Was erforschte Sir Francis Galton?
geb. 1822, Vetter Darwins, vielseitiger Wissenschaftler: Biologe, Geograph, Statistiker, Meterologe
Einer der Begründer der wiss. Untersuchung indiv. Differenzen
Zitat von Galton: (1983):
„Die einzige Information über äußere Ereignisse, die uns erreicht, scheint den Weg über unsere Sinne zu nehmen; je empfänglicher die Sinne für Unterschiede sind, desto größer ist die Grundlage, auf der unser Urteilsvermögen und unsere Intelligenz agieren können.“
Einer der Begründer der wiss. Untersuchung indiv. Differenzen
- Individualität des Fingerabdrucks
- Bestimmung des Aussehens eines „typischen“ Engländers oder Kriminellen (durch Übereinanderprojektion mehrerer Fotos)
- erkannte die Zwillingsmethode als den Untersuchungsansatz, um Erb‐ und Umweltfaktoren zu entflechten
- Übertrug Gedanken der Erblichkeit von physischen auf psychische Merkmale (bes. Intelligenz)
- Publizierte „Hereditary Genius“ (1869), in dem mittels Stammbaummethode die Ballung spezifischer Begabungen in Familien aufgezeigt wurden
- Formulierte einen „Index of Correlation“, der von seinem Schüler Karl Pearson zum Korrelationskoeffizienten weiterentwickelt wurde
- Verwendete erstmals den Begriff des Tests und testete „Intelligenz“ in einem anthropometrischen Laboratorium
- Galton erkannte, dass differenzierte Daten über Begabungsunterschiede nur durch objektive Messungen an einer Vielzahl von Personen gewonnen werden können
- Versuche zur Intelligenzmessung: - wesentliche Intelligenzgrundlage sei die Verarbeitung vonWahrnehmungsreizen (Testmaße daher Seh‐ und Hörschärfe, Tiefensehen, Reaktionszeiten, etc.)
- Parallelen zum Philosophen John Locke (Sensualismus): - Ein neugeborenes Kind gleicht zunächst einer „tabula rasa“- Erst die Sinneseindrücke im Laufe der Entwicklung liefern die Grundlage für komplexe psychische Prozesse wie Denken und Urteilen
Zitat von Galton: (1983):
„Die einzige Information über äußere Ereignisse, die uns erreicht, scheint den Weg über unsere Sinne zu nehmen; je empfänglicher die Sinne für Unterschiede sind, desto größer ist die Grundlage, auf der unser Urteilsvermögen und unsere Intelligenz agieren können.“
Tags: Darwin, Galton, Intelligenz, Korrelation, Test, Zwillingsmethode
Quelle: S24, VO03
Quelle: S24, VO03
Wie entwickelte sich die Intelligenzmessung nach Galton?
Galtons Intelligenzmessung wurden von James McKeen Cattell (1860‐1944) fortgeführt
Cattell: Begründer der Testpsychologie in den USA erhielt 1888 die weltweit 1. Professur für (ausschließlich) Psychologie
Galtons theoretisch‐statistische Arbeiten wurden auch von Charles Spearman (1863‐1954) weitergeführt:
Cattell: Begründer der Testpsychologie in den USA erhielt 1888 die weltweit 1. Professur für (ausschließlich) Psychologie
- prüfte auf Unterscheidung von visuellen, auditiven, taktilen Eindrücken; Schmerzschwellen usw.
- dieser Zugang war eine Sackgasse : Es fehlten Korrelationen der betreffenden Tests untereinander (Wissler, 1901: r zwischen ‐.28 und .39, mittlerer Wert .09) sowie mit externen Kriterien (z.B. schulische Leistungen, Lehrerurteile, Erfolg im Studium)
- Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane nicht unmittelbar geeignet, um Intelligenz zu messen
Galtons theoretisch‐statistische Arbeiten wurden auch von Charles Spearman (1863‐1954) weitergeführt:
- erstes quantitatives Modell der Struktur menschlicher Intelligenz: „2‐Faktoren‐Theorie“ (Grundlage der Faktorenanalyse)
Tags: Cattell, Galton, Intelligenz, Spearman, Test
Quelle: S24, VO03
Quelle: S24, VO03
Was ist der Regressionseffekt?
"Regression zur Mitte", erstmals 1886 von Galton beschrieben
(Hier ist mit dem Wort Regression der "Rückschritt" gemeint, nicht die statistische Vorhersage)
Die Kenntniss diese Effekts ist dehalb wichtig, um Planungsfehler bei der Stichprobenauswahl bzw. -zusammensetzung in psychologischen Experimenten zu vermeiden.
Den Regressioneseffekt beschrieb Galton erstmals bei der Vererbung von Intelligenz:
Die Söhne hochintelligenter Väter sind im Gruppendurchschnitt ebenfalls hochintelligent, aber nicht im selben Ausmaß wie ihre Väter, sonder in einem geringeren. Die guten „Bedingungen“ in der Extremgruppe der Parentalgeneration sind mit höherer Wahrscheinlichkeit in der Filialgeneration nicht gegeben (vgl. Abb.).
Es lässt sich sagen: Die mangelnde Zuverlässigkeit (Reliabilität) von Messinstrumenten ebenso wie die höhere Wahrscheinlichkeit mittelmäßiger „Rahmenbedingungen“ im Vergleich zu besonders guten bzw. schlechten lassen extreme Messwerte, bei wiederholter Erfassung, zur "größten Dichte der Merkmalsverteilung" (bei Normalverteilung also zum Mittelwert) regredieren. Dieses Artefakt wird als Regression zur Mitte bzw. Regressionseffekt bezeichnet.
Beachte: Regression zur Mitte bedeutet nicht, dass die Streuung des Merkmals kleiner wird, weil ja nicht alle Messwerte zum Mittelwert tendieren; einige mittlere Werte tendieren sogar in die Extrembereiche, d.h. es findet letztlich nur ein Austausch zwischen extremen und mittleren Positionen statt.
Da die Varianz ein quadratisches Streuungsmaß ist, kann eine Messwertänderung in Richtung Extremposition mehrere Änderungen zur Mitte „aufwiegen“.
(Hier ist mit dem Wort Regression der "Rückschritt" gemeint, nicht die statistische Vorhersage)
Die Kenntniss diese Effekts ist dehalb wichtig, um Planungsfehler bei der Stichprobenauswahl bzw. -zusammensetzung in psychologischen Experimenten zu vermeiden.
Den Regressioneseffekt beschrieb Galton erstmals bei der Vererbung von Intelligenz:
Die Söhne hochintelligenter Väter sind im Gruppendurchschnitt ebenfalls hochintelligent, aber nicht im selben Ausmaß wie ihre Väter, sonder in einem geringeren. Die guten „Bedingungen“ in der Extremgruppe der Parentalgeneration sind mit höherer Wahrscheinlichkeit in der Filialgeneration nicht gegeben (vgl. Abb.).
Es lässt sich sagen: Die mangelnde Zuverlässigkeit (Reliabilität) von Messinstrumenten ebenso wie die höhere Wahrscheinlichkeit mittelmäßiger „Rahmenbedingungen“ im Vergleich zu besonders guten bzw. schlechten lassen extreme Messwerte, bei wiederholter Erfassung, zur "größten Dichte der Merkmalsverteilung" (bei Normalverteilung also zum Mittelwert) regredieren. Dieses Artefakt wird als Regression zur Mitte bzw. Regressionseffekt bezeichnet.
Beachte: Regression zur Mitte bedeutet nicht, dass die Streuung des Merkmals kleiner wird, weil ja nicht alle Messwerte zum Mittelwert tendieren; einige mittlere Werte tendieren sogar in die Extrembereiche, d.h. es findet letztlich nur ein Austausch zwischen extremen und mittleren Positionen statt.
Da die Varianz ein quadratisches Streuungsmaß ist, kann eine Messwertänderung in Richtung Extremposition mehrere Änderungen zur Mitte „aufwiegen“.
Tags: Galton, Regression
Quelle: S36
Quelle: S36
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
Schlagwörter Karten:
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