Was untersuchte die Terman-Studie? Was waren die Ergebnisse?
Lewis M. Terman (1877‐1956) Psychologieprofessor, Stanford University in Kalifornien
Ausgangspunkt war die Prüfung zweier widersprüchlicher Hypothesen:
1) „Orandum est, ut sít mens sana in corpore sano.“ (= Man muss darum beten, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohne.)
Einschlusskriterien für Studie (Auswahl aus n=250.000 Schüler/innen):
Ausgewählte Ergebnisse
Kindheit:
- Hochbegabte Kinder waren größer und gesünder
- Grundschulleistungen dieser Kinder waren weit überdurchschnittlich
- Hochbegabte Kinder zeigten ausgeprägtes Neugierverhalten (beim Spielen), spieleinschlägige Wissensbasis war weit über das Altersgemäße hinaus entwickelt
Jugend:
- Überlegenheit in Schulleistungen wurde beibehalten
- Vorteilhafte Auswirkungen der Fördermaßnahme „Überspringen von Schulklassen“ auf weitere Schullaufbahn
- Übertrittsquote ins College: 90% bei Männern, 80% bei Frauen (sehr hoch zur damaligen Zeit!)
Erwachsenenalter:
- Generell: Intellektueller Vorsprung blieb erhalten; überdurchschnittliche Produktivität (Auszeichnungen, Publikationen etc.)
- Geschlechtsspezifisch: Bei Berufstätigkeit befanden sich Frauen in gleich hohen Positionen wie Männer dieser Stichprobe
Wesentliche Schlussfolgerung aus Terman-Studie: Ergebnisse sprechen eher für Harmoniehypothese, aber: Es bedarf offensichtlich nicht nur der eindimensionalen Betrachtung intellektueller Leistungen, sondern einer mehrdimensionalen Sichtweise - wie sie z.B. im triadischen Interdepenzmodell von Mönks realiseirt ist..
Ausgangspunkt war die Prüfung zweier widersprüchlicher Hypothesen:
1) „Orandum est, ut sít mens sana in corpore sano.“ (= Man muss darum beten, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohne.)
Einschlusskriterien für Studie (Auswahl aus n=250.000 Schüler/innen):
- Nominierung der intelligentesten Kinder durch 6000 Lehrerurteile,
- Auswahl der 10% Testbesten im „National Intelligence Test“,
- Auswahl der Kinder, die in Kurzform des Stanford-Binet Test IQ ≥ 130 erreichten,
- Endgültige Auswahl jener Kinder, die in Langform des S-B einen IQ ≥ 140 erreichten (n=1528; Mean IQ = 151, s = 10).
Ausgewählte Ergebnisse
Kindheit:
- Hochbegabte Kinder waren größer und gesünder
- Grundschulleistungen dieser Kinder waren weit überdurchschnittlich
- Hochbegabte Kinder zeigten ausgeprägtes Neugierverhalten (beim Spielen), spieleinschlägige Wissensbasis war weit über das Altersgemäße hinaus entwickelt
Jugend:
- Überlegenheit in Schulleistungen wurde beibehalten
- Vorteilhafte Auswirkungen der Fördermaßnahme „Überspringen von Schulklassen“ auf weitere Schullaufbahn
- Übertrittsquote ins College: 90% bei Männern, 80% bei Frauen (sehr hoch zur damaligen Zeit!)
Erwachsenenalter:
- Generell: Intellektueller Vorsprung blieb erhalten; überdurchschnittliche Produktivität (Auszeichnungen, Publikationen etc.)
- Geschlechtsspezifisch: Bei Berufstätigkeit befanden sich Frauen in gleich hohen Positionen wie Männer dieser Stichprobe
Wesentliche Schlussfolgerung aus Terman-Studie: Ergebnisse sprechen eher für Harmoniehypothese, aber: Es bedarf offensichtlich nicht nur der eindimensionalen Betrachtung intellektueller Leistungen, sondern einer mehrdimensionalen Sichtweise - wie sie z.B. im triadischen Interdepenzmodell von Mönks realiseirt ist..
Tags: Hochbegabung, Terman
Quelle: S79
Quelle: S79
Was war die Kritik an der Terman-Studie?
Spezielle Kritik:
- Lehrerurteile als erster Selektionsschritt fragwürdig
- Intelligenzquotient als alleiniges Maß für Hochbegabung unzureichend
- Unterschichtkinder waren unterrepräsentiert (Lehrerurteile; Sprachlastigkeit des Tests)
Allgemeine Kritik:
IQ der Standford‐Binet‐Skala ist kein Abweichungsquotient (Intelligenzalter mit 16 Jahren in S‐B begrenzt - je höher das Lebensalter bei Ersttestung, desto schwieriger, einen hohen IQ zu erhalten)
- Lehrerurteile als erster Selektionsschritt fragwürdig
- Intelligenzquotient als alleiniges Maß für Hochbegabung unzureichend
- Unterschichtkinder waren unterrepräsentiert (Lehrerurteile; Sprachlastigkeit des Tests)
Allgemeine Kritik:
IQ der Standford‐Binet‐Skala ist kein Abweichungsquotient (Intelligenzalter mit 16 Jahren in S‐B begrenzt - je höher das Lebensalter bei Ersttestung, desto schwieriger, einen hohen IQ zu erhalten)
Tags: Hochbegabung, Kritik, Terman
Quelle: S80
Quelle: S80
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
Schlagwörter Karten:
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