Wer und wie wurde die individuelle Testskala entwickelt?
- Alfred Binet (1857‐1911): Direktor des psycho‐physiologischen Instituts der Pariser Sorbonne
- Ihm fiel die geringe Zuverlässigkeit (Reliabilität) der ärztlichen „Schwachsinnsdiagnosten“ auf - dasselbe Kind wurde im Abstand weniger Tage in verschiedenen Kliniken völlig unterschiedlich beurteilt
- Abkehr von anthropometrischen Maßen Galtons
- Binet legte gemeinsam mit dem Arzt Théophile Simon 1905 erste kognitiv orientierte Intelligenzskala vor.
Skalenkonstruktion: Items wurden systematisch ausgewählt hinsichtlich aufsteigender Schwierigkeit.
– Ein Item galt als alterssensitiv, wenn es von 50–75% der Kinder eines Jahrgangs gelöst wurde (Eichung)
– entwickelten 5 Items pro Altersstufe der 3‐15 Jährigen
Um das „Intelligenzalter“ eines Kindes zu bestimmen, wurde wie folgt vorgegangen: Ausgehend vom Alter des Kindes wurde
- „nach unten“ getestet, bis alle 5 Aufgaben einer Altersstufe gelöst (+).
- „nach oben“ getestet, bis alle Aufgaben einer Altersstufe nicht gelöst (‐).
- Bestimmung des Intelligenzalters (IA): Grundalter ist Mitte jenes Jahres, dessen sämtliche Aufgaben „+“
- Jede zusätzliche Itemlösung bringt Zuwachs von 1/5 eine Jahres
Vgl. Testprotokoll: IA = 7,5 + 7/5 = 8,9 Jahre ist rund 107 Monate
Differenz aus IA – LA (Lebensalter) liefert Wert dafür, ob Kind bezüglich seines Entwicklungsstands der Altersgruppe entspricht.
Tags: Binet, differentielle Psychologie, Intelligenz, Intelligenzquotient, Skala, Test
Quelle: S27
Quelle: S27
Kartensatzinfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
Schlagwörter Karten:
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