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Alle Oberthemen / Psychologie / Differentielle Psychologie

VO Persönlichkeits- und differentielle Psychologie (220 Karten)

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Was ist eine Theorie und was kennzeichnet eine nützliche Theorie?
Theorien sind "systematisch geordnete Ideen  und geplante Forschungsansätzen".

Kriterien für „Wert“ einer Theorie:
  • Explizitheit der Begriffe (und deren empirische Verankerung)
  • Sparsamkeit
  • Bandbreite (Vollständigkeit)
  • Widerspruchsfreiheit
  • prognostischer Wert
  • Prüfbarkeit (Operationalisierung)
  • Anwendbarkeit
  • forschungsanleitende Produktivität

Zusammenfassend ergibt sich der Wert einer Theorie für die Erfahrungswissenschaft somit aus dem Grad der Erfüllung der genannten Kriterien; d.h. eine Theorie ist nicht wahr oder falsch, sondern mehr oder weniger „nützlich“ bzw. „nutzlos“.
Tags: Psychologie, Theorie
Quelle: S88
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Welche unterschiedlichen Definitionen von "Persönlichkeit" gibt es und was beeinflussen diese Definitionen?
Verschiedene Wissenschaftler unterscheiden sich je nach (philosophischem) Menschenbild, Forschungmethodik, Forschungschwerpunkt sowie aufgrund des Zeitgeistes hinsichtlich ihrer Betrachtungsweise zum Konstrukt "Persönlichkeit".

  • Eysenck (1953)
  • Persönlichkeit ist die mehr oder weniger feste und überdauernde Organisation des Charakters, des Temperamentes, des Intellekts und der Physis eines Menschen.
  • Allport (1961)
  • Persönlichkeit ist die dynamische Ordnung derjenigen psychophysischen Systeme im Individuum, die seine einzigartige Anpassung an die Umwelt bestimmen."
  • Pawlik (1973)
  • Persönlichkeit ist die Gesamtheit reliabler inter- und intraindividueller Unterschiede im Verhalten, sowie deren Ursachen und Wirkungen.
  • Hermann (1976)
  • Persönlichkeit ist ein bei jedem Menschen einzigartiges, relativ überdauerndes und stabiles Verhaltenskorrelat.
  • Pervin (1993)
  • Persönlichkeit repräsentiert solche Eigenschaften einer Person oder der Menschen generell, die ein beständiges Verhaltensmuster ausmachen.
Tags: Persönlichkeit, Theorie
Quelle: S89
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Was ist einer Persönlichkeitstheorie?
Welche Fragen werden behandelt?
Persönlichkeitstheorien sind Systeme zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage individueller psychologischer Besonderheiten von Menschen (Asendorpf, 1996).


  • Struktur:
  • Die Frage „Was?“ bezieht sich auf die statischen, stabilen Aspekte menschlichen Verhaltens und Erlebens ebenso wie auf „Eigenschaften“ (von Menschen) und deren Beziehung zueinander.Strukturen können unterschieden hinsichtlich- ihrer "Bausteine" (Basiseinheiten): z.B. Wesenszüge oder Traits, Typen, Gewohnheiten- ihrer Komplexität: wenige zentrale Konstrukte oder komplexe Systeme (wie z.B. traitorientierte Ansätze)- ihres Aufbaues: nicht-hierarchisch vs. hierarchisch (z.B. Primär- und Sekundärfaktoren)
  • Prozess:
  • Die Frage „Warum?“ bezieht sich auf dynamische Aspekte der menschlichen Persönlichkeit, stellt also die Frage nach der Motivation menschlichen Verhaltens und Erlebens.
  • Entwicklung:
  • Die Frage „Wie?“ bezieht sich auf umwelt‐ und anlagebedingte Determinanten der Entwicklung (Veränderung) der menschlichen Persönlichkeit bzgl. Struktur und ablaufender Prozesse über die Lebensspanne hinweg.
Tags: Persönlichkeit, Theorie
Quelle: S89
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Welche Einflussgrößen beeinflussen die Theorienbildung in der Psychologie?
Theorien haftet – naiv betrachtet – der Schein der Unvoreingenommenheit an; tatsächlich gibt es Einflussgrößen verschiedenster Art wie:
  • das zugrundeliegende Menschenbild (Weltanschauung, philosophische Strömung)
  • die nationale Herkunft (europäische Tradition: philosophisch, pessimistisch; angloamerikanische Tradition: pragmatisch, optimistisch)
  • persönliche Meinungen und Zeitgeist (z.B. zum Nutzen von Theorien: So meint etwa Skinner, 1950, dass sich Theorien hemmend auf die Kreativität des Forschers auswirken)

Hier sind noch alternative Menschenbilder gegenübergestellt und wie diese Theorien beeinflussen:
Tags: Persönlickeit, Theorie
Quelle: S90
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Kann oder soll man ohne Theorie auskommen?
Diesbezüglich möchte ich mich der Meinung von Gage (1963) anschließen, der dazu ausführt:

„Natürlich sind alle Menschen ... Theoretiker. Sie unterscheiden sich nicht in ihrem Gebrauch von Theorien, sondern in dem Grad, bis zu dem sie sich der Theorien, die sie gebrauchen, bewusst sind.
Der Mann auf der Straße und ebenso der Forscher steht nicht vor der Wahl, entweder Theorien zu verwenden, oder nicht, sondern vor der Wahl, ihre Theorien zu artikulieren und explizit darzustellen um sie prüfen zu können, oder sie unausgesprochen zu lassen.“
Tags: Theorie
Quelle: VO10
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Was kennzeichnet die Persönlichkeitshteorie von Eysenck?
Eysencks Arbeit ist ausgezeichnet durch zusätzliche experimentelle Analysen; er gelangt damit zu Aussagen, die über das mittels L‐, Q‐, oder T‐Daten Erfassbare hinausgehen und schafft damit (wie kein anderer Persönlichkeitstheoretiker) eine Verbindung zw. Differentieller, Allgemeiner und Experimenteller Psychologie.

Persönlichkeitstheorie ist gekennzeichnet durch
  • 3 orthogonale „Superfaktoren“ (Sekundärfaktoren: „Extraversion / Introversion“, „Neurotizismus“ sowie „Psychotizismus“),
  • das Bemühen um biologische Fundierung (Untermauerung) und
  • die „hypothetico‐deduktive method“ (FA – neben anderen Auswertungsmethoden – als hypothesengenerierende und hypothesentestende Methode).
Tags: biologische Fundierung, Eysenck, Persönlichkeit, Theorie
Quelle: S118
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
 
Schlagwörter Karten:
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