Welche ähnlichen Persönlichkeitsmerkmale gibt es zu "Extraversion"?
- Sensation seeking (Zuckerman, 1979) Tendenz, relativ neue, stimulierende Situationen (Sinneseindrücke) aufzusuchen u. sie zu erkunden.
- Temperamentsmerkmale Aktivität/Reaktivität (Strelau, 1986) - Reaktivität: Eigenschaft, die die Intensität und das Ausmaß der individuellen Reaktionen determiniert. Bei hochreaktiven Personen rufen bereits wenig intensive Reize eine erkennbare Reaktion hervor oder reichen aus, um eine Reaktion zu unterbrechen; Niedrigreaktive haben geringe Sensibilität (schwache Reaktionen bei starken Reizen) und hohe Beständigkeit (Protektive Schutzhemmung erst bei intensiven Reizen).- Aktivität: Eigenschaft, die sich auf die Intensität und Häufigkeit bezieht, mit der Personen Handlungen ausführen od. Aufgaben in Angriff nehmen. Sie ist bei Niedrigreaktiven größer, da diese Personen Stimulationen suchen, um ein angenehmes Aktivierungsniveau zu erreichen.
Tags: Aktivität, Extraversion, Eysenck, sensation seeking, Strelau, Zuckerman
Source: S126
Source: S126
Was kennzeichnet die Temperamentsmerkmale Aktivität und Reaktivität? Wie werden diese gemessen?
(Strelau, 1986)
Als physiologisches Substrat werden von Strelau Unterschiede in der „Arbeitsweise der Nervenzellen“ im zentralen und autonomen Nervensystem genannt (auch im endokrinen
System).
Messung (u.a. auch mittels Fragebogen) von 3 Eigenschaften des Nervensystems auf Verhaltensebene: Strelau Temperament Inventory (STI)
Korrelationen mit Eysenckschen Faktoren:
- Reaktivität: Eigenschaft, die die Intensität und das Ausmaß der individuellen Reaktionen determiniert. Bei hochreaktiven Personen rufen bereits wenig intensive Reize eine erkennbare Reaktion hervor oder reichen aus, um eine Reaktion zu unterbrechen; Niedrigreaktive haben geringe Sensibilität (schwache Reaktionen bei starken Reizen) und hohe Beständigkeit (Protektive Schutzhemmung erst bei intensiven Reizen).
- Aktivität: Eigenschaft, die sich auf die Intensität und Häufigkeit bezieht, mit der Personen Handlungen ausführen od. Aufgaben in Angriff nehmen. Sie ist bei Niedrigreaktiven größer, da diese Personen Stimulationen suchen, um ein angenehmes Aktivierungsniveau zu erreichen.
Als physiologisches Substrat werden von Strelau Unterschiede in der „Arbeitsweise der Nervenzellen“ im zentralen und autonomen Nervensystem genannt (auch im endokrinen
System).
Messung (u.a. auch mittels Fragebogen) von 3 Eigenschaften des Nervensystems auf Verhaltensebene: Strelau Temperament Inventory (STI)
Stärke der Exzitation (SE) | Je größer SE, desto weniger sensibel ist Individuum gegenüber Stimulation (SE hoch = Reaktivität hoch) - z.B. Frage nach Fähigkeit, unter ablenkenden Bedingungen effizient arbeiten zu können. |
Stärke der Inhibition (SI) | Leichtigkeit, mit der konditionierte Hemmungen ausgebildet bzw. aufrechterhalten werden können. SI erfaßt Fähigkeit, auf motorischer, verbaler und emotionaler Verhaltensebene Zurückhaltung zu üben (Handlungen zu unterbrechen od. zu verzögern). |
Mobilität nervlicher Prozesse (M) | Fähigkeit, schnell und adäquat auf Änderungen in Umwelt reagieren zu können (Flexibilität). |
Korrelationen mit Eysenckschen Faktoren:
- Extraversion = SE(.34), SI(‐.11), M(.45);
- Neurotizismus = SE(‐.42), SI(‐.28), M(‐.21);
- Psychotizismus = SE(‐.02), SI(‐.30), M(.00)
Tags: Aktivität, Extraversion, Eysenck, Neurotizismus, Persönlichkeit, Psychotizismus, Strelau
Source: S127
Source: S127
Was sind die Gemeinsamkeiten der 3 biologisch fundierten Persönlichkeitstheorien?
Gemeinsamkeiten der Theorien von Eysenck, Zuckerman und Strelau:
Individuen unterscheiden sich aufgrund ihrer Reagibilität auf externe oder interne Reize. Ein mittleres Arousal‐Niveau wird persönlich als angenehm empfunden.
Integration der Konzepte (trotz Eigenständigkeit) scheint möglich.
Bewertung der postulierten biologischen Grundlagen (nach Brody, 1988):
Befriedigende Erklärung in keiner der Theorien, da keine Theorie konsistent und widerspruchsfrei durch Forschungsergebnisse gestützt. Dennoch ist Suche nach biologischen Grundlagen von großer Bedeutung, weil
Methodenkritisch ist anzumerken (Asendorpf, 1996): Fragebogen, in denen subjektives Erleben über physiologische Erregungs‐ und Hemmungsprozesse erfragt wird, helfen auf der Suche nach physiologischen Parametern nicht weiter, weil der Zusammenhang zu den tatsächlich ablaufenden physiologischen Prozessen zu gering ist.
Individuen unterscheiden sich aufgrund ihrer Reagibilität auf externe oder interne Reize. Ein mittleres Arousal‐Niveau wird persönlich als angenehm empfunden.
- Extravertierte, Sensation Seeker und Niedrigreaktive tendieren zu schwachen Reaktionen - intensivere Reize werden „aufgesucht“, da sie ihr Erregungsniveau in den hedonisch positiven Bereich bringen.
- Introvertierte, Nicht‐Sensation‐Seeker und Hochreaktive tendieren zu starken Reaktionen - intensivere Reize werden „vermieden“, da sie ihr Erregungsniveau über den hedonisch positiven Bereich erhöhen.
Integration der Konzepte (trotz Eigenständigkeit) scheint möglich.
Bewertung der postulierten biologischen Grundlagen (nach Brody, 1988):
Befriedigende Erklärung in keiner der Theorien, da keine Theorie konsistent und widerspruchsfrei durch Forschungsergebnisse gestützt. Dennoch ist Suche nach biologischen Grundlagen von großer Bedeutung, weil
- ... Belege für genetische Einflüsse auf Persönlichkeit existieren, denen biologische Strukturen des Organismus zugrunde liegen müssen;
- ... ein volles Verständnis von Persönlichkeitsunterschieden (und deren Erklärung) ohne Berücksichtigung der komplexen Zusammenhänge zu biologischen Vorgängen nicht möglich scheint und
- ... gerade biologisch orientierte Persönlichkeitstheorien die Wechselwirkungen zwischen Situations‐ und Persönlichkeitsmerkmalen genauer spezifizieren können, so dass validere Verhaltensvorhersagen möglich werden.
Methodenkritisch ist anzumerken (Asendorpf, 1996): Fragebogen, in denen subjektives Erleben über physiologische Erregungs‐ und Hemmungsprozesse erfragt wird, helfen auf der Suche nach physiologischen Parametern nicht weiter, weil der Zusammenhang zu den tatsächlich ablaufenden physiologischen Prozessen zu gering ist.
Tags: biologische Fundierung, Eysenck, Strelau, Zuckerman
Source: S128
Source: S128
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Author: coster
Main topic: Psychologie
Topic: Differentielle Psychologie
School / Univ.: Universität Wien
City: Wien
Published: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
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