstatt durch den Erzieher
- keine verfrühte Interventionen durch z.B. den Versuch, Reifeprozesse zu beschleunigen
- Arrangieren von Lernszenarien, in denen der Heranwachsende angst-und gefahrenfrei eigene Erfahrungen mit den Dingen
machen kann.
=> Förderung der Selbsttätigkeit und der individuellen Bildung
=> Selbsttätigkeit führt zu selbstständigen Denken: „Begreifen durch greifen“
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Übereinstimmungen Rousseau - Pestalozzi
• Spannungen zwischen Mensch und Gesellschaft

• Erziehungstätigkeit soll sich der inneren Entwicklung anpassen

• Fokus auf die Individualität des Menschen
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Kant: Sittengesetz
Heiliges Gesetz
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Kategorischer Imperativ: Idividualität/Persönlichkeit
Kant
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Das Persönlichkeitsideal nach Kant
Persönlichkeitsideal:Autonomie des Menschen als Person

Die Freiheit kann sich jeden Moment an die Unfreiheit verlieren.

Es geht immer um die Menschlichkeit (Wahrung des Selbstseins
und der Besitz eines vernünftigen Willens)

Der Wille jeder Person ist eingeschränkt in Bezug auf die Freiheit der anderen.

Autonomie meint Selbstbestimmung und Selbstgesetzgebung

Selbstständigkeit im Denken: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“

Der Mensch soll für sein Handeln eigene Verantwortungtragen

Endzweck: Mensch richtet sich nach dem Sittengesetz,
                 in dem wir alle gleich sind (Personalität)
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Formulieren und erläutern Sie den Gedanken der Anthroponomie gegenüber der Anthropologie!
Kant
Anthropologie
= Lehre vom Menschen
- beschäftigt sich mit dem Wesen, den Eigenschaften des Menschen
- von der Natur vorgegeben, Tatsache, nicht änderbar
- geht aus bloßen Erfahrungskenntnissen hervor (á posteriori)
- Anthropologie ist abhängig von den Erfahrungserkenntnissen und gehört der Welt des Sinnlichen an.
-Der Mensch ist für Kant autonom und damit in der Lage, seinen tierischen Hang zur Trägheit zu überwinden.

„Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht.“(Kant)

Anthroponomie
- Anthro=Mensch; nomos=Gesetz
- beschäftigt sich mit dem Ideal des Menschen, wie er zu sein hat (-->(Sitten)-Gesetze)
- vom Menschen vorgegeben, änderbar
- wird auf der Basis der Vernunft bestimmt/festgelegt (á priori)
- Anthroponomie ist unabhängig von den Erfahrungserkenntnissen. Sie wird von der Vernunft aufgestellt und gehört der Welt des Gedachten an.

Kant gibt der Anthroponomie gegenüber der Anthropologie den Vorzug, da die Anthroponomie von der unbedingt gesetzgebenden Vernunft als verbindlich für alle Menschen aufgestellt wird und dem Menschen keine Wahl läßt, anders als tugendhaft zu handeln. Tugendhaftes Handeln trägt somit den Lohn in sich selbst.
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Fehlinterpretation der Freiheit
Kant
Freiheit: Ist Fehlinterpretation des Menschen, da wir denken, dass wir tun und lassen können was wir wollen.
In Wirklichkeit ist die Freiheit eine Wahl zwischen Alternativen. Wir sehen ein, dass man sich an das Sittengesetz halten muss.              Einsicht kann man nicht beibringen oder wollen, sie wird durch
mitdenken zuteil. Wille zur Vernunft entsteht.
Einsicht ist nicht verbindlich, durch Verkehrungen könnte ich unfrei werden.
Das Sittengesetz umschließt Freiheit und Gleichheit. Ich muss es in den Alltag, meine Entscheidungen und Taten einbeziehen.
Vernunft: Auf Grund o. g. Gründe ist es schwer dorthin zu gelangen. Es ist ein langer Weg vom Wollen zum Denken.

Sie(Freiheit,Einsicht,Vernunft) sind auf den kategorischen Imperativ begründet. "Handle stets nach einer Maxime, welche zugleich als ein allgemeines Gesetz gelten kann".
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Was bedeutet Selbstlosigkeit?
Kant
Wende zu einer Selbstlosigkeit, die jeder durch den kategorischen Imperativ erreicht.

Der kategorische Imperativ kann auch paradox interpretiert werden:

Alle müssen mir Gutes tun. Ich darf mir alle Wünsche erfüllen.
Ich bin nur wohlwollend zu anderen, damit ich selbst zufrieden bin.

Aber: Jeder sollte aus Pflicht handeln und nicht aus Motiven, die das eigene Wohl betreffen.

Laut Kant muss die Selbstlosigkeit dieses gerade ausschließen.

Absehen von Neigungen, Antrieben und Interessen

Sich selbst verlieren, um Wohlwollen zu gewinnen.
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Was wird in Anlehnung von I. Kant unter Transzendentalität verstanden? Beschreiben Sie diesen Begriff anhand von 2 bis 3 Sätzen.
Transzendentalität beschreibt, warum Erkenntnis möglich ist. Bei Kants Transzendentalität geht es um die Möglichkeit von der Erkenntnis a priori, also was vor der Erkenntnis ist.
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Nennen Sie vier zentrale Begriffe seiner Philosophie.
Kant
-Mensch als Werk seiner selbst
-Anthropozentrik
-Selbstlosigkeit
-Freiheit
-Anthroponomie
-Autonomie
-Persönlichkeit
-Kategorischer Imperativ
-Wille (Willensfreiheit)
-Vernunft

Der Mensch als autonom denkendes und handelndes Wesen
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Wie lautet der anthropologische Grundgedanke Kants und wie beurteilen Sie seine heutige Relevanz?
Der Mensch zeichnet sich nicht durch Herkunft und Privilegien aus, sondern durch sein modernes Ich- Bewusstsein als selbstbestimmtes Subjekt.
Anthropologische Grundannahmen:
eigener Wille
Selbstständigkeit im Denken und Handeln (Autonomie)
Vernunft
tugendhafte Handlungen (Sittlichkeit)
=> Vervollkommnung der Menschlichkeit  durch Mühe
" Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus im macht". (Kant, Über Pädagogik)
Heute:
Nach heutiger Relevanz nicht mehr möglich,da wir von allen Seiten beeinflusst werden z. B durch Werbung.
Es gibt immer mehr Gesetze und die "Freiheit" wird daher immer mehr eingegrenzt.
Weniger Selbstlosigkeit, mehr Egoismus!
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Wie erreicht nach Kant der Mensch Vollkommenheit?
Indem sich der vernünftige Mensch dem Sittengesetz unterordnet (Freiheit) verliert er seine Selbstliebe und erreicht Vollkommenheit.
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Welche Bedeutung hat die Pädagogik für Kant?
Die Bestimmung des Menschen (Autonomie) ist nicht von Natur gegeben, sondern wird durch Erziehung erreicht:

"Der Mensch wird nur durch Erziehung Mensch. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht.“

Erziehung ist die schwerste Aufgabe des Menschen, denn sie ist der Weg zur Selbstbestimmung.

Sie muss zielgerichtet und darf nicht planlos sein.

Deshalb muss Pädagogik ein Studium, eine Wissenschaft sein, damit nicht schlecht erzogene Menschen wiederum andere schlecht erziehen.
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Was ist der "Kategorische Imperativ"?
Kant
Das Sittengesetz und Grundsatz menschlichen Handelns:

"Handle nach einer Maxime, welche zugleich als ein allgemeines Gesetz gelten kann."


- diese Maxime ist unabhängig von aller Erfahrung (a priori), sie gilt in jeder Situation und zu allen Zeiten.

- sichert mir mein eigenes Wohlwollen (Freiheit) und das der anderen Menschen

- der moralische Wert liegt nicht in den Folgen der Handlung, sondern im guten Wollen

Merkmale des Sittegesetzes:
- Freiheit und Gleichheit
- Mensch als Schöpfer
- Selbstlosigkeit
- Gesetz des "Sollens" ist mit "Wollen" vereinbar

Wenn du willst was man dir tu, dass füge auch anderen zu!
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Wie sieht Kant die Vernunft?
1. Die Natur hat dem Menschen die Vernunft gegeben.

2. Die Vernunft soll den Willen bestimmen und dadurch die Handlungen des Menschen leiten.

3. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen 
➙   Leitspruch der Aufklärung mit dem Ziel der Mündigkeit.

4. Ursachen der Unmündigkeit: Faulheit und Feigheit.
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Erläutere den Begriff der Autonomie.
Kant
Die Autonomie ist das Persönlichkeitsideal bei Kant.

Der Mensch hat einen freien Willen und kann selbst entscheiden, wie er mit seiner Freiheit umgeht.

Dabei muss er diese Freiheit auch bewahren und darf sie nicht an andere z.B. höhere Mächte abgeben (Heteronomie, Theokratie).

Damit wird er unmündig und ist nicht mehr autonom.
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Erläutere den Begriff der Freiheit.
Kant
• Der Mensch ist frei.
• Sie zeigt sich in seinem Willen (Willensfreiheit). Er kann selbst entscheiden, wie er mit seiner Freiheit umgeht.
• Sie ist gleichzeitig die äußerste Gefährdung für den Menschen.
• Der Mensch liefert sich an seine Leidenschaften aus, indem er
diesen nachgeht.
• Gefahr der (Willens) Freiheit: Abgabe an andere, z.B. höhere Mächte
• Wenn der Mensch sich dafür entscheidet, seinen Willen vernünftig zu gebrauchen, wird er im Sinne Kants frei.
• Wenn der Wille der Vernunft unterstellt wird, wird der Mensch selbstlos, handelt vernünftig, tugendhaft und moralisch richtig.
• In der Freiheit sieht Kant die Pflicht gegenüber der Menschheit, diese stets für alle zu bewahren. -> Kategorischer Imperativ!
• Freiheit ist nicht Willkür und Maßlosigkeit.
• der Mensch soll die sie nicht besitzen, sondern gebrauchen
• Entzug der Selbstliebe durch Zugehörigkeit an die Freiheit
  also: Freiheit macht selbstlos (Vernünftiger Gebrauch der Willensfreiheit)
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Willentlichkeit
Immanuel Kant
Der Mensch zeichnet sich nicht durch Herkunft und Privilegien aus, sondern durch sein modernes Ich-Bewusstsein als
selbstbestimmtes Subjekt:

- eigener Wille
- Selbstständigkeit im Denken
- Vernunftgebrauch
- tugendhafte Handlungen
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Welches Paradox sieht Kant für den Menschen?
Der Mensch soll in der Gesellschaft gleich ( ➛ Personalität) sein und trotzdem seine Individualität wahren.

➙   „In der Erscheinungswelt sein und zugleich ausserhalb der Welt stehen.“ (Dualität Welt der Sinneserfahrung / Welt des Gedachten)
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Was versteht Kant unter Personalität?
1. Individuelle Freiheit und Selbstständigkeit muss für alle gewährleistet sein ( = Personalität).
Der Mensch darf Freiheit und Selbstständigkeit nicht für sich allein und auf Kosten der Freiheit und Selbstständigkeit der anderen beanspruchen.

2. Individualität des Einzelnen - Persönlichkeit DES Menschen. Gleichberechtigung aller - Personalität DER Menschen.

3. In der Personalität sind alle Menschen gleich und sie gilt auch für alle Menschen.

4. Für Kant bedeutsamer ist die Personalität, die Individualität muss aber auch berücksichtigt werden. Wichtig ist, zu wissen, dass man anders sein kann und gleichzeitig die durchschnittlichen Werte der Gesellschaft in sich trägt (z.B. den Wert der Freiheit).
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Was meint Kant mit dem Terminus "der Mensch als Werk seiner selbst"?
1.Der Mensch lässt das Tierische hinter sich. Er wird von seiner Vernunft geleitet: Unterscheidung vom Tier, denn diese werden von Trieben und Instinkten geleitet.
Die Vernunft und die darauf sich gründende Freiheit des Willens,bringt den Menschen dazu, viele Dinge „aus sich selbst heraus zu bringen“. Z.b äußere Sicherheit und Verteidigung mit Händen (ohne Klauen und scharfe Zähne).
Auch geistige Dinge, wie der gute Willen, Einsicht und Klugheit sind Werke des Menschen aus ihm selbst.

2.Da die Natur dem Menschen nichts mitgegeben hat außer seiner Vernunft, und der Mensch sich nur fortentwickeln, ja auch nur überleben kann, wenn er diese benutzt, ist alles, was er schafft, sein eigenes Werk, er bringt es aus sich selbst hervor.Durch dieses „aus sich selbst heraus bringen“ darf der Mensch sich selbst schätzen.
Selbstschätzung wichtiger als Wohlbefinden!

3.Dabei legt jede Generation (unbewusst) der nächsten Generation den Grundstein für die Weiterentwicklung, wie ein Gebäude, das langsam wächst, indem Generation um Generation daran baut.

4.Ziel: Menschliche Vollkommenheit durch generationsübergreifende Verbesserung seiner Werke

Einzelne Menschen sterben, doch die Gattung überlebt. Daraus zieht er die Schlussfolgerung, dass die Gattung Mensch Vernunft hat.
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Welche Ursachen hat die Unmündigkeit?
Kant
1. Faulheit Mangel an Entschließung, sich seines Verstandes zu bedienen.
2. Feigheit Mangel an Mut, sich seines Verstandes zu bedienen.
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Welche Formen der Erkenntnis gibt es?
Kant
1. Erkenntnis durch Sinneserfahrung (a posteriori) (Anthropologie)
2. die von der Erfahrung unabhängige Erkenntnis (a priori) (Anthroponomie)

Es existieren zwei Welten
1. Welt der Sinneserfahrung (Empirismus)
2. Welt des Gedachten (Rationalismus)
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Welche vier Grundfragen beschäftigten Kant?
1. Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie)
2. Was soll ich tun? (Ethik)
Handeln: nur weil die Menschen frei sind, können sie moralisch richtig handeln
3. Was darf ich hoffen? (Religionsphilosophie)
4. Was ist der Mensch? (Anthropologie)

Die ersten drei Fragen münden in der vierten!!
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Was versteht man unter Metaphysik?
Kant
Die Wissenschaft, die über die Natur hinausgeht.
"Meta" bedeutet "nach" und "physis" bedeutet "Natur".

Sie beschäftigt sich mit den letzten Fragen der Menschheit, über das Dasein, mit Dingen, die jenseits menschlicher Erfahrung und Wahrnehmung liegen. Die Metaphysik hinterfragt also den Ursprung des Seins.

Grundform der abendländischen Philosophie.

Meta bedeutet immer "darüber", "dahinter stehend" - Metakommunikation, Metatheorie etc.
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Erläutere den Begriff der Tugend.
Kant
- Die Tugend hat ihren Lohn in sich, der Mensch erwartet nichts dafür

- Der moralische Wert liegt nicht in den Folgen der Handlung, sondern im guten Willen
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"Handle stets nach einer  .......... , welche zugleich als ..........  ..........  gelten kann."
Kant
Handle stets nach einer Maxime, welche zugleich als allgemeines Gesetz gelten kann.

Kategorischer Imperativ
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"Der Mensch wird nur durch  ..........  Mensch. Er ist nichts, als was  .....  ..........  aus ihm macht."
Kant
"Der Mensch wird nur durch Erziehung Mensch. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht."

Bedeutung der Pädagogik
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Nenne drei wichtige Werke.
Kant
Kritik der reinen Vernunft   (1781)

Grundlegung zur Metaphysik der Sitten   (1785)

Kritik der praktischen Vernunft   (1788)
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Welche Grenzen der Freiheit werden nach Kant aufgezeigt?
1. Verpflichtung zur Selbstlosigkeit als Folge menschlicher Autonomie entsteht die Verpflichtung, sich anderen Menschen zuzuwenden
2. Vorrang der Personalität als höhere Entwicklungsstufe der Persönlichkeit, in der Freiheit und Selbstständigkeit des Einzelnen in einer Gruppe/Gesellschaft mit der Verantwortung für die Freiheit der anderen gelebt wird
3. Vorrang Anthroponomie vor der Anthropologie. Anthroponomie fragt danach, „wie der Mensch sein sollte...“ für alle Menschen verbindliche Gesetzgebung; wird von der unbedingt gesetzgebenden Vernunft aufgestellt. Tugend trägt ihren Lohn in sich selbst
4. Streben nach Sittlichkeit der Mensch soll sich dem Sittengesetz und damit auch dem Dienst an der Gesellschaft unterstellen. Das Sittengesetz beantwortet die Frage, wie der Mensch sein soll!
5. Kategorischer Imperativ Handle nach einer Maxime, welche zugleich als ein allgemeines Gesetz gelten kann!
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Erläutere die vier Aspekte, die Ballauf zur Philosophie Kants darstellt
(1) Die Bildung zur Persönlichkeit:
Persönlichkeitsideal: Autonomie! Jeder Mensch verfügt über Freiheit, die sich im Willen zeigt, aber ist dabei zugleich in Gefahr, die Freiheit zu verlieren, indem er den Wille abgibt. Notwendig ist stattdessen, dass sich jeder Wille unter das Gesetz der Freiheit stellt, das heißt die Freiheit so vollzieht, dass sie für alle möglich ist. Menschen müssen demnach gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Welt sein. (d.h. Menschen unterscheiden sich in ihrer Individualität; sind sich aber in ihrer Personalität gleich.) Es geht nicht um den Besitz, sondern um den Gebrauch von Freiheit. In der Autonomie ist der Mensch Endzweck, nicht Mittel zum Zweck.
(2) Der Mensch als Werk seiner selbst:
Der Mensch ist mit Vernunft ausgestattet, zu dem Zweck, dass er sie einsetzt. Durch den Gebrauch der Vernunft erschafft er sich selbst und wird selbstständig. Für die Gattung Mensch bedeutet es das Ziel die menschliche Vervollkommung durch generationenübergreifende Verbesserung seiner Werke zu erreichen.
(3) Kritik des alltäglichen Selbstverständnisses
Freiheit heißt nicht tun und lassen, was man will. Stattdessen wird der Wille nur frei durch Einsicht. Einsichtig ist er, wenn er sich der eigenen Vernunft unterstellt und demnach so handelt, dass er an das Gesetz gebunden, im alltäglichen Verständnis also unfrei ist. Um Universalisierung einschätzen zu können, ist langer Weg der Vernunft erforderlich.
(4) Die "Selbstlosigkeit" und die Erhebung zum Allgemeinen
Selbstlosigkeit = Rücksichtnahme auf den kategorischen Imperativ – Handle nach einer Maxime, welche zugleich als ein eigenes Gesetz gelten kann. (≠ Was Du nicht willst ... da hier eigener Vorteil im Vordergrund steht). Tugend muss aber ihre eigener Zweck und Lohn sein.
Anthroponomie (Menschengesetz) – wie soll der Mensch sein? – wird von Vernunft aufgestellt und ist unabhängig von Erfahrung (≠ Anthropologie (Menschenlehre) – wie ist der Mensch?)
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Was bedeutet der Begriff Anthropozentrik
Kant
Die These vom Menschen als Mittelpunkt, als genereller Bezugspunkt - etwa gegenüber der These von Gott als Mittelpunkt (Theozentrik) oder der Gesellschaft als solchem Bezugspunkt.

Kant sprach sich gegen Tierquälerei aus, weil seiner Ansicht nach Tierquälerei zu einer Verrohung (hart) des Menschen führt und das Mittleid am Menschen abgestumpft wird. Die Grausamkeit gegen die Tiere ist der Pflicht des Menschen gegen sich selbst entgegengesetzt.
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sozial-politische Begründung:Armenerziehung
Pestalozzi
Er glaubt an die Veredelung des Menschengeschlechts, die jeden betrifft.
Erste Aufgabe ist die Armenerziehung. Sein Lebensziel war durch Erziehungs- und Unterrichtsmittel den Armen ein besseres Leben zu verschaffen.
Erziehung bedeutet diesbezüglich Aufhilfe. Diese Aufhilfe umschließt die Selbsthilfe: Die Armen sollen lernen sich selbst zu helfen. (Nicht Hilfe durch Institutionen und Organisationen.)
„Lernet doch, arme Menschen! Lernet euch selber versorgen, es versorgt Euch niemand!“

Emporbildung des Menschen, auch des ärmsten und niedersten, zu einer reinen Menschenweisheit.
Diese Menschenweisheit erstreckt sich laut Pestalozzi auf das gesamte Volk: Niemand kann ausgeschlossen werden.
Ziel ist das Heil des Volkes. Erziehung ist die einzig mögliche Rettung des Volkes, sogar der gesamten Menschheit (nur durch Bildung der Menschlichkeit und Menschenbildung).

Am Ende seines Lebens ist Pestalozzi, nachdem er erst vom Glauben der Veredelung des menschl. Geschlechts abgekommen war, an diesen Kernpunkt wieder zurückgekommen. Erziehung ist die einzige Möglichkeit die Menschheit zu retten.
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Nennen Sie die anthropologischen Gedankengänge Pestalozzis
1. Der Mensch als Werk der Natur - natürliches Wesen
2. Der Mensch als Werk der Gesellschaft - sittliches Wesen
3. Mein Ich als Werk meiner selbast - Mensch als Wesen, das in Glauben und Lieben gewährt ist.

Diese Gedankengänge überschreiten sich, heben sich auf, bewahren sich gegenseitig.
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Natürlichkeit
1. Anthropologische Begründungen
Pestalozzi
Pestalozzi sieht in der Natur den Ursprung des Menschen. Unsere Möglichkeiten und unser Können erlangen wir durch unsere natürlichen Anlagen und Kräfte: z. B.: Auge will sehen, Fuß will gehen, Geist will denken. Alles natürliche will sich entwickeln. Dafür bietet die Natur die Normung.
Natürlichkeit wird zum einzig angemessenen Weg der Menschenbilung und führt zur vollkommen menschlichen Entfaltung.
Allerdings ist der Mensch im Naturzustand egoistisch und auf unmittelbare Befriedigung seiner Triebe ausgerichtet.
Er überdenkt diese Theorie, die an Rousseau anschließt, mit der Zeit und kommt zu dem Schluss, dass die Natur im Menschen überschritten werden muss, um sie vor sich selbst zu schützen.
Ziel: Veredlung der tierischen Natur, um Menschlichkeit und Sittlichkeit zu erlangen.
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Der Mensch als natürliches Wesen
Pestalozzi
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Sittlichkeit
2. Anthropologische Begründungen
Pestalozzi
Sittlichkeit: (wird von Pestalozzi später entdeckt) Sie ist Werk des Menschen selbst.
Jeder ist von der Gesellschaft abhängig und es ist unmöglich
Natürlichkeit einfach auszuleben. Natürlichkeit wird durch die
Gesellschaft verkehrt
.
In der Gesellschaft muss jeder auf sich selbst Acht geben, der einzelne ist unwichtig.
Da jeder auf seinen Selbstgenuss (=Natürlichkeit) achtet, kommt es zu Streit. Deshalb brauchen wir Gesetze, denen sich jeder fügen muss. Die Gesetze regeln die Gesellschaft, sie bedeuten aber auch Zwang.
Der Mensch muss sich aus diesen Abhängigkeiten lösen und wieder Selbstständigkeit erlangen. Jeder einzelne kann die Gesellschaft mitbestimmen.
- nicht die individuelle Existenz (Singularität), sondern die kollektive Existenz steht im Fokus. (Zwang, Enge, Einseitigkeit durch Gesetze)
- Spannung zwischen natürlicher Selbstsucht und   gesellschaftlicher Ordnung
- ungesellige Gesellschaft: "Kampf aller gegen alle"
-Er unterscheidet hier zwischen der reinen und der wahren Sittlichkeit.
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Verlauf der Sittlichkeit
Pestalozzi
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Glauben- und Liebenlernen
3.Anthropologische Begründungen
Pestalozzi
- Durch Liebe und Glauben kommt man zur wahren Sittlichkeit.

Der Mensch lernt die Mutter, durch die lange Angewiesenheit (Kraftlosigkeit), zu lieben und an sie zu glauben also Stärke zu erlangen und ein Ich-Selbst zu bilden. Durch diese Liebe und den Glauben kann der Mensch sich vom „Ich-Selbst“ lösen und zu einem Mitsein (Miteinander sein) gelangen und somit Sachlichkeit (Objektivität der Dinge) erkennen.
Dazu gehört auch, sich von der Mutter abzunabeln.
Pestalozzi stellt hier das Gegenteil zur modernen Anthropologie (Mensch im Mittelpunkt stehen) dar, weil er den Menschen nicht auf höherer Ebene sieht, sondern die Schwäche (Glauben und Liebe) des Menschen als Stärke sieht.

- Die Defizite des Menschen gegenüber den Tieren ermöglichen also erst das Glauben- und Liebenlernen als das rein Menschliche, das dem Tier vorenthalten bleibt.

Wie Kant sieht Pestalozzi die Stufe der Freiheit erst dort erreicht, wo sich der Mensch als moralisches Wesen seiner eigenen Gesetzlichkeit (z.B. dem Sittengesetz) unterwirft.
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Langsame Entwicklung-Unterscheidung zum Tier
Pestalozzi
Sittlichkeit:
Die langsame Entwicklung ist für den Menschen sehr positiv, da er durch sie erst seine Menschlichkeit und seine Selbstbestimmung erlangt.
Die tierischen Eigenschaften des Menschen werden veredelt und die Sprache kommt als Medium dazu. Dadurch kommt der Mensch zu einem "Ich-Selbst" und kann sich von der Menge loßreißen.
Die Sittlichkeit wird durch die Liebe und den Glauben wieder
aufgehoben und Natürlichkeit wird erreicht.
Der Mensch kann und soll über das Wesen der tierischen Natur hinausgehen, um Menschlichkeit zu erreichen (Liebe und
Glaube zeichnet die Menschlichkeit aus)
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Liebe und Glauben legen das Fundament für die Entwicklung
von Menschlichkeit:
Pestalozzi
- durch Liebe und Glauben wird dem Menschen zu seinem wahren Ich verholfen
- durch Liebe und Glauben lernt der Heranwachsende, dass sein „Sein“in der Freigabe des Wohls der anderen besteht
- das Kind erfährt durch Liebe, was echtes Wohlwollen ist und wird von seinem Egoismus (Ich-Selbst) frei gemacht und lernt
somit selbstlos zu sein (Mitsein).
- => das in Liebe und Glauben gewährte Wesen löst die Spannung zwischen Selbstsucht und gesellschaftlicher Ordnung
- sittliches Handeln als Durchbruch des Glaubens und der Liebe
-Liebe und Glaube als Weg und Ziel der Erziehung
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Größtmögliches Wohlbefinden
Pestalozzi
Auf Grund der Verkehrung ist die Erziehung für den Menschen wichtig!
Durch die Weltlichkeit kommt Selbstsucht auf. Sie ist das Ergebnis
natürlicher Kraft. Ebenfalls zur Natürlichkeit gehört das Wohlwollen für andere:
Der Mensch räumt anderen einen Platz neben sich ein. Das Wohl des anderen ist ihm wichtig, solange sein eigenes Handeln nicht
beeinträchtigt wird.(satte Behagen)
Behaglichkeit ist das Ziel des tierischen und des gesellschaftlichen Daseins.
Ziel der Politik ist es z.B. größtmögliches Wohlbefinden für die
größtmögliche Anzahl von Menschen herzustellen.
Pestalozzi beschreibt den Menschen, wie er von Natur aus ist, als ein scheues Tier, dass durch seine Gier gewaltsam und verschlagen/hinterlistig wird.
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Was kennzeichnet die reine Sittlichkeit?
Pestalozzi
Die reine Sittlichkeit ist:

- egoistisch
Der Mensch positioniert sich damit außerhalb der Welt und ist nur an seiner eigenen Vervollkommnung interessiert.

- irreal
Steht im Widerspruch zur Natur des Menschen (Liebe und Glaube)

- erreicht das Gegenteil des eigentlichen Zieles der Sittlichkeit, nämlich die Überwindung des Egoismus.

- gesellschaftlicher Zustand

Der gesellschaftliche Zustand ist labil und davon abhängig, wie viele Menschen im Zustand der Natur verharren oder den eigentlichen Zweck der Vergesellschaftung (Sittlichkeit) anerkennen.
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Was kennzeichnet die wahre Sittlichkeit?
Pestalozzi
- Überwindung des Egoismus
- Erreichung der eigenen Vervollkommnung durch „Beglückung“ der anderen   ➙   Selbstlosigkeit.
Wahre Erfüllung des Lebens ist nur durch den frei gewählten Verzicht auf egoistische Ansprüche zu erreichen.
- Durch die Verwirklichung der Sittlichkeit, wird der Mensch „Werk seiner (meiner) Selbst“ und ist wahrhaft frei.
- sittlicher Zustand
Nicht das Resultat vernünftigen Handelns ist sittlich (z.B. ein gerechtes Gesetz), sondern einzig das Handeln des entscheidenden Individuums.
Die Theorie der reinen Sittlichkeit wird überschritten in der Konzeption des Menschen als ein in Liebe und Glaube gewährtes Wesen.
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Umschreiben Sie die Kennzeichen des Lebens in der Gesellschaft
Pestalozzi
Die Gesellschaft dient den Menschen dazu, sich vor Gewalt und
Willkür zu schützen (Gesetz).
Aber was die Gesellschaft verspricht, enteignet sie auch wieder:
So muss zum Beispiel jeder auf sich selber Acht geben. Jeder
versucht seinen Selbstgenuss, also seine Natürlichkeit selbst
zu sichern.
Deshalb braucht die Gesellschaft Gesetze und Regeln, an die
sich alle halten müssen. Auch dies schränkt die Menschen
wieder in ihrer Natürlichkeit ein.
Fazit: Man muss seinen Platz in der Gesellschaft finden und sich
seine Natürlichkeit zurück erkämpfen.
Schließlich kann jeder Einfluss auf unsere Gesellschaft nehmen,
denn wir sind ein Teil von ihr.
Verlorene Selbstständigkeit muss zurück erlangt werden

3. Kreisprozess durch die Mitwirkung jedes einzelnen am Zustandekommen von Gesellschaft und Kultur und wiederum der Formung des Menschen durch eben diese.

- Schaffung einer Welt, die im Tierreich nicht existiert: Rechte, Pflichten, Gesetze, Institutionen.
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Nenne je drei Charakteristika des verdorbenen / unverdorbenen Zustands des Menschen!
Pestalozzi
unverdorbener Zustand:
- existiert nicht real
- Harmonie zwischen seinen Kräften und seinen Bedürfnissen
- Balance zwischen Selbsterhaltungstrieb und Wohlwollen


verdorbener Zustand:
- realer Zustand mit Beginn der Geburt
- Disharmonie zwischen seinen Kräften und seinen Bedürfnissen
- Eigenschaften: träge, unwissend, unvorsichtig, leichtsinnig,
                             selbstsüchtig, gewaltsam, abhängig von anderen,
                             heimtückisch, rachsüchtig, misstrauisch etc.
- Gesetzlos
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Was ist Grundlage der Pädagogik Pestalozzis?
Der Glaube an eine Veredelung des Menschengeschlechts und das Jeder ein Recht auf Erziehung hat.
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Worin liegen die Unterschiede zu Rousseau?
Pestalozzi
Rousseau
Die Natur hat dem Menschen alles mitgegeben, was er zu seiner Entwicklung braucht. Wenn er ihr folgt, dann geleitet sie ihn "leicht" und ohne Zwang zur Entfaltung seiner Fähigkeiten. Jeder institutionalisierte Unterricht führt nur zu einer gekünstelten Erschwerung. Die Aufgabe der Erziehung ist damit eher die Abschirmung von der Gesellschaft, ein schützender Schild aus angemessener Distanz, um die Natur sich frei entfalten zu lassen.
„Der Erzieher unterstützt `pflegend und schützend` den natürlichen Entwicklungsprozess“-> Verzicht auf Einwirkung und direkte Erfahrungen mit den Dingen machen

Pestalozzi
Die Natur gibt dem Menschen nur Anlagen und Kräfte mit, die Erziehung benötigen (auch die institutionalisierte), damit diese sich entfalten und entwickeln können.Durch die Gesetze der Gesellschaft lernt das Individium seine natürlichen Anlagen und Kräfte zu einem wahren sittlichen Verhalten zu formen. Die Aufgabe der Erziehung ist die Herausführung aus dem natürlichen über den gesellschaftlichen zum sittlichen Zustand.
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Erläutere die Begriffe der individuellen und der kollektiven Existenz.
Pestalozzi
Individuelle Existenz
- Mensch unterscheidet sich durch seine Inteligenz vom Tier und wird zum Individum
- Diese Individuen, die die Gesellschaft prägen, prägen auch die Kultur
- schenkt Freiheit und Weite
- sittlicher Zustand

Kollektive Existenz
- Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen und unterscheidet sich durch seine Inteligenz und seine Eigenständigkeit in verschiedenen Abstufungen
- Indem sich das Individum von der Masse vereinnahmen lässt, ist es nicht mehr ich-selbst und geht in der Masse unter, ist unfrei.
- steht unter Zwang, in Enge und Einseitigkeit.
- Gruppenbildung trägt die Gefahr in sich, zu entmenschlichen.
  und zu verdummen da man den anderen nicht als Individuum,   sondern nur als Funktionär der Gesellschaft kennt
- gesellschaftlicher Zustand
- Kollektivität beginnt in der Familie: Antriebe und Egoismen beherrschen die Menschen.
-Kollektivität ist „das Man“ dem einzelnen die Verantwortung abnimmt.
Es herrschen Konventionen (Regeln),Konformitäten (Gleichsein) und Affirmation (Zustimmung).

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Nenne die Charakteristika der menschlichen Verkehrtheit.
Naturfreiheit vs. gesellschaftlichen Recht
Pestalozzi
1) Verstümmelung der Menschlichkeit und der Begabungen (z.B. das Wecken von Bedürfnissen, die nicht befriedigt werden können oder Neigungen, die erstickt werden)
2) Anonymisierung: Mensch wird nicht als Individuum gesehen, sondern als Nummer. Existieren in der Masse.
3) Gezwungenheit der Gesellschaft: Der Mensch muss in der Gesellschaft funktionieren.
4) Kampf aller gegen alle: Der Kampf zwischen Naturfreiheit und gesellschaftlichem Recht
5) Verkehrtheit der echten Ordnung: Trieb und Sinngenuss wird über die Vernunft gestellt.
6) Ungleichheit als Phänomen der Verkehrtheit: In der Masse sind wir unterschiedlich stark und dadurch immer abhängig von jemandem Einflussreicheren.
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Was versteht Pestalozzi unter der menschlichen Verkehrtheit?
Der „wirkliche Mensch“ und der „wahre Mensch“ sind nicht im Einklang. Am wirklichen Menschen erscheint zunächst alles Menschliche in sein Gegenteil verkehrt. Die Überwindung dieser Verkehrtheit sieht Pestalozzi als 3. Aufgabe der Erziehung und Bildung an.
Im tierischen und gesellschaftlichen Zustand herrschen Selbstsucht und Wohlwollen, „sattes Behagen“ (Sinn der Politik ist, das größtmögliche Wohlbefinden für die größtmögliche Anzahl Menschen herzustellen). Wohlwollen und Behagen sind auf den Kopf gestellte Spiegelbilder des eigentlich Menschlichen: Glauben und Liebe. Der Glaube läßt das wahre Selbst finden und die Selbstsucht überwinden, die Liebe bedeutet echtes Wohlwollen, in dem aber nicht mehr gewollt wird, sondern das Wohl des anderen maßgeblich wird (Selbstlosigkeit).
Der Mensch hat die Kraft sich von der Welt abzusondern und diese auch von sich selbst,dadurch wird er Werk seiner (meiner) selbst. Singularität im Sinne von Unteilbarkeit, Unmittelbarkeit, Unvertretbarkeit und Unwiederholbarkeit.
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Worin liegt der Unterschied zwischen der Sittlichkeit und der Haltung in Liebe und Glauben?
Pestalozzi
1. Die Haltung in Liebe und Glauben führt zur wahren Sittlichkeit,

2. denn sie überwindet den Egoismus und die Selbstsucht der reinen Sittlichkeit (in der sich der Mensch von der Gesellschaft lossagt und sich außerhalb der Welt positioniert)

3. In der wahren Sittlichkeit geht der Mensch darüber hinaus, um sich wieder in die Welt hineinzustellen (Selbstlosigkeit).

4. Sittlichkeit und Weltlichkeit gehören für Pestalozzi zusammen.

5. Durch Glauben und Liebe wird aus dem Sich-selbst-Sein ein Selbst-Sein.
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Nenne zwei Werke Pestalozzis!
"Lienhard und Gertrud"   (1781)

"Wie Gertrud ihre Kinder lehrt"   (1801)

"Abendstunde eines Einsiedlers" (1780)

"An die Unschuld" (1815)

"Nachforschungen"
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Durch  ..........  und  ..........  wird aus dem ..........  ein  .......... .
Pestalozzi
Durch Glauben und Liebe wird aus dem Sich-Selbst-Sein ein Selbst-Sein.

Überwindung des Egoismus, Selbstlosigkeit
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Begründungen für Erziehung nach Pestalozzi
1. Die sozial-politische Begründung = Armenerziehung

2. Die anthropologischen Begründungen (Emporbildung zur Menschlichkeit)
(der Mensch ist Werk der Natur, der Gesellschaft, seiner(meiner) selbst)

3. Überwindung der menschlichen Verkehrtheit.
Ziel der Erziehung ist die Veredelung des Menschengeschlechts + die Aufgabe der Erzieh. das Streben nach wahrer Sittlichkeit
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Was bedeutet Anthropokratie?
Herrschaft des Menschen über sein Tun und Denken.
Der Mensch, der erste freigelassene der Schöpfung (Herder)
Der Mensch als Werk seiner selbst (Humanismus)
Autonomie des Menschen als Person (Kant)
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Der Grundgedanke der Bildung
Humboldt
Die Neuhumanisten greifen die Traditionen der klassischen Antike auf und verbinden diese mit einem neuen Bildungsgedanken.

Für von Humboldt ist Bildung ein sich-selbst-Hervorbringen:
Individualität als Werk meiner selbst.

Bildung muss aus einem selbst hervor gehen, sie kann nicht
beigebracht werden.Denn durch die Erziehung wird die Individualität verkehrt.

Von Humboldt bezeichnet dies als „Innerlichkeit“.

Vorrang der allgemeinen Menschenbildung

Der Mensch soll sich umfassend bilden: Soviel Welt wie möglich ergreifen und mit sich verbinden

Das Individuum zeichnet sich durch Selbstständigkeit im Denken aus

Schulung des Geistes

Der Mensch soll sich bilden um seiner selbst Willen und nicht
für den späteren Beruf –nicht aufgrund von Nützlichkeit.
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Bildungsprozess als Kreisgang
Humboldt
Die Anregung aller Kräfte des Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität und Persönlichkeit führen („Kreisgang der Bildung“).Da der Mensch sich aber jedes Mal weiterentwickelt, muss man den Kreis eher als Spirale sehen, mit dem Ziel Totalität zu erlangen.

- Der Mensch steht im Mittelpunkt.
- Sprache als Medium sehr wichtig!
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Formel der Weltlichkeit der Bildungsstruktur:
Humbold
Soviel Welt wie möglich ergreifen und so eng es geht, an sich binden.

Kraft des Menschen:

- setzt den Reichtum (Fülle des zu erforschenden) der Welt voraus
- durch Unruhe (Wissbegierigkeit) charakterisiert, wenn sie zur Ruhe kommt, wäre sie nicht mehr Kraft.
- streben nach der totalen Fülle des eigenen Könnens (Totalität)
- Kraft die der Mensch darstellt, stellt die Welt als Gegenstand dar.
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Totalität
Humbold
Totalität: Der Mensch muss sich als Ganzes auffassen.
Selbstbestimmung wäre unmöglich, wenn man von einer wirren Vielheit ausgeht.
Wir begegnen auch hier dem kantschen Grundgedanken der
bildungstheoretischen Wendung:
Immer wieder bemühen wir uns Mannigfaltigkeit (Vielfältigkeit) zu einer geschlossenen Einheit umzugestalten. Alles in der Natur um uns herum müssen wir in eine übereinstimmende Wirkung mit uns selbst bringen.
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Selbst und Weltgestaltung
Humbold
Bildungsmedium des Menschen und als Betätigungsfeld seiner
Selbstverwirklichung Kreisbewegung für von Humboldt im Fordergrund: Selbst-und Weltgestaltung
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Selbstverlust:
Humbold
Der Mensch benötigt die Welt um sich bilden zu können, um vielseitige Individualität zu erlangen, und nicht Einseitigkeit. Deshalb benötigt er reichhaltige Angebote aus der Welt, um sich zu bilden und zu verwirklichen.

Wenn der Mensch sich von sich selbst entfremdet, indem er sein Herz an die Dinge verliert und nicht zu sich zurück findet, besteht die Gefahr des Selbstverlustes.
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Selbstwahrung
Humbold
Sowohl in der Benommenheit als auch in der echten Vertiefung, vertieft sich der Mensch in sich selbst, da er nie die  Rücknahme und die Selbstwahrung versäumt.

Kants Gedanke der Heteronomie (= kategorischer Imperativ) wird
bildungstheoretisch ausgeführt.
Sittengesetz: Das man sich Selbst wahrt (Individualität) und den anderen in seiner Individualität nicht behindert durch Aufzwang einer Meinung.(bei Humbold Erziehung)

weiterer wichtiger Aspekt:
Bildung des Einzelnen darf nicht verhindert werden.
Begründungen:

Die Möglichkeiten des einzelnen würden sonst eingeengt.

Dies wäre ein Schaden für die Menschlichkeit überhaupt.
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Können Sie die in Humboldts Gedankengang zentrale Selbstbezüglichkeit der Menschen aus den Texten noch einmal umschreiben?
Der Mensch steht im Mittelpunkt von Humboldts Lehren. Alles was der Mensch sich aneignet, bringt er aus sich selbst hervor. Es kann nicht beigebracht werden. Dies bezeichnet Humboldt als Innerlichkeit.
Individualität wird durch Bildung bestimmt. Durch das Aneignen der Welt wir der Mensch zu einen gebildeten Individuum.
Dieser Prozess vollzieht sich wie eine Spirale, da der Mensch sich bei jeder Wissensaneignung ein Stück weiter entwickelt.
Immer wieder bemühen wir die Vielfältigkeit der Welt in eine übereinstimmende Wirkung mit uns selbst zu bringen.
Es geht darum eigene Kräfte zu entfalten und sich selbst zu bilden, und nicht darum, möglichst viel von der Welt zu begreifen.
Die Bildung des Einzelnen darf nicht verhindert werden. Dies würde die Möglichkeiten des einzelnen einengen und es wäre ein Schaden für die Menschlichkeit überhaupt.
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Erziehung wird bei Schleiermacher aus welcher Notwendigkeit heraus hergeleitet?
Anthropologischer Grundgedanke
Aus dem Generationsverhältnis: Der Jugendliche wird durch Erziehung in die Kultur eingeführt und zwar so, dass niemand wieder von vorne anfangen muss.
Die Erziehung macht die bewusste Gestaltung der Verhältnisse zwischen den Generationen aus. Die ältere Generation hat die Kultur geprägt, welche Basis ist für die jüngere ist, die davon profitiert und daraus neue Kulturleistungen schaffen kann.
Gemeinsamer Lernort ist die Schule.

- Schleiermacher (1768-1834) gelang es, eine allgemeine Hermeneutik zu entwickeln und sie als eine Kunstlehre des Verstehens zu bestimmen.
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Welche Gebiete beinhaltet Erziehung nach Schleiermacher?
1. als methodische Erziehung das Gebiet der Fertigkeiten

2. als freiheitliche Erziehung die Gesinnung

Fertigkeiten und Gesinnungen, also das was von jungen Menschen im Leben gefordert wird.

- Die Erziehung darf auf keiner Seite ein Übergewicht einräumen und in eine bestimmte Richtung zur beruflichen Entwicklung drängen.

Damit werden alle erzieherischen Inhalte abgedeckt.
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Was erfordert die Gesinnungsbildung nach Schleiermacher?
Die Organisation eines gemeinsamen Lebens der Jugend.
In der Schule wird das Bewusstsein  einem gemeinsamen Ethos und einer gemeinsamen Ordnung anzugehören hervorgerufen.
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Hermeneutischer Zugang: Lebensphilosophie nach Dilthey
Nach Dilthey gibt es eine doppelte Verbindung zwischen Leben und Philosophie. Dilthey versucht, in seinen Schriften eine eigene Erkenntnismethode für die Wissenschaften, die sich mit dem menschlichen Leben befassen, herauszuarbeiten. Er nannte diese geisteswissenschaftliche Disziplinen.
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Geisteswissenschaftliche Disziplinen nach Dilthey:
- Philosophie und Erkenntnistheorie
- Psychologie und Pädagogik
- Literatur und Kunst

Heute würden wir diese Geisteswissenschaften als Kultur-und
Sozialwissenschaften bezeichnen.
Dilthey wollte durch die geisteswissenschaftlichen Disziplinen eine klare Abgrenzung zu den Naturwissenschaften herstellen.

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Hermeneutischer Zugang (Erklären und Verstehen)
Dilthey
In den Naturwissenschaften werden kausale Erklärungen in Form von überprüfbaren und nachvollziehbaren Experimenten gemacht.

Bei den Geisteswissenschaften haben wir eine unmittelbare innere Wirklichkeit, ein inneres Erkennen. Verstehen: Sinn menschlicher Handlungen verstehen.

Zitat von Dilthey: Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir.“

Dilthey fragt sich, wie das Erkennen des Einzelnen zur Allgemeingültigkeit, Objektivität und wissenschaftlicher Erkenntnis erhoben werden kann. Das Erkennen des Seelenleben des Einzelnen ist nicht direkt greifbar. (z. B. Bücher, Briefe, Gespräche, Sitten, Handlungen oder Institutionen und Einfühlung, nacherleben - durch die menschliche Natur selbst)
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hermeneutischer Zirkel, hermeneutische Spirale
Dilthey
Anknüpfend an Schleiermacher sah Dilthey das Hauptproblem in der Entwicklung eines Interpretationsverfahrens, das den so genannten hermeneutischen Zirkel überwindet.
Ganzheit und Teil stehen in einem zusammenhängenden, sich bedingenden Zirkelverhältnis zueinander. Dilthey erweitert die klassische Hermeneutik: Verhältnis zwischen Bedeutungsteil und Bedeutungsganzheit auf das Verhältnis „Bewusstseinsleben und Handlungsleben einer Person“.
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Erweiterung durch Gadamer
Dilthey
Durch Gadamer wurde die hermeneutische Spirale auf das
Verhältnis zwischen Teilverständnis und dem Verstehen des
Ganzen (den „Sinnhorizont“) ausgeweitet.

Das was wir als Ganzes betrachten, ist wiederum Teil einer
höheren abstrakten Ebene.

Hierarchische Schichtung, wovon die jeweils untere nur versteh- und interpretierbar ist, wenn der größere Zusammenhang verstanden und interpretiert wurde.

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hermeneutische Spirale als hierarchische Schichtung des „Sinnhorizonts“
Dilthey/Gadamer
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Bedingungen für das Verstehen
Dilthey/Gadamer
Texte sind zunächst nicht vertraut. Es ist eine Distanz zu ihnen
vorhanden. Eine Aneignung kann durch den Verstehens-bzw.
Deutungsakt erfolgen. Dilthey meint, dass diese Distanz durch "Einfühlung" vollkommen überwunden werden kann.
Die allen gemeinsame Struktur der menschlichen Natur selbst.
Wir alle müssen uns in unseren täglichen Handlungen verständlich machen und benutzen und erleben dabei dieselben Ausdrucksformen sowohl sprachlicher als auch nicht-sprachlicher Art (Freude, Trauer, Schmerz)
Gadamer hingegen meint, dass die Distanz nie ganz überwunden werden kann. Sie kann nur verringert werden.
Voraussetzung für eine sinnvolle, stets kritisch hinterfragbare Interpretation ist die Distanz zur Person/Verhalten/Sache.
Für Gadamer kommt es nicht darauf an, eine Methode für das Verstehen zu entwickeln, sondern Bedingungen für das Verstehen zu finden.
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Was ist der Unterschied zwischen „Erklären“ und „Verstehen“ bei Dilthey?
Naturwissenschaften – Erklären
Gegenstand ist die Natur. Sie kann nur untersucht und beobachtet werden. Über die Ursachen natürlicher Vorgänge werden Annahmen angestellt, ein Nacherleben ist nicht möglich.
Naturwissenschaftliches Begreifen ist seinem Untersuchungsobjekt gegenüber neutral und für die Persönlichkeitsentwicklung von geringerer Bedeutung.

Geisteswissenschaften – Verstehen

Sie hat die Erzeugnisse des menschlichen Geistes zum Gegenstand. Diese können, weil sie vom Menschen selbst hervorgebracht sind, verstanden werden.
Das Verstehen fremden Daseins, vergangener Kulturen und Persönlichkeiten führt zu einer Umformung des Selbst. Fremde geistige Inhalte werden in die eigenen lebendig einbezogen.
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Beschreiben Sie den hermeneutischen Zirkel in klassischer (!) Form und geben Sie ein Beispiel für hermeneutisches Verstehen von Texten. Wie ist dieser Prozess durch Dilthey bzw. später durch Gadamer erweitert worden?
Der hermeneutische Zirkel beschreibt die Wechselwirkung vom Ganzen zum Teil in einem Zirkelprozess. Beim hermeneutischen Verstehen von Texten herrscht zunächst ein Unverständnis des Textes (hermeneutische Distanz). Beim Lesen gelangt der Leser in einigen Punkten zu einem Verständnis, andere Punkte bleiben weiterhin unverständlich. Diese werden jedoch verständlicher, wenn der Leser sie im Bezug zum Gesamttext erneut betrachtet: Und aus diesem Vorverständnis heraus nähert er sich dem Verstehen des Textes und dieser Vorgang ist mit einer Spirale vergleichbar.
Gadamer verweist noch auf die Grenzen des Verstehens und man kann dieses Verstehen nur annähernd erreichen, jedoch nie ganz.
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Was versteht man unter "Texte"
Dilthey
Produktionen des menschlichen Geistes.

Buch, Brief, Gesetze, Filme, Gespräche, Software, Sitten usw.
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Die .................. erklären wir, das .................. verstehen wir.
Dilthey
Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir.
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Was versteht man unter Objektivationen?
Dilthey
Produktionen des menschlichen Geistes, die auch allgemein als Texte bezeichnet werden.

siehe Karte "Texte"

Die Erscheinungen des Geisteslebens sind nicht direkt greifbar, es ist aber ein indirekter Zugang möglich, nämlich durch die Interpretation der Objektivationen des menschlichen Geistes!

Folge:  menschliches Handeln kann so verstanden werden!
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Was ist Aufgabe der Hermeneutik?
Dilthey
Hermeneutische Verfahren sollen die Bedingungen des Verstehens aufklären.
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Was versteht man unter hermeneutischer Distanz / Differenz?
Dilthey
1. Distanz zwischen dem unbekannten Text und dem Interpreten.

2. Überwindung erfolgt im Verstehens-, Deutungsakt durch den Prozess der Aneignung.

3. Dilthey hielt die Distanz noch für überwindbar, für Gadamer kann die Distanz verringert, aber prinzipiell nie ganz überwunden werden.
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Wesentliche Grundannahmen zur geisteswissenschaftlichen
Pädagogik
1) Praxis hat Priorität
2) Lehrpläne als Objektivationen des menschl. Geistes
3) Relative Eigenständigkeit der Pädagogik
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1) Im Verhältnis von Theorie und Praxis hat die Praxis Priorität!
Erich Weniger Hermeneutischer Zugang
Die zu untersuchenden Phänomene der Geisteswissenschaften werden nicht äußerlich (wie die Naturwissenschaften) an uns heran getragen. Sie sind Teil unseres praktischen und geschichtlichen Lebens.

Theorie von Erich Weniger (keine starre Folge) in dreistufigem Schema:
Theorie 1. Grades: Implizierte Annahmen (das, was nicht ausdrücklich bewusst, sondern verinnerlicht wurde) = lenkender Hintergrund aller Handlungen

Theorie 2. Grades: Handlungswissen (Wissen aus der praktischen Erfahrung und das praktische Handlungswissen

Theorie 3. Grades: wissenschaftl. Theorie (Theorien von
Wirtschaftstheoretikern, die sich z. B. wie Weniger selbst Gedanken über das Verhältnis von Theorie und Praxis machen.
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2) Lehrpläne als Objektivationen des menschl. Geistes
Hermeneutischer Zugang
Grundlegende Theorie im Bezug der GP auf die Hermeneutik
Wenn Verstehen nicht von außen an uns heran getragen wird, sondern aus Deutung und Interpretation erfolgt, dann resultieren daraus:
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3) Relative Eigenständigkeit der Pädagogik
Hermeneutischer Zugang
Pädagogik hat seit Rousseau und den Reformpädagogen eine eigene Rolle neben Philosophie, Psychologie, Geschichte etc. und kann sich von ihnen abgrenzen.
Der Pädagoge wurde zum Anwalt von Kindern und Jugendlichen.
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Nennen Sie drei wichtige Vertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik.
Dilthey, Weniger, Klafki, Mollenhauer
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Effektives Lehren und Lernen
Kategoriale Bildung
Klafki stellt in seinen wissenschaftlichen Arbeiten didaktische
Fragestellungen:

• Stofffülle nur durch exemplarisches Lehren und Lernen zu bewältigen.
• Konzentration auf das Wesentliche.
• Effektivstes Lehren und Lernen: entwickelndes Aufschlüsseln komplexer Probleme (historisch und systematisch).

Kategoriale Bildung ist ein neuer Deutungsversuch des Begriffes Bildung. Schon Pestalozzi hatte sich mit diesen didaktischen Fragestellungen befasst („Elementarmethode“).
Über Herbart, Schleiermacher, Fröbel, und die Pestalozzianer gelangt man zu einer analogen Fragestellung in der Reformpädagogik.
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Materiale und formale Bildungstheorien
Kategoriale Bildung (Klafki)
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Kategoriale Bildung
Materiale Bildungstheorien
1. Grundform: bildungstheoretischer Objektivismus

Inhalte, die vermittelt werden, werden mit vorgegebenen Inhalten der Gesellschaft und Kultur gleichgestellt.
Bildung ist der Prozess und das Ergebnis des Prozesses. Die Inhalte (Fertigkeiten, Einstellungen etc.) sollen vom Lernenden aufgenommen (Denken und Handeln) werden.

Ergebnis des Bildungsprozesses ist „auf der Höhe der Kultur stehen“.

In der Schulpädagogik ist Wissen im Sinne der Gesellschaft zum Hauptziel geworden = Scientismus.
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Kategoriale Bildung
Pädagogische Kritik am bildungstheoretischen Objektivismus
1) Der Objektivismus löst die Kulturinhalte aus ihrer Geschichte heraus und gibt ihnen den Anschein der Allgemeingültigkeit (zum allgemeinen Wissen).

2) Die wissenschaftlichen Inhalte müssen neu verstanden werden. Nicht nur reine Wissensabfrage, sondern auch das Verstehen der Frage an sich.

3) Der bildungstheoretische Objektivismus hat keine pädagogischen Auswahlkriterien. Zu viele Kulturinhalte.
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Kategoriale Bildung
Materiale Bildungstheorien
2. Grundform: Bildungstheorie des Klassischen

Sie ist die Gegenposition zum bildungstheoretischen Objektivismus. Die „klassischen Bildunginhalte“ beinhalten pädagogisch begründete Auswahlkriterien, im Gegensatz zum Objektivismus.

Das „Klassische“ meint keine historische Epoche oder generell die Vergangenheit. Es meint bestimmte menschl. Qualitäten als ideales Selbstverständnis eines Volkes.

Hier ist Bildung der Vorgang des Lernenden, sich das geistige Leben des eigenen Volkes zu eigen zu machen und eigene geistige Existenz zu gewinnen.
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Kategoriale Bildung
Materiale Bildungstheorien
Kritik an der Bildungstheorie des Klassischen
Weniger fragt sich, welche Instanz festlegt, was klassischer Bildungsinhalt ist. Und er sagt, dass der Begriff klassisch immer zeitlich an eine Kultur gebunden ist (entweder an die Historie oder an die Gegenwart).
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Kategoriale Bildung
Formale Bildungstheorien
1. Grundform: Theorie der funktionalen Bildung

Das Wesentliche der Bildung ist die Formung, Entwicklung und
Reifung der körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte, nicht die Aufnahme und Aneignung von Inhalten. Das, was er gelernt hat, kann er auf andere Situationen übertragen.

Kritik gegenüber der funktionalen Bildung: geistige Kräfte als eine Art geistiger Muskel: Man muss ihn trainieren.
Aber so ist es nicht: Die geistigen Kräfte sind an die Vermittlung der Bildungsinhalte gekoppelt.
Die Aneignung von Inhalten muss auf die Aktivität (z.B. altersgerecht) des jungen Menschen übertragen werden.
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Kategoriale Bildung
Formale Bildungstheorien
2. Grundform: Theorie der methodischen Bildung

Diese Theorie ist eng mit der funktionalen Bildungstheorie verbunden. Aber sie hat ein eigenes Prinzip: z.B. Fähigkeit Werkzeuge zu gebrauchen, Wörterbücher zu benutzen, den kategorischen Imperativ anzueignen.

Selbsttätigkeit des Schülers ist wichtig!

Kritik an der Theorie der methodischen Bildung: Es gibt keine Methoden ohne Inhalte, diese bestimmen die Methoden, die der Lehrer vorher durchdenken muss.
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Objektive Momente und Subjektive Momente
Kategoriale Bildung
Alle vier bildungstheoretischen Ansätze, die versucht haben, Bildung im Sinne der GP zu deuten, haben sich als unhaltbar erwiesen. Jedoch zeigt jeder von ihnen Wahrheitsmomente auf. Diese können jedoch nicht einfach miteinander addiert werden. Sie müssen im Kontext miteinander diskutiert werden.
Bildung ist die dynamische Gestaltung eines Menschen, objektiv
(material) und subjektiv (formal). Klafkis "Kategoriale Bildung" soll genau dies erreichen, sie soll die objektbezogene (materiale) Seite der Didaktik mit der subjektbezogenen (formalen) Seite dialektisch verknüpfen.
Objektive Momente: Die naturhaft-gegenständliche und die
gesellschaftlich-kulturelle Welt wird erkannt.
Subjektive Momente: Subjekt in der Auseinandersetzung mit den Objektiven: ästhetische Wahrnehmung, Erfahrung eigener Körperlichkeit, soziales und politisches Handeln.
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Kategoriale Bildung
Doppelsinn der kategorialen Bildung
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Die Zeit verändert die Geschichte/das Verstehen
Kategoriale Bildung
Wichtig ist zu bedenken, dass die Geschichtlichkeit der Gesellschaft und die Menschen, die in ihr existieren, zu berücksichtigen sind.
-> Kategoriale Bildung ist historische Bestimmung im objektiven und subjektiven Sinn. Das bedeutet auch, dass Kategorien geschichtlich veränderbar sind.
Auf der Ebene der strukturellen Bestimmungen (Lehrpläne) kann es keine ewig gültigen inhaltlichen Präzisierungen geben. Es muss immer der Kontext der historischgesellschaftlichen-kulturellen Lage und ihre Dynamik hinzugezogen werden.
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Was bedeutet nomothetisch
Nomothetisch bezeichnet eine Forschungsrichtung, bei der das Ziel wissenschaftlicher Arbeit allgemeingültige Gesetze sind. Ihre Methoden sind experimentell, oft reduktionistisch, die erhobenen Daten quantitativ.
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Was bedeutet idiographisch
Idiographisch ist eine Forschungsrichtung, bei der das Ziel wissenschaftlicher Arbeit die umfassende Analyse konkreter, also zeitlich und räumlich einzigartiger Gegenstände ist. Ihr Hauptanwendungsbereich sind die Geisteswissenschaften.
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Kohlberg und sein forschungsleitender Hintergrund
Biographisches:
Lawrence Kohlberg wurde am 25.10.1927 in Bronxville, New York, geboren und starb am 19.01.1987

Forschungsleitender Hintergrund

Der forschungsleitende Hintergrund Kohlbergs bestand aus der Überprüfung der Hypothese Piagets, der in seiner Theorie der kognitiven Entwicklung behauptet, dass das moralische Urteil sich tatsächlich im Alter von 12/13 Jahren soweit ausgebildet hat, dass
es abgeschlossen genannt werden kann, darüber hinaus aus der Fortführung der Studie Piagets und der weiteren Differenzierung der Stufen.
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Empirische Methodik
Kohlberg
Erhebungsinstrumente:
- Interviews, in denen die Jugendlichen auf 9 moralische Dilemamata antworten 
- Einschätzungen von Eltern und Lehrern
- Geschichten aus dem TAT (Test)
- geschlechtsspezifische Einstellungsmuster
- kognitive Aufgaben im Sinne Piagets
- Aufgaben zur Rollenübernahme
- ab 1669: meta-ethische Fragestellungen
- Rekurs auf Antworten der Jugendlichen aus den vorangegangenen Jahren und/oder
- gemeinsame logische Rekonstruktion der Antworten der Jugendl. aus den vorangegangenen Jahren. Die Stichprobe bestand aus 96 Jugendl., alle männlich,
Mehrzahl weiße Jungen Alter(10, 13 und 16 Jahren), 12 "delinquente" Jungen (v.a. Autodiebstahl), aus 2 Schichten (Mittelschicht = hohe soziometrisch gemessene Popularität und Arbeiterschicht = niedrige soziometrisch gemessene Popularität (SES festgelegt nach Beruf der Eltern))
Längsschnittstudie: Die Jugendl. wurden in etwa alle 4 Jahre befragt
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Das moralische Stufenmodell von Kohlberg
Stufe1: "Ich" (gut ist, was mir nütz)
Stufe2: "Ich und der andere"(wie du mir, ich so dir)
Stufe3: "Ich und Du + unsere Gruppe
Stufe4: "Ich und du im sozialen Verbund"
Stufe5: "Wir alle auch ich "
Stufe6: ("Die Welt und ich"?)
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Grundlegende Annahmen zu Stufenmodellen:
Kohlberg
Kohlberg sah in seiner Theorie qualitative Veränderungen als Ursache der Moralentwicklung. Veränderungen dieser Art weisen folgende typische Merkmale auf:

(a) Mit jeder Stufe wird ein qualifiziert höherer Grad der kognitiven Entwicklung erreicht.
(b) In jeder neuen Stufe werden die zum moralischen Verständnis eingesetzten kognitiven Operationen umfangreicher und reflektierter.
(c) Jede neue Stufe verfügt über eine differenziertere Perspektive der Umwelt bzw. Gesellschaft, was sich darin äußert, dass sich aus dem als wichtig erkannten sozialen Umfeld moralische Verpflichtungen ergeben.

Detlev Garz nennt in Anlehnung an Piaget noch zwei weitere Kriterien zur Erfüllung einer Stufentheorie:

(d) Invarianz der Entwicklung, d.h. die Entwicklung läuft immer gleich ab, es werden keine Stufen übersprungen.
(e) Die vorausgehende Stufe wird in die nächsthöhere integriert.
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Stufen der moralischen Entwicklung nach L. Kohlberg
Eine Entwicklung ist immer nur von Stufe zu Stufe möglich (ohne Überspringen)

Stufen verlaufen sequentiel l(folgen) aufeinander aufbauend.

Man kann sich immer auf niedrigere Ebenen begeben um mit unterentwickelteren Menschen zu kommunizieren.

Um Kinder eine Stufe höher in ihrer Entwicklung zu bekommen darf man immer nur von einer Stufe höher argumentieren und zieht den anderen dadurch hoch.

Hintergründe der Stufentheorie:
Strukturalismus,
Phänomenalismus (durch Beobachten),
Interaktionismus (zwischenmenschlich),
Ich selbst (auf welcher Stufe stehe ich),
Rollenübernahme,
Gleichgewicht
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Auffassung von Kohlberg mündet in folgenden drei Mechanismen:
1.Fähigkeit zum role-taking als Voraussetzung der sozialen und moralischen Entwicklung (G.H. Mead)

2.verändernde Kraft von Widersprüchen (Kohlberg) für die Förderung der sozialen und moralischen Entwicklung
  
3.Abhängig von Umgebung des Individuums äußert sich dieser innere Konflikt
  -> welche Gerechtigkeitsstruktur
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Nennen Sie mindestens 5 Charakteristika der Theorie Kohlbergs, ohne auf die Stufen einzugehen
• Moralisches Urteil vs. moralisches Handeln
• Entwicklung als Stufenfolge  Hierarchische Integration
• Höhere Stufe  Höhere Moral; Oberstes Kriterium: Gerechtigkeitsprinzip
• Invariant: Entwicklung des moralischen Urteils fällt nie zurück
• Universalität: interkulturelle Gültigkeit
• Messprobleme: Reliabilität (Zuverlässigkeit)
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Können Sie sich vorstellen, dass die Entwicklung des moralischen Urteils nach Kohlberg auch dann noch anwendbar ist, wenn eine Entwicklungsstufe übersprungen wird? Bitte begründen Sie Ihre Aussage.
Jede Entwicklungsstufe des moralischen Urteils geht aus der vorhergehenden hervor und baut auf dieser auf. Nur, weil alle vorherigen Stufen durchlaufen wurden, kann z.B. jemand eine Argumentation unterhalb seiner Stufe nachvollziehen. Es ist auch nur möglich, auf die nächst höhere Entwicklungsstufe zu gelangen, weil die weiteren Einflüsse, die auf eine Entwicklung einwirken, immer nur auf die nächst höhere Stufe führen. Die Entwicklungsstufen können also nicht übersprungen werden.
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Wie vollzieht sich unter entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten nach Kohlberg die Bildung des moralischen Bewusstseins.
Kohlberg  geht davon aus, dass sich das Moralbewusstsein beim Menschen stufenweise in immer derselben Reihenfolge entwickelt, wobei nicht alle Menschen die höheren Stufen des Moralbewusstseins erreichen. Er entwickelte dazu ein Modell, dessen Stufen von der Orientierung an Strafe und Gehorsam bis zur Orientierung am universalen ethischen Prinzip reichen.
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Setzen Sie sich kritisch mit der Theorie Kohlbergs auseinander
Kohlberg  beschäftigte sich nur mit männlichen Probanden.Nach unserer Meinung sind dadurch die Auswertung unvollständig,da die weiblichen Aspekte nicht in betracht gezogen werden.
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Heinz-Dilemma: Welcher Stufe Kohlbergs moralischer Entwicklungstheorie kann folgende Aussage zugeordnet werden: Der Ehemann sollte das Medikament für seine Frau stehlen, da er für seine Familie verantwortlich ist. Geben Sie dazu eine kurze Erläuterung.
Das Beispiel kann man in Stufe 3 einordnen,da diese sich mit zwischenmenschlichen Erwartungen und Beziehungen auseinandersetzt.
Stufe III) An interpersonellen Erwartungen, Beziehungen und an Konformität interessiert Idee der wechselseitigen zwischenmenschlichen Erwartungen und Beziehungen. Subjekt-Subjekt bezogen. Bewusstes Eingehen auf Menschen in der Peergroup, z. B. Familie. Vertrauen, Respekt, Dankbarkeit
Good-Boy-/Good-Girl-Orientierung.
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Beschreibe die Stufe 1 der präkonventionellen Ebene!
Kohlberg
Die Intentionen anderer werden nicht wahrgenommen.

Gehorsam gegenüber der Autorität.

Das Handeln orientiert sich an Belohnung und Strafe.

Wer Macht hat, ist gut und hat immer recht. "Might makes right"

Beispiel:
Ich haue meinen Bruder nicht, weil ich sonst Hausarrest von meiner Mutter bekomme.
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Beschreibe die Stufe 2 der präkonventionellen Ebene!
Kohlberg
Zweckorientiert!
Eigene Bedürfnisse sollen befriedigt werden.

Austauschorientiert!
Wechselseitiger Deal der Bedürfnisbefriedigung. Eigene Bedürfnisse werden teilweise zurückgenommen und anderen zugestanden.

Wie du mir, so ich dir.

Beispiel: Wenn du meine Hausaufgaben machst, räume ich dein Zimmer auf.
Wenn ich meinen Bruder jetzt nicht verpetze, verrät er mich das nächste Mal auch nicht.

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Erläutere die Stufe 3 der konventionellen Ebene!
Kohlberg
Bewußtes Eingehen auf die Mitmenschen und Erfüllung ihrer ausgesprochenen oder vermuteten Erwartungen.

Maßstab sind nahestehende Menschen: peers
Die Beziehungen basieren auf Respekt, Dankbarkeit und Vertrauen.

Good-boy / Good-girl Orientierung

Subjekt-Subjekt-Verhältnis

Beispiel: Ich lasse meinen Freund abschreiben, weil er mein Freund ist und weil die anderen mich dann toll finden.
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Erläutere die Stufe 4 der konventionellen Ebene!
Kohlberg
Gesetzestreu

Staatliche oder religiöse Institutionen bilden die Richtschnur moralischer Vorstellungen.

Am sozialen System orientiert, bzw. bewußtes Verhältnis zu diesem.

Das Gewissen wird von den moralischen Vorstellungen des Systems geprägt.

Subjekt-System-Verhältnis
Gesetz-Orientierung

Beispiel: Ich melde unseren Kioskbesitzer der Polizei, da er Alkohol an Minderjährige verkauft.
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Beschreibe die Stufe 5 der postkonventionellen Ebene!
Kohlberg
Am Sozialvertrag  orientiert.
charakterisiert die der Gesellschaft vorgeordnete Perspektive

Die staatsbezogene Binnenmoral (Stufe 4) wird durch den Gedanken der Freiheitsrechte für alle Menschen überschritten.

Werte und Rechte, die sozialen Bindungen und Verträgen vorgeordnet sind, werden dem rationalen Individuum bewußt.

offizielle Moral; Es wird klar erkannt, dass persönliche Werte und Meinungen relativ sind, dass man sich einigen kann und dass Gesetze zum Wohle der Allgemeinheit geändert werden können.

Beispiel: Obwohl du im großen und ganzen gesetzestreu bist und auch den Sinn dieser Gesetzte einsiehst (es kann ja nicht jeder machen was er will), versteckst du einen Asylbewerber, der in ein Kriegsgebiet zurückgeschickt werden soll. Diese Aktion entspricht  deinem Grundsatz - deiner Gerechtigkeit - deiner Auffassung der Menschenrechte. Damit hast du natürlich ein gesellschaftliches Gesetz übertreten.
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Beschreibe die Stufe 6 der postkonventionellen Ebene!
Kohlberg
Orientiert an universell ethischen Prinzipien im Sinne des kategorischen Imperativs

Selbstgewählten, ethischen Prinzipien folgen, auch wenn sie nicht mit dem Gesetz übereinstimmen. Ich erkläre sie für allgemeingültig und handle somit evtl. nicht gesetzeskonform.
Im allgemeinen beruhen Gesetze allerdings auf diesen Prinzipien.

Stufe 6 ist bei uns eigentlich nicht real und konnte auch in Kohlbergs Längsschnittstudie nicht nachgewiesen werden.

Ideale Rollenübernahme

Beispiel: Geschwister Scholl
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Für wen gilt Kohlbergs Logik der moralischen Entwicklung?
Sie scheint für alle Menschen, überall auf der Welt Gültigkeit zu haben.

Die Stufen sind nicht an Altersnormen gekoppelt.
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Drei Ebenen von Lebensläufen
Robert B. Kegan
Robert B. Kegan, geb. am 24.8.1946 ist Entwicklungstheoretiker und Psychologe. Er lehrt, forscht und schreibt über die Stufen der Entwicklung, insbesondere von Erwachsenen.

Die Untersuchungen Kegans stehen im Kontext der Lebenslaufforschung. Zur Erforschung von Biographien unterscheidet man 3 Ebenen:

- universelle Ebene:  Was gilt für alle Menschen?
- mittlere Ebene:  Was gilt für einige Menschen?
- Individualebene:  Was gilt für eine Person?
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Grundgedanken der Theorie/ Entwicklungstendenzen
Robert B. Kegan
Kegan befasst sich mit der universellen Ebene und entwickelt ein Modell von 5 Stufen, in dem er die Entwicklung des Selbst in den Vordergrund stellt. Dieser Selbstwerdungsprozess (=innerer Wachstumsprozess) wird durch krisenhaftes Erleben in jeder einzelnen Stufe vorangetrieben. Seine Grundannahme geht von zwei zentralen Entwicklungstendenzen aus:

1.) Das Verlangen, unabhängig zu sein.
2.) Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein.


So entsteht eine Pendelbewegung aus Einbindung und Loslösung, Integration und Differenzierung, Stabilität und Veränderung. Kegan stellt diese Pendelbewegung als "Spirale der Gleichgewichtsstufen" dar.  
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Nullstadium: Die Phase der Einverleibung
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht 
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht
Kegan
Nullstadium: Die Phase der Einverleibung
Ein Säugling unterscheidet noch nicht zwischen ihm selbst und der Umwelt. Er empfindet sich als Mitte der Welt, noch völlig entfernt vom Dualismus „ich-Welt“ oder „Subjekt-Objekt“.
Charakteristisch für diese Stufe: Das Beherrschtsein von Reflexen.

Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht

Der kleine Mensch wird von – oft widersprüchlichen – Impulsen beherrscht, kreist in seiner Welt noch sehr um seine Mitte. Jeder kennt die typischen Wutanfälle von Kindern im sogenannten Trotzalter. Charakteristisch für diese Stufe: Das Beherrschtsein von Impulsen.

Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht

Der Mensch (das Kind) löst sich von der Steuerung durch seine Impulse und ergreift die Herrschaft über sich und die Welt, die er inzwischen klar von sich abgrenzt. Er hat ein Selbstbild und ein Fremdbild entwickelt und setzt die Verwirklichung seiner Bedürfnisse in die Tat um. Charakteristisch für diese Stufe: Das Beherrschtsein von seinen Bedürfnissen und deren Umsetzung.
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Stufe 3,4,5
Das zwischenmenschliche Gleichgewicht
Das institutionelle Gleichgewicht
Das überindividuelle Gleichgewicht
Kegan
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht
Der Jugendliche ist nun imstande, eigene und fremde, innere und äußere Anliegen abzustimmen und mit anderen zu besprechen, zuerst mit den Familienmitgliedern, dann im Rahmen seiner „peer-groups“. Die dort gelebten Werte, Wünsche und Träume bestimmen seine Gefühlswelt und Gedanken. Charakteristisch für diese Stufe: Das Beherrschtsein von Normen und Werten.

Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht
Der junge Erwachsene steuert seine Handlungen und die gegen- und wechselseitigen Beziehungen mit Institutionen und schürt das Wachstum seiner eigenen Fähigkeiten und das Bewusstsein darüber. Er bricht bestehende Bindungen nach und nach auf, meist ohne sie gänzlich abzubrechen und strebt ein selbstständiges Leben an. Charakteristisch für diese Gruppe: Das Beherrschtsein vom Streben nach Profil und Unabhängigkeit (ggfs. auch nach deren Attributen).

Stufe 5 - Das überindividuelle Gleichgewicht
Diese Stufe stellt das Ziel der angestrebten Entwicklung dar, ist in Wirklichkeit nur schwer erreichbar: Weil der Mensch nicht mehr in vielen Zwängen gebunden ist, kann er in Distanz gehen zu den eigenen Werten, Maximen, Grundsätzen und zum Ego. Indem er darüber nachdenkt, kann er sein Verhalten in allen Themen verändern und z.B. gegenüber seinen Mitmenschen wertschätzend und positiv agieren und Negatives hinter sich lassen. Charakteristisch für diese Stufe: Das Sich-Lösen vom Beherrschtsein.
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Spannungsverhältnis
Kegan
Diese Entwicklung des Selbst ist ein lebenslanger Prozess. Immer wieder gilt es die Spannung zwischen zwei Positionen zu überwinden und ins Gleichgewicht zu bringen. Die Bedingung für gelingendes Wachstum ist es, laut Kegan, ausreichend "natural support" zu haben bzw. zu bekommen. Was soviel bedeutet wie (natürliche), positive Anbindung und Rückbindung an ein soziales Beziehungsnetz.
Unter dem Aspekt des Spannungsverhältnisses zwischen dem Verlangen, unabhängig zu sein und dem Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein, ist das Bild der Spirale gut gewählt. Je nach erreichter Stufe pendelt sie mehr zur unabhängigen inneren Haltung (linke Seite) oder mehr zur die Bindung suchenden Haltung (rechte Seite). 
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Konstruktivismus
Kegan
Ein Leitgedanke Kegans, der zu seinem Konzept beiträgt:" wir Menschen gestalten unsere Realität selbst".

Ausgehend vom Gedanken, dass sich jeder Mensch seine Sicht der Welt selber konstruiert, ist interessant, dass sich mit zunehmender Erfahrung die mentalen Repräsentationen vereinfachen, es bedeutet, dass nur die zur Wahrnehmung benötigten Sinnesreize für die Identifikation eines Objektes verwendet werden.  
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Was sind die Leitgedanken von Kegan?
Kegan  orientiert sich

1. an der Idee des Konstruktivismus: - wir gestalten die Realtität aktiv mit

2.  an der Idee der Entwicklung, d.h.  organische Systeme  entwickeln sich  in gesetzmäßig,  wechselnden , qualitativ  unterschiedlichen Phasen der Stabilität und Veränderung
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Woher leitet  sich die Entwicklungsspannung bei Kegan?
Der Mensch hat das  zwei zentrale Entwicklungstendenzen:
1. Das Verlangen unabhängig zu sein  und
2. Das Bedürfnis mit anderen verbunden zu sein.

Daraus resultieren Konflikte, die nicht auflösbar sind.Bestenfalls gibt es ein fragiles( zerbrechlich,schwach) Gleichgewicht.

Differenzierung und Integration befinden sich in einem ständigen wechselseitigen Prozeß- der Entwicklungsspannung. Diese beschreibt auch das dynamische Verhältnis von Selbst und Nicht-Selbst
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Welche  Probleme, können wie, beim Entwicklungsprozeß überwunden werden?
Kegan
Entwicklungsprozeß ist für das Individuum mit Trennungsschmerzen und Verlusten des Selbst verbunden.Diese können aber mit Hilfe von natural support überwunden werden.

Bei Störungen, wie Verzögerungen,ab in die therapeutische Praxis
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Karl Popper Falsifikation(deduktiv) /Neopositivismus(induktiv)
Ohne Beobachtung und Erfahrungen kommen wir nicht zu neuen Erkenntnissen. Durch bloßes Nachdenken ist es nicht möglich sich ein genaues Bild über die Welt zu machen. Ziel des Wiener Kreises war es, den für die Wissenschaft so wichtigen Begriff der Beobachtung zu klären.
Alle Beobachtungen wurden in Sätzen protokolliert (mit Beobachter, Sachverhalt, Ort und Zeit). In der Sprache des Neopositivismus müssen diese Beobachtungen verifizierbar sein. D. h. Entweder logisch begründbar (z. B. wie in der Mathematik)  oder empirisch überprüfbar.
Für den Neopositivismus zählt der induktive Schluss (vom Besonderen auf das Allgemeine).
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Karl Popper kritisiert:
Es heißt nicht, wenn ich sehr viele Beobachtungen mache, dass diese generell immer zutreffen (Allsätze = allgemein verbindliche Sätze).
Popper meint, dass anstatt der Induktionslogik eine deduktive Methodik der Nachprüfung durchgeführt werden müsste. (z.B. weil einige Kinder Pizza mögen heißt es alle mögen Pizza = Induktionslogik, deduktive Methode= Versuch und Irrtum: Befragung usw.) Zu Beginn stelle man eine Arbeitshypothese auf (bisher unbegründet).
Hiervon werden auf logischem Weg Folgerungen abgeleitet. Sie müssen so formuliert sein, dass sie mit empirischer Überprüfung leicht falsifiziert (= widerlegt) werden können.

All-Sätze: "Alle online Seminare verwenden Moodle"
Existenzsätze ("Es-gibt-Sätze"): "Im online Seminar xy der Uni z wurde im Sommersemester 2005 ein von Moodle unterschiedliches LMS verwendet."Sie sind beobachtbar und damit objektiv für jeden nachvollziehbar.
Die falsifizierenden Existenzbehauptungen nennt Popper „Basissätze“.
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Karl Popper - metaphysischen Sachverhalt
Die Falsifikation könnte unmöglich sein, aber dann handelt es sich um einen metaphysischen Sachverhalt, da wir es in der Regel nicht wissen können.
Wenn eine These nicht falsifiziert werden kann, heißt dies nämlich nicht, dass sie richtig ist. Sie konnte bisher bloß noch nicht widerlegt werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie stimmt, wird dadurch nicht größer, denn sie könnte ja durch ein einziges Experiment widerlegt werden.
Der kritische Rationalismus hat die Aufgabe, möglichst viele Allsätze zu Basissätzen umzuformulieren, dass sie möglichst vielen Falsifikationen ausgesetzt werden.
Besonders wichtig ist für Popper, dass der Begründungszusammenhang objektiv und wertneutral ist und das Ergebnis der rationale Begründungszusammenhang zum eigentlichen Wissenschaftssystem.
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Forderung nach objektiven/reproduzierbaren Untersuchungen
Karl Popper
Popper hat die Forderungen des Wiener Kreises nach unabhängigen Beobachtungen kritisiert, da Beobachtungen immer planmäßig sind und einen theoretischen Charakter haben. Er meint, dass zufällige Erfahrungen und Beobachtungen besser seien.
Ein großer Teil der wissensch. Kreativität besteht darin, Beobachtungen so zu arrangieren, dass die pädagogischen Tatsachen zum Vorschein kommen.
Diese pädagogischen Tatsachen sollen die Arbeitshypothesen
falsifizieren.
Die Untersuchung muss reproduzierbar sein, um objektiv durch
jedermann nachvollziehbar zu sein.
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Der empirisch-analytische Zugang
Kritischer Rationalismus
Karl Popper
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Was ist der Grundgedanke des Falsifikationismus?
Karl Popper
-Eine Theorie ist nur dann wissenschaftlich, wenn sie überprüfbar  ist.

- Wiederlegung

-Achtung! Dies ist keine Beschreibung wie ein Forschungsprozess gestalltet wird, sondern Gliederung des Forschungsprozesses in zwei Kontexte Kontext eins Entdeckung (discovery) Kontext zwei Rechtfertigung (justification)
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Erkläre den ersten Kontext: die Entdeckung.
Popper
- Ideen
- subjektiv
- irrational und kreativ
- Impulsgeber am Anfang der Forschung

also: Die Art wie wir zu Neuem kommen.

Am Anfang jeder Untersuchung steht eine vorläufig unbegründete Antizipation die Vorwegnahme oder Erwartung künftigen Verhaltens und Erlebens, ein Einfall, der als theoretisches System für die weitere Forschung dient.

Wie wir jedoch zu diesem Einfall gelangen ist für Popper eine Frage, die nur für die Psychologie, nicht aber für die Erkenntnistheorie interessant ist.
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Beschreibe den zweiten Kontext : Rechtfertigung
Popper
Poppers Schwerpunkt

- Leitfrage Wie können wir sicherstellen, dass unsere Theorien  wahr sind?
Erkenntnis: Wir können es nicht
Begründung: Alles Wissen ist Vermutungswissen.

Beispiel: Induktionsschlüsse / Einzelerfahrungen
"Alle Schwäne sind weiß"

Solch allgemeine Äußerungen nennt Popper  Allsätze.

Problem:
Allsätze sind wissenschaftlich nicht überprüfbar und können sich immer als Falsch erweisen, egal wie logisch sie klingen mögen!
Es ist nicht möglich ALLE Schwäne zu betrachten.
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Wie können laut Popper Theorien überprüft werden?
Popper
Die Methode zur Überprüfung ist die Falsifikation.

Da Allsätze mit ihren universellen Geltungsansprüchen nicht überprüfbar sind, muss die zu überprüfende Theorie als Existenssatz formuliert werden.
"Es gibt keinen Schwan, der nicht weiß wäre."

Dieser Existenzsatz ist überprüfbar!
Denn Existenzsätze beschreiben überschaubare Einzelereignisse

Vorteil:
Ein einziger schwarzer Schwan reicht, um diese Theorie zu falsifizieren.

Fazit:
Die Theorie muß verworfen werden und eine neue wird entwickelt.
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Was sind Basissätze?
Popper
Basissätze sind intersubjektiv überprüfbare Existenssätze, welche die Grundlage oder eben Basis für die Beurteilung und Überprüfung einer wissenschaftlichen Theorie bilden.

Beispiel
Theorie (Allsatz): Alle Schwäne sind weiß.
Existenzsatz: Es gibt keinen Schwan, der nicht weiß ist.
Basissatz: Am 2.4.1984 wurde in Wiesbaden eine Gruppe von 36 ausschließlich weißen Schwänen beobachtet.   ➛  Theorie bewährt!
Basissatz: Am 5.4.1998 wurde am Steinhuder Meer ein schwarzer Schwan gesehen.   ➛  Theorie falsifiziert!
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Was ist laut Popper eine nicht überprüfbare Theorie?
Popper
Da für Popper intersubjektiv überprüfbare Existenssätze die Grundlage / Basis jeglicher Beurteilung (Falsifikation) von allgemeinen Hypothesen, Theorien usw. sind, nennt er sie Basissätze

Ist es nicht möglich, aus einem theoretischen System solche Basissätze zu deduzieren, so handelt es sich nicht um ein wissenschaftliches sondern ein metaphysisches System bzw. eine metaphysische Theorie.

Fazit
eine Theorie, zu deren Überprüfung sich keine Basissätze bilden lassen.
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Was möchte Popper mit dem Falsifikationismus erreichen?
Popper
Wertfreiheit und Objektivität

Popper möchte mit dem Prinzip der Falsifikation folgendes erreichen

- Wertfreiheit im wissenschaftlichen Prozess und damit eine Annäherung an die Wahrheit zu erlangen.

- Der einzelne Forscher ist leidenschaftlich und daher einseitig beeinflußt. Doch die vielfache Überprüfung  einer Theorie von mehreren Forschern, schafft Objektivität und Wertneutralität.

So überwindet der wissenschaftliche Prozess alle Vorurteile, einzelne Interessen und methaphysische Prämissen.

Hoffnung: Die Vernunft schlägt das Wunschdenken, indem

Wissenschaft  auf diese Weise zu einem rational gesteuerten Prozess wird, in welchem das jeweils plausibelste Modell das dominanteste ist.
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Wie will Popper durch seine Methode Wertfreiheit im wissenschaftlichen Prozess erreichen?
Popper
Das wiederholte Prüfen von Theorien durch verschiedene Wissenschaftler befreit die Theorie von individuellen Vorurteilen und Interessen.
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Erklären Sie in wenigen Sätzen den Begriff der Falsifikation
Karl Popper
Widerlegung einer aufgestellten Hypothese in der Praxis. Z.B. die Hypothese:„Jedes Kind mag Pizza“, so lässt sie sich falsifizieren, indem man ein Kind findet, das keine Pizza mag.
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Welcher Leitgedanke begleitete Popper in seiner wissenschaftlichen Arbeit?
Popper
Es ist der Gedanke, die Kritik gegen den Glauben stark zu machen; der Ideologie  mit einem rationalen Bewußtsein zuleibe zu rücken.
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Was ist laut Popper das größte Problem bei Hypothesen, die als Allsatz formuliert werden?
Popper
Allsätze sind nicht überprüfbar und sie lassen sich nicht abschließend verifizieren.
Sie können sich immer als falsch herausstellen.
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Was ist der Vorteil von Existenzsätzen?
Popper
Eine als Allsatz formulierte Theorie, ist nicht falsifizierbar, weil sie eine unendliche Datenbasis erfordert.

Um eine Theorie zu überprüfen müssen ihre Sätze als Existenzsätze ausgedrückt werden.

Existenzsätze sind falsifizierbar, weil sie uns von den universellen Geltungsansprüchen der Allaussage zurückbringen zu den überschaubaren Einzelereignissen.
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Worin besteht nach Popper die Aufgabe des kritischen Rationalismus?
Für Popper besteht die Aufgabe des kritischen Rationalismus darin (Natur-)Gesetze in Form von generellen Sätzen so zu formulieren, dass sie möglichst vielen Falsifikationversuchen ausgesetzt werden können.
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Was bedeutet es, wenn eine Hypothese sich bewährt?
Popper
Wird ein Satz bei einer Überprüfung nicht falsifiziert, so ist er zwar nicht bewiesen, aber er hat sich bewährt.

Je öfter eine Theorie solchen Falsifikationsversuchen widersteht, desto stärker hat sie sich bewährt.

Nach wie vor genügt jedoch ein ein weiteres Experiment, eine weitere Beobachtung, um eine Hypothese zu falsifizieren.
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Was ist mir dem Begriff Stückwerkstechnologie gemeint?
Popper
Kleine Veränderungen,
reformerisch,
trial and error.
Keine großen ganzheitlichen Würfe.
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Nenne die im Studienbrief genannten Mitglieder des Wiener Kreises
Popper
Moritz SCHLICK

Otto NEURATH

Rudolf CARNAP

(der "frühe") WITTGENSTEIN
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Was war das Ziel des vom Wiener Kreis begründeten Neopositivismus / logischen Empirismus?
Popper
- Die Klärung des wissenschaftlichen Begriffs der Beobachtung
- von Beobachtung kann nur hinsichtlich bestimmter Sachverhalte gesprochen werden.
- Ihre Wiedergabe erfolgt in protokollierten Aussagen / Sätzen.
- Protokollsätzte müssen
Beobachter
Sachverhalt
Ort
und Zeit der Wahrnehmung
erfassen und haben daher die Form
"Ich - Hier- Jetzt - Dies"

Beispiel:
Ich habe am 1. Februar 2010 zwischen 14.00 -15.00 Uhr in der Onlineplattform http://www.cobocard.com/app/cards Lernkarten zum Thema Karl Popper eingetragen
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In welche Kontexte gliedert Popper den Forschungsprozess?
Popper 
1. Entdeckungszusammenhang (context of discovery)
- Herkunft der Fragestellung, des Ausgangsproblems
- interessengeleitet

2. Begründungs- oder Rechtfertigungszusammenhang (context of justification)
- Rechtfertigung der Theorie durch empirische Beobachtung
  ➛   Versuche der Falsifikation
- Postulat der Wertfreiheit

3. Verwertungszusammenhang (context of utilization)
- Anwendung und Verwertung der Forschungsergebnisse
- interessengeleitet
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Welcher Kontext ist für den Kritischen Rationalismus der Maßgebende und warum?
Popper
Der Begründungs- oder Rechtfertigungszusammenhang  (context of justification),

- da er der einzige ist, der rein rational, objektiv und wertneutral ist, also dem Postulat der Wertfreiheit entspricht.

- deshalb ist er der einzige, der für Popper zum eigentlichen Wissenschaftssystem gehört.
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Postulate der Wertfreiheit: Dreiteilung nach Wolfgang Brezinka
Erziehungswissenschaft, Philosophie, Pädagogik
Neutralität gegenüber dem pädagogischen Forschungsfeld und der Bildungspraxis:
1. Erziehungswissenschaft:
a) theoretische EW: nomologisches Wissen (=Wissen über allgemeine Gesetzmäßigkeiten), Poppers Falsifikationstheorie findet Anwendung.
b) Historiographie der Erziehung: geschichtliche Ereignisse werden erforscht. Da auf das wissenschaftstheoretische Programm des Kritischen Rationalismus orientiert, ist alles auf die Beschreibung und Deutung von Tatsachen beschränkt.
2. Philosophie:
Widmet sich dem Sinn und Zweck von Bildung und Erziehung.
Erkenntnistheorie und Moralphilosophie als Inhalte  Philosophie ist keine Wissenschaft.
3. Pädagogik:
praktische Pädagogik als Mittler zwischen Theorie und Praxis; muss von Erziehungswissenschaft abgegrenzt sein.
Für den Kritischen Rationalismus stellt die empirisch-analytische BiWi keine Handlungsanleitung für die Praxis dar. Sie kann jedoch zur Klärung heran gezogen werden
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H-O-Schema
nach Hempel und Oppenheim (Brezinka)
Das H-O-Schema dient der Erklärung durch Ableitung von Gesetzen.

Explanandum (E) = der zu erklärende Satz
Explanans = die Erklärung
die Explanas besteht aus 2 Teilen:

1. allgemeine Gesetzmäßigkeiten (G)
2. Antezedenzbedingungen (A) = vorliegende Randbedingungen, die erfüllt sein müssen
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H-O Schema
Beispiel aus der Bildungswissenschaft
Es dient als Leitfaden zur Beschreibung systematischer Fragestellungen.

Explanandum: Ralf zeigt in letzter Zeit sehr aggressives Verhalten

Gesetz: Die Beobachtung aggressiven Verhaltens führt zur Steigerung der Aggressivität.

Randbedinung: Ralf sieht in letzter Zeit soviel aggressive Filme im Fernsehen.

Das H-O Schema hilft uns Bedeutung der Randbedingungen für das Phänomen klar zur erkennen.

Um zu überprüfen ob das Gesetz wirksam ist, müssen die Randbedingungen geändert werden und somit müsste sich auch das Explanandum mit verändern.(pos/neg)
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H-O-Schema: Die Grundbedingungen
Gesetz G: Kupfer leitet Elektrizität.

Randbedingung A: Der Draht besteht aus Kupfer.
Explanandum: Der Draht leitet Elektrizität.

Der Idealfall einer kausalen Erklärung sieht so aus, dass die
beschriebenen Anfangsbedingungen die Ursache für die Wirkung sind, die auf Grund des Gesetzes zu Stande gekommen sind.
In der empirisch-analytischen BiWi wird das H-O-Schema zwar
angewendet, muss aber auf Grund der Komplexität der
Gesetzmäßigkeiten und Randbedingungen abgewandelt werden:
Gesetz wird durch Wahrscheinlichkeit ersetzt und die Kausalitäten
müssen sehr vorsichtig verwendet werden.
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Beispiel für ein empirisch-analytisches H-O-Schema:
Das H-O-Schema ist für die verhaltenswissenschaftlich orientierten BiWi schwierig zu nutzen (im Gegensatz zu den Naturwissenschaften) Grund: komplexere Bedingungen oder andere Faktoren, die das allgemeine Gesetz relativieren (z. B. zeitliche Nähe).

Beispiel für ein empirisch-analytisches H-O-Schema:
G (1): Je leichter die Bedienung, umso höher die aktive Beteiligung an Online-Seminaren.
A (1): Im Online-Seminar wird Software X benutzt, die einfach grandios ist!
A (2): Befragungen haben ergeben, dass das Forum A besonders leicht bedienbar ist.
A (3): Tutor B konnte im Onlineseminar Y die meisten Fragen
beantworten.
E (1): Hohe aktive Beteiligung am Onlineseminar Y in Forum A.
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Der empirisch-analytische Zugang
H-O-Schema
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Was wird unter der Antezedenzbedingung im H-O-Schema verstanden?
Antezedenzbedingung im H- O- Schema ist die sogenannte Randbedingung. Gemeinsam mit dem Gesetz ist sie Teil des Explanans.
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Das behavioristische Black-Box-Modell
Watzlawick
Kommunikation wird auf das Verhalten reduziert. Man beobachtet das Verhalten in Form einer Eingabe-Ausgabe-Relation.
In die Black-Box (den Kommunizierenden) kann man von Außen nicht hineinschauen. Deshalb richten sich die Untersuchungen nur auf das direkt zu beobachtende Verhalten.
Motivation, Bewusstsein, Erfahrung und Bedeutung für das pädagogische Verständnis von Identitäts-Entwürfen sehr wichtig.

Als behavioristisch werden alle Forschungsprogramme zusammengefasst, die sich mit Reiz-Reaktion-Verbindungen beschäftigen, d. h. experimentelle Methoden anwenden, die auf Beobachtung beruhen.
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Die fünf Axiome im Sinne eines pragmatischen Kalküls
Watzlawick
Watzlawick, Beavin und Jackson führen die fünf Axiome im Sinne eines pragmatischen Kalküls ein.
Ein Kalkül ist ein System von Regeln, das in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen stets beachtet wird, ohne dass diese Regeln den Kommunizierenden bewusst sein müssen. Sie können auch intuitiv oder unbewusst befolgt werden.

Pragmatische Axiome = Regeln der Kommunikation

Konkrete und erfolgreiche Kommunikationsprozesse
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Drei Grundbegriffe der Semiotik und ihre Verwendung bei Watzlawick
Syntatik – „Informationsübertragung“

Semantik – „Symboldeutung“

Pragmatik – „praktische Verhaltensbeeinflussung“
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Kommunikationsprozesse nach Watzlawick
Kommunikationsprozesse nach Watzlawick sind Zeichen produzierende Prozesse, die menschliches Verhalten beeinflussen, auf menschliches Verhalten einwirken und es zu verändern trachten.
Pragmatische Axiome sind Regeln der Kommunikation, die das Verhalten der Teilnehmer an Kommunikationsprozessen bestimmen.
In „gesunden“ Kommunikationsprozessen werden diese Regeln intuitiv richtig angewandt.
Pathologische / krankhafte Kommunikationsprozesse zeichnen sich dadurch aus, dass diese Regeln gebrochen und nicht flexibel genug angewandt werden.
Die wesentliche Funktion der Axiome besteht für den Psychotherapeuten Watzlawick darin, ein Instrumentarium zu entwickeln, das es ihm erlaubt, pathologische Krankheitsbilder von gesunden zu unterscheiden.
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soziale Beziehungsdimension
Watzlawick
Die soziale Beziehungsdimension sagt aus, wie der Sprecher seine Beziehung zu dem anderen sieht und interpretiert.
Watzlawick hat die sprachliche Darstellung von Beziehungsproblemen tendenziell wie im realen Leben vernachlässigt:
Wenn Kommunikationsprobleme im Alltag beobachtet werden, werden diese Beziehungsprobleme oft nicht thematisiert und es wird sich hinter vorgeblichen Inhaltsproblemen versteckt.
Häufig setzen wir geistig-mimische Mittel und die Möglichkeit der Körpersprache ein, um Beziehungen sichtbar werden zu lassen.
Eine Theorie der sprachlichen Formen jedoch, die verwendet werden, um soziale Beziehungen aufzubauen legt Watzlawick nicht vor.
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Watzlawick
1. Vorwurf an Watzlawick: Es gibt neutrale Informationen, die nicht weiter qualifiziert sind:
Antwort/Rechtfertigung:
Inhaltliche Informationen sind nur sinnvoll, wenn sie in räumliche und soziale Kontexte eingebettet vorgestellt werden.

2. Vorwurf an Watzlawick: Vernachlässigung der sprachlichen Gesamtsituation:
Richtig ist daran, dass er nicht untersucht wie Sprache menschliche Beziehungsdimension darstellt.
Aber: Es wird der nonverbale Anteil der Sprache/Kommunikation behandelt.
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Leistungen der behaviorististischen Interpretation:
Watzlawick
- Sie zeigt, wie Zeichen das praktische Verhalten von Zeichennutzern beeinflussen.
- Wegen der Einbettung in räumliche und soziale Kontexte ist eine Metakommunikation über Kommunikation nötig.

Weiterentwicklung des Behaviorismus:
Was bedeutet die semantische und syntaktische Kommunikation für Heranwachsende?
Der Pragmatismus macht deutlich, dass Sachaussagen in reale gesellschaftliche und soziale Situationen eingebettet sein müssen, wenn sie gesellschaftlich bedeutsam werden sollen.
Die soziale Bedeutsamkeit von Inhalten setzt reflexive Prozesse voraus, also metakommunikative Prozesse.

Syntax: Informationsübertragung
Semantik: Bedeutung
Prakmatik: Beeinflussung
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Worauf wird Kommunikation in Watzlawicks Kommunikationsmodell reduziert?
Watzlawick reduziert in seiner Theorie Kommunikation auf Verhalten, also auf Beobachtbare Eingabe- und Ausgabe Relation.
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Bei welcher wissenschaftstheoretischen Richtung steht beobachtbares Verhalten im Mittelpunkt?
Im "behaviorrismus" von Watzlawick steht das beobachtbare Verhalten im Mittelpunkt.

Die Reduktion komplexer, kognitiver Prozesse auf beobachtbares Verhalten auf englisch behavior ist ein entscheidendes Merkmal des behaviorrismus
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Wie werden aus behaviorristischer Sicht Intrapsychische Vorgänge betrachtet?
Watzlawick
Intrapsychische Vorgänge entziehen sich aus behaviorristischer Sicht der wissenschaftlichen Beobachtung und werden somit als Blackbox betrachtet
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Watzlawick hat die sogenannten Axiome der Kommunikation entwickelt, mit welchem Begriff könnte man diese Axiome umschreiben?
Die fünf Axiome beschreiben die Regeln der Kommunikation, die im gesunden Kommunikationsprozess intuitiv eingehalten werden.
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Was versteht man unter Metakommunikation?
Watzlawick
Kurzgefasst: Metakommunikation ist Kommunikation über Kommunikation.
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Nennen Sie Beispiele für eine Kommunikationssituation, in der die beiden Aspekte der Kommunikation nach Watzlawick eine Rolle spielen und erläutern Sie diesen Zusammenhang.
Ein Mann begegnet einer Frau und macht (der Ton ist der Beziehungsaspekt) ihr Komplimente (Inhaltsaspekt) und sie schaut beschämt zu Boden.
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In jeder Kommunikation können Missverständnisse entstehen erklären Sie dies unter Zuhilfenahme der Kommunikationstheorie von Watzlawick. Wie können diese Missverständnisse vermieden werden.
In dem man die 5 Axiome (Regeln der Kommunikation) von Watzlawick einhält, können normalerweise kein Missverständnisse entstehen!
Sollten doch welche entstehen kann man diese durch Metakommunikation (Kommunikation über Kommunikation) lösen.
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Watzlawick und Habermas haben beide einen Aspekt der Metakommunikation in ihrer Theorie beinhaltet. Erklären sie die beiden These und stellen Sie die Gemeinsamkeiten fest.
Watzlawick:
Der Beziehungsaspekt der Kommunikation bestimmt den Inhaltsaspekt und somit ist dies eine Metakommunikation. (behavioristisch)

Habermas:
Bei Habermas würde ich den Diskurs als Metakommunikation sehen. Wenn in der Kommunikation die Geltungsansprüche in Frage gestellt und thematisiert werden (z. B. wenn der eine glaubt, der andere sagt nicht die Wahrheit), verlassen die Kommunizierenden die Ebene des kommunikativen Handelns und treten in den Diskurs ein, der somit eine Metakommunikation, also Kommunikation über Kommunikation, ist. (handlungsorientiert)
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Beschreiben Sie kurz die pragmatischen Axiome der Kommunikation nach  Watzlawick.
(1) Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren. Es ist nicht möglich, dass man sich z.b. durch Schweigen der Kommunikation entzieht; selbst wenn man sich z.B. wegdreht, teilt man durch dieses Verhalten anderen etwas mit.Man kann nicht, nicht kommunizieren.

(2) Kommunikation enthält neben Sachinformationen auch Informationen über die soziale Beziehung der Kommunikationspartner, daraus folgt: jede Kommunikation hat einen Inhalts und Beziehungsaspekt, wobei der Beziehungsaspekt den Inhaltsaspekt bestimmt
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Diskutieren Sie die Anforderungen der Netiquette im Umgang mit Moodle vor dem Hintergrund der genannten pragmatischen Axiome des kommunikationstheoretischen Ansatzes nach Watzlawick!



Problem:  Man kennt das "Gegenüber" nicht,deshalb gewissen Höflichkeitsregeln einhalten z.B "Sie" (Prof.)!

Eventuelle Verdeutlichung/Lockerung durch Smilies!(virtuelle Welt)
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Sprechakttheorie
Austin
John Langshaw Austin (1911-1960) gilt als Erfinder der eigentlichen Sprechakttheorie.
Bei der Sprechakttheorie, die auch als pragmatische Linguistik bezeichnet wird, geht es in erster Linie um die gesprochene Sprache. Sprechen wird als Handeln betrachtet und ist daher immer in einem sozialen Kontext zu sehen. Man geht davon aus, dass die Regeln des Sprachgebrauchs von jedem intuitiv beherrscht werden.
Untersucht werden dabei nicht einzelne Wörter, sondern sogenannte Sprechakte, die auch als Grundeinheit der sprachlichen Kommunikation gelten.
Ziel der Sprechakttheorie ist es, eine Klassifizierung der Sprechakte vorzunehmen und die Regelhaftigkeit, die den Aufbau von Sprechakten bestimmt, zu entdecken. Hierzu werden im
Gegensatz zum Black Box Modell des Behaviourismus durch phänomenologische und hermeneutische Methoden – also durch Deutung, Interpretation und Verstehen – die Intentionen des
Sprechers untersucht und bestimmt.
Ursprünglich unterscheidet Austin strikt zwischen performativen und konstativen Äußerungen.
Konstative Äußerungen sind Aussagen, die mit sprachlichen Lauten einen Sachverhalt beschreiben oder über etwas berichten. Nach dem frühen Austin liegt dabei keine Handlung / kein sozialer
Aspekt vor.
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Unterscheidung Illokutive und Lokutative Sprechakte
Austin
Austin ersetzt die Begriffe konstativ durch lokutiv und performativ durch illokutiv.
(Auf die perlokutiven Akte wird hier nicht eingegangen.) Er kommt zu der Einsicht, dass alle Äußerungen einen praktischen und sozialen Handlungszusammenhang aufweisen und somit Sprechhandlungen (oder Sprechakte = speechacts) sind. Die bisher als konstativ bezeichneten Sprechakte sind nicht mehr losgelöst von sozialen Handlungszusammenhängen zu betrachten, sondern werden durch illokutive Akte selbst in einen sozialen Kontext eingebettet. Sie müssen nun als Handlung, als lokutive Akte gesehen werden.
Selbst mit einer bloßen Beschreibung eines Sachverhaltes hegt der Sprecher eine Absicht und nimmt Einfluss auf seinen Gesprächspartner.
Konstatierende / lokutive Äußerungen sind wahr oder falsch
Performative / illokutive Äußerungen sind geglückt oder nicht geglückt
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Unterteilung lokutiver Sprechakte nach Austin
Nach Austin setzt sich jeder lokutive Akte aus 3 einzelnen Akten zusammen:

• Phonetischer Akt: Lautbildung
• Phatischer Akt: Satzbildung, Grammatik, Formulierung, Intonation
• Rhetischer Akt: Inhalt des Sprechaktes (meaning), bestehend aus Bezug (reference) und Bedeutung (sense)
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Weiterentwicklung der Sprechakttheorie nach Searle
John Searle (* 1932) ist Professor für Philosophie an der UC Berkeley. Er war Schüler und später Kollege von Austin.

Zusammen mit Austin hat Searle die typische Standardform von Sprechakten analysiert. Diese Standardform beinhaltet, dass ein Sprechakt aus einer Beziehungsdimension und einer Inhaltsdimension besteht. Austin und Searle benutzen die gleiche Bezeichnung, nämlich illokutive Komponente, für die Beziehungsdimension. Für die Inhaltsdimension wenden sie jedoch unterschiedliche Begriffe an: Austin unterteilt die lokutive Komponente in den phonetischen, phatischen und rhetischen Akt. Bei Searle gehören der phonetische und phatische Akt zur
Äußerung, während er zusätzlich den propositionalen Akt einfügt.

Kernstück der Sprechakttheorie ist der illokutive Bestandteil und sein kommunikativer Einfluss, der mit "illokutiver Kraft" bezeichnet wird. Die illokutive Kraft eines Sprechaktes kann nicht mit
linguistischen Mitteln der Sprachanalyse ermittelt werden. Vielmehr spielen die spezielle Situation und das Rollen- und Sprachhandeln der miteinander kommunizierenden Personen die entscheidende Rolle.
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Klassifikation der illokutiven Akte nach Searle
Nach Searle ist jede Äußerung ein Sprechakt und setzt sich aus vier Aspekten zusammen:

• grammatische Muster = Laute, Wörter, Sätze (Sie sind wohlgeformt oder nicht) eine Proposition (Sie ist wahr oder falsch)
• eine Illokution (Sie glückt, wenn der Angesprochene die Funktion des Sprechakts erkennt)
• eine Perlokution (Sie ist erfolgreich, wenn die Äußerung die beabsichtige Wirkung erzielt)

Die ersten zwei Aspekte, grammatisches Muster und Propostion, bilden zusammen die Lokution.
Der illokutive Akt ist die Handlung, die mit dem im lokutiven Akt Gesagten vollzogen wird, also das, was man tut, indem man spricht. Searle klassifiziert illokutive Akte nach der Intention des Sprechers in 5 Kategorien: Assertive, direktive, kommissive,expressive und deklarative Sprechhandlungen.
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Weitere Unterteilung illokutiver Sprechakte nach Searle
Assertive Sprechakte verpflichten den Sprecher auf die Wahrheit der Proposition (z.B. durch Schwören, Beteuern, Beschreiben, Diagnostizieren).
• Mit dem direktiven Sprechakt will der Sprecher eine Handlung beim Hörer auslösen (z.B. durch Befehlen, Bitten, Fragen, Ersuchen).
• Durch den kommissiven Sprechakt verpflichtet sich der Sprecher selbst zu einer Handlng (z.B. durch Versprechen, Geloben, Drohen, Garantieren).
• Durch den expressiven Sprechakt fügt der Sprecher dem propositionalen Gehalt des Sprechaktes ein Gefühl hinzu (z.B. durch Danken, Entschuldigen, Klagen).
• Durch den deklarativen Sprechakt wird ein Zustand innerhalb einer gesellschaftlichen Institution geändert (z.B. durch Taufen, Kündigen, Verheiraten).
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Was ist nach A.&.S die Grundeinheit der sprachlichen Kommunikation?
Der Sprechakt

Nicht Wörter, sondern Sprechakte sind die grundlegenden und kleinsten Einheiten der sprachlichen Kommunikation.
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Nenne ein Werk AUSTINs
"Zur Theorie der Sprechakte" (1972)

"How to do things with words"
"Zur Theorie der Sprechakte"
Deutlicher  wäre jedoch folgende Übersetzung gewesen:
"Wie man mit Worten Dinge tut"
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Wie betrachtet die Sprechakttheorie als pragmatische Linguistik Kommunikationsprozesse im Gegensatz zu manchen Vertretern der Semiotik?
Semiotik

Kommunikationsprozesse sind Zeichenprozesse, die nicht notwendig Handlungs- oder Interaktionprozesse sind.

Sprechakttheorie

Kommunikationsprozesse, die in sozialen Situationen ablaufen und deren illokutiver Anteil dafür sorgt, dass soziale Beziehungen auf- bzw. abgebaut werden, stehen im Fokus der Sprechakttheorie.

In diesem Kontext sind Kommunikationprozesse also immer sprachliche Interaktionsprozesse bzw. Sprechhandlungen.
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Was versteht man unter "illokutiver Kraft"?
Searl und Austin
Die illokutive Kraft ist der Aufforderungscharakter der Sprechakte.

Bsp: Monikas Vater erwartet, dass Monika die Äußerung als Aufforderung versteht und ihr nachkommt.
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Die illokutive Kraft wird von der pragmatischen Dimension bestimmt / beeinflußt. Was bedeutet das?
Pragmatischer Kontext:

- situativer, sozialer Kontext
- Rollen
- Positionen
- Interaktionformen
- normen- und wertebeeinflusstes Rollen- und Sprechhandeln
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"Die illokutive Kraft ist abhängig v. d. sozialen Normenhorizont des jeweiligen Praxisfeldes. Die Sprechakttheorie geht daher von zwei zu unterscheidenden Möglichkeiten aus, ...". Welche?
"Illokutive Kraft" wird im illokutiven Bestandteil des Sprechaktes explizit ausformuliert und mit Hilfe von illokutiven Verben sprachlich differenziert dargestellt.

Beispiel:
"Ich bitte dich, dass Fenster zu schließen."

Der Sprechakt nimmt implizit und indirekt Bezug auf die "llokutive Kraft". In diesem Fall ist es möglich, dass illokutive Elemente sprachlich gar nicht in Erscheinung treten.

Beispiel:
"Es zieht!"
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Warum ist die Theorie der Sprechakte für pädagogische Kommunikationsprozesse relevant?
Austin & Searl
"Weil es hier zum ersten Mal gelungen ist, die sprachlichen Mittel einzukreisen und zu identifizieren, mit deren Hilfe wir soziale Beziehungen aufbauen."
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Was unterscheidet weiterhin die konstatierenden von den lokutiven Äußerungen?
Searl & Austin
Konstatierende Äußerungen:

- Bloße theoretische Zeichenprozesse
- sind "über" sozialen Handlungszusammenhängen angesiedelt.

Lokutive Äußerungen:

- werden durch illokutive Akte "in" soziale Gefüge eingebettet.
- sind daher als Handlungen/lokutive Akte zu betrachten.

Strenggenommen sind nun illokutive Handlungen und die ihnen zugeordneten lokutiven Akte, als "Aspekte" jeweils einer konkreten Sprechhandlung zu begreifen.
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Nenne ein Werk SEARLEs
"Ausdruck und Bedeutung. Untersuchung zur Sprechakttheorie" (1982)

- "Expression and Meaning. Studies in the Theory of Speech Acts" (1979)
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Was macht performative Äußerungen aus?
Austin & Searl
Indem ein Sprecher eine performative Äußerung äußert, vollzieht er zugleich eine Handlung.

Beispiel:
"Ich taufe dieses Schiff."
"Ich bitte um Aufmerksamkeit."
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Was sind konstatierende Aussagen?
Austin & Searl
Mit konstatierenden Aussagen kann man etwas sagen, ohne etwas zu tun

Bloße theoretische Zeichenprozesse, welche die Inhaltsdimension oder den Inhaltsaspekt der Kommunikation zum Ausdruck bringen.

Solche Äußerungen können nicht als Handlungen gesehen werden.

Beispiel
"Der Sessel in meinem Wohnzimmer ist rot."



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Was ist Bedingung für die Verständlichkeit von Sprechakten?
Austin & Searl
Der situative Kontext in dem er gesprochen wird.
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Worin unterscheiden sich die Schwerpunkte d. traditionellen Linguistik und der Sprechakttheorie als pragmatische Linguistik?
Austin & Searl
Traditionelle Linguistik

Struktur  und  Bedeutung  von Worten, Sätzen und Satzzusammenhängen
Die geschriebene Sprache

Pragmatische Linguistik


Die gesprochene Sprache
sie interpretiert diese als ein Handeln, das in soziale Situationen eingebettet ist
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Wie setzt sich nach SEARLE der explizite Sprechakt zusammen?
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AUSTIN suchte nach Kriterien, um performative bzw. illokutive von konstatierenden bzw. lokutiven Äußerungen zu unterscheiden. Nenne diese.
Konstatierende / lokutive Äußerungen sind wahr oder falsch

Performative / illokutive Äußerungen sind geglückt oder nicht geglückt
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"Ich fordere dich auf, die Fenster zu schließen." Benenne die Inhalts- und die Beziehungsdimension.
AUSTIN & SEARLE
"Ich fordere dich auf..."
➛   Beziehungsdimension und illokutive Komponente.


"... die Fenster zu schließen."
➛   Inhaltsdimension und lokutive Komponente (AUSTIN) bzw. propositionale Komponente(SEARLE).
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"Michaela, vergiss nicht, die Fische zu füttern" - explizite od. implizite Form des Sprechaktes? Bilde die entsprechend andere Form!
AUSTIN & SEARLE
Implizite Form des Sprechaktes

explizite Form: "Ich fordere dich auf, die Fische zu füttern!"
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Worin unterscheiden sich die Kommunikationstheorien von Watzlawick  und Searle?
Watzlawick positivistisch / behavioristisch orientiert

- Konzentration allein auf Beobachtung
- Reduktion von Befragung auf ein Minimum
- Ausschluß von Introspektion (Selbstbeobachtung)


Searle  hermeneutisch(ausdrücken) / phänomenologisch (ganzheitlich)orientiert

- Setzt "großes Vertrauen in die intuitiven Erkenntnisse des Sprechers, soweit er seine Muttersprache spricht." (➛ Hermeneutik)
- verfolgen das Ziel, die Regelhaftigkeiten zu entdecken, die den Aufbau von Sprechakten bestimmen
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Kommunikation/Grafik nach Habermas
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Welcher Grundgedanke steht hinter den Arbeiten von Jürgen Habermas?
Kommunikative Handlungen können Gewalt als Mittel der Konfliktlösung ablösen.
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Was ist der Unterschied zwischen kommunikativen Handlungen und Diskurs?
Habermas
Kommunikative Handlungen bestehen so lange, wie die Geltungsansprüche nicht thematisiert werden. Wenn Geltungsansprüche zum Thema gemacht werden tritt man in den praktischen Diskurs

-Metakommunikative Überprüfung der Geltungsansprüche.
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Wie definiert Habermas den Begriff des Kommunikativen Handelns?
Habermas definiert ihn als Interaktion von mindestens zwei sprach- und handlungsfähigen Personen die eine interpersonale Beziehung eingehen. Dabei gibts ein verständigungsorientiertes Handeln.
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Nennen Sie ein Erkenntnisinteresse nach Habermas und den zugehörigen Forschungszugang
*  empirisch-analytische Wissenschaften (Naturwissenschaften)
Technisches Erkenntnisinteresse strebt nach Macht über die Gegenstände.

* historisch-hermeneutische Wissenschaften (Geisteswissenschaften) Praktisches Erkenntnisinteresse ermöglicht das Verstehen.

* kritische Wissenschaften (aufgeklärte Gesellschaftswissenschaften) Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse lehnt die Herrschaft über Menschen und technische und gesellschaftliche Manipulation ab.
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Welche Entwicklung durchlief das Denken von Habermas?
Abwendung vom Neomarxismus der 1. Generation der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno) hin zum Gedanken einer gesellschaftlichen Integration im Sinne des amerikanischen Pragmatismus (Mead, Peirce, Dewey).
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Woraus entwickelte Habermas seine Kommunikationstheorie?
Sprechakttheorie von Austin & Searle
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Was bezweckt Habermas mit seiner Kommunikationstheorie?
Formulierung einer Theorie der Geltungsansprüche als Fundament der Gesellschaft, um eine Grundlage zu schaffen, auf der eine kritische Überprüfung neuer gesellschaftlicher Systeme möglich wird.

Diese Überprüfung findet durch universale Geltungsansprüche statt, die als kritische Maßstäbe dienen können und angemessen beachtet werden sollen.
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Welche Veränderungen nimmt Habermas bei der Einteilung der Sprechakte vor?
Habermas wandelt den assertiven Sprechakt von Searle in den konstativen um. Dann übernimmt er diesen und den expressiven Sprechakt, faßt die anderen zu regulativen Sprechhandlungen zusammen und fügt die kommunikativen Sprechhandlungen hinzu.
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"Menschliche Sprache dient  ....................................... ."
Habermas
" ... der Koordination menschlicher Handlungen."
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Benenne die "Regionen der Erfahrung"/ vier Weltbezüge der Sprechhandlungen.
Habermas
1. der "äußeren Natur", bezieht sich auf etwas in der objektiven Welt

2. der "Gesellschaft", bezieht sich auf etwas in der gemeinsamen sozialen Welt

3. der "inneren Natur" des Menschen, bezieht sich auf etwas in der subjektiven Welt

4. umfasst alle genannten Regionen, bezieht sich reflexiv auf die anderen Regionen der Erfahrung (die dort verwendete Sprache)
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Vergleiche die Klassifikation der Sprechakte nach Searle und Habermas und ordne sie den Regionen der Erfahrung zu.
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Welche Formen von Äußerungen unterscheidet Habermas?
Habermas
1. verbale Äußerungen - gesprochene Äußerungen
Peirce: sprachliche Zeichen

2. nicht-verbale Äußerungen - Interaktionen oder Handlungen
Peirce: Handlungen

3. Erlebnisausdrücke, leibgebundene Äußerungen - z.B. Mimik, Gestik, Körpersprache
Peirce: Gefühle (die Ausdruck finden)

! Sprachliche Äußerungen sind mit Handlungen (nicht-verbale Äußerungen) und Gesten (leibgebundene Äußerungen) eng verbunden. !
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Welche Formen der Kommunikation unterscheidet Habermas?
1. Kommunikatives Handeln

2. Diskurs
Solange das kommunikative Einverständnis zwischen zwei Gesprächspartnern herrscht, dass beide die Wahrheit sagen (Wahrheitsanspruch), sich an die üblichen sozialen Normen des friedlichen Umgangs halten (Angemessenheitsanspruch) und das sagen, was sie meinen (Wahrhaftigkeitsanspruch), besteht kein Anlass vom kommunikativen Handeln zum Diskurs überzuwechseln. Wenn aber das Einverständnis zusammenbricht, weil einer oder beide diese Geltungsansprüche (Wahrheit, Angemessenheit, Wahrhaftigkeit) des anderen bezweifeln, können beide in einen praktischen Diskurs eintreten, indem sie diese Geltungsansprüche explizit thematisieren und versuchen, wieder ein begründetes Einverständnis herzustellen. Diese wiederhergstellten Geltungsansprüche können dann als Grundlage für ein erneutes kommunikatives Handeln dienen.
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Unter Weltbezüge versteht Habermas ...
... Bezüge zwischen Typen von Sprechhandlungen und Weltausschnitten.

Sie stellen somit Beziehungen zwischen handelnden Subjekten und Weltausschnitten dar.
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Welche Sprechhandlungen stehen welchen Weltausschnitten gegenüber?
Habermas
konstative Sprechhandlungen   ➛   objektive Welt
elementare Aussagesätze/ Regionen der äußeren Erfahrung/ Darstellung der objektiven oder gegenständlichen Welt.

regulative Sprechhandlungen   ➛   soziale Welt
elementare Aufforderungs- oder Abbsichtssätze/ Region der Gesellschaft/ Möglichkeit, eine soziale Beziehung aufzunehmen.

expressive Sprechhandlungen   ➛   subjektive Welt
elementare Erlebnissätze/ Region der inneren Natur des Menschen/ Möglichkeit, auf seine/ihre innere Welt zu verweisen

kommunikative Sprechhandlungen   ➛   umfassen und beziehen sich reflexiv auf alle drei anderen gleichzeitig
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Was sind "Ego" und "Alter" und welche Rolle spielen sie?
Habermas
Ego   ➛   ich
Alter   ➛   der andere

Typisierte Personen, die der Analyse von Sprechhandlungen und ihrer Einteilung in Typen dienen.

Ego kann in seinen kommunikativen Handlungen erstens ein Stück der objektiven oder gegenständlichen Welt verständlich darstellen (konstativ) und dabei zweitens mit Alter eine soziale Beziehung aufnehmen (regulativ) und drittens auf seine innere Welt verweisen (expressiv) und dafür sorgen, dass "er" sich viertens in seinen kommunikativen Handlungen als dem Insgesamt der Sprechakte verständlich macht (kommunikativ).
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Erläutere anhand eines Beispiels die Geltungsansprüche.
Habermas
• Junge mit Messer im Kindergarten.
• Erzieherin: "Ich möchte, dass du nie wieder ein Messer mitbringst."

wahre Aussage   ➛   Junge hat das Messer wirklich mitgebracht
angemessene, richtige Aussage   ➛   Es ist nicht üblich, Messer in den Kindergarten mitzubringen (Anerkennung des normativen Hintergrunds)
wahrhaftige Aussage   ➛   Erzieherin will wirklich, dass der Junge nie wieder ein Messer mitbringt und sagt es nicht nur, weil der Direktor daneben steht (sie muss tatsächlich meinen, was sie sagt).

Die sprachlichen Äußerungen muss verständlich, wahr, wahrhaftig und richtig, also im Bezug auf den normativen Kontext legitim oder angemessen sein.
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Erläutere anhand des Beispiels, wann die Geltungsansprüche nicht wirksam sind.
Habermas

"Ich habe kein Messer mitgebracht."   ➛   Wahrheitsanspruch infrage gestellt

"Ich darf aber ein Messer mitbringen, Susanne hat es mir erlaubt."   ➛   Richtigkeitsanspruch infrage gestellt

"Das glaube ich dir nicht. Du sagst das nur, weil der Direktor gerade neben uns steht."   ➛   Wahrhaftigkeitsanspruch infrage gestellt
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Was versteht Habermas unter "Lebenswelt"?
- gemeinsamer Horizont von Grundüberzeugungen, Werten und Normen   ➛   kontextbildender Hintergrund

- z.B.: gemeinsame Muttersprache und kulturell vermittelte Grundüberzeugungen.

- wird durch Sprache repräsentiert aber nicht unbedingt in sprachlicher Kommunikation thematisiert (nur im Diskurs)
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Was ist der Unterschied zwischen der Lebenswelt und den Weltbezügen?
Habermas
Lebenswelt
- a tergo, also im Rücken von Ego (und Alter)

Weltbezüge
- a fronte, also vor Ego (und Alter)
Muttersprache, Werte und Normen, Grundüberzeugung
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Was versteht Habermas unter einer "idealen Sprechsituation"?
- Voraussetzung für einen gelungenen Diskurs
Das bessere Argument kann sich ohne Einschränkung durchsetzen.

- Merkmale
   • Zurechnungsfähigkeit der Subjekte
   Alle Subjekte verhalten sich in der idealen Sprechsituation rational.
   • symmetrische Verteilung der Kommunikationschancen
  Alle Subjekte haben die gleichen Möglichkeiten, sich zu äußern.

- Ziel: Diskurs in uneingeschränkter und herrschaftsfreier Kommunikation   ➛   Konsens   ➛   wahrer Konsens
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Welche Kritik kann man an Habermas üben?
"Ideale Sprechsituation" und "konsenserzielende Kraft des besseren Arguments"
Dies ist eine Idealisierung der Kommunikationssituation und im Zweifelsfall eher selten gegeben. Weder handeln viele Menschen rational, noch ist eine symmetrische Verteilung der Kommunikationschancen realistisch.
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Was sieht Habermas als das Grundproblem der Gesellschaft an?
Eindringen bürokratischer Instanzen des Systems in den Kontext der Lebenswelt:
Subsysteme Rechtsprechung, Wirtschaft und Politik verselbstständigen sich, entwickeln ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und differenzieren sich immer deutlicher aus dem Kontext der Lebenswelt aus.

Herauslösung der Subsysteme
Vorteile  ➛   Zweckrationales, zielorientiertes Handeln, das sich an festgelegten Normen orientiert.
Nachteile   ➛   1. teilweise Auflösung der Lebenswelt
                           2. Verständigungsprozesse über die
                              Geltungsansprüche Wahrheit von Aussagen, Angemessenheit von sozialem Handeln, Authentizität expressiven Handelns verlieren an Kraft
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Wie heißt HABERMAS' zentrales Werk?
"Theorie des Kommunikativen Handelns" (1981)
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Was versteht Habermas unter dem sogenannten "Operationalistischen Zirkelschluss"?
Die Prüfmethode bestimmt, was Gültigkeit hat (das, was nicht falsifiziert wurde); damit wird der Sinn empirischer Geltung von Tatsachen durch die Definition der Prüfungsbedingungen bestimmt .
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Mit welchem Begriff bezeichnet Habermas den kontextbildenden Hintergrund der Verständigung
Die Lebenswelt ist der kontextbildene Hintergrund von Verständigungsprozessen.
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Lebensdaten
Robert B. Kegan, geb. am 24.8.1946

Jürgen Habermas (* 18. Juni  1929 in Düsseldorf)

John Rogers Searle (* 31. Juli  1932 in Denver, Colorado)

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (* 21. November 1768  in Breslau; † 12. Februar 1834 in Berlin)

Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, kurz: Wilhelm von Humboldt, (* 22. Juni 1767 in Potsdam; † 8. April 1835  in Tegel

Wilhelm Dilthey (* 19. November 1833  in Wiesbaden-Biebrich; † 1. Oktober 1911  in Seis am Schlern, Südtirol)

John Langshaw Austin (* 26. März 1911  in Lancaster; † 8. Februar 1960  in Oxford)

Lawrence Kohlberg (* 25. Oktober 1927  in Bronxville, New York; † 19. Januar 1987

Sir Karl Raimund Popper (* 28. Juli  1902 in Wien; † 17. September 1994  in London)

Paul Watzlawick (* 25. Juli  1921 in Villach/Kärnten, Österreich; † 31. März 2007  in Palo Alto, Kalifornien)

John Dewey (* 20. Oktober 1859 in Burlington, Vermont; † 1. Juni 1952  in New York)
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Nenne die drei Schritte wissenschaftlicher Beobachtung!
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
- Operationalisierung der Beobachtungskategorien
  z. Bsp.: Wie wird aggressives Verhalten definiert? (schlagen,
  treten usw.)

- Quantifizierung der Beobachtungsergebnisse

- Festlegung einer Verhaltensstichprobe
  gleicher Zeitraum, gleiche Bedingungen
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Welche Methoden werden bei empirischen Untersuchungen verwendet?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen

- generelle Wenn-dann-Aussage

- Induktion (Einzelne Beobachtungen gehen zu generellen Gesetzesaussagen über)

- Falsifikation
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Was ist eine generelle Wenn-dann-Aussage?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Der Zusammenhang zwischen zwei Faktoren liegt immer  und nicht nur manchmal vor.
Immer wenn Kinder vom Lehrer gelobt werden, verbessert sich ihre Schulleistung.

Parallele zu Gesetzmäßigkeiten der Naturwissenschaften wird gesucht.
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Erklären Sie kurz, was man unter dem Vorgang der Quantifizierung von  Beobachtungsergebnissen versteht.
Quantifizierung bedeutet die Beobachtungsergebnisse zu messen.
Zuerst muss festgelegt werden, was beobachtet werden soll. Danach wird ermittelt, wie die Beobachtung erfolgt ist. Schließlich wird eine Verhaltensstichprobe festgelegt (wann wird beobachtet).
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Erklären Sie den Begriff der Induktion!
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Einzelne Beobachtungen gehen zu generellen Gesetzesaussagen über.

Vom Besonderen zum Allgemeinen.
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Wo liegen die Probleme der Induktion?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Ein induktiver Schluss kann jederzeit widerlegt werden und sich somit als falsch erweisen.

Er ist niemals abschließend beweisbar.

Alle Schwäne sind weiß.
So viele weiße Schwäne ich auch beobachte, ich kann niemals alle gesehen haben und damit ausschließen, dass es nicht doch irgendwo einen schwarzen Schwan gibt.
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Erkläre die Falsifikation.
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Prozess des Widerlegens einer wissenschaftlichen Aussage, wobei diese strengen Prüfungen unterzogen wird.
Suche nach Gegenbeispielen!

Eine Theorie ist bewährt, solange sie diese Prüfungen besteht.

Gesetzesaussagen lassen sich nicht beweisen, wohl aber falsifizieren.
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Was ist das Problem der Falsifikation innerhalb der Pädagogik? Welchen Lösungsansatz gibt es?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
In der Pädagogik gibt es immer eine widersprechende Aussagesomit ist die Falsifikation in der Pädagogik in diesem Punkt nicht anwendbar.

Lösung: Die Unterscheidung deterministischer und statistischer Gesetzesaussagen.

Im Bereich der Geisteswissenschaften (Kultur - und Sozialwissenschaften handelt es sich nicht so sehr um Gestzesaussagen, sondern eher um Wahrscheinlichkeitsaussagen.
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Definiere deterministische und statistische Gesetzesaussagen!
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Deterministische Gesetzesaussagen:
gelten ohne Ausnahme   ➛   Naturwissenschaften

Statistische Gesetzesaussagen:
lassen in bestimmtem Umfang Ausnahmen zu   (Wahrscheinlichkeitsaussagen)   ➛   Sozialwissenschaften
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Beschreibe das Verfahren zur Überprüfung statistischer Gesetzesaussagen?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen

1. Hypothesenbildung

2. Stichprobe und Grundgesamtheit

3. Versuchsanordnung
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Wie erfolgt die Auswahl der Stichprobe?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Die Stichprobe muss repräsentativ sein.

Die Grundgesamtheit für die die Stichprobe gelten soll, muss eindeutig festgelegt werden.
Welche Vorschulkinder sind genau gemeint?

Danach erfolgt die Zufallsstichprobe z.B. per Losverfahren. Dabei muss Chancengleichheit für alle gewährleistet sein.
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Beschreibe die Versuchanordnung?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
Grundlage muss der Vergleich verschiedener Gruppen sein.
Versuchsgruppe / Experimentalgruppe und Kontrollgruppe, die dem Vergleich dient

Mögliche Fehlerquelle:
Die Gruppen sind zu unterschiedlich. Daher empfehlen sich Vor- und Nachtest. (Pretest-Posttest)

Auswertung der Untersuchung:
Wenn die unabhängige Variable keinen Einfluss auf das Ergebnis hat, d. h. die 0-Hypothese trifft zu, wird das Ergebnis beider Gruppen ähnlich ausfallen. (Die meisten Kinder sind unverändert, bis auf einige wenige, deren agg. Verhalten auf Störvariablen zurückgeführt werden wird.)

Die 0-Hypothese wird erst verworfen, wenn Ergebnisse nicht mehr mit Zufall erklärbar sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis zufällig ist, liegt unter einem sehr niedrigen Niveau, dem sogenannten Signifikanzniveau.
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Was ist die praktische Relevanz genereller Gesetzesaussagen?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen

Gesetzesaussagen dienen dazu, Ordnung in unsere Erfahrung mit der Wirklichkeit zu bringen.

Ereignisse können so erklärt und vorausgesagt werden.
Technische Probleme können gelöst werden.
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Wie gelange ich mithilfe des H-O-Schemas zu Erklärungen?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
1. Feststellung des Explanandums
    (Ralf ist in letzer Zeit aggressiv.)

2. Zusammenstellung der Gesetzesaussagen, mit denen sich Ralfs
   aggressives Verhalten erklären ließe.

3. Stimmt die Erklärung?
     Stimmen die Gesetzesaussagen, dann bieten sich mögliche
     Erklärungen an und nun müssen die Randbedingungen 
     gefunden  werden die gegeben sind. ( Bsp. Was und wieviel
     sieht Ralf im Fernsehen?)

Problem:
In der Sozialwissenschaft arbeiten wir nur mit statistischen und nicht mit nomologischen Gesetzesaussagen. Also wird es immer Ausnahmen geben. Das HO-Schema wurde ursprünglich für naturwissenschaftliche Erklärungen entwickelt.
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0
Wie erstelle ich mithilfe des HO-Schemas Prognosen?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
1. Die Randbedingungen liegen vor.
    (Ralf sieht viele aggressive Filme.)

2. Es wird eine Gesetzesaussage gesucht, die auf die Rand-
    bedingung zutrifft.  (Das Sehen agg. Filme macht aggressiv.)

3. Prognose: Ralf wird wahrscheinlich aggressiver werden.
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Stelle den Unterschied zwischen Technologie, Erklärung und Prognose beim HO-Schema, schematisch dar!
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
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Wie werden in sozialwissenschaftlichen Experimenten Hypothesen gebildet?
Versuchspläne empirischer Untersuchungen
1. Bestimmung der abhängigen und unabhängigen Variablen:
unabhängige Variable: Die Variable, die im Experiment (durch den Versuchsleiter) verändert wird.
Bsp. Die Art der Beobachtungsform agg. Verhaltens.

abhängige Variable: Die Variable, von der man annimmt, dass sie sich unter dem Einfluss der unabhängigen Variablen mit verändert.
Bsp. Das agg. Verhalten der Kinder selbst.

2. Operationalisierung der Variablen:
Übersetzen von beobachtbaren Verhaltensweisen in beobachtbare Verhaltensbegriffe.

3. Formulierung der 0-Hypothese:
Hypothese, die keinen Zusammenhang zwischen den untersuchten Variablen unterstellt.
Brutale Filme lösen kein agg. Verhalten aus.
Alternativhypothese:
Brutale Filme lösen agg. Verhalten aus.
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Was versteht man unter "Festlegen einer Verhaltenstichprobe" bei der systematischen Beobachtung?
Versuchspläne emphyrischer Untersuchung
Die Auswahl einer zu beobachtenden Gruppe.
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Kommunikative Interaktionspädagogik: 5 Grundbegriffe
Dewey
Er will die Demokratisierung sämtlicher Lebensbereiche, damit die verschiedensten Interessen auf eine gemeinsame Basis gestellt werden können.

Seine 5 Grundbegriffe sind pädagogisch, da er sagt, dass Erziehung durch Teilhabe des Einzelnen an der Realität geschieht.

- Kommunikation
- Interaktion
- Erfahrung (primäre und sekundäre, aktive und passive)
- Situation
- Forschendes Lernen
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Grundbedürfnisse
Dewey
Er teste seine kommunikative Interaktionspädagogik 7 Jahre lang in einer Schule in Chicago.

Er tat dies anhand der menschl. Grundbedürfnisse
Nahrung (gewinnen, vereinbaren, aufbewahren)
Kleidung (Rohstoffe gewinnen, verarbeiten)
Wohnung (planen, bauen, organisieren)

Praktische Arbeit bedarf auch theoretischer Reflexion und sprachlicher Kommunikation, die zum Menschsein dazu gehören.
D.h., die produktiven, emotionalen, sozialen, sprachlichen ethischen und kognitiven Fähigkeiten können nur entwickelt werden, wenn das physischen Fundament vorhanden ist.
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Occupations inquiry
Dewey
Das forschende Lernen (occupations inquiry) geschieht in Gruppen gemischten Alters, die darüber reflektieren: Die primär gemachten Erfahrungen werden durch Kommunikation metakommunikativ verstärkt und dadurch in sekundäre Erfahrungen umgewandelt.

Das forschende Lernen impliziert sinnbringende Beschäftigung durch die Wissen vermittelt und Fähigkeiten erworben werden. Durch Reflexion wird das ganze verankert.

Die kindgerechten Projekte, die zur Verfügung gestellten Materialien und Wissensquellen (Lehrer, Bibliothek, heute wahrscheinlich das Internet) gewährleisten, dass die Schüler sich bilden und sich selbst zur Handlung antreiben.

Die Projekte wurden in jeweils 5 Lernstufen mit praktischem Ziel abgehalten. Zunächst erhält man eine Hypothese als Vorgabe, die für die Planung, Durchführung und Überprüfung wichtig ist.
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Benennen Sie die wichtigen Begriffe der pädagogischen Theorie von J. Dewey
Zu den Grundbegriffen in J. Deweys Theorie gehören Kommunikation, Interaktion, Erfahrung, sowie forschendes Lernen
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Was sind die drei wichtigen Bezugspunkte von J. Deweys Ansatz?
In Deweys pädagogischer Theorie bilden sachbezogenes und soziales Handeln sowie kommunikative Verständigung die wichtigsten Bezugspunkte. Man bezeichnet seinen Ansatz aus diesem Grund auch als kommunikative Interaktionspädagogik.
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Nennen Sie die fünf Stufen des erziehenden Unterrichts
1. Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung,
2. Problem und reflektierendes Denken,
3. Tatsachen Material entdecken,
4. Hypothese und vorgeschlagene Lösung des Problems,
5. Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
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Was bedeutet nach Dewey forschendes Lernen?
Forschendes Lernen ist ein aktiv passiver Prozess, er steht im Bezug zum entdeckenden Lernen, problemorientiertes Lernen und Projektlernen. Im Mittelpunkt steht die soziale Dimension des Lernens.
Die Wiedervereinigung von Theorie und Praxis im Schulunterricht!
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Inwieweit ist Deweys Interaktionspädagogik in der heutigen Medien- und Wissensgesellschaft immer noch relevant? Unterstützen Sie Ihre Begründung mit einem Beispiel.

In der heutigen Mediengesellschaft besteht die Tendenz, dass unmittelbare (erzieherische Aspekte) und soziale Kontakte sowie auch praktische Erfahrungen mit der uns umgebenen Umwelt z.B. durch neue Medien immer mehr zur Ausnahme werden. So ist eine Interaktionspädagogik umzusetzen, denn sie legt Lernkonzepte nahe, die auch in der Medien- und Wissensgesellschaft wichtig sind: Förderung des Lernens in der Gemeinschaft (Demokratie), Erfahrung mit neuen Medien, vielfältige Möglichkeiten der Kooperation  und Kommunikation durch neue Medien, Praxisbezug und Vergleich zur Praxis.
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Was ist nach Dewey eine Okkupation
Die praktischen und sozialen Produktionsprozesse
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Beschreiben Sie Deweys Kommunikationstheorie und entwerfen Sie eine Lernsituation, in der die wesentlichen Merkmale seiner Theorie des forschenden Lernens zum Ausdruck kommen.
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Nenne ein oder mehrere Werke Deweys!
"Wie wir denken!"

"Democracy and Education"
(Demokratie und Erziehung, Hauptwerk)

"Die Öffentlichkeit und ihre Probleme!" (Werk zur Demokratie)
- "The Public and its Problems"

"The School and Society"

"Mein pädagogischer Glaube"
- "My Pedagogic Creed"

"Logik, Die Theorie der Forschung"
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Nenne die Folgen der Industrialisierung im Sinne Deweys!
Wandel Amerikas von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellsschaft, von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Folgen:
- Verlust tätigkeitsbezogener / primärer Erfahrungen durch 
Auflösung der ländlichen Großfamilien
- Erziehungsfunktion der Familie wird geschwächt, bzw. die Familie kann die Erziehung nicht mehr alleine leisten normalerweise geschieht Erziehung durch Teilhabe des Kindes am sozialen Bewusstsein und der sozialen Realität von Gruppen in denen es lebt durch praktisches Interagieren
- die Schule, die bisher nur für den Unterricht zuständig war, erhält nun die Zusatzaufgabe der Erziehung um den Mangel auszugleichen
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Für welche pädagogische Richtung gilt Dewey als Mitbegründer?
pädagogischer Pragmatismus

amerikanischer Pragmatismus / Chicagoer Schule des Pragmatismus:
philosophische Grundhaltung, die die Bedeutung praktischen Handelns für Erkenntnisprozesse betont, die also Philosophie praktisch werden läßt.
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Welchen Ausweg sieht Dewey, in pädagogischer Hinsicht, aus dem Dilemma der Industriealisierung?
Gründung der Laborschule, gemeinsam mit seiner Frau Alice Chipman-Dewey  ( 1896 - 1903 )

- Realisierung des Konzepts des erziehenden Unterrichts

- pädagogisches Labor mit den Zielen: seine Pädagogik zu testen, seine Annahmen weiterzuentwickeln als Beispiel für Studenten zu dienen
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Beschreibe die Konzeption der Laborschule!
Dewey
- Schule muss mit primärem Leben gefüllt werden, um den
  Mangel an praxisorientierter, primärer Familienerziehung
  auszugleichen

- Vermittlung zwischen Schule und Leben (Theorie + Praxis) unter
  Zuhilfenahme formgebender unterrichtlicher Tätigkeiten und zu
  verarbeitenden Materialien

- Zentrum sind: prakt./interaktive Tätigkeiten, die von sprachlichen
  Kommunikationsprozessen angeleitet werden

- Erziehungsdimension ist in praktischer Interaktion verankert

- Verwandlung der Curricula durch die Lehrer in Tätigkeiten
  hierzu werden fundamentale Materialien benötigt
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Was bedeuten Kommunikationsprozesse für Dewey?
sprachliche Prozesse in denen Denkprozesse eingebunden sind, und Gedanken zum Ausdruck kommen

soziale Prozesse, die eine bestimmte kommunikative
Situation / Kontext voraussetzen.
Menschen leben nicht nur durch Kommunikation, sondern "in" Kommunikation

Kommunikation setzt die Existenz von praktischen Interaktionsprozessen voraus.

Kommunikation nimmt gegenüber den praktischen Handlungen eine Leitungsfunktion ein.

Kommunikation sichert den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen.
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Wie hängen Demokratie und Kommunikation bei Dewey zusammen?
Kommunikation ist das Lebensblut der Demokratie

Grenzen zwischen Einzelnen, Gruppen, Schichten, Klassen und Interessenverbänden können durch Kommunikation überwunden werden.

Demokratie macht es möglich, wünschenswerte (kommunikative) Züge von unerwünschten (akommunikativen) zu unterscheiden.
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Was ist die Grundlage gelungener Kommunikationsprozesse?
Dewey / Kommunikation
Eine gemeinsame Sprache ermöglicht konkrete Kommunikationsprozesse.

Sie ist Grundlage für Erfahrungsausstausch und die Bedingung für gelungene Kommunikation.

Kommunikation ist:

verbindendes Element der Gemeinschaft;

Art und Weise wie etwas zum gemeinsamen Besitz aller in einer Gemeinschaft / Gesellschaft lebender wird
"gemeinschaftsbildender Besitz"

Bsp.: gemeinsame Ziele, Wissen, kommunikatives Einverständnis, Erwartungen, kognitive Ähnlichkeit
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Erläutere warum und wie Kommunikation und Schulgemeinschaft zusammenhängen!
Dewey / Kommunikation

Kommunikation ist die Voraussetzung von logischem Denken und den Prozessen forschenden Lernens.
Bildende oder erziehende Kommunikationsprozesse die in Prozessen forschenden Lernens zum Ausdruck kommen, setzen eine Schulgemeinschaft voraus und bauen sie zugleich auf.
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Was sind Interaktionen?
Dewey / Interaktion
Interaktionen sind praktische Handlungen

zwei Typen von Interaktionsprozessen:
sachbezogene + soziale

sachbezogene:
Bezug auf die objektive Welt
Ziel: Erwerb praxisrelevanten Wissens

soziale:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
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Welche Rolle spielt Sprache in Interaktionsprozessen?
Dewey/Interaktion
Interaktionsprozesse:
Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen in beiden Arten von Interaktionsprozessen

Rolle der Sprache:
Verständigung und Handlungskoordinierung
- einerseits: Voraussetzung für Interaktionsprozesse
- andererseits: praktische Handlungen bilden die Grundlage der
  Kommunikation

Innerhalb von kommunikativen Interaktionsprozessen übernimmt die Kommunikation eine Leitungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen und sorgt für Stabilität /Zusammenhalt der Interaktionsprozesse.
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Wem obliegt das Lösen von Problemen, die aus indirekten Handlungsfolgen entstehen können?
Dewey / Interaktion
dem Staat

er soll die Interessen des Gemeinwohls vertreten


Dewey überträgt diesen Gedanken auf die Schule als einer Form gemeinschaftlichen Lebens
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Welche "Erfahrungstypen" gibt es?
Dewey / Erfahrung
primäre Erfahrungen:
- entstehen aus dem praktischen Handeln und bilden das  
  Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse, deren 
  Resultate sekundäre Erfahrungen sind (Theoriewissen)

sekundäre Erfahrungen:
- Theoriewissen
- basieren auf primären Erfahrungen, müssen sich aber in der Praxis wieder bewähren
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Erläutere den Weg der Erfahrung?
Dewey / Erfahrung
Mittelpunkt in Deweys Pädagogik sind Handlungen  und nicht das Kognitive, daraus folgt:

Weg der Erfahrung verläuft............

aus der Praxis (primäre Erfahrung)
        
          über die Theorie (sekundäre Erfahrung)

                    in die Praxis (Bewährung des Theorie-Wissens)
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Was bedeutet der "Erfahrungszusammenhang" für den Unterricht und welche Gefahr besteht?
Dewey / Erfahrung
Im Schulunterricht sollen die Beziehungen zwischen dErfahrungsfeldern unbedingt beachtet werden.

Bei Nichteinhaltung besteht die Gefahr, das der theoretische vom praktischen Unterricht getrennt wird und sich beide Formen getrennt voneinander weiter entwickeln.
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Was ist der Prozesscharakter der beiden Formen forschenden Lernens?
Dewey / Forschendes Lernen
Der Prozesscharakter ist ein wesentliches gemeinsames Merkmal der beiden Formen forschenden Lernens. (Kommunikation und Interaktion)

Verhältnis: Kommunikationsprozesse sichern den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen und leiten sie.
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Warum kann Deweys Pädagogik als "Interaktive Kommunikationspädagogik" bezeichnet werden?
Weil in Deweys Pädagogik die sprachliche Kommunikation, als ein Werkzeug der Gedanken, und die praktische Interaktion einen Zusammenhang bilden.



a / praktisches Handeln                   =     These
b / sprachl. Kommunikation             =     Antithese
Überwindung von a + b
in der kommunikativen Interaktion  =    Synthese
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Was bedeutet:  Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess?
Dewey / Forschendes Lernen
Forschendes Lernen ist kein bloß rezeptiver Prozess, in dem Inhalte nur passiv aufgenommen werden (diese werden durch die Medien angeboten).

Forschendes Lernen ist auch kein rein aktiver Prozess der allein durch die konstruktiven Prozesse der Kognition erklärt werden kann.

Forschendes Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess bei dem beide Seiten des Lernens ausbalanciert werden müssen.
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Welchen Anspruch stellt Dewey an den Lernenden?
Der Schüler muss Eigenaktivität und Selbstverantwortung zeigen, damit der Lernprozess gelingt.
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Welche Schlussfolgerung zieht Dewey für die Praxis aus seiner Theorie "Forschenden Lernens"?
Ausbau der kommunikativen und interaktiven Pädagogik zu einer Unterrichtsmethodik.

Beschreibung des Ablaufs erziehender Unterrichtsprozesse.

Die verschiedenen Prozesse beeinflussen den Ablauf und Erfolg des forschenden Lernens.


Erziehender Unterricht         =            Forschendes Lernen
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Warum ist die Formel "learning by doing" eine unzureichende Beschreibung für Deweys kommunikative Interaktionspädagogik?
Dewey / Forschendes Lernen
Der Ausdruck "learning-by-doing" impliziert nur die praxisorientierte Interaktion, die theorieorientierte Kommunikation kommt darin nicht zum Ausdruck. Basis für Deweys Theorie ist aber gerade das Zusammengehören, die Verbindung von Praxis und Theorie, von praxisorientierter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation.
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Welche Rolle spielt die Anthropologie im Kontext der Bildungswissenschaft?
- Anthropos–der Mensch. Logos –Lehre

- Wissenschaftliche Erklärung dessen, was der Mensch ist

- Sie ist die Wissenschaft vom Wesen des Menschen
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„Hängen“ Sie die Portraitbilder der „Ahnengalerie“ einer neuzeitlichen Bildungstheorie in chronologischer Reihenfolge auf – Geben Sie also - sortiert nach Lebensalter - durch Nummerierung die richtige Reihenfolge an.


Rousseau, Kant, Condorect, Herder, Pestalozzi, Humboldt, Schleiermacher, Hegel, Herbart (389462517)
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Es haben in der Bildungsgeschichte Paradigmenwechsel stattgefunden. Nennen Sie bitte drei Zeitabschnitte und stichwortartig deren Bildungsverständnis.
Antike: Zugehörigkeit des Menschen zum „logos“, Ziel, der Bildung: Vermittlung der Nutzung des logos
Mittelalter: Theokratie, Mensch als Ebenbild Gottes, Herrschaftsverhältnis
Neuzeit: Anthropokratie, Mensch als Werk seiner selbst, Bildung zu Autonomie und freiheitlichen Denken
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Nennen Sie die maßgeblichen entwicklungsorientierten Ansätze der Erziehungswissenschaft nach Garz.
Organistischer Ansatz, psychoanalytischer Ansatz, mechanischer Ansatz, kontextualistische Ansätze
354
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Ein pädagogisches Wagnis ist
a) Erlebnispädagogik
b) Verletzung der Aufsichtspflicht
c) Unwägbarkeit der Pädagogik
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Was bedeutet Phylogenese im Unterschied zur Ontogenese?
Phylogenese= Entwicklung der Menschheit/ Lebewesen als Gattung
Ontogenese= Entwicklung des einzelen Menschen /Lebewesen in seiner/ihrer jeweiligen Individualität und mit Blick auf den Menschen („Subjektivität“)
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Beschreiben Sie kurz das Prinzip der Ideologiekritik.
Das Interpretieren und Beschreiben der gesellschaftlichen Verhältnisse ist die Ideologie. Die Verhältnisse sollen aber auch kritisch reflektiert werden. = Ideologiekritik
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Nennen Sie drei der wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule.
Adorno, Horkheimer, Habermas
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Welche der folgenden sechs Begriffe bezeichnen Objektivationen des menschlichen Geistes?
| Auto | Baum | Garten | Brief | Curriculum | Quarz |


Auto, Garten, Brief, Curriculum
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Wählen Sie den Begriff, der folgender Aussage zugeordnet werden kann:„Alle wissenschaftlich akzeptierbaren Aussagen müssen entweder rein logisch begründbar sein oder sich empirisch, d.h. erfahrungsmäßig bewähren.“



1.  Falsifizierbarkeit 
2.  Validierbarkeit 
3.  Verifizierbarkeit 
4.  Kategorisierbarkeit
Kartensatzinfo:
Autor: Carina
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Allgemein
Veröffentlicht: 21.05.2011
 
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