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Alle Oberthemen / Psychologie / Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie

VO Arbeits-, Organisations- & Wirtschaftspsychologie (602 Karten)

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Was ist die Idee des Taylorismus?
Tylorismus und die wissenschaftliche Betriebsführung.
- Nach Tylor (1956-1915) streben Menschen nach dem maximalen Gewinn.
- Dieses Ziel ist durch Produktivitätssteigerung zu erreichen.

... Produktivität kann durch wissenschaftliche Betriebsführung gesteigert werden.
Tags: Menschenbilder, Produktivität, Taylorismus
Quelle: VO01 Folien
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Was  sind die Prinzipien der wissenschaftlichen Betriebsführung?
  • Zergliederung der Arbeit in einzelne Arbeitsschritte und Suche nach dem optimalen Weg der Arbeitsdurchführung
  • Auswahl und Schulung der bestgeeigneten Arbeitskräfte
  • Trennung von Kopf und Handarbeit
  • Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und ArbeitnehmerInnen
  • Forschungsmethoden: Zeit- und Bewegungsstudien
Tags: Menschenbilder, Taylorismus, Wissenschaftliche Betriebsführung
Quelle: VO01 Folien
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Wie entstand die wissenschaftliche Betriebsführung? Vertreter und Ziele?
Mit Taylor finden wir die Anfänge der wissenschaftlichen Betriebsführung. Er untersuchte gegen Ende des 19. Jh.s die Auswirkungen finanzieller Anreizsysteme und der Gestaltung von Werkzeugen auf die Arbeitsleistung.

Das Ergebnis war die Führung des Betriebes nach wissenschaftlichen Kriterien, wobei alle Arbeitsprozesse und Arbeitsschritte analysiert und Werkzeuge, Umgebungsbedingungen, menschliche Ermüdungserscheinungen usw. auf die Betriebsziele hin streng untersucht werden (Scientific Management, Taylorismus).

Ziel war es, die Optimierung von Arbeitsabläufen auf der Basis wissenschaftlicher Methoden zu erreichen.
Tags: Taylorismus, Wissenschaftliche Betriebsführung
Quelle: VO01 Kirchler
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Beschreibe die Kernelemente und wichtigsten Prinzipien der wissenschaftlichen Betriebsführung?
Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer streben im zufolge wirtschaftliche Prosperität (materiellen Gewinn bzw. Lohn) an, was nur erfüllt werden kann, wenn die Produktivität des Unternehmens hoch ist.

Vorrangige Ziele der wissenschaftlichen Betriebsführung: Produktivität und Gewinn.
Maximale Produktivität kann nur erreicht werden, wenn hohe Leistungen erbracht werden. Die Arbeit ist so zu gestalten, dass maximale Leistungen möglichst ‚fair’, d.h. ohne körperliche Schäden erbracht werden können. Taylor: „faire Maximalarbeit“; entspricht einem Arbeitsquantum, das über einen längeren Zeitraum ohne Überanstrengung geleistet werden kann. Leitungsorgane haben die Aufgabe, die Arbeitsabläufe zu optimieren.

Zur Optimierung der Arbeitsabläufe wird die Arbeit in Einzelschritte zerlegt und anhand von Zeit- und Bewegungsstudien die rationellste und kräftesparendste Erledigung der einzelnen Arbeitselemente gesucht.
Dieser „(one) best way“ dient in Folge als Richtwert und Vorbild für die Arbeitnehmer. Es wurden nicht nur optimale Arbeitsabläufe definiert, sondern auch optimale körperliche Voraussetzungen der Arbeiter festgestellt. Jeder Arbeitsschritt wurde in der Folge von einem jeweils hochgradigen ‚Spezialisten’ ausgeführt.

Die Aufgaben des Managements (Planung und Überwachung, Leitung der Arbeit) sind die Optimierung der Arbeitsabläufe und die Auswahl und Schulung geeigneter Arbeitskräfte, womit eine klare Trennung zwischen Management und Arbeitern gezogen ist.

Die wichtigsten Prinzipien der wissenschaftlichen Betriebsführung:
  • Die Zergliederung der Arbeit in einzelne Arbeitsschritte und
  • Optimierung der Arbeitsabläufe mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden (Zeit- und Bewegungsstudien), die
  • Auswahl und Schulung der bestgeeignetsten Arbeitskräfte. Damit einhergehend auch eine
  • Trennung von Kopf- und Handarbeit.

Dem ganzen liegt ein sehr mechanistisches Menschenbild zugrunde, wonach der Arbeitende als ineffiziente Maschine wahrgenommen wird. Unzulänglichkeiten sollen mit Werkzeugen und vorgegebenen Abläufen ausgeglichen werden.

Die Arbeiter sind nur durch Geld zu motivieren und nur als Individuum, nicht aber als Teil der Gruppe zu analysieren.

Taylor legte somit den Grund für die modernen (typischen) Technologien der Massenfertigung.
Tags: Taylorismus, Wissenschaftliche Betriebsführung
Quelle: VO01 Kirchler
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Was ist die Kritik an der wissenschaftlichen Betriebsführung (3)?
Kritik an der wissenschaftlichen Betriebsführung setzte früh ein und bezog sich v.a. auf negative Konsequenzen für den Arbeiter:
  1. Trennung zwischen Kopf- und Handarbeit:
  2. Prinzipiell bedeutet die Trennung in Denken und Handeln eine Verschwendung von Humanpotential. Sie zieht psychische und körperliche Beeinträchtigungen (Folgen) nach sich wie z.B. die intellektuelle Leistungsfähigkeit nimmt ab, Wohlbefinden ist beeinträchtigt, Freizeitverhalten wird passiv und die Arbeiter engagieren sich kaum in der Gesellschaft und Politik und resultiert in einer gesellschaftlichen Trennung in eine führende Elite und ein ausführendes Volk.
  3. Vorgabe eines einzigen besten Weges zur Erledigung der Arbeit:
  4. Taylor und seine Kollegen waren Ingenieure und Mathematiker, die sich mit der Psychologie des Menschen nicht befassten. Durch die Wegnahme jeglicher individueller Variation fühlten sich die Arbeiter schlechter und konnten daher auch weniger leisten.
  5. Strikte Arbeitsteilung:
  6. Strikte Arbeitsteilung und auch die Trennung zwischen Kopf- und Handarbeit führten zu einem Abbau der auf die Arbeit bezogenen Fertigkeiten, die Arbeitskräfte wurden damit billiger. Die Arbeitsteilung ist nicht einmal im Sinne Taylors; die Analyse von einzelnen Arbeitssequenzen bedeutet noch lange nicht, dass die einzelnen Sequenzen auch von verschiedenen Arbeitern ausgeführt werden müssen. Auch Hugo Münsterberg kritisierte die negativen Konsequenzen der Arbeitsteilung, die Einschnürung und Verkümmerung der seelischen Ganzheit hervorrufe.
Tags: Kritik, Taylorismus, Wissenschaftliche Betriebsführung
Quelle: VO01 Kirchler
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Wie sah Kurt Lewin den Taylorismus und die Arbeit im Allgemeinen?
Kurt Lewin gilt als Mitbegründer der Sozialpsychologie und wird zu den bedeutendsten Psychologen des letzten Jh.s gezählt.

Er prangerte die Arbeitsteilung im Sinne des Taylorismus als Entwürdigung des Menschen an.
Menschen würden wie Maschinen behandelt, Abnützungs- und Amortisationsberechnungen würden ohne Rücksicht auf die Seele des Arbeitenden aufgestellt.

Lewin betonte, dass die Arbeit ‚zwei Gesichter’ habe, also nicht nur Mühe und Anstrengung sei, sondern auch sinnstiftend sei und zur Entwicklung des Menschen beitrage. Arbeitstätige sollten demnach Arbeitsaufgaben erfüllen, die ihnen einen ‚Lebenswert’ bieten, an denen sie also wachsen und sich weiterentwickeln können.
Für monotone und wenig anspruchsvolle Tätigkeiten solle man zumindest entsprechend entlohnt werden.
Tags: homo oeconomicus, Lewin, Taylorismus
Quelle: VO01 Kirchler
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Wieso gab es in den 1970er Jahren eine Krise der Arbeitsmotivation? Welche Veränderungen wurden gefordert?
In den 1970-er Jahren war eine tiefe Krise in der Arbeitsmotivation ersichtlich: hohe Fluktuation, bemerkbarer Qualitätsverlust in der Fertigung, Streiks.

Die Kritikpunkte an der Gestaltung der Arbeit bezogen sich v.a. auf die negativen Konsequenzen der tayloristischen Arbeitsteilung.

Phase 2, der ‚social man’ entwickelte sich teilweise überlappend mit dem ‚self-actualizing man’, letzterer baut also weniger auf ersterem auf, als dass auch er eine Reaktion auf den Taylorismus darstellt. Als Antwort auf die Probleme wurde eine verstärkte Humanisierung der Arbeit gefordert.

Ziel der Arbeitsorganisation ist eine positive Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter
Tags: Arbeit, homo oeconomicus, self-actualizing man, social man, Taylorismus
Quelle: VO01 Kirchler
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 24.04.2014
Tags: Kirchler, Korunka, WS2013/2014, Folien, Bücher
 
Schlagwörter Karten:
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