Was ist Psychographie? Nenne ein Beispiel.
Ziel ist die Beschreibung von Einzelindividuen in Bezug auf viele Eigenschaften.
- ältester der vier methodischen Zugänge
- vor allem im Anwendungsbereich (psychologische Diagnostik, Berufs- und Eignungspsychologie, Beratungsinstitutionen, klinische Psychologie)
Beispiel: HAWIE-R - Intelligenzprofil über 8 Subtests
(Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Erwachsene)
Das Niveau des Profils (mittlere Leistung in allen Subtests) beschreibt die "Allgemeine Intelligenzhöhe" (IQ).
Die Profilgestalt (Unterschiede in den Leistungen zwischen den Subtests) beschreibt die "Intelligenzstruktur".
(Grafik: IQ knapp überdurchschnittlich, die ersten 4 Tests (mit höheren Werten) gehören zum Verbalteil, die letzten 4 zum Handlungsteil - daher: Person sprachlich besser als nicht-sprachlich)
- ältester der vier methodischen Zugänge
- vor allem im Anwendungsbereich (psychologische Diagnostik, Berufs- und Eignungspsychologie, Beratungsinstitutionen, klinische Psychologie)
Beispiel: HAWIE-R - Intelligenzprofil über 8 Subtests
(Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Erwachsene)
Das Niveau des Profils (mittlere Leistung in allen Subtests) beschreibt die "Allgemeine Intelligenzhöhe" (IQ).
Die Profilgestalt (Unterschiede in den Leistungen zwischen den Subtests) beschreibt die "Intelligenzstruktur".
(Grafik: IQ knapp überdurchschnittlich, die ersten 4 Tests (mit höheren Werten) gehören zum Verbalteil, die letzten 4 zum Handlungsteil - daher: Person sprachlich besser als nicht-sprachlich)
Tags: HAWIE, Intelligenz, Psychographie, Stern
Source: S14
Source: S14
Was erforschte Sir Francis Galton?
geb. 1822, Vetter Darwins, vielseitiger Wissenschaftler: Biologe, Geograph, Statistiker, Meterologe
Einer der Begründer der wiss. Untersuchung indiv. Differenzen
Zitat von Galton: (1983):
„Die einzige Information über äußere Ereignisse, die uns erreicht, scheint den Weg über unsere Sinne zu nehmen; je empfänglicher die Sinne für Unterschiede sind, desto größer ist die Grundlage, auf der unser Urteilsvermögen und unsere Intelligenz agieren können.“
Einer der Begründer der wiss. Untersuchung indiv. Differenzen
- Individualität des Fingerabdrucks
- Bestimmung des Aussehens eines „typischen“ Engländers oder Kriminellen (durch Übereinanderprojektion mehrerer Fotos)
- erkannte die Zwillingsmethode als den Untersuchungsansatz, um Erb‐ und Umweltfaktoren zu entflechten
- Übertrug Gedanken der Erblichkeit von physischen auf psychische Merkmale (bes. Intelligenz)
- Publizierte „Hereditary Genius“ (1869), in dem mittels Stammbaummethode die Ballung spezifischer Begabungen in Familien aufgezeigt wurden
- Formulierte einen „Index of Correlation“, der von seinem Schüler Karl Pearson zum Korrelationskoeffizienten weiterentwickelt wurde
- Verwendete erstmals den Begriff des Tests und testete „Intelligenz“ in einem anthropometrischen Laboratorium
- Galton erkannte, dass differenzierte Daten über Begabungsunterschiede nur durch objektive Messungen an einer Vielzahl von Personen gewonnen werden können
- Versuche zur Intelligenzmessung: - wesentliche Intelligenzgrundlage sei die Verarbeitung vonWahrnehmungsreizen (Testmaße daher Seh‐ und Hörschärfe, Tiefensehen, Reaktionszeiten, etc.)
- Parallelen zum Philosophen John Locke (Sensualismus): - Ein neugeborenes Kind gleicht zunächst einer „tabula rasa“- Erst die Sinneseindrücke im Laufe der Entwicklung liefern die Grundlage für komplexe psychische Prozesse wie Denken und Urteilen
Zitat von Galton: (1983):
„Die einzige Information über äußere Ereignisse, die uns erreicht, scheint den Weg über unsere Sinne zu nehmen; je empfänglicher die Sinne für Unterschiede sind, desto größer ist die Grundlage, auf der unser Urteilsvermögen und unsere Intelligenz agieren können.“
Tags: Darwin, Galton, Intelligenz, Korrelation, Test, Zwillingsmethode
Source: S24, VO03
Source: S24, VO03
Wie entwickelte sich die Intelligenzmessung nach Galton?
Galtons Intelligenzmessung wurden von James McKeen Cattell (1860‐1944) fortgeführt
Cattell: Begründer der Testpsychologie in den USA erhielt 1888 die weltweit 1. Professur für (ausschließlich) Psychologie
Galtons theoretisch‐statistische Arbeiten wurden auch von Charles Spearman (1863‐1954) weitergeführt:
Cattell: Begründer der Testpsychologie in den USA erhielt 1888 die weltweit 1. Professur für (ausschließlich) Psychologie
- prüfte auf Unterscheidung von visuellen, auditiven, taktilen Eindrücken; Schmerzschwellen usw.
- dieser Zugang war eine Sackgasse : Es fehlten Korrelationen der betreffenden Tests untereinander (Wissler, 1901: r zwischen ‐.28 und .39, mittlerer Wert .09) sowie mit externen Kriterien (z.B. schulische Leistungen, Lehrerurteile, Erfolg im Studium)
- Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane nicht unmittelbar geeignet, um Intelligenz zu messen
Galtons theoretisch‐statistische Arbeiten wurden auch von Charles Spearman (1863‐1954) weitergeführt:
- erstes quantitatives Modell der Struktur menschlicher Intelligenz: „2‐Faktoren‐Theorie“ (Grundlage der Faktorenanalyse)
Tags: Cattell, Galton, Intelligenz, Spearman, Test
Source: S24, VO03
Source: S24, VO03
Wer und wie wurde die individuelle Testskala entwickelt?
- Alfred Binet (1857‐1911): Direktor des psycho‐physiologischen Instituts der Pariser Sorbonne
- Ihm fiel die geringe Zuverlässigkeit (Reliabilität) der ärztlichen „Schwachsinnsdiagnosten“ auf - dasselbe Kind wurde im Abstand weniger Tage in verschiedenen Kliniken völlig unterschiedlich beurteilt
- Abkehr von anthropometrischen Maßen Galtons
- Binet legte gemeinsam mit dem Arzt Théophile Simon 1905 erste kognitiv orientierte Intelligenzskala vor.
Skalenkonstruktion: Items wurden systematisch ausgewählt hinsichtlich aufsteigender Schwierigkeit.
– Ein Item galt als alterssensitiv, wenn es von 50–75% der Kinder eines Jahrgangs gelöst wurde (Eichung)
– entwickelten 5 Items pro Altersstufe der 3‐15 Jährigen
Um das „Intelligenzalter“ eines Kindes zu bestimmen, wurde wie folgt vorgegangen: Ausgehend vom Alter des Kindes wurde
- „nach unten“ getestet, bis alle 5 Aufgaben einer Altersstufe gelöst (+).
- „nach oben“ getestet, bis alle Aufgaben einer Altersstufe nicht gelöst (‐).
- Bestimmung des Intelligenzalters (IA): Grundalter ist Mitte jenes Jahres, dessen sämtliche Aufgaben „+“
- Jede zusätzliche Itemlösung bringt Zuwachs von 1/5 eine Jahres
Vgl. Testprotokoll: IA = 7,5 + 7/5 = 8,9 Jahre ist rund 107 Monate
Differenz aus IA – LA (Lebensalter) liefert Wert dafür, ob Kind bezüglich seines Entwicklungsstands der Altersgruppe entspricht.
Tags: Binet, differentielle Psychologie, Intelligenz, Intelligenzquotient, Skala, Test
Source: S27
Source: S27
Welche Inhalte werden bei Binets Items untersucht?
Gedächtnis, Vorstellungskraft, Aufmerksamkeit, Verständnis, Willensstärke, motorische Fertigkeiten, moralische Haltungen
Beispiel: Aufgaben für das 8. LJ
Binet war Pionier bei der Verwendung von Bildern als Items (Frage an das Kind: Zeige auf das Fenster, die Mutter, die große Schwester, die Katze, …)
Beispiel: Aufgaben für das 8. LJ
- Kind erklärt Unterschied zwischen 2 Gegenständen des Alltags aus dem Gedächtnis
- Kind zählt rückwärts von 20 bis Null
- Kind bemerkt Auslassung in einem unvollständigen Bild.
- Kind benennt vier Farben.
- Kind liest eine Textpassage und erinnert sich an Details
Binet war Pionier bei der Verwendung von Bildern als Items (Frage an das Kind: Zeige auf das Fenster, die Mutter, die große Schwester, die Katze, …)
Tags: Binet, Intelligenz
Source: S27
Source: S27
Was ist die Kritik am Simon-Binet Test?
Probleme und Kritik am Binet‐Simon Test (auch: Staffel‐Test‐Konzept)
- Auffinden von trennscharfen Aufgaben für höhere Altersstufen (ab 16) scheiterte, weil - Intelligenzentwicklung den Verlauf einer negativ beschleunigten Wachstumskurve zeigt: zunächst rasch, dann immer langsamer.
- Gleiche Differenz zwischen IA und LA kann verschiedenes bedeuten: - z.B. Rückstand von IA‐LA= 2 Einheiten kann bei 10‐jährigem Kind unauffällig sein- bei 4‐jährigem Kind: hochgradiger Entwicklungsrückstand
- Eichung mangelhaft: Oberschichtkinder lagen durchschnittlich 18 Monate über Binet‐Normen
- Testitems zu verbal (- schichtabhängig?)
- Objektivität ungenügend: Testleiterbewertungen fließen ein
Tags: Intelligenz, Intelligenzquotient, Simon-Binet-Test
Source: S27
Source: S27
Was kennzeichnet das erste IQ-Konzept von W. Stern?
- Stern schlug Intelligenzquotienten vor, um eine Konstanz der Interpretierbarkeit von Leistungsvorsprüngen bzw. Leistungsrückständen auf verschiedenen Altersstufen zu gewährleisten: IQ = (IA / LA) * 100
- Stern IQ nur dann legitim, wenn Leistung mit dem Alter linear wachsen
- Tatsächlich besteht ein negativ beschleunigter Entwicklungsverlauf (Scheitelpunkt bei ca. 20-25 Jahren) - Probleme bei Testung Erwachsener, da - Die „Stauchung“ bzw. der Stillstand der IQ-Werte bei zunehmendem Alter zu grotesk niedrigen IQWerten älterer Personen führte (artifizielle Korrekturen wurden vorgenommen, die nicht befriedigten). - Keine zwischen höheren Altersgruppen differenzierenden Aufgaben vorhanden
Dennoch wurde IQ-Begriff außerordentlich rasch populär und ist es – wegen seiner intuitiven Anschaulichkeit – bis heute.
Bei den bisher erwähnten Tests handelt es sich um sog. Individual‐Tests, d.h. es konnte nur eine Testperson untersucht werden (erfahrene TestleiterIn war notwendig)
Durch Eintritt der USA in den 1. Weltkrieg (1917) ergab sich Erfordernis, viele hunderttausend Rekruten zu testen - sog. Screening‐Verfahren, Gruppen Tests (Army-Alpha-Test, Army-Beta-Test)
Tags: Binet, Intelligenz, Intelligenzquotient, Test
Source: VO03
Source: VO03
Was ist die Kritik am IQ-Konzept?
Was sind Probleme beim Binet-Test und Stern-IQ bei der Testung Erwachsener?
Was sind Probleme beim Binet-Test und Stern-IQ bei der Testung Erwachsener?
IQ ist nur ein sehr grobes Globalmaß der Intelligenz, das bei den meisten diagnostischen Fragestellungen nicht ausreichen wird.
Vielfach ist auch die Kompensationsmöglichkeit schlechter Subtestleistungen durch gute Subtestleistungen unerwünscht, weil ja gerade darin die Leistungsstärke bzw. -schwächen in Teilbereichen der Intelligenz zum Ausdruck kommen.
Dies zu kennen, ist für potentielle Interventionsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung - Intelligenz soll mehrdimensional betrachtet werden (Struktur der Intelligenz), um feine Differenzierungen zu erkennen.
Probleme beim Binet-Test und Stern-IQ bei der Testung Erwachsener?
Vielfach ist auch die Kompensationsmöglichkeit schlechter Subtestleistungen durch gute Subtestleistungen unerwünscht, weil ja gerade darin die Leistungsstärke bzw. -schwächen in Teilbereichen der Intelligenz zum Ausdruck kommen.
Dies zu kennen, ist für potentielle Interventionsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung - Intelligenz soll mehrdimensional betrachtet werden (Struktur der Intelligenz), um feine Differenzierungen zu erkennen.
Probleme beim Binet-Test und Stern-IQ bei der Testung Erwachsener?
- negativ beschleunigter Entwicklungsverlauf intellektueller Leistungen,
- Scheitelpunkt bei ca. 20-25 Jahren
- keine Aufgaben auffindbar, die zw. höheren Altersgruppen differenzieren.
Tags: Binet, Intelligenz, Intelligenzquotient, Stern
Source: S30
Source: S30
Was ist der "Abweichungs-IQ"? Wie wird dieser berechnet?
AIQ von Wechsler
David Wechsler (1939) schlug einen anderen Weg ein bei Konstruktion von klinisch motivierten Intelligenzskalen:
Der Mittelwert M ist auf 100 und die Standardabweichung s auf 15 festgelegt.
Da IQ von vielen Faktoren (genetischen, umweltbedingten) abhängt, folgt aus dem Zentralen Grenzwertsatz (= Theorem d. mathem. Statistik), dass IQ annähernd normalverteilt ist.
Bei Kenntnis von x und s der NV kann für jeden individuellen IQ sofort angegeben werden, wie viel Prozent in der Population gleich gut oder schlechter/besser abschnitten.
Wechsler war Chefpsychologe am Bellevue-Hospital (NY) - Seine Tests haben sich neben dem Binet-Test weltweit am meisten verbreitet:
- WAIS (Wechsler Adult Intelligence Scale)/ WISC (... for Children)
- HAWIE (Hamburg Wechsler‐Intell.‐Test für Erwachsene) /HAWIK (... für Kinder)
David Wechsler (1939) schlug einen anderen Weg ein bei Konstruktion von klinisch motivierten Intelligenzskalen:
- Keine altersspezifischen Aufgaben, sondern Items, die für (beinahe) alle Altersgruppen eingesetzt werden konnten (- großer Schwierigkeitsrange der Items)
- Das Intelligenzmaß war der AIQ
Der Mittelwert M ist auf 100 und die Standardabweichung s auf 15 festgelegt.
- Diese Konvention dient zur Vergleichbarkeit mit älteren IQ-Werten (andere Autoren normieren z.B. auf M=100, s=10) - Obwohl von einem „Intelligenz-Quotienten“ gesprochen wird, ist der AIQ faktisch ein Standardwert.
- Verwendung solcher Normierungsverfahren ist derzeit allgemein üblich (Normierung ist aufwendig und sollte ca. alle 10-15 J. neu durchgeführt werden)
Da IQ von vielen Faktoren (genetischen, umweltbedingten) abhängt, folgt aus dem Zentralen Grenzwertsatz (= Theorem d. mathem. Statistik), dass IQ annähernd normalverteilt ist.
Bei Kenntnis von x und s der NV kann für jeden individuellen IQ sofort angegeben werden, wie viel Prozent in der Population gleich gut oder schlechter/besser abschnitten.
Wechsler war Chefpsychologe am Bellevue-Hospital (NY) - Seine Tests haben sich neben dem Binet-Test weltweit am meisten verbreitet:
- WAIS (Wechsler Adult Intelligence Scale)/ WISC (... for Children)
- HAWIE (Hamburg Wechsler‐Intell.‐Test für Erwachsene) /HAWIK (... für Kinder)
Tags: Intelligenz, Intelligenzquotient, Wechsler
Source: S28
Source: S28
Was sind Beispiel für Intelligenzaufgaben zu Schlussfolgerndem Denken (Reasoning)?
WMT (Rasch-homogen; modifiziertes Item)
Formann, A. K. & Piswanger, K. (1979). WMT ‐ Wiener Matrizen‐Test. Ein Rasch‐skalierter sprachfreier Intelligenztest. Weinheim: Beltz Test.
Raven: Progressive Matrizen Test
Raven‐Matrizen‐Test (Standard Progressive Matrices, SPM). Deutsche Bearbeitung: H. Kratzmeier und R. Horn (1979). Weinheim: Beltz Test.
ISA: Figuren zusammensetzen
ITB Institut für Test‐ und Begabungsforschung GmbH (Geschäftsführer Dr. E. Fay, Dr. G. Trost), Bonn, sowie Prof. Dr. G. Gittler, Institut für Psychologie der Universität Wien. (1998). Intelligenz‐Struktur‐Analyse ISA. Frankfurt: Swets & Zeitlinger.
I-S-T 200R Würfelaufgaben
Liepmann, D., Beauducel, A., Brocke, B., & Amthauer, R. (2007). Intelligenzstrukturtest 2000 R (2., erweiterte und überarbeitete Auflage). Göttingen: Hogrefe.
LPS
Horn, W. (1983). Leistungsprüfsystem (LPS). Göttingen: Hogrefe.
Formann, A. K. & Piswanger, K. (1979). WMT ‐ Wiener Matrizen‐Test. Ein Rasch‐skalierter sprachfreier Intelligenztest. Weinheim: Beltz Test.
Raven: Progressive Matrizen Test
Raven‐Matrizen‐Test (Standard Progressive Matrices, SPM). Deutsche Bearbeitung: H. Kratzmeier und R. Horn (1979). Weinheim: Beltz Test.
ISA: Figuren zusammensetzen
ITB Institut für Test‐ und Begabungsforschung GmbH (Geschäftsführer Dr. E. Fay, Dr. G. Trost), Bonn, sowie Prof. Dr. G. Gittler, Institut für Psychologie der Universität Wien. (1998). Intelligenz‐Struktur‐Analyse ISA. Frankfurt: Swets & Zeitlinger.
I-S-T 200R Würfelaufgaben
Liepmann, D., Beauducel, A., Brocke, B., & Amthauer, R. (2007). Intelligenzstrukturtest 2000 R (2., erweiterte und überarbeitete Auflage). Göttingen: Hogrefe.
LPS
Horn, W. (1983). Leistungsprüfsystem (LPS). Göttingen: Hogrefe.
Tags: Intelligenz
Source: VO03
Source: VO03
Was sind Beispiele für Intelligenzaufgaben zu a) verbaler Intelligenz und b) Merkfähigkeit?
a) I‐S‐T 200R
Liepmann, D., Beauducel, A., Brocke, B., & Amthauer, R. (2007). Intelligenzstrukturtest 2000 R (2., erweiterte und überarbeitete Auflage). Göttingen: Hogrefe.
Analogien
Wald: Bäume = Wiese: ?
a) Gräser b) Heu c) Grün e) Weide
Satzergänzungen
Ein Kaninchen hat am meisten Ähnlichkeit mit einem (einer) …?
a) Katze b) Eichhörnchen c) Hasen d) Fuchs e) Igel
Gemeinsamkeiten
a) Messer b) Butter c) Zeitung d) Brot e) Zigarrre f) Armband
b) WIT Gedächtnistest
Jäger, A. O & Althoff, K. (1983). Der WILDE‐Intelligenz‐Tests (WIT). Ein Strukturdiagnostikum. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen e. V. Göttingen: Hogrefe
Liepmann, D., Beauducel, A., Brocke, B., & Amthauer, R. (2007). Intelligenzstrukturtest 2000 R (2., erweiterte und überarbeitete Auflage). Göttingen: Hogrefe.
Analogien
Wald: Bäume = Wiese: ?
a) Gräser b) Heu c) Grün e) Weide
Satzergänzungen
Ein Kaninchen hat am meisten Ähnlichkeit mit einem (einer) …?
a) Katze b) Eichhörnchen c) Hasen d) Fuchs e) Igel
Gemeinsamkeiten
a) Messer b) Butter c) Zeitung d) Brot e) Zigarrre f) Armband
b) WIT Gedächtnistest
Jäger, A. O & Althoff, K. (1983). Der WILDE‐Intelligenz‐Tests (WIT). Ein Strukturdiagnostikum. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen e. V. Göttingen: Hogrefe
Tags: Intelligenz, Test
Source: VO03
Source: VO03
Was ist Intelligenz und wie lässt sich dies zu verwandten Begriffen abgrenzen?
Etymologie: lateinisch „intelligentia“ von „inter legere“ = auswählen durch kritische Beachtung der relevanten Merkmale; ein Ding (od. Begriff) richtig einordnen
Abgrenzung von verwandten Begriffen
Zahlreiche unterschiedliche Ansichten, was unter Intelligenz zu verstehen ist, sowohl im wissenschaftlichen Sprachgebrauch als auch in der Alltagssprache.
Abgrenzung von verwandten Begriffen
- Begabung: (frühkindlich vorhandene) Voraussetzung für den späteren Erwerb von Fähigkeiten. Der Begriff ist stark mit Vorannahmen über Entwicklungsursachen belastet (Begabung sei angeboren, kaum durch Lernen veränderbar).
- Klugheit, welche zusätzlich zu Intelligenz die reflexive Umsicht, Menschenkenntnis und Lebenserfahrung mit einschließt (Hassenstein, 1988).
- Weisheit verstanden als Expertenwissen im Bereich grundlegender Lebensfragen (Baltes & Smith, 1990).
Zahlreiche unterschiedliche Ansichten, was unter Intelligenz zu verstehen ist, sowohl im wissenschaftlichen Sprachgebrauch als auch in der Alltagssprache.
- Nach alltagspsychologischer Auffassung ist Intelligenz (I.) eine relativ einheitliche Fähigkeit.
- Es fällt jedoch schwer, zu beschreiben, was intellektuelle Leistungen eigentlich sind.
- In Verbindung mit der hohen sozialen Erwünschtheit von Intelligenz führt es in westlichen Kulturen zu einer kritischen Haltung gegenüber psychologischen Intelligenzkonzepten.
- Auch Psychologen können Intelligenz nicht einheitlich definieren.
- Brauchbare Annäherungen sind jedoch in verschiedenen Intelligenzmodellen gelungen. - Verwendung des Begriffs Intelligenz dennoch zweckmäßig, weil großflächige wechselseitige Überlappungen in Definitionen zu registrieren sind, die eindrucksmäßig gegenüber den Verschiedenheiten überwiegen (Amelang, 1995).
Tags: Definition, Intelligenz
Source: S52
Source: S52
Was ist das Aggregationsprinzip?
(Eigenschafts‐)Messungen werden reliabler aufgrund von Mittelung über mehrere Messungen (teilweise Kompensation der unterschiedlichen Messfehler je Einzelmessungen).
Die gemittelte Messung ist verglichen mit den Einzelmessungen mit einem kleineren Messfehler behaftet.
Bei der empirischen Messung von Eigenschaften, sollten Messungen ausreichend aggregiert sein (d.h. aus ausreichend vielen Einzelmessungen zusammengesetzt).
Die gemittelte Messung ist verglichen mit den Einzelmessungen mit einem kleineren Messfehler behaftet.
Bei der empirischen Messung von Eigenschaften, sollten Messungen ausreichend aggregiert sein (d.h. aus ausreichend vielen Einzelmessungen zusammengesetzt).
Tags: Aggregation, Intelligenz
Source: S52
Source: S52
Was ist die alltagssprachliche Konnotation von Intelligenz? (Untersuchung von Sternberg)
Intelligenz aus Sicht von Laien - Umfrage von Sternberg (1981) : Was kennzeichnet intelligentes Verhalten?
- Praktisches Problem-Löse-Fähigkeit
- Verbale Fähigkeit
- Soziale Kompetenz
Tags: Intelligenz
Source: S52
Source: S52
Was sind die analytischen Intelligenzdefinitionen (aus Sicht von Psychologen)?
Anastasi (1958)
behauptet, dass "unsere Intelligenztest nur die Fähigkeit messen, in unserer speziellen Kultur erfolgreich zu sein."
Dies stimmt wohl nicht ganz, da auch nicht als intelligent gehaltene Menschen erfolgreich sind und der IQ soll in andere Kulturen übertragbar sein.
Stern
„Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit des Individuums, sein Denken bewusst auf neue Forderungen einzustellen; sie ist die allgemeine geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Bedingungen des Lebens.“
Wechsler
„Intelligenz ist die Fähigkeit, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen“.
Kritik: Derartige Definitionen haben wenig Erklärungswert: ersetzt man z.B. bei Wechsler die Begriffe erfolgreich, zweckvoll, vernünftig usw. durch das Wort intelligent, so wird die Definition zur sinnfreien Tautologie.
Boring
Die – teils ironisch gemeinte – Definition von Boring (1923),
„Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen“ besagt zwar nichts darüber, wodurch ein Test als Intelligenztest qualifiziert ist, hat aber zumindest den Vorteil, dass eine eindeutige Kommunikationsbasis für Interessierte gegeben ist.
Hofstätter
Unausgesprochen bleibt, was zur Lösung neuer Probleme bzw. zur geistigen Anpassung an neue Aufgaben erforderlich ist.
Dazu benötigen wir eine „Aussage über die Welt, der gegenüber Intelligenz überhaupt möglich ist“.
Neurologe Sherrington (1950)
„Ingelligence amid chaos would have no survival value“.
Darauf aufbauend:
Hofstätter (1977): „Intelligenz ist die Fähigkeit zur Auffindung von Ordnungen (Redundanz) in der Welt.“
(Der informationstheoretische Begriff Redundanz bedeutet Ordnungsgrad bzw. Regelhaftigkeit.)
behauptet, dass "unsere Intelligenztest nur die Fähigkeit messen, in unserer speziellen Kultur erfolgreich zu sein."
Dies stimmt wohl nicht ganz, da auch nicht als intelligent gehaltene Menschen erfolgreich sind und der IQ soll in andere Kulturen übertragbar sein.
Stern
„Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit des Individuums, sein Denken bewusst auf neue Forderungen einzustellen; sie ist die allgemeine geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Bedingungen des Lebens.“
Wechsler
„Intelligenz ist die Fähigkeit, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen“.
Kritik: Derartige Definitionen haben wenig Erklärungswert: ersetzt man z.B. bei Wechsler die Begriffe erfolgreich, zweckvoll, vernünftig usw. durch das Wort intelligent, so wird die Definition zur sinnfreien Tautologie.
Boring
Die – teils ironisch gemeinte – Definition von Boring (1923),
„Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen“ besagt zwar nichts darüber, wodurch ein Test als Intelligenztest qualifiziert ist, hat aber zumindest den Vorteil, dass eine eindeutige Kommunikationsbasis für Interessierte gegeben ist.
Hofstätter
Unausgesprochen bleibt, was zur Lösung neuer Probleme bzw. zur geistigen Anpassung an neue Aufgaben erforderlich ist.
Dazu benötigen wir eine „Aussage über die Welt, der gegenüber Intelligenz überhaupt möglich ist“.
Neurologe Sherrington (1950)
„Ingelligence amid chaos would have no survival value“.
Darauf aufbauend:
Hofstätter (1977): „Intelligenz ist die Fähigkeit zur Auffindung von Ordnungen (Redundanz) in der Welt.“
(Der informationstheoretische Begriff Redundanz bedeutet Ordnungsgrad bzw. Regelhaftigkeit.)
Tags: analytische Definition, Definition, Hofstätter, Intelligenz, Stern
Source: S54
Source: S54
Was stützt die Theorie von Hofstätter (1977) "Intelligenz ist die Fähigkeit zur Auffindung von Ordnungen (Redundanz) in der Welt"?
In einer völlig chaotischen Welt gäbe es keine Orientierungshilfen, ein kluges Verhalten ließe sich nicht von einem törichten unterscheiden.
- Aussagen, was im Gefolge eines Ereignisses X mit höherer (oder geringerer) Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, wären unmöglich.
Anders in einer nicht‐chaotischen Welt: z.B. „Wo Rauch ist (X), findet man zwar nicht immer Feuer, aber doch viel häufiger als dort, wo kein Rauch ist (nicht‐X).“
Das Überschätzen vorhandener Ordnungen (Aberglaube und Vorurteil): Es wird mehr Ordnung vermutet, als es tatsächlich gibt: „Dummheit erster Art“, weil eine richtige H0
abgelehnt wird. – oft ein sozial erwünschtes (kollektives) Phänomen in einer Gesellschaft, daher gibt es durchaus Menschen mit überdurchschnittlichem IQ, die Vorurteile haben und/oder abergläubisch sind.
Das Nicht‐Erkennen - „Dummheit zweiter Art“, weil eine falsche H0 irrtümlich akzeptiert wird.
– z.B. eine VP könnte die Zahlenreihen 2,4,6,8, … nicht fortsetzen. Dummheit zweiter Art ist nach Hofstätter der eigentliche Gegenstand der weitaus meisten Intelligenztests.
Zum Auffinden von Ordnungen in der „Wirklichkeit“ stehen Analysatoren zur Verfügung, denen auf Seiten des Individuums besondere Faktoren der Intelligenz entsprechen (z.B. die „Primary Mental Abilities“ von Thurstone; vgl. später).
- Aussagen, was im Gefolge eines Ereignisses X mit höherer (oder geringerer) Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, wären unmöglich.
Anders in einer nicht‐chaotischen Welt: z.B. „Wo Rauch ist (X), findet man zwar nicht immer Feuer, aber doch viel häufiger als dort, wo kein Rauch ist (nicht‐X).“
Das Überschätzen vorhandener Ordnungen (Aberglaube und Vorurteil): Es wird mehr Ordnung vermutet, als es tatsächlich gibt: „Dummheit erster Art“, weil eine richtige H0
abgelehnt wird. – oft ein sozial erwünschtes (kollektives) Phänomen in einer Gesellschaft, daher gibt es durchaus Menschen mit überdurchschnittlichem IQ, die Vorurteile haben und/oder abergläubisch sind.
Das Nicht‐Erkennen - „Dummheit zweiter Art“, weil eine falsche H0 irrtümlich akzeptiert wird.
– z.B. eine VP könnte die Zahlenreihen 2,4,6,8, … nicht fortsetzen. Dummheit zweiter Art ist nach Hofstätter der eigentliche Gegenstand der weitaus meisten Intelligenztests.
Zum Auffinden von Ordnungen in der „Wirklichkeit“ stehen Analysatoren zur Verfügung, denen auf Seiten des Individuums besondere Faktoren der Intelligenz entsprechen (z.B. die „Primary Mental Abilities“ von Thurstone; vgl. später).
- Auch das Auffinden von Ordnung in unserer ganz persönlichen Innenwelt erfordert nach Hofstätter Intelligenz
- „Rationale Entscheidungen sind erst dann möglich, wenn wir über die verschiedenen Bereiche unseres Wesens einigermaßen gültige Aussagen machen können" - z.B. über persönlichen Nutzen und subjektive Wahrscheinlichkeiten (vgl. Entscheidungstheorie)
- Auch Persönlichkeit/ Emotionen beeinflussen intelligentes Verhalten und damit Intelligenz im weiteren Sinn - vgl. heutige Debatte über Soziale Intelligenz und Emotionale Intelligenz (EQ)
Tags: Analysatoren, Hofstätter, Intelligenz
Source: S55
Source: S55
Auf welchen historischen Entwicklungen beruht das psychologische Intelligenzkonzept?
Das psychologische Intelligenzkonzept ist primär aus seiner historischen Entwicklung her verständlich:
In jüngster Zeit - nach über einem Jahrhundert Intelligenzstrukturforschung - scheint sich in der Fachwelt die Ansicht durchzusetzen, dass intelligente Leistung wahrscheinlich am besten durch eine hierarchische Struktur abgebildet werden können (vgl. CHC-Modell).
- Sinnesprüfungen von Galton und anderen führten in eine Sackgasse(spezifische Sinnes- und Gedächtnisleistungen korrelieren nur minimal untereinander sowie mit Schul- und Studienerfolg)
- Überwindung der Sackgasse durch Binet, der Intelligenz auf höherem Komplexitätsniveau mittels Aufgaben testete, zu deren Lösung jeweils unterschiedliche intellektuelle Fähigkeiten nötig sind- Erster Intelligenztest im heutigen Sinn, der relativ erfolgreich zur Frage der "Sonderbeschulung" eingesetzt wurde. Dabei nutzte Binet unbewusst das sog. Aggregationsprinzip.
- Entwicklung des IQ (von Stern und später Wechsler) Die Methodik der Intelligenzmessung hat sich seit Wechsler's Abweichungs-IQ kaum mehr verändert. Jedoch besteht auch heute noch Uneinigkeit darin, wie intellektuelle Fähigkeiten am besten zu konzeptualisieren sind: Als Ausdruck einer oder weniger breiter Eigenschaften bzw. als heterogenes Repertoire von mehreren Eigenschaften, die nur unwesentlich miteinander korrelieren.Je nach bevorzugter Ebene in der Eigenschaftshierarchie intellektueller Fähigkeiten wird es daher unterschiedliche Intelligenztheorien (bzw. Intelligenzmodelle) geben.
In jüngster Zeit - nach über einem Jahrhundert Intelligenzstrukturforschung - scheint sich in der Fachwelt die Ansicht durchzusetzen, dass intelligente Leistung wahrscheinlich am besten durch eine hierarchische Struktur abgebildet werden können (vgl. CHC-Modell).
Tags: Binet, Geschichte, Intelligenz, Stern, Wechsler
Source: S56
Source: S56
Welche Intelligenzmodelle und -theorien gibt es im Überblick?
- Generalfaktortheorie ("Zwei-Faktoren-Theorie") von Charles Spearman
- Gruppenfaktormodell: Thorstone's Primärfaktoren
- Hierarchisches Modell von Vernon (1961)
- Hierarchisches Modell von R.B. Cattell (1945)
- Erweiterung von Cattells Modell durch Horn (1965)
- Taxonomisches Modell von Guilford ("Structure of Intellect" Modell, 1967)
- Berliner Intelligenzstrukturmodell (B-I; Jäger, 1984)
- Hierarchisches Modell von Cattell-Horn-Carroll (CHC) (60-70er Jahre)
- Theorie multipler Intelligenzen ("Frames of Mind Theory", Howard Gardner, 1999/2002)
- Triarchische Intelligenztheorie (Sternber, 1985, integrativer Ansatz)
Tags: Intelligenz, Intelligenzmodelle
Source: S56
Source: S56
Auf welchen Erkenntnissen beruhte die Intelligenztheorie von Spearman?
Wer waren die Wegbleiter und die Ziele der wissenschaftlichen Arbeit von Spearman?
Wer waren die Wegbleiter und die Ziele der wissenschaftlichen Arbeit von Spearman?
Die Generalfaktortheorie / „Zwei‐Faktoren‐Theorie“ von Spearman (1904)
Intelligenztests sind in der Regel positiv miteinander korreliert - sehr sorgfältig ist dieser Frage J. P. Guilford (1956) nachgegangen (120 Tests):
- Von über 7000 Korrelationen waren nur 300 (4.25%) kleiner Null (‐.30 bis .00)
- fast 10% größer .40 (mittleres r = .23)
- Man kann von Gemeinsamkeit sprechen, die in nahezu allen Intelligenzleistungen zum Ausdruck kommt (entspricht dem Ansatz von Spearman)
Charles E. Spearman (1863‐1945) war Ingenieur in der britischen Armee bis 1897
Intelligenztests sind in der Regel positiv miteinander korreliert - sehr sorgfältig ist dieser Frage J. P. Guilford (1956) nachgegangen (120 Tests):
- Von über 7000 Korrelationen waren nur 300 (4.25%) kleiner Null (‐.30 bis .00)
- fast 10% größer .40 (mittleres r = .23)
- Man kann von Gemeinsamkeit sprechen, die in nahezu allen Intelligenzleistungen zum Ausdruck kommt (entspricht dem Ansatz von Spearman)
Charles E. Spearman (1863‐1945) war Ingenieur in der britischen Armee bis 1897
- Psychologieausbildung bei W. Wundt in Leipzig, Abschluss mit Promotion. 1906
- Begegnung und Freundschaft mit Karl Bühler
- Universität in London 1907 – 1931, anschließend in den USA: Er arbeitete über Probleme der Wahrnehmung, Geschichte der Psychologie und Denkpsychologie - Zielsetzung: Mittels „Korrelationspsychologie“ das gemeinsame Element aller „mental tests“ (einschl. experimentalpsychol. Leistungstests) aufzufinden
Tags: Geschichte, Intelligenz, Spearman
Source: VO07
Source: VO07
Was ist die Intelligenztheorie von Spearman? Wie wurde dies entwickelt und weiterentwickelt?
Daten: Spearman (1904) testete die 24 ältesten Kinder einer Landschule mit
„Verdünnungsformel“: von Spearman korrekt entwickelt, jedoch falsch angewendet / Formel ist heute Basiswissen innerhalb der Klassischen Testtheorie.
Anwendungsfehler: Statt der höheren Reliabilitäten wurden niedrigere mittlere Interkorrelationen zwischen sensorischen Diskriminationsleistungen (D) und Intelligenzmaßen (I) in die Formel eingesetzt.
Daraus ergab sich eine Überschätzung des korrigierten Zusammenhangs: rDI* = .38 / √ .55 x .25 = 1.01 ‹ rDI* > 1 muss fehlerhaft sein (Spearman machte Rundungsfehler verantwortlich)
Fehlschluss: rDI* ≈ 1 - Sensorische Diskrimination und Intelligenz sind Ausdruck einer grundlegenden Fähigkeit > g‐Faktor gilt!
Zusätzlich beobachtete Spearman, dass in seinen Korrelationsmatrizen die Tetradenbedingung gilt: d.h. alle Tetradendifferenzen = zweizeiligen „Determinanten“ verschwinden bzw. sind nahe Null
Dies kann am sparsamsten erklärt werden durch das Generalfaktormodell:
Jedes Intelligenz‐Maß beruht auf 2 Faktoren:
1) „general intelligence“ (g) &
2) einem anderen Faktor, der für jeden einzelnen Test spezifisch (s) ist.
Schlussbetrachtungen:
- 2 Variablengruppen - Sensorische Diskrimination: Tonhöhenunterscheidung, Unterschiedsschwellen optisch (Größen) und haptisch (Gewichte),- „Intelligenz“: Schulleistung in div. Fächern; Rangplatz d. Gesamtschulleistung; Lehrerurteil über Intelligenz [bright – average – dull]; „Hausverstand“ beurteilt durch Mitschüler und Frau des Direktors.
- Ergebnis: - Empirische Korrelationen waren gering- Spearman vermutete Messungenauigkeiten: „Den ‚wahren’ Zusammenhang erhält man erst, wenn eine empirisch ermittelte Korrelation durch die (Wiederholungs)‐ Reliabilität der beiden Maße minderungskorrigiert (d.h. aufwertet) wird.“
„Verdünnungsformel“: von Spearman korrekt entwickelt, jedoch falsch angewendet / Formel ist heute Basiswissen innerhalb der Klassischen Testtheorie.
Anwendungsfehler: Statt der höheren Reliabilitäten wurden niedrigere mittlere Interkorrelationen zwischen sensorischen Diskriminationsleistungen (D) und Intelligenzmaßen (I) in die Formel eingesetzt.
Daraus ergab sich eine Überschätzung des korrigierten Zusammenhangs: rDI* = .38 / √ .55 x .25 = 1.01 ‹ rDI* > 1 muss fehlerhaft sein (Spearman machte Rundungsfehler verantwortlich)
Fehlschluss: rDI* ≈ 1 - Sensorische Diskrimination und Intelligenz sind Ausdruck einer grundlegenden Fähigkeit > g‐Faktor gilt!
Zusätzlich beobachtete Spearman, dass in seinen Korrelationsmatrizen die Tetradenbedingung gilt: d.h. alle Tetradendifferenzen = zweizeiligen „Determinanten“ verschwinden bzw. sind nahe Null
Dies kann am sparsamsten erklärt werden durch das Generalfaktormodell:
Jedes Intelligenz‐Maß beruht auf 2 Faktoren:
1) „general intelligence“ (g) &
2) einem anderen Faktor, der für jeden einzelnen Test spezifisch (s) ist.
Schlussbetrachtungen:
- Spearman erkannte 1927, dass bei Einbezug kognitiver Tests (also nicht mehr sensor. Diskrimination usw.) der g‐Faktor nicht mehr zur Erklärung der Varianzen ausreicht.
- Er entwickelte daher gemeinsam mit Mitarbeitern ein breiter angelegtes mehrfaktorielles Konzept: - Die Restkorrelationen nach Extraktion von g wurden als spezielle Generalfaktoren ausgewiesen (etwa verbal ability).- Den nahezu gleichen Sachverhalt bezeichnete der englische Forscher Burt als Gruppenfaktoren
- Spätestens um 1930 ist klar geworden, dass die g‐Faktor–Theorie für eine präzise Intelligenzdiagnostik allein nicht ausreicht.
- Zur IQ‐Interpretation: Im Falle des IQ wird ein n‐dimensionales Gebilde (Intelligenz) eindimensional betrachtet, was stark eingeschränkte Aussagekraft mit sich bringt (muss man sich bei der Interpretation von IQ stets bewusst sein)
- Spearman‘s Theorie ist weltweit verbreitet und hat wegen ihrer Plausibilität und Einfachheit bis heute praktische Auswirkungen: - Punktwerte für Einzeltests bilden das Intelligenzprofil- IQ wird als Gesamttestscore (= durchschnittliche Höhe des Intelligenzniveaus) ausgegeben- Als „Grobmaß“ für Screening‐Testungen mag IQ genügen, für präzise Intelligenzdiagnostik nicht
- Weiterentwicklungen der g‐Faktor‐Theorie: 1) USA: Thurstone (1938): „primary mental abilities“2) England: Erste Hierarchische Modelle (Burt, 1949; Vernon, 1950, 1965)
Tags: Intelligenz, Intelligenztheorie, Spearman
Source: S56
Source: S56
Was ist das Gruppenfaktorenmodell?
Thurstone's Primärfaktoren / Intelligenzmodell
Thurstone war Assistent des Erfinders Thomas Alva Edison.
Thurstone war Assistent des Erfinders Thomas Alva Edison.
- Beim Lösen von Denkaufgaben sind immer mehrere Gruppenfaktoren (primary mental abilities) in wechselnden Gewichtungsverhältnissen beteiligt (Gegenposition zu Spearman).
- Um die minimale Faktorenzahl und Spezifität zu ermitteln entwickelte Thurstone die Multiple Faktorenanalyse und das Kriterium der Einfachstruktur.
- Das Ergebnis waren zunächst neun (1938), dann 7 Primärfaktoren der Intelligenz - wie gleichberechtigte Bausteine nebeneinander, jedoch mit unterschiedlicher Breite.
- Nach Thurstone sind Faktoren keine realen Gegebenheiten sondern theoretische Konstrukte - die aufgrund der eingesetzten Rotationstechnik zum Teil erheblich korrelieren- das System ist „offen“ und kann (soll) ergänzt werden.
Tags: Gruppenfaktorenmodell, Intelligenz, Intelligenzmodelle, Thurstone
Source: S59
Source: S59
Was sind die 7 Primärfaktoren der Intelligenz im Gruppenfaktorenmodell?
Thurstone's Primärfaktoren
- Space (S): Raumvorstellung; der am besten fundierte Faktor - Visualization (Veranschaulichung); Marker‐Variable: „Papierfalten“, „Rädergetriebe“- Spatial Relations (räumliche Lagebeziehungen): Marker‐Variable: „Flags“, „Würfelaufgaben“
- Number (N) Rechnerische Fertigkeiten (nicht mathematische Begabung);Marker‐Variable: einfache arithmetische Aufgaben (addieren, substrahieren, multiplizieren) - „Konzentrationsfähigkeit“?
- Verbal Comprehensions (V) Sprachliche Intelligenz (Kenntnis und Bedeutung von Wörtern und angemessene Verwendung im Gespräch, konvergente Produktion);Marker‐Variable: verbale „Analogien“, Textverständnis, Rechtschreibung
- Word Fluency (W) Wortflüssigkeit, rasche Verfügbarkeit von Sprache, divergente ProduktionMarker‐Variable: „Anagramme“ (Umstellen von Buchstaben zu neuem Wort), Wörter mit vorgegebenem Anfangsbuchstaben produzieren, Reime
- Memory (M) (associative) behalten paarweise gelernter Assoziationen (mechanischeKurzzeitgedächtnisleistung)Marker‐Variable: Wort‐Zahl oder Bild‐Figur Paare reproduzieren
- Reasoning (R) logisches Schließen (unabhängig von der Korrektheit des Inhalts); Schon Thurstone vermutete 3 Sub‐Faktoren (Facetten):- Deduction (D)Vom Allgemeinen auf das Besondere schließen; Marker‐Variable: Syllogismen / Beispiel: 1. Alle Schulen sind Gebäude. (erste Prämisse, „Obersatz“)2. Einige Schulen sind Zelte. (zweite Prämisse, „Untersatz“)Wie lautet die korrekte Antwort?A. Kein einziges Gebäude ist ein ZeltB. Einige Gebäude sind ZelteC. Alle Gebäude sind ZelteD. Keiner der Aussagen stimmt- Induction (I)Vom Besonderen auf das Allgemeine schließen; Marker‐Variable: figurale „Matrizentests“, „Zahlen‐ und Symbolreihen“ (Kriminalistik; empirische Forschung)- Reasoning (R): logisches Denken; Anwendung von Deduktion und Induktion bei konkretem Material / Marker‐Variable: eingekleidete Rechenaufgaben, mechanisch‐technische Verständnistests
- Perceptual Speed (P) Wahrnehmungsgeschwindigkeit; Rasches Erkennen von Details, die in irrelevantem Material eingebettet sind / Marker‐V.: „Hidden Figures“. Später unterteilt in:- Speed of closure: Schnelligkeit des Gestaltschlusses / Marker‐V.: bruchstückhafte Bilder erkennen- Felibility of closure: Umstrukturierung und Wandlung von Gestalt; Marker‐V.: „Umspringbilder“
Tags: Gruppenfaktorenmodell, Intelligenz, Intelligenzmodelle, Thurstone
Source: S59
Source: S59
Wie ist das Vorgehen zur Bestimmung von Faktoren "höherer Ordnung" bei hierarchischen Intelligenzmodellen?
Das Vorgehen zur Bestimmung von Faktoren „höherer Ordnung“ (mit größerem Allgemeinheitsgrad):
Beispiel: Das Modell von Vernon sieht eine hierarchische Ordnung der Intelligenzfaktoren in 4 Ebenen (steigender Allgemeinheitsgrad) vor.
- Testergebnisse (Ausgangsdaten) werden faktorisiert
- Man erhält Faktoren 1. Ordnung (Primärfaktoren)
- die individuelle „Ausstattung“ jeder Person in den Faktoren wird errechnet (sog. Faktorscores; vgl. multiples FA‐Modell)
- Neuerliche FA der Faktorscores führt zu Faktoren 2. Ordnung (Sekundärfaktoren) usw.
Beispiel: Das Modell von Vernon sieht eine hierarchische Ordnung der Intelligenzfaktoren in 4 Ebenen (steigender Allgemeinheitsgrad) vor.
Tags: hierarchische Intelligenzmodell, Intelligenz, Intelligenzmodelle, Vernon
Source: S61
Source: S61
Was sind die Forschungsfragen bzw. -methoden zur Untersuchung der Grundlagen und Korrelate der Intelligenz?
Es gilt als einigermaßen gesichert, dass sich Intelligenztestaufgaben durch eine hierarchische Struktur abbilden lassen (vgl. z.B. das CHC Modell)
Herausforderungen: Suche nach kausalen Ursachen für die beobachtbaren individuellen Unterschiede
Untersucht wurden:
Herausforderungen: Suche nach kausalen Ursachen für die beobachtbaren individuellen Unterschiede
- Intelligenz-Testwerte liefern zwar Information über die Höhe von Leistungen, sagen aber nichts über die kognitiven und physiologischen Prozesse aus; dafür sind andere als die bisher besprochenen korrelationsstatistischen Methoden notwendig
- Eine experimentelle Herangehensweise scheint erfolgversprechend
Untersucht wurden:
- Prozessmodelle der menschlichen Informationsverarbeitung
- Verarbeitungsgeschwindigkeit oder mentale Geschwindigkeit (Mental Speed, MS)
- Arbeitsgedächtnis (Working Memory)
Tags: Forschung, Intelligenz
Source: S72
Source: S72
Was sind Prozessmodelle der menschlichen Informationsverarbeitung?
(zunächst analog Computermetapher)
Z.B. Komponenten-Ansatz, mit dem spezifische (Denk-)Schritte der Informationsverarbeitung identifiziert und die je Denkschritt benötigte Zeit zwischen Personen verglichen wurde.
In der Abbildung ist beispielhaft ein allgemeines Prozessmodell (Sternberg, 1969 / vgl. A in Abbildung) wiedergegeben und mit jenen Gedächtniskomponenten und Prozessen unterlegt, die während gewisser Stadien des Prozessmodells aktiv sind. (vgl. B).
Allgemeingültiges Ergebnis: Bei allen Komponenten – mit Ausnahme der Enkodierung – benötigen intelligente Vpn weniger Zeit .
Z.B. Komponenten-Ansatz, mit dem spezifische (Denk-)Schritte der Informationsverarbeitung identifiziert und die je Denkschritt benötigte Zeit zwischen Personen verglichen wurde.
In der Abbildung ist beispielhaft ein allgemeines Prozessmodell (Sternberg, 1969 / vgl. A in Abbildung) wiedergegeben und mit jenen Gedächtniskomponenten und Prozessen unterlegt, die während gewisser Stadien des Prozessmodells aktiv sind. (vgl. B).
Allgemeingültiges Ergebnis: Bei allen Komponenten – mit Ausnahme der Enkodierung – benötigen intelligente Vpn weniger Zeit .
Tags: Intelligenz, Prozessmodell, Sternberg
Source: S72
Source: S72
Wie wurde die Verarbeitungsgeschwindigkeit oder mentale Geschwindigkeit (mental speed, MS) untersucht (im Überblick)?
Untersucht als globale Eigenschaft des kognitiven Informationsverarbeitungssystems, egal um welche Operationen (visuelle / auditive) es sich handelt
Verwendet wurden sog. Elementary Cognitive Tasks (ECT), die so einfach gestaltet sein mussten, dass sie nicht mit verschiedenen mentalen Strategien lösbar sind
ECT-Beispiele:
Verwendet wurden sog. Elementary Cognitive Tasks (ECT), die so einfach gestaltet sein mussten, dass sie nicht mit verschiedenen mentalen Strategien lösbar sind
ECT-Beispiele:
- Inspektionszeit
- Hick-Paradigma - mit Jensen Box
Tags: Experiment, Forschung, Intelligenz, mental Speed
Source: S73
Source: S73
Was zeigten die Untersuchungen zur "Inspektionszeit"?
Untersuchung der Verarbeitungsgeschwindigkeit (mental speed) mittels Elementary Cognitive Tasks (ECT).
ECT-Beispiel: Inspektionszeit
- Tachystoskopische Darbietung (Kurzzeitdarbietung des Reizes etwa im Bereich zw. 10 bis 200 ms)
- dann „Maskierung“
- Ermittlung der individuelle Inspektionszeit: die Zeit, bei der die Vp 95% richtige Antworten gegeben hat (nach Durchführung vieler Versuche)
Zusammenhänge mit Intelligenz: ca. -.23 bis -.30;d.h. intelligentere Vpn sind schneller
ECT-Beispiel: Inspektionszeit
- Tachystoskopische Darbietung (Kurzzeitdarbietung des Reizes etwa im Bereich zw. 10 bis 200 ms)
- dann „Maskierung“
- Ermittlung der individuelle Inspektionszeit: die Zeit, bei der die Vp 95% richtige Antworten gegeben hat (nach Durchführung vieler Versuche)
Zusammenhänge mit Intelligenz: ca. -.23 bis -.30;d.h. intelligentere Vpn sind schneller
Tags: Forschung, Intelligenz, mental Speed
Source: S73
Source: S73
Was ist das "Hick-Paradigma" und was zeigten die Untersuchungen dazu?
„Hick-Paradigma“ (Hick, 1952): linearer positiver Zusammenhang zwischen Reaktionszeit (RZ) und Anzahl der Wahlmöglichkeiten (=Informationsmenge in Bit)
Reaktionsapparat (Jensen-Box) mit 8 Lampen:
In einfacher Näherung kann angenommen werden, dass für jede Verdoppelung der Wahlmöglichkeiten in einem Experiment die Reaktionszeit um ca. 150 ms steigt.
Roth (1964) konnte zeigen, dass bei intelligenteren Menschen die Reaktionszeit bei wachsender Zahl von Alternativen signifikant langsamer ansteigt als bei weniger intelligenten (links).
In der Verkehrspsychologie wurde festgestellt, dass bei regelmäßiger Übung die Reaktionszeiten, unabhängig von der Erhöhung der Wahlmöglichkeiten, gegen einen festen Wert gehen (rechs).
Reaktionsapparat (Jensen-Box) mit 8 Lampen:
- Hand liegt auf Startposition
- Vp muss so rasch wie möglich auf eine der Lampen drücken, die aufleuchten
- Wird im Experiment nur 1 Lampe verwendet (einfache Reaktionsaufgabe) 0 Bit visuelle Information - bei Verwendung von 2 Lampen 1 Bit Information- bei 4 Lampen 2 Bit,- bei 8 Lampen 4 Bit
- allgemein: Informationsgehalt in Bit = ld(n), d.h. Logarithmus dualis od. binärer Logarithmus der Anzahl von Alternativen n. Es folgt: RZ = Bewegungszeit + ld(n) * Informationsverarbeitungsgeschw. (IV) wobei die Bewegungszeit, die Zeit bis zum Drücken der Antworttaste
In einfacher Näherung kann angenommen werden, dass für jede Verdoppelung der Wahlmöglichkeiten in einem Experiment die Reaktionszeit um ca. 150 ms steigt.
Roth (1964) konnte zeigen, dass bei intelligenteren Menschen die Reaktionszeit bei wachsender Zahl von Alternativen signifikant langsamer ansteigt als bei weniger intelligenten (links).
In der Verkehrspsychologie wurde festgestellt, dass bei regelmäßiger Übung die Reaktionszeiten, unabhängig von der Erhöhung der Wahlmöglichkeiten, gegen einen festen Wert gehen (rechs).
Tags: Intelligenz, mental Speed
Source: S74
Source: S74
Wie wurde des Arbeitsgedächtnis untersucht? Zusammenhang zur Intelligenz?
Es ist die Frage, wie viele Einheiten (Objekte) in diesem Gedächtnissystem gespeichert und mental bearbeitet (etwa umgestellt oder wiedererkannt) werden können
Die Kapazität wird durchschnittlich mit 7 +/-2 Einheiten angegeben (Miller, 1956, „magical number seven“)
Zusammenhänge mit Intelligenz: ca. +.32 bis +.50
Die Kapazität wird durchschnittlich mit 7 +/-2 Einheiten angegeben (Miller, 1956, „magical number seven“)
Zusammenhänge mit Intelligenz: ca. +.32 bis +.50
- d.h. intelligentere Vpn haben größere Kapazität
- Typische Aufgaben: - „Zahlennachsprechen“ (die Zahlenreihe wird dabei immer länger)- reading span task (Lesespanne-Aufgabe): Vpn müssen steigende Zahl von Sätzen laut vorlesen, sich jeweils das letzte Wort merken und anschließend reproduzieren (erstaunlich schwierig, die meisten Vpn haben Lesespanne von nur 5 Sätzen)
Tags: Forschung, Intelligenz, working memory
Source: S74
Source: S74
Welchen Zusammenhang zwischen working memory (WM) und mental speed (MS) zeigen Untersuchungen?
Metaanalyse (Ackerman et al. ,2005) ergab einen Zusammenhang von r = .57
Jensen (2005) schlug eine theoretische Synthese vor, er nimmt an
Daraus folgt: Annahme, dass es generelle Unterschiede in der Qualität gäbe, mit der Gehirne Informationen verarbeiten können.
Stemmler et al. (2011, S.187): „Es geht also nicht mehr um die Funktionalität der ‚Software‘, sondern um die Effizienz der ‚Hardware‘ .
Soll Intelligenz also als eine Eigenschaft des zentralen Nervensystems aufgefasst werden, wobei es darum geht, Informationen schnell aufzufassen und fehlerfrei zu bearbeiten?
- Wäre nur noch ein kleiner Schritt zur biologischen Fundierung der Intell.
- So weit ist es aber (noch) nicht:
- Direkte Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit und Effizienz synaptischer Übertragungen sind derzeit kaum möglich & die entsprechenden Untersuchungen und Befunde zu uneinheitlich
Jensen (2005) schlug eine theoretische Synthese vor, er nimmt an
- Gehirn ist kapazitätslimitiert (nur gewisse Anzahl von Operationen pro Zeiteinheit verarbeitbar)
- Informationen im WM „zerfallen“ rasch
- Vpn, die über größere MS verfügen, können mehr Operationen mit Informationen durchführen, bevor diese zerfallen sind
- Je schneller die Verarbeitung (MS) und je größer die Kapazität des WM, desto effizienter kann das Gehirn mit Informationen umgehen und desto intelligenter ist eine Person
Daraus folgt: Annahme, dass es generelle Unterschiede in der Qualität gäbe, mit der Gehirne Informationen verarbeiten können.
Stemmler et al. (2011, S.187): „Es geht also nicht mehr um die Funktionalität der ‚Software‘, sondern um die Effizienz der ‚Hardware‘ .
Soll Intelligenz also als eine Eigenschaft des zentralen Nervensystems aufgefasst werden, wobei es darum geht, Informationen schnell aufzufassen und fehlerfrei zu bearbeiten?
- Wäre nur noch ein kleiner Schritt zur biologischen Fundierung der Intell.
- So weit ist es aber (noch) nicht:
- Direkte Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit und Effizienz synaptischer Übertragungen sind derzeit kaum möglich & die entsprechenden Untersuchungen und Befunde zu uneinheitlich
Tags: Forschung, Intelligenz, mental speed, working memory
Source: S75
Source: S75
Wie wurden bzw. werden neuronale Korrelate der Intelligenz untersucht?
- systematische Untersuchung biologischer Eigenschaften im Zusammenhang mit IQ hat eine lange Tradition (vgl. anthropometrische Ansätze bei Broca, 1861, oder Galton, 1888)
- Mit Entwicklung besserer Methoden wurde es möglich, non-kognitive, biologischer Parameter und Intelligenz genauer zu untersuchen
- Zahlreiche Untersuchungen wurden und werden durchgeführt mit unterschiedlicher Methodik: - ereigniskorrelierte EEG-Potentiale- Positronen-Emissions-Tomographie (PET)- funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
Tags: Forschung, Intelligenz, Neurale Korrelate
Source: S75
Source: S75
Welche neurale Korrelate der Intelligenz zeigen Untersuchungen mit Ereigniskorrelierte EEG-Potentialen?
Hauptergebnisse zu wichtigen ERP-Parametern:
Latenz:
Kohärenz:
Desynchronisation:
Latenz:
- Latenzzeiten korreliert negativ mit psychometrischer Intelligenz (Deary et al., 1993; Neubauer et al., 1995)
- Gehirne intelligenter Personen verarbeiten Reize schneller
Kohärenz:
- Ähnlichkeit der EEG-Aktivität in verschiedenen Kortexarealen korreliert negativ mit Intelligenz
- Personen mit höherer Intelligenz dissoziieren ihre Gehirnaktivität stärker, d.h. sie aktivieren jene Areale, die für die Aufgabenstellung wichtig sind bei gleichzeitiger Deaktivierung nicht benötigter Areale
Desynchronisation:
- Wenn der Kortex funktional aktiviert wird, reduziert sich die Alpha-Aktivität (8-13Hz)
- die EEG-Kurven zeigen ein unregelmäßiges Muster (sprich: das EEG ist desynchronisiert)
- Ausmaß der Desynchronisierung nach Reizpräsentation kann gemessen werden
- Intelligente Personen aktivieren bei der Lösung von Denkproblemen weniger Hirnareale (haben geringeren funktionellen Aufwand) als weniger intelligente Personen (Neubauer & Fink, 2005)
Tags: EEG, Forschung, Intelligenz, neurale Korrelate
Source: S76
Source: S76
Was zeigten die Untersuchungen mittels PET und fMRT hinsichtlich neuraler Korrelate der Intelligenz?
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
- bei stärkerer Beanspruchung des Gehirns wird mehr Energie verbraucht
- Dieser Energieverlust wird durch einen erhöhten Glukose Stoffwechsel ausgeglichen
- In einer bekannten Studie (Haier, 1988), die wegen Gesundheitsrisiken an nur 8 Vpn durchgeführt wurde, korrelierte die Glukose Metabolismus Rate (Stoffwechsel) signifikant negativ mit Intelligenz (Ergebnisse wurden repliziert)
- Intelligente Personen verbrauchten vergleichsweise weniger Energie
Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
- es wird die Veränderung der Sauerstoffsättigung des Blutes im Gehirn (die wiederum an den neuralen Metabolismus gekoppelt ist) gemessen, während Intelligenzaufgaben zu bearbeiten sind
- Mit wenigen Ausnahmen zeigt sich, dass intelligentere Vpn geringere Hirnaktivität zeigen
Tags: fMRT, Forschung, Intelligenz, PET
Source: S76
Source: S76
Was zeigten zusammengefasst Untersuchungen zu neuralen Korrelaten der Intelligenz?
Trotz verschiedener Methodik ist ein konsistentes Bild erkennbar:
- Die Gehirne intelligenterer Personen benötigen einen geringeren metabolischen bzw. funktionellen Aufwand, um eine geforderte Leistung zu erbringen
- Dies passt zur „Hypothese der neuralen Effizienz“ (Vernon, 1993)
Die Frage, ob intelligentere Personen mehr mentale Ressourcen verbrauchen oder mit diesen effizienter umgehen, ist zwar noch nicht endgültig geklärt, letzteres ist jedoch wahrscheinlicher.
Beispielhaft seien hier 2 Hypothesen genannt für die Verursachung neuraler Effizienz:
- Die Gehirne intelligenterer Personen benötigen einen geringeren metabolischen bzw. funktionellen Aufwand, um eine geforderte Leistung zu erbringen
- Dies passt zur „Hypothese der neuralen Effizienz“ (Vernon, 1993)
- Diese Hypothese nimmt an, dass Gehirne von intelligenteren Personen beim Bearbeiten von kognitiven Aufgaben effizienter arbeiten
- d.h. mit geringerem physiologischen Aufwand eine größere mentale Leistung erbringen können
Die Frage, ob intelligentere Personen mehr mentale Ressourcen verbrauchen oder mit diesen effizienter umgehen, ist zwar noch nicht endgültig geklärt, letzteres ist jedoch wahrscheinlicher.
Beispielhaft seien hier 2 Hypothesen genannt für die Verursachung neuraler Effizienz:
- Myelisierungshypothese (Miller, 1994): Neuronen mit dickerer Myelinschicht haben schnellere Impulsleitung (= höhere Effizienz und mentale Geschwindigkeit). Demgemäß müssten Personen mit stärkerer Myelinisierung auch größere Gehirne aufweisen. In einer Übersicht zu 12 Einzelstudien wird eine durchschnittliche Korrelation von .40 zwischen Hirnvolumen und Intelligenz berichtet.
- Neurale Plastizitätshypothese (Garlick, 2002) Größere Effizienz sei durch größere neurale Plastizität verursacht. Darunter versteht man die Fähigkeit des Gehirns, sich neuen Anforderungen durch Aussprießen von Axonen und Dendriten strukturell-funktional anzupassen. Bei beserer Anpassungleistung des Gehirns kommt es zu größerer mentaler Geschwindigkeit und besserer Effizienz.
Tags: Forschung, Intelligenz, neurale Korrelate
Source: S77
Source: S77
Welche Geschlechtsunterschiede bzgl. IQ wurden in verschiedenen früheren Untersuchungen festgestellt?
- Terman übertrug 1916 den Binet‐Test in US‐amerikanischen Sprachraum und führte erste Untersuchungen zu GU durch - nur leichte Vorteile für Mädchen, denen keine Bedeutung beigemessen wurde- 1937 (Terman & Merrill) zeigte sich in einer Testrevision bei einigen neuen Aufgaben bedeutende GU; diese Items wurden als unfair bewertet und ausgeschlossen
- Wechsler (1944) schloss sich dieser Praxis an. In den gängigen IQ‐Tests gab es daher keine GU.
- Merz (1979): „Intelligenz im Sinne dieser Tests ist nur das, was beide Geschlechter gleich gut können“.
- Gleichheit der Geschlechter war keine a‐priori Festsetzung im Sinne von „political correctness“, sondern war eher als Entsprechung zum Terman`schen Befund von 1916 gedacht.
- Es fehlte ein Konzept (eine Modellvorstellung) zur Prüfung, ob einzelne Aufgaben für beide Geschlechter dasselbe latente Konstrukt – und somit fair – messen. - Heute kann dies z.B. mit dem Rasch Modell empirisch geprüft werden
Tags: Forschung, Geschlechtsunterschiede, Intelligenz
Source: S77
Source: S77
Was zeigen neuere Untersuchungen zu Geschlechtsunterschieden und IQ?
Neuere Ergebnisse zeichnen ein etwas anderes Bild (vgl. Stemmler, Hagemann, Amelang & Bartussek, Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, 7. Aufl., 2011):
Nyborg (2005)
Stichprobe: Dänische Kinder & Jugendliche;
repräsentative Zufallsziehung aus dem Melderegister.
Test: IQ berechnet aus breit angelegter Intelligenztestbatterie.
Ergebnisse: Jungen hatten durchschnittlich 7.2 Punkte höheren IQ, aber größere Varianz.
Interpretation: große Überlappungen der Verteilungen. Am oberen Rand führt der etwas größere Mittelwert und die größere Varianz zu massiver Verschiebung des Geschlechterverhältnisses (vgl. Quotient).
Weitere Erklärungen:
g = 0 entspricht IQ = 100; g = 1 entspricht IQ = 115.
Die größere Varianz bei Männern in kognitiven Leistungen ist ein immer wieder bestätigter Befund, d.h. Frauen sind sowohl im unteren als auch im oberen Bereich der Intelligenzverteilung unterrepräsentiert.
{
* Die Empirie liefert auch Hinweise dafür, dass in spezifischen Funktionsbereichen systematische GU bestehen.
* Als Ursache dieser GU werden biologische wie auch soziale Faktoren diskutiert.
* Die gegenwärtige Datenlage lässt allerdings noch keine verlässlichen Schlussfolgerungen zu.
- Meta‐Analyse von Lynn & Irwing (2004; 48 Studien): Geschlechtsunterschiede im Mittel von IQ Punkten zugunsten der Männer, der mit zunehmendem Alter größer wird.
- Bestätigung der Ergebnisse (Irwing & Lynn, 2005) in einer weiteren Meta‐Analyse mit dem Raven‐Test (SPM)
Nyborg (2005)
Stichprobe: Dänische Kinder & Jugendliche;
repräsentative Zufallsziehung aus dem Melderegister.
Test: IQ berechnet aus breit angelegter Intelligenztestbatterie.
Ergebnisse: Jungen hatten durchschnittlich 7.2 Punkte höheren IQ, aber größere Varianz.
Interpretation: große Überlappungen der Verteilungen. Am oberen Rand führt der etwas größere Mittelwert und die größere Varianz zu massiver Verschiebung des Geschlechterverhältnisses (vgl. Quotient).
Weitere Erklärungen:
g = 0 entspricht IQ = 100; g = 1 entspricht IQ = 115.
- Quotient (graue punktierte Kurve) = 1 bei ca. IQ = 104 (vgl. Schnittpunkt der Häufigkeitsverteilungen.
- im Bereich IQ = 145 (entspricht: g = 3) kommen auf ein Mädchen mehr als 8 Jungen - im Bereich der Hochbegabung ist also mit mehr Jungen als Mädchen zu rechnen.
Die größere Varianz bei Männern in kognitiven Leistungen ist ein immer wieder bestätigter Befund, d.h. Frauen sind sowohl im unteren als auch im oberen Bereich der Intelligenzverteilung unterrepräsentiert.
{
* Die Empirie liefert auch Hinweise dafür, dass in spezifischen Funktionsbereichen systematische GU bestehen.
* Als Ursache dieser GU werden biologische wie auch soziale Faktoren diskutiert.
* Die gegenwärtige Datenlage lässt allerdings noch keine verlässlichen Schlussfolgerungen zu.
Tags: Forschung, Geschlechtsunterschiede, Intelligenz
Source: S78
Source: S78
Welche Geschlechtsunterschiede zeigen Studien in Bezug auf spezifische Funktionsbereiche im Intelligenzbereich?
Als Ursache dieser GU werden biologische wie auch soziale Faktoren diskutiert. Die gegenwärtige Datenlage lässt allerdings noch keine verlässlichen Schlussfolgerungen zu.
Tags: Forschung, Geschlechtsunterschiede, Intelligenz
Source: S79
Source: S79
Welche aktuellen Forschungsbereiche bezüglich Intelligenzkonzepten gibt es derzeit parallel bzw. als Erweiterung zu klassischen Intelligenztheorien? (im Überblick)
- Praktische Intelligenz Anwendung der Intelligenz im natürlichen Setting (Alltag)
- Soziale Intelligenz Darunter versteht man weitläufig die Fähigkeit gut mit anderen zurechtzukommen.(Sternbergs soziale Kompetenz, SOI Modell
- Emotionale Intelligenz Fähigkeit mit den eigenen Emotionen und den Emotionen anderer umzugehen bzw. umgehen zu können.
Tags: Forschung, Intelligenz
Source: S84
Source: S84
Was versteht man unter der praktischen Intelligenz? Für welche Art der Problemlösung ist diese notwendig?
Praktische Intelligenz: Anwendung der Intelligenz im natürlichen Setting (Alltag) - steht im Gegensatz zur erworbenen Fähigkeit (academic intelligence)
Definition von Frederiksen (1986):
Praktische Intelligenz spiegelt sich in all jenen kognitiven Akten wider, die sich außerhalb schulischer Setting ergeben.
(Wagner (2000) kritisiert, dass Definition nicht "exkludierend" sind)
Eingesetzter Test - "Postkorbaufgabe" ("In Basket-Test")
Proband muss einen Postkorb voll simulierter Memos, Telefonanrufen und Arbeitsaufgaben in der zur Verfügung stehen Testzeit möglichst effizient abarbeiten.
Intelligente Leistungen im herkömmlichen Sinn unterscheiden sich von praktisch intelligenten Leistungen im Hinblick auf die Eigenschaft des zu bearbeitenden Problems
2 Faktoren erklären praktische Intelligenz:
Definition von Frederiksen (1986):
Praktische Intelligenz spiegelt sich in all jenen kognitiven Akten wider, die sich außerhalb schulischer Setting ergeben.
(Wagner (2000) kritisiert, dass Definition nicht "exkludierend" sind)
Eingesetzter Test - "Postkorbaufgabe" ("In Basket-Test")
Proband muss einen Postkorb voll simulierter Memos, Telefonanrufen und Arbeitsaufgaben in der zur Verfügung stehen Testzeit möglichst effizient abarbeiten.
Intelligente Leistungen im herkömmlichen Sinn unterscheiden sich von praktisch intelligenten Leistungen im Hinblick auf die Eigenschaft des zu bearbeitenden Problems
- Traditionelle Intelligenztestaufgaben: wohl definiert, werden von anderen formuliert, beinhaltet alle Informationen und haben zumindest eine richtige Antwort
- Alltagsproblem: nur unvollständig definiert, müssen vom Problemlöser aufgrund vorliegender Evidenz selbst formuliert werden und beinhalten oft nicht die zur Problemlösung benötigte Information. Es existieren mehrere Antworten.
2 Faktoren erklären praktische Intelligenz:
- Ideenflüssigkeit
- Tacit knowledge Wissen über den Problembereich. Untersuchung zeigte Zusammenhang (.48) zw. tacit knowledge und allgemein anerkannten Indikatoren wissenschaftlichen Erfolgs (z.B. Zahl publizierter Arbeiten).Kein Zusammenhang (.07) zw. kognitiven Maßen und tacid knowledge (nach Eddy, 1988).Tacit knowledge ist nach Wagner und Sternberg (1985) mehr praktisch als akademisch, mehr informell als formell und wird üblicherweise nicht direkt gelehrt.
Tags: Forschung, Intelligenz, Praktische Intelligenz
Source: S84
Source: S84
Was ist die soziale Intelligenz?
Soziale Intelligenz, soziale Kompetenz
- Weitläufig versteht man darunter die Fähigkeit gut mit Anderen zurechtzukommen
Defnitionsversuche zur sozialen Intelligenz
Thorndike unterscheidet zwei Aspekte sozialer Kompetenz
Implizite Sichtweise
Explizite Sichtweise
SOI Modell: (Guilford, 1967)
5 Operationen, 6 Produkte mit verhaltensbezogenem Inhalt ergeben 30 Zellen im Quader
(Beispiele: Kognition verhaltenbezogener Einheiten (=Fähigkeit, innere Zustände eines anderen zu erkennen); Kognition verhaltensbezogener Systeme (= Fähigkeit, eine Abfolge von Sozialverhaltensweisen zu interpretieren),...)
Kenntnisstand der wissenschaftlichen Psychologie zu sozialer Kompetenz und sozialer Intelligenz relativ unbefriedigend - Problem: hoch komplexes Konstrukt und stark transaktionalen und dynamischen Charakter.
- Weitläufig versteht man darunter die Fähigkeit gut mit Anderen zurechtzukommen
Defnitionsversuche zur sozialen Intelligenz
- Thorndike (1920): "social intelligence" ist die "ability, to understand and manage men and women, girls and boys - to act wisely in human relations"- und unterscheidet sich damit von "abstract intelligence" (the ability to understand and manage ideas) und "mechanical intelligence" (the ability to understand and manage concrete objects)
- Moss & Hunt (1927): verstehen unter sozialer Intelligenz "the ability to get along with others" (ähnlich "Big 5" Persönlichkeitsfaktoren - Agreeableness)
- Wechsler (1939): Soziale Intelligenz "is just general intelligence applied to social situations."
Thorndike unterscheidet zwei Aspekte sozialer Kompetenz
- Soziale Sensitivität: Einfühlungsvermögen, Empathiefähigkeit
- Soziale Handlungskompetenz: Fähigkeit zum geschickten Lösen sozialer Konflikte 2 Subkomponenten: Durchsetzungsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit
Implizite Sichtweise
- Sternberg (1981) sieht soziale Kompetenz als eine der 3 Faktoren was Laien unter Intelligenz verstehen.
- Kosmitzki & John (1993): nach Faktorisierung von 18 prototypischen Eigenschaften ergaben sich u.a. folgende Hauptdimensionen: - Fähgikeit Gedanken, Gefühle und Absichten anderer Personen zu verstehen- Fähgikeit mit anderen gut umzugehen- Fähigkeit, die Perspektive anderer einnehmen zu können- Offenheit für neue Erfahrungen, Werte und Ideen
- Schneider et al (1996): Faktoren sozialer Intelligenz Extraversion, Wärme, soziale Einflussnahme und soziale Einsichtbildung (Dimensionen waren statistisch unabhängig)
Explizite Sichtweise
SOI Modell: (Guilford, 1967)
5 Operationen, 6 Produkte mit verhaltensbezogenem Inhalt ergeben 30 Zellen im Quader
(Beispiele: Kognition verhaltenbezogener Einheiten (=Fähigkeit, innere Zustände eines anderen zu erkennen); Kognition verhaltensbezogener Systeme (= Fähigkeit, eine Abfolge von Sozialverhaltensweisen zu interpretieren),...)
Kenntnisstand der wissenschaftlichen Psychologie zu sozialer Kompetenz und sozialer Intelligenz relativ unbefriedigend - Problem: hoch komplexes Konstrukt und stark transaktionalen und dynamischen Charakter.
Tags: Forschung, Intelligenz, soziale Intelligenz
Source: S85
Source: S85
Was versteht man unter der emotionalen Intelligenz?
Salovey & Mayer (1990); "Emotional Intelligence" von Goleman (1995)
Im Allgemeinen versteht man unter emotionaler Intelligenz die Fähigkeit mit eigenen Emotionen und den Emotionen anderer umzugehen bzw. umgehen zu können.
Definition: "ability to carry out accurate reasoning about emotions and the ability to use emotions and emotional knowledge to enhance thought"
Umfasst 4 verschiedene Funktionsbereiche:
Nach Petrides & Furnham (2003) gibt es
ABER: geringe Korrelation zwischen Leistungstest und Selbstbericht.
Die Zusammenhänge der EI mit der Intelligenz eher gering (r=.22). Kritiker deuten dieses Ergebnis dahingehend, dass EI eine Facette der Intelligenz ist.
Problem: es fehlt eine einheitliche Operationalisierung und weitere Forschung in Bezug auf Konstruktvalidität notwendig.
Im Allgemeinen versteht man unter emotionaler Intelligenz die Fähigkeit mit eigenen Emotionen und den Emotionen anderer umzugehen bzw. umgehen zu können.
- relativ breit gefächtertes Konzept
- enthält verschiedenste Faktoren des inter- und intraindividuellen Gefühlsmanagements
Definition: "ability to carry out accurate reasoning about emotions and the ability to use emotions and emotional knowledge to enhance thought"
Umfasst 4 verschiedene Funktionsbereiche:
- Wahrnehmung von Emotionen bei sich und anderen
- Förderung des Denkens durch Emotionen
- Verstehen und Analysieren von Emotionen
- Regulation von Emotionen
Nach Petrides & Furnham (2003) gibt es
- ability based models und (Leistungstests operationalisieren EI als Fähigkeit)
- trait based models (Selbstberichte; emotionsbezogene Selbstwahrnehmung erfassen Traits)
ABER: geringe Korrelation zwischen Leistungstest und Selbstbericht.
Die Zusammenhänge der EI mit der Intelligenz eher gering (r=.22). Kritiker deuten dieses Ergebnis dahingehend, dass EI eine Facette der Intelligenz ist.
Problem: es fehlt eine einheitliche Operationalisierung und weitere Forschung in Bezug auf Konstruktvalidität notwendig.
Tags: emotionale Intelligenz, Forschung, Intelligenz
Source: S87
Source: S87
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Author: coster
Main topic: Psychologie
Topic: Differentielle Psychologie
School / Univ.: Universität Wien
City: Wien
Published: 08.05.2013
Tags: WS2012/13, Georg Gittler
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