Kann die Frage nach dem "Grad der Erblichkeit" wissenschaftlich seriös beantwortet werden? Was ist dabei zu beachten.
Nein - Die in der Alltagspsychologie häufig gestellte Frage nach dem „Grad der Erblichkeit“ ist in der Form wissenschaftlich nicht seriös beantwortbar.
Daher ist die Messung von Umwelteffekten (Trainings-, Therapie-, Fördermaßnahmen etc.) ist eine sinnvolle und notwendige Erweiterung der Anlage-Umwelt Forschung.
Überlege: Angenommen in beiden Merkmalen (siehe Abbildung) sei H2 = 50%. In welchem Merkmal kann durch Trainingsmaßnahmen wahrscheinlich mehr bewirkt werden?
- H2 variiert z.B. von Kultur zu Kultur – ja sogar zwischen verschiedenen Zeitpunkten ein und derselben Kultur. H2 ist also keine "Naturkonstante"; die Generalisierbarkeit über Zeitpunkte und Kulturen ist nicht möglich.
- Zudem greift die Frage nach Erblichkeit nicht weit genug, da H2 – auch unterschiedlicher Höhe – nichts über die Wirkung möglicher Fördermaßnahmen aussagen; darum sollte es aber eigentlich gehen (insb. bei Psychologen).
Daher ist die Messung von Umwelteffekten (Trainings-, Therapie-, Fördermaßnahmen etc.) ist eine sinnvolle und notwendige Erweiterung der Anlage-Umwelt Forschung.
Überlege: Angenommen in beiden Merkmalen (siehe Abbildung) sei H2 = 50%. In welchem Merkmal kann durch Trainingsmaßnahmen wahrscheinlich mehr bewirkt werden?
Tags: Anlage/Umwelt, Erblichkeit, Heritabilitätsschätzer
Quelle: S154
Quelle: S154
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
Schlagwörter Karten:
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