Arbeitsteilung und Moral
Arbeitsteilung und Moral
Moral = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Arbeitsteilung als moralisches Grundprinzip und Basis der sozialen Solidarität
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Moral = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Arbeitsteilung als moralisches Grundprinzip und Basis der sozialen Solidarität
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Phänomenologie
Hegel:
dialektisch entwickelt
erscheinungsformen des Geistes -> gestufte ordnung, die die historisch.dialektische Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vertritt
Husserl: Wissenschaft, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände/Sachverhalte ausgeht = geistig -intuitiv
NICHT rationale Erkenntnis
Der Ausdruck bezeichnet eine erkenntnistheoretische Richtung, die als Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen die Phänomene, d. h. die beobachtbaren Sachen als solche wählt. Das Phänomen, die Erscheinung, wird dabei als die betreffende Sache selbst verstanden, also nicht im traditionellen Sinne gedeutet. Traditionell dient Phänomen als Begriff zur Bezeichnung der Erscheinung in Raum und Zeit, der eine transzendente Wirklichkeit zugrunde liegt, die selbst keine zeitliche und räumliche Formung aufweist. Erscheinungen sind Erscheinungen von etwas und verweisen somit auf einen Gegenstand, der seinen Ort jenseits der Erscheinungen hat. Anknüpfend an diese Bedeutung diente der Begriff der Phänomenologie ursprünglich zur Bezeichnung einer Theorie des Scheins, des Scheinbaren, gegenüber der es eine Theorie des Wahren und Wirklichen zu unterscheiden galt. Husserl, mit dessen Namen sich heute der Ausdruck Phänomenologie verbindet, verwendet das Wort dagegen zunächst in einem neutralen Sinne zur Bezeichnung einer deskriptiven Methode.
dialektisch entwickelt
erscheinungsformen des Geistes -> gestufte ordnung, die die historisch.dialektische Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vertritt
Husserl: Wissenschaft, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände/Sachverhalte ausgeht = geistig -intuitiv
NICHT rationale Erkenntnis
Der Ausdruck bezeichnet eine erkenntnistheoretische Richtung, die als Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen die Phänomene, d. h. die beobachtbaren Sachen als solche wählt. Das Phänomen, die Erscheinung, wird dabei als die betreffende Sache selbst verstanden, also nicht im traditionellen Sinne gedeutet. Traditionell dient Phänomen als Begriff zur Bezeichnung der Erscheinung in Raum und Zeit, der eine transzendente Wirklichkeit zugrunde liegt, die selbst keine zeitliche und räumliche Formung aufweist. Erscheinungen sind Erscheinungen von etwas und verweisen somit auf einen Gegenstand, der seinen Ort jenseits der Erscheinungen hat. Anknüpfend an diese Bedeutung diente der Begriff der Phänomenologie ursprünglich zur Bezeichnung einer Theorie des Scheins, des Scheinbaren, gegenüber der es eine Theorie des Wahren und Wirklichen zu unterscheiden galt. Husserl, mit dessen Namen sich heute der Ausdruck Phänomenologie verbindet, verwendet das Wort dagegen zunächst in einem neutralen Sinne zur Bezeichnung einer deskriptiven Methode.
Arbeitsteilung und Moral
Arbeitsteilung und Moral
Moral = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Arbeitsteilung als moralisches Grundprinzip und Basis der sozialen Solidarität
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Moral = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Arbeitsteilung als moralisches Grundprinzip und Basis der sozialen Solidarität
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Phänomenologie
Hegel:
dialektisch entwickelt
erscheinungsformen des Geistes -> gestufte ordnung, die die historisch.dialektische Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vertritt
Husserl: Wissenschaft, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände/Sachverhalte ausgeht = geistig -intuitiv
NICHT rationale Erkenntnis
Der Ausdruck bezeichnet eine erkenntnistheoretische Richtung, die als Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen die Phänomene, d. h. die beobachtbaren Sachen als solche wählt. Das Phänomen, die Erscheinung, wird dabei als die betreffende Sache selbst verstanden, also nicht im traditionellen Sinne gedeutet. Traditionell dient Phänomen als Begriff zur Bezeichnung der Erscheinung in Raum und Zeit, der eine transzendente Wirklichkeit zugrunde liegt, die selbst keine zeitliche und räumliche Formung aufweist. Erscheinungen sind Erscheinungen von etwas und verweisen somit auf einen Gegenstand, der seinen Ort jenseits der Erscheinungen hat. Anknüpfend an diese Bedeutung diente der Begriff der Phänomenologie ursprünglich zur Bezeichnung einer Theorie des Scheins, des Scheinbaren, gegenüber der es eine Theorie des Wahren und Wirklichen zu unterscheiden galt. Husserl, mit dessen Namen sich heute der Ausdruck Phänomenologie verbindet, verwendet das Wort dagegen zunächst in einem neutralen Sinne zur Bezeichnung einer deskriptiven Methode.
dialektisch entwickelt
erscheinungsformen des Geistes -> gestufte ordnung, die die historisch.dialektische Entwicklung des menschlichen Bewusstseins vertritt
Husserl: Wissenschaft, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände/Sachverhalte ausgeht = geistig -intuitiv
NICHT rationale Erkenntnis
Der Ausdruck bezeichnet eine erkenntnistheoretische Richtung, die als Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen die Phänomene, d. h. die beobachtbaren Sachen als solche wählt. Das Phänomen, die Erscheinung, wird dabei als die betreffende Sache selbst verstanden, also nicht im traditionellen Sinne gedeutet. Traditionell dient Phänomen als Begriff zur Bezeichnung der Erscheinung in Raum und Zeit, der eine transzendente Wirklichkeit zugrunde liegt, die selbst keine zeitliche und räumliche Formung aufweist. Erscheinungen sind Erscheinungen von etwas und verweisen somit auf einen Gegenstand, der seinen Ort jenseits der Erscheinungen hat. Anknüpfend an diese Bedeutung diente der Begriff der Phänomenologie ursprünglich zur Bezeichnung einer Theorie des Scheins, des Scheinbaren, gegenüber der es eine Theorie des Wahren und Wirklichen zu unterscheiden galt. Husserl, mit dessen Namen sich heute der Ausdruck Phänomenologie verbindet, verwendet das Wort dagegen zunächst in einem neutralen Sinne zur Bezeichnung einer deskriptiven Methode.
Der Grundbegriff Bildung
Bildung ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff mit einer sehr komplexen Bedeutung.
Es ist schwierig bzw. nicht möglich, eine präzise oder gar einheitliche Definition des Bildungsbegriffs zu finden.
Am ehesten treffen auf Bildung folgende Aussagen zu:
Bildung ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff mit einer sehr komplexen Bedeutung.
Es ist schwierig bzw. nicht möglich, eine präzise oder gar einheitliche Definition des Bildungsbegriffs zu finden.
Am ehesten treffen auf Bildung folgende Aussagen zu:
1. Bildung ist ein lebenslanger Entwicklungsprozess des Menschen, ein aktiver, komplexer und nie abgeschlossener Prozess
2. Bildung kann nicht von außen „hergestellt“ werden sondern ist ein innerer Prozess,
der bei jedem Menschen individuell verläuft
3. Bildung entfaltet und erweitert die geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten des Menschen sowie seine persönlichen und sozialen Kompetenzen
4. Bildung ist auch Urteilsvermögen, kritische Haltung und Reflexion;
Erkenntnisse statt bloßer Kenntnisse und Wissen
5. Bildung erweitert den Horizont und fordert einen reflektierten Umgang mit sich selbst, den anderen und der Welt;
dient der Identitätsbildung
6. Bildung ist Zweck an sich selbst und
darf nicht zu ökonomischen Zwecken missbraucht werden
Auflösungsprozess der Bildung
Nietzsche 1872 kritisiert die Tendenzen zur Verminderung und zur Erweiterung von Bildung. Aus letzterem folgt, dass Bildung nur noch auf nationalökonomische Interessen und Zwecke des Erwerbslebens beschränkt wird.
Aktuell: Effiziensrationalität der Beschleunigung von Bildung und die Orientierung am Kompetenzbegriff machen Bildungsprozesse fraglich.
Aktuell: Effiziensrationalität der Beschleunigung von Bildung und die Orientierung am Kompetenzbegriff machen Bildungsprozesse fraglich.
Kompetenzorientierung in der Bildung z.B. als Reaktion auf Pisa ....Kritikpunkte
Es werden Kompetenzen festgelegt, die innerhalb bestimmter Zeitspannen zu erreichen sind. Durch diese Bildungsstandards sollen die Fortschritte evaluierbar sein.
Aber Beschleunigung vermeidet/verringert Phasen der Reflexion, welche dringend notwendig sind.
Ausrichtungen an Kompetenzen folgen der Effizienz und der gesellschaftlichen Nützlichkeit.
Die Lösung für bessere "Bildung" (nichtwissenschaftliche Bezeichnung) Standards und Tests....
Bildungssystem wird produktorientiert und folgt wirtschaftlichen Kriterien....
IST DAS NOCH BILDUNG???
Aber Beschleunigung vermeidet/verringert Phasen der Reflexion, welche dringend notwendig sind.
Ausrichtungen an Kompetenzen folgen der Effizienz und der gesellschaftlichen Nützlichkeit.
Die Lösung für bessere "Bildung" (nichtwissenschaftliche Bezeichnung) Standards und Tests....
Bildungssystem wird produktorientiert und folgt wirtschaftlichen Kriterien....
IST DAS NOCH BILDUNG???
M. Foucault Technologien aus sich selbst 2007 Verkehrung der Selbstsorge
Moderne Gesellschaften stellen die Fähigkeit Probleme zu lösen in den Vordergrund, um eine befriedigende Lebensführung in wirtschaftlicher und persönlicher Sicht zu erreichen.
Der Mensch übernimmt diese Zielorientierung und fügt sich so unter die Kontrolle der Regierung."Gouvernmentalität"
Folge: während im eigentlichen Bildungsbegriff der Mensch das Subjekt der Sorge und der Aufklärung ist, wird er nun zum "Humankapital, zum Objekt politsich-ökonomisch geplanter Qualifikationsbemühungen.
Das Selbst konstituiert sich nicht mehr in der reflexiven Sorge um sich selbst, sondern vorrangig durch Prozesse der Anpassung.
Der Mensch übernimmt diese Zielorientierung und fügt sich so unter die Kontrolle der Regierung."Gouvernmentalität"
Folge: während im eigentlichen Bildungsbegriff der Mensch das Subjekt der Sorge und der Aufklärung ist, wird er nun zum "Humankapital, zum Objekt politsich-ökonomisch geplanter Qualifikationsbemühungen.
Das Selbst konstituiert sich nicht mehr in der reflexiven Sorge um sich selbst, sondern vorrangig durch Prozesse der Anpassung.
Ökonomisierung des Bildungsbegriffs beinhaltet die Gefahr...
... der Verkürzung des Bildungsbegriffs auf Nutzkalküle, geprägt durch betriebswirtschaftliche Denk- und Handlungsmuster.
Wissenschaftlich könnte der Raum verloren gehen handlungsentlastet über die Möglichkeiten und Grenzen zu forschen und zu reflektieren...
Wissenschaftlich könnte der Raum verloren gehen handlungsentlastet über die Möglichkeiten und Grenzen zu forschen und zu reflektieren...
1. Bildung ist nicht Ausbildung
der Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich aus! ( durch reflexive Auseinandersetzung mit sich selbst, der Welt und in den wechselseitigen Bezügen zu anderen Menschen und Kulturen)
Bildung bewirkt: in uns ruhende Möglichkeiten zu aktivieren, eine bestimmte Haltung zur Welt einzunehmen..unser Leben nach vernünftigen Gesichtspunkten zu führen.
Wir üben ein fragendes denken, durchdenken Probleme gemeinsam und das Existentielle schwingt im Bildungsgedanken mit.
Für W. von Humboldt ist Bildung die Grundlage für jede gelingende Ausbildung, die sich nicht mit bloßer Anwendung des Gelernten zufrieden gibt, sondern den Anspruch des Mitgestalten stellt.
KRITIK: Die Nutzbarmachung von Bildung und ihre Unterordnung unter wirtschaftliche Aspekte fördern Bildung nicht, sondern verhindern den Selbstzweck von Bildung.
AUSBILDUNG wird nur so wichtig gemacht, weil sie die Verwertbarkeit und den Rückfluss von Humankapital sichern soll.
Bildung bewirkt: in uns ruhende Möglichkeiten zu aktivieren, eine bestimmte Haltung zur Welt einzunehmen..unser Leben nach vernünftigen Gesichtspunkten zu führen.
Wir üben ein fragendes denken, durchdenken Probleme gemeinsam und das Existentielle schwingt im Bildungsgedanken mit.
Für W. von Humboldt ist Bildung die Grundlage für jede gelingende Ausbildung, die sich nicht mit bloßer Anwendung des Gelernten zufrieden gibt, sondern den Anspruch des Mitgestalten stellt.
KRITIK: Die Nutzbarmachung von Bildung und ihre Unterordnung unter wirtschaftliche Aspekte fördern Bildung nicht, sondern verhindern den Selbstzweck von Bildung.
AUSBILDUNG wird nur so wichtig gemacht, weil sie die Verwertbarkeit und den Rückfluss von Humankapital sichern soll.
2. Bildung ist die Sorge um sich
Seid der Antike wird Bildung als Möglichkeit gesehen, an sich selbst arbeiten zu können, somit in der Tradition dessen, was die Sorge um sich selbst genannt wird.
NICHT gemeint ist die egoistische Selbstliebe!
Sondern eine Form der Selbstgestaltung der Achtsamkeit, eine Art Praxis der Freiheit, die mit dem Ziel verbinden ist sich selbst zu regieren und nicht regiert zu werden.
Brecht Lob des Lernens " Du musst die Führung übernehmen"
Bildung als umfassende Reflexion auf die wichtigen Dinge im Leben (Ausbildung nur ein Teil davon)
Kants Wunsch nach "Mündigkeit" ist aktuell -
Bildung ist das Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt ( Selbst-, Sozial- und Sachbezug)
NICHT gemeint ist die egoistische Selbstliebe!
Sondern eine Form der Selbstgestaltung der Achtsamkeit, eine Art Praxis der Freiheit, die mit dem Ziel verbinden ist sich selbst zu regieren und nicht regiert zu werden.
Brecht Lob des Lernens " Du musst die Führung übernehmen"
Bildung als umfassende Reflexion auf die wichtigen Dinge im Leben (Ausbildung nur ein Teil davon)
Kants Wunsch nach "Mündigkeit" ist aktuell -
Bildung ist das Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt ( Selbst-, Sozial- und Sachbezug)
3. Bildung ist die Suche nach Erkenntnis
Bildung ist ein leidvoller Prozess, nicht bloße Informiertheit und oberflächliche Halbwissenheit.
Bildung meint Wissen und Erkenntnis.
KRITIK: heute wird Bildung mit Spaß und der Erhöhung von Reizen in Verbindung gebracht - leider nicht mehr mit Erhöhung der Aufmerksamkeit!
ABER die Lust und Liebe (Eros) und das Ringen um Verstehen, die Anstrengung sind ein fester Bestandteil von Bildung.
Bildung meint Wissen und Erkenntnis.
KRITIK: heute wird Bildung mit Spaß und der Erhöhung von Reizen in Verbindung gebracht - leider nicht mehr mit Erhöhung der Aufmerksamkeit!
ABER die Lust und Liebe (Eros) und das Ringen um Verstehen, die Anstrengung sind ein fester Bestandteil von Bildung.
4. Bildung ist ein Sichfremdwerden
Bildung umfasst Transformation an sich selbst: man muss etwas an sich ändern, sich von etwas in Frage stellen lassen. Man muss eine andere Sicht und ein anderes reflexives Selbstverständnis bekommen.
NICHT durch Bildungsprozesse gleich werden!
Bildung ist eine Antwort auf Erfahrung, die wir machen und spielt sich im Zwischenraum von Eigenem und Fremdem ab.
Humboldt sieht das Sichfremdwerden als Voraussetzung für Bildung an, eine Bedingung für Andersdenken und Anders machenkönnen.
Es gibt keine Bedienungsanleitung, man muss es wagen diesen Zwischenraum zu betreten.
NICHT durch Bildungsprozesse gleich werden!
Bildung ist eine Antwort auf Erfahrung, die wir machen und spielt sich im Zwischenraum von Eigenem und Fremdem ab.
Humboldt sieht das Sichfremdwerden als Voraussetzung für Bildung an, eine Bedingung für Andersdenken und Anders machenkönnen.
Es gibt keine Bedienungsanleitung, man muss es wagen diesen Zwischenraum zu betreten.
5. Bildung ist Wartenkönnen und eine Verzögerung
Mensch hat Gründe für sein Handeln, nicht bloße Reize! Er antwortet!
Keine funktional ausgebildete Reiz-Reaktionskette!
Weil: Bildung die unmittelbare und kürzeste Verbindung im Denken, Handeln und Urteilen verzögert. Dadurch wird ein Zeitraum für Erfahrung frei!
Diese Verzögerung ermöglicht statt der bloßen Nutzbarmachung - die Frage nach dem Sinn und der Bedeutung.
KRITIK: Heute ist Warten Zeitverschwendung, aber selbst Adorno impliziert zu Bildung ein Wartenkönnen.
ABER: Warten impliziert schauen, die Aufmerksamkeit auf etwas richten, für etwas Sorgen, ist anstrengend aber konstitutiv für Bildungs- und Erfahrungsprozesse.
Keine funktional ausgebildete Reiz-Reaktionskette!
Weil: Bildung die unmittelbare und kürzeste Verbindung im Denken, Handeln und Urteilen verzögert. Dadurch wird ein Zeitraum für Erfahrung frei!
Diese Verzögerung ermöglicht statt der bloßen Nutzbarmachung - die Frage nach dem Sinn und der Bedeutung.
KRITIK: Heute ist Warten Zeitverschwendung, aber selbst Adorno impliziert zu Bildung ein Wartenkönnen.
ABER: Warten impliziert schauen, die Aufmerksamkeit auf etwas richten, für etwas Sorgen, ist anstrengend aber konstitutiv für Bildungs- und Erfahrungsprozesse.
6. Bildung als kulturelles Gedächtnis
Bildung bedeutet sich immer mit hier, gestern und morgen gleichzeitig auseinanderzusetzen, weil alles miteinander verwoben ist. Bildung des Menschen ragt über seine Lebenszeit hinaus, ist mit der Geschichte verbunden: was früher richtig war muss heute nicht mehr stimmen.
Kulturgüter helfen als Spiegel: in dem das Fremde im Eigenen und die Vergangenheit in der Gegenwart sichtbar wird.
Es geht nicht um die Anhäufung historischen Wissens, sondern um ein vielseitiges Interesse an den Fragen, die zur Orientierung wichtig sind.
ES geht NICHT um den direkten Nutzen, bei der Auseinandersetzung mit kulturellen Gütern.
Kulturgüter helfen als Spiegel: in dem das Fremde im Eigenen und die Vergangenheit in der Gegenwart sichtbar wird.
Es geht nicht um die Anhäufung historischen Wissens, sondern um ein vielseitiges Interesse an den Fragen, die zur Orientierung wichtig sind.
ES geht NICHT um den direkten Nutzen, bei der Auseinandersetzung mit kulturellen Gütern.
Was meint das "Zwischen" im Bildungsverständnis
3. Legen Sie die Bedeutung des „Zwischen“ im Bildungsverständnis dar!
So wie ich es verstanden habe ist das Zwischen der Übergang vom Bekannten zum Unbekannten. In diesem Übergang findet das Hinterfragen der eigenen Sichtweisen und die Reflexion im Bezug auf das neue Unbekannte statt. Das Zwischen ist also die "Transformationsbrücke" auf der die Änderung des Selbst stattfindet.
So wie ich es verstanden habe ist das Zwischen der Übergang vom Bekannten zum Unbekannten. In diesem Übergang findet das Hinterfragen der eigenen Sichtweisen und die Reflexion im Bezug auf das neue Unbekannte statt. Das Zwischen ist also die "Transformationsbrücke" auf der die Änderung des Selbst stattfindet.
Was ist die Imago-Dei-Lehre?
Die Lehre vom Menschen als Ebenbild Gottes
Die Selbstgestaltung im Spielraum der Imago-Lehre bedeutet, dass sich der Mensch selbst gestalten und selbst bilden soll am Bild Gottes orientiert.
Giovanni della Mirandola interpretiert die Schöpfungsgeschichte so, dass Gott den Menschen die Möglichkeit der freien Lebensgestaltung gibt, und zwar in der Form, als dass er sowohl wie ein Mensch, aber auch wie ein Tier oder sogar wie ein Gott leben kann.
Bildung bedeutet in diesem Zusammenhang die Vorstellung vom Menschen, der die Bestimmung hat, sich und sein Leben selbst zu gestalten.
5. Welche Bedeutung hat die Genealogie des Bildungsbegriffs für das Verständnis von Bildung?
Durch die historische Herleitung des Begriffes Bildung werden die unterschiedlichen Bedeutungsschichten sichtbar, die bis heute mitschwingen. Der Bildungsbegriff vereint antikes Gedankengut einer freien Lebensführung und der Selbstsorge, christliche Ebenbildlichkeitsvorstellungen im Spannungsverhältnis von Schöpfer und Geschöpf, die neuzeitliche Vorstellung von der Selbstzweckhaftigkeit des Menschen und die inhaltliche Frage nach geeigneten Gegenständen von Bildungsprozessen. Mit dieser Beschreibung wird die Komplexität des Begriffes deutlich, der den Menschen vom frühen Mittelalter bis zum Spätmittelalter lediglich die Welt- und Selbstgestaltung ermöglichen sollte. Im Spätmittelalter wurde erstmals die Forderung nach Bildung für alle Menschen gestellt. Seine pädagogische Bedeutung erlangte er erst im Zuge der Aufklärung und des Neuhumanismus.
Bildungsverständnis Frankfurter Einsprüche
In den Frankfurter Einsprüchen geht Horkheimer auf den Unterschied zwischen Ausbildung und Bildung ein und beabsichtigt ein Bewusstmachen der Intentionen für die Aufnahme der eigenen Bildung. Es geht ihm um die Unterscheidung zwischen Ausbildung, die wirtschaftlich oder familiär bedingt ausgerichtet auf Titel ist und Bildung, die viel mehr umfasst und will. Sie (die Bildung) wird oftmals angestoßen durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse, Zufälle, die Neugier und Forschungsdrang wecken.
Hier wird auf die Begrüßungsrede an die Erstsemester 1952/53 der Frankfurter Universität durch den damaligen Rektor Max Horkheimer Bezug genommen.
Horkheimer weiß, dass viele der neuen Studenten sich durch das Studium auf einen Beruf vorbereiten wollen. Er weist aber noch auf einen anderen Aspekt hin, dass nämlich ein Studium die persönlichen Anlagen entfalten kann; dass Bildung dazu dient, zur Erfüllung der eigenen Bestimmung zu erlangen. Hiermit spricht er die "Aufgabe" von Bildung an, den Menschen zur Freiheit und zu einer mündigen Lebensgestaltung zu führen.
Hier wird auf die Begrüßungsrede an die Erstsemester 1952/53 der Frankfurter Universität durch den damaligen Rektor Max Horkheimer Bezug genommen.
Horkheimer weiß, dass viele der neuen Studenten sich durch das Studium auf einen Beruf vorbereiten wollen. Er weist aber noch auf einen anderen Aspekt hin, dass nämlich ein Studium die persönlichen Anlagen entfalten kann; dass Bildung dazu dient, zur Erfüllung der eigenen Bestimmung zu erlangen. Hiermit spricht er die "Aufgabe" von Bildung an, den Menschen zur Freiheit und zu einer mündigen Lebensgestaltung zu führen.
6 Momente/ Bestimmungen von Bildung
1. Bildung ist nicht Ausbildung
Bildung und der Mensch sind Selbstzweck und dürfen nicht als Mittel missbraucht werden
ist reflexive Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen und der Welt
ist die Grundlage von Ausbildung
2. Bildung ist die Sorge um sich
dient der Selbstgestaltung und –Verwirklichung
ermöglicht ein selbstbestimmtes, mündiges Leben in der Gemeinschaft mit anderen
hat einen Selbst-, Sozial- und Sachbezug
3. Bildung ist die Suche nach Erkenntnis
der Bildungsprozess ist beides: lust- und leidvoll
die Suche nach Erkenntnissen ist mit inneren Widerständen verbunden
diese Widerstände und ihre Überwindung sind fundamentaler Bestandteil von Bildung
4. Bildung ist ein Sichfremdwerden
Bildung geschieht im Zwischen von Eigenem und Fremdem durch neue Erfahrungen
sie erfordert eine Transformation des Selbst- man muss sich einlassen und ändern können und wollen
dieses ist ein Wagnis und erfordert Mut- es gibt keine „Bedienungsanleitung“ für das Leben
5. Bildung ist ein Wartenkönnen und eine Verzögerung
Bildung sucht nach Gründen und Antworten, nicht nach Reaktionen
die Suche danach erfordert Zeit
in dem Moment der Verzögerung, des Wartens liegt die Ressource der Erkenntnis, dem Erfassen von Sinn und Bedeutung
6. Bildung als kulturelles Gedächtnis
Bildung bewahrt Fragen und mögliche Antworten, die für die Gesellschaft wichtig sind und Orientierung bieten können (in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft)
sich der eigenen Geschichtlichkeit bewusst werden
Umgang mit und Interesse an Kulturinhalten
Entstehung des Bildungsbegriffs
1. Der Begriff Bildung erfuhr während seiner Entwicklung mehrmals einen Bedeutungswandel
2. die Anfänge gehen in die Antike zurück-
am nächsten steht dem deutschen Bildungsbegriff das griechische „paideia“ als Ideal der freien Lebensführung
3. wortgeschichtlich geht der Begriff auf das althochdeutsche „bildunga“ (als Übersetzung von „imaginatio“) und auf das mittelhochdeutsche „bildunge“ der spätmittelalterlichen Mystik zurück;
semantisch- metaphorisch beinhaltet „Bildung“ sowohl das Bilden als Gestaltung als auch die Bildlichkeit (Bild, Abbild, Ebenbild, Gebilde, Nachbildung)
4. Einführung des Begriffs Bildung in die deutsche Sprache durch Meister Eckhart im Spätmittelalter(um 1300) im Geiste der Imago- Dei- Lehre
(der Mensch wird von Gott nach dem Abbild Gottes gebildet)
5. durch Comenius(1592-1670), geprägt durch den Geist der Renaissance und des Humanismus, gelangt Bildung in den Bereich der Pädagogik
> „Entrohung“ des Menschen,
Bildung für alle Menschen
6. im 18./19. Jh. Im Zeitalter der Aufklärung wird der Begriff säkularisiert und der platonischen Bedeutung angenähert:
Ziel der Bildung ist die menschliche Vervollkommnung, Entfaltung und Ermöglichung eines freien, selbstbestimmten Lebens
KANT "Der Mensch als Zweck an sich selbst" ( kann aus kann aus Kausalverhältnissen heraustreten und mündig und frei sein Leben führen) wird durch Humboldt: " Bildung als Zweck an sich selbst"
7. durch Humboldt(1767-1835) wird Bildung zum „Programm“:
Entwicklung eines mehrgliedrigen Schulsystems
Zugang für alle (unabhängig vom sozialen Stand)
Bildung als Zweck an sich, der nicht für andere Zwecke missbraucht werden darf
8. ab dem 19.Jh. wird Bildung zunehmend funktionalisiert:
nationalökonomische Zwecke treten in den Vordergrund
Bildung dient dem Zweck des Erwerbslebens und wird auf bloßes Bildungswissen und Ausbildung reduziert
Lernprozesse werden zur Optimierung auf ihre ökonomische Verwertbarkeit beschleunigt
damit verliert Bildung heutzutage zunehmend ihren eigentlichen Sinn
John Deweys kommunikative Interaktionspädagogik
Kurz-Biographie
3 Pkt
Kurz-Biographie
3 Pkt
geboren 1859 in Burlington/ Vermon
(Charles Darwin veröffentlicht The Origin of Species.)
gestorben 1952 in New York
Explosion von Ivy Mike, der ersten Wasserstoffbombe
Studium: Philosophie und Pädagogik
(Tätigkeiten:
Promotion an der John Hopkins University in Baltimore
Lehre an den Unis von Michigan und Minnesota
Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik, Chicago
Gründung der eigenen Laborschule
Lehrstuhl für Philosophie, New York)
Schwerpunkte: kommunikative Interaktionspädagogik, erfahrungs-basierte Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien, bedeutender Gründer des pädagogischen Pragmatismus
(Charles Darwin veröffentlicht The Origin of Species.)
gestorben 1952 in New York
Explosion von Ivy Mike, der ersten Wasserstoffbombe
Studium: Philosophie und Pädagogik
(Tätigkeiten:
Promotion an der John Hopkins University in Baltimore
Lehre an den Unis von Michigan und Minnesota
Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik, Chicago
Gründung der eigenen Laborschule
Lehrstuhl für Philosophie, New York)
Schwerpunkte: kommunikative Interaktionspädagogik, erfahrungs-basierte Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien, bedeutender Gründer des pädagogischen Pragmatismus
occupations
hat keinen richtige Übersetzung ins Deutsche - meint das Gefühl der alten Siedler - bezeichnet fundamentale berufliche Fähigkeiten , die man brauchte um das Land in Besitz zu nehmen.... ein Hauch von Abenteuer, Freiheit, Selbstvertrauen in das eigene tun
to occupy - engagiert mit etwas beschäftigt sein
to occupy - engagiert mit etwas beschäftigt sein
Dewey: Interaktion
5 pkt
5 pkt
interaktionen: praktische Handlungen
Differenzierung: sachbezogene und soziale Interaktionsprozesse
sachbezogene Interaktionsprozesse:
bezug: objektive Welt
Nutzen: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale Interaktionsprozesse:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
Interaktionsprozesse: gemeinsame Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen
Differenzierung: sachbezogene und soziale Interaktionsprozesse
sachbezogene Interaktionsprozesse:
bezug: objektive Welt
Nutzen: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale Interaktionsprozesse:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
Interaktionsprozesse: gemeinsame Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen
DEWEY: Rolle der Sprache:
4 pkt
4 pkt
Verständigung und Handlungskoordinierung
Voraussetzung für Interaktionsprozesse
aber: praktische Handlungen bilden die Grundlage für Kommunikation
Wichtig: innerhalb von Interaktionen übernimmt die Kommunikation eine Leistungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen (Stabilität)
Voraussetzung für Interaktionsprozesse
aber: praktische Handlungen bilden die Grundlage für Kommunikation
Wichtig: innerhalb von Interaktionen übernimmt die Kommunikation eine Leistungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen (Stabilität)
DEWEYdirekte/ indirekte Handlungsfolgen:
1, 3, 2 pkt
1, 3, 2 pkt
direkte Handlungsfolgen:
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
darüber hinausgehende Auswirkungen
auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind,
spüren die Folgen (öffentlicher Bereich)
Probleme, die dadurch entstehen können,
müssen durch den Staat gelöst werden
(Übertragung auf das System Schule)
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
darüber hinausgehende Auswirkungen
auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind,
spüren die Folgen (öffentlicher Bereich)
Probleme, die dadurch entstehen können,
müssen durch den Staat gelöst werden
(Übertragung auf das System Schule)
DEWEY: Erfahrung:
5 pkt
5 pkt
Erfahrungen:
Resultat von Sachbezogenen und sozialen Interaktionen
primäre Erfahrungen:
Resultat des praktischen Handelns
Fundament für Kommunikations und Reflexionsprozesse
sekundäre Erfahrungen:
Resultat dieser Kommunikations und Reflexionsprozesse
Theorie-Wissen
müssen sich in der Praxis bewähren
Fokus von Dewey Pädagogik:
Handlungen, also nicht das Kognitive
Verlauf der Erfahrung:
Praxis (primäre Erfahrung),
Theorie (sekundäre Erfahrung)
Praxis (Bewährung des Theorie- Wissens)
Resultat von Sachbezogenen und sozialen Interaktionen
primäre Erfahrungen:
Resultat des praktischen Handelns
Fundament für Kommunikations und Reflexionsprozesse
sekundäre Erfahrungen:
Resultat dieser Kommunikations und Reflexionsprozesse
Theorie-Wissen
müssen sich in der Praxis bewähren
Fokus von Dewey Pädagogik:
Handlungen, also nicht das Kognitive
Verlauf der Erfahrung:
Praxis (primäre Erfahrung),
Theorie (sekundäre Erfahrung)
Praxis (Bewährung des Theorie- Wissens)
JOHN DEWEY:
forschendes Lernen:
6 pkt
forschendes Lernen:
6 pkt
kein rein rezeptiver Prozesse.
Inhalte werden nicht nur passiv aufgenommen
kein rein aktiver Prozess
stattdessen: Balance zwischen aktiven und passiven Prozessen
Deweys Anspruch:
Eigenaktivität und Selbstverantwortung
(für den Erfolg des Lernprozesses) des Lernenden steht im Mittelpunkt
umsetzung der kommunikativen und interaktiven Pädagogik in eine konkrete Unterrichtsmethodik
Dewey entwickelte einen prototypischen Ablauf erziehender Unterrichtsprozesse
die verschiedenen Prozesse beeinflussen die Entwicklung und den Erfolg des forschenden Lernens
synonym: erziehender Unterricht = forschender Lernprozess
Inhalte werden nicht nur passiv aufgenommen
kein rein aktiver Prozess
stattdessen: Balance zwischen aktiven und passiven Prozessen
Deweys Anspruch:
Eigenaktivität und Selbstverantwortung
(für den Erfolg des Lernprozesses) des Lernenden steht im Mittelpunkt
umsetzung der kommunikativen und interaktiven Pädagogik in eine konkrete Unterrichtsmethodik
Dewey entwickelte einen prototypischen Ablauf erziehender Unterrichtsprozesse
die verschiedenen Prozesse beeinflussen die Entwicklung und den Erfolg des forschenden Lernens
synonym: erziehender Unterricht = forschender Lernprozess
DEWEY:
Die Fünf Säulen des erziehenden Unterrichts:
5+4pkt
Die Fünf Säulen des erziehenden Unterrichts:
5+4pkt
1. Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
2. Das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. Die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. Die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis: Theorie: Praxis
verbindung von
praxisorienterter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation
beide Komponenten sind unverzichtbar (Einheit)
Die Formel learning by doing ist nur eine unzureichende Umschreibung
Erziehung und unterricht werden durch die Verbindung von primärer und sekundärer Erfahrung zusammen gehalten
2. Das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. Die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. Die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis: Theorie: Praxis
verbindung von
praxisorienterter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation
beide Komponenten sind unverzichtbar (Einheit)
Die Formel learning by doing ist nur eine unzureichende Umschreibung
Erziehung und unterricht werden durch die Verbindung von primärer und sekundärer Erfahrung zusammen gehalten
Beispiele für die 5 Stufen des erziehenden Unterrichts (aus der Laborschule von John Dewey)
5+5+3
5+5+3
John Dewey leitete von 1896 bis 1903 gemeinsam mit seiner Frau einer Laborschule in Chicago –
es wurden neue Unterrichtsmethoden erprobt
Thema der Unterrichtseinheit:
Mehlherstellung (Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren)
Vorbereitung: die Bedeutung von Weizen für die Produktion von Brot wurde kommunikativ erarbeitet
1. Stufe: Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
2. Stufe
Das Problem und das reflektierende Denken
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöster werden, ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
3. Stufe: Tatsachen-Material entdecken
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können,
das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
4. Stufe
Hypothese und vorgeschlagene Lösung des Problems
Der Plan Weizenkörner mit dem Handmörser zerstampfen und zermahlen
Hypothese: unbewiesene Annahme, das Problem lösen zu können (vermutet Lösung)
gemeinsame Entwicklung einer Hypothese: soziale Kommunikation
5. Stufe
Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.tta
Kommentar von John Dewey:
In der Werkstattarbeit und in allen solchen fällen werden die Kinder (in Kommunikationsprozessen) dahin geführt, einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist, sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate), bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
es wurden neue Unterrichtsmethoden erprobt
Thema der Unterrichtseinheit:
Mehlherstellung (Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren)
Vorbereitung: die Bedeutung von Weizen für die Produktion von Brot wurde kommunikativ erarbeitet
1. Stufe: Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
2. Stufe
Das Problem und das reflektierende Denken
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöster werden, ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
3. Stufe: Tatsachen-Material entdecken
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können,
das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
4. Stufe
Hypothese und vorgeschlagene Lösung des Problems
Der Plan Weizenkörner mit dem Handmörser zerstampfen und zermahlen
Hypothese: unbewiesene Annahme, das Problem lösen zu können (vermutet Lösung)
gemeinsame Entwicklung einer Hypothese: soziale Kommunikation
5. Stufe
Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.tta
Kommentar von John Dewey:
In der Werkstattarbeit und in allen solchen fällen werden die Kinder (in Kommunikationsprozessen) dahin geführt, einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist, sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate), bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
DEWEY: Bsp:
1. Stufe:
5 pkt
1. Stufe:
5 pkt
Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
DEWEY: Bsp:
2. Stufe
6 pkt
2. Stufe
6 pkt
Das Problem und das reflektierende Denken
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöste werden,
ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöste werden,
ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
DEWEY: Bsp.:
3. Stufe:
5 pkt
3. Stufe:
5 pkt
Tatsachen-Material entdecken
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können, das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können, das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
DEWEY: Bsp:
5. Stufe
3 pkt
5. Stufe
3 pkt
Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.
DEWEY: Bsp.: Kommentar von John Dewey:
2 pkt
2 pkt
In der Werkstattarbeit und in allen solchen fällen werden die Kinder (in Kommunikationsprozessen) dahin geführt,
einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist,
sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate),
bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist,
sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate),
bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
John Dewey –Zentrale Aussagen
kommunikative Interaktionspädagogik
kommunikative Interaktionspädagogik
-forschendes Lernen:
-Interaktion und Kommunikation
-aktiv-passiver Prozess
-beide Seiten des Lernens müssen ausbalanciert sein
-Lernen geht immer vom Lernenden aus
-Eigenaktivität
-Selbstverantwortung für gelingende soziale Lernprozesse
Theodor W. Adorno(1903-1969)
Dialektik der Bildung
ADORNO unterzieht den Bildungsbegriff einer scharfen Kritik.
Dialektik der Bildung
ADORNO unterzieht den Bildungsbegriff einer scharfen Kritik.
1. Anstatt zur Freiheit und Humanität zu Führen, setzen sich Inhumanität und Herrschaft durch: die Vernunft will über die Natur herrschen, diese rational technisch unterwerfen. (Instrumentelle Vernunft)=> je mehr der Mensch aus der Natur raus kommt, desto mehr herrscht das System über ihn.
2. Ziel der Aufklärung zunächst: Befreiung von Angst und Aberglaube =>Herrschaft über die Natur, auch in wissenschaftlicher Zurichtung. Natur wird zum Gegenstand der Erkenntnis
3. identifizierendes Denken will alles analysieren , ordnen, vermessen, gliedern ...und nichts außerhalb soll es geben.
Die Herrschaft über die Natur wird zugleich die Herrschaft über die Natur des Menschen.
4. Der Mensch wird von der Natur entfremdet
5. Das Denken verarmt, versachlicht... menschliche Erfahrungen verarmen...
6. Kritik an der Aufklärung: scheitern derselben: es wurde Fortschritt durch Vernunft versprochen, aber die menschheit ist dennoch in Unmenschlichkeit verfallen (der Gipfel "Holocaust).
7. Kunst könnte die verlorene Verbindung Mensch-Welt wieder herstellen...stellt das chaotische, vielseitige entgegen der Ordnnung und dem Bekannten...
2. Ziel der Aufklärung zunächst: Befreiung von Angst und Aberglaube =>Herrschaft über die Natur, auch in wissenschaftlicher Zurichtung. Natur wird zum Gegenstand der Erkenntnis
3. identifizierendes Denken will alles analysieren , ordnen, vermessen, gliedern ...und nichts außerhalb soll es geben.
Die Herrschaft über die Natur wird zugleich die Herrschaft über die Natur des Menschen.
4. Der Mensch wird von der Natur entfremdet
5. Das Denken verarmt, versachlicht... menschliche Erfahrungen verarmen...
6. Kritik an der Aufklärung: scheitern derselben: es wurde Fortschritt durch Vernunft versprochen, aber die menschheit ist dennoch in Unmenschlichkeit verfallen (der Gipfel "Holocaust).
7. Kunst könnte die verlorene Verbindung Mensch-Welt wieder herstellen...stellt das chaotische, vielseitige entgegen der Ordnnung und dem Bekannten...
Kritik an der Kulturindustrie
1. Totalität und Massenbetrug
2. Produkte sind auf Konsum, auf Massen ausgerichtet
3. Beeinflussung und Manipulation der Menschen;
„Fesselung des Bewusstseins“
4. Bedürfnissteuerung und Nivellierung
5. Bildung und Kunst dienen der Unterhaltung und Zerstreuung
6. Folge:
Verlust des Widerstands, des selbstständigen und kritischen Denkens
7. Anpassung an und Einvernehmlichkeit der Menschen mit diesem Zustand (Sozialisierung) - Flucht vor dem Gedanken an Widerstand
Es gibt nach ADORNO kein Zurück mehr-
die ursprüngliche Bildung ist verloren.
Sie kann nur noch als Antithese, als Kritik zur Halbbildung und kritische Reflexion auf Gesellschaft dienen.
sozialisierte Halbbildung (aktuell??)
Kulturindiústrie sozialisiert den Menschen, lässt Bedürfnisse und Erwartungen entstehen , dadurch etablieren sich Sehgewohnheiten und standardisierte Wahrnehmungen. Beschleunigung und Wechsel prägen die Spaßkultur und verhindern responsives, verzögerndes Verhalten: der Mensch kann die Welt nicht mehr durchdringen
=> die Bildungsidee ist entleert
=> die Bildungsidee ist entleert
erkläre Kritik an der Kulturindustrie
in Ihren Beiträgen wird deutlich, was den Kern der Kritik Adornos an der Kulturindustrie ausmacht:
Durch die Verdinglichung von Bildungsgütern sowie ihre Anpassung an Marktmechanismen werden Bildungserfahrungen, als Veränderung des Bewusstseins in der Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Fremden, verhindert.
Viele Grüße
Durch die Verdinglichung von Bildungsgütern sowie ihre Anpassung an Marktmechanismen werden Bildungserfahrungen, als Veränderung des Bewusstseins in der Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Fremden, verhindert.
Viele Grüße
Scheitern bereits in der Bildungsidee verankert, warum?
ursprüngliche Gedanken der Bildung, 6 Momente für Bildung,
keinen bestand mehr- BIldung wir Halbbildung und so unter dem heutigen Zustand zum Scheitern verurteilt
[Was Adorno betrifft, setzt genau hier seine Kritik an:
eine dem wahren Bildungsbegriff entfremdete "Halbbildung" ist entstanden, und sie ist gesellschaftlich anerkannt (-> Kritik an der Kulturindustrie).
Das Ziel von Bildung: Einstellungsänderung gegenüber sich selbst, Mitmenschen und der Welt und: Ermöglichung der Freiheit und Selbstbestimmung im Denken und Handeln wird durch diese Entwicklung verfehlt.]
keinen bestand mehr- BIldung wir Halbbildung und so unter dem heutigen Zustand zum Scheitern verurteilt
[Was Adorno betrifft, setzt genau hier seine Kritik an:
eine dem wahren Bildungsbegriff entfremdete "Halbbildung" ist entstanden, und sie ist gesellschaftlich anerkannt (-> Kritik an der Kulturindustrie).
Das Ziel von Bildung: Einstellungsänderung gegenüber sich selbst, Mitmenschen und der Welt und: Ermöglichung der Freiheit und Selbstbestimmung im Denken und Handeln wird durch diese Entwicklung verfehlt.]
Zusammenhang Bildung und Kultur
Sie weist einen Doppelcharakter auf: einerseits "Geisteskultur" als zweckfreie Auseinandersetzung mit der Welt, andererseits "Gestaltung des realen Lebens".
Bildung steht auch für die Aneignung und Auseinandersetzung mit Kultur durch den Einzelnen. Als ein Verhältnis zur Welt, das weder durch Anpassung an die Welt noch durch völlige Distanz bestimmt ist.
Aber da laut Adorno: Kultur zur Massenware wird, in die Geisteskultur abgedriftet wird, ohne den Bezug zum realen Leben zu Erhalten, findet keine Auseinandersetzung zwischen beiden mehr statt. Bildungsentleerung
Was ist Halbbildung
Unter Halbbildung versteht Adorno nicht den Weg zur Bildung,sondern ihre Auflösung.
Die kritische Haltung des Menschen geht verloren, Bildungsinhalte werden an das Bewusstsein angepasst. Halbgebildete wollen sich nicht mit einer Sache auseinandersetzen, sie wollen Sie nur wissen.
Kultur wird nicht um ihres Inhaltes Willen betrachtet, sondern nur um mitreden zu können und um selbst gesehen zu werden. Damit stillt der Mensch sein Geltungsbedürfnis.
Im Gegensatz zum Ungebildeten ist der Halbgebildete aber nicht mehr in der Lage, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln.
Die kritische Haltung des Menschen geht verloren, Bildungsinhalte werden an das Bewusstsein angepasst. Halbgebildete wollen sich nicht mit einer Sache auseinandersetzen, sie wollen Sie nur wissen.
Kultur wird nicht um ihres Inhaltes Willen betrachtet, sondern nur um mitreden zu können und um selbst gesehen zu werden. Damit stillt der Mensch sein Geltungsbedürfnis.
Im Gegensatz zum Ungebildeten ist der Halbgebildete aber nicht mehr in der Lage, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln.
der halbgebildete
Es geht nur um ökonomische Sicherheiten. Hier geht es um ein immer mehr, was man sich alles kaufen kann. Mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Kinder(Besitz). Das wirkliche Wissen geht verloren. Man genießt Kulturveranstaltungen um gesehen zu werden, um seine Netzwerke zu vergrößern, aus denen man sich dann auch wieder Vorteile erhofft und verschafft. Kinder müssen in der Schule gute Noten hervorbringen, damit sie einen guten Abschluss schaffen und somit eine gute Ausbildung absolvieren(Studium). Hier geht es nicht um wirkliches Wissen sondern möglichst viel in möglichst kurzer Zeit, möglichst schnell der Wirtschaft als Subjekt(Objekt) zur Verfügung zu stehen. Kritik ist unerwünscht. Funktionieren ist die Devise.
LG
LG
Beschreiben Sie das antinomische Wesen von Bildung
Antinomisch bedeutet „widersprüchlich“. Widersprüchlich ist das Wesen von Bildung, weil Bildung das Versprechen nicht einlöst, das es gibt. Es verspricht Bildung für alle und kann dies doch nicht halten, weil das Proletariat ausgegrenzt wird. Bildung hat die Freiheit und Gleichheit aller zur Voraussetzung und zum Ziel, erreicht über das Bildungsmonopol jedoch nur die, die Gleicher sind als andere.
Bildung ist also nur Halbbildung. Antinomisch ist das Wesen deshalb, weil der Begriff Bildung bei der Berücksichtigung aller Fakten aussagt, dass es Bildung nicht gibt. Bildung ist eine Antithese und die Formel könnte lauten:
wenn: Bildung = Halbbildung
und: Halbbildung ≠ Bildung
gleich: Bildung ≠ Bildung
aktuelle Bedeutung Adornos
Meiner Meinung nach ist es auch heute noch so, wie Adorno das Problem beschreibt:
Theoretisch ist Bildung für alle und in gleichem Maße möglich. Sieht man aber die Realität, drängen soziale Unterschiede schon viele dazu statt z.B. zu studieren eine Ausbildung anzufangen.
Auf der anderen Seite zeigen sich diejenigen die es "sich leisten können".
Ein Studium gehört dazu,auch wenn man eigentlich keine Lust dazu hat. Immerhin kann man sich hinterher Doktor, Master usw.nennen, was wiederum zu höheren Einnahmen führt.
Außerdem schindet so ein Titel ja schon Eindruck und zeigt unausgesprochen, das derjenige Ahnung haben muss!
Dann muss man aber auch die "Öffentlichkeitsarbeit" leisten, die"seinem Stand entspricht". Schließlich will man mitreden können.
Der Typus des Halbgebildeten
1. keine Vertiefung oder Anstrengung durch Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten;
es reicht bloße Informiertheit und
unreflektiertes Wiedergeben von Oberflächlichkeiten
2. schmückt sich mit „angesagten“ Konsumgütern,
will „mitreden“ können (Nutzen und Prestigegewinn)
3. beharrt auf seinem Halbwissen;
Besserwisserei-
lässt sich nicht auf nonkonformistische Inhalte ein
Realität
1. Bildung ist zur Halbbildung geworden
2. Freiheit und Gleichheit der Bürger wurde nicht realisiert
(das Bürgertum setzte sich vom Proletariat ab)
3. Bildung wird funktionalisiert zu einem Berechtigungswesen,
einem staatlichen System von Prüfungen und Zertifikaten,
die vermeintliche Test- und Messbarkeit suggerieren
4. Bildung als „Mittel zum Zweck“,
als Ware mit Marktwert,
als Unterscheidungsmerkmal von „Gebildeten“ und „Ungebildeten“
5. Sinnentleerung der Bildung
6. führt zu Vermarktung von Bildung durch die Konsumindustrie
Halbbildung
1. Bildung wurde während des Neuhumanismus
zu einer Lebensform der „legitimen Kultur“
2. Bildung und Kultur vereinen ursprünglich beide Spannungselemente:
a) Geisteskultur
(autonome Sphäre der reflexiven Auseinandersetzung mit sich und der Welt als Selbstzweck)
b) Handlungskultur
(Gestaltung des realen Lebens, Bezug zur realen Welt)
3. beides sollte ausgeglichen enthalten sein
(also weder ein Rückzug in die Geisteswelt mit Ausblendung der Realität noch
ein reiner Dienst zur Erfüllung ökonomischer bzw. gesellschaftlicher Zwecke)
4. das Gegenteil ist der Fall:
der bildungstheoretische Anspruch und
die empirische Wirklichkeit gingen unvereinbar auseinander,
da Bildung einseitig wurde und ihr grundlegendes Element der Spannung sich auflöste >
sie entwickelte sich zur Halbbildung
5. das Scheitern der Bildungsidee ist in ihrem Begriff angelegt:
historische Entwicklung der Halbbildung
bürgerliche Gesellschaft redet über Freiheit und Gleichheit, lebt sie aber nicht
Bildung nicht für alle
Geisteskultur wird geschaffen, als freier Raum für die Auseinandersetzung mit der Welt, sie verschleiert Ungerechtigkeit und legitimiert die Herrschaftsstrukturen. Nur als Geisteskultur steht sie in keiner Spannung zum wirklichen Leben, trotzdem ist sie Bestandteil der Ordnung des Systems.
Es ensteht die Funktionalisierung von Bildung mit Tests, Ausbildungen usw.
Bildung bringt Privilegien, einen sozialen Status und ist somit entleert. Kulturgüter als massenware entstehen.
Bildung nicht für alle
Geisteskultur wird geschaffen, als freier Raum für die Auseinandersetzung mit der Welt, sie verschleiert Ungerechtigkeit und legitimiert die Herrschaftsstrukturen. Nur als Geisteskultur steht sie in keiner Spannung zum wirklichen Leben, trotzdem ist sie Bestandteil der Ordnung des Systems.
Es ensteht die Funktionalisierung von Bildung mit Tests, Ausbildungen usw.
Bildung bringt Privilegien, einen sozialen Status und ist somit entleert. Kulturgüter als massenware entstehen.
Dialektik der Aufklärung
1. Widerspruch der Aufklärung:
Versprechen des Fortschritts und der Humanität durch Vernunft- in der Realität jedoch Verfall in die Unmenschlichkeit (Scheitern der Aufklärung)
2. Begründung dafür:
die Dominanz der „instrumentellen Vernunft“
-eine zweckrational bestimmte Vernunft,
die die Herrschaft über Welt und Natur
(und damit auch über den Menschen) anstrebt
(>Verobjektivierung der Natur)
3. Folge:
die rationale Zurichtung der Natur lässt keinen unmittelbaren Zugang mehr zur Welt zu
(„der Animismus hatte die Sache beseelt, der Industrialismus versachlicht die Seelen“)
4. Resultat:
-Verarmung der Seele und menschlicher Erfahrungen
-Entfremdung von Welt und Natur
-Trennung von Geist(Verstand) und Seele
5. Gegenpol dazu:
die Kunst
Formulieren Sie einen Satz, der die Unterscheidung von Föderalismus und Korporatismus trennscharf verdeutlicht.
Förderalismus:
Föderalismus bezieht sich auf die Aufgaben- u. Kompetenzverteilung auf rein staatlicher Ebene zwischen einem Gesamtstaat und Gliedstaaten;
Korporatismus:
Korporatismus bezieht sich auf die Einbindung nicht-staatlicher Interessengruppen in die Politikgestaltung durch Übertragung hoheitlicher Aufgaben.
Föderalismus bezieht sich auf die Aufgaben- u. Kompetenzverteilung auf rein staatlicher Ebene zwischen einem Gesamtstaat und Gliedstaaten;
Korporatismus:
Korporatismus bezieht sich auf die Einbindung nicht-staatlicher Interessengruppen in die Politikgestaltung durch Übertragung hoheitlicher Aufgaben.
Tags: Förderalismus, Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
In welches Verhätnis zueinander stehen Staat, Bund und Länder? Sind diese Begriffe oder auch nur zwei dieser Begriffe synomym verwendbar?
Staat: eine Einheit, die sich aus Bund und Ländern zusammensetzt
Bund: staatliche Gemeinschaft, die sich aus den Einzelstaaten (Bundesländern) zusammensetzt
Länder: Einzelstaaten, mit allen staatlichen Hoheitsrechten
Art. 30 und 70 ff GG regeln die Hoheitsrechte der Länder und damit auch die Hoheitsrechte des Bundes
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das GG keine anderen Regelungen trifft. Das Grundgesetz muss daher also, dem Bund seine Kompetenzen ausdrücklich zuweisen.
Kein Begriff ist das Synomym eines anderen Begriffs!
staatliche Aufgaben werden durch den Bund und die Länder wahrgenommen
Bund: staatliche Gemeinschaft, die sich aus den Einzelstaaten (Bundesländern) zusammensetzt
Länder: Einzelstaaten, mit allen staatlichen Hoheitsrechten
Art. 30 und 70 ff GG regeln die Hoheitsrechte der Länder und damit auch die Hoheitsrechte des Bundes
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das GG keine anderen Regelungen trifft. Das Grundgesetz muss daher also, dem Bund seine Kompetenzen ausdrücklich zuweisen.
Kein Begriff ist das Synomym eines anderen Begriffs!
staatliche Aufgaben werden durch den Bund und die Länder wahrgenommen
Tags: Bund und Länder, Staat
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Was ist gemeint, wenn Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe bezeichnet wird?
Berufsbildung ist eine öffentliche Aufgabe, weil sie weder eine rein staatliche noch eine rein private Angelegenheit darstellt, sondern ein Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen ist.
Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe zu verstehen bedeutet die gemeinschaftliche Verantwortlichkeit von Staat, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden in Bezug auf das System der Berufsbildung im Interesse der Öffentlichkeit = Großteil der Bevölkerung.
Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe zu verstehen bedeutet die gemeinschaftliche Verantwortlichkeit von Staat, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden in Bezug auf das System der Berufsbildung im Interesse der Öffentlichkeit = Großteil der Bevölkerung.
Tags: Berufsausbildung öffentliche Aufgabe
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Erklären Sie mit eigenen Worten, was sich hinter dem Begriff Neokorporatismus verbirgt!
Neokorporatismus ist die Einbindung von organisierten Interessen in die Poltik und ihre Teilhabe an der Formulierung und Ausführung von politischen Entscheidungen.
Neokorporatismus bedeutet die Übertragung und Einbindung (Inkorporierung) hoheitlicher Aufgaben, auf nicht staatliche- Akteure in die Politik. Diese Akteure werden in Entscheidungs, Durchführungs und Kontrolprozesse einbezogen. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Sozialpartnern basiert auf dem Konsensprinzip. Der Rahmen indem dies geschieht, wird durch den Staat vorgegeben.
Neokorporatismus bedeutet die Übertragung und Einbindung (Inkorporierung) hoheitlicher Aufgaben, auf nicht staatliche- Akteure in die Politik. Diese Akteure werden in Entscheidungs, Durchführungs und Kontrolprozesse einbezogen. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Sozialpartnern basiert auf dem Konsensprinzip. Der Rahmen indem dies geschieht, wird durch den Staat vorgegeben.
Tags: Neokorporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Aufgaben übernimmt der Staat im schulischen Bildungswesen und durch wen werden die staatlichen Aufgaben wahrgenommen? Begründen Sie Ihre Antwort mit dem GG!
staaliche Schulaufsicht: Art. 7 GG
= Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Leitung und Planung
= Festlegung der Ausbildungsgänge und Unterrichtsziele
Wahrnehmung durch die Länder
Chancengleichheit: Art 3 Abs. 3 GG
Wahrnehmung durch die Länder
Koordination der Schulpolitik:
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) seit 1949
Prinzip der freiwillgen Zusammenarbeit
verfassungsrechtlich nicht bindend
Wahrnehmung durch die Länder
innere Schulangelegenheiten:
Festlegung der Ziele und Inhalte des Unterrichts
Ausbildung, Einstellung und Finanzierung der Lehrer
strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens
Wahrnehmung durch die Länder
äußere Schulangelegenheiten:
Errichtung und Erhalt des Schulgebäudes
Einstellung und Finanzierung des nicht lehrenden Personals
kommunale Schulentwicklungsplanung
Wahrnehmung durch die Kommunen
der Bund hat keinerlei Kompetenzen im Bereich des schulischen Bildungswesens
= Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Leitung und Planung
= Festlegung der Ausbildungsgänge und Unterrichtsziele
Wahrnehmung durch die Länder
Chancengleichheit: Art 3 Abs. 3 GG
Wahrnehmung durch die Länder
Koordination der Schulpolitik:
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) seit 1949
Prinzip der freiwillgen Zusammenarbeit
verfassungsrechtlich nicht bindend
Wahrnehmung durch die Länder
innere Schulangelegenheiten:
Festlegung der Ziele und Inhalte des Unterrichts
Ausbildung, Einstellung und Finanzierung der Lehrer
strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens
Wahrnehmung durch die Länder
äußere Schulangelegenheiten:
Errichtung und Erhalt des Schulgebäudes
Einstellung und Finanzierung des nicht lehrenden Personals
kommunale Schulentwicklungsplanung
Wahrnehmung durch die Kommunen
der Bund hat keinerlei Kompetenzen im Bereich des schulischen Bildungswesens
Tags: Kompetenzen, staatliche Aufgaben im schulischen Bildungswesen
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Definieren Sie den Terminus: förderaler Staat!
Ein förderaler Staat ist ein Staat, der Entscheidungs- und Handlungskompetenzen teilweise auf autonome oder teilautonome Gliedstaaten überträgt.
Staatliche Aufgaben werden in Deutschland durch das GG an Bund und Länder übertragen.
Staatliche Aufgaben werden in Deutschland durch das GG an Bund und Länder übertragen.
Tags: förderaler Staat
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Begründen Sie, warum an dem uneinheitlichem ländereigenen Schulsystem festgehalten wird?
Gemäß Art. 30 und 70 GG sind die Länder für die Gesetzgebung im schulischen Bildingswesen zuständig. Dies kann nur durch eine GGänderung geändert werden.
Tags: Kulturhoheit
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Was bedeuten die Termini "Kulturhoheit" und "Kulturautonomie" der Länder
Mit Kulturhoheit ist die Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und -verwaltung (Schule und Hochschule) gemeint.
Die Kulkturhoheit ergibt sich aus Art. 30 und 70 GG.
Kulturhoheit = Kulturautonomie
Die Kulkturhoheit ergibt sich aus Art. 30 und 70 GG.
Kulturhoheit = Kulturautonomie
Tags: Kulturautonomie, Kulturhoheit
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Wem obliegt die Gesetzgebungskompetenz für den betrieblichen Teil der beruflichen Erstausbildung? Begründen Sie warum das so ist anhand des GG.
Die Gesetzgebungskompetenz für den betrieblichen Teil der beruflichen Erstausbildung (betriebliche Erstausbildung) liegt beim Bund.
Mit der Verabschiedung des BBiG macht der Bund von seinem Recht gebrauch, die betriebliche Ausbildung zu regeln, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.Art 74 Abs. 1 Nr.11 GG
Mit der Verabschiedung des BBiG macht der Bund von seinem Recht gebrauch, die betriebliche Ausbildung zu regeln, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.Art 74 Abs. 1 Nr.11 GG
Tags: Gesetzgebungskompetenz betriebliche Ausbildung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welches Gesetz regelt bundesweit einheitlich für den betrieblichen Teil der beruflichen Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf? Wer erlässt dieses Gesetz?
Berufsbildungsgesetz BBiG
Bundestag verabschiedet das (Bundes-)Gesetz
Bundesministerien erlassen als Rechtsverordnungen Ausbildungsordnungen für die anerkannten Ausbildungen
Bundestag verabschiedet das (Bundes-)Gesetz
Bundesministerien erlassen als Rechtsverordnungen Ausbildungsordnungen für die anerkannten Ausbildungen
Tags: berufliche Ausbildung, Gesetz
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Definieren Sie den Terminus "Kooperativer Förderalismus". Nennen Sie zwei Institutionen, deren Arbeit es Bund und Ländern ermöglicht, aufeinander abgestimmte bildungspolitische Entscheidungen zu treffen.
"Kooperativer Förderalismus": Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern und zwischen den Ländern (Bund-Länder-Politikverflechtung) für die Rahmenbedingungen bildungspolitischen Handelns
Institutionen:
KMK Kultusministerkonferenz
BLK Bund-Länder Koordinierungsausschuss beheimatet bei der KMK
Institutionen:
KMK Kultusministerkonferenz
BLK Bund-Länder Koordinierungsausschuss beheimatet bei der KMK
Tags: Kooperativer Förderalismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Kulturhoheit der Länder (Lernkarte)
Bezeichnet die primäre Zuständigkeit der deutschen Bundesländer zur Gesetzgebung und Verwaltung in den Bereichen Bildungs- und Kulturpolitik (Schul- und Hochschulwesen, Rundfunk, Fernsehen, Kunst).
Die Kulturhoheit der Länder ergibt sich im deutschen Föderalismus aus der Kompetenzregelung des Grundgesetzes.
GG Art. 30
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
GG Art. 70
(1) Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht.
Die Kulturhoheit der Länder ergibt sich im deutschen Föderalismus aus der Kompetenzregelung des Grundgesetzes.
GG Art. 30
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
GG Art. 70
(1) Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht.
Tags: Kulturhoheit der Länder
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bundeszuständigkeit im Bildungswesen (Lernkarte)
Die Zuständigkeit des Bundes im Bildungswesen beschränkt sich auf die außerschulische Berufsbildung und die Ausbildungsförderung (gemäß Art. 74 (1) Nr. 11, 12, 13 GG).
Für den Bereich der betrieblichen Ausbildung ist der Bund im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung, Art. 72 (1) GG und Art. 74 (1) Nr. 11, zuständig, da er mit der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes von seinem Recht der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz Gebrauch gemacht hat. Mit dem BBiG regelt der Bund also die betriebliche Ausbildung, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.
Bundesgesetze im Bildungswesen sind z.B.
* BBIG (Berufsbildungsgesetz),
* AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz),
* BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz)
* SGB III (Weiterbildungsregelungen im Sozialgesetzbuch)
Für den Bereich der betrieblichen Ausbildung ist der Bund im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung, Art. 72 (1) GG und Art. 74 (1) Nr. 11, zuständig, da er mit der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes von seinem Recht der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz Gebrauch gemacht hat. Mit dem BBiG regelt der Bund also die betriebliche Ausbildung, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.
Bundesgesetze im Bildungswesen sind z.B.
* BBIG (Berufsbildungsgesetz),
* AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz),
* BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz)
* SGB III (Weiterbildungsregelungen im Sozialgesetzbuch)
Tags: Bundeszuständigkeit im Bildungswesen
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Landeszuständigkeit im Bildungswesen (Lernkarte)
Die Länder sind nach den Artikeln 30 und 70 GG zuständig für die Schulgesetzgebung in der BRD.
·Art. 7 GG überträgt die Schulaufsicht auf den Staat. Die Ausführung dieser staatlichen Verpflichtung liegt bei den Ländern
·Zuständigkeiten: Schulgesetz, Schulaufsicht über das Land, innere Angelegenheiten (Ziele und Inhalte des Unterrichts, Personal, strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens) und Übertragung der äußeren Schulangelegenheiten an die Kommunen als Schulträger (Schulgebäude, nicht pädagogisches Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
·Art. 7 GG überträgt die Schulaufsicht auf den Staat. Die Ausführung dieser staatlichen Verpflichtung liegt bei den Ländern
·Zuständigkeiten: Schulgesetz, Schulaufsicht über das Land, innere Angelegenheiten (Ziele und Inhalte des Unterrichts, Personal, strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens) und Übertragung der äußeren Schulangelegenheiten an die Kommunen als Schulträger (Schulgebäude, nicht pädagogisches Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
Tags: Landeszuständigkeit im Bildungswesen
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Kooperativer Förderalismus (Lernkarte)
Kooperativer Föderalismus bezeichnet eine politische Praxis der Zusammenarbeit zwischen Bund und Gliedstaaten eines Bundesstaates, sich bei der jeweiligen Aufgabenerfüllung unabhängig von der jeweiligen Zuständigkeit gegenseitig zu unterstützen, Absprachen zu treffen und möglichst in Übereinstimmung miteinander zu entscheiden.
Die Institutionen KMK (Ständige Kulturministerkonferenz) und der Bund-Länder-Koordinierungsausschuss sind Institutionen, die es ermöglichen, aufeinander abgestimmte bildungspolitische Entscheidungen zu treffen.
Ein Aspekt in diesem Kontext ist die Koordination der Kultusministerien auf Länderebene, gemeinsam Lehrpläne für den Unterricht in Berufsschulen zu entwickeln, die in allen Bundesländern Gültigkeit besitzen.
Ein weiterer Aspekt sind die erforderlichen Absprachen des Bund-Länder- Koordinierungsausschusses, um die Ausbildungsordnungen der betrieblichen Berufsbildung (Zuständigkeit des Bundes) mit den Lehrplänen (Zuständigkeit der Länder) gemeinsam abzustimmen.
Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe erfüllen damit in der dualen Berufsausbildung einen "gemeinsamen Bildungsauftrag" mit im Bundesgebiet einheitlich gültigen Ausbildungsordnungen für die betriebliche Berufsausbildung und für alle Länder verbindlichen Rahmenlehrplänen für den berufsbezogenen Berufsschulunterricht.
Die Institutionen KMK (Ständige Kulturministerkonferenz) und der Bund-Länder-Koordinierungsausschuss sind Institutionen, die es ermöglichen, aufeinander abgestimmte bildungspolitische Entscheidungen zu treffen.
Ein Aspekt in diesem Kontext ist die Koordination der Kultusministerien auf Länderebene, gemeinsam Lehrpläne für den Unterricht in Berufsschulen zu entwickeln, die in allen Bundesländern Gültigkeit besitzen.
Ein weiterer Aspekt sind die erforderlichen Absprachen des Bund-Länder- Koordinierungsausschusses, um die Ausbildungsordnungen der betrieblichen Berufsbildung (Zuständigkeit des Bundes) mit den Lehrplänen (Zuständigkeit der Länder) gemeinsam abzustimmen.
Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe erfüllen damit in der dualen Berufsausbildung einen "gemeinsamen Bildungsauftrag" mit im Bundesgebiet einheitlich gültigen Ausbildungsordnungen für die betriebliche Berufsausbildung und für alle Länder verbindlichen Rahmenlehrplänen für den berufsbezogenen Berufsschulunterricht.
Tags: Kooperativer Förderalismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Akteure nehmen auf die korporatistischen Arragements im Rahmen der Organisation beruflicher Erstausbildung einfluss nehmen.
Staat: Bund und Länder
Bund: Regelungskompetenz für die betriebliche
Berufsausbildung BBiG
Länder: Schulgesetze für die Berufsschule
Arbeitgeber (Arbeitgeberverbände) und Arbeitnehmer (Gewerkschaften)
Einfluss auf inhaltliche und organisatorische Gestaltung der
Berufsausbildung
Beteiligung an den Entscheidungs- und Planungsprozessen
Beteiligung an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung
der Ausbildungsordnungen
Bund: Regelungskompetenz für die betriebliche
Berufsausbildung BBiG
Länder: Schulgesetze für die Berufsschule
Arbeitgeber (Arbeitgeberverbände) und Arbeitnehmer (Gewerkschaften)
Einfluss auf inhaltliche und organisatorische Gestaltung der
Berufsausbildung
Beteiligung an den Entscheidungs- und Planungsprozessen
Beteiligung an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung
der Ausbildungsordnungen
Tags: Akteure, Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Nennen Sie die drei Ebenen korporatistischer Arrangements in der beruflichen Erstausbildung und die der jeweiligen Ebene zugehörigen Institutionen und deren Gremien!
1. Ebene: Bundesebene
2. Ebene: Länderebene
3. Ebene: Kammerebene
Bundesebene:
Institution: Bundesinstitut für Berufsausbildung
Gremium: Hauptausschuss
Landesebene:
Institution: Landesregierung
Gremium: Landesausschuss für Berufsbildung
Kammerebene:
Institution: zuständige Stelle (IHK oder HWK)
Gremium: Prüfungsausschuss
2. Ebene: Länderebene
3. Ebene: Kammerebene
Bundesebene:
Institution: Bundesinstitut für Berufsausbildung
Gremium: Hauptausschuss
Landesebene:
Institution: Landesregierung
Gremium: Landesausschuss für Berufsbildung
Kammerebene:
Institution: zuständige Stelle (IHK oder HWK)
Gremium: Prüfungsausschuss
Tags: Ebenen und Akteure Korporatistischer Arrangements
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Welche Aufgaben werden in den unterschiedlichen Institutionen der drei Ebenen korporatistischer Arrangements in der beruflichen Erstausbildung wahrgenommen?
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
- Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung
- Dienstleistungs- und Beratungsfunktion für Politik, Wissenschaft und Praxis der Berufsbildung
- Mitwirkung an der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG und HwO
Hauptausschuss des BIBB
- Beratung der Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung
- Stellungnahme zum Entwur des Berufsbildungsberichts, zu vom BIBB vorbereiteten Entwürfen der Verordnungen
- Beschluss des jährlichen Forschungsprogramms
- Beschluss über Angelegenheiten des BIBB
- Empfehlungen zur einheitlichen Anwendung des BBiG
Landesausschuss für Berufsbildung
- Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen der schulischen und betrieblichen Berufsbildung
- Hinwirken auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung
- Empfehlungen zur Stärkung der regionalen Ausbildungs- und Beschäftigungssituation
- Berücksichtigung der Berufsbildung bei der Neuordnung und Weiterentwicklung des Schulwesens
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Kammer
- Anhörung und Unterrichtung in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung
- Beschluss der zur Durchführung der Berufsausbildung notwendigen Regelungen (Prüfungsordnungen, ..)
- Überwachungs- und Beschlussorgan
- Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung
- Dienstleistungs- und Beratungsfunktion für Politik, Wissenschaft und Praxis der Berufsbildung
- Mitwirkung an der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG und HwO
Hauptausschuss des BIBB
- Beratung der Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung
- Stellungnahme zum Entwur des Berufsbildungsberichts, zu vom BIBB vorbereiteten Entwürfen der Verordnungen
- Beschluss des jährlichen Forschungsprogramms
- Beschluss über Angelegenheiten des BIBB
- Empfehlungen zur einheitlichen Anwendung des BBiG
Landesausschuss für Berufsbildung
- Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen der schulischen und betrieblichen Berufsbildung
- Hinwirken auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung
- Empfehlungen zur Stärkung der regionalen Ausbildungs- und Beschäftigungssituation
- Berücksichtigung der Berufsbildung bei der Neuordnung und Weiterentwicklung des Schulwesens
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Kammer
- Anhörung und Unterrichtung in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung
- Beschluss der zur Durchführung der Berufsausbildung notwendigen Regelungen (Prüfungsordnungen, ..)
- Überwachungs- und Beschlussorgan
Tags: Aufgaben der Institutionen, Neokorporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Ausbildungsordnung, Funktion und Entstehung der Ausbildungsordnung
Ausbildungsordnungen werden auf Grundlage des BBiG bundeseinheitlich geregelt.
Jede Ausbildungsordnung enthält einen Ausbildungsrahmenplan, in dem festgelegt wird, in welcher Reihenfolge und in welchem Zeitraum die für den Ausbildungsberuf erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsberufsbild) im Ausbildungsbetrieb zu vermitteln sind.
Sie werden vom Staat, durch das BMBF, aufgrund des BBiG erlassen. Die Fachverbände der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sowie Bund und Länder sind im Rahmen eines staatlich vorgegebenen Abstimmungsprozesses an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen beteiligt. Wichtige Akteure des Abstimmungsprozesses sind der Bund-Länder Koordinierungsausschuss (--> kooperativer Föderalismus) und der Hauptausschuss des BIBB (- - > korporativer Tripartismus). Es wird keine Ausbildungsordnung erlassen, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben (Konsensprinzip).
Jede Ausbildungsordnung enthält einen Ausbildungsrahmenplan, in dem festgelegt wird, in welcher Reihenfolge und in welchem Zeitraum die für den Ausbildungsberuf erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsberufsbild) im Ausbildungsbetrieb zu vermitteln sind.
Sie werden vom Staat, durch das BMBF, aufgrund des BBiG erlassen. Die Fachverbände der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sowie Bund und Länder sind im Rahmen eines staatlich vorgegebenen Abstimmungsprozesses an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen beteiligt. Wichtige Akteure des Abstimmungsprozesses sind der Bund-Länder Koordinierungsausschuss (--> kooperativer Föderalismus) und der Hauptausschuss des BIBB (- - > korporativer Tripartismus). Es wird keine Ausbildungsordnung erlassen, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben (Konsensprinzip).
Tags: Ausbildungsordnungen
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Vorteile bietet die Beachtung des Konsensprinzips für die Organisation der beruflichen Erstausbildung des Staates?
Konsensprinzip
Bundesregierung erlässt keine Ausbildungsordnung, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben.
Vorteile des Staates:
* stellt eine Entlastung des Staates von aufwendiger Kompromissfindung dar
* der Staat kann nicht allein verantwortlich gemacht werden
* breite Akzeptanz in der Ausbildungspraxis, z.B. gegenüber den AO´s
* Vermeidung von Staats- und Marktversagen
* Der Staat muss nicht zwischen unterschiedlichen Vorschlägen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden entscheiden.
* Verhandlungspartner stehen in der Pflicht ihrer Verhandlungsergebnisse, diese gelten als verbindlich und müssen Eingang in die Praxis finden ("Bindung durch Partizipation")
* Das Konsensprinzip führt zu einer einvernehmlichen, für alle 3 Seiten zufrieden stellenden Einigung zwischen den Interessen des Staates, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. = Organisation kollektiver gesellschaftlicher Interessen --> gegenseitige Legitimation
Bundesregierung erlässt keine Ausbildungsordnung, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben.
Vorteile des Staates:
* stellt eine Entlastung des Staates von aufwendiger Kompromissfindung dar
* der Staat kann nicht allein verantwortlich gemacht werden
* breite Akzeptanz in der Ausbildungspraxis, z.B. gegenüber den AO´s
* Vermeidung von Staats- und Marktversagen
* Der Staat muss nicht zwischen unterschiedlichen Vorschlägen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden entscheiden.
* Verhandlungspartner stehen in der Pflicht ihrer Verhandlungsergebnisse, diese gelten als verbindlich und müssen Eingang in die Praxis finden ("Bindung durch Partizipation")
* Das Konsensprinzip führt zu einer einvernehmlichen, für alle 3 Seiten zufrieden stellenden Einigung zwischen den Interessen des Staates, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. = Organisation kollektiver gesellschaftlicher Interessen --> gegenseitige Legitimation
Tags: Konsensprinzip, Vorteile des Staates
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Nachteile bietet die Beachtung des Konsensprinzips für die Organisation der beruflichen Erstausbildung aus der Sicht des Staates?
Nachteile:
* Zeitverzögerung und Stillstand bei der Konsensfindung möglich
* 'Herrschaft der Verbände' => Entwertung von verfassungsgemäßen und gesetzlich legitimierten Entscheidungsinstanzen und mögliche Unterlaufung dieser
* durch Abtretung von politischen Kompetenzen an Sozialparteien zur Schaffung von Anreizen für Kooperation und Konsensfindung
* Erreichen eines kleinsten gemeinsamen Nenners bei hohem Aufwand der Konsensfindung zwischen den Verhandlungspartnern (Kompromisse)
* Zeitverzögerung und Stillstand bei der Konsensfindung möglich
* 'Herrschaft der Verbände' => Entwertung von verfassungsgemäßen und gesetzlich legitimierten Entscheidungsinstanzen und mögliche Unterlaufung dieser
* durch Abtretung von politischen Kompetenzen an Sozialparteien zur Schaffung von Anreizen für Kooperation und Konsensfindung
* Erreichen eines kleinsten gemeinsamen Nenners bei hohem Aufwand der Konsensfindung zwischen den Verhandlungspartnern (Kompromisse)
Tags: Konsensprinzip, Nachteile
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
korporativer Tripartismus, triparistisches Arrangement, Vier-Bänke Prinzip
korporativer Tripartismus:
Staat bezieht nicht-hoheitliche Entscheidungsträger und Akteure in den Entscheidungsprozess mit ein
hier: Staat, Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Legitimation durch das BBiG
Der Hauptausschuss des BIBB ist ein BEispiel für die konkrete Ausgestaltung der Beziehung zw. STaat, AG, AN im KOntext korporativen Tripartismus')
triparistisches Arrangement
Akteure: Staat (Bund, Länder), AG und AN Verbände,(--> Ausdrucksform eines solchen Arrangements: Kammern)
Nicht nur staatliche, sondern auch nicht-hoheitliche sind daran beteiligt Entscheidungen mit kollektiver bindender Wirkung herzustellen, auch in Form von Gesetzen.
Korporatistische Arrangements finden auf allen 3 Ebenen der betrieblichen Berufsausbildung statt (BIBB, Landesregierung, zuständige Stellen)
Vier-Bänke-Prinzip
im Hauptausschuss des BIBB (Bundesinstitut für berufliche Bildung)
Besetzung mit paritätischer Stimmenzahl: Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Bund und Länder
Staat bezieht nicht-hoheitliche Entscheidungsträger und Akteure in den Entscheidungsprozess mit ein
hier: Staat, Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Legitimation durch das BBiG
Der Hauptausschuss des BIBB ist ein BEispiel für die konkrete Ausgestaltung der Beziehung zw. STaat, AG, AN im KOntext korporativen Tripartismus')
triparistisches Arrangement
Akteure: Staat (Bund, Länder), AG und AN Verbände,(--> Ausdrucksform eines solchen Arrangements: Kammern)
Nicht nur staatliche, sondern auch nicht-hoheitliche sind daran beteiligt Entscheidungen mit kollektiver bindender Wirkung herzustellen, auch in Form von Gesetzen.
Korporatistische Arrangements finden auf allen 3 Ebenen der betrieblichen Berufsausbildung statt (BIBB, Landesregierung, zuständige Stellen)
Vier-Bänke-Prinzip
im Hauptausschuss des BIBB (Bundesinstitut für berufliche Bildung)
Besetzung mit paritätischer Stimmenzahl: Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Bund und Länder
Tags: korporativer Tripartismus, triparistisches Arrangement, Vier-Bänke Prinzip
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Institutionen im Föderalismus/ Korporatismus
Förderalismus | Korporatismus |
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss | Berufsausbildungsstelle der zuständigen Stelle |
KMK | Länderausschuss für Berufsbildung |
Hauptausschuss des BIBB |
Tags: Institutionen im Föderalismus/ Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Akteure im Föderalismus/Korporatismus
Institution | Förderalismus | Korporatismus | |
Berufsausbildungsausschuss der zuständigen Stelle | Je 6 Beauftragte der Arbeitsgeber sowie Arbeitnehmer, beratend: 6 Lehrer an Berufsschulen | ||
Landesausschuss für Berufsbildung | Je 1 Beauftragter der Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber, Beauftragter der obersten Landesbehörde | ||
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss | auf Länderseite Vertreter/innen der Kultusressorts aller Länder und auf Bundesseite Vertreter/innen der fachlich zuständigen Bundesministerien | ||
Hauptausschuss des BIBB | 5 Beauftragte des Bundes mit 8 Stimmen, je 8 Beauftragte der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Bundesländer mit je 1 Stimme, beratend: je 1 Beauftragter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände sowie 1 Beauftragter der Bundesagentur für Arbeit |
Tags: Akteure im Föderalismus/Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Was ist typisch für das deutsche System der beruflichen Erstausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf des dualen Systems und worin liegt der Unterschied zur anderen Industrienationen?
Berufsausbildung nach dem Berufskonzept
Ausgebildet wird für den Beruf und nicht ausschließlich für die betriebsspezifischen Anforderungen.
Die Ausbildung erfolgt nach beruflich standardisierten Qualifikationsanforderungen. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung im Rahmen des sog. dualen Systems, also an zwei Lernorten – Betrieb und Berufsschule.
Eine mehrjährige staatliche normierte und gleichzeitig weitgehend betrieblich organisierte Ausbildung ist typisch für das das deutsche System der beruflichen Erstausbildung. Damit wird gleichzeitig beruflich standardisiert und betrieblich spezialisiert gelernt.
Der Facharbeiter stellt ein berufliches Muster von Ausbildung und Arbeit dar.
Unter Berufsausbildung versteht man in Deutschland die nicht akademische Ausbildung. Diese Ausbildungsstufe entspricht dem Facharbeiter, ein typisch deutscher Arbeitskräftetypus. Mit dem Ende der Ausbildung erlangt der Facharbeiter eine Qualifikationszertifikat, die ihm ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten bietet.
Ausgebildet wird für den Beruf und nicht ausschließlich für die betriebsspezifischen Anforderungen.
Die Ausbildung erfolgt nach beruflich standardisierten Qualifikationsanforderungen. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung im Rahmen des sog. dualen Systems, also an zwei Lernorten – Betrieb und Berufsschule.
Eine mehrjährige staatliche normierte und gleichzeitig weitgehend betrieblich organisierte Ausbildung ist typisch für das das deutsche System der beruflichen Erstausbildung. Damit wird gleichzeitig beruflich standardisiert und betrieblich spezialisiert gelernt.
Der Facharbeiter stellt ein berufliches Muster von Ausbildung und Arbeit dar.
Unter Berufsausbildung versteht man in Deutschland die nicht akademische Ausbildung. Diese Ausbildungsstufe entspricht dem Facharbeiter, ein typisch deutscher Arbeitskräftetypus. Mit dem Ende der Ausbildung erlangt der Facharbeiter eine Qualifikationszertifikat, die ihm ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten bietet.
Tags: berufliche Ausbildung, deutsches System
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welches Konstrukt mittelt zwischen den Strukturen des Schulsystems und des Arbeitsmarktes? Begründen Sie Ihre Antwort.
Konstrukt: Beruf
= Zutritt zu den einschlägigen Tätigkeitsfeldern (Facharbeiter)
nach dem Abschluss der Schule Entscheidung zwischen dem dualen System der Ausbildung und der Universitätsausbildung
= Strukturierungselement des Lebenslaufes
Beruf bestimmt:
- horizontale (Sek I und II) und vertikale Gliederung (Haupt-, Real- und Gesamtschule) des Bildungssystems
- den Formalierungsgrad und die öffentliche Anerkennung von Bildungsgängen und Abschlüssen
- die Einsatz- und Verwertungsbedingungen von Arbeitskraft
- die Berechtigungen, Arbeitsmarktchancen und Statusansprüche der Berufsinhaber
= Zutritt zu den einschlägigen Tätigkeitsfeldern (Facharbeiter)
nach dem Abschluss der Schule Entscheidung zwischen dem dualen System der Ausbildung und der Universitätsausbildung
= Strukturierungselement des Lebenslaufes
Beruf bestimmt:
- horizontale (Sek I und II) und vertikale Gliederung (Haupt-, Real- und Gesamtschule) des Bildungssystems
- den Formalierungsgrad und die öffentliche Anerkennung von Bildungsgängen und Abschlüssen
- die Einsatz- und Verwertungsbedingungen von Arbeitskraft
- die Berechtigungen, Arbeitsmarktchancen und Statusansprüche der Berufsinhaber
Tags: Konstrukt Beruf, Mittler zw. Schule und Arbeitsmarkt
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als "...Muster von Arbeitskraft, ..."
jeder Beruf ist ein Abbild eines Musters, wie bestimmte Kompetenzen zusammengesetzt sind.
Die Bündelung der Kompetenzen bilden das Muster. Diese Kompetenzen sind auf den jeweiligen Beruf zugeschnitten. Die Gesamtheit der Kompetenzen bilden den Standard für die berufsbezogene Arbeitsaufgabe.
Die Bündelung der Kompetenzen bilden das Muster. Diese Kompetenzen sind auf den jeweiligen Beruf zugeschnitten. Die Gesamtheit der Kompetenzen bilden den Standard für die berufsbezogene Arbeitsaufgabe.
Tags: Definition Beruf
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als „……. relativ tätigkeitsunabhängige, gleichwohl tätigkeitsbezogene Zusammensetzungen und Abgrenzungen … von Mustern von Arbeitskraft“
Der Beruf definiert die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Tätigkeitsbereiches/Arbeitsfeldes. Innerhalb dieses Tätigkeitsbereiches können die praktischen Handhabungen aber variieren.
Die arbeitende Person ist durch ihren Beruf nicht ein für alle mal auf eine best. Tätigkeit festgelegt ist. Vielmehr ermöglicht es der Beruf, ein gewisses Spektrum von Tätigkeiten in verschiedenen, betrieblich organisierten Kontexten oder Produktionszusammenhängen auszuführen.
Die arbeitende Person ist durch ihren Beruf nicht ein für alle mal auf eine best. Tätigkeit festgelegt ist. Vielmehr ermöglicht es der Beruf, ein gewisses Spektrum von Tätigkeiten in verschiedenen, betrieblich organisierten Kontexten oder Produktionszusammenhängen auszuführen.
Tags: Beruf Defionition
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als „…….spezialisiertes, standardisiertes und institutionell fixiertes Muster von Arbeitskraft“
Beruf als
- spezialisiertes (umfasst einen speziellen Arbeitsbereich, der von anderen abgegrenzt ist),
- standardisiertes (nach Ausbildungsordnungen festgelegt, also nur eine klar definierte Qualifikationszusammensetzung) und
- institutionell fixiertes (Zertifikate, die durch Prüfungen der Kammern die Qualifikation belegen)
- spezialisiertes (umfasst einen speziellen Arbeitsbereich, der von anderen abgegrenzt ist),
- standardisiertes (nach Ausbildungsordnungen festgelegt, also nur eine klar definierte Qualifikationszusammensetzung) und
- institutionell fixiertes (Zertifikate, die durch Prüfungen der Kammern die Qualifikation belegen)
Tags: Beruf Defintion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als „….Muster von Arbeitskraft, die u. a. als Ware am Arbeitsmarkt gehandelt und gegen Bezahlung …. eingesetzt werden
Der Beruf beinhaltet ein bestimmtes Muster von Arbeitskraft, eine durch den Beruf definierte Zusammensetzung von Kompetenzen, die am Arbeitsmarkt gebraucht werden und somit wie eine Ware gehandelt werden können.
Der Arbeitgeber kann aufgrund des Berufsmusters bestimmte Qualifikationen "einkaufen", also jemanden mit entsprechendem Beruf einstellen, der Arbeitnehmer kann aufgrund seines Berufs bestimmte Qualifikationen nachweisen und somit seine Arbeitskraft gegen Lohn verkaufen.
Der Arbeitgeber kann aufgrund des Berufsmusters bestimmte Qualifikationen "einkaufen", also jemanden mit entsprechendem Beruf einstellen, der Arbeitnehmer kann aufgrund seines Berufs bestimmte Qualifikationen nachweisen und somit seine Arbeitskraft gegen Lohn verkaufen.
Tags: Beruf, Definition
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Beruf als „…. Muster von Arbeitskraft, die …. in fremdbestimmten, kooperativ-betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen eingesetzt werden“.
Beruf als Muster von Arbeitskraft (also eine bestimmte Zusammensetzung von Kompetenzen einer Person)
- die in fremdbestimmten (die Tätigkeit des Arbeitnehmers wird durch die Arbeitsabläufe bestimmt, er ist weisungsgebunden gegenüber seinem Vorgesetzten, er kann nicht selbst bestimmen, was er an seinem Arbeitstag machen möchte, er kann nicht kommen und gehen, wann er will usw.)
-kooperativ-betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen (Arbeiten müssen mit den KollegInnen koordiniert werden, Arbeitsabläufe müssen aufeinander abgestimmt werden, Abteilungen möglichst effizient zusammenarbeiten, Qualifikationen so ineinandergreifen, das das jeweilige Arbeitsziel erreicht wird)
eingesetzt werden.
- die in fremdbestimmten (die Tätigkeit des Arbeitnehmers wird durch die Arbeitsabläufe bestimmt, er ist weisungsgebunden gegenüber seinem Vorgesetzten, er kann nicht selbst bestimmen, was er an seinem Arbeitstag machen möchte, er kann nicht kommen und gehen, wann er will usw.)
-kooperativ-betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen (Arbeiten müssen mit den KollegInnen koordiniert werden, Arbeitsabläufe müssen aufeinander abgestimmt werden, Abteilungen möglichst effizient zusammenarbeiten, Qualifikationen so ineinandergreifen, das das jeweilige Arbeitsziel erreicht wird)
eingesetzt werden.
Tags: Beruf, Definition
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte klären Sie die Begriffe Allokation, Sozialisation und Selektion, indem Sie eine definitorische Annäherung versuchen
Allokation: Zuweisung von etwas für etwas (Verteilung bzw. Zuteilung von Lebenschancen)
Sozialisation: der Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt." (Geulen/Hurrelmann 1980, S.51)
Selektion: = Auslese, Aussondern und Auslese
Sozialisation: der Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt." (Geulen/Hurrelmann 1980, S.51)
Selektion: = Auslese, Aussondern und Auslese
Tags: Allokation, Selekton, Sozialisation
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie die Selektionsfunktion des Berufes unter Zuhilfenahme des Einführungstextes
Die Selektionsfunktion des Berufes besteht also darin, dass über den Beruf die Übergänge von Bildung in Beschäftigung gestaltet werden. Die mit dem Abschlusszertifikat erworbene und nachgewiesene Qualifikation bestimmt die Optionen, die der InhaberIn des berufl Zertifikates offenstehen.
Indem über die beruflichen Selektionslinien die Zuteilung von Lebenschancen festgelegt wird, wird auch bestimmt welches Einkommen jemand erreichen kann, welchen gesellschaftl Status er einnehmen kann
Die berufliche Erstausbildung im dualen System ist entlang von Berufsbildern orientiert. Horizontal (also auf einer Stufe stehend) in verschieden Berufe, wie Metzger, Schneider, Verkäuferin, GoldschmiedIn etc. Hier entstehen die Selektionslinien entlang der versch. Komeptenzbündel. (Ein Metzger hat wahrscheinlich keine Chance mit seinem Zertifikat eine Stelle als Goldschmied zu bekommen). Selektionslinien sind aber auch hierarchisch durch die Berufe gegeben: Die Krankenschwester kann nicht die Position des Arztes einnehmen.
Selektion also hins von Kompetenzbündel und hierarchischer Positionen.
Indem über die beruflichen Selektionslinien die Zuteilung von Lebenschancen festgelegt wird, wird auch bestimmt welches Einkommen jemand erreichen kann, welchen gesellschaftl Status er einnehmen kann
Die berufliche Erstausbildung im dualen System ist entlang von Berufsbildern orientiert. Horizontal (also auf einer Stufe stehend) in verschieden Berufe, wie Metzger, Schneider, Verkäuferin, GoldschmiedIn etc. Hier entstehen die Selektionslinien entlang der versch. Komeptenzbündel. (Ein Metzger hat wahrscheinlich keine Chance mit seinem Zertifikat eine Stelle als Goldschmied zu bekommen). Selektionslinien sind aber auch hierarchisch durch die Berufe gegeben: Die Krankenschwester kann nicht die Position des Arztes einnehmen.
Selektion also hins von Kompetenzbündel und hierarchischer Positionen.
Tags: berufliche Ausbildung, Selektionsfunktion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie die Allokationsfunktion des Berufes unter Zuhilfenahme des Einführungstextes.
Durch Berufe "wird die Zuweisung zu den einschlägigen Tätigkeitsfeldern über den Abschluss von geordneten Ausbildungsgängen und den Nachweis entsprechender Qualifikationszertifikate gesteuert."
Die Zertifikate und die normierten Ausbildungsgänge geben Auskunft darüber, für welchen Kontext ausgebildet wurde und das berücksichtigt also die Funktionsnotwendigkeiten in der Verteilung - - > Zuweisung.
Erleichtert wird diese Zuordnung dadurch, dass ein wichtiger Teil des Arbeitsmarktes in Deutschland berufsfachlich organisiert ist, d. h. Zutritt zu diesem Arbeitsmarkt hat man/frau nur, wenn er/sie über das entsprechende berufsfachliche Zertifikat verfügt.
Die Zertifikate und die normierten Ausbildungsgänge geben Auskunft darüber, für welchen Kontext ausgebildet wurde und das berücksichtigt also die Funktionsnotwendigkeiten in der Verteilung - - > Zuweisung.
Beruf | ||
Arbeitskraft mit Arbeitsplatzbedarf | Arbeitsplatz mit Arbeitskraftbedarf |
Erleichtert wird diese Zuordnung dadurch, dass ein wichtiger Teil des Arbeitsmarktes in Deutschland berufsfachlich organisiert ist, d. h. Zutritt zu diesem Arbeitsmarkt hat man/frau nur, wenn er/sie über das entsprechende berufsfachliche Zertifikat verfügt.
Tags: Allokationsfunktion, Beruf
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie die Sozialisationsfunktion des Berufes anhand des Einführungstextes Kap. 3.
Der Beruf übernimmt die Sozialisationsfunktion indem durch ihn
- sozialen Kontaktmöglichkeiten
- Formen der Lebensgestaltung
- Chancen persönlicher Entfaltung und Selbstverwirklichung.
- angemessene" Umgangsformen
- Konsumgewohnheiten
- Freizeitbeschäftigungen
vermittelt und bestimmt werden
Der Beruf hat Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Er bestimmt in welcher Art das Individuum zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt wird. Wie jemand „ist“ wird durch den Beruf bestimmt.
- sozialen Kontaktmöglichkeiten
- Formen der Lebensgestaltung
- Chancen persönlicher Entfaltung und Selbstverwirklichung.
- angemessene" Umgangsformen
- Konsumgewohnheiten
- Freizeitbeschäftigungen
vermittelt und bestimmt werden
Der Beruf hat Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Er bestimmt in welcher Art das Individuum zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt wird. Wie jemand „ist“ wird durch den Beruf bestimmt.
Tags: Beruf, Sozialisationsfunktion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie anhand von Textstellen des Einführungstextes (Kap.3), dass über den Beruf die Statuszuweisung der Individuen in die Gesellschaft erfolgt.
- dient gleichzeitig der Sicherung und Verbesserung der sozialen Position in der gesellschaftlichen Hierarchie der Berufsinhaber
- Berufe liefern Orientierungen und Handlungspotentiale zur Einordnung in einen sozialen Kontext.
- So sind Berufe mit bestimmten Vorstellungen über Ansehen und Einkommen verbunden und bieten ein entsprechend unterschiedliches Spektrum an Handlungs-, Entwicklungs- und Partizipationsmöglichkeiten des Individuums in der Gesellschaft. Bedeutung und Ansehen eines Berufes gehen über den einzelnen Betrieb/Arbeitsplatz hinaus und wirken auf die Gesellschaft zurück.
- Berufe liefern Orientierungen und Handlungspotentiale zur Einordnung in einen sozialen Kontext.
- So sind Berufe mit bestimmten Vorstellungen über Ansehen und Einkommen verbunden und bieten ein entsprechend unterschiedliches Spektrum an Handlungs-, Entwicklungs- und Partizipationsmöglichkeiten des Individuums in der Gesellschaft. Bedeutung und Ansehen eines Berufes gehen über den einzelnen Betrieb/Arbeitsplatz hinaus und wirken auf die Gesellschaft zurück.
Tags: Beruf, Statuszuweisung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Der Beruf wird als Strukturierungselement des Lebenslaufes verstanden. Bitte belegen Sie diese Funktion des Berufes anhand des Einführungstextes, Kap. 3.
Berufe ermöglichen eine stufenweise Entfaltung von Lebensplänen und werden damit zu einem entscheidenden Strukturierungselement des gesamten Lebenslaufs. Sie sind gleichermaßen Grundlage der persönlichen wie auch der sozialen Identität.
die strukturierenden Momente vollziehen sich auf zwei Ebenen:
- der individuellen Entwicklung (Verwirklichung von Lebensplänen)
- der sozialen Positionierung innerhalb der Arbeitswelt (Findung der sozialen Identität)
Die berufliche Erstausbildung ist sowohl im Hinblick auf den Übergang in eine Vollerwerbstätigkeit wie auch für den weiteren Erwerbsverlauf weiterhin von zentraler Bedeutung.
die strukturierenden Momente vollziehen sich auf zwei Ebenen:
- der individuellen Entwicklung (Verwirklichung von Lebensplänen)
- der sozialen Positionierung innerhalb der Arbeitswelt (Findung der sozialen Identität)
Die berufliche Erstausbildung ist sowohl im Hinblick auf den Übergang in eine Vollerwerbstätigkeit wie auch für den weiteren Erwerbsverlauf weiterhin von zentraler Bedeutung.
Tags: Beruf, Strukturierungselement
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie anhand der Textbausteine (Kap. 3) warum dem Beruf eine Schutzfunktion zugesprochen werden kann.
Berufe übernehmen damit für beide Seiten eine wesentliche Schutzfunktion. Der Zugriff des Unternehmens auf die Person des Arbeitenden bleibt beschränkt auf den Rahmen der arbeits- und tarifvertraglich geregelten Arbeitsbedingungen und der vom einzelnen Beruf definierten Zumutbarkeitsgrenzen. Berufe bilden den Rahmen für das Ausmaß an Akzeptanz betrieblicher Herrschaftsstrukturen, Entscheidungsprinzipien und Arbeitsbelastungen. Insofern definiert der Beruf nicht nur das Arbeitsvermögen, sondern auch das Reproduktionsvermögen der Arbeitskräfte, jene Qualifikationsmomente also, die einen übermäßigen Verschleiß und eine ausschließlich betriebsspezifische Vernutzung von Arbeitskraft verhindern.
Tags: Beruf, Schutzfunktion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Fassen Sie möglichst kurz in eigene Worte: Was ist ein Beruf?
Ein Beruf ist ein Komplex von Leistungen (d.h. ein spezifisches Gefüge von Tätigkeiten und Fertigkeiten), das einem Arbeitsgebiet zuzuordnen ist, in einer Ausbildung nach staatlichen Normen erworben und zertifiziert wird und gegen Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt werden kann, um die eigene Existenz ( oder die der Kernfamilie)zu sichern. Darüberhinaus kann die Arbeitsorganisation eines Berufes sowohl öffentlich oder privat, als auch nicht profitorientiert sein.
Tags: Beruf
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche rechtsverbindliche Norm liefert die Grundlage für den betrieblichen Teil der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf? Welches Instrument steht dieser Rechtsnorm für den schulischen Teil der Ausbildung als Empfehlung gegenüber?
betriebliche Teil der Ausbildung: Ausbildungsordnungen
schulische Teil der Ausbildung: Lehrpläne auf Grundlage der Rahmenlehrpläne
schulische Teil der Ausbildung: Lehrpläne auf Grundlage der Rahmenlehrpläne
Tags: Ausbildungsordnungen, Lehrpläne
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Wer ist für die Finanzierung des betrieblichen und wer für die Finanzierung des schulischen Teils der Ausbildung verantwortlich?
Finanzierung der betrieblichen Ausbildung: grundsätzlich durch den Ausbildungsbetrieb
Finanzierung der Berufsschule: durch den öffentlichen Schulträger
Finanzierung der Berufsschule: durch den öffentlichen Schulträger
Tags: berufliche Ausbildung, Finanzierung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Nennen sie die Rechtsgrundlagen, die die Ausbildung an sich (nicht den jeweiligen Ausbildungsberuf) regeln. Wer erlässt diese Rechtsgrundlagen?
Berufsbildungsgesetz (BBiG) für staatlich anerkannte Ausbildungsberufe
Handwerksordnung (HandwO) : für den Bereich des Handwerks
erlassen durch Bundestag
SchulG der einzelnen BL: für die schulische Berufsausbildung
erlassen durch die Landtage
Handwerksordnung (HandwO) : für den Bereich des Handwerks
erlassen durch Bundestag
SchulG der einzelnen BL: für die schulische Berufsausbildung
erlassen durch die Landtage
Tags: berufliche Ausbildung, Rechtsgrundlage
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Wer ist für die Überwachung der Ausbildung in Schule und Betrieb zuständig?
Überwachung der Berufsausbildung in der Berufsausbildung: Schulaufsicht
Überwachung der Durchführung der betrieblichen Ausbildung: zuständigen Stellen (IHK bzw. HWK)
Überwachung der Durchführung der betrieblichen Ausbildung: zuständigen Stellen (IHK bzw. HWK)
Tags: berufliche Ausbildung, Überwachung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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In welchem Dokument wird die zeitliche und sachliche Gliederung der Ausbildungsinhalte in Schule und Betrieb festgelegt?
Ausbildungsrahmenplan als Anlage der Ausbildungsordnung:
Reihenfolge und in welchem Zeitraum die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden.
Lehrpläne für den schulischen Teil
sind aufeinander abgestimmt
Reihenfolge und in welchem Zeitraum die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden.
Lehrpläne für den schulischen Teil
sind aufeinander abgestimmt
Tags: berufliche Ausbildung, Dokumente
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Nennen Sie die Rechtsgrundlage für das je individuelle Ausbildungsverhältnis für den schulischen und den betrieblichen Teil der Ausbildung.
schulische Teil der Ausbildung: – Berufsschule, der Auszubildende unterliegt i.d.R. der Schulpflicht
betriebliche Teil der Ausbildung: - privatrechtliche Vertrag (Ausbildungsvertrag)
betriebliche Teil der Ausbildung: - privatrechtliche Vertrag (Ausbildungsvertrag)
Tags: berufliche Ausbildung, Rechtsgrundlage
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Nennen Sie die für das System nicht akademischer beruflicher Erstausbildung relevanten Lernorte.
betriebliche Ausbildung: Betrieb bzw. überbetriebliche Ausbildungswerkstätten
schulische Ausbildung: Berufsschule
schulische Ausbildung: Berufsschule
Tags: berufliche Ausbildung, Lernorte
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Bitte nennen Sie als letzte Aufgabe dieser Woche die drei grundlegenden Prinzipien zur Organisation beruflicher Erstausbildung im Dualen System.
1. Berufsprinzip
2. Dualitätsprinzip
3. korporatistische Prinzip (Korporatismus)
2. Dualitätsprinzip
3. korporatistische Prinzip (Korporatismus)
Tags: Prinzipien zur Organisation beruflicher Erstausbildung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
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Kennen und verstehen Sie die dualen Grundelemente des Berufsbildungssystems? Können Sie sie benennen?
duale Grundelemente | betriebliche Ausbildung | schulische Ausbildung | |
Lernorte | Betrieb | Schule | |
Rechtsgrundlage für die Ausbildungsberufe | Ausbildungsordnung | Schulgesetz | |
Rechtsgrundlage für das Ausbildungsverhältnis | Berufsausbildungsvertrag | Berufsschulpflicht | |
Ausbildungsinhalte | betrieblicher Ausbildungsplan | Lehrplan | |
Rechtsgrundlage für die Ausbildung | Berufsbildungsgesetz | Schulgesetz | |
Ausbildungspersonal | Ausbilder | Berufsschullehrer | |
Beratung und Überwachung | Kammern und Innungen | Schulaufsicht | |
Finanzierung | Ausbildungsbetriebe | Länder, Kreise + Kommunen |
Tags: duale Grundelemente Berufsbildungssystem
Source: Skript 4
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Kennen und verstehen Sie die zentralen Prinzipien des dualen Systems?
Prinzip der öffentlichen Verantwortung - Ordnung der Berufsausbildung
Berufsausbildung ist weder eine ausschließlich staatliche noch eine ausschließlich private Angelegenheit
= Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen
Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit - Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen
Versorgung mit betrieblichen Ausbildungsstellen Regulation über den Markt -- Prinzip der Vertragsfreiheit
Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung - Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft
Kammern: Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Vorschriften für die Berufsausbildung + setzen Regeln für das betriebliche Ausbildungshandeln
Berufsprinzip - Institution des Berufes
Beruf konstituiert ein institutionelles Regelwerk
Berufsausbildung ist weder eine ausschließlich staatliche noch eine ausschließlich private Angelegenheit
= Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen
Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit - Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen
Versorgung mit betrieblichen Ausbildungsstellen Regulation über den Markt -- Prinzip der Vertragsfreiheit
Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung - Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft
Kammern: Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Vorschriften für die Berufsausbildung + setzen Regeln für das betriebliche Ausbildungshandeln
Berufsprinzip - Institution des Berufes
Beruf konstituiert ein institutionelles Regelwerk
Tags: zentralen Prinzipien des dualen Systems
Source: Skript 4
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Was ist eine Ausbildungsordnung?
- legt den Rahmen der Fähigkeiten und Orientierungen fest, die notwendig sind, um in einem speziellen Bereich als "beruflich qualifiziert" zu gelten
- definieren die "berufliche Handlungsfähigkeit" = Ziel der jeweiligen Ausbildung
- fixieren den Inhalt und die sachjliche Gliederung der betrieblichen Berufsausbildung
- definieren die "berufliche Handlungsfähigkeit" = Ziel der jeweiligen Ausbildung
- fixieren den Inhalt und die sachjliche Gliederung der betrieblichen Berufsausbildung
Tags: Ausbildungsordnung
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Was bedeutet Korporatismus in der beruflichen Ausbildung? Erstellen sie eine definition mit Bezug aud die Berufsbildung.
- institutionalisierte Koordination der Interessen (durch Berufsbildungsgesetz)
- Vermittlung von miteinander konkurierenden Ansprüchen (Intervention durch den Staat bzw. Liberalismus (Markt))
- Arbeitgeberverbände bzw. Kammern und Gewerkschaften gesetzlich normierte Beteiligung an Gremien und Ausschüssen = großer Einfluss auf Inhalte und Durchführung der Berufsausbildung
- Staat: fixiert die Rahmenbedingungen der betrieblichen Berufsausbildung (BBiG)
= staatlich vorgegebener Abstimmungsprozess zwischen Bund, Ländern, AG-verbänden, Kammern und Gewerkschaften für Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen
- auf allen Ebenen Gleichberechtigung
- Konsensprinzip: Grundlage für die Zusammenarbeit
= eine auf Dauer und geregelte Beziehung
- Vermittlung von miteinander konkurierenden Ansprüchen (Intervention durch den Staat bzw. Liberalismus (Markt))
- Arbeitgeberverbände bzw. Kammern und Gewerkschaften gesetzlich normierte Beteiligung an Gremien und Ausschüssen = großer Einfluss auf Inhalte und Durchführung der Berufsausbildung
- Staat: fixiert die Rahmenbedingungen der betrieblichen Berufsausbildung (BBiG)
= staatlich vorgegebener Abstimmungsprozess zwischen Bund, Ländern, AG-verbänden, Kammern und Gewerkschaften für Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen
- auf allen Ebenen Gleichberechtigung
- Konsensprinzip: Grundlage für die Zusammenarbeit
= eine auf Dauer und geregelte Beziehung
Tags: Korporatismus
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Zahlen
- 1/4 aller Betriebe bildet aus
- mehr als 1/2 aller Jugendlichen eines Geburtsjahrganges werden in einer beruflichen Ausbildung ausgebildet
- mehr als die Hälfte aller Bewerbungen um einen betrieblichen Ausbildungsplatz sind von Mädchen,
- jeder 5. Ausbildungsvertrag wird vor Ausbilidungsende gelöst
(die Hälfte davon im 1. Ausbildungsjahr)
2/3 der Abbrecher setzen ihre Qulifizierungsmaßnahmen fort
- mehr als 1/2 aller Jugendlichen eines Geburtsjahrganges werden in einer beruflichen Ausbildung ausgebildet
- mehr als die Hälfte aller Bewerbungen um einen betrieblichen Ausbildungsplatz sind von Mädchen,
- jeder 5. Ausbildungsvertrag wird vor Ausbilidungsende gelöst
(die Hälfte davon im 1. Ausbildungsjahr)
2/3 der Abbrecher setzen ihre Qulifizierungsmaßnahmen fort
Tags: Zahlen
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Merkmale einer großbetrieblichen Ausbildung
- eigene Ausbildungsabteilung mit eigenen hauptberuflichen Ausbildern
- Ausbildung in eigenen Ausbildungswerkstätten (von der Produktion getrennt)
- berufspraktische Ausbildung erfolgt systematisch nach planvoll strukturierten Lehrgängen
- ergänzender Theorieunterricht (zusätzlich zum Berufsschulunterricht)
- Möglichkeit der sozialen Betreuung
- hohe Legalitätsgrad ( gesetzliche Vorschriften werden eingehalten)
- Ausbildung größtenteils zum eigenen Fachkräftenachschub (gute Übernahmechancen)
- Ausbildung in eigenen Ausbildungswerkstätten (von der Produktion getrennt)
- berufspraktische Ausbildung erfolgt systematisch nach planvoll strukturierten Lehrgängen
- ergänzender Theorieunterricht (zusätzlich zum Berufsschulunterricht)
- Möglichkeit der sozialen Betreuung
- hohe Legalitätsgrad ( gesetzliche Vorschriften werden eingehalten)
- Ausbildung größtenteils zum eigenen Fachkräftenachschub (gute Übernahmechancen)
Tags: großbetriebliche Ausbildung
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Merkmale einer kleinbetrieblichen/ handwerklichen Ausbildung
- enge Verflechtung der Ausbildung mit Produktionsprozess (Abwicklung realer Aufträge)
- Beschränkung auf Kundenaufträge (beschränkte Qualifizierungsmöglichkeiten)
- situative und zufällige Lerneffekte (durch Mitarbeit im Produktionsprozess)
- auch Übernahme ausbildungsfremder (Hilfs-)Aufgaben
- Abhängigkeit der Ausbildung vom Engagement der Ausbilder
- theoretische Ausbildung nur in der Berufsschule
- keine zeitliche Abstimmung zwischen Ausbildungs- und Unterrichtsinhalten
- Übernahme nach Ausbildung oft unsicher
- Beschränkung auf Kundenaufträge (beschränkte Qualifizierungsmöglichkeiten)
- situative und zufällige Lerneffekte (durch Mitarbeit im Produktionsprozess)
- auch Übernahme ausbildungsfremder (Hilfs-)Aufgaben
- Abhängigkeit der Ausbildung vom Engagement der Ausbilder
- theoretische Ausbildung nur in der Berufsschule
- keine zeitliche Abstimmung zwischen Ausbildungs- und Unterrichtsinhalten
- Übernahme nach Ausbildung oft unsicher
Tags: kleinbetriebliche Ausbildung
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt? Rentabilitätkalkül
Rentabilitätskalkül: Entscheidungen über Art und Umfang betrieblicher Ausbildungsplätze fallen letztlich nach ökonomischen Kriterien
Das betriebliche Ausbildungsverhalten ist abhängig von den betrieblichen Kosten und Erträgen einer Ausbildung und von der jeweiligen Konjunkturlage.
In konjunkturschwachen Phasen geht das Angebot häufig überproportional zurück, in konjunkturstarken Perioden kann es ebenso überproportional zunehmen.
Mit steigender Arbeitslosigkeit sinkt das Ausbildungsstellenangebot, bei sinkender Arbeitslosigkeit steigt es wieder.
Zur Vermeidung externer Effekte neigen Betriebe mit kostenintensiven Ausbildungsplätzen zu einer Beschränkung des Ausbildungsangebots auf den für den Betrieb kalkulierten Nachwuchsbedarf an Fachkräften.
Das betriebliche Ausbildungsverhalten ist abhängig von den betrieblichen Kosten und Erträgen einer Ausbildung und von der jeweiligen Konjunkturlage.
In konjunkturschwachen Phasen geht das Angebot häufig überproportional zurück, in konjunkturstarken Perioden kann es ebenso überproportional zunehmen.
Mit steigender Arbeitslosigkeit sinkt das Ausbildungsstellenangebot, bei sinkender Arbeitslosigkeit steigt es wieder.
Zur Vermeidung externer Effekte neigen Betriebe mit kostenintensiven Ausbildungsplätzen zu einer Beschränkung des Ausbildungsangebots auf den für den Betrieb kalkulierten Nachwuchsbedarf an Fachkräften.
Tags: Rentabilitätskalkül
Source: Skript 4
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt?
betriebliche Ausbildungsmotive trotz hoher Kosten:
- Hoch qualifiezierte Facharbeiter lassen sich über den externen Arbeitsmarkt kaum rekrutieren bzw. sind mit höheren Lohnkosten verbunden.
- Ausbildungsbetriebe können das Fehlbesetzungsrisiko minimieren. (ggü Rekrutierung aus dem externen Arbeitsmarkt)
- Reduzierung der Fluktuationsrate (während der Ausbildung entsteht eine gewisse Verbundenheit)
- bessere Image von Ausbildungsbetrieben
- Hoch qualifiezierte Facharbeiter lassen sich über den externen Arbeitsmarkt kaum rekrutieren bzw. sind mit höheren Lohnkosten verbunden.
- Ausbildungsbetriebe können das Fehlbesetzungsrisiko minimieren. (ggü Rekrutierung aus dem externen Arbeitsmarkt)
- Reduzierung der Fluktuationsrate (während der Ausbildung entsteht eine gewisse Verbundenheit)
- bessere Image von Ausbildungsbetrieben
Tags: betriebliche Ausbildungsmotive
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt? anti- bzw- prozyklisches Ausbildungsverhalten
antizyklisches Ausbildungsverhalten: Überwiegend Kleinbetriebe in Handwerk und Handel aus Kosten-Nutzen-Erwaegungen stellen auch bzw. trotz einer unguenstigen Konjukturphase Ausbildungsplaetze bereit.
prozyklisches Ausbildungsverhalten: Überwiegend Grossbetriebe bieten besonders in konjunkturell guenstigen Phasen Ausbildungsplaetze an und halten sich ansonsten eher zurück.
prozyklisches Ausbildungsverhalten: Überwiegend Grossbetriebe bieten besonders in konjunkturell guenstigen Phasen Ausbildungsplaetze an und halten sich ansonsten eher zurück.
Tags: anti- bzw- prozyklisches Ausbildungsverhalten
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt? Schwammfunktion kleinbetrieblicher Ausbildung
Schwammfunktion kleinbetrieblicher Ausbildung:
In Zeiten eines Nachfrageüberhanges werden von den Kleinbetrieben mehr Ausbildungsplatzbewerber absorbiert, als diese Wirtschaftsbranche nach dem Ausbildungsabschluss benötigen wird.
In Phasen der negativen Konjunktur „saugen“ kleinere Betriebe aus Kosten-Nutzen-Erwägungen einen Teil der „überschüssigen“ Ausbildungsbewerber auf, die zu erheblichen Anteilen als ausgebildete Fachkräfte wieder dem externen Arbeitsmarkt „zufließen“.
In Zeiten eines Nachfrageüberhanges werden von den Kleinbetrieben mehr Ausbildungsplatzbewerber absorbiert, als diese Wirtschaftsbranche nach dem Ausbildungsabschluss benötigen wird.
In Phasen der negativen Konjunktur „saugen“ kleinere Betriebe aus Kosten-Nutzen-Erwägungen einen Teil der „überschüssigen“ Ausbildungsbewerber auf, die zu erheblichen Anteilen als ausgebildete Fachkräfte wieder dem externen Arbeitsmarkt „zufließen“.
Tags: Schwammfunktion kleinbetrieblicher Ausbildung
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Verdrängungswettbewerb
ist missverständlich weil,:
die Bevorzugung von Bewerbern mit höherer Vorbildung bei der betrieblichen Rekrutierung von Auszubildenden ein Reflex auf die veränderte Vorbildungsstruktur der Ausbildungsbewerber ist.
Die Absolventen mit Abitur „verdrängen“ Schüler mit mittlerem Schulabschluss, diese wiederum diejenigen, die lediglich den Hauptschulabschluss besitzen. Das heißt, das Abitur wird zunehmend als Eingangsvoraussetzung für Ausbildungsberufe verlangt, für die vorher der mittlere Schulabschluss genügte, und dieser wird zunehmend für Berufe vorausgesetzt, die früher vorwiegend von Hauptschulabsolventen ergriffen werden konnten.
Obwohl höhere Schulabschlüsse ihre Garantie für berufliche Erfolgsaussichten zunehmend verlieren, werden sie dennoch zur unabdingbaren Voraussetzung im Ausbildungswettbewerb.
die Bevorzugung von Bewerbern mit höherer Vorbildung bei der betrieblichen Rekrutierung von Auszubildenden ein Reflex auf die veränderte Vorbildungsstruktur der Ausbildungsbewerber ist.
Die Absolventen mit Abitur „verdrängen“ Schüler mit mittlerem Schulabschluss, diese wiederum diejenigen, die lediglich den Hauptschulabschluss besitzen. Das heißt, das Abitur wird zunehmend als Eingangsvoraussetzung für Ausbildungsberufe verlangt, für die vorher der mittlere Schulabschluss genügte, und dieser wird zunehmend für Berufe vorausgesetzt, die früher vorwiegend von Hauptschulabsolventen ergriffen werden konnten.
Obwohl höhere Schulabschlüsse ihre Garantie für berufliche Erfolgsaussichten zunehmend verlieren, werden sie dennoch zur unabdingbaren Voraussetzung im Ausbildungswettbewerb.
Tags: Verdrängungswettbewerb
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Bildungsexpansion
- Verschlechterung der beruflichen Verwertungschancen „niederer“ Schulabschlüsse und der allgemeinen Verlängerung der Verweil- dauer im Bildungssystem
- höhere Bildungsabschlüsse verlieren ihren Exklusivitätscharakter
- Sie werden wichtiger und wertloser zugleich
- höhere Bildungsabschlüsse verlieren ihren Exklusivitätscharakter
- Sie werden wichtiger und wertloser zugleich
Tags: Bildungsexpansion
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meritokratische Logik, Bildungsmeritokratie, bildungsmeritokratische Prinzip
meritokratische Logik:
beobachtbaren Entwicklungsprozess des gesellschaftlichen Verhältnisses von Bildung und Beschäftigung
die überkommenen Strukturen gesellschaftlicher Ungleichheit erhalten eine neue Legitimation: Zertifikate höherer Bildung gelten als Ausweis einer überlegenen geistigen Leistung.
Dies führt dazu, dass jeder versucht möglichst hohe Zertifizierungen zu erlangen um später dann auch die Möglichkeit zu haben, einen höheren gesellschaftlichen Status zu erreichen.
In der Folge kann es langfristig zu einer Schwächung des dualen Systems kommen. Das Erreichen eines Hochschulabschlusses erscheint erstebenswerter, da er eine höhere gesellschaftliche Stellung bietet als eine Ausbildung im dualen System.
Bildungsmeritokratie:
Die Zuweisung von sozialem Status und gesellschaftlicher
Stellung wird primär von den schulischen Leistungen und ihrer Zertifizierung abhängig gemacht.
bildungsmeritokratische Prinzip:
Die Zuweisung von Positionen und sozialem Status orientiert sich zunehmend an den Zertifikaten des allgemeinen Bildungssystems und immer weniger am Nachweis inhaltlich begründeter
Fachkompetenz.
Dies hat den Effekt, dass berufliche Ausbildungsgänge
unterhalb der Hochschulebene im Konkurrenzkampf um höhere Bildungsabschlüsse unterlegen sind und auf Dauer marginalisiert werden.
beobachtbaren Entwicklungsprozess des gesellschaftlichen Verhältnisses von Bildung und Beschäftigung
die überkommenen Strukturen gesellschaftlicher Ungleichheit erhalten eine neue Legitimation: Zertifikate höherer Bildung gelten als Ausweis einer überlegenen geistigen Leistung.
Dies führt dazu, dass jeder versucht möglichst hohe Zertifizierungen zu erlangen um später dann auch die Möglichkeit zu haben, einen höheren gesellschaftlichen Status zu erreichen.
In der Folge kann es langfristig zu einer Schwächung des dualen Systems kommen. Das Erreichen eines Hochschulabschlusses erscheint erstebenswerter, da er eine höhere gesellschaftliche Stellung bietet als eine Ausbildung im dualen System.
Bildungsmeritokratie:
Die Zuweisung von sozialem Status und gesellschaftlicher
Stellung wird primär von den schulischen Leistungen und ihrer Zertifizierung abhängig gemacht.
bildungsmeritokratische Prinzip:
Die Zuweisung von Positionen und sozialem Status orientiert sich zunehmend an den Zertifikaten des allgemeinen Bildungssystems und immer weniger am Nachweis inhaltlich begründeter
Fachkompetenz.
Dies hat den Effekt, dass berufliche Ausbildungsgänge
unterhalb der Hochschulebene im Konkurrenzkampf um höhere Bildungsabschlüsse unterlegen sind und auf Dauer marginalisiert werden.
Tags: Bildungsmeritokratie, bildungsmeritokratische Prinzip, meritokratische Logik
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normative Subjektivierung
- ist die Anpassung der Berufsausbildung an die gestiegenen inhaltlichen Qualifizierungs- und beruflichen Verwertungsansprü-
che
- zeigt schon heute in einer steigenden Zahl nicht besetzter Ausbildungsplätze auf geringem Qualifikationsniveau mit beschränkten Berufsperspektiven
che
- zeigt schon heute in einer steigenden Zahl nicht besetzter Ausbildungsplätze auf geringem Qualifikationsniveau mit beschränkten Berufsperspektiven
Tags: normative Subjektivierung
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Qualifikationsparadox
Qualifikationsparadox:
- der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung ist die minimale Voraussetzung für den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis
- der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung bietet immer weniger die Gewähr für eine einschlägige Weiterbeschäftigung und eine stabile Berufskarriere
- der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung ist die minimale Voraussetzung für den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis
- der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung bietet immer weniger die Gewähr für eine einschlägige Weiterbeschäftigung und eine stabile Berufskarriere
Tags: Qualifikationsparadox
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Erste Schwelle, Zweite Schwelle
Erste Schwelle:
Bezeichnet den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Berufsausbildung.
Zweite Schwelle:
Bezeichnet den Übergang von der Berufsausbildung in eine Beschäftigung.
Bezeichnet den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Berufsausbildung.
Zweite Schwelle:
Bezeichnet den Übergang von der Berufsausbildung in eine Beschäftigung.
Tags: Erste Schwelle, Zweite Schwelle
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historische Vorüberlegungen
Herausbildung des deutschen Bildungssystems ab dem 18. Jahrhundert
-Preußen: Proklamation und 1. Versuch der Durchsetzung einer Schulpflicht 1717
- Schulfplicht erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts
Preußisches Gymnasium (Etablierungsprozess)
- 1788 erstes Abiturreglement
- 1812 zweites Abiturreglement
-1834 drittes Abiturreglement führt zur institutionellen Etablierung
- am Ende des Etablierungsprozesses: höheres Schulwesen mit den Aspekten 1) Berechtigungssystem und 2) humanistische Allgemeinbildung
Niederes Schulwesen
- um 1850 "niederes Schulwesen" in Preußen - volkstümliche Bildung
- preußische Volksschule: Schule der Bildungsbegrenzung
- nach 1848 (Scheitern der bürgerlichen Revolution) drei Stiehlsche Regulative von 1854: Zurückführung des Volksschulunterrichts auf elementare Kulturtechniken und Religion
Bildungssituation um 1850 in Preußen
1) Volksschulen - Bildungsbegrenzung
2) Mittelschulen - bürgerliche Berufe (später Realschule)
3) Jugengymnasien - neuhumanstisch
-Preußen: Proklamation und 1. Versuch der Durchsetzung einer Schulpflicht 1717
- Schulfplicht erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts
Preußisches Gymnasium (Etablierungsprozess)
- 1788 erstes Abiturreglement
- 1812 zweites Abiturreglement
-1834 drittes Abiturreglement führt zur institutionellen Etablierung
- am Ende des Etablierungsprozesses: höheres Schulwesen mit den Aspekten 1) Berechtigungssystem und 2) humanistische Allgemeinbildung
Niederes Schulwesen
- um 1850 "niederes Schulwesen" in Preußen - volkstümliche Bildung
- preußische Volksschule: Schule der Bildungsbegrenzung
- nach 1848 (Scheitern der bürgerlichen Revolution) drei Stiehlsche Regulative von 1854: Zurückführung des Volksschulunterrichts auf elementare Kulturtechniken und Religion
Bildungssituation um 1850 in Preußen
1) Volksschulen - Bildungsbegrenzung
2) Mittelschulen - bürgerliche Berufe (später Realschule)
3) Jugengymnasien - neuhumanstisch
Ende der Kaiserzeit - hoch modernes Schulsystem
Weimarer Republik - Nationalsozialismus
Weimarer Republik - Nationalsozialismus
nach umfassender Modernisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts
Schulpflicht
Lehrplananpassung an Industriegesellschaft
duales Berufsbildungssystem
seit 1908 Zulassung von Mädchen zur Abiturprüfung
1872 Aufhebung der Stiehlschen Regulative
Weimarer Republik
Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip
Weimarer Schulkompromiss 1919/1920 (Bekenntnisschule und Einheitsschule)
Einführung der Grundschule: ab 5. Klasse Trennung in niedere, mittlere und höhere Schulen
Nationalsozialismus
rassistische Dimension des Ausleseprinzips
Bildungsbegrenzung v.a. für Mädchen und Frauen
Schulpflicht
Lehrplananpassung an Industriegesellschaft
duales Berufsbildungssystem
seit 1908 Zulassung von Mädchen zur Abiturprüfung
1872 Aufhebung der Stiehlschen Regulative
Weimarer Republik
Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip
Weimarer Schulkompromiss 1919/1920 (Bekenntnisschule und Einheitsschule)
Einführung der Grundschule: ab 5. Klasse Trennung in niedere, mittlere und höhere Schulen
Nationalsozialismus
rassistische Dimension des Ausleseprinzips
Bildungsbegrenzung v.a. für Mädchen und Frauen
nach 1945 - Restauration und Reformen
Kritik der Alliierten am deutschen Bildungssystem
Schulsystem der DDR: Polytechnische Oberschule und Erweiterte Oberschulen
BRD: Politik der Restaurierung des gegliederten Schulwesens
mit dem "Düsseldorfer Abkommen" 1955 zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens zwischen Ländern und Bundesrepublik
- Trennung in höhere und niedere Bildung wurde beibehalten
- 60er Jahre: Ungleichheitsdebatte - Forderung nach grundlegender Reform
- Reformen: Einführung der Hauptschule (1964) und Enttypisierung der gymnasialen Oberstufe
Schulsystem der DDR: Polytechnische Oberschule und Erweiterte Oberschulen
BRD: Politik der Restaurierung des gegliederten Schulwesens
mit dem "Düsseldorfer Abkommen" 1955 zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens zwischen Ländern und Bundesrepublik
- Trennung in höhere und niedere Bildung wurde beibehalten
- 60er Jahre: Ungleichheitsdebatte - Forderung nach grundlegender Reform
- Reformen: Einführung der Hauptschule (1964) und Enttypisierung der gymnasialen Oberstufe
Aktuelle Reformtendenzen
Neustrukturierung:
- Verzicht auf Zurückstellung
- Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre
- Gefüge der Sekundarschulen ändert sich: Verdichtung auf 2 Jahre - Anpassungsphase in Klasse 11 entfällt für Wechsler
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe: Abschaffung von Grund- und Leistungskursen
Ziele: vertiefte Allgemeinbildung, Betonung des fächerübergreifenden, selbstständigen und projektorientierten Lernens
Fazit aus OECD-Veröffentlichung zu PISA: geringes Ausmaß schulischer Selbstständigkeit
- Verzicht auf Zurückstellung
- Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre
- Gefüge der Sekundarschulen ändert sich: Verdichtung auf 2 Jahre - Anpassungsphase in Klasse 11 entfällt für Wechsler
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe: Abschaffung von Grund- und Leistungskursen
Ziele: vertiefte Allgemeinbildung, Betonung des fächerübergreifenden, selbstständigen und projektorientierten Lernens
Fazit aus OECD-Veröffentlichung zu PISA: geringes Ausmaß schulischer Selbstständigkeit
Nach der allgemein bildenden Schule: Übergänge und Strukturmerkmale
duale Berufsausbildung: ca. 50 % der Jugendlichen in 350 anerkannten Ausbildungsberufen
Berufsausbildung an beruflichen Vollzeitschulen / 3 Funktionen:
1) volle Berufsausbildung, 2) Vorbereitung auf Abschluss, der ein Studium eröffnet, 3) Ausbildungsvorbereitung
Berufsausbildung in Hochschulen
Kritik an Hochschulen (FH und Uni): Abbruchquoten bei 30 %; Studienzeiten zu lang, Unterfinanzierung
Folgen der Umstrukturierung durch Bologna: 1) vertikal gegliederte Schulstruktur wird gestärkt, 2) Hochschulen: Wechsel der vertikal organisierten Strukturierung zum gestuften System
- Bildungssystem: gestuftes System auf vertikal gegliedertes Schulsystem aufpfropfen -> zweites Ausleseinstrument; zusätzliche Selektionsschwelle
Berufsausbildung an beruflichen Vollzeitschulen / 3 Funktionen:
1) volle Berufsausbildung, 2) Vorbereitung auf Abschluss, der ein Studium eröffnet, 3) Ausbildungsvorbereitung
Berufsausbildung in Hochschulen
Kritik an Hochschulen (FH und Uni): Abbruchquoten bei 30 %; Studienzeiten zu lang, Unterfinanzierung
Folgen der Umstrukturierung durch Bologna: 1) vertikal gegliederte Schulstruktur wird gestärkt, 2) Hochschulen: Wechsel der vertikal organisierten Strukturierung zum gestuften System
- Bildungssystem: gestuftes System auf vertikal gegliedertes Schulsystem aufpfropfen -> zweites Ausleseinstrument; zusätzliche Selektionsschwelle
allgemeine und berufliche Weiterbildung
am wenigsten strukturiert; breites inhaltliches Angebotsspektrum
Funktion: Erhalt von Kompetenzen und Weiterentwicklung
Steigerung der Arbeitsmarktchancen für höher Qualifizierte
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzerwerb
PISA: "Risikogruppe" bei fünf Kompetenzstufen - diese Risikogruppe kommt nicht über Kompetenzstufe 1 hinaus
FAZIT: Bis zu einem Viertel der Jugendlichen verfügt am Ende der Pflichtschulzeit nicht über eine Kompetenzausstattung, die berufsqualifizierend ist!
"Risikoschüler": zu großen Teilen 1)Heranwachsende aus sozial schwachen Familien und mit 2) Migrationsgeschichte
Chancengleichheit: Bildungssystem trägt zur intergenerativen Reproduktion von Chancen bei - PISA belegt, dass das Verfehlen von grundlegenden Kompetenzen gleichsam vererbt wird!
Kreislauf: soziale Herkunft - Bildungsbeteiligung - Abschluss -sozialer Status / in Deutschland ist dieser Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischer Leistung nach wie vor sehr eng--
Funktion: Erhalt von Kompetenzen und Weiterentwicklung
Steigerung der Arbeitsmarktchancen für höher Qualifizierte
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzerwerb
PISA: "Risikogruppe" bei fünf Kompetenzstufen - diese Risikogruppe kommt nicht über Kompetenzstufe 1 hinaus
FAZIT: Bis zu einem Viertel der Jugendlichen verfügt am Ende der Pflichtschulzeit nicht über eine Kompetenzausstattung, die berufsqualifizierend ist!
"Risikoschüler": zu großen Teilen 1)Heranwachsende aus sozial schwachen Familien und mit 2) Migrationsgeschichte
Chancengleichheit: Bildungssystem trägt zur intergenerativen Reproduktion von Chancen bei - PISA belegt, dass das Verfehlen von grundlegenden Kompetenzen gleichsam vererbt wird!
Kreislauf: soziale Herkunft - Bildungsbeteiligung - Abschluss -sozialer Status / in Deutschland ist dieser Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischer Leistung nach wie vor sehr eng--
Bildungsexpansion und Bildungsbeteiligung
nach 1945 Prozess der Bildungsexpansion: in allen Bereichen des Schulwesens (Einführung des 10. Pflichtschuljahres; Verlagerung der Schülerströme zur Realschule; seit den 50er Jahren rasante Ausweitung der Übergangsquoten zu Gymnasien / Entmonopolisierung des Gymnasiums
Ergebnisse der Bildungsexpansion:
hohes Ausmaß an Ausbildungslosigkeit
Eingangsselektivität der Hochschulen erhöhte sich; verbunden mit der Ausweitung der universitären internen Selektivität
höheres Bildungssystem verstärkt seine Absorptionsfunktion:
es bedient mittleres Qualifikations- und Beschäftigungssegment und entlastet den Arbeitsmarkt
massive Steigerung der Verweilzeit junger Menschen im Bildungssystem
Bildungsexpansion kennt "Gewinner" (15 % d. 30-34 jährigen) und "Verlierer" (14 % d. 20-24-jährigen)
Kunstfigur "katholisches Arbeitermädchen vom Lande als Inkarnation aller denkbaren Ungleichheiten im Bildungssystem
vier Ungleichheiten: konfessionell, schichtspezifisch, geschlechtsspezifisch, regionale Unterschiede
heute: Ungleichheit zwischen deutschen Kindern und Kindern fremder Ethnien ist infolge der Arbeitsmigration zu einem neuen und bedeutenden Element gesellschaftlicher Ungleichheit geworden.
Ergebnisse der Bildungsexpansion:
hohes Ausmaß an Ausbildungslosigkeit
Eingangsselektivität der Hochschulen erhöhte sich; verbunden mit der Ausweitung der universitären internen Selektivität
höheres Bildungssystem verstärkt seine Absorptionsfunktion:
es bedient mittleres Qualifikations- und Beschäftigungssegment und entlastet den Arbeitsmarkt
massive Steigerung der Verweilzeit junger Menschen im Bildungssystem
Bildungsexpansion kennt "Gewinner" (15 % d. 30-34 jährigen) und "Verlierer" (14 % d. 20-24-jährigen)
Kunstfigur "katholisches Arbeitermädchen vom Lande als Inkarnation aller denkbaren Ungleichheiten im Bildungssystem
vier Ungleichheiten: konfessionell, schichtspezifisch, geschlechtsspezifisch, regionale Unterschiede
heute: Ungleichheit zwischen deutschen Kindern und Kindern fremder Ethnien ist infolge der Arbeitsmigration zu einem neuen und bedeutenden Element gesellschaftlicher Ungleichheit geworden.
Ungleichheiten heute
geschlechtsspezifisch: noch in den 60er Jahren waren Mädchen im Schulsystem eindeutig benachteiligt; heute Mädchen erfolgreicher im allg.bild. System als Jungen. Aber im dualen System sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede am deutlichsten!
regional: unverkennbare regionale Disparitäten; regionale Ausdifferenzierung bei der Gruppe der Leistungsschwächsten
schichtspezifisch: andauernde Ungleichheit zwischen sozialen Schichten / schichtspezifische Zuteilung von Bildungs- und Lebenschancen! - für Elementarbereich keine gesichterte Datenbasis/ Sekundarstufe I: offenkundige Bildungsbenachteiligung der Arbeiterkinder (Mikrozensus 1989) auch in Sek. II und Gymnasium schichtspezifsiche Bildungsbeteiligung
berufliche Karrieren
FAZIT: auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Zusammenhang von sozialer Herkunft sowie Bildungs-, Ausbildungs- und Karriere nahezu ungebrochen.
Reproduktionsmodus sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert. - enge Kopplung an vor- und außerschulische Entwicklungsbedingungen
schulische Normierungspraxis bevorzugt die bildungsnahen Gruppen im schulischen Ausleseprozess / Reproduktion der dreistufigen Qualifikationsstruktur plus innere Eliminierung und Abdrängung
regional: unverkennbare regionale Disparitäten; regionale Ausdifferenzierung bei der Gruppe der Leistungsschwächsten
schichtspezifisch: andauernde Ungleichheit zwischen sozialen Schichten / schichtspezifische Zuteilung von Bildungs- und Lebenschancen! - für Elementarbereich keine gesichterte Datenbasis/ Sekundarstufe I: offenkundige Bildungsbenachteiligung der Arbeiterkinder (Mikrozensus 1989) auch in Sek. II und Gymnasium schichtspezifsiche Bildungsbeteiligung
berufliche Karrieren
FAZIT: auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Zusammenhang von sozialer Herkunft sowie Bildungs-, Ausbildungs- und Karriere nahezu ungebrochen.
Reproduktionsmodus sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert. - enge Kopplung an vor- und außerschulische Entwicklungsbedingungen
schulische Normierungspraxis bevorzugt die bildungsnahen Gruppen im schulischen Ausleseprozess / Reproduktion der dreistufigen Qualifikationsstruktur plus innere Eliminierung und Abdrängung
Bildungsertrag
--die neuen Benachteiligten: Kinder der Arbeitsmigranten; Ausdruck in Schulabschlüssen; 3 Gruppen: 1) Jugendliche ohne Migrationsgeschichte, 2) Jugendliche mit einem Elternteil in Dtl., 3) Jugendliche ohne deutschen Elternteil
entscheidende Einflussfaktoren auf Bildungschancen (immer noch): Geschlecht, Migrationsgeschichte, regionale und soziale Herkunft
beschäftigungsspezifische Erträge: starke Korrelation von Höhe des Schulabschlusses und Teilhabe an Ausbildungsplatz bzw. Erwerbleben
entscheidende Einflussfaktoren auf Bildungschancen (immer noch): Geschlecht, Migrationsgeschichte, regionale und soziale Herkunft
beschäftigungsspezifische Erträge: starke Korrelation von Höhe des Schulabschlusses und Teilhabe an Ausbildungsplatz bzw. Erwerbleben
Steuerung
deutsche Tradition: Steuerung über die Beeinflussung von "Input" - und "Prozessvariablen"
seit den Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudien steht die Prozessdimension zunehmend im Mittelpunkt (Arbeitsprozesse in einer Schule sowie in der einzelnen Klasse, Unterricht)
im gegliederten Schulsystem gibt es ein im internationalen Vergleich hohes Maß an leistungsbezogener "Sortierung" von Schülern - Anspruchsniveau wird nachhaltig gesteuert.
PISA- Leistungsstudie 2000 belegt nicht nur den durchschnittlichen Leistungsrückstand der deutschen Schüler gegenüber dem OECD-Durchschnitt, sondern zeigt auch, dass dieser Abstand in jeder der leistungsmäßigen Teilgruppen besteht.
starkes Maß an innerdeutscher Leistungsspreizung
neuer Ansatz: Outputsteuerung durch externe Evaluation und Qualitätsagenturen / Selbst-, Meta- und Fremdevaluation von Schulen
Vorbild: niederländische Qualitätssicherung: Inspektorat im Bereich der externen Evaluation
seit den Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudien steht die Prozessdimension zunehmend im Mittelpunkt (Arbeitsprozesse in einer Schule sowie in der einzelnen Klasse, Unterricht)
im gegliederten Schulsystem gibt es ein im internationalen Vergleich hohes Maß an leistungsbezogener "Sortierung" von Schülern - Anspruchsniveau wird nachhaltig gesteuert.
PISA- Leistungsstudie 2000 belegt nicht nur den durchschnittlichen Leistungsrückstand der deutschen Schüler gegenüber dem OECD-Durchschnitt, sondern zeigt auch, dass dieser Abstand in jeder der leistungsmäßigen Teilgruppen besteht.
starkes Maß an innerdeutscher Leistungsspreizung
neuer Ansatz: Outputsteuerung durch externe Evaluation und Qualitätsagenturen / Selbst-, Meta- und Fremdevaluation von Schulen
Vorbild: niederländische Qualitätssicherung: Inspektorat im Bereich der externen Evaluation
kooperativer Föderalismus
Besonderheit, historisch gewachsen: seit Nationalstaatbildung im 19. Jahrhundert lagen kulturelle Angelegenheiten im Kaiserreich in der Zuständigkeit der Reichsländer
- nach 1945: BRD knüpft wieder an föderale Tradition an, d.h. Kulturhoheit der Länder = Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und der Kulturverwaltung
- Gesetzesgrundlagen: Art. 20 / Abs.1 Bundesstaatlichkeit
Art. 30 / Hoheit der Länder: "die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine anderen Regelungen trifft oder zulässt.
keine Verfügungsgewalt des Zentralstaates im Bereich Schulrecht und geringe Rolle im Bereich Schulpolitik
Einflussnahme des Bundes im Verlauf der Geschichte
zwei Phasen: 1) Mitte der 60er - Ende der 70er Jahre: gemäßigte Ausweitung des Handlungsspielraumes; 2) um 2002 Phase der Zurückdrängung und Bundesmitwirkung
- nach 1945: BRD knüpft wieder an föderale Tradition an, d.h. Kulturhoheit der Länder = Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und der Kulturverwaltung
- Gesetzesgrundlagen: Art. 20 / Abs.1 Bundesstaatlichkeit
Art. 30 / Hoheit der Länder: "die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine anderen Regelungen trifft oder zulässt.
keine Verfügungsgewalt des Zentralstaates im Bereich Schulrecht und geringe Rolle im Bereich Schulpolitik
Einflussnahme des Bundes im Verlauf der Geschichte
zwei Phasen: 1) Mitte der 60er - Ende der 70er Jahre: gemäßigte Ausweitung des Handlungsspielraumes; 2) um 2002 Phase der Zurückdrängung und Bundesmitwirkung
Jahre der Erstarkung des Bundes - 1965 bis 1975
Abkommen zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens: "Düsseldorfer Abkommen" von 1955
- 1959 "Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens" - Wendepunkt
- Gründe für Erstarkung des Bundes: 1957 Bildungskatastrophe, 70er Jahre Akademikermangel und wachsende Ungleichheit; 1973 "deutsches Bildungswesen mangelhaft" im OECD-Vergleich
- ab 1965 Versuch einer Strukturreform
- seit Mitte der 60er Jahre gewinnt der Bund an entwicklungspolitischem Einfluss
Aktivitäten:
a) 1965 Gründung det. Bildungsrat Bund und Länder
b) 1969 Bildungsministerium für Bildung und Wissenschaft
c) 1970 Strukturplan für das Bildungswesen / BLK - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
Grundgesetzänderung: Artikel 91 b: "aufgrund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung von überregionaler Bedeutung können Bund und Länder zusammenwirken.
d) 1973 letzter Bildungsgesamtplan
- die gestiegene Bedeutung des Bundes in Bildungsfragen führte zu einer kooperativen Ausrichtung des deutschen Föderalismus
- 1959 "Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens" - Wendepunkt
- Gründe für Erstarkung des Bundes: 1957 Bildungskatastrophe, 70er Jahre Akademikermangel und wachsende Ungleichheit; 1973 "deutsches Bildungswesen mangelhaft" im OECD-Vergleich
- ab 1965 Versuch einer Strukturreform
- seit Mitte der 60er Jahre gewinnt der Bund an entwicklungspolitischem Einfluss
Aktivitäten:
a) 1965 Gründung det. Bildungsrat Bund und Länder
b) 1969 Bildungsministerium für Bildung und Wissenschaft
c) 1970 Strukturplan für das Bildungswesen / BLK - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
Grundgesetzänderung: Artikel 91 b: "aufgrund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung von überregionaler Bedeutung können Bund und Länder zusammenwirken.
d) 1973 letzter Bildungsgesamtplan
- die gestiegene Bedeutung des Bundes in Bildungsfragen führte zu einer kooperativen Ausrichtung des deutschen Föderalismus
Mitwirkung durch Beteiligung an der Bildungsplanung
1969 Änderung des GG Art. 91 b - Basis für Bund-Länder-Kommission (BLK): Aufgaben langfristiger Rahmenplan für Entwicklung des Bildungsgesamtwesens
- BLK heute: Zuarbeit für gesamtgesellschafltiche Bildungsplanung
- Neufassung des Art. 91 b GG in der Föderalismusreform vom 01.09.2006: (...) zusammenwirken von Bund und Ländern bei 1) Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung außerhalb von Hochschulen, 2) Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen, 3) Forschungsbauten an Hochschulen
- Gemeinschaftsaufgabe Bildungsplanung ist mit der Grundgesetzänderung entfallen
- Fazit: Der Zentralstaat war gegenüber den Ländern zu keiner Zeit einflussreich., nur in Krisenzeiten stimulierte er das Einholen fachkundiger Beratung
- BLK heute: Zuarbeit für gesamtgesellschafltiche Bildungsplanung
- Neufassung des Art. 91 b GG in der Föderalismusreform vom 01.09.2006: (...) zusammenwirken von Bund und Ländern bei 1) Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung außerhalb von Hochschulen, 2) Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen, 3) Forschungsbauten an Hochschulen
- Gemeinschaftsaufgabe Bildungsplanung ist mit der Grundgesetzänderung entfallen
- Fazit: Der Zentralstaat war gegenüber den Ländern zu keiner Zeit einflussreich., nur in Krisenzeiten stimulierte er das Einholen fachkundiger Beratung
Zuständigkeiten im Bildungssystem
--Kompetenzverteilung im Schulbereich: die Länder sind für die Schulgesetzgebung und die Schulaufsicht zuständig. Staatliche Schulaufsicht Art. 7 GG (Organisation, Planung und Leitung inkl. Festlegung der Unterrichts- und Ausbildungsziele)
- dieser Grundsatz der staatl. Schulaufsicht stellt den Endpunkt eines langen Weges der Verstaatlichung des Schulwesens dar.
- Prozess der Verstaatlichung im 19. Jahrhundert: Befreiung der Bildung und Erziehung von Bevormundung durch Kirche, Adel und Bürgertum
Länderzuständigkeit auf drei Gebieten: Bildungs- und Kulturpolitik; Polizei- und Ordnungsverwaltung; Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung
Koordination der Schulpolitik duch die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder seit 1949 (freiwillige Arbeitsgemeinschaft der Länder)
- dieser Grundsatz der staatl. Schulaufsicht stellt den Endpunkt eines langen Weges der Verstaatlichung des Schulwesens dar.
- Prozess der Verstaatlichung im 19. Jahrhundert: Befreiung der Bildung und Erziehung von Bevormundung durch Kirche, Adel und Bürgertum
Länderzuständigkeit auf drei Gebieten: Bildungs- und Kulturpolitik; Polizei- und Ordnungsverwaltung; Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung
Koordination der Schulpolitik duch die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder seit 1949 (freiwillige Arbeitsgemeinschaft der Länder)
Zuständigkeiten im Bildungswesen
Bund: außerschulische Berufsbildung und Ausbildungsförderung
Länder: innere Schulangelegenheiten - Unterricht, Lehrpersonal, Strukturen des Schulwesens
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten - Schulgebäude, Einstellung und Finanzierung des Lehrpersonals, Schulentwicklungsplanung
Länder: innere Schulangelegenheiten - Unterricht, Lehrpersonal, Strukturen des Schulwesens
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten - Schulgebäude, Einstellung und Finanzierung des Lehrpersonals, Schulentwicklungsplanung
Das deutsche Bildungssystem zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Das allgmeinbildende Schulsystem
Struktur:
Schulpflicht setzt mit Vollendung des sechsten Lebensjahres ein, i.d.R. 12 Jahre lang - neun dieser Jahre - in einigen Bundesländern auch zehn - müssen in allgemein bildenden Schulen absovliert werden, die danach noch verbleibenden Jahre als Teilzeitschuljahre im beruflichen Schulwesen.
vertikal und horizontal gegliedertes Gesamtbildungssystem: horizontal in zwei Schulstufen und in der zweiten Stufe vertikal in drei Schulformen untergliedert
Grundschule: Doppelauftrag 1) Basiswissen in Kulturtechniken, 2) Vorbereitung auf Anschlussbildungsgang
Sonder- und Förderschulen: Förderschwerpunkte Lernen, Sehen, Hören, geistige Entwicklung...
Sekundarstufe I: Klassenstufen 5 bis 10 und II: Klassenstufen 11 bis 13 (je nach Bundesland fünf verschiedene Schulformen) - Trennung in "berufsbildendes" Schul- und Ausbildungswesen und "allgemein bildendes"
Ergänzung durch Gesamtschule
Gymnasium - nur eine Schulform, die überall angeboten wird.
Struktur:
Schulpflicht setzt mit Vollendung des sechsten Lebensjahres ein, i.d.R. 12 Jahre lang - neun dieser Jahre - in einigen Bundesländern auch zehn - müssen in allgemein bildenden Schulen absovliert werden, die danach noch verbleibenden Jahre als Teilzeitschuljahre im beruflichen Schulwesen.
vertikal und horizontal gegliedertes Gesamtbildungssystem: horizontal in zwei Schulstufen und in der zweiten Stufe vertikal in drei Schulformen untergliedert
Grundschule: Doppelauftrag 1) Basiswissen in Kulturtechniken, 2) Vorbereitung auf Anschlussbildungsgang
Sonder- und Förderschulen: Förderschwerpunkte Lernen, Sehen, Hören, geistige Entwicklung...
Sekundarstufe I: Klassenstufen 5 bis 10 und II: Klassenstufen 11 bis 13 (je nach Bundesland fünf verschiedene Schulformen) - Trennung in "berufsbildendes" Schul- und Ausbildungswesen und "allgemein bildendes"
Ergänzung durch Gesamtschule
Gymnasium - nur eine Schulform, die überall angeboten wird.
Grundstruktur des deutschen Bildungswesens
überwiegend Halbtagsschulen und in öffentlicher Trägerschaft
Hauptschule: 5.-9. Klassenstufe; Bildungsauftag: vermittelt grundlegende allgemeine Bildung
Realschule: 5.-10. Klassenstufe oder 7.-10. Klassenstufe; erweiterte allgemeine Bildung
Gymnasium: 5.-12./13. Klassenstufe oder 7.-12./13. Klassenstufe - vertiefte allgemeine Bildung
Umstellung auf 8 Jahre Abitur in den meisten Bundesländern
Sekundarstufe I: Unterricht nach Klassenprinzip
Sekundarstufe II: Unterricht nach Kursstufe
gymnasiale Oberstufe: ein Jahr Einführung und zwei Jahre Qualifikation
Hauptschule: 5.-9. Klassenstufe; Bildungsauftag: vermittelt grundlegende allgemeine Bildung
Realschule: 5.-10. Klassenstufe oder 7.-10. Klassenstufe; erweiterte allgemeine Bildung
Gymnasium: 5.-12./13. Klassenstufe oder 7.-12./13. Klassenstufe - vertiefte allgemeine Bildung
Umstellung auf 8 Jahre Abitur in den meisten Bundesländern
Sekundarstufe I: Unterricht nach Klassenprinzip
Sekundarstufe II: Unterricht nach Kursstufe
gymnasiale Oberstufe: ein Jahr Einführung und zwei Jahre Qualifikation
Der Schulparcours
Einschulung: Kopplung an bestimmtes Lebensalter
Auswirkungen des Zurückstellens auf den weiteren Schulerfolg: leistungsschwächere Schüler
Übergang in weiterführende Schulen:
- in den meisten Bundesländern: Schullaufbahnempfehlungen
Leistungsungerechtigkeit bei Empfehlungen: empirische Analysen belegen, dass der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule und dass insbesondere die Empfehlungen der Grundschulen durchaus nicht ausschließlich oder überwiegend von dem Leistungsvermögen der begutachteten Kinder bestimmt werden. Das Verfehlen eines den schulischen Leistungen angemessenen Übergangs aus der Grundschule in die unterschiedlich anspruchsvollen Schulformen der Sek. I hinterlässt seine Spuren bis zum Ende der Sek.I in allen weiterführenden Schulformen. - Leistungsüberlappungen bei Schulformen
FAZIT: Mit dem wenig leistungsangemessenen Übergang aus der Grundschule in die Bildungswege der Sekundarstufe I geht eine immer noch stark ausgeprägte soziale Auslese einher.
Auswirkungen des Zurückstellens auf den weiteren Schulerfolg: leistungsschwächere Schüler
Übergang in weiterführende Schulen:
- in den meisten Bundesländern: Schullaufbahnempfehlungen
Leistungsungerechtigkeit bei Empfehlungen: empirische Analysen belegen, dass der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule und dass insbesondere die Empfehlungen der Grundschulen durchaus nicht ausschließlich oder überwiegend von dem Leistungsvermögen der begutachteten Kinder bestimmt werden. Das Verfehlen eines den schulischen Leistungen angemessenen Übergangs aus der Grundschule in die unterschiedlich anspruchsvollen Schulformen der Sek. I hinterlässt seine Spuren bis zum Ende der Sek.I in allen weiterführenden Schulformen. - Leistungsüberlappungen bei Schulformen
FAZIT: Mit dem wenig leistungsangemessenen Übergang aus der Grundschule in die Bildungswege der Sekundarstufe I geht eine immer noch stark ausgeprägte soziale Auslese einher.
Schulparcours II
Durchlässigkeit: Möglichkeit einer Korrektur von Bildungsentscheidungen
Entkopplung von Schulabschluss und Schulform; These: Die Entkopplung erhöht die Vielfalt der Bildungsgänge, die formal zu denselben Zielen führen
Prozess der leistungsmäßigen Entgrenzung der einzelnen Schulformen - Entmonopolisierung der einzelnen Schulformen
Zerfaserung des Systems: Obwohl dieses System den Anspruch der Sortierung von Schülern nach vermuteter Leistungsstärke hat, überlappen sich die Leistungsfähigkeiten der Schüler unterschiedlicher Schulformen in großem Ausmaß.
ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur lebt fort: Schulformen -> Milieus -> Entwicklungsmöglichkeiten
differentielle Lernmilieus und ihre Effekte begrenzen Aufstiegsdurchlässigkeiten im gegliederten Schulsystem. -> Unterschiede zwischen "niederer" und "höherer" Bildung leben in zerfaserter Schullandschaft fort.
Rangfolge: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse aus unterschiedlichen Schulformen
Fazit: Fortbestehen der Unterschiede im Bereich der kognitiven Leistungen bei Schulabsolventen -> gerechte Reaktion wäre eine Verabschiedung vom Berechtigungssystem oder eine Sicherung von Vergleichbarkeit
Entkopplung von Schulabschluss und Schulform; These: Die Entkopplung erhöht die Vielfalt der Bildungsgänge, die formal zu denselben Zielen führen
Prozess der leistungsmäßigen Entgrenzung der einzelnen Schulformen - Entmonopolisierung der einzelnen Schulformen
Zerfaserung des Systems: Obwohl dieses System den Anspruch der Sortierung von Schülern nach vermuteter Leistungsstärke hat, überlappen sich die Leistungsfähigkeiten der Schüler unterschiedlicher Schulformen in großem Ausmaß.
ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur lebt fort: Schulformen -> Milieus -> Entwicklungsmöglichkeiten
differentielle Lernmilieus und ihre Effekte begrenzen Aufstiegsdurchlässigkeiten im gegliederten Schulsystem. -> Unterschiede zwischen "niederer" und "höherer" Bildung leben in zerfaserter Schullandschaft fort.
Rangfolge: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse aus unterschiedlichen Schulformen
Fazit: Fortbestehen der Unterschiede im Bereich der kognitiven Leistungen bei Schulabsolventen -> gerechte Reaktion wäre eine Verabschiedung vom Berechtigungssystem oder eine Sicherung von Vergleichbarkeit
Schlussfolgerungen zu Chancen und Übergängen
--In den Schulformen des gegliederten Sekundarschulwesens mit ihren differenziellen Entwicklungsmilieus lebt ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur fort. Die einzelnen Schulformen, die ins ich trotz all der Überlappungen leistungshomogener als die Schulen nahezu aller anderen Länder sind, zeichnen sich durch Milieus aus, die den Schülern systemspezifisch unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Die differenzielle Auswirkung der Schulmilieus sind nicht nur für den Aufbau von Abschlussaspirationen bedeutsam, sondern auch für die Entwicklung kognitiver Kompetenzen. (s. PISA)
Die differenzielle Auswirkung der Schulmilieus sind nicht nur für den Aufbau von Abschlussaspirationen bedeutsam, sondern auch für die Entwicklung kognitiver Kompetenzen. (s. PISA)
Jahre der Stagnation / Nach der Stagnation
in der Folgezeit des "Bildungsnotstandes" verliert der Bund wieder an Einfluss
- bildungspolitische Stagnation Mitte der Siebziger
- das Feld vorschulische und schulische Bildung hatte Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger erheblichen Beratungbedarf
- Föderalismus des Beratens
- Handlungsbedarf 1999 "Forum Bildung": Gremium der Politikberatung zu Bildungsfragen auf Bundesebene
- nach Mitte der Neunziger verstärkt schulpolitisch vorgetragene Initiativen des Bundes - Folge: koordinierte und effektive Arbeit der Kultusminister
zwei vergleichbare Krisen - zwei konträre Reaktionsmuster:
1) 60er/70er Jahre: Neuadjustierung des Verhältnisses in Bildungsfragen durch Ergänzung des GG und neue Kompetenzverteilung ; 2) 1985-1995 Kompetenzkampf der Länder
- bildungspolitische Stagnation Mitte der Siebziger
- das Feld vorschulische und schulische Bildung hatte Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger erheblichen Beratungbedarf
- Föderalismus des Beratens
- Handlungsbedarf 1999 "Forum Bildung": Gremium der Politikberatung zu Bildungsfragen auf Bundesebene
- nach Mitte der Neunziger verstärkt schulpolitisch vorgetragene Initiativen des Bundes - Folge: koordinierte und effektive Arbeit der Kultusminister
zwei vergleichbare Krisen - zwei konträre Reaktionsmuster:
1) 60er/70er Jahre: Neuadjustierung des Verhältnisses in Bildungsfragen durch Ergänzung des GG und neue Kompetenzverteilung ; 2) 1985-1995 Kompetenzkampf der Länder
Gremien und Instrumente der Mitgestaltung durch den Bund
- Organisation von Planung; Beteiligung an Planung und (Ko-)Finanzierung von Einzelvorhaben
Gremien
"Der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen" seit 1953 / 1965 29 Gutachten und Empfehlungen
- Vorläufer des
"Deutschen Bildungsrates" Aufgabe: Bedarfs- und Entwicklungspläne; gemeinsames Beratungsgremium, das tiefgreifende Vorschläge zur Veränderung auch des Schulwesens unterbreiten konnte , nach 1975 Verwaltungsabkommen nicht mehr verlängert
Das Forum Bildung
1999 wieder Gremium auf zentralstaatlicher Ebene
Gremien
"Der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen" seit 1953 / 1965 29 Gutachten und Empfehlungen
- Vorläufer des
"Deutschen Bildungsrates" Aufgabe: Bedarfs- und Entwicklungspläne; gemeinsames Beratungsgremium, das tiefgreifende Vorschläge zur Veränderung auch des Schulwesens unterbreiten konnte , nach 1975 Verwaltungsabkommen nicht mehr verlängert
Das Forum Bildung
1999 wieder Gremium auf zentralstaatlicher Ebene
Nenne die grundlegenden Strukturmerkmale des deutschen Bildungssystems
(1) Mehrgliedrigkeit im Anschluss an die Grundschule
= Horizontale Gliederung in Primar-, Sekundar- (I u, II) und Tertiärstufen
= Vertikale Gliederung in abschlussgebundene Schulformen
(2) Trennung von beruflicher und allgemeiner Bildung
- (in der beruflichen Bildung: duale Ausbildung in Schule und Betrieb). Schlagwort ist heute: getrennt aber gleichwertig; ambitionierte Versuche der Trennungsüberwindung (etwa Kollegstufenversuch in NRW gerieten dadurch in den Hintergrund. Gesetzliche Grundlage: Hamburger Abkommen: Trennung, aber Ermöglichung von höchstmöglicher Durchlässigkeit
(3) föderale Organisation = 16 uneinheitliche, landeshoheitliche Systeme; im Rahmen des kooperativen Föderalisums
= Horizontale Gliederung in Primar-, Sekundar- (I u, II) und Tertiärstufen
= Vertikale Gliederung in abschlussgebundene Schulformen
(2) Trennung von beruflicher und allgemeiner Bildung
- (in der beruflichen Bildung: duale Ausbildung in Schule und Betrieb). Schlagwort ist heute: getrennt aber gleichwertig; ambitionierte Versuche der Trennungsüberwindung (etwa Kollegstufenversuch in NRW gerieten dadurch in den Hintergrund. Gesetzliche Grundlage: Hamburger Abkommen: Trennung, aber Ermöglichung von höchstmöglicher Durchlässigkeit
(3) föderale Organisation = 16 uneinheitliche, landeshoheitliche Systeme; im Rahmen des kooperativen Föderalisums
Beschreibe die Herausbildung der Schulpflicht und der verschiedenen Schultypen als grundlegende Strukturmerkmale des deutschen Bildungssystems im Kaiserreich
Schulpflicht: erste Proklamation durch Friedrich Wilhelm I (General Edict, 1717); zahlreiche weitere Bekräftigungen; Unterrichtspflicht im Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten (1794) → Durchsetzung erst in der zweiten Hälfte des 19. Jht. erreicht. (Unterscheidung zwischen niederen, gemeinen Schulen und höheren Schulen, Gymnasia)
Schultypen:
Etablierung des Preußischen Gymnasiums: Oberschulkollegium als treibende Kraft zur Neuordnung der höheren Schulen mit Hilfe der Ordnung des Berechtigungswesens
1. Abiturreglement (1788): Abitur als Nachweis der Studierfähigkeit; nicht als Bedingung. Voraussetzung für ein Stipendium
2. Abiturregelment (1812): Abitur verbindlich bei Staatsexamina; detailliertere Festlegung der Inhalte der Prüfung.
3. Abiturreglement (1834): Abitur als Voraussetzung für alle Studiengänge.
→ Wesentliche Charakteristika: Berechtigungswesen (Zgang zur Universität) und Bildungskonzept (Verpflichtung auf Allgemeinbildung; Abgrenzung von berufsbezogenen Inhalten)
Etablierung des niederen Schulwesens: weniger Bedeutung; Ziel ist Untertanenerziehung. Deutlich getrennt vom Gymnasium; Gegenentwurf. Bildungsbegrenzung wird in drei Stiehlschen Regulativen (1854) weiter geschärft: Bildungsinhalt sind nur noch elementare Kulturtechniken und Religion; auch Lehrerbildung ist darauf ausgelegt.
Etablierung des Mittelschulwesens: Bildungsangebot, das stärker auf Anwendbarkeit hin orientiert ist. „Nützlichkeitsdenken“ in der Aufklärung. Schulen, die Recht zur Abiturabnahme nicht erreicht hatten → Basis für Realschulentwicklung
Schultypen:
Etablierung des Preußischen Gymnasiums: Oberschulkollegium als treibende Kraft zur Neuordnung der höheren Schulen mit Hilfe der Ordnung des Berechtigungswesens
1. Abiturreglement (1788): Abitur als Nachweis der Studierfähigkeit; nicht als Bedingung. Voraussetzung für ein Stipendium
2. Abiturregelment (1812): Abitur verbindlich bei Staatsexamina; detailliertere Festlegung der Inhalte der Prüfung.
3. Abiturreglement (1834): Abitur als Voraussetzung für alle Studiengänge.
→ Wesentliche Charakteristika: Berechtigungswesen (Zgang zur Universität) und Bildungskonzept (Verpflichtung auf Allgemeinbildung; Abgrenzung von berufsbezogenen Inhalten)
Etablierung des niederen Schulwesens: weniger Bedeutung; Ziel ist Untertanenerziehung. Deutlich getrennt vom Gymnasium; Gegenentwurf. Bildungsbegrenzung wird in drei Stiehlschen Regulativen (1854) weiter geschärft: Bildungsinhalt sind nur noch elementare Kulturtechniken und Religion; auch Lehrerbildung ist darauf ausgelegt.
Etablierung des Mittelschulwesens: Bildungsangebot, das stärker auf Anwendbarkeit hin orientiert ist. „Nützlichkeitsdenken“ in der Aufklärung. Schulen, die Recht zur Abiturabnahme nicht erreicht hatten → Basis für Realschulentwicklung
Welche Modernisierungstendenzen erfolgten im Bildungswesen gegen Ende des 19. Jahrhunderts und warum?
Hintergrund: Modernitätsrückstand angesichts der beginnenden Industrialisierung
Wesentliche Reformen
+ Änderung der curricularen Ausrichtung der Gymnasien: Neben neuhumanistischem Gymnasium: Realgymnasium (neusprachlich) und lateinlose Oberrealschule (naturwissenschaftlich)
+ Oberlyzeen (aus höheren Töchterschulen entstanden) sichern Frauen Studienberechtigung
+ Erweiterung der Volksschulbildung: Allgemeine Bestimmungen → Aufhebung der Stiehlschen Regulative: differenzierterer Lehrplan auch in der Volksschule
+ Herausbildung des dualen Berufsbildungssystems
→ Aber: ständische Struktur bleibt bestehen!
Wesentliche Reformen
+ Änderung der curricularen Ausrichtung der Gymnasien: Neben neuhumanistischem Gymnasium: Realgymnasium (neusprachlich) und lateinlose Oberrealschule (naturwissenschaftlich)
+ Oberlyzeen (aus höheren Töchterschulen entstanden) sichern Frauen Studienberechtigung
+ Erweiterung der Volksschulbildung: Allgemeine Bestimmungen → Aufhebung der Stiehlschen Regulative: differenzierterer Lehrplan auch in der Volksschule
+ Herausbildung des dualen Berufsbildungssystems
→ Aber: ständische Struktur bleibt bestehen!
Welche Entwicklung nahm das deutsche Schulwesen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus?
Weimarer Republik → Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip: (Früher Gliederung mit Ständen begründet; nach 1945: ökonomische und begabungstheoretische Gründe; heute: leistungsbezogen)
Wichtigstes Ereignis: Weimarer Schulkompromiss (1919/20):
+ Simulatanschule (Schule mit Schülern unterschiedlicher Konfessionen) als Regelfall; Bekenntnisschulen und bekenntnisfreie Schulen als Ergänzung
+ Statt Einheitsschule nur gemeinsamer Unterricht in den vier ersten Klassen der Volksschule
Nationalsozialismus → Kaum strukturelle Änderungen
+ Ergänzung der bisherigen Bildungsangebote durch "Nationalpolitische Erziehungsanstalten" und "Adolf-Hitler-Schulen"
+ Ausleseprinzip erhält rassistische Dimension
+ Bildungsbegrenzung gegen Mädchen und Frauen
+ Inhaltliche Umorientierung (Demokratisierungsbemühungen der Weimarer Republik wurden aus Schulbüchern entfernt)
Wichtigstes Ereignis: Weimarer Schulkompromiss (1919/20):
+ Simulatanschule (Schule mit Schülern unterschiedlicher Konfessionen) als Regelfall; Bekenntnisschulen und bekenntnisfreie Schulen als Ergänzung
+ Statt Einheitsschule nur gemeinsamer Unterricht in den vier ersten Klassen der Volksschule
Nationalsozialismus → Kaum strukturelle Änderungen
+ Ergänzung der bisherigen Bildungsangebote durch "Nationalpolitische Erziehungsanstalten" und "Adolf-Hitler-Schulen"
+ Ausleseprinzip erhält rassistische Dimension
+ Bildungsbegrenzung gegen Mädchen und Frauen
+ Inhaltliche Umorientierung (Demokratisierungsbemühungen der Weimarer Republik wurden aus Schulbüchern entfernt)
Welche Entwicklung nahm das deutsche Schulwesen nach dem Zweiten Weltkrieg?
Alliierte üben Kritik am deutschem Bildungssystem:
Sie fordern in ihren „Grundsätze für die Demokratisierung des deutschen Bildungswesens“:
+ Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sowie Unterstützungszahlungen an Bedürftige
+ Absage an vertikales Schulsystem
+ Revision der Curricula.
Umsetzung verläuft in Ost und West unterschiedlich:
DDR:
Polytechnische Oberschule (Einheitsschule von Klasse 1-10) und Erweiterte Oberschule (2 Jahre bis zum Abitur)
BRD:
+ Restaurierung des gegliederten Schulwesens mit dem Düsseldorfer Abkommen 1955; Gliederung wird begabungstheoretisch und ökonomisch begründet (u.a. Deutscher Ausschuss in seinem Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden öffentlichen Schulwesens -> Unterschiedliche )
+ 60er Jahre: fehlende Wettbewerbsfähigkeit und ungleiche Bürgerrechte (katholisches Arbeitermädchen vom Land)
Deutscher Bildungsrat → Empfehlung zur Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen (Problem: nur Ergänzung!)
=> keine grundlegende Reform; Anstrengungen innerhalb des Systems
(1) Hamburger Abkommen (Neufassung des Düsseldorfer Abkommens); 1964: Schaffung der Hauptschule anstatt Volksoberschule; inklusive Verlängerung der Schulzeit und Ausweitung des Lehrplans
(2) Vereinbarung zur Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe; 1973: Kurssystem statt unterschiedlicher Schultypen
Wiedervereinigung: Anpassung Ost an West
Sie fordern in ihren „Grundsätze für die Demokratisierung des deutschen Bildungswesens“:
+ Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sowie Unterstützungszahlungen an Bedürftige
+ Absage an vertikales Schulsystem
+ Revision der Curricula.
Umsetzung verläuft in Ost und West unterschiedlich:
DDR:
Polytechnische Oberschule (Einheitsschule von Klasse 1-10) und Erweiterte Oberschule (2 Jahre bis zum Abitur)
BRD:
+ Restaurierung des gegliederten Schulwesens mit dem Düsseldorfer Abkommen 1955; Gliederung wird begabungstheoretisch und ökonomisch begründet (u.a. Deutscher Ausschuss in seinem Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden öffentlichen Schulwesens -> Unterschiedliche )
+ 60er Jahre: fehlende Wettbewerbsfähigkeit und ungleiche Bürgerrechte (katholisches Arbeitermädchen vom Land)
Deutscher Bildungsrat → Empfehlung zur Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen (Problem: nur Ergänzung!)
=> keine grundlegende Reform; Anstrengungen innerhalb des Systems
(1) Hamburger Abkommen (Neufassung des Düsseldorfer Abkommens); 1964: Schaffung der Hauptschule anstatt Volksoberschule; inklusive Verlängerung der Schulzeit und Ausweitung des Lehrplans
(2) Vereinbarung zur Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe; 1973: Kurssystem statt unterschiedlicher Schultypen
Wiedervereinigung: Anpassung Ost an West
Beschreibe die verfassungsrechtlichen und sonstigen Einflussmöglichkeiten des Bundes in der Schulpolitik
Historisch Kulturhoheit der Länder mit Entstehung des deutschen Nationalstaats, mehr Zentralkompetenzen nur in der Weimarer Republik, BRD Entscheidung für Bundesstaatlichkeit, d.h. Aufgaben des Staates sind zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.
Verfassungsrechtliche Einordnung: Bund hat nicht aufgrund von Kompetenzen Einfluss, sondern durch Beratung in Krisenzeiten. Kulturhoheit der Länder (neben: Polizei- und Ordnungsverwaltung, Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung) im GG festgelegt. Vorgeschrieben ist nur staatliche Schulaufsicht und Chancengleichheit. Kein bundeseinheitliches Schulsystem, da Länder Kompetenz autonom ausüben.
Koordination der Schulpolitik durch KMK (49 gegründet)
→ kein Verfassungsorgan, sondern „freiwillige Arbeitsgemeinschaft“, Einstimmigkeit erforderlich, gibt Empfehlungen ab, die von Länderparlamenten in Landesgesetze zu übernehmen sind (z.B. zur Neuordnung Oberstufe), Rechtlich verbindlich sind Länderabkommen und Staatsverträge (z.B. Düsseldorfer Abkommen)
Kompetenz der Kommunen
Länder: innere Schulangelegenheiten (Unterricht, Personal, Struktur)
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten (Schulgebäude, nicht-leitendes Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
Verfassungsrechtliche Einordnung: Bund hat nicht aufgrund von Kompetenzen Einfluss, sondern durch Beratung in Krisenzeiten. Kulturhoheit der Länder (neben: Polizei- und Ordnungsverwaltung, Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung) im GG festgelegt. Vorgeschrieben ist nur staatliche Schulaufsicht und Chancengleichheit. Kein bundeseinheitliches Schulsystem, da Länder Kompetenz autonom ausüben.
Koordination der Schulpolitik durch KMK (49 gegründet)
→ kein Verfassungsorgan, sondern „freiwillige Arbeitsgemeinschaft“, Einstimmigkeit erforderlich, gibt Empfehlungen ab, die von Länderparlamenten in Landesgesetze zu übernehmen sind (z.B. zur Neuordnung Oberstufe), Rechtlich verbindlich sind Länderabkommen und Staatsverträge (z.B. Düsseldorfer Abkommen)
Kompetenz der Kommunen
Länder: innere Schulangelegenheiten (Unterricht, Personal, Struktur)
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten (Schulgebäude, nicht-leitendes Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
Beschreibe die Einflussnahme des Bundes auf Bildungsfragen im Verlauf der Geschichte:
Nach 1945: Versuch "Schulchaos" u.a. durch Düsseldorfer Abkommen der Ländef (55) und „Deutschen Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen“ (Beratungsgremium auf Bundesebene) in den Griff zu kriegen.
60er Jahre: Wende in der Schulpolitik
Bund gewinnt an Einfluss durch ökonomische (Bedarfsfeststellung der KMK, „Bildungskatastrophe“, Piecht), bürgerrechtliche („Bildung ist Bürgerrecht“, Dahrendorf) und international vergleichende (Sputnik-Schock, OECD-Länderexamen, FISS-Studie) Argumente.
1965: Deutscher Bildungsrat (Nachfolgegremium des Ausschuss) → „Strukturplan für das Bildungswesen“
1969: Grundgesetzänderung → Artikel 91b → Gründung der BLK → Bildungsgesamtplan
1969: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft; kooperative Ausrichtung des Föderalismus zeigt sich u.a. in RE Brandts
Ende der 70er Jahre: Phase der Zurückdrängung (Nicht in Zuständigkeiten, aber an Einfluss):
Keine Verlängerung für Bildungsrat (1975), Kein weiterer Bildungsgesamtplan der BLK, Zurückweisung des „Berichts der Bundesregierung über die strukturellen Probleme des föderativen Bildungssystems in der KMK“. Folgen daraus (Beispiele):
1987: Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik – Bildung 2000“ → eng beschränktes Themengebiet
Regionalisierung der Beratung; mehrere Beratungsgremien in den Ländern
Mitte der 90er Jahre: Neuer Anlauf durch PISA-Studie
Probleme wieder: zu geringes Leistungsniveau, hohe soziale Selektivität, Unterfinanzierung, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
1999: Forum Bildung → Beratungsgremium auf Initiative des Bundes (12 Empfehlungen)
2002: „Wir brauchen ein nationales Rahmengesetz für die Schule“ (Schröder) → offener Konflikt mit den Ländern
Keine Kooperationsbereitschaft mehr (z.B. Bund initiierte Expertise zu nationalen Bildungsstandards; Arbeit damit übernahmen Länder aber in Alleinregie; keine Gestaltung bei IZBB) Födi I → Stärkung der Kulturhoheit!
60er Jahre: Wende in der Schulpolitik
Bund gewinnt an Einfluss durch ökonomische (Bedarfsfeststellung der KMK, „Bildungskatastrophe“, Piecht), bürgerrechtliche („Bildung ist Bürgerrecht“, Dahrendorf) und international vergleichende (Sputnik-Schock, OECD-Länderexamen, FISS-Studie) Argumente.
1965: Deutscher Bildungsrat (Nachfolgegremium des Ausschuss) → „Strukturplan für das Bildungswesen“
1969: Grundgesetzänderung → Artikel 91b → Gründung der BLK → Bildungsgesamtplan
1969: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft; kooperative Ausrichtung des Föderalismus zeigt sich u.a. in RE Brandts
Ende der 70er Jahre: Phase der Zurückdrängung (Nicht in Zuständigkeiten, aber an Einfluss):
Keine Verlängerung für Bildungsrat (1975), Kein weiterer Bildungsgesamtplan der BLK, Zurückweisung des „Berichts der Bundesregierung über die strukturellen Probleme des föderativen Bildungssystems in der KMK“. Folgen daraus (Beispiele):
1987: Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik – Bildung 2000“ → eng beschränktes Themengebiet
Regionalisierung der Beratung; mehrere Beratungsgremien in den Ländern
Mitte der 90er Jahre: Neuer Anlauf durch PISA-Studie
Probleme wieder: zu geringes Leistungsniveau, hohe soziale Selektivität, Unterfinanzierung, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
1999: Forum Bildung → Beratungsgremium auf Initiative des Bundes (12 Empfehlungen)
2002: „Wir brauchen ein nationales Rahmengesetz für die Schule“ (Schröder) → offener Konflikt mit den Ländern
Keine Kooperationsbereitschaft mehr (z.B. Bund initiierte Expertise zu nationalen Bildungsstandards; Arbeit damit übernahmen Länder aber in Alleinregie; keine Gestaltung bei IZBB) Födi I → Stärkung der Kulturhoheit!
Beschreibe die drei Wege und Instrumente, mit denen der Bund auf bildungspolitische Entwicklung Einfluss nehmen kann
(1) Organisieren von Beratung (Aufträge für Expertisen und Initiierung von Beratungsgremien)
a) Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen (53) → wichtig wurden vor allem „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens“ und „Empfehlung zum Aufbau der Hauptschule“. Besetzung durch ein sachkundiges Gremium von Honoratioren
b) Deutscher Bildungsrat (65): „Strukturplan für das Bildungswesen“ und mehrere Empfehlungen; tief greifende Vorschläge u.a. durch Zwei-Kammern-System (Bildungs- und Regierungskommission)
c) Forum Bildung (99): neue Kultur der Zusammenarbeit; Besetzung durch gesellschaftliche Interessengruppen. (Bund und Bayern haben Vorsitz)
Vergleich der drei Gremien: Einnheitlich: Einsetzung von Bund und Ländern, auf alle Bereiche des Bildungswesens gerichtet; Unterschieden in Besetzung
(2) Beteiligung an Planung:
Insbesondere im Rahmen der BLK auf Grundlage von 91b (z.B. Bildungsgesamtplan); Unter anderem war sie beauftragt mit Erstellung eines Bildungsgesamtplans. Mit Födi I entfallen.
(3) (Ko)finanzierung von Einzelvorhaben: z.B. IZBB
a) Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen (53) → wichtig wurden vor allem „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens“ und „Empfehlung zum Aufbau der Hauptschule“. Besetzung durch ein sachkundiges Gremium von Honoratioren
b) Deutscher Bildungsrat (65): „Strukturplan für das Bildungswesen“ und mehrere Empfehlungen; tief greifende Vorschläge u.a. durch Zwei-Kammern-System (Bildungs- und Regierungskommission)
c) Forum Bildung (99): neue Kultur der Zusammenarbeit; Besetzung durch gesellschaftliche Interessengruppen. (Bund und Bayern haben Vorsitz)
Vergleich der drei Gremien: Einnheitlich: Einsetzung von Bund und Ländern, auf alle Bereiche des Bildungswesens gerichtet; Unterschieden in Besetzung
(2) Beteiligung an Planung:
Insbesondere im Rahmen der BLK auf Grundlage von 91b (z.B. Bildungsgesamtplan); Unter anderem war sie beauftragt mit Erstellung eines Bildungsgesamtplans. Mit Födi I entfallen.
(3) (Ko)finanzierung von Einzelvorhaben: z.B. IZBB
Was versteht man unter Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder? Welche Artikel im GG sind hierfür ausschlaggebend?
Unter Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder versteht man die Verwaltungskompetenz sowie die Entscheidungs- und Gesetzgebungsgewalt in allen Fragen der Kulturpolitik. Dies umfasst alle schulischen Angelegenheiten, sowie Rundfunk, Fernsehen, Hochschulpolitik und Kunst.
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie ist das „Kernstück der Eigenstaatlichkeit der Länder“.
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder ergibt sich aus Artikel 30 GG und Artikel 70 GG.
Grundgesetz:
Artikel 7 GG: Gesamtes Schulwesen unter der Aufsicht des Staates.
Artikel 30 GG: Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Artikel 70 GG regelt die Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern. Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit das Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungsbefugnisse verleiht. (Für die Schulangelegenheiten sieht das Grundgesetz keine Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen für den Bund vor. = Zuständigkeit Länder)
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie ist das „Kernstück der Eigenstaatlichkeit der Länder“.
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder ergibt sich aus Artikel 30 GG und Artikel 70 GG.
Grundgesetz:
Artikel 7 GG: Gesamtes Schulwesen unter der Aufsicht des Staates.
Artikel 30 GG: Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Artikel 70 GG regelt die Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern. Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit das Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungsbefugnisse verleiht. (Für die Schulangelegenheiten sieht das Grundgesetz keine Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen für den Bund vor. = Zuständigkeit Länder)
Beschreibe die Struktur des allgemeinbildenden Schulsystems bis zum Abschluss der Sekundarstufe II
Bildung vor der Schule:
+ Vor drei Jahre: in Krippen; danach in Kindergärten (Kommunen sind durch Kinder- und Jugendhilfegesetz verpflichtet, Plätze bereit zu stellen).
+ Kitas haben Bildungsauftrag (initiiert durch + Jugendministerkonferenz; durchgesetzt durch Länder).
Positiver Effekt auf späteren schulischen Erfolg durch Kitas ist belegt.
Struktur des allgemein bildenden Schulsystems:
+ Grundschule vermittelt Basiswissen in grundlegenden Kulturtechniken und bereitet auf spätere Schullaufbahn vor.
+ Sonder- und Förderschulen für behinderte Kinder sind Regelfall; integrativer Unterricht die Ausnahme
+ In Sek I und Sek II bis zu 5 verschiedene Schulformen:
(1)Hauptschule: grundlegende allgemeine Bildung; führt zum ersten allgemein bildenden Schulabschluss
(2) Realschule (teils zusammengelegt mit Hauptschule z.B. in Regelschulen): erweiterte allgemeine Bildung; Fachoberschulreife
(3) Gymnasium (einzige Schulform, die überall angeboten wird!): Klassenprinzip gefolgt von Kursstufe; vertiefte allgemeine Bildung; führt zur allgemeinen Hochschulreife
(4) Gesamtschule: Unterscheidung zwischen kooperativ (pro Jahrgangsstufe gibt es auf unterschiedliche Abschlüsse bezogene Klassen) und integriert (gemeinsamer Unterricht; Unterteilung nur in den Kernfächern in Förder-, Grund- und Leistungskurse); alle Abschlüsse prinzipiell erreichbar.
Ergänzungen durch Zweiten Bildungsweg (nachträglicher Erwerb von Schulabschlüssen)
→ überwiegend öffentliche Trägerschaft; fehlende Ganztagsangebote
+ Vor drei Jahre: in Krippen; danach in Kindergärten (Kommunen sind durch Kinder- und Jugendhilfegesetz verpflichtet, Plätze bereit zu stellen).
+ Kitas haben Bildungsauftrag (initiiert durch + Jugendministerkonferenz; durchgesetzt durch Länder).
Positiver Effekt auf späteren schulischen Erfolg durch Kitas ist belegt.
Struktur des allgemein bildenden Schulsystems:
+ Grundschule vermittelt Basiswissen in grundlegenden Kulturtechniken und bereitet auf spätere Schullaufbahn vor.
+ Sonder- und Förderschulen für behinderte Kinder sind Regelfall; integrativer Unterricht die Ausnahme
+ In Sek I und Sek II bis zu 5 verschiedene Schulformen:
(1)Hauptschule: grundlegende allgemeine Bildung; führt zum ersten allgemein bildenden Schulabschluss
(2) Realschule (teils zusammengelegt mit Hauptschule z.B. in Regelschulen): erweiterte allgemeine Bildung; Fachoberschulreife
(3) Gymnasium (einzige Schulform, die überall angeboten wird!): Klassenprinzip gefolgt von Kursstufe; vertiefte allgemeine Bildung; führt zur allgemeinen Hochschulreife
(4) Gesamtschule: Unterscheidung zwischen kooperativ (pro Jahrgangsstufe gibt es auf unterschiedliche Abschlüsse bezogene Klassen) und integriert (gemeinsamer Unterricht; Unterteilung nur in den Kernfächern in Förder-, Grund- und Leistungskurse); alle Abschlüsse prinzipiell erreichbar.
Ergänzungen durch Zweiten Bildungsweg (nachträglicher Erwerb von Schulabschlüssen)
→ überwiegend öffentliche Trägerschaft; fehlende Ganztagsangebote
Beschreibe den "Durchgang durch den Schulparcours" und stelle dar wie der Weg der Entkopplung für mehr Durchlässigkeit genutzt werden kann
Einschulung: Regelfall mit sechs Jahren; Rückstellung führt oft zu schlechten Noten, aber verringert Risiko des Sitzenbleibend; Vorzeitige Einschulung führt oft zu Sitzenbleiben. Reformen oft hin zu flexibler Schuleingangsphase
Überweisung in Förderschulen: meist erst im Verlauf der Schullaufbahn
Übergang nach der Grundschule: Grundschule hat Empfehlungscharakter, macht nur Beratung oder gibt fast bindendes Votum hat. → hohe soziale Selektivität ist nachweisbar (IGLU, TIMS, PISA, Hamburger LAU-Studie)
Klassenwiederholungen: Versuch durch mehr Zeit, bessere Förderung zu erreichen. Kumulative Effekte beachten!
Durchlässigkeit: zur Korrektur von Bildungsgangentscheidungen; in der Praxis überwiegend nach unten.
Abschlüsse: Eintrittskarte in anschließende Bildung und Ausbildung; regionale Unterschiede!
Durchlässigkeit funktioniert überwiegend nach unten
→ mehr Gerechtigkeit durch Entkopplung?
Realität: Zerfaserung des Bildungssystems ist feststellbar (Entmonopolisierung der Schulformen und Leistungsüberlappung)
Problem: milieuspezifische Unterschiede (geringerer Aufbau von Aspirationen hinsichtlich Bildungsabschlüssen + schlechtere Leistungsentwicklung)
Tendenz: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse (Unterschiede z.B. nachgewiesen beim Mediziner-Test)
Lösungsvarianten: externe Bewertungsverfahren oder Aufgabe des Berechtigungswesens und Stärkung Auswahlrecht Abnehmer
Überweisung in Förderschulen: meist erst im Verlauf der Schullaufbahn
Übergang nach der Grundschule: Grundschule hat Empfehlungscharakter, macht nur Beratung oder gibt fast bindendes Votum hat. → hohe soziale Selektivität ist nachweisbar (IGLU, TIMS, PISA, Hamburger LAU-Studie)
Klassenwiederholungen: Versuch durch mehr Zeit, bessere Förderung zu erreichen. Kumulative Effekte beachten!
Durchlässigkeit: zur Korrektur von Bildungsgangentscheidungen; in der Praxis überwiegend nach unten.
Abschlüsse: Eintrittskarte in anschließende Bildung und Ausbildung; regionale Unterschiede!
Durchlässigkeit funktioniert überwiegend nach unten
→ mehr Gerechtigkeit durch Entkopplung?
Realität: Zerfaserung des Bildungssystems ist feststellbar (Entmonopolisierung der Schulformen und Leistungsüberlappung)
Problem: milieuspezifische Unterschiede (geringerer Aufbau von Aspirationen hinsichtlich Bildungsabschlüssen + schlechtere Leistungsentwicklung)
Tendenz: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse (Unterschiede z.B. nachgewiesen beim Mediziner-Test)
Lösungsvarianten: externe Bewertungsverfahren oder Aufgabe des Berechtigungswesens und Stärkung Auswahlrecht Abnehmer
Nenne sechs Reformtendenzen im allgemeinbildenden Schulsystem
+ Flexibilisierung der Schuleingangsphase (Bis zu 3 Jahre gemeinsames Lernen in den ersten beiden Klassen)
+ Stärkere Gewichtung von Schullaufbahnempfehlungen der Grundschule
+ Verkürzung der gymnasialen Schulzeit (erschwerter Übertritt; Anpassungsphase der Jahrgangsstufe 11 entfällt oder Klasse 10 muss wiederholt werden)
+ Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe (Vorreiterrolle BaWü)
+ Ausweitung Ganztagsschulen
+ Selbstständigkeit von Schulen (OECD belegte positiven Zusammenhang zwischen Selbstständigkeit und Leistungsfähigkeit)
Beschreibe mögliche Bildungswege nach der allgemeinbildenden Schule
a) Berufsausbildung: entweder im dualen System (Lernorte: Betrieb und Berufsschule; teils ergänzt durch überbetriebliche Ausbildungsstätten) oder in beruflichen Vollzeitschulen (Funktionen: volle Berufsausbildung, Ausbildungsvorbereitung; Vorbereitung auf einen Abschluss als Studienberechtigung; z.B. Fachoberschule → Fachhochschule)
→ viele Wiederholungen (Warteschleifen) führen zu zunehmend staatlicher Finanzierung.
b) Hochschule (überwiegend staatlich; Unterscheidung zwischen Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Technischen Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen)
→ Hauptunterscheidung: Fachhochschule (kürzer, weniger anspruchsvoll, praxisorientiert) und Universität
Kritikpunkte: Zu hohe Abbruchquoten (30%), lange Studienzeiten (knapp 7 Jahre an Unis), zu geringer Anteil an Hochschulabsolventen, Unterfinanzierung
Reformen: Studiengebühren und Ba/Ma
→ koppelt und doppelt die Selektivität von zwei unterschiedlichen Ansätzen: vertikal gegliedertes Schulsystem und stufenförmige Organisation an den Hochschulen → Akademikermangel!
→ viele Wiederholungen (Warteschleifen) führen zu zunehmend staatlicher Finanzierung.
b) Hochschule (überwiegend staatlich; Unterscheidung zwischen Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Technischen Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen)
→ Hauptunterscheidung: Fachhochschule (kürzer, weniger anspruchsvoll, praxisorientiert) und Universität
Kritikpunkte: Zu hohe Abbruchquoten (30%), lange Studienzeiten (knapp 7 Jahre an Unis), zu geringer Anteil an Hochschulabsolventen, Unterfinanzierung
Reformen: Studiengebühren und Ba/Ma
→ koppelt und doppelt die Selektivität von zwei unterschiedlichen Ansätzen: vertikal gegliedertes Schulsystem und stufenförmige Organisation an den Hochschulen → Akademikermangel!
Beschreibe die Strukturmerkmale der Weiterbildung
Weiterbildung ist der am am wenigsten strukturierter Bildungsbereich (vielfältige Trägerstruktur, insbesondere Arbeitgeber/ Betriebe, Volkshochschulen, private Institute; keine feste inhaltliche Bestimmung → alle Bereiche der allgemeinen, beruflichen, politischen Weiterbildung; nicht an festes Lebensalter gekoppelt)
Funktionen: Erhalt beruflicher Kompetenzen, Fähigkeit zur gesellschaftlichen Mitwirkung – und: Weiterentwicklung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit; stützt politisches und kulturelles Zusammenleben
Erwarteter Bedeutungszuwachs: Bildungs- und Ausbildungssystem vermittelt nicht an alle in ausreichendem Maße, die Kompetenzen, die Beschäftigungssystem nachfragt; zusätzliche Verschärfung durch demographischen Wandel
Hintergrund: Globalisierung (Austausch von Gütern, Dienstleistungen, Kapital auf Weltmarkt; Aufbau einer Wissensgesellschaft; Zunahme von Migration) → Gering Qualifizierte als Verlierer der Globalisierung (keine Arbeitsangebote)
Problem: strukturelle Schieflage bei Weiterbildungsbeteiligung!
Weiterbildung wäre insbesondere entscheidend für Risikogruppe (wachsender Anteil der Jugendlichen mit fehlenden grundlegenden Kompetenzen bei Schulentlassung; rund ein Viertel): entsteht insbesondere durch Zusammenhang mit sozialer Herkunft und im Migrationsbereich.
Funktionen: Erhalt beruflicher Kompetenzen, Fähigkeit zur gesellschaftlichen Mitwirkung – und: Weiterentwicklung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit; stützt politisches und kulturelles Zusammenleben
Erwarteter Bedeutungszuwachs: Bildungs- und Ausbildungssystem vermittelt nicht an alle in ausreichendem Maße, die Kompetenzen, die Beschäftigungssystem nachfragt; zusätzliche Verschärfung durch demographischen Wandel
Hintergrund: Globalisierung (Austausch von Gütern, Dienstleistungen, Kapital auf Weltmarkt; Aufbau einer Wissensgesellschaft; Zunahme von Migration) → Gering Qualifizierte als Verlierer der Globalisierung (keine Arbeitsangebote)
Problem: strukturelle Schieflage bei Weiterbildungsbeteiligung!
Weiterbildung wäre insbesondere entscheidend für Risikogruppe (wachsender Anteil der Jugendlichen mit fehlenden grundlegenden Kompetenzen bei Schulentlassung; rund ein Viertel): entsteht insbesondere durch Zusammenhang mit sozialer Herkunft und im Migrationsbereich.
Beschreibe Hintergründe und Verlauf der Bildungsexpansion in Ost und West, die Verteilungseffekte im heutigen Bildungssystem im Vergleich zu früher und welche Erträge sich durch Bildung erzielen lassen
Bildungsexpansion → sowohl im niederen/ mittleren Schulwesen (Verlängerung Hauptschule; Ausbildung wird zur Normalität und teils länger; Zustrom an Realschulen; 1 und 2 auch in DDR) als auch im höheren Schulwesen – nur BRD (größerer Gymnasiumsbesuch; höhere Erfolgsquote im Gymnasium durch weniger interne Selektion und Zustrom nach Klasse 10; Ausbau der Gesamtschulen; des zweiten Bildungsweges und Berufsgänge mit Studienberechtigungsabschluss)
→ Unabhängig von ökonomischer Lage und politischen Einflussversuchen
Aber: (1) Für Deutschland zwar entscheidend, im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich; (2) Nach wie vor Verlierer, ohne Abschluss (rund 13%, häufiger Frauen, Ausländer, im Westen) und (3) Gewinner, mit Hochschulabschluss (allerdings keine Steigerung der Akademikerquote durch Studienverzicht – und abbruch → Verpuffen der Bildungsexpansion; Gleichstand mit DDR) und lediglich Absorptionsfunktion des höheren Bildungswesens = Entlastung für Arbeitsmarkt; Angebot für mittleren Beschäftigungsmarkt (angesichts Akademikermangel kontraproduktiv)
Verteilungseffekte: „katholisches Arbeitermädchen vom Lande“ → heute?
+ Keine wahrnehmbaren konfessionellen Unterschiede mehr
+ Geschlecht fast nur noch bei Berufsausbildung und auf Arbeitsmarkt
+ abgeschwächte regionale Unterschiede (korreliert mit sozialer/ethnischer Zusammensetzung der jeweiligen Bevölkerung)
+ weiterhin bestehende schichtspezifische Unterschiede (von Sek I bis Berufseintritt; siehe Hartmann, Kopp; bei Weiterbildung schwächer ausgeprägt)
+ neue Benachteiligung: Kinder der Arbeitsmigranten.
Abgeschlossene Schulbildung + Ausbildung = Normalbiographie (Abweichen auch Versagen der Gesellschaft)
Ertrag von Bildung sowohl Beschäftigung (Ausbildungseintritt, Teilhabe, Einkommen) und Außerberuflich (Erwerbsbeteiligung von Frauen → mehr Autonomie; Gesundheit, politische Partizipation)
→ Chancenungleichheit in Bildung = ungleiche Lebenschancen
→ Unabhängig von ökonomischer Lage und politischen Einflussversuchen
Aber: (1) Für Deutschland zwar entscheidend, im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich; (2) Nach wie vor Verlierer, ohne Abschluss (rund 13%, häufiger Frauen, Ausländer, im Westen) und (3) Gewinner, mit Hochschulabschluss (allerdings keine Steigerung der Akademikerquote durch Studienverzicht – und abbruch → Verpuffen der Bildungsexpansion; Gleichstand mit DDR) und lediglich Absorptionsfunktion des höheren Bildungswesens = Entlastung für Arbeitsmarkt; Angebot für mittleren Beschäftigungsmarkt (angesichts Akademikermangel kontraproduktiv)
Verteilungseffekte: „katholisches Arbeitermädchen vom Lande“ → heute?
+ Keine wahrnehmbaren konfessionellen Unterschiede mehr
+ Geschlecht fast nur noch bei Berufsausbildung und auf Arbeitsmarkt
+ abgeschwächte regionale Unterschiede (korreliert mit sozialer/ethnischer Zusammensetzung der jeweiligen Bevölkerung)
+ weiterhin bestehende schichtspezifische Unterschiede (von Sek I bis Berufseintritt; siehe Hartmann, Kopp; bei Weiterbildung schwächer ausgeprägt)
+ neue Benachteiligung: Kinder der Arbeitsmigranten.
Abgeschlossene Schulbildung + Ausbildung = Normalbiographie (Abweichen auch Versagen der Gesellschaft)
Ertrag von Bildung sowohl Beschäftigung (Ausbildungseintritt, Teilhabe, Einkommen) und Außerberuflich (Erwerbsbeteiligung von Frauen → mehr Autonomie; Gesundheit, politische Partizipation)
→ Chancenungleichheit in Bildung = ungleiche Lebenschancen
Beschreibe die traditionelle Form der Bildungssteuerung in Deutschland und nenne Gründe, die zu einem Überdenken dieses Ansatzes führten
Erläuterung der Steuerungsdimensionen im Bildungssystem:
a) Kontext: umfasst z.B. sozioökonomischen Status der Schüler, soziales Ansehen der Lehrer, Bedeutung von Bildung → nur eingeschränkt steuerbar (z.B. durch Veränderung Schuleinzugsbereich)
b) Input: umfasst z.B. Qualifikation von Lehrkräften, Qualifikation von Schülern, finanzielle Ressourcen, Bildungsziele etc.
c) Prozess: umfasst auf Schulebene z.B. Schulstruktur, Schulmanagement, Personalentwicklung und auf Klassenenebene z.B. Unterrichtsqualität, Leistungsbeurteilung, Lehrmaterialien (steuert auch Unterricht)
d) Output: umfasst z.B. Leistungen, Bildungsabschlüsse und Outcome: umfasst z.B. beruflicher Erfolg, Teilhabe (für Steuerung kaum zugänglich)
Traditionelle Steuerung in Deutschland: Beeinflussung der Input- und Prozessvariable
Reformdruck:
+ durch schlechtes Abschneiden bei internationalen Vergleichsstudien (z.B. PISA-Studie → überprüft wurde Output, also nicht der Lehrplan, sondern Erreichen von Basisqualifikationen)
+ innerdeutsche Leistungsspreizung
+ Auseinanderdriften durch verstärkten Föderalismus und
+ Tendenzen zur selbstständigen Schule (→ Bedürfnis nach Vergleichbarkeit)
a) Kontext: umfasst z.B. sozioökonomischen Status der Schüler, soziales Ansehen der Lehrer, Bedeutung von Bildung → nur eingeschränkt steuerbar (z.B. durch Veränderung Schuleinzugsbereich)
b) Input: umfasst z.B. Qualifikation von Lehrkräften, Qualifikation von Schülern, finanzielle Ressourcen, Bildungsziele etc.
c) Prozess: umfasst auf Schulebene z.B. Schulstruktur, Schulmanagement, Personalentwicklung und auf Klassenenebene z.B. Unterrichtsqualität, Leistungsbeurteilung, Lehrmaterialien (steuert auch Unterricht)
d) Output: umfasst z.B. Leistungen, Bildungsabschlüsse und Outcome: umfasst z.B. beruflicher Erfolg, Teilhabe (für Steuerung kaum zugänglich)
Traditionelle Steuerung in Deutschland: Beeinflussung der Input- und Prozessvariable
Reformdruck:
+ durch schlechtes Abschneiden bei internationalen Vergleichsstudien (z.B. PISA-Studie → überprüft wurde Output, also nicht der Lehrplan, sondern Erreichen von Basisqualifikationen)
+ innerdeutsche Leistungsspreizung
+ Auseinanderdriften durch verstärkten Föderalismus und
+ Tendenzen zur selbstständigen Schule (→ Bedürfnis nach Vergleichbarkeit)
Beschreibe den neuen Ansatz in der Bildungssteuerung
Neuer Ansatz:
Outputsteuerung durch Evaluation (= Prozess mit Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung der Arbeit) mit Hilfe neu gegründeter Qualitätsagenturen
Evalution: Selbst- (Kritik: zu subjektiv; Schwächen werden verborgen); Meta- (Methodenkritik von extern); Fremdevaluation (Kritik: zu sehr an Idealmodell/ Standardmodell orientiert; wird Einzelschule nicht gerecht)
→ Tendenz in D. geht zu Fremdevaluation!
Instrumente sind: tradierte Mittel der Schulaufsicht, externe Prüfer/ Gutachter, Parallelarbeiten; landesweite Leistungstests durch Vergleichsarbeiten bzw. Zentralprüfungen
Qualitätsagenturen:
Modell der Niederlande → regelmäßige Selbstevaluation der Schulen, standardisierte Tests, einheitliche Abschlussprüfungen, Schulinspektion, Berichtsveröffentlichung
Ziel: Garantie- (Qualität ist überall vorhanden) und Stimulationsfunktion (Qualitätssteigerung durch Vergleich)
→ Inspektionssystem: Inspektion durch Analyse von Dokumenten, Gespräche vor Ort, Unterrichtsbesuche mit Ergebnisbericht für Schule und Land
Ziele der Inspektion sind: Darstellung der erreichten Schulleistung, Aktualisierung der Qualitätskarte; Kenntnisnahme des Schul-Qualitätsprogramms; Abschätzung der künftigen Entwicklung
Übernahme in Deutschland → Einführung von Qualitätsagenturen mit zumeist folgenden Merkmalen:
Externe Evaluation als tragendes Element; Qualitätsverständnis basierend auf Unterrichtsprozess und Ergebnisse; Wesentlich sind Parallel- und Vergleichsarbeiten sowie internationale Studien; Feedback mit Inspektionsbericht (geg. Zielvereinbarungen mit Ministerium); Ziel ist Weiterentwicklung der Einzelschule und des Schulsystems; Sie sind unabhängig von traditioneller Schulaufsicht.
Verändert wird Struktur der Schulsteuerung, aber nicht Schulstruktur
Outputsteuerung durch Evaluation (= Prozess mit Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung der Arbeit) mit Hilfe neu gegründeter Qualitätsagenturen
Evalution: Selbst- (Kritik: zu subjektiv; Schwächen werden verborgen); Meta- (Methodenkritik von extern); Fremdevaluation (Kritik: zu sehr an Idealmodell/ Standardmodell orientiert; wird Einzelschule nicht gerecht)
→ Tendenz in D. geht zu Fremdevaluation!
Instrumente sind: tradierte Mittel der Schulaufsicht, externe Prüfer/ Gutachter, Parallelarbeiten; landesweite Leistungstests durch Vergleichsarbeiten bzw. Zentralprüfungen
Qualitätsagenturen:
Modell der Niederlande → regelmäßige Selbstevaluation der Schulen, standardisierte Tests, einheitliche Abschlussprüfungen, Schulinspektion, Berichtsveröffentlichung
Ziel: Garantie- (Qualität ist überall vorhanden) und Stimulationsfunktion (Qualitätssteigerung durch Vergleich)
→ Inspektionssystem: Inspektion durch Analyse von Dokumenten, Gespräche vor Ort, Unterrichtsbesuche mit Ergebnisbericht für Schule und Land
Ziele der Inspektion sind: Darstellung der erreichten Schulleistung, Aktualisierung der Qualitätskarte; Kenntnisnahme des Schul-Qualitätsprogramms; Abschätzung der künftigen Entwicklung
Übernahme in Deutschland → Einführung von Qualitätsagenturen mit zumeist folgenden Merkmalen:
Externe Evaluation als tragendes Element; Qualitätsverständnis basierend auf Unterrichtsprozess und Ergebnisse; Wesentlich sind Parallel- und Vergleichsarbeiten sowie internationale Studien; Feedback mit Inspektionsbericht (geg. Zielvereinbarungen mit Ministerium); Ziel ist Weiterentwicklung der Einzelschule und des Schulsystems; Sie sind unabhängig von traditioneller Schulaufsicht.
Verändert wird Struktur der Schulsteuerung, aber nicht Schulstruktur
Was ist mit "Entwicklungslogik der dualen Berufsausbildung" gemeint? Erläutere den Begriff unter Nennung der beiden unterscheidbaren zeitlichen Phasen
System beruflicher Qualifizierung als Ergebnis komplexer historischer Prozesse, die einer bestimmten Entwicklungslogik folgen (≠ bewusste Planung; bildungspolitische Steuerung)
Duales System: In einem historischen Prozess gewachsen; ursprünglich Berufsschule und betriebliche Lehre getrennt. Verschiedene Entwicklungsphasen markieren den Versuch, objektive Problemlagen zu bewältigen. Dabei Gleichzeitigkeit von Autonomie und gesellschaftlicher Funktionalisierung
1. Gründungsphase (1870-1920):
Restauration der Handwerksausbildung und Fortbildungsschule.
Beruf als mittelalterliches Konzept war eigentlich obsolet geworden. Restaurierung um Antwort auf soziale und ökonomische Auflöseerscheinungen zu haben.
→ Mittelstandspolitik des Kaiserreichs soll mit dem Modell Lehrling – Geselle – Meister den alten Mittelstand vor Verelendung schützen und damit Bollwerk gegen die Sozialdemokratie sein. (konservativ-klerikale Variante der Mittelstandspolitik ≠ liberale Mittelstandspolitik: Vereinheitlichung der Fortbildungsschulen und Durchsetzung als Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung)
2. Konsolidierungsphase (1920-1970):
Industrietypische Lehrlingsausbildung und Berufsschule:
Versuch dem Ausbildungssektor eine moderne und einheitliche Struktur zu geben. Drei Handlungsstränge:
- Industrie: Interesse an eigener moderner und systematisierter Berufsausbildung
- Schulreformer/ Staatsbürokratie: einheitliches und leistungsfähiges Berufsschulwesen
- Gewerkschaften: Betriebliche Ausbildung aus Einbindung in Wirtschaftsgesetzgebung lösen.
Ergebnis 1969: Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG): „Duales System der Berufsausbildung“
Vorher: Ausbildung ist Angelegenheit der Wirtschaft.
→ Jetzt: öffentliche Aufgabe (weder ausschließlich staatlich noch ausschließlich privat, sondern Mischsystem aus marktwirtschaftlich, staatlich und korporativ); Grundlage für Modernisierungsprozess ist Durchsetzung von „Beruflichkeit“
Duales System: In einem historischen Prozess gewachsen; ursprünglich Berufsschule und betriebliche Lehre getrennt. Verschiedene Entwicklungsphasen markieren den Versuch, objektive Problemlagen zu bewältigen. Dabei Gleichzeitigkeit von Autonomie und gesellschaftlicher Funktionalisierung
1. Gründungsphase (1870-1920):
Restauration der Handwerksausbildung und Fortbildungsschule.
Beruf als mittelalterliches Konzept war eigentlich obsolet geworden. Restaurierung um Antwort auf soziale und ökonomische Auflöseerscheinungen zu haben.
→ Mittelstandspolitik des Kaiserreichs soll mit dem Modell Lehrling – Geselle – Meister den alten Mittelstand vor Verelendung schützen und damit Bollwerk gegen die Sozialdemokratie sein. (konservativ-klerikale Variante der Mittelstandspolitik ≠ liberale Mittelstandspolitik: Vereinheitlichung der Fortbildungsschulen und Durchsetzung als Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung)
2. Konsolidierungsphase (1920-1970):
Industrietypische Lehrlingsausbildung und Berufsschule:
Versuch dem Ausbildungssektor eine moderne und einheitliche Struktur zu geben. Drei Handlungsstränge:
- Industrie: Interesse an eigener moderner und systematisierter Berufsausbildung
- Schulreformer/ Staatsbürokratie: einheitliches und leistungsfähiges Berufsschulwesen
- Gewerkschaften: Betriebliche Ausbildung aus Einbindung in Wirtschaftsgesetzgebung lösen.
Ergebnis 1969: Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG): „Duales System der Berufsausbildung“
Vorher: Ausbildung ist Angelegenheit der Wirtschaft.
→ Jetzt: öffentliche Aufgabe (weder ausschließlich staatlich noch ausschließlich privat, sondern Mischsystem aus marktwirtschaftlich, staatlich und korporativ); Grundlage für Modernisierungsprozess ist Durchsetzung von „Beruflichkeit“
Beschreibe die mittelalterliche Handwerkslehre und erläutere ihre Auflösung mit der beginnenden Industrialisierung
Kennzeichen der mittelalterlichen Handwerkslehre:
+ Sozialisation und Qualifizierung
+ Zunft als berufsständische Organisation
+ Zunftzwang durch Verbot von Aktivitäten ohne Zunftmitgliedschaft.
Zünfte stehen im Widerspruch zu expansiver Wirtschaftspolitik
Kritik auch an Lehre (merkantilistisch und aufklärungspädagogisch begründet)
+ unökonomische Dauer
+ fehlendes pädagogisches Prinzip; nur Nachahmung
+ Missbrauch der Lehrlinge als häusliche Arbeitskraft
+ geringe theoretische Fundierung
+ Monopolistischer Anspruch der Zünfte
Zudem: Staat will direkten Zugriff (≠ Korporationen als Machtinstanz zwischen Staat und Individuum)
1810/11: Einführung der Gewerbefreiheit → wirtschaftliche Liberalisierung: Privateigentum, freie Konkurrenz, Betonung Individualrechte der Bürger → Zunftzwang wird obsolet!
Die Gewerbefreiheit wird in den folgenden Jahren Schritt für Schritt wieder zurückgenommen, bis sie 1969/70 mit dem Erlass der Gewerbeordnung auch die letzten Regelungen beseitigt wurden. Dies fällt zusammen mit der Großen Depression (letzte Drittel des 19. Jht.) und markiert endgültigen Übergang zum Massenzeitalter und weiterer Niedergang des Handwerks. → Auflösung der traditionellen Lehre (Ausbildung als Privatvertrag) (Kritik an Lehrlingszüchterei sinkender Ausbildungsqualität, Ausbildungsabbrüche)
+ Sozialisation und Qualifizierung
+ Zunft als berufsständische Organisation
+ Zunftzwang durch Verbot von Aktivitäten ohne Zunftmitgliedschaft.
Zünfte stehen im Widerspruch zu expansiver Wirtschaftspolitik
Kritik auch an Lehre (merkantilistisch und aufklärungspädagogisch begründet)
+ unökonomische Dauer
+ fehlendes pädagogisches Prinzip; nur Nachahmung
+ Missbrauch der Lehrlinge als häusliche Arbeitskraft
+ geringe theoretische Fundierung
+ Monopolistischer Anspruch der Zünfte
Zudem: Staat will direkten Zugriff (≠ Korporationen als Machtinstanz zwischen Staat und Individuum)
1810/11: Einführung der Gewerbefreiheit → wirtschaftliche Liberalisierung: Privateigentum, freie Konkurrenz, Betonung Individualrechte der Bürger → Zunftzwang wird obsolet!
Die Gewerbefreiheit wird in den folgenden Jahren Schritt für Schritt wieder zurückgenommen, bis sie 1969/70 mit dem Erlass der Gewerbeordnung auch die letzten Regelungen beseitigt wurden. Dies fällt zusammen mit der Großen Depression (letzte Drittel des 19. Jht.) und markiert endgültigen Übergang zum Massenzeitalter und weiterer Niedergang des Handwerks. → Auflösung der traditionellen Lehre (Ausbildung als Privatvertrag) (Kritik an Lehrlingszüchterei sinkender Ausbildungsqualität, Ausbildungsabbrüche)
Beschreibe Entstehen und Wirken der Mittelstandsbewegung und der Mittelstandspolitik im Kaiserreich
Opposition des Handwerks formiert sich in der Mittelstandsbewegung; maßgeblich organisiert im Allgemeinen Deutschen Handwerkerbund). Forderungen:
Obligatorische Zwangsinnung + großer Befähigungsnachweis (Führung eines Handwerksgeschäfts nur mit Meistertitel)
Staatliche Reaktion schwankt zwischen Gewerbefreiheit (Liberalisierung) aufgrund Interesse an expansiver Wirtschaftspolitik und Handwerksschutz (Restauration), da Garant für gesellschaftliche Stabilität und Erhalt der Ständeordnung
→ Mittelstandspolitik als innenpolitisches Rückversicherungssystem (Winkler)
→ wechselseitige Rückversicherung der staatserhaltenden Kräfte (Beibehaltung der vorindustriellen Wirtschaftsregelungen sowie Festlegung auf konservative Ideen; Eingliederung des Handwerks zu den staatserhaltenden Kräften gegen aufkommende Sozialdemokratie; Arbeiterbewegung)
Zentrales Instrument sind Gewerberechtliche Vorschriften
+ Höhepunkt der Liberalisierung erfolgt 1869 mit der Gewerbeordnung (GO): Voraussetzung für Ausbildung ist nur noch Vorstrafenfreiheit + Besitz der staatsbürgerlichen Rechte. Zugleich wird Ausbildung den Meistern/ Fabrikanten unterstellt.
+ Novelle 1881: Ausbildung als Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft durch Restauration des Innungswesens
+ Weitere Machtzuwächse der Innungen durch folgende Novellen.
+ 1897: Novelle legt Grundstein des dualen Systems der Berufsausbildung: Handwerkerschutzgesetz:
→ fakultative Zwangsinnung und kleiner Befähigungsnachweis (Ausbildung nur durch geprüfte Meister)
→ Restaurierung des berufsständisch orientierten handwerklichen Ausbildungsmodells
Obligatorische Zwangsinnung + großer Befähigungsnachweis (Führung eines Handwerksgeschäfts nur mit Meistertitel)
Staatliche Reaktion schwankt zwischen Gewerbefreiheit (Liberalisierung) aufgrund Interesse an expansiver Wirtschaftspolitik und Handwerksschutz (Restauration), da Garant für gesellschaftliche Stabilität und Erhalt der Ständeordnung
→ Mittelstandspolitik als innenpolitisches Rückversicherungssystem (Winkler)
→ wechselseitige Rückversicherung der staatserhaltenden Kräfte (Beibehaltung der vorindustriellen Wirtschaftsregelungen sowie Festlegung auf konservative Ideen; Eingliederung des Handwerks zu den staatserhaltenden Kräften gegen aufkommende Sozialdemokratie; Arbeiterbewegung)
Zentrales Instrument sind Gewerberechtliche Vorschriften
+ Höhepunkt der Liberalisierung erfolgt 1869 mit der Gewerbeordnung (GO): Voraussetzung für Ausbildung ist nur noch Vorstrafenfreiheit + Besitz der staatsbürgerlichen Rechte. Zugleich wird Ausbildung den Meistern/ Fabrikanten unterstellt.
+ Novelle 1881: Ausbildung als Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft durch Restauration des Innungswesens
+ Weitere Machtzuwächse der Innungen durch folgende Novellen.
+ 1897: Novelle legt Grundstein des dualen Systems der Berufsausbildung: Handwerkerschutzgesetz:
→ fakultative Zwangsinnung und kleiner Befähigungsnachweis (Ausbildung nur durch geprüfte Meister)
→ Restaurierung des berufsständisch orientierten handwerklichen Ausbildungsmodells
Beschreibe die Entstehung der "allgemeinen Fortbildungsschulen"
Wurzeln: kirchliche Sonntagsschule; ab Anfang 19. Jht. ergänzt durch gewerbliche Sonntagsschule. Neue Dynamik entsteht durch Politisierung des Mittelstandes und des Industrieproletariats (Hintergrund: Wahlrecht und Aufkommen der Arbeiterbewegung)
Von staatlicher Seite Kritik an Erziehungslücke zwischen Volksschulabgang und Beginn Militärdienst durch Strukturwandel der Erziehung beim Übergang von der traditionalen zur bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft; insbesondere nur noch „reduziertes Ausbildungsverhältnis“ → keine umfassende erzieherische Ausbildung mehr (Sozialisationslücke)
Reaktion: Um gesellschaftliche Stabilität zu erreichen plädieren Liberale für Anhebung des Bildungsniveaus und Ausweitung der Fortbildungsschule (Konservative halten an Bildungsbegrenzung fest).
Folgen: Fortbildungsschule hat gesellschaftspolitische Funktion: Abwendung der drohenden Proletarisierung des alten Mittelstandes und Integration der Jugend
Ergänzend zur Fortbildungsschule versucht Jugendpflege in den Freiraum der Freizeit einzudringen
→ Jugendpflege wird zum Kampfinstrument gegen proletarische Jugendbewegung (Sozialdemokratie + Gewerkschaften)
Mit Großer Depression beginnt Gründungswelle „allgemeiner Fortbildungsschulen“ (inklusive Schulpflicht)
„Allgemein“ wegen Fortsetzung Schulzwang nach Volksschule und Orientierung an Lehrinhalten der Volksschule
Zudem angewiesen auf Räume und Lehrpersonal der Volksschulen
Von staatlicher Seite Kritik an Erziehungslücke zwischen Volksschulabgang und Beginn Militärdienst durch Strukturwandel der Erziehung beim Übergang von der traditionalen zur bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft; insbesondere nur noch „reduziertes Ausbildungsverhältnis“ → keine umfassende erzieherische Ausbildung mehr (Sozialisationslücke)
Reaktion: Um gesellschaftliche Stabilität zu erreichen plädieren Liberale für Anhebung des Bildungsniveaus und Ausweitung der Fortbildungsschule (Konservative halten an Bildungsbegrenzung fest).
Folgen: Fortbildungsschule hat gesellschaftspolitische Funktion: Abwendung der drohenden Proletarisierung des alten Mittelstandes und Integration der Jugend
Ergänzend zur Fortbildungsschule versucht Jugendpflege in den Freiraum der Freizeit einzudringen
→ Jugendpflege wird zum Kampfinstrument gegen proletarische Jugendbewegung (Sozialdemokratie + Gewerkschaften)
Mit Großer Depression beginnt Gründungswelle „allgemeiner Fortbildungsschulen“ (inklusive Schulpflicht)
„Allgemein“ wegen Fortsetzung Schulzwang nach Volksschule und Orientierung an Lehrinhalten der Volksschule
Zudem angewiesen auf Räume und Lehrpersonal der Volksschulen
Beschreibe die Kritik an den "allgemeinen Fortbildungsschulen" und die daraufhin entwickelte Reformstrategie
Kritik: reine gesellschaftspolitische Funktionalisierung; kein eigener Lehrplan; Vorwurf der Überflüssigkeit.
Reformbewegung insbesondere „Deutscher Verein für das Fortbildungsschulwesen“. Von Überlegungen von Pache/ Rücklin inspiriert stellte er Forderung nach fachgewerblicher Ausrichtung der Fortbildungsschule und damit ihre Umwandlung zur Berufsschule auf (= Einschwenken auf Mittelstandspolitik des Kaiserreiches und Anpassung an Ausbildungsinteressen des Handwerks; insbesondere Akzeptanz des ständischen Ausbildungsmodells)
Durchsetzung: Maßgeblich befördert durch Theorie Kerschensteiners („Staatsbürgerliche Erziehung der deutschen Jugend“ = Geburtsurkunde der Berufsschule):
+ Arbeiterjugend kann durch Berufserziehung für bürgerliche Gesellschaft gewonnen werden. ("Erziehung zu Arbeit und Beruf")
+ Zugleich: politische Erziehung → Ziel ist der „brauchbare Staatsbürger“
= Grundlagen der Berufsbildungstheorie
+ Arbeit und Ausbildung als Medium persönlicher Selbstverwirklichung; Voraussetzung allgemeiner Menschenbildung (Realität: Industriearbeit)
+ Gleichsetzung von Beruflichkeit und staatsbürgerlicher Erziehung
→ Irreales Berufskonzept, das zur Funktionalisierung der Berufsschule im Abwehrkampf gegen Sozialdemokratie führte, aber zugleich Grundstein legte für heutiges Berufskonzept, d.h. für Selbstbewusstsein und Autonomie von Facharbeitern
1911: grundlegender Erlass in Preußen zur Pflichtfortbildungsschule (Verknüpfung von Staatsbürger- und Berufserziehung zeigt sich vor allem im Fach "Berufs- und Bürgerkunde")
Reformbewegung insbesondere „Deutscher Verein für das Fortbildungsschulwesen“. Von Überlegungen von Pache/ Rücklin inspiriert stellte er Forderung nach fachgewerblicher Ausrichtung der Fortbildungsschule und damit ihre Umwandlung zur Berufsschule auf (= Einschwenken auf Mittelstandspolitik des Kaiserreiches und Anpassung an Ausbildungsinteressen des Handwerks; insbesondere Akzeptanz des ständischen Ausbildungsmodells)
Durchsetzung: Maßgeblich befördert durch Theorie Kerschensteiners („Staatsbürgerliche Erziehung der deutschen Jugend“ = Geburtsurkunde der Berufsschule):
+ Arbeiterjugend kann durch Berufserziehung für bürgerliche Gesellschaft gewonnen werden. ("Erziehung zu Arbeit und Beruf")
+ Zugleich: politische Erziehung → Ziel ist der „brauchbare Staatsbürger“
= Grundlagen der Berufsbildungstheorie
+ Arbeit und Ausbildung als Medium persönlicher Selbstverwirklichung; Voraussetzung allgemeiner Menschenbildung (Realität: Industriearbeit)
+ Gleichsetzung von Beruflichkeit und staatsbürgerlicher Erziehung
→ Irreales Berufskonzept, das zur Funktionalisierung der Berufsschule im Abwehrkampf gegen Sozialdemokratie führte, aber zugleich Grundstein legte für heutiges Berufskonzept, d.h. für Selbstbewusstsein und Autonomie von Facharbeitern
1911: grundlegender Erlass in Preußen zur Pflichtfortbildungsschule (Verknüpfung von Staatsbürger- und Berufserziehung zeigt sich vor allem im Fach "Berufs- und Bürgerkunde")
Diskutiere, inwieweit vor 1918 im Vergleich zu 1970 von einem "Systemcharakter" in der Berufsausbildung gesprochen werden kann
Systemcharakter in der Berufsausbildung = Aufeinanderbezogenheit der beiden Systemelemente Ausbildungsmarkt und Berufsbildungsrecht
Erster Weltkrieg → Rückschritt für Berufsbildungssystem. Verhältnis von Gelernten zu Ungelernten dreht sich um.
System der Lernorte nicht vorhanden:
a) Betriebslehre: nur beim Handwerk in Ansätzen Struktur, aber Handwerk liegt am Boden. In der Industrie Auflösungserscheinungen.
b) Fortbildungsschule: noch unfertige Konstruktion, da erster Fokus nicht auf Qualifikation, sondern auf Integration lag.
Kein Zusammenspiel vorhanden
+ Duale Ausprägung → auch in der Entstehungsgeschichte!
Es handelt sich um zwei gegensätzliche Ansätze von Mittelstandspolitik (konservativ-klerikal und liberal)
+ Kaum Zusammenhang zwischen beiden: Handwerk bekämpft Fortbildungsschule. Diese versucht sich anzupassen.
(2) Merkmale eines Ausbildungssystems
Ausbildungsmarkt: In der Industrie werden zumeist jugendliche Arbeiter eingestellt; keine Lehrlinge. Fast nur im Handwerk Angebot an expliziten Ausbildungsplätzen. (Nach 1970: in so gut wie allen Branchen werden Ausbildungsplätze angeboten)
Berufsbildungsrecht: Gespaltenes Recht; z.B. für Industrie andere Regelungen als für Handwerk. Viele ungeregelte Bereiche. Es gibt z.B. keine klare rechtliche Grundlage, dass junge Arbeiter als Lehrlinge zu behandeln sind (Nach 1970: Berufsbildungsgesetz: beinhaltet alle Berufe und regelt Aufgaben und Beziehungen der beteiligten Akteure)
Erster Weltkrieg → Rückschritt für Berufsbildungssystem. Verhältnis von Gelernten zu Ungelernten dreht sich um.
System der Lernorte nicht vorhanden:
a) Betriebslehre: nur beim Handwerk in Ansätzen Struktur, aber Handwerk liegt am Boden. In der Industrie Auflösungserscheinungen.
b) Fortbildungsschule: noch unfertige Konstruktion, da erster Fokus nicht auf Qualifikation, sondern auf Integration lag.
Kein Zusammenspiel vorhanden
+ Duale Ausprägung → auch in der Entstehungsgeschichte!
Es handelt sich um zwei gegensätzliche Ansätze von Mittelstandspolitik (konservativ-klerikal und liberal)
+ Kaum Zusammenhang zwischen beiden: Handwerk bekämpft Fortbildungsschule. Diese versucht sich anzupassen.
(2) Merkmale eines Ausbildungssystems
Ausbildungsmarkt: In der Industrie werden zumeist jugendliche Arbeiter eingestellt; keine Lehrlinge. Fast nur im Handwerk Angebot an expliziten Ausbildungsplätzen. (Nach 1970: in so gut wie allen Branchen werden Ausbildungsplätze angeboten)
Berufsbildungsrecht: Gespaltenes Recht; z.B. für Industrie andere Regelungen als für Handwerk. Viele ungeregelte Bereiche. Es gibt z.B. keine klare rechtliche Grundlage, dass junge Arbeiter als Lehrlinge zu behandeln sind (Nach 1970: Berufsbildungsgesetz: beinhaltet alle Berufe und regelt Aufgaben und Beziehungen der beteiligten Akteure)
Was versteht man unter "Wirtschaftsdualismus"?
= Gegensatz zwischen industriell-modernem und traditionellem Sektor (Kennzeichen von Entwicklungsländern und in Deutschland ebenfalls lange vorherrschend)
Unterscheidung der beiden Pole (Lutz):
+ Bedarfsdeckung (Absatzmarkt erforderlich ≠ Absatzmarkt kaum vorhanden; z.B. Wochenmarkt)
+ Organisationsform (Grundsicherung der Familie; Familie organisiert ≠ Gewinnmaximierung; bürokratische Herrschaft)
+ Arbeitskraftnutzung (Subsistenzwirtschaft ≠ Lohnprinzip)
Schnelles Bevölkerungswachstum im traditionellen Sektor, aber Abwanderung in Industrie, führt zu Stabilität.
Nur wenige klar abgegrenzte Austauschbeziehungen (Lutz: „Stoffwechsel“)
+ Traditioneller Sektor als Arbeitskräftereservoir
+ Arbeiter der Industrie decken Lebensbedürfnisse aus traditionellem Sektor
+ Bezug aus Industrie für traditionellen Sektor trägt investiven Charakter
Gesteuert durch zwei Logiken:
a) „ehernes Lohngesetz“: Lohnniveau steigt im industriellen Sektor nur, wenn Prosperität im traditionellen Sektor steigt
b) Im traditionellen Sektor nur soviel Investition, wie verkaufte Güter
Nach und nach zunehmende Absorption des traditionellen Sektors durch Industrie. Deutlich wird dabei die mangelnde Ausbildung. Stabilisierende Einflüsse des Traditionellen Sektors auf Bildungs- und Berufswahlverhalten verschwanden. (Privilegierte Positionen sind nicht über duales System, sondern nur über Universitäten erreichbar)
Unterscheidung der beiden Pole (Lutz):
+ Bedarfsdeckung (Absatzmarkt erforderlich ≠ Absatzmarkt kaum vorhanden; z.B. Wochenmarkt)
+ Organisationsform (Grundsicherung der Familie; Familie organisiert ≠ Gewinnmaximierung; bürokratische Herrschaft)
+ Arbeitskraftnutzung (Subsistenzwirtschaft ≠ Lohnprinzip)
Schnelles Bevölkerungswachstum im traditionellen Sektor, aber Abwanderung in Industrie, führt zu Stabilität.
Nur wenige klar abgegrenzte Austauschbeziehungen (Lutz: „Stoffwechsel“)
+ Traditioneller Sektor als Arbeitskräftereservoir
+ Arbeiter der Industrie decken Lebensbedürfnisse aus traditionellem Sektor
+ Bezug aus Industrie für traditionellen Sektor trägt investiven Charakter
Gesteuert durch zwei Logiken:
a) „ehernes Lohngesetz“: Lohnniveau steigt im industriellen Sektor nur, wenn Prosperität im traditionellen Sektor steigt
b) Im traditionellen Sektor nur soviel Investition, wie verkaufte Güter
Nach und nach zunehmende Absorption des traditionellen Sektors durch Industrie. Deutlich wird dabei die mangelnde Ausbildung. Stabilisierende Einflüsse des Traditionellen Sektors auf Bildungs- und Berufswahlverhalten verschwanden. (Privilegierte Positionen sind nicht über duales System, sondern nur über Universitäten erreichbar)
Aus welchen Gründen begann die Industrie mit eigenen Bemühungen um Ausbildung und wie verliefen diese?
Ursprüngliches Verhalten der Industrie:
+ Kein Interesse an Ausbildungsmodell des Handwerks → Akzeptanz und Versuch, unabhängig zu bleiben
+ „Industrielehrling“ ist faktisch junger Arbeiter → zwischen Facharbeiter (Absolvent der Fachschule) und Masse der Maschinenarbeiter wird kein Personal benötigt.
+ Änderung: Industrieller Qualifikationsbedarf kann mit Taylorismus nicht mehr gedeckt werden
+ Widerstand der "Handwerks-Arbeiter" in den Betrieben
Beginn eigener Bemühungen
Maßgeblich ist DATSCH (Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen)
→ eigenständiges Programm für die Entwicklung des industriellen Lehrlingswesens mit einem vom Produktionsbetrieb abgekoppelten Teil; und einen Teil in der Produktion unter Anleitung.
Forderung nach werkseigenen Schulen = Absage an traditionelle Handwerksausbildung und an Fortbildungsschulen
Zentraler Streitpunkt ist die Prüfungsfrage → DATSCH setzt auf verstärkte Kooperation mit industriellen Ausbildungsbetrieben, was zur Gründung des AfB (Arbeitsausschuss für Berufsbildung) führt. Ziel ist Abgrenzung und Systematierung der Industrieberufe. Ab 1926: Herausgabe der „Ordnungsmittel“ (Berufsbild, Berufsbildungsplan, Berufseignungsanforderung, Prüfungsanforderungen) → Forderung nach Gleichstellung von Facharbeiterprüfung mit handwerklicher Gesellenprüfung wird in den 30er Jahren erfüllt.
Weitere Institution: DINTA (Deutsches Institut für technische Arbeitsschulung). Ziele: Arbeiter soll Akteur im Arbeitsprozess sein, keine feindselige Oppositionsstellung zwischen Arbeiter und Unternehmen, wirtschaftsfriedliche Arbeiterschaft ohne Klassenkampfgedanken.
→ Lehrlingserziehung als wichtigstes Mittel. DINTA sorgte für Ausbreitung von Lehrwerkstätten in weitere Industriezweige. Ergänzt durch Herausgabe von Werkszeitungen, Eröffnung von Kitas etc. Dahinter steht Ideologie der Werksgemeinschaft, Agitation gegen Gewerkschaften, Betonung des Führerprinzips, Anlehnung an militärische Vorbilder → Bruchlose Eingliederung in den Nationalsozialismus, aber Übernahme misslingt → wirtschaftliche Verantwortung für Ausbildung bleibt bestehen
+ Kein Interesse an Ausbildungsmodell des Handwerks → Akzeptanz und Versuch, unabhängig zu bleiben
+ „Industrielehrling“ ist faktisch junger Arbeiter → zwischen Facharbeiter (Absolvent der Fachschule) und Masse der Maschinenarbeiter wird kein Personal benötigt.
+ Änderung: Industrieller Qualifikationsbedarf kann mit Taylorismus nicht mehr gedeckt werden
+ Widerstand der "Handwerks-Arbeiter" in den Betrieben
Beginn eigener Bemühungen
Maßgeblich ist DATSCH (Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen)
→ eigenständiges Programm für die Entwicklung des industriellen Lehrlingswesens mit einem vom Produktionsbetrieb abgekoppelten Teil; und einen Teil in der Produktion unter Anleitung.
Forderung nach werkseigenen Schulen = Absage an traditionelle Handwerksausbildung und an Fortbildungsschulen
Zentraler Streitpunkt ist die Prüfungsfrage → DATSCH setzt auf verstärkte Kooperation mit industriellen Ausbildungsbetrieben, was zur Gründung des AfB (Arbeitsausschuss für Berufsbildung) führt. Ziel ist Abgrenzung und Systematierung der Industrieberufe. Ab 1926: Herausgabe der „Ordnungsmittel“ (Berufsbild, Berufsbildungsplan, Berufseignungsanforderung, Prüfungsanforderungen) → Forderung nach Gleichstellung von Facharbeiterprüfung mit handwerklicher Gesellenprüfung wird in den 30er Jahren erfüllt.
Weitere Institution: DINTA (Deutsches Institut für technische Arbeitsschulung). Ziele: Arbeiter soll Akteur im Arbeitsprozess sein, keine feindselige Oppositionsstellung zwischen Arbeiter und Unternehmen, wirtschaftsfriedliche Arbeiterschaft ohne Klassenkampfgedanken.
→ Lehrlingserziehung als wichtigstes Mittel. DINTA sorgte für Ausbreitung von Lehrwerkstätten in weitere Industriezweige. Ergänzt durch Herausgabe von Werkszeitungen, Eröffnung von Kitas etc. Dahinter steht Ideologie der Werksgemeinschaft, Agitation gegen Gewerkschaften, Betonung des Führerprinzips, Anlehnung an militärische Vorbilder → Bruchlose Eingliederung in den Nationalsozialismus, aber Übernahme misslingt → wirtschaftliche Verantwortung für Ausbildung bleibt bestehen
Was werden die zentralen Kennzeichen industrietypischer Ausbildung? Wie verhält sich das Handwerk zu dieser Entwicklung`?
Kennzeichnung industrietypischer Ausbildung:
a) institutionell → Lehrwerkstatt: erste Beispiele nach der Französischen Revolution; Aufschwung im Dritten Reich (Werkschule setzt sich dagegen nur schleppend durch, zwar Interesse an Beherrschung der gesamten Ausbildung, aber hohe Kosten!)
b) methodisch → Lehrgang als zentrales Merkmal. Arbeitsprozess wird gestückelt und in Lernsequenzen nach steigender Schwierigkeit wieder zusammengefügt. Bekannt ist insbesondere der Lehrgang "Eisen erzieht."
c) berufssystematisch: Ordnungsmittel zur Kennzeichung der verschiedenen Berufsbilder (u.a. Anforderungen, Ausbildungsplan) werden nach und nach zusammengestellt; nach 1945 wird ABB (Arbeitsstelle für Betriebliche Berufsausbildung) prägend.
Im Handwerk:
Annäherung an Ordnungsprinzipien der Industrie, aber traditionelle Ausbildungspraxis bleibt unberührt.
a) institutionell → Lehrwerkstatt: erste Beispiele nach der Französischen Revolution; Aufschwung im Dritten Reich (Werkschule setzt sich dagegen nur schleppend durch, zwar Interesse an Beherrschung der gesamten Ausbildung, aber hohe Kosten!)
b) methodisch → Lehrgang als zentrales Merkmal. Arbeitsprozess wird gestückelt und in Lernsequenzen nach steigender Schwierigkeit wieder zusammengefügt. Bekannt ist insbesondere der Lehrgang "Eisen erzieht."
c) berufssystematisch: Ordnungsmittel zur Kennzeichung der verschiedenen Berufsbilder (u.a. Anforderungen, Ausbildungsplan) werden nach und nach zusammengestellt; nach 1945 wird ABB (Arbeitsstelle für Betriebliche Berufsausbildung) prägend.
Im Handwerk:
Annäherung an Ordnungsprinzipien der Industrie, aber traditionelle Ausbildungspraxis bleibt unberührt.
Beschreibe die Entwicklung der Berufsschule nach dem 1. Weltkrieg
Historische Entwicklung
Ausgangspunkt: Bildungssackgasse: Berufsschule ist isoliert und aufgrund ihrer ungefestigten Form leicht als Herrschaftsmittel zu missbrauchen
Weimarer Republik: Schulstreit führt zu Blockade; betrifft auch Fortbildungsschulgesetz. Einzige rechtliche Grundlage: Reichsgewerbeordnung (Gemeinden dürfen den Fortbildungsschulbesuch verpflichtend machen)
Wegen wichtiger Rolle für Wiederaufbau erst spät von Sparmaßnahmen betroffen; dann aber richtig
Nationalsozialismus: Vernachlässigung aber dennoch rechtliche Regelung im Zuge der Zentralisierung des Schulwesens
1932 Anerkennung des Lernortes Schule durch die Industrie
1938: Allgemeine Berufsschulpflicht (Ziel: ideologische Beeinflussung und Eingliederung ins Militär)
Nach 1945: Versuch der Einheitsschule, in die die Berufsschule eingegliedert wäre, misslingt → Restauration. Auch Berufsschulentwicklung knüpft nahtlos an die Weimarer Zeit an.
Änderung in der Ausrichtung der Berufsschule:
+ Schnelle Einigung auf Konzept „Schule der Wirtschaft“ mit berufsfachlicher Ausrichtung (Bürokratie, Handwerk, Industrie, Berufsschullehrer; nicht die Gewerkschaften)
+ Dennoch widersprüchliches Verhältnis der Unternehmer:
Verberuflichung der Ausbildung als Fortschritt ~ Kritik an Fehlen im Betrieb durch Berufsschulpflicht
+ Lehrplankonstruktion: Zwischen „inhaltlicher und zeitlicher Parallelität zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung“ und „Frankfurter Methodik“ (eigenständiges Lehrplan- und Unterrichtskonzept)
+ Bildungstheorie (Frage der pädagogischen Legitimation): Zielstellung der Integration wird zu dürftig; Spranger „Bildung durch den Beruf“ (neuhumanistischer Ansatz) → Faktisch nur ein Versuch die schichtspezifische Spaltung des Schulwesens zu legitimieren.
Ausgangspunkt: Bildungssackgasse: Berufsschule ist isoliert und aufgrund ihrer ungefestigten Form leicht als Herrschaftsmittel zu missbrauchen
Weimarer Republik: Schulstreit führt zu Blockade; betrifft auch Fortbildungsschulgesetz. Einzige rechtliche Grundlage: Reichsgewerbeordnung (Gemeinden dürfen den Fortbildungsschulbesuch verpflichtend machen)
Wegen wichtiger Rolle für Wiederaufbau erst spät von Sparmaßnahmen betroffen; dann aber richtig
Nationalsozialismus: Vernachlässigung aber dennoch rechtliche Regelung im Zuge der Zentralisierung des Schulwesens
1932 Anerkennung des Lernortes Schule durch die Industrie
1938: Allgemeine Berufsschulpflicht (Ziel: ideologische Beeinflussung und Eingliederung ins Militär)
Nach 1945: Versuch der Einheitsschule, in die die Berufsschule eingegliedert wäre, misslingt → Restauration. Auch Berufsschulentwicklung knüpft nahtlos an die Weimarer Zeit an.
Änderung in der Ausrichtung der Berufsschule:
+ Schnelle Einigung auf Konzept „Schule der Wirtschaft“ mit berufsfachlicher Ausrichtung (Bürokratie, Handwerk, Industrie, Berufsschullehrer; nicht die Gewerkschaften)
+ Dennoch widersprüchliches Verhältnis der Unternehmer:
Verberuflichung der Ausbildung als Fortschritt ~ Kritik an Fehlen im Betrieb durch Berufsschulpflicht
+ Lehrplankonstruktion: Zwischen „inhaltlicher und zeitlicher Parallelität zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung“ und „Frankfurter Methodik“ (eigenständiges Lehrplan- und Unterrichtskonzept)
+ Bildungstheorie (Frage der pädagogischen Legitimation): Zielstellung der Integration wird zu dürftig; Spranger „Bildung durch den Beruf“ (neuhumanistischer Ansatz) → Faktisch nur ein Versuch die schichtspezifische Spaltung des Schulwesens zu legitimieren.
Erläutere, welche Interessen der moderne Sozialstaat, Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezüglich gesetzlicher Regelungen in der beruflichen Bildung verfolgen
Interessen des modernern Sozialstaats
Ziel ist möglichst umfassende und einheitliche Regelung
(1) Wirtschaftspolitisch: schnelle Qualifikationsumbrüche durch rasche technologische Entwicklung und komplizierte Qualifikationsanforderungen – horizontal (Spezialisierungen) und vertikal (Hierarchien) ausdifferenziert – machen staatliche Eingriffe beim Qualifikationserwerb wichtig.
(2) Sozialpolitisch: Ausbildung als wichtige Voraussetzung für Einkommen und Integration in die Gesellschaft. Zudem: Schutz der Auszubildenden vor Ausbeutung.
(3) Bildungspolitisch: Berufsausbildung als zentraler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung
Gewerkschaftsinteressen:
Qualitativ hochwertig und breit angelegt Kompetenzvermittlung, zur optimalen Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt.
Zentrale Forderungen sind: Beteiligung, Ausbildungskontrolle durch den Staat, gute Lernorte, nicht einzelbetrieblich, sondern auch mit staatlichem Einfluss.
Arbeitgeberinteressen:
Ausbildung als Kostenfaktor;
Zentrale Forderungen: möglichst niedrige Ausbildungskosten bzw. Ertrag durch Ausbildung, möglichst freie Entscheidung über Qualität und Quantität der Ausbildung, Kontrolle der Ausbildungsergebnisse
Ziel ist möglichst umfassende und einheitliche Regelung
(1) Wirtschaftspolitisch: schnelle Qualifikationsumbrüche durch rasche technologische Entwicklung und komplizierte Qualifikationsanforderungen – horizontal (Spezialisierungen) und vertikal (Hierarchien) ausdifferenziert – machen staatliche Eingriffe beim Qualifikationserwerb wichtig.
(2) Sozialpolitisch: Ausbildung als wichtige Voraussetzung für Einkommen und Integration in die Gesellschaft. Zudem: Schutz der Auszubildenden vor Ausbeutung.
(3) Bildungspolitisch: Berufsausbildung als zentraler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung
Gewerkschaftsinteressen:
Qualitativ hochwertig und breit angelegt Kompetenzvermittlung, zur optimalen Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt.
Zentrale Forderungen sind: Beteiligung, Ausbildungskontrolle durch den Staat, gute Lernorte, nicht einzelbetrieblich, sondern auch mit staatlichem Einfluss.
Arbeitgeberinteressen:
Ausbildung als Kostenfaktor;
Zentrale Forderungen: möglichst niedrige Ausbildungskosten bzw. Ertrag durch Ausbildung, möglichst freie Entscheidung über Qualität und Quantität der Ausbildung, Kontrolle der Ausbildungsergebnisse
Nenne und beschreibe die vier Entwicklungsstufen hin zum deutschen Berufsbildungsrecht und erläutere konkret den Weg hin zum BBiG
Erste Stufe: völlig ungeregelter Erwerb beruflicher Qualifikationen; in traditionalen Gesellschaften; Prinzip des produktiven Mitmachens im laufenden Arbeitsprozess. Ältere als Vermittler
Zweite Stufe: berufsständisch-autonomes Berufsbildungsrecht. Musterbeispiel ist mittelalterliche Handwerksausbildung. Zunft regelt nicht nur Beruf, sondern auch Leben der Mitglieder. Dreistufige Ausbildung: Lehrling; Geselle; Meister.
Dritte Stufe: gewerberechtliche Einbindung der Berufsausbildung. Schlagworte sind Gewerbefreiheit und Freihandel. Bestimmend ist das Bürgertum. Ausbildung erhält Muster einer privaten Vertragsbeziehung und ist im Gewerberecht verankert.
Vierte Stufe: spezialisiertes Berufsbildungsrecht; staatliches Interesse an möglichst umfassenden (präzise und für alle Berufe) sowie eindeutigen (einheitlich; Zusammenfügung der versprengten gesetzlichen Regelungen in einem Gesetz) Regelung.
Weg zum Berufsbildungsgesetz
+ 1918: Anerkennung der Gewerkschaften durch Arbeitgeber als Tarifpartner → Forderung nach Mitbestimmung bei Ausbildung
Dennoch keine Einigung in den Folgejahren. Ausbildung soll Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft bleiben.
Nach 1945: Vorerst nur Verabschiedung der Handwerksordnung. Nach SPD-Entwurf folgt 1969 Verabschiedung des BBiG in der Großen Koalition.
Zweite Stufe: berufsständisch-autonomes Berufsbildungsrecht. Musterbeispiel ist mittelalterliche Handwerksausbildung. Zunft regelt nicht nur Beruf, sondern auch Leben der Mitglieder. Dreistufige Ausbildung: Lehrling; Geselle; Meister.
Dritte Stufe: gewerberechtliche Einbindung der Berufsausbildung. Schlagworte sind Gewerbefreiheit und Freihandel. Bestimmend ist das Bürgertum. Ausbildung erhält Muster einer privaten Vertragsbeziehung und ist im Gewerberecht verankert.
Vierte Stufe: spezialisiertes Berufsbildungsrecht; staatliches Interesse an möglichst umfassenden (präzise und für alle Berufe) sowie eindeutigen (einheitlich; Zusammenfügung der versprengten gesetzlichen Regelungen in einem Gesetz) Regelung.
Weg zum Berufsbildungsgesetz
+ 1918: Anerkennung der Gewerkschaften durch Arbeitgeber als Tarifpartner → Forderung nach Mitbestimmung bei Ausbildung
Dennoch keine Einigung in den Folgejahren. Ausbildung soll Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft bleiben.
Nach 1945: Vorerst nur Verabschiedung der Handwerksordnung. Nach SPD-Entwurf folgt 1969 Verabschiedung des BBiG in der Großen Koalition.
Welche Entwicklung nahm das Berufsbildungssystem in Deutschland nach der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes?
Neue Problemlage: Bildungsexpansion:
Diese zielte vorrangig auf Erweiterung Hochschulzugang, aber auch berufliche Bildung geriet in den Blick. Unter anderem: Empfehlung des Bildungsrates und „Markierungspunkte“ der Bundesregierung.
Aber: Bildungsexpansion stoppt (Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sowie Versorgung der geburtenstarken Jahrgänge)
→ Grundlegende Reform (Ermöglichung sozialen Aufstiegs auch über berufliche Bildung) bleibt aus; (Lutz: "meritokratischer Teufelskreis“ wird nicht durchbrochen)
Interpretation von Lutz: lange Prosperität führte zur Absorption des traditionalen Sektors; Freisetzung von Dynamik im Berufswahlverhalten; Kritik an ungleicher Verteilung von Sozialchancen wird offensichtlich → Versuch der Schulreformen, als "ungefährlichster Versuch für die Herrschenden.
Kritik im Berufsbildungssystem: Spaltung des Bildungswesens in berufliche und höherwertige akademische wird offensichtlich; mangelhafte qualifikatorische Leistungsfähigkeit (vielfach Ausbeutungsinstrument). Druck wird unterstützt durch Lehrlingsbewegung.
Reaktion:
Anstelle des großen Wurfes folgte in den 70er Jahren eine Reihe betriebspädagogisch relevante Maßnahmen.
+ System differenzierter Verantwortlichkeiten anstelle einseitiger Einfluss der Arbeitgeber
+ Neuordnung der Kompetenzen (mehr Staat anstelle von Kammern)
+ Weitere Reformen: Transparenzerhöhung durch Berufsbildungsbericht, Ausbildereignungsverordnung, verpflichtende Anrechung schulischer Berufsausbildung auf Ausbildungszeit, Kapizitätsausweitung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten (ÜBS)
Diese zielte vorrangig auf Erweiterung Hochschulzugang, aber auch berufliche Bildung geriet in den Blick. Unter anderem: Empfehlung des Bildungsrates und „Markierungspunkte“ der Bundesregierung.
Aber: Bildungsexpansion stoppt (Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sowie Versorgung der geburtenstarken Jahrgänge)
→ Grundlegende Reform (Ermöglichung sozialen Aufstiegs auch über berufliche Bildung) bleibt aus; (Lutz: "meritokratischer Teufelskreis“ wird nicht durchbrochen)
Interpretation von Lutz: lange Prosperität führte zur Absorption des traditionalen Sektors; Freisetzung von Dynamik im Berufswahlverhalten; Kritik an ungleicher Verteilung von Sozialchancen wird offensichtlich → Versuch der Schulreformen, als "ungefährlichster Versuch für die Herrschenden.
Kritik im Berufsbildungssystem: Spaltung des Bildungswesens in berufliche und höherwertige akademische wird offensichtlich; mangelhafte qualifikatorische Leistungsfähigkeit (vielfach Ausbeutungsinstrument). Druck wird unterstützt durch Lehrlingsbewegung.
Reaktion:
Anstelle des großen Wurfes folgte in den 70er Jahren eine Reihe betriebspädagogisch relevante Maßnahmen.
+ System differenzierter Verantwortlichkeiten anstelle einseitiger Einfluss der Arbeitgeber
+ Neuordnung der Kompetenzen (mehr Staat anstelle von Kammern)
+ Weitere Reformen: Transparenzerhöhung durch Berufsbildungsbericht, Ausbildereignungsverordnung, verpflichtende Anrechung schulischer Berufsausbildung auf Ausbildungszeit, Kapizitätsausweitung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten (ÜBS)
Nenne die zentralen Daten zur Sozialgeschichte des deualen Systems
1810/11 Erlass der Gewerbefreiheit
Ausbildungsbefugnis nicht weiter an Zunftmitgliedschaft gekoppelt, diese Gewerbefreiheit wurde duch Novellierungen aber wieder zurückgedrängt
1869 Erlass der Gewerbeordnung
Lehrlinge unterstehen ihren Meistern/Fabrikanten; somit sind letze gewerbliche Hindernisse beseitigt
1873 – Gründung der Fortbildungsschulen als "Antwort auf die Sozialisationslücke" - 3-jährige Fortbildungsschulpflicht zunächst für männliche Jugendliche.
1897 Novelle der Gewerbeordnung = "Handwerkerschutzgesetz"
Handwerksausbildung steht unter Aufsicht der Handwerkskammern, Vorschriften gegen „Lehrlingszüchterei“
1900 – Durchsetzung Reformen beruflich orientierter Fortbildungsschulen durch Kerschensteiner - Berufserziehung als Staatsbürgererziehung (Erziehung zu Arbeit und Beruf = brauchbare Staatsbürger)
1908 Novelle der Gewerbeordnung
kleiner Befähigungsnachweis (Meisterprüfung) als Ausbildungsbefugnis notwendig
1909 Gründung des DATSCH
zur Interessensvertretung der Industrieberufe und deren Ausbildungsregelungen
1911 Erlass über die „Bestimmungen über die Einrichtung und Lehrpläne gewerblicher bzw. kaufmännischer Fortbildungsschulen“
Neue Inhaltliche Vorstellungen, nach den Vorstellungen Kerschensteiners formuliert waren
1935/38 Gleichstellung der Industrie- und Handwerksprüfungen
1938 Reichsschulpflichtgesetz
regelt Berufsschulpflicht erstmals
1969 Inkrafttreten des BBiG
erste bundeseinheitliche Rechtsgrundalge für betriebliche Berufsausbildung!!! Ende des jahrzentelangen „Hin-und Her’s“
Ausbildungsbefugnis nicht weiter an Zunftmitgliedschaft gekoppelt, diese Gewerbefreiheit wurde duch Novellierungen aber wieder zurückgedrängt
1869 Erlass der Gewerbeordnung
Lehrlinge unterstehen ihren Meistern/Fabrikanten; somit sind letze gewerbliche Hindernisse beseitigt
1873 – Gründung der Fortbildungsschulen als "Antwort auf die Sozialisationslücke" - 3-jährige Fortbildungsschulpflicht zunächst für männliche Jugendliche.
1897 Novelle der Gewerbeordnung = "Handwerkerschutzgesetz"
Handwerksausbildung steht unter Aufsicht der Handwerkskammern, Vorschriften gegen „Lehrlingszüchterei“
1900 – Durchsetzung Reformen beruflich orientierter Fortbildungsschulen durch Kerschensteiner - Berufserziehung als Staatsbürgererziehung (Erziehung zu Arbeit und Beruf = brauchbare Staatsbürger)
1908 Novelle der Gewerbeordnung
kleiner Befähigungsnachweis (Meisterprüfung) als Ausbildungsbefugnis notwendig
1909 Gründung des DATSCH
zur Interessensvertretung der Industrieberufe und deren Ausbildungsregelungen
1911 Erlass über die „Bestimmungen über die Einrichtung und Lehrpläne gewerblicher bzw. kaufmännischer Fortbildungsschulen“
Neue Inhaltliche Vorstellungen, nach den Vorstellungen Kerschensteiners formuliert waren
1935/38 Gleichstellung der Industrie- und Handwerksprüfungen
1938 Reichsschulpflichtgesetz
regelt Berufsschulpflicht erstmals
1969 Inkrafttreten des BBiG
erste bundeseinheitliche Rechtsgrundalge für betriebliche Berufsausbildung!!! Ende des jahrzentelangen „Hin-und Her’s“
Definiere den Begriff Berufsausbildung und ordne sie in den Gesamtbildungsprozess ein
Definition Berufsbildung:
+ Berufsbildung zielt auf Übernahme beruflicher Positionen im Erwerbssystem.
+ Ziele: Berufliche Qualifizierung, Sozialisation, Allokation, Selektion
+ Teilsysteme beruflicher Qualifizierung: Hochschule und duales System (graduelle, nicht prinzipielle Unterscheidung zwischen Facharbeiter und Akademiker)
+ Alltagssprache → berufliche Bildung = nichtakademische Bildung; Beschäftigungstyp: Facharbeiter
+ Dual: Lernorte Betrieb und Schule. Duales System als Euphemismus → Vielzahl von Lernorten, Lernsituationen; nur lockere Verbindung, Zuständigkeitenvielfalt (gespaltener Qualifizierungsprozess)
Im Gesamtbildungssystem:
Im Rahmen der Sek I (gegliedertes Schulsystem ) wird Vollzeitschulpflicht erfüllt. In Sek II folgt Gliederung in allgemeinbildendes (gymnasiale Oberstufe; Fachoberschule) und berufsbildendes Bildungswesen; Schwerpunkt: duales System (unterliegt Marktschwankungen). Fast drei Viertel der Zeit entfällt auf betriebliche Ausbildung (fachpraktische Berufsausbildung); ein Viertel auf Berufsschule (theoretische Berufsausbildung; Fortsetzung allgemeiner Unterricht) → Nie vollständig getrennt/ zugeordnet. Durch Kompensation fehlender fachpraktischer Vermittlung auch zunehmend öffentlich geförderte überbetriebliche Ausbildungswerkstätten (→ triales System; Vielfalt der Kooperationsformen → plural)
+ Berufsbildung zielt auf Übernahme beruflicher Positionen im Erwerbssystem.
+ Ziele: Berufliche Qualifizierung, Sozialisation, Allokation, Selektion
+ Teilsysteme beruflicher Qualifizierung: Hochschule und duales System (graduelle, nicht prinzipielle Unterscheidung zwischen Facharbeiter und Akademiker)
+ Alltagssprache → berufliche Bildung = nichtakademische Bildung; Beschäftigungstyp: Facharbeiter
+ Dual: Lernorte Betrieb und Schule. Duales System als Euphemismus → Vielzahl von Lernorten, Lernsituationen; nur lockere Verbindung, Zuständigkeitenvielfalt (gespaltener Qualifizierungsprozess)
Im Gesamtbildungssystem:
Im Rahmen der Sek I (gegliedertes Schulsystem ) wird Vollzeitschulpflicht erfüllt. In Sek II folgt Gliederung in allgemeinbildendes (gymnasiale Oberstufe; Fachoberschule) und berufsbildendes Bildungswesen; Schwerpunkt: duales System (unterliegt Marktschwankungen). Fast drei Viertel der Zeit entfällt auf betriebliche Ausbildung (fachpraktische Berufsausbildung); ein Viertel auf Berufsschule (theoretische Berufsausbildung; Fortsetzung allgemeiner Unterricht) → Nie vollständig getrennt/ zugeordnet. Durch Kompensation fehlender fachpraktischer Vermittlung auch zunehmend öffentlich geförderte überbetriebliche Ausbildungswerkstätten (→ triales System; Vielfalt der Kooperationsformen → plural)
Nenne die acht Grundelemente dualer Ausbildung und die sechs Grundprinzipien
Lernort:
Betrieb ~ Berufsschule
Rechtsgrundlage für den Ausbildungsberuf:
Ausbildungsordnung ~ Rahmenlehrplan
Rechtsgrundlage für das Ausbildungsverhältnis:
Berufsausbildungsvertrag ~ Schulpflicht
Ausbildungsinhalt:
Betrieblicher Ausbildungsplan ~ Lehrplan
Rechtsgrundlage für die Ausbildung:
Berufsbildungsgesetz ~ Schulgesetze der Länder
Ausbildungspersonal:
Ausbilder ~ Berufsschullehrer
Beratung und Überwachung:
Kammer oder andere zuständige Stelle ~ Regierungspräsident oder Schulaufsicht/ Schulämter
Finanzierung:
Ausbildungsbetriebe ~ Länder, Kreise, Gemeinden
Grundprinzipien
(1) Öffentliche Verantwortung für Ordnung der Berufsausbildung (weder rein staatliche noch rein private Angelegenheit)
(2) Bürgerliche Vertragsfreiheit für Begründung von Ausbildungsverhältnissen
(3) Mittelbare Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft (im Zentrum stehen Kammern, die für Einhaltung der Regeln Sorge tragen müssen)
(4) Dualitätsprinzip
(5) Berufsprinzip
(6) Konsensprinzip
Betrieb ~ Berufsschule
Rechtsgrundlage für den Ausbildungsberuf:
Ausbildungsordnung ~ Rahmenlehrplan
Rechtsgrundlage für das Ausbildungsverhältnis:
Berufsausbildungsvertrag ~ Schulpflicht
Ausbildungsinhalt:
Betrieblicher Ausbildungsplan ~ Lehrplan
Rechtsgrundlage für die Ausbildung:
Berufsbildungsgesetz ~ Schulgesetze der Länder
Ausbildungspersonal:
Ausbilder ~ Berufsschullehrer
Beratung und Überwachung:
Kammer oder andere zuständige Stelle ~ Regierungspräsident oder Schulaufsicht/ Schulämter
Finanzierung:
Ausbildungsbetriebe ~ Länder, Kreise, Gemeinden
Grundprinzipien
(1) Öffentliche Verantwortung für Ordnung der Berufsausbildung (weder rein staatliche noch rein private Angelegenheit)
(2) Bürgerliche Vertragsfreiheit für Begründung von Ausbildungsverhältnissen
(3) Mittelbare Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft (im Zentrum stehen Kammern, die für Einhaltung der Regeln Sorge tragen müssen)
(4) Dualitätsprinzip
(5) Berufsprinzip
(6) Konsensprinzip
Beschreibe kurz die ersten drei Grundprinzipien dualer Ausbildung
#Duales Prinzip: Mit dem Dualitätsprinzip ist die Verbindung von Lernen im Arbeitsprozess und in der Berufsschule gemeint. Die Ausbildung in Deutschland findet an zwei verschiedenen Lernorten, im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule, statt. Daraus ergeben sich verschiedene Dualitäten. Die Bereiche oder Elemente dieser Dualitäten sind neben den beiden Lernorten die Zuständigkeiten für die Gesetzgebung und unterschiedliche Rechtsgrundlagen, das Ausbildungspersonal und staatliche Aufsicht, das Nebeneinander der Lehrpläne, sowie unterschiedliche Überwachung, Planung und Finanzierung. Betriebliche und schulische Ausbildung sind verschieden organisiert. Beispiele: Die Finanzierung einer Ausbildung erfolgt auf betrieblicher Seite durch den Betrieb, die Berufsschule wird von Land, Kreis und Gemeinde getragen. Die Rechtsgrundlage für den betrieblichen Teil der Ausbildung ist das BBiG, auf schulischer Seite die Schulgesetze der Länder.
#Berufsprinzip: Unter dem Berufsprinzip versteht man, das in Deutschland in einem anerkannten Beruf ausgebildet wird. Die Ausbildung ist staatlich normiert und betrieblich organisiert. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung, die als Grundlage für ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten dient.
#KonsensprinzipMit Konsensprinzip ist die Zusammenarbeit von Staat und Sozialparteien gemeint, bei der die Parteien zu einer einvernehmlichen Einigung kommen müssen. Dies betrifft sowohl die Bereiche in denen die Sozialparteien und der Staat (bei der Entwicklung von Ausbildungsordnungen), der Bund mit den Ländern (bei der Abstimmung der Ausbildungsordnung auf die Rahmenlehrpläne der Berufsschulen) oder die Länder untereinander(bei der Entwicklung der Rahmenlehrpläne) zu Entscheidungen kommen müssen.
#Berufsprinzip: Unter dem Berufsprinzip versteht man, das in Deutschland in einem anerkannten Beruf ausgebildet wird. Die Ausbildung ist staatlich normiert und betrieblich organisiert. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung, die als Grundlage für ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten dient.
#KonsensprinzipMit Konsensprinzip ist die Zusammenarbeit von Staat und Sozialparteien gemeint, bei der die Parteien zu einer einvernehmlichen Einigung kommen müssen. Dies betrifft sowohl die Bereiche in denen die Sozialparteien und der Staat (bei der Entwicklung von Ausbildungsordnungen), der Bund mit den Ländern (bei der Abstimmung der Ausbildungsordnung auf die Rahmenlehrpläne der Berufsschulen) oder die Länder untereinander(bei der Entwicklung der Rahmenlehrpläne) zu Entscheidungen kommen müssen.
Beschreibe kurz die letzten drei Grundprinzipen dualer Ausbildung
#Prinzip der öffentlichen Verantwortung für die Ordnung der Berufsausbildung, d.h. duale Berufsausbildung ist als Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen zu sehen und nicht rein privat oder rein staatlich. Öffentliche Verantwortung meint, dass Berufsausbildung weder eine rein staatliche noch eine rein private Verantwortlichkeit auszeichnet. Auf der Grundlage des BBiG werden zur Sicherung bundeseinheitlicher und gleichwertiger Berufsausbildung Ausbildungsordnungen erlassen, an deren Erarbeitung Staat und Sozialpartner gleichberechtigt beteiligt sind.
#Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit: bei der Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen, d.h. kein Betrieb kann gezwungen werden einen Jugendlichen auszubilden. Jeder Jugendliche hat das Recht, Ausbildungsberuf und –betrieb zu wählen. Ausbildung erfolgt im Rahmen der staatlich vorgegebenen Standards.
#Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft. Dieses Prinzip bezieht sich auf den Korporatismus und somit auf die Einbindung nicht-staatlicher Akteure (z.B. Arbeitnehmer, Arbeitgeber) in die Politik und Übertragung hoheitlicher Aufgaben auf diese Akteure. Dabei gibt der Staat die Rahmenbedingungen vor. Das Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung ist dem Korporatismus sehr nah. Im Zentrum dieses Prinzips stehen die Kammern als öffentlich-rechtliche Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft, die mit der Wahrnehmung von Überwachungs-/ Kontroll- sowie Durchführungsaufgaben und Beratungsaufgaben in der beruflichen Bildung dafür Sorge tragen müssen, dass die gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Normen der Berufsausbildung im betrieblichen Ausbildungshandeln aber auch im Prüfungswesen eingehalten werden.
#Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit: bei der Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen, d.h. kein Betrieb kann gezwungen werden einen Jugendlichen auszubilden. Jeder Jugendliche hat das Recht, Ausbildungsberuf und –betrieb zu wählen. Ausbildung erfolgt im Rahmen der staatlich vorgegebenen Standards.
#Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft. Dieses Prinzip bezieht sich auf den Korporatismus und somit auf die Einbindung nicht-staatlicher Akteure (z.B. Arbeitnehmer, Arbeitgeber) in die Politik und Übertragung hoheitlicher Aufgaben auf diese Akteure. Dabei gibt der Staat die Rahmenbedingungen vor. Das Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung ist dem Korporatismus sehr nah. Im Zentrum dieses Prinzips stehen die Kammern als öffentlich-rechtliche Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft, die mit der Wahrnehmung von Überwachungs-/ Kontroll- sowie Durchführungsaufgaben und Beratungsaufgaben in der beruflichen Bildung dafür Sorge tragen müssen, dass die gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Normen der Berufsausbildung im betrieblichen Ausbildungshandeln aber auch im Prüfungswesen eingehalten werden.
Was sind die Kennzeichen des Betriebs als Lernort?
+ Wichtigster Lernort, da Vertragspartner der Auszubildenden (maßgeblicher Einfluss auf Ausbildung) und Hauptlernzeit (ca. 3/4)
+ Markt reguliert Zustandekommen von betrieblichen Ausbildungsstellen, für Zustandekommen von Ausbildungsvertrag gilt Prinzip der Vertragsfreiheit (aber: Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben)
+ Ziel beruflicher Bildung ist berufliche Handlungsfähigkeit; inhaltlich bestimmt durch Ausbildungsordnung: im Betrieb ermöglicht "Lernen im Arbeitsprozess" Erwerb von Erfahrungswissen (berufliches Fachwissen + Anwendbarkeit allgemeinen Wissens auf Praxis). Angeboten wird Erfahrungslernen und Schulung.
+ Gefahr ist Ausbeutung Auszubildende als billige Arbeitskräfte und betriebsspezifische Beschränkung der Kompetenzen. Dem wirkt der Staat durch ordnungspolitische Regelungen mit dem Ziel der Qualitätssicherung und Mobilitätsförderung entgegen (insbesondere durch Setzung von Qualitätsmindeststandards, Motivation zum Ausbildungsplatzangebot, Ausgleich durch öffentliche Angebote)
+ Markt reguliert Zustandekommen von betrieblichen Ausbildungsstellen, für Zustandekommen von Ausbildungsvertrag gilt Prinzip der Vertragsfreiheit (aber: Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben)
+ Ziel beruflicher Bildung ist berufliche Handlungsfähigkeit; inhaltlich bestimmt durch Ausbildungsordnung: im Betrieb ermöglicht "Lernen im Arbeitsprozess" Erwerb von Erfahrungswissen (berufliches Fachwissen + Anwendbarkeit allgemeinen Wissens auf Praxis). Angeboten wird Erfahrungslernen und Schulung.
+ Gefahr ist Ausbeutung Auszubildende als billige Arbeitskräfte und betriebsspezifische Beschränkung der Kompetenzen. Dem wirkt der Staat durch ordnungspolitische Regelungen mit dem Ziel der Qualitätssicherung und Mobilitätsförderung entgegen (insbesondere durch Setzung von Qualitätsmindeststandards, Motivation zum Ausbildungsplatzangebot, Ausgleich durch öffentliche Angebote)
Wie kommt es im dualen System zu überbetrieblichen Qualifikationsstandards und welche Funktion erfüllen sie?
Hintergrund: besonderes Verhältnis von Marktmechanismen (-> Versorgung mit Ausbildungsstellen) und staatlicher Bürokratie (-> Rahmenbedingungen für betriebliches Ausbildungshandeln) als zentrales Kennzeichen des dualen Systems.
Staatlich gesetzte Rahmenbedingungen: zielen auf überbetriebliche Verwertbarkeit und umfassen beim Ausbildungsberuf insbesondere Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild, Ausbildungsrahmenplan, Prüfungsanforderungen durch Rechtsverordnung; sowie Eignungsvorschriften für Ausbildungspersonal und - betrieb.
* Überwachung durch Kammern
* Modernisierung etc.: Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat
Ausschließlichkeitsgrundsatz = Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben, d.h. in anerkannten Berufen und nach Ausbildungsordnung; sichert Qualität und reduziert Fehlsteuerung durch Markt. Spannung zwischen betriebsspezifischer Zielsetzung unbd überbetrieblicher Qualifizierung.
Ausbildungsordnungen definieren "berufliche Handlungsfähigkeit" insbesondere durch Festlegung der Inhalte und der Gliederung.
Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeiten wird durch Überbetrieblichkeit realisiert. Betriebe: Erwartung an Arbeitsvermögen, Einsetzbarkeit; Lohnkosten. Arbeiter: Ansprüche an Einkommen, Beschäftigung, Karriere; d.h. Staat schafft durch berufliche Zertifikate als "Markenprodukte" Basis für funktionierende berufsfachliche Arbeitsmärkte.
Staatlich gesetzte Rahmenbedingungen: zielen auf überbetriebliche Verwertbarkeit und umfassen beim Ausbildungsberuf insbesondere Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild, Ausbildungsrahmenplan, Prüfungsanforderungen durch Rechtsverordnung; sowie Eignungsvorschriften für Ausbildungspersonal und - betrieb.
* Überwachung durch Kammern
* Modernisierung etc.: Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat
Ausschließlichkeitsgrundsatz = Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben, d.h. in anerkannten Berufen und nach Ausbildungsordnung; sichert Qualität und reduziert Fehlsteuerung durch Markt. Spannung zwischen betriebsspezifischer Zielsetzung unbd überbetrieblicher Qualifizierung.
Ausbildungsordnungen definieren "berufliche Handlungsfähigkeit" insbesondere durch Festlegung der Inhalte und der Gliederung.
Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeiten wird durch Überbetrieblichkeit realisiert. Betriebe: Erwartung an Arbeitsvermögen, Einsetzbarkeit; Lohnkosten. Arbeiter: Ansprüche an Einkommen, Beschäftigung, Karriere; d.h. Staat schafft durch berufliche Zertifikate als "Markenprodukte" Basis für funktionierende berufsfachliche Arbeitsmärkte.
Was sind Mindestbestandteile einer Ausbildungsordnung und warum ist diese so wichtig?
Bestandteile
# Festlegung der Bezeichnung des Ausbildungsberufs
# Festlegung der Ausbildungsdauer
# Festlegung des Ausbildungsberufsbildes
# Festlegung des Ausbildungsrahmenplanes
# Festlegung der Prüfungsanforderungen
Aufgaben:
* Regelung der Ziele und Inhalte der betrieblichen Berufsaufbildung
* Vermittlung festgelegter Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse (fachspezifische, persönliche und soziale Kompetenzen)
* verbindlicher Qualitätsstandard
* Sicherung einer geordneten und bundeseinheitlichen Berufsausbildung (unmittelbar geltendes Recht) mit
* überbetrieblich geltenden und vergleichbaren Prüfungszertifikate
* Basis für berufsfachlichen Arbeitsmarkt
* Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeit
# Festlegung der Bezeichnung des Ausbildungsberufs
# Festlegung der Ausbildungsdauer
# Festlegung des Ausbildungsberufsbildes
# Festlegung des Ausbildungsrahmenplanes
# Festlegung der Prüfungsanforderungen
Aufgaben:
* Regelung der Ziele und Inhalte der betrieblichen Berufsaufbildung
* Vermittlung festgelegter Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse (fachspezifische, persönliche und soziale Kompetenzen)
* verbindlicher Qualitätsstandard
* Sicherung einer geordneten und bundeseinheitlichen Berufsausbildung (unmittelbar geltendes Recht) mit
* überbetrieblich geltenden und vergleichbaren Prüfungszertifikate
* Basis für berufsfachlichen Arbeitsmarkt
* Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeit
Was bedeutet die Festlegung der Berufsbildung als öffentliche Aufgabe im Berufsbildungsgesetz?
Öffentliche Aufgabe = weder ausschließlich staatlich, noch ausschließlich privat. Mischsystem aus staatlichen, marktwirtschaftlichen und korporativen Steuerungselementen. Staat: Fixiert mit Berufsbildungsgesetz und auf dieser Grundlage erlassenen Rechtsverordnungen die Rahmenbedingungen. Arbeitgeber/ Gewerkschaften/ Länder überarbeiten Ausbildungsordnungen; Betriebe entscheiden über Angebot von Ausbildungsplätzen; Kammern überwachen Einhaltung von Normen.
Konsensprinzip: Markiert weitestgehende Übertragung von staatlichen Aufgaben. Erlass von Ausbildungsordnungen nur nach Konsens von Arbeitgeber und Gewerkschaften.
Korporatismus Unter Korporatismus im dualen System der Berufsausbildung versteht man die staatlich geregelte, auf dem Konsensprinzip beruhende, dauerhafte Beteiligung von Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an allen wesentlichen Entscheidungs-, Planungs-, Durchführungs- und Kontrollprozessen im Bereich der betrieblichen Berufsausbildung auf Bundes- (z.B. BiBB; Zustimmung zu AO) Landes- (z.B. Landesausschuss für Berufsbildung; Koordinierung betrieblich/ schulisch) und Regionalebene (Berufsbildungs- und Prüfungsausschuss).
Sichert in der beruflichen Bildung Kompromisse zwischen Kapital und Arbeit.
Vorteile für die beteiligten Akteure
+ Staat: Entlastung der öffentlichen Haushalte durch Ausbildungskosten bei Betrieben und Entlastung des Hochschulsystems. Zudem gesellschaftliche Integration der Jugendlkichen. Befreit von Aufgabe der Konsenssuche; hohe Akzeptanz der Beschlüsse.
+ Arbeitgeber: Einfluss auf Gestaltung der Ausbildung, insbesondere Berücksichtigung betriebsspezifischer Belange, Einsparung von Rekrutierungskosten, Ausbildungskosten können durch Beteiligung am Arbeitsprozess gering gehalten werden, immer Personalauswahl, Neuerungen werden automatisch mit vermittelt.
+Gewerkschaften: Mitwirkungsrechte, können Reforminitiative lancieren, Facharbeiter als Rückgrat der gewerkschaftlichen Arbeit
* Auszubildende: Eingliederung in Belegschaft, Erwerb einer überbetrieblich einsetzbaren Qualifikation, Schutz vor Dequalifizierung und Erwerb von Karriereperspektiven, Vergütung
Konsensprinzip: Markiert weitestgehende Übertragung von staatlichen Aufgaben. Erlass von Ausbildungsordnungen nur nach Konsens von Arbeitgeber und Gewerkschaften.
Korporatismus Unter Korporatismus im dualen System der Berufsausbildung versteht man die staatlich geregelte, auf dem Konsensprinzip beruhende, dauerhafte Beteiligung von Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an allen wesentlichen Entscheidungs-, Planungs-, Durchführungs- und Kontrollprozessen im Bereich der betrieblichen Berufsausbildung auf Bundes- (z.B. BiBB; Zustimmung zu AO) Landes- (z.B. Landesausschuss für Berufsbildung; Koordinierung betrieblich/ schulisch) und Regionalebene (Berufsbildungs- und Prüfungsausschuss).
Sichert in der beruflichen Bildung Kompromisse zwischen Kapital und Arbeit.
Vorteile für die beteiligten Akteure
+ Staat: Entlastung der öffentlichen Haushalte durch Ausbildungskosten bei Betrieben und Entlastung des Hochschulsystems. Zudem gesellschaftliche Integration der Jugendlkichen. Befreit von Aufgabe der Konsenssuche; hohe Akzeptanz der Beschlüsse.
+ Arbeitgeber: Einfluss auf Gestaltung der Ausbildung, insbesondere Berücksichtigung betriebsspezifischer Belange, Einsparung von Rekrutierungskosten, Ausbildungskosten können durch Beteiligung am Arbeitsprozess gering gehalten werden, immer Personalauswahl, Neuerungen werden automatisch mit vermittelt.
+Gewerkschaften: Mitwirkungsrechte, können Reforminitiative lancieren, Facharbeiter als Rückgrat der gewerkschaftlichen Arbeit
* Auszubildende: Eingliederung in Belegschaft, Erwerb einer überbetrieblich einsetzbaren Qualifikation, Schutz vor Dequalifizierung und Erwerb von Karriereperspektiven, Vergütung
Beschreibe die zwei großen Segmente betrieblicher Ausbildung
(1) Großindustrie
+ Eigene Ausbildungsabteilung und hauptamtliche Ausbilder
+ Ausbildung in produktionsgetrennten Ausbildungswekstätten
+ Systematische Lehrgänge
+ Zusätzlicher Theorieunterricht
+ Hoher Legalitätsgrad; Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen
+ Gute Chancen auf Übernahme
(2) Kleinbetriebe (quantitativ dominierend)
+ Ausbildung im Produktionsprozess; nebenberufliche Ausbilder
+ Qualifizierungsmöglichkeit ist auf Aufgabenspektrum beschränkt
+ Situative und eher zufällige Lerneffekte
+ Keine theoretische Unterweisung; kaum Abstimmung
+ Meist auch Hilfsarbeiten
+ Unsichere Übernahmechancen
+ Eigene Ausbildungsabteilung und hauptamtliche Ausbilder
+ Ausbildung in produktionsgetrennten Ausbildungswekstätten
+ Systematische Lehrgänge
+ Zusätzlicher Theorieunterricht
+ Hoher Legalitätsgrad; Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen
+ Gute Chancen auf Übernahme
(2) Kleinbetriebe (quantitativ dominierend)
+ Ausbildung im Produktionsprozess; nebenberufliche Ausbilder
+ Qualifizierungsmöglichkeit ist auf Aufgabenspektrum beschränkt
+ Situative und eher zufällige Lerneffekte
+ Keine theoretische Unterweisung; kaum Abstimmung
+ Meist auch Hilfsarbeiten
+ Unsichere Übernahmechancen
Gibt es eine positive Korrelation zwischen Ausbildungsgröße und Ausbildungsqualität?
In Großbetrieben:
Kritik an Verschulung: Gefahr der Abkopplung des Lernens vom betrieblichen Arbeitsalltag, unangemessene Theoretisierung, Distanzierung von betriebsspezifischen Handlungsanforderungen, fehlende Vermittlung Schlüsselqualifikationen
→ Rückverlagerung des Lernens in den Arbeitsprozess; Ziel ist Handlungswissen
Hintergrund: Prozessorientierung der Arbeit → arbeitsprozessorientiertes Lernen mit dem Ziel, Wissen situationsspezifisch anwenden zu können (setzt fundiertes Fachwissen/ rationales Handeln und Erfahrungswissen/ erfahrungsgeleitetes Handeln voraus). Zudem Gestaltung als ganzheitliche Förderung der Persönlichkeitsentwicklung.
Im Betrieb: „dezentrales Lernen“ (Verknüpfung Lernen und Arbeiten durch Lerninseln, Lernstatt etc.)
In der Schule: „Lernfeldprinzip“; Vermittlung thematischer Einheiten orientiert am Handlungsablauf (≠ Fach- und Stofforientierung)
Kleinbetriebe haben hier lernorganisatorischen Vorsprung; sind allerdings auf staatliche Unterstützung angewiesen.
(1) öffentliche Finanzierung des Berufsschulunterrichts
(2) Förderung von überbetrieblichen Ausbildungsstätten (Träger sind Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft, agieren zunehmend als Kompetenzzentren auch für Weiterbildung; ursprünglich zur Vermittlung der in Kleinbetrieben fehlenden Angebote) und Einrichtung von Verbundausbildung (Leitbetrieb mit Partnerbetrieben, Ausbildungsverein, Ausbildungs-Konsortium, Aufragsausbildung → häufigster Fall)
Kritik an Verschulung: Gefahr der Abkopplung des Lernens vom betrieblichen Arbeitsalltag, unangemessene Theoretisierung, Distanzierung von betriebsspezifischen Handlungsanforderungen, fehlende Vermittlung Schlüsselqualifikationen
→ Rückverlagerung des Lernens in den Arbeitsprozess; Ziel ist Handlungswissen
Hintergrund: Prozessorientierung der Arbeit → arbeitsprozessorientiertes Lernen mit dem Ziel, Wissen situationsspezifisch anwenden zu können (setzt fundiertes Fachwissen/ rationales Handeln und Erfahrungswissen/ erfahrungsgeleitetes Handeln voraus). Zudem Gestaltung als ganzheitliche Förderung der Persönlichkeitsentwicklung.
Im Betrieb: „dezentrales Lernen“ (Verknüpfung Lernen und Arbeiten durch Lerninseln, Lernstatt etc.)
In der Schule: „Lernfeldprinzip“; Vermittlung thematischer Einheiten orientiert am Handlungsablauf (≠ Fach- und Stofforientierung)
Kleinbetriebe haben hier lernorganisatorischen Vorsprung; sind allerdings auf staatliche Unterstützung angewiesen.
(1) öffentliche Finanzierung des Berufsschulunterrichts
(2) Förderung von überbetrieblichen Ausbildungsstätten (Träger sind Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft, agieren zunehmend als Kompetenzzentren auch für Weiterbildung; ursprünglich zur Vermittlung der in Kleinbetrieben fehlenden Angebote) und Einrichtung von Verbundausbildung (Leitbetrieb mit Partnerbetrieben, Ausbildungsverein, Ausbildungs-Konsortium, Aufragsausbildung → häufigster Fall)
Beschreibe die Funktion und Wirkungsweise von Übergängen im Bildungssystem
+ Bildungserfolg gilt gemeinhin als Bestimmungsgröße für Übergänge im Bildungswesen. Wirkung ist allerdings von Land zu Land unterschiedlich.
+ Schwellen: Schuleintritt; Eintritt in Sek I, in Sek II, in Beschäftigungssystem (bei Weiterbildung auch wieder zurück)
→ Schwellen stehen nicht nebeneinander, sondern wirken aufeinander
+ In Deutschland schon sehr frühe Vorsortierung.
+ Übergang in Sek II wird beeinflusst durch Abschlüsse von Sek I und Struktur von Sek II (z.B. Realschüler können normal nicht in gymnasiale Oberstufe wechseln; Gymnasiasten stehen aber alle Wege offen)
+ Neben Auswahl Oberstufe oder duales System; zudem: schulische Bildungsgänge zur Vorbereitung auf eine Berufsbildung, Berufsqualifizierung (Berufsfachschule, Schule des Gesundheitswesens), Vorbereitung auf Studium an Fachhochschule (Fachoberschule). Theoretisch möglich ist auch Erwerbstätigkeit + Berufsschule
+ Mehr als zwei Drittel eines Altersjahrgangs im dualen System. Aktuell: Sinkende Übergänge wegen fehlendem Angebot (→ vorgeschaltete Zwischenphase)
+ Selektions- und Allokationswirkung der betrieblichen Personalpolitik beginnt schon an der ersten Schwelle (Eintritt ins duale System); nicht erst an der zweiten Stelle (Eintritt in den Arbeitsmarkt)
+ Schwellen: Schuleintritt; Eintritt in Sek I, in Sek II, in Beschäftigungssystem (bei Weiterbildung auch wieder zurück)
→ Schwellen stehen nicht nebeneinander, sondern wirken aufeinander
+ In Deutschland schon sehr frühe Vorsortierung.
+ Übergang in Sek II wird beeinflusst durch Abschlüsse von Sek I und Struktur von Sek II (z.B. Realschüler können normal nicht in gymnasiale Oberstufe wechseln; Gymnasiasten stehen aber alle Wege offen)
+ Neben Auswahl Oberstufe oder duales System; zudem: schulische Bildungsgänge zur Vorbereitung auf eine Berufsbildung, Berufsqualifizierung (Berufsfachschule, Schule des Gesundheitswesens), Vorbereitung auf Studium an Fachhochschule (Fachoberschule). Theoretisch möglich ist auch Erwerbstätigkeit + Berufsschule
+ Mehr als zwei Drittel eines Altersjahrgangs im dualen System. Aktuell: Sinkende Übergänge wegen fehlendem Angebot (→ vorgeschaltete Zwischenphase)
+ Selektions- und Allokationswirkung der betrieblichen Personalpolitik beginnt schon an der ersten Schwelle (Eintritt ins duale System); nicht erst an der zweiten Stelle (Eintritt in den Arbeitsmarkt)
Beschreibe die Stellung des dualen Systems im internationalen Kontext
+ Institution Beruf in Deutschland sichert Zuordnung von Abschlüssen und Arbeitsanforderungen und verhindert qualitatives Ungleichgewicht (mismatch).
+ Duales System und Berufsprinzip als internationales Unikum: Institution Beruf führt zu überbetrieblich einsetzbaren Qualifikationen. Zertifizierung sichert arbeitsmarktbezogenen Tauschwert (ansonsten nur betriebsbezogener Gebrauchswert)
+ System der Berufsausbildung ist eingebunden in einen bestimmten Entwicklungspfad. Andere Länder nahmen nicht Rückgriff auf „vormodernes“ Konstrukt des Berufes.
+ Stärke des dualen Systems: relativ frei von einzelbetrieblichen Verwertungs- und Rentabilitätsinteressen (→ wie beim Anlernen im Betrieb) und von Selektions-/ Allokationsregeln des allgemeinbildenden Schulsystems (wie bei schulischem Ausbildungssystem)
+ Vergleichende Berufsbildungsforschung ist vor allem im Hinblick auf Möglichkeit eines vertieften Verständnis des eigenen Bildungssystems über den Umweg ausländischer Erfahrungen interessant. Übertragbarkeit von Strukturen oder Reformüberlegungen nicht gegeben.
+ Duales System und Berufsprinzip als internationales Unikum: Institution Beruf führt zu überbetrieblich einsetzbaren Qualifikationen. Zertifizierung sichert arbeitsmarktbezogenen Tauschwert (ansonsten nur betriebsbezogener Gebrauchswert)
+ System der Berufsausbildung ist eingebunden in einen bestimmten Entwicklungspfad. Andere Länder nahmen nicht Rückgriff auf „vormodernes“ Konstrukt des Berufes.
+ Stärke des dualen Systems: relativ frei von einzelbetrieblichen Verwertungs- und Rentabilitätsinteressen (→ wie beim Anlernen im Betrieb) und von Selektions-/ Allokationsregeln des allgemeinbildenden Schulsystems (wie bei schulischem Ausbildungssystem)
+ Vergleichende Berufsbildungsforschung ist vor allem im Hinblick auf Möglichkeit eines vertieften Verständnis des eigenen Bildungssystems über den Umweg ausländischer Erfahrungen interessant. Übertragbarkeit von Strukturen oder Reformüberlegungen nicht gegeben.
Wie entwickeln sich Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsstellenmarkt? (5 Aspekte)
+ Ausbildungsmarktsituation wird im Berufsbildungsbericht des BBiG (seit 1977) gezeigt; von Bundesregierung herausgegeben:
* Gesamtangebot → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + offenes Angebot zum 30.09.
* Gesamtnachfrage → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber zum 30.09.
Prognose: Schulabgängerzahlen und Befragungen
+ Ausbildungsstellenbilanz (Relation zwischen Angebot und Nachfrage) ist schwankend. Abhängigkeit von demografischer Entwicklung, Bildungsverhalten der Jugendlichen und Angebotsverhalten der Betriebe. Krisenphasen mit Angebotslücke vor allem Mitte der 80er und Mitte der 90er Jahre.
+ Zugangschancen abhängig von Schulabschluss, Geschlechtszugehörigkeit, Region + generationenspezifische Ungleichheit! Selbst bei ausgeglichener Bilanz gehen in schlechten Regionen viele leer aus: Nord-Süd und Ost-West-Gefälle, sowie strukturschwache Regionen! Problem Kumulierungseffekt → Da wo ausgebildet werden müsste, um Fachkräfte für bessere Entwicklung zu haben, wird gerade nicht ausgebildet!
+ Latente Nachfrage: Jugendliche in schulischen Maßnahmen
+ Strukturelle Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage gehören zur Normalität. In Krisenzeiten sind Frauen, Migranten und Lernbeeinträchtigte die Hauptverlierer; sie profitieren überdurchschnittlich von Entspannungszeiten
* Gesamtangebot → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + offenes Angebot zum 30.09.
* Gesamtnachfrage → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber zum 30.09.
Prognose: Schulabgängerzahlen und Befragungen
+ Ausbildungsstellenbilanz (Relation zwischen Angebot und Nachfrage) ist schwankend. Abhängigkeit von demografischer Entwicklung, Bildungsverhalten der Jugendlichen und Angebotsverhalten der Betriebe. Krisenphasen mit Angebotslücke vor allem Mitte der 80er und Mitte der 90er Jahre.
+ Zugangschancen abhängig von Schulabschluss, Geschlechtszugehörigkeit, Region + generationenspezifische Ungleichheit! Selbst bei ausgeglichener Bilanz gehen in schlechten Regionen viele leer aus: Nord-Süd und Ost-West-Gefälle, sowie strukturschwache Regionen! Problem Kumulierungseffekt → Da wo ausgebildet werden müsste, um Fachkräfte für bessere Entwicklung zu haben, wird gerade nicht ausgebildet!
+ Latente Nachfrage: Jugendliche in schulischen Maßnahmen
+ Strukturelle Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage gehören zur Normalität. In Krisenzeiten sind Frauen, Migranten und Lernbeeinträchtigte die Hauptverlierer; sie profitieren überdurchschnittlich von Entspannungszeiten
Beschreibe das betriebliche Ausbildungsverhalten
+ Allgemeines: Nur rund 1/3 der Betriebe bildet aus (Voraussetzung nicht gegeben oder nicht gewünscht). Ausbildungsbereitschaft unterliegt einzelbetrieblichem Rentabilitätskalkül. Zusammenhang: Angebot, BIP, Beschäftigung
+ Kosten-Ertrags-Relation erklärt unterschiedliches Ausbildungsangebot (Betriebsgröße, Wirtschaftssektor, Berufsgruppe)
Kosten: Personalkosten der Ausbildenden, Personalkosten der Ausbilder, Anlage- und Sachkosten, Sonstige Kosten
Erträge (Arbeitsplatz als wichtigster innerbetrieblicher Lernort) → Nettokosten (zum Teil sogar Nettoerträge)
Teilkostenrechnung: nur Kosten berücksichtigen, die durch Ausbildung zusätzlich verursacht werden (z.B. keine Anrechnung von nebenberuflich mit Ausbildung beschäftigtem Personal)
→ Landwirtschaft und Handwerk fast vollständige Kompensation; am höchsten im Öffentlichen Dienst
→ Kosten steigen mit wachsender Betriebsgröße an
Kostenintensive Ausbildung beschränkt sich meist auf eigenen Bedarf; Kostengünstige Ausbildung geht darüber hinaus. Verstärkung in Krisenzeiten
→ Gegenläufiges Angebotsverhalten von Industrie/ Handel und Handwerk (Absorptionsfunktion, Schwammfunktion)
→ Sachverständigenkommission: Wettbewerbsverzerrungen, Qualitätsdefizite, Strukturverzerrungen, Angebotsdefizite für teure/ Überangebote für billige Berufe, Konjunkturanfälligkeit, Chancenungleichheiten
Zusätzlicher Grund für Ausbildung: Vermeidung von Opportunitätskosten (Suchkosten nach ausgebildeten Fachkräften, Anpassungsqualifizierung, Fluktuation durch fehlende Betriebsverbundenheit, Imagegewinn)
Angebotsmangel auch begründet mit fehlenden bzw. schlecht qualifizierten Bewerbern
+ Kosten-Ertrags-Relation erklärt unterschiedliches Ausbildungsangebot (Betriebsgröße, Wirtschaftssektor, Berufsgruppe)
Kosten: Personalkosten der Ausbildenden, Personalkosten der Ausbilder, Anlage- und Sachkosten, Sonstige Kosten
Erträge (Arbeitsplatz als wichtigster innerbetrieblicher Lernort) → Nettokosten (zum Teil sogar Nettoerträge)
Teilkostenrechnung: nur Kosten berücksichtigen, die durch Ausbildung zusätzlich verursacht werden (z.B. keine Anrechnung von nebenberuflich mit Ausbildung beschäftigtem Personal)
→ Landwirtschaft und Handwerk fast vollständige Kompensation; am höchsten im Öffentlichen Dienst
→ Kosten steigen mit wachsender Betriebsgröße an
Kostenintensive Ausbildung beschränkt sich meist auf eigenen Bedarf; Kostengünstige Ausbildung geht darüber hinaus. Verstärkung in Krisenzeiten
→ Gegenläufiges Angebotsverhalten von Industrie/ Handel und Handwerk (Absorptionsfunktion, Schwammfunktion)
→ Sachverständigenkommission: Wettbewerbsverzerrungen, Qualitätsdefizite, Strukturverzerrungen, Angebotsdefizite für teure/ Überangebote für billige Berufe, Konjunkturanfälligkeit, Chancenungleichheiten
Zusätzlicher Grund für Ausbildung: Vermeidung von Opportunitätskosten (Suchkosten nach ausgebildeten Fachkräften, Anpassungsqualifizierung, Fluktuation durch fehlende Betriebsverbundenheit, Imagegewinn)
Angebotsmangel auch begründet mit fehlenden bzw. schlecht qualifizierten Bewerbern
Wie gestalten sich Übernahme und Erfolgsquoten im dualen System?
Übernahmequoten (nach Abschluss Ausbildung; Ende des Vertrags) steigen mit steigender Betriebsgröße.
Aktuell: Zunahme von Arbeitslosigkeit nach Ausbildung. Auch Übernahmequalität sinkt; z.B. Übernahme nur als An-/Ungelernte oder befristete Weiterbeschäftigung
Langzeitphänomen: Entkopplung von Ausbildung und Beschäftigung als Strukturphänomen des dualen Systems (zuviel Ausbildung in Fertigungsberufen, die dann in Angestellten- und Dienstleistungstätigkeiten abwandern). „Arbeitsteilung“ zwischen ausbildenden und beschäftigenden Sektoren.
→ Gefordert ist erhebliche Mobilitätsbereitschaft der AbsolventInnen
→ Ausbildung über Bedarf im Handwerk als Überlebensstrategie (Gratifikationsangebote in kleinen Betrieben kaum möglich)
Erfolgsquoten:
Sehr hoher Ausbildungsabbruch (jeder fünfte Vertrag); vor allem in wenig nachgefragten Bereichen und vor allem während der Probezeit (erste drei Monate der Ausbildung; Kündigung ist ohne Frist und ohne Angabe von Gründen möglich).
Gründe: Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb, persönliche Gründe, Enttäuschung über gewählten Beruf
→ Kritischere Beurteilung durch höhere Vorbildung und höheres Eintrittsalter; zudem: Ausbildung gegen Wunsch durch Ausbildungsmarktkrise (In attraktiven Bereichen sind die geringsten Auflösequoten)
Prüfungserfolg ist sehr hoch. Abschlussprüfung kann bis zu zweimal wiederholt werden. Betrieb muss Ausbildungsvertrag bis mindestens zur nächsten Abschlussprüfung, aber höchstens ein Jahr verlängern.
Aktuell: Zunahme von Arbeitslosigkeit nach Ausbildung. Auch Übernahmequalität sinkt; z.B. Übernahme nur als An-/Ungelernte oder befristete Weiterbeschäftigung
Langzeitphänomen: Entkopplung von Ausbildung und Beschäftigung als Strukturphänomen des dualen Systems (zuviel Ausbildung in Fertigungsberufen, die dann in Angestellten- und Dienstleistungstätigkeiten abwandern). „Arbeitsteilung“ zwischen ausbildenden und beschäftigenden Sektoren.
→ Gefordert ist erhebliche Mobilitätsbereitschaft der AbsolventInnen
→ Ausbildung über Bedarf im Handwerk als Überlebensstrategie (Gratifikationsangebote in kleinen Betrieben kaum möglich)
Erfolgsquoten:
Sehr hoher Ausbildungsabbruch (jeder fünfte Vertrag); vor allem in wenig nachgefragten Bereichen und vor allem während der Probezeit (erste drei Monate der Ausbildung; Kündigung ist ohne Frist und ohne Angabe von Gründen möglich).
Gründe: Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb, persönliche Gründe, Enttäuschung über gewählten Beruf
→ Kritischere Beurteilung durch höhere Vorbildung und höheres Eintrittsalter; zudem: Ausbildung gegen Wunsch durch Ausbildungsmarktkrise (In attraktiven Bereichen sind die geringsten Auflösequoten)
Prüfungserfolg ist sehr hoch. Abschlussprüfung kann bis zu zweimal wiederholt werden. Betrieb muss Ausbildungsvertrag bis mindestens zur nächsten Abschlussprüfung, aber höchstens ein Jahr verlängern.
Wie beeinflusst neben der demographischen Entwicklung (erwartet werden weniger Ausbildungsplatzsuchende und Bedeutungsgewinn Weiterbildung) auch die Vorbildung das Nachfrage und Übergangsverhalten im dualen System?
Grundsätzlich stehen Ausbildungsgänge allen nach Beendigung der Vollzeitschulpflicht offen; auch ohne Abschluss. Zunehmend auch Abiturienten; Absolventen beruflicher Schulen. (Alterstruktur und Vorbildung von Azubis verändert sich!)
Konzentration nach Vorbildung (mit Abi meist kaufmännischer- oder Dienstleistungsbereich; nicht: Handwerk, Baugewerbe)
→ Ergebnis von Präferenzen und Marktkonstellationen. Besonders großes Optionsspektrum mit Studienberechtigung. Wenn sich viele Abiturienten für das duale System entscheiden, engen sie damit das Optionsspektrum der anderen weiter ein.
Bildungsexpansion führt zu verstärktem Ausgrenzungsrisiko der unteren Gruppen
→ Hohe Bildungsabschlüsse werden wichtiger, verlieren aber Exklusivitätscharakter; also auch wertloser (Qualifikationsparadox)
Gilt auch für das duale System: Ausbildungsabschluss als Mindestbedingung aber keine Gewähr für beruflichen Erfolg
→ Erste Schwelle wird immer zergliederter: Versuch, Ausgangsposition zu verbessern!
→ Verdrängungswettbewerb: missverständliche Bezeichnung (besser: Verschiebung Qualifikationsniveau nach oben) → insgesamt weniger Hauptschüler! Ausbildungskrise = Ergebnis von Ausbildungsplatzrückgang ≠ Mangel an schulischer Vorbildung oder Verdrängung
Geschlechtsspezifik: Durch höhere Bildungsabschlüsse müssten Frauen bessere Chancen haben, sie sind aber quantitativ weniger und auf enges Berufsspektrum konzentriert. Häufig: Berufsfachschule oder Schule des Gesundheitswesens
Durchlässigkeit: Zweiter Bildungsweg immer noch marginal, aber zunehmend Entkopplung von Schulform und -abschluss als erster Schritt hin zu Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung. Volle Gleichwertigkeit würde differenzierte Angebote an aufbauenden Berufsbildungswegen für mittlere/ höhere Positionen, bessere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung, breite Öffnung des Hochschulzugangs mit Berufsabschluss voraussetzen.
Umstritten ist Differenzierung der dualen Ausbildung → Entwertung von unteren Zertifikaten
Konzentration nach Vorbildung (mit Abi meist kaufmännischer- oder Dienstleistungsbereich; nicht: Handwerk, Baugewerbe)
→ Ergebnis von Präferenzen und Marktkonstellationen. Besonders großes Optionsspektrum mit Studienberechtigung. Wenn sich viele Abiturienten für das duale System entscheiden, engen sie damit das Optionsspektrum der anderen weiter ein.
Bildungsexpansion führt zu verstärktem Ausgrenzungsrisiko der unteren Gruppen
→ Hohe Bildungsabschlüsse werden wichtiger, verlieren aber Exklusivitätscharakter; also auch wertloser (Qualifikationsparadox)
Gilt auch für das duale System: Ausbildungsabschluss als Mindestbedingung aber keine Gewähr für beruflichen Erfolg
→ Erste Schwelle wird immer zergliederter: Versuch, Ausgangsposition zu verbessern!
→ Verdrängungswettbewerb: missverständliche Bezeichnung (besser: Verschiebung Qualifikationsniveau nach oben) → insgesamt weniger Hauptschüler! Ausbildungskrise = Ergebnis von Ausbildungsplatzrückgang ≠ Mangel an schulischer Vorbildung oder Verdrängung
Geschlechtsspezifik: Durch höhere Bildungsabschlüsse müssten Frauen bessere Chancen haben, sie sind aber quantitativ weniger und auf enges Berufsspektrum konzentriert. Häufig: Berufsfachschule oder Schule des Gesundheitswesens
Durchlässigkeit: Zweiter Bildungsweg immer noch marginal, aber zunehmend Entkopplung von Schulform und -abschluss als erster Schritt hin zu Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung. Volle Gleichwertigkeit würde differenzierte Angebote an aufbauenden Berufsbildungswegen für mittlere/ höhere Positionen, bessere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung, breite Öffnung des Hochschulzugangs mit Berufsabschluss voraussetzen.
Umstritten ist Differenzierung der dualen Ausbildung → Entwertung von unteren Zertifikaten
Was versteht der Bildungs- und Industriesoziologe Burkart Lutz unter dem Begriff "meritokratische Logik"?
= Gesellschaftliche Ungleichheit wird zunehmend durch Bildungszertifikate legitimiert. Im Zuge von Bildungsexpansion weitet sich Allgemeinbildung aus und berufliche Bildungsgänge werden marginalisiert, da weniger attraktiv; d.h. Zuweisung vom sozialen Status bemisst sich immer mehr an den Zertifikaten des allgemeinen Bildungssystems und immer weniger am Nachweis inhaltlich begründeter Fachkompetenz.
In D. bisher nicht feststellbar (Absorption der höheren Bildungsabschlüsse durch duales System bei gleichzeitiger Differenzierung; aber auch: duales System als Zwischenetappe auf dem Weg an die Hochschule)
Normative Subjektivierung: (= Bezieht sich auf die Veränderung der subjektiven Ansprüche der Auszubildenden und Arbeitenden an die Bedingungen der Arbeit.) Anpassung der Berufsausbildung an die gestiegenen inhaltlichen Qualifizierungs- und beruflichen Verwertungsansprüche. Zeigt sich u.a. in unbesetzten Ausbildungsplätzen auf geringem Qualifikationsniveau.
→ Gefahr der Entwicklung nach meritokratischer Logik besteht auch in D. (Demografie und Abiturtrend führen zu größerer Auswahlmöglichkeit)
In D. bisher nicht feststellbar (Absorption der höheren Bildungsabschlüsse durch duales System bei gleichzeitiger Differenzierung; aber auch: duales System als Zwischenetappe auf dem Weg an die Hochschule)
Normative Subjektivierung: (= Bezieht sich auf die Veränderung der subjektiven Ansprüche der Auszubildenden und Arbeitenden an die Bedingungen der Arbeit.) Anpassung der Berufsausbildung an die gestiegenen inhaltlichen Qualifizierungs- und beruflichen Verwertungsansprüche. Zeigt sich u.a. in unbesetzten Ausbildungsplätzen auf geringem Qualifikationsniveau.
→ Gefahr der Entwicklung nach meritokratischer Logik besteht auch in D. (Demografie und Abiturtrend führen zu größerer Auswahlmöglichkeit)
Wie gestalten sich staatliche Interventionen im dualen System? Beschreibe insbesondere die Ansätze zur Benachteiligtenförderung
Öffentliche Programme zur direkten/indirekten Förderung betrieblicher Ausbildung: insbesondere finanzielle Anreize zur Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten/ Verbundausbildung, Fördermaßnahmen benachteiligter Jugendlicher; zudem: EU-Programme
Benachteiligtenförderung → hat sich zu eigenständigem Programm als Teil des Berufsbildungssystems etabliert.
Zielgruppe: Jugendliche mit sozialen Problemen/ Lernschwierigkeiten, Migrationshintergrund, Behinderung, ohne Schulabschluss
Bisher sehr unterschiedliche Förderangebote (berufsvorbereitende Maßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen, Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) → Problem der Abkopplung von Bildungs- und Beschäftigungssystem (Maßnahmekarrieren)
2003: Aufnahme von „Berufsausbildungsvorbereitung ins BBiG → soll auf Aufnahme einer regulären Ausbildung zielen. Entscheidend: Einbeziehung der Betriebe, sozialpädagogische Betreuung, angepasst auf Zielgruppe
2004: BA-Konzept für berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
* Erster Schritt: Eignungsanalyse (Grundlage für individuelle Qualifizierungsplanung)
* Zweiter Schritt: flexibel einsetzbare, individuell zugeschnittene Qualifizierungsbausteine. Sollen anschlussfähig sein!
Zielgruppe: Jugendliche ohne Berufsausbildung bis 25 Jahre nach Beendigung der allgemeinen Schulpflicht
ABER: Benachteiligtenförderung löst Problem der Unterbeschäftigung nicht
Benachteiligtenförderung → hat sich zu eigenständigem Programm als Teil des Berufsbildungssystems etabliert.
Zielgruppe: Jugendliche mit sozialen Problemen/ Lernschwierigkeiten, Migrationshintergrund, Behinderung, ohne Schulabschluss
Bisher sehr unterschiedliche Förderangebote (berufsvorbereitende Maßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen, Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) → Problem der Abkopplung von Bildungs- und Beschäftigungssystem (Maßnahmekarrieren)
2003: Aufnahme von „Berufsausbildungsvorbereitung ins BBiG → soll auf Aufnahme einer regulären Ausbildung zielen. Entscheidend: Einbeziehung der Betriebe, sozialpädagogische Betreuung, angepasst auf Zielgruppe
2004: BA-Konzept für berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
* Erster Schritt: Eignungsanalyse (Grundlage für individuelle Qualifizierungsplanung)
* Zweiter Schritt: flexibel einsetzbare, individuell zugeschnittene Qualifizierungsbausteine. Sollen anschlussfähig sein!
Zielgruppe: Jugendliche ohne Berufsausbildung bis 25 Jahre nach Beendigung der allgemeinen Schulpflicht
ABER: Benachteiligtenförderung löst Problem der Unterbeschäftigung nicht
Was sind wesentliche Ansätze zur Modernisierung und welche Perspektiven ergeben sich daraus für das duale System?
Modernisierung und Attraktivitätssteigerung vor allem durch Erneuerung und Flexibilisierung von Ausbildungsordnungen
→ Anpassung an veränderte Bedingungen, neue Betätigungsfelder, mehr Ausbildungsberufe, Prozess- und Kundenorientierung, Handlungskompetenz in Prüfungen, Verzahnung von Aus- und Weiterbildung (97% wurden neu gestaltet)
Entscheidend: Neuordnung der Metall- und Elektroberufe als Initialzündung (1987); IT-Ausbildungsberufe (90er) mit gemeinsamer Kernqualifikation (abnehmend) und Fachqualifikation → Zugriff auf Hochschulbereich (ein Beispiel für viele neu geschaffene Ausbildungsberufe)
Dilemmata:
a) Modernisierung: Gratwanderung zwischen Stabilität/Dynamik; Generalisierung/Spezialisierung
b) gezielte Förderung benachteiligter Jugendlicher ohne Ausbildungsverlängerung ~ keine Standardabsenkung
Perspektiven des dualen Systems:
+ Reformdebatte schwankt zwischen Quantität (bei fehlenden Ausbildungsplätzen) und Qualität (bei Fachkräftemangel)
→ Ausbildungsfördernde Maßnahmen sind Abbau "ausbildungshemmender Vorschriften" = Qualitätsabbau
+ Erosion? Erstaunliche Anpassungsleistung (→ Restabilisierung) ~ Funktionsuntaugliches Auslaufmodell (→ Abschaffung)
+ Differenzierungsvorschläge: Individualisierung und Modularisierung durch kurze Erstqualifizierung und Aufbaumodule
+ International ist System erfolgreich
+ Notwendig ist Verlagerung auf tertiären Sektor (sonst Rückzug auf Handwerksbereich, aus dem das System ja ursprünglich entstanden ist)
→ Anpassung an veränderte Bedingungen, neue Betätigungsfelder, mehr Ausbildungsberufe, Prozess- und Kundenorientierung, Handlungskompetenz in Prüfungen, Verzahnung von Aus- und Weiterbildung (97% wurden neu gestaltet)
Entscheidend: Neuordnung der Metall- und Elektroberufe als Initialzündung (1987); IT-Ausbildungsberufe (90er) mit gemeinsamer Kernqualifikation (abnehmend) und Fachqualifikation → Zugriff auf Hochschulbereich (ein Beispiel für viele neu geschaffene Ausbildungsberufe)
Dilemmata:
a) Modernisierung: Gratwanderung zwischen Stabilität/Dynamik; Generalisierung/Spezialisierung
b) gezielte Förderung benachteiligter Jugendlicher ohne Ausbildungsverlängerung ~ keine Standardabsenkung
Perspektiven des dualen Systems:
+ Reformdebatte schwankt zwischen Quantität (bei fehlenden Ausbildungsplätzen) und Qualität (bei Fachkräftemangel)
→ Ausbildungsfördernde Maßnahmen sind Abbau "ausbildungshemmender Vorschriften" = Qualitätsabbau
+ Erosion? Erstaunliche Anpassungsleistung (→ Restabilisierung) ~ Funktionsuntaugliches Auslaufmodell (→ Abschaffung)
+ Differenzierungsvorschläge: Individualisierung und Modularisierung durch kurze Erstqualifizierung und Aufbaumodule
+ International ist System erfolgreich
+ Notwendig ist Verlagerung auf tertiären Sektor (sonst Rückzug auf Handwerksbereich, aus dem das System ja ursprünglich entstanden ist)
Welche Formen beruflicher Vollzeitschulen können unterschieden werden?
Berufsvorbereitungsjahr = einjähriges Auffangbecken für Problemgruppen; ähnlich genutzt aber andere Intention ist
Berufsbildungsgrundjahr = erste Stufe der Qualifizierung für mehrere verwandte Berufe
Berufsfachschulen = Schulform mit Vollzeitunterricht; mindestens einjährig (≠ Fachschule; setzt Ausbildung voraus, dient beruflicher Weiterbildung, zum Teil Erwerb Fachhochschulreife) Häufigste Variante: zweijährige Berufsfachschule nach Hauptschulabschluss, um mittlere Reife zu erreichen. (Insbesondere von Frauen genutzt wegen fachlicher Zuordnung und geschlechtsspezifische Benachteiligung bei Ausbildungsplatzsuche)
Höhere Berufsfachschule (z.B. höhere Handelsschule): setzt Mittlere Reife voraus → Sackgassencharakter
Vollqualifizierende Berufsfachschulen: vermitteln Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf; nur geringe Anzahl; zunehmend auch studienpropädeutische Funktion (Erwerb Fachhochschulreife)
Berufliche Schulen mit Hauptfunktion Berechtigungsvergabe:
Berufsaufbauschule: wird neben oder mit Berufsausbildung besucht und vermittelt Mittlere Reife; später auch Zugang zu höherer Fachschule → Kernstück des Zweiten Bildungswegs. Bedeutungsverlust mit Umwandlung der höheren Fachschulen in Fachhochschulen und erhöhten Zugangsvoraussetzungen
Fachoberschule: wurde als Zubringer für Fachhochschule geschaffen. Notwendig nicht durch Qualifikations- sondern durch Berechtigungslücke. Ziel sollte auch unmittelbare Übernahme beruflicher Funktionen sein; Realität: reduzierte gymnasiale Oberstufe. Übernahm im Zuge der Bildungsexpansion „Ventilfunktion“: Bereitstellung von Karrierealternativen (cooling-out Funktion). Bedeutungsverlust, da zunehmend keine berufliche Perspektive; nur Fachhochschulstudium
Neu sind in einigen Ländern: Berufsoberschule → Absolventen mit Mittlerer Reife und abgeschlossener Ausbildung oder fünfjähriger Berufstätigkeit > Fachhochschulreife (bei zweiter Fremdsprache auch Allgemeine Hochschulreife)
Berufliche Gymnasien: Vermitteln Abitur und Ausbildungsabschluss. Hat Status als „Aufbaugymnasium“, daher tendenziell offener (Sozialpolitische Korrektivfunktion)
Berufsbildungsgrundjahr = erste Stufe der Qualifizierung für mehrere verwandte Berufe
Berufsfachschulen = Schulform mit Vollzeitunterricht; mindestens einjährig (≠ Fachschule; setzt Ausbildung voraus, dient beruflicher Weiterbildung, zum Teil Erwerb Fachhochschulreife) Häufigste Variante: zweijährige Berufsfachschule nach Hauptschulabschluss, um mittlere Reife zu erreichen. (Insbesondere von Frauen genutzt wegen fachlicher Zuordnung und geschlechtsspezifische Benachteiligung bei Ausbildungsplatzsuche)
Höhere Berufsfachschule (z.B. höhere Handelsschule): setzt Mittlere Reife voraus → Sackgassencharakter
Vollqualifizierende Berufsfachschulen: vermitteln Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf; nur geringe Anzahl; zunehmend auch studienpropädeutische Funktion (Erwerb Fachhochschulreife)
Berufliche Schulen mit Hauptfunktion Berechtigungsvergabe:
Berufsaufbauschule: wird neben oder mit Berufsausbildung besucht und vermittelt Mittlere Reife; später auch Zugang zu höherer Fachschule → Kernstück des Zweiten Bildungswegs. Bedeutungsverlust mit Umwandlung der höheren Fachschulen in Fachhochschulen und erhöhten Zugangsvoraussetzungen
Fachoberschule: wurde als Zubringer für Fachhochschule geschaffen. Notwendig nicht durch Qualifikations- sondern durch Berechtigungslücke. Ziel sollte auch unmittelbare Übernahme beruflicher Funktionen sein; Realität: reduzierte gymnasiale Oberstufe. Übernahm im Zuge der Bildungsexpansion „Ventilfunktion“: Bereitstellung von Karrierealternativen (cooling-out Funktion). Bedeutungsverlust, da zunehmend keine berufliche Perspektive; nur Fachhochschulstudium
Neu sind in einigen Ländern: Berufsoberschule → Absolventen mit Mittlerer Reife und abgeschlossener Ausbildung oder fünfjähriger Berufstätigkeit > Fachhochschulreife (bei zweiter Fremdsprache auch Allgemeine Hochschulreife)
Berufliche Gymnasien: Vermitteln Abitur und Ausbildungsabschluss. Hat Status als „Aufbaugymnasium“, daher tendenziell offener (Sozialpolitische Korrektivfunktion)
Nenne Entstehungsgeschichte, Funktion und Perspektive beruflicher Vollzeitschulen
Entstehungsgeschichte bei Industrialisierung → Aufkommen des Berechtigungswesens (insbesondere zum Universitätsstudium, aber auch zum „Einjährigen“ → nur einjähriger Militärdienst). Hier zählte vorrangig Allgemeinbildung, was immer weitere Zurückdrängung berufsbezogener Inhalte zur Folge hatte (curriculare Instabilität der beruflichen Vollzeitschulen)
Funktion: Entlastung (der Universitäten und des dualen Systems)
Perspektive für grundlegende Reform war da, aber Beschränkung auf Politik der Krisenverwaltung
→ Berufsschule als Übergangsoption; vor allem zur Berufsvorbereitung genutzt
Perspektive: zwischen Expansion und Erosion!
+ Doppelte Verteidigungsfront: Monopol des allgemeinbildenden Schulsystems + Verschulung als Gefahr für Monopol der Betriebe
+ Berufliche Vollzeitschulen stehen zwischen Gymnasium und dualem System. Etikett „beruflich“ scheint falsch → eher Übergang bis zum betrieblichen Ausbildungsplatz bzw. weiterführende Schule
Dilemma der Berufsschulen → Jede erkämpfte Berechtigung macht diese zugleich wertloser!
Große Bedeutung hätte sie nur als attraktive Alternative zum dualen System. Aber: Problem der geringen öffentlichen Verantwortung für den Bereich der Ausbildung!
Funktion: Entlastung (der Universitäten und des dualen Systems)
Perspektive für grundlegende Reform war da, aber Beschränkung auf Politik der Krisenverwaltung
→ Berufsschule als Übergangsoption; vor allem zur Berufsvorbereitung genutzt
Perspektive: zwischen Expansion und Erosion!
+ Doppelte Verteidigungsfront: Monopol des allgemeinbildenden Schulsystems + Verschulung als Gefahr für Monopol der Betriebe
+ Berufliche Vollzeitschulen stehen zwischen Gymnasium und dualem System. Etikett „beruflich“ scheint falsch → eher Übergang bis zum betrieblichen Ausbildungsplatz bzw. weiterführende Schule
Dilemma der Berufsschulen → Jede erkämpfte Berechtigung macht diese zugleich wertloser!
Große Bedeutung hätte sie nur als attraktive Alternative zum dualen System. Aber: Problem der geringen öffentlichen Verantwortung für den Bereich der Ausbildung!
Definiere Fachschule, Berufsfachschule, Teilzeitberufsschule und berufliche Vollzeitschule? Welche Bildungsgänge und Abschlüsse gibt es an Berufsfachschulen?
Fachschule: dient der beruflichen Weiterbildung und setzt grundsaetzlich den Abschluss einer einschlaegigen Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und eine entsprechende Berufstaetigkeit voraus. Unter bestimmten Voraussetzungen kann zudem die Fachhochschulreife erlangt werden.
Berufsfachschule: = Vollzeitschulen, die keine berufliche Erstausbildung voraussetzen; berufliche Schule im Sekundarbereich II mit einem breiten Spektrum von Fachrichtungen und Bildungsgängen von unterschiedlicher Dauer. Als Vollzeitschule dient sie der Berufsvorbereitung oder der Berufsausbildung mit unterschiedlichen Qualikationsniveau.
Bildungsgänge
Realschule, Berufsgrundbildungsjahr, Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach BBIG - duale Berufsausbildung (kuenstlerische berufe, z.B. Holzbildhauer), Fachoberschule, gymnasiale Oberstufe, Berufsqualifizierung (zb Physiotherapie, Krankenpflege)
b) Abschlüsse
Mittlerer Bildungsabschluss, Abschlüsse in anerkannten Ausbildungsberufen, Berufsausbildungsabschluss, die nur über Schulbesuche erreichbar sind (Assistentenberufe), Fachhochschulreife, Hochschulreife
Teilzeitberufsschule: besucht, wer im Rahmen des Dualen Systems in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausgebildet wird
Berufliche Vollzeitschulen: Sammelbegriff für Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium/Fachgymnasium, Berufoberschule und weitere Schularten, die nur in einigen Bundesländern eingerichtet wurden und in Abgrenzung zum Bildungsgang des dualen Systems verwendet werden.
Berufsfachschule: = Vollzeitschulen, die keine berufliche Erstausbildung voraussetzen; berufliche Schule im Sekundarbereich II mit einem breiten Spektrum von Fachrichtungen und Bildungsgängen von unterschiedlicher Dauer. Als Vollzeitschule dient sie der Berufsvorbereitung oder der Berufsausbildung mit unterschiedlichen Qualikationsniveau.
Bildungsgänge
Realschule, Berufsgrundbildungsjahr, Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach BBIG - duale Berufsausbildung (kuenstlerische berufe, z.B. Holzbildhauer), Fachoberschule, gymnasiale Oberstufe, Berufsqualifizierung (zb Physiotherapie, Krankenpflege)
b) Abschlüsse
Mittlerer Bildungsabschluss, Abschlüsse in anerkannten Ausbildungsberufen, Berufsausbildungsabschluss, die nur über Schulbesuche erreichbar sind (Assistentenberufe), Fachhochschulreife, Hochschulreife
Teilzeitberufsschule: besucht, wer im Rahmen des Dualen Systems in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausgebildet wird
Berufliche Vollzeitschulen: Sammelbegriff für Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium/Fachgymnasium, Berufoberschule und weitere Schularten, die nur in einigen Bundesländern eingerichtet wurden und in Abgrenzung zum Bildungsgang des dualen Systems verwendet werden.
Beschreibe Herkunft und Stellung der Berufsbildungspolitik in der Praxis und in der Wissenschaft, sowie ihr Verhältnis zueinander
Berufsbildungspolitik als neue Erscheinung; ursprünglich angesiedelt bei Wirtschafts-, Gewerbe-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik.
+ Bildungspolitik zuerst nur allgemeine Bildung. Berufliche Bildung wurde erst mit BBiG ins BMBF integriert.
→ weder fachlich noch institutionell klar abgegrenztes Themengebiet
Unübersichtlichkeit/ Heterogenität in der Wissenschaft:
+ auch bestehende Bruchstücke müssen sorgfältig interpretiert werden (welche Prämissen, welche Interessen)
+ Argumente müssen intersubjektiv kommunizierbar sein (Bedeutung von Definitionen)
+ kaum belastbare empirische Datenbasis.
Wissenschaft ~ Politik
(unterschiedliche erkenntnisleitende Interessen)
Politik: Komplexitätsreduktion, klare Entscheidungsorientierung
Forschung: Nicht Produktion von Entscheidungen, sondern Zunahme von Erkenntnis und Wissen
+ Bildungspolitik zuerst nur allgemeine Bildung. Berufliche Bildung wurde erst mit BBiG ins BMBF integriert.
→ weder fachlich noch institutionell klar abgegrenztes Themengebiet
Unübersichtlichkeit/ Heterogenität in der Wissenschaft:
+ auch bestehende Bruchstücke müssen sorgfältig interpretiert werden (welche Prämissen, welche Interessen)
+ Argumente müssen intersubjektiv kommunizierbar sein (Bedeutung von Definitionen)
+ kaum belastbare empirische Datenbasis.
Wissenschaft ~ Politik
(unterschiedliche erkenntnisleitende Interessen)
Politik: Komplexitätsreduktion, klare Entscheidungsorientierung
Forschung: Nicht Produktion von Entscheidungen, sondern Zunahme von Erkenntnis und Wissen
Beschreibe den Gegenstand und die Zielprioritäten der Berufsbildungspolitik anhand der im Berufsbildungsgesetz festgelegten Bestimmungen
+ §1: Grundlage für das Ordnungssystem der beruflichen Bildung
→ Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung, berufliche Fortbildung/ berufliche Umschulung (aber nicht: Schulischer Bereich, nicht: betriebliche Weiterbildung, nicht: Hochschule, nicht: öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis)
+ Entscheidendes bildungspolitisches Leitziel ist Beruflichkeit. + § 85 Ziele der Berufsbildungsplanung sind insbesondere ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen + optimale Nutzung
+ § 84 Berufsbildungsforschung: Grundlagen klären, Entwicklungen beobachten, Anforderungen/ Ziele ermitteln etc. Aufgaben werden umfassend beschrieben. Verantwortlich ist insbesondere aber nicht nur das BIBB
→ ABER: Forschung zu Berufsbildungspolitik unterliegt den Grenzen des Berufsbildungsgesetzes ("im Rahmen der Bildungspolitik der Bundesregierung"). Keine unabhängige Forschung möglich
Verhältnis
Politik → regulative Eingriffe über Gesetzgebung
Planung → antizipative Beschäftigung mit Umsetzung politischer Programme
Forschung → reflexiv und empirisch-analytische Klärung von Norm- und Sachzusammenhängen
Berufsbildungsstatistik hat Zwitterstellung (forschungsmethodisches Instrumentarium + Mittel der Berufsbildungsplanung)
→ Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung, berufliche Fortbildung/ berufliche Umschulung (aber nicht: Schulischer Bereich, nicht: betriebliche Weiterbildung, nicht: Hochschule, nicht: öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis)
+ Entscheidendes bildungspolitisches Leitziel ist Beruflichkeit. + § 85 Ziele der Berufsbildungsplanung sind insbesondere ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen + optimale Nutzung
+ § 84 Berufsbildungsforschung: Grundlagen klären, Entwicklungen beobachten, Anforderungen/ Ziele ermitteln etc. Aufgaben werden umfassend beschrieben. Verantwortlich ist insbesondere aber nicht nur das BIBB
→ ABER: Forschung zu Berufsbildungspolitik unterliegt den Grenzen des Berufsbildungsgesetzes ("im Rahmen der Bildungspolitik der Bundesregierung"). Keine unabhängige Forschung möglich
Verhältnis
Politik → regulative Eingriffe über Gesetzgebung
Planung → antizipative Beschäftigung mit Umsetzung politischer Programme
Forschung → reflexiv und empirisch-analytische Klärung von Norm- und Sachzusammenhängen
Berufsbildungsstatistik hat Zwitterstellung (forschungsmethodisches Instrumentarium + Mittel der Berufsbildungsplanung)
Erläutere die drei vorgestellten Theorieansätze zur Berufsbildungspolitik und nenne die dahinter stehenden politikwissenschaftlichen Analysekategorien
(1) Dauenhauer (berufspädagogische Sicht → machtpolitisch): Gestaltungsspielräume der Berufsbildungspolitik sind eingegrenzt, da sie nachgelagerte Stellung zu Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialpolitik hat. Inhaltliche Probleme müssten anstelle der Auseinandersetzung um Macht im Mittelpunkt stehen, um Gleichgewichtsverfehlungen (betrieblich/schulisch, Theorie/Praxis etc.) zu beheben.
→ Inhalte (policies)
(2) Hilbert/ Südmersen/ Weber (soziologische Sicht → neokorporatistisch): Untersucht werden Prozesse der Berufsbildungspolitik unter dem Gesichtspunkt der Aushandlung von Interessen (Eigeninteresse jedes Akteur den eigenen Interessen nicht den höchsten Rang einzuräumen; z.B. Staat nimmt Selbstbeschränkung in Kauf und überlässt Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern Regelungen → neokorporatisches Arrangement). Guter Erfolg des deutschen Modells, da weder Markt- noch Staatsversagen
→ Prozesse/ Institutionen (politics)
(3) Offe (politikwissenschaftliche Sicht): Frage nach Bedingungen und Wirksamkeit staatlicher Interventionen am Beispiel der Entstehung des Berufsbildungsgesetzes, d.h. die Frage von wem oder was der Staat in seiner Aufgabenwahrnehmung gesteuert wird.
→ Systemzusammenhang, konstitutionelle Rahmenbedingungen, Formen/ Strukturen (polity)
→ Inhalte (policies)
(2) Hilbert/ Südmersen/ Weber (soziologische Sicht → neokorporatistisch): Untersucht werden Prozesse der Berufsbildungspolitik unter dem Gesichtspunkt der Aushandlung von Interessen (Eigeninteresse jedes Akteur den eigenen Interessen nicht den höchsten Rang einzuräumen; z.B. Staat nimmt Selbstbeschränkung in Kauf und überlässt Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern Regelungen → neokorporatisches Arrangement). Guter Erfolg des deutschen Modells, da weder Markt- noch Staatsversagen
→ Prozesse/ Institutionen (politics)
(3) Offe (politikwissenschaftliche Sicht): Frage nach Bedingungen und Wirksamkeit staatlicher Interventionen am Beispiel der Entstehung des Berufsbildungsgesetzes, d.h. die Frage von wem oder was der Staat in seiner Aufgabenwahrnehmung gesteuert wird.
→ Systemzusammenhang, konstitutionelle Rahmenbedingungen, Formen/ Strukturen (polity)
Welche Definition kann aus den drei politikwissenschaftlichen Analaysekategorien zur Berufsbildungspolitik abgeleitet werden und welchen fünf Ansprüchen muss diese genügen? Nenne zudem zwei weitere Strukturierungsmöglichkeiten
Definition
Berufsbildungspolitik bezieht sich auf betriebliche und außerbetriebliche berufliche Bildung im Sinne von Berufsausbildungsvorbereitung, beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung (policies). Sie ist Teil des gesellschaftlichen und durch Verfassung geregelten Ordnungszusammenhangs (polity), in dem staatliche und nicht-hoheitliche Entscheidungsträger durch Einsatz von Mitteln politischer Macht und/ oder mit Hilfe konsensorientierter Verhandlungssysteme Entscheidungen mit kollektiv bindender Wirkung herzustellen, zu erhalten oder zu beeinflussen versuchen (politics). In allen diesen dimensionen sind nationale, supranationale und internationale Aspekte der Berufsbildungspolitik enthalten.
Ansprüche an eine wissenschaftliche Definition
Intersubjektive Nachvollziehbarkeit (Ausdifferenzierung in verschiedene Aspekte und Erklärung), Wertneutralität (keine politischen Zielvorgaben), Konsistenz (ohne logische Widersprüche), Angemessenheit (alle Aspekte berücksichtigen), Verallgemeinerungs- und Anschlussfähigkeit (hier z.B. an Luhmann; keine definitorische Sackgasse)
Strukturierungsmöglichkeiten
# Gegenstandsbereiche (policies) können z.B. nach Erstausbildung, Weiterbildung, Vorbereitung differenziert werden, aber auch: national (→ Marktpolitik, Ordungspolitik, Strukturpolitik) und international (→ im Rahmen der EU, bilateral, Entwicklungshilfe)
# Ansätze der Berufsbildungspolitik (nach Tinbergen): quantitativ (bei gegebener Struktur für mehr Plätze sorgen), qualitativ (bei gegebener Struktur für bessere Plätze sorgen), Strukturreform (Veränderung der Grundlagen)
Berufsbildungspolitik bezieht sich auf betriebliche und außerbetriebliche berufliche Bildung im Sinne von Berufsausbildungsvorbereitung, beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung (policies). Sie ist Teil des gesellschaftlichen und durch Verfassung geregelten Ordnungszusammenhangs (polity), in dem staatliche und nicht-hoheitliche Entscheidungsträger durch Einsatz von Mitteln politischer Macht und/ oder mit Hilfe konsensorientierter Verhandlungssysteme Entscheidungen mit kollektiv bindender Wirkung herzustellen, zu erhalten oder zu beeinflussen versuchen (politics). In allen diesen dimensionen sind nationale, supranationale und internationale Aspekte der Berufsbildungspolitik enthalten.
Ansprüche an eine wissenschaftliche Definition
Intersubjektive Nachvollziehbarkeit (Ausdifferenzierung in verschiedene Aspekte und Erklärung), Wertneutralität (keine politischen Zielvorgaben), Konsistenz (ohne logische Widersprüche), Angemessenheit (alle Aspekte berücksichtigen), Verallgemeinerungs- und Anschlussfähigkeit (hier z.B. an Luhmann; keine definitorische Sackgasse)
Strukturierungsmöglichkeiten
# Gegenstandsbereiche (policies) können z.B. nach Erstausbildung, Weiterbildung, Vorbereitung differenziert werden, aber auch: national (→ Marktpolitik, Ordungspolitik, Strukturpolitik) und international (→ im Rahmen der EU, bilateral, Entwicklungshilfe)
# Ansätze der Berufsbildungspolitik (nach Tinbergen): quantitativ (bei gegebener Struktur für mehr Plätze sorgen), qualitativ (bei gegebener Struktur für bessere Plätze sorgen), Strukturreform (Veränderung der Grundlagen)
Welche fünf Aspekte sind im Rahmen der wissenschaftlichen Polity-Analyse in Bezug auf die Berufsbildungspolitik zu beachten?
* Dualität von Bund/ Länder-Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung (Verfassungsrechtlich festgelegt)
* Einschränkung gemeinsamer Kompetenzen durch Föderalismusreform; Kooperativer Föderalismus z.B. bei Abstimmung von Ausbildungsordnungen durch Rechtsverordnung des Bundes und Rahmenlehrpläne durch Vereinbarungen der KMK
* Neokorporatistischer Tripartismus (Bedeutung von Staat-Verbände-Beziehung)
* Betrachtung politischer Prozesse als Politik-Arena (Berücksichtigung von formalen und non-formalen Strukturen)
* Unterscheidung zwischen zentralen und dezentralen Politikprozessen (Konzept der Mehrebenen-Analyse) und Vernetzungspotential (regionale Netzwerke, lernende Regionen)
* Einschränkung gemeinsamer Kompetenzen durch Föderalismusreform; Kooperativer Föderalismus z.B. bei Abstimmung von Ausbildungsordnungen durch Rechtsverordnung des Bundes und Rahmenlehrpläne durch Vereinbarungen der KMK
* Neokorporatistischer Tripartismus (Bedeutung von Staat-Verbände-Beziehung)
* Betrachtung politischer Prozesse als Politik-Arena (Berücksichtigung von formalen und non-formalen Strukturen)
* Unterscheidung zwischen zentralen und dezentralen Politikprozessen (Konzept der Mehrebenen-Analyse) und Vernetzungspotential (regionale Netzwerke, lernende Regionen)
Beschreibe das Berufsprinzip als eines der grundlehenden Strukturmerkmale dualer Ausbildung
# Das Berufsprinzip geht zurück auf Tradition handwerklicher Zünfte; setzte sich auch für Industrieberufe durch → Verberuflichung
# Es wird nicht für die betriebsspezifischen Anforderungen, sondern für den Beruf ausgebildet; entscheidend ist dabei nicht die Summe der Einzelqualifikationen, sondern die jeweilige Struktur der Qualifikationszusammensetzung
# Beruf entscheidet über Arbeitsaufgaben und -bedingungen, Status und Aufstiegsmöglichkeiten
# Beruf heißt damit zugleich Identitätsfindung.
# Es wird nicht für die betriebsspezifischen Anforderungen, sondern für den Beruf ausgebildet; entscheidend ist dabei nicht die Summe der Einzelqualifikationen, sondern die jeweilige Struktur der Qualifikationszusammensetzung
# Beruf entscheidet über Arbeitsaufgaben und -bedingungen, Status und Aufstiegsmöglichkeiten
# Beruf heißt damit zugleich Identitätsfindung.
Beschreibe das Dualitätsprinzip als eines der grundlegenden Strukturprinzipien des dualen Systems
# Das Dualitätsprinzip bezieht sich auf Lernortkonfiguration; „gleichzeitige Ausbildung in Betrieb und Schule“ wäre aber irreführende Definition, da Betrieb und Schule nicht gleichwertig (Abschlussprüfung macht z.B. Kammer) und gleichgewichtig (mehr betriebliche Bestandteile) an der Ausbildung teilhaben.
# Auch duales System ist fraglicher Begriff, da dual eher plural zu nennen wäre und System nicht stimmt (nicht gezielt geplant, sondern historisch gewachsen).
# fehlendes „System“ der Berufsbildung, zeigt sich auch in "regionaler Politik-Arena" da relevante Akteure separat voneinander und mit unterschiedlichen Handlungslogiken operieren. Marktlogik betrieblichen Handelns (eingebunden in kooperative Zusammenarbeit mit den Kammern) ≠ Bürokratiekonzept staatlich beaufsichtigter Schulen = chronisches Kooperationsdefizit! Hinzu kommt Arbeitsagentur: Anlaufstelle für Betriebe und für Träger
→ Zusätzliche Heterogenität von unterschiedlichen Verwaltungsbezirken (Kammer, Staat, Arbeitsagentur)
Lernende Regionen wäre Versuch, zu sinnvoller Kooperation zu kommen!
# Probleme: Trennung von allgemeiner und beruflicher Bildung → unterschiedliche Wertigkeiten; und enge Abhängigkeit von Ausbildungsbereitschaft der Betriebe.
# Auch duales System ist fraglicher Begriff, da dual eher plural zu nennen wäre und System nicht stimmt (nicht gezielt geplant, sondern historisch gewachsen).
# fehlendes „System“ der Berufsbildung, zeigt sich auch in "regionaler Politik-Arena" da relevante Akteure separat voneinander und mit unterschiedlichen Handlungslogiken operieren. Marktlogik betrieblichen Handelns (eingebunden in kooperative Zusammenarbeit mit den Kammern) ≠ Bürokratiekonzept staatlich beaufsichtigter Schulen = chronisches Kooperationsdefizit! Hinzu kommt Arbeitsagentur: Anlaufstelle für Betriebe und für Träger
→ Zusätzliche Heterogenität von unterschiedlichen Verwaltungsbezirken (Kammer, Staat, Arbeitsagentur)
Lernende Regionen wäre Versuch, zu sinnvoller Kooperation zu kommen!
# Probleme: Trennung von allgemeiner und beruflicher Bildung → unterschiedliche Wertigkeiten; und enge Abhängigkeit von Ausbildungsbereitschaft der Betriebe.
Beschreibe das Konsensprinzip als eines der grundlegenden Strukturmerkmale dualer Ausbildung
Konsensprinzip = Staat hat Monopol zur Durchsetzung gesellschaftlicher gegenüber partikularen Interessen. Bei der Durchsetzung bezieht er gesellschaftliche Gruppen ein. In der beruflichen Bildung, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter und das auf allen Ebenen.
Hier zielt der Korporative Tripartimsmus auf Konsensfindung: Nicht-Staatliche Akteure übernehmen hoheitliche Aufgaben. Vorteile für den Staat: Einbezug von Expertensachverstand, Entlastung von Aufgabe der Kompromissfindung, große Akzeptanz der Entscheidungen. Entspricht modernen Anforderungen. Aber: Legitimationsproblematik → „Herrschaft der Verbände“
Zusammenarbeit wird offensichtlich im Hauptausschuss des BIBB auf Grundlage des BBiG. Hier gilt das „Vier-Bänke-Prinzip“: Bund, Länder, Arbeitgeber, Arbeitnehmer.
Hier zielt der Korporative Tripartimsmus auf Konsensfindung: Nicht-Staatliche Akteure übernehmen hoheitliche Aufgaben. Vorteile für den Staat: Einbezug von Expertensachverstand, Entlastung von Aufgabe der Kompromissfindung, große Akzeptanz der Entscheidungen. Entspricht modernen Anforderungen. Aber: Legitimationsproblematik → „Herrschaft der Verbände“
Zusammenarbeit wird offensichtlich im Hauptausschuss des BIBB auf Grundlage des BBiG. Hier gilt das „Vier-Bänke-Prinzip“: Bund, Länder, Arbeitgeber, Arbeitnehmer.
Beschreibe den kooperativen Föderalismus im dualen System an einem Beispiel
# Kooperativer Föderalismus ergibt sich aus „gemeinsamem Bildungsauftrag" von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb
# Abstimmung über Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern (1972: gemeinsames Ergebnisprotokoll).
Bsp: Rahmenlehrplan der KMK ~ Ausbildungsordnung des Bundes → Abstimmung (ohne allgemeinen Teil des RLP). Zustimmen muss BIBB-Hauptausschuss mit Erlass durch BMBF; Empfehlung der KMK und Ratifizierung durch Länder.
# Abstimmung über Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern (1972: gemeinsames Ergebnisprotokoll).
Bsp: Rahmenlehrplan der KMK ~ Ausbildungsordnung des Bundes → Abstimmung (ohne allgemeinen Teil des RLP). Zustimmen muss BIBB-Hauptausschuss mit Erlass durch BMBF; Empfehlung der KMK und Ratifizierung durch Länder.
Beschreibe die wesentlichen acht Aspekte der Ausbildungsordnungspolitik
# Seit 1969 ist gewerkschaftliche Forderung nach „geordnetem Ausbildungsgang“ mit BBiG erfüllt.
# Verfahren: Anerkennung von Ausbildungsberufen von BMAS/Fachministerium und BMBF und Erlass Ausbildungsordnung (Rechtsform=Gesetz).
# Wenn Ausbildung, dann nur nach Ausbildungsordnung (Ausschließlichkeitsgrundsatz).
# Inhalte Ausbildungsordnung umfasst Bezeichnung des Ausbildungsberufs, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild (welche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse), Ausbildungsrahmenplan (Gliederung der Ausbildung) und Prüfungsanforderungen.
# Novellierung von Ausbildungsordnungen durch Megatrends der Internationalisierung/ Globalisierung, arbeitsorganisatorischen Veränderungen, höherer Anteil Dienstleistungssektor.
# Initialzündung: 80er Jahre → Neuordnung der Metall- und Elektroberufe (selbstständig handelnder Facharbeiter; handlungsorientierte Ausbildung = Befähigung zur ganzheitlichen Ausführung von Arbeitsabläufen; u.a. auch zunehmende Berücksichtigung von Schlüsselqualifikationen)
# Neue Herausforderungen: Dynamische Beruflichkeit und Gestaltungsoffenheit (z.B. IT-Berufe), Flexibilität durch vielfältige Strukturmodelle (modulare Struktur), Flexibilität durch weiterbildungsübergreifende Zusatzqualifikationen (z.B. Fremdsprachen), Neue Verfahren/ Instrumente für die Entwicklung von Ausbildungsordnungen (insbesondere: Beschleunigung des Verfahrens)
# Kontrovers: Lösungsansatz für benachteiligte Jugendliche → Versuche mit Modularisierungsansatz (Erwerb von Qualifizierungsbausteinen auch in Berufsvorbereitung) löst strukturelle Probleme des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarktes nicht.
# Verfahren: Anerkennung von Ausbildungsberufen von BMAS/Fachministerium und BMBF und Erlass Ausbildungsordnung (Rechtsform=Gesetz).
# Wenn Ausbildung, dann nur nach Ausbildungsordnung (Ausschließlichkeitsgrundsatz).
# Inhalte Ausbildungsordnung umfasst Bezeichnung des Ausbildungsberufs, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild (welche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse), Ausbildungsrahmenplan (Gliederung der Ausbildung) und Prüfungsanforderungen.
# Novellierung von Ausbildungsordnungen durch Megatrends der Internationalisierung/ Globalisierung, arbeitsorganisatorischen Veränderungen, höherer Anteil Dienstleistungssektor.
# Initialzündung: 80er Jahre → Neuordnung der Metall- und Elektroberufe (selbstständig handelnder Facharbeiter; handlungsorientierte Ausbildung = Befähigung zur ganzheitlichen Ausführung von Arbeitsabläufen; u.a. auch zunehmende Berücksichtigung von Schlüsselqualifikationen)
# Neue Herausforderungen: Dynamische Beruflichkeit und Gestaltungsoffenheit (z.B. IT-Berufe), Flexibilität durch vielfältige Strukturmodelle (modulare Struktur), Flexibilität durch weiterbildungsübergreifende Zusatzqualifikationen (z.B. Fremdsprachen), Neue Verfahren/ Instrumente für die Entwicklung von Ausbildungsordnungen (insbesondere: Beschleunigung des Verfahrens)
# Kontrovers: Lösungsansatz für benachteiligte Jugendliche → Versuche mit Modularisierungsansatz (Erwerb von Qualifizierungsbausteinen auch in Berufsvorbereitung) löst strukturelle Probleme des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarktes nicht.
Wodurch ist die Ausbildungsmarktpolitik gekennzeichnet? (4 Aspekte)
# Hintergrund: Soziale Marktwirtschaft → Marktwirtschaftliche Steuerung hat Primat. Berufsausbildung: Grundrecht der freien Berufswahl
# Ausbildungsstellenmarkt-Probleme: Kollektivgüter-Dilemma auf der Angebotsseite (ausgebildet wird für die Allgemeinheit); demografische Zyklen, Änderungen im Bildungsverhalten auf der Nachfrageseite.
# Klassischer Markt versus Ausbildungsmarkt: Markt = Ort, auf dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen, sich bei vollständigen Wettbewerb Marktgleichgewicht einpendelt, es entsteht Gleichgewichtspreis (Adam Smith → unsichtbare Hand ist beste Regelung)
→ In diesem Sinne ist auch Ausbildungsstellenmarkt ein Markt (Vertragsfreiheit durch Grundrecht der freien Berufswahl -> Schutz für Nachfrager + Unternehmen)
Nach BverfG Entscheidung darf Ausübung Beruf eingeschränkt werden; Berufswahl nur sehr selten.
Ulrich → Besonderheit bei der Terminologie bei Ausbildungsmarkt (≠ Arbeitsmarkt, Warenmarkt)
Nachfrager ist der, der ein Entgelt verlangt/ Anbieter ist der, der zahlt
# Aspekte des Ausbildungsmarktes: Art und Menge von Angebot/ Nachfrage, Organisation des Marktes, Mechanismen für Ausgleich/ Gründe für Ungleichgewicht, Politikakteure/ Instrumente zum Eingreifen, Wirksamkeit von Interventionen
# Ausbildungsstellenmarkt-Probleme: Kollektivgüter-Dilemma auf der Angebotsseite (ausgebildet wird für die Allgemeinheit); demografische Zyklen, Änderungen im Bildungsverhalten auf der Nachfrageseite.
# Klassischer Markt versus Ausbildungsmarkt: Markt = Ort, auf dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen, sich bei vollständigen Wettbewerb Marktgleichgewicht einpendelt, es entsteht Gleichgewichtspreis (Adam Smith → unsichtbare Hand ist beste Regelung)
→ In diesem Sinne ist auch Ausbildungsstellenmarkt ein Markt (Vertragsfreiheit durch Grundrecht der freien Berufswahl -> Schutz für Nachfrager + Unternehmen)
Nach BverfG Entscheidung darf Ausübung Beruf eingeschränkt werden; Berufswahl nur sehr selten.
Ulrich → Besonderheit bei der Terminologie bei Ausbildungsmarkt (≠ Arbeitsmarkt, Warenmarkt)
Nachfrager ist der, der ein Entgelt verlangt/ Anbieter ist der, der zahlt
# Aspekte des Ausbildungsmarktes: Art und Menge von Angebot/ Nachfrage, Organisation des Marktes, Mechanismen für Ausgleich/ Gründe für Ungleichgewicht, Politikakteure/ Instrumente zum Eingreifen, Wirksamkeit von Interventionen
Wie kam es zur Berichtspflicht über die Entwicklung am Ausbildungsmarkt, was besagt die Angebots-Nachfrage-Relation, was sind typische Merkmale der Ausbildungsmarktentwicklung und welche Aspekte sind zur Ausbildungsmarktpolitik zu nennen?
# Entwicklung des Ausbildungsstellenmarktes ist im jährlichen Berufsbildungsbericht (1. April) dokumentiert.
1969: kein Bericht vorgesehen. 1975: neues Berufsbildungsgesetz erhält nicht Zustimmung des Bundesrates. 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz: Enthält Berichtspflicht wegen einsetzender Abgabe bei Mangel (wird vom BverfG kassiert). 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz, um BIBB und Berichtspflicht fortführen zu können. 2005: Berufsbildungsreformgesetz: Zusammenführung und Novellierung.
# § 86: Ableitung des Indikators der Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) = Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr (1. Oktober – 30. September) + Unbesetzte Stellen / Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber x 100
Problem: noch nicht vermittelte Bewerber sind nicht die, die sich in einer Maßnahme befinden, da nur bei der Arbeitsagentur registrierte Bewerber einfließen → steigende Zahl!, Branchenungleichgewichte, regionale Unterschiede, Anteil der Altbewerber wird nicht transparent.
# Typische Merkmale: Schwankungen nach Konjunktur und Region. Ursprünglich Süd-Nord Gefälle; jetzt vor allem West-Ost; analog zu Arbeitslosenquote. Von Entspnnung profitieren strukturschwache Regionen relativ weniger. Seit 90er Jahre: Verfestigung der Arbeitslosigkeit (insbesondere Jugendarbeitslosigkeit); große Spreizung zwischen Abschluss/ Nicht-Abschluss
# Ausbildungsmarktpolitik ist notwendig (Qualifikationsparadoxon → Ausbildung nicht hinreichend, aber unerlässlich), aber schwierig (Vertragsfreiheit!). Differenzierte Gründe der Betriebe für Nicht-Ausbildung (Kosten, keine Übernahme-Perspektive, zu großer Aufwand) → differenzierte Maßnahmen. Intervention: Staatlich (z.B. Ausbildungsabgabe) oder korporatistisch (z.B. Pakt für Ausbildung). Weitere Schwierigkeit: Einfluss gegliedertes Schulsystem (Restschule Hauptschule)
1969: kein Bericht vorgesehen. 1975: neues Berufsbildungsgesetz erhält nicht Zustimmung des Bundesrates. 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz: Enthält Berichtspflicht wegen einsetzender Abgabe bei Mangel (wird vom BverfG kassiert). 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz, um BIBB und Berichtspflicht fortführen zu können. 2005: Berufsbildungsreformgesetz: Zusammenführung und Novellierung.
# § 86: Ableitung des Indikators der Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) = Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr (1. Oktober – 30. September) + Unbesetzte Stellen / Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber x 100
Problem: noch nicht vermittelte Bewerber sind nicht die, die sich in einer Maßnahme befinden, da nur bei der Arbeitsagentur registrierte Bewerber einfließen → steigende Zahl!, Branchenungleichgewichte, regionale Unterschiede, Anteil der Altbewerber wird nicht transparent.
# Typische Merkmale: Schwankungen nach Konjunktur und Region. Ursprünglich Süd-Nord Gefälle; jetzt vor allem West-Ost; analog zu Arbeitslosenquote. Von Entspnnung profitieren strukturschwache Regionen relativ weniger. Seit 90er Jahre: Verfestigung der Arbeitslosigkeit (insbesondere Jugendarbeitslosigkeit); große Spreizung zwischen Abschluss/ Nicht-Abschluss
# Ausbildungsmarktpolitik ist notwendig (Qualifikationsparadoxon → Ausbildung nicht hinreichend, aber unerlässlich), aber schwierig (Vertragsfreiheit!). Differenzierte Gründe der Betriebe für Nicht-Ausbildung (Kosten, keine Übernahme-Perspektive, zu großer Aufwand) → differenzierte Maßnahmen. Intervention: Staatlich (z.B. Ausbildungsabgabe) oder korporatistisch (z.B. Pakt für Ausbildung). Weitere Schwierigkeit: Einfluss gegliedertes Schulsystem (Restschule Hauptschule)
Nenne die sechs wesentlichen Aspekte der Berufsvorbereitungspolitik
# Unterscheidung
a) im Sinne vorberuflicher Bildung Bestandteil des allgemeinen Schulunterrichts
b) im Sinne berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen als Angebot für Jugendliche mit Förderbedarf
# Angebote: Berufsvorbereitungsjahr (Schulgesetze Länder), Berufsausbildungsvorbereitung (BBiG), Berufsvorbereitung der BA (SGB III), Berufsvorbereitung der Jugendberufshilfe/ Jugendsozialarbeit (SGB VIII), Berufsvorbereitung behinderter Menschen (SGB IX)
# BA-Ziel: Eingliederung in Ausbildung oder Beschäftigung (durch Erweiterung Berufswahlspektrum, Förderung Motivation zur Ausbildungsaufnahme, Beratung, Vermittlung fachpraktischer Grundkenntnisse, Erwerb betrieblicher Erfahrungen, Erwerb von erforderlichen Einstellungen, Fähigkeiten, Verbesserung der Voraussetzungen (z.B. Schulabschluss Nachholen)
→ Fast halb soviele wie Abschluss Ausbildungsverträge!
# 2004: Neues Fachkonzept (flexiblere Angebotsstruktur im Rahmen der Hartz Gesetze) (Eignungsanalyse, Qualifizierungsvereinbarung etc.) → Ziel ist Verbesserung beruflicher Handlungsfähigkeit
# Berufsvorbereitung als kompensatorische Funktion; Misserfolgskarrieren werden Betroffenen zugeschoben (Individualisierung) vor dem Hintergrund der Trends: Verlust der Standortgebundenheit von Wissen/ Kapital, Steigende Sockelarbeitslosigkeit, Verlust politischer Steuerungsfähigkeit.
#Studie von Neubauer: Ausgleichspolitik erst durch Krise am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
→ Politische Vermeidungsstrategie struktureller Reformen → Ordnungspolitische Problematik der Leistung und Finanzierung durch BA (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zahlen oder Steuer- und Umlagefinanziert?)
a) im Sinne vorberuflicher Bildung Bestandteil des allgemeinen Schulunterrichts
b) im Sinne berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen als Angebot für Jugendliche mit Förderbedarf
# Angebote: Berufsvorbereitungsjahr (Schulgesetze Länder), Berufsausbildungsvorbereitung (BBiG), Berufsvorbereitung der BA (SGB III), Berufsvorbereitung der Jugendberufshilfe/ Jugendsozialarbeit (SGB VIII), Berufsvorbereitung behinderter Menschen (SGB IX)
# BA-Ziel: Eingliederung in Ausbildung oder Beschäftigung (durch Erweiterung Berufswahlspektrum, Förderung Motivation zur Ausbildungsaufnahme, Beratung, Vermittlung fachpraktischer Grundkenntnisse, Erwerb betrieblicher Erfahrungen, Erwerb von erforderlichen Einstellungen, Fähigkeiten, Verbesserung der Voraussetzungen (z.B. Schulabschluss Nachholen)
→ Fast halb soviele wie Abschluss Ausbildungsverträge!
# 2004: Neues Fachkonzept (flexiblere Angebotsstruktur im Rahmen der Hartz Gesetze) (Eignungsanalyse, Qualifizierungsvereinbarung etc.) → Ziel ist Verbesserung beruflicher Handlungsfähigkeit
# Berufsvorbereitung als kompensatorische Funktion; Misserfolgskarrieren werden Betroffenen zugeschoben (Individualisierung) vor dem Hintergrund der Trends: Verlust der Standortgebundenheit von Wissen/ Kapital, Steigende Sockelarbeitslosigkeit, Verlust politischer Steuerungsfähigkeit.
#Studie von Neubauer: Ausgleichspolitik erst durch Krise am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
→ Politische Vermeidungsstrategie struktureller Reformen → Ordnungspolitische Problematik der Leistung und Finanzierung durch BA (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zahlen oder Steuer- und Umlagefinanziert?)
Beschreibe schlagwortartig, wie die Auswirkungen der Globalisierung auf das Beschäftigungssystem und (zunehmend) auch in das Ausbildungssystem hineinwirken und somit insbesondere für benachteiligte Jugendliche negative Folgen nach sich ziehen werden
Folgen Globalisierung:
# massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit
# immer weniger Menschen, mit jedoch besserer Ausbildung, werden immer mehr Leistungen / Dienste erbringen
# der Übergang von der Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft wird zwar neue Arbeitsplätze schaffen, aber diese werden sehr viel anspruchsvoller sein und auch nur in geringer Anzahl vorhanden sein
# nationale Unternehmen könnten auswandern, weil sie wettbewerbsfähig bleiben wollen; Staat und Gewerkschaften könnten folglich flexibler mit auszuhandelnden Arrangements umgehen, was u. a. zur Einbuße von Qualität führen könnte (z. B. Ausbildungsordnungen)
Folgen für benachteiligte Jugendliche?
# Bei hoher Arbeitslosigkeit, haben nur noch die Leistungsfähigsten eine Chance am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt teilzunehmen.
# Für benachteiligte Jugendliche wird es evtl.keine Förderung mehr geben, weil im Anschluss "anspruchsärmere" Ausbildungslehrgänge fehlen. Für sie wird es keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr geben.
# massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit
# immer weniger Menschen, mit jedoch besserer Ausbildung, werden immer mehr Leistungen / Dienste erbringen
# der Übergang von der Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft wird zwar neue Arbeitsplätze schaffen, aber diese werden sehr viel anspruchsvoller sein und auch nur in geringer Anzahl vorhanden sein
# nationale Unternehmen könnten auswandern, weil sie wettbewerbsfähig bleiben wollen; Staat und Gewerkschaften könnten folglich flexibler mit auszuhandelnden Arrangements umgehen, was u. a. zur Einbuße von Qualität führen könnte (z. B. Ausbildungsordnungen)
Folgen für benachteiligte Jugendliche?
# Bei hoher Arbeitslosigkeit, haben nur noch die Leistungsfähigsten eine Chance am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt teilzunehmen.
# Für benachteiligte Jugendliche wird es evtl.keine Förderung mehr geben, weil im Anschluss "anspruchsärmere" Ausbildungslehrgänge fehlen. Für sie wird es keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr geben.
Definiere den Terminus Übergangssystem
Als Übergangssystem wird der „dritte Sektor des beruflichen Bildungssystems“ bezeichnet in dem außerschulischen Maßnahmen und schulischen Bildungsgänge zusammengefasst sind, die zu keinem qualifizierten Berufsabschluss führen.
Er ist der am schnellsten wachsende Bereich der beruflichen Bildung, ca. 500.000 Jugendliche werden z.B. in folgenden Maßnahmen aufgefangen:
- schulisches Berufsgrundbildungsjahr (BGJ, soweit es nicht als erstes Ausbildungsjahr anerkannt wird)
- Berufsfachschulen, die keinen beruflichen Abschluss vermitteln
- berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Arge (BVB)
- BVJ Berufsvorbereitungsjahr
- Berufsvorbereitung gemäß Änderung des BBiG nach Art. 9 des Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
- Lehrgänge der Arbeitsverwaltung
- Fördermaßnahmen der Berufsausbildung Benachteiligter Personen
Das Übergangssystem ist geprägt von vielen Problemen, angefangen von der hohen Verweildauer, mangelnder Kooperation der Angebote untereinander sowie Stigmatisierung Jugendlicher, die in diesem System Bildungsangebote wahrnehmen.
Er ist der am schnellsten wachsende Bereich der beruflichen Bildung, ca. 500.000 Jugendliche werden z.B. in folgenden Maßnahmen aufgefangen:
- schulisches Berufsgrundbildungsjahr (BGJ, soweit es nicht als erstes Ausbildungsjahr anerkannt wird)
- Berufsfachschulen, die keinen beruflichen Abschluss vermitteln
- berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Arge (BVB)
- BVJ Berufsvorbereitungsjahr
- Berufsvorbereitung gemäß Änderung des BBiG nach Art. 9 des Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
- Lehrgänge der Arbeitsverwaltung
- Fördermaßnahmen der Berufsausbildung Benachteiligter Personen
Das Übergangssystem ist geprägt von vielen Problemen, angefangen von der hohen Verweildauer, mangelnder Kooperation der Angebote untereinander sowie Stigmatisierung Jugendlicher, die in diesem System Bildungsangebote wahrnehmen.
Wie lässt sich berufliche Weiterbildung definieren und unterteilen?
# Definition Deutscher Bildungsrat: „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase.“ (Problem: nicht-organisierte betriebliche Weiterbildung nicht berücksichtigt)
# Systematik: Berufliche Weiterbildung: Fortbildung (Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung), Umschulung (in anerkannte Ausbildungsberufe, in berufliche Tätigkeit), Lernen am Arbeitsplatz (informelles, organisiertes Lernen)
Allgemeine/ politische Weiterbildung = nicht-berufliche Weiterbildung = Erwachsenenbildung
Mögliches Unterscheidungsmerkmal: Abschlussbezogenheit:
Abschlussbezogene Weiterbildung nach BBiG → Meister (aus Handwerk übertragen auf weitere Sektoren, auch Industrie)
→ Prüfung vor Meisterausschuss der Kammern
Weiterbildungsabschlüsse der Fachschulen (Schulgesetze der Länder): staatlich geprüfter ... (Techniker/ Betriebswirt etc.)
→ Prüfung vor staatlichem Prüfungsausschuss; nach einem Jahr mittlerer Schulabschluss; evtl. auch Zugang an Hochschule im Rahmen des EQR; zurzeit aber sinkende Teilnehmerzahlen wegen Reduzierung staatlicher Fördermittel.
# Förderung der Weiterbildung nach Arbeitsförderungsrecht; 1969 (inzwischen ins SGB III überführt)
Ursprünglicher Kerngedanke: aktiv-vorausschauende Arbeitsmarktpolitik und Verhinderung unterwertiger Beschäftigung
Kritik durch Expansion nach Wiedervereinigung; 1998: Leitprinzip des Förderns und Forderns (Stärkung der individuellen Eigenverantwortung und Flexibilität)
# Systematik: Berufliche Weiterbildung: Fortbildung (Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung), Umschulung (in anerkannte Ausbildungsberufe, in berufliche Tätigkeit), Lernen am Arbeitsplatz (informelles, organisiertes Lernen)
Allgemeine/ politische Weiterbildung = nicht-berufliche Weiterbildung = Erwachsenenbildung
Mögliches Unterscheidungsmerkmal: Abschlussbezogenheit:
Abschlussbezogene Weiterbildung nach BBiG → Meister (aus Handwerk übertragen auf weitere Sektoren, auch Industrie)
→ Prüfung vor Meisterausschuss der Kammern
Weiterbildungsabschlüsse der Fachschulen (Schulgesetze der Länder): staatlich geprüfter ... (Techniker/ Betriebswirt etc.)
→ Prüfung vor staatlichem Prüfungsausschuss; nach einem Jahr mittlerer Schulabschluss; evtl. auch Zugang an Hochschule im Rahmen des EQR; zurzeit aber sinkende Teilnehmerzahlen wegen Reduzierung staatlicher Fördermittel.
# Förderung der Weiterbildung nach Arbeitsförderungsrecht; 1969 (inzwischen ins SGB III überführt)
Ursprünglicher Kerngedanke: aktiv-vorausschauende Arbeitsmarktpolitik und Verhinderung unterwertiger Beschäftigung
Kritik durch Expansion nach Wiedervereinigung; 1998: Leitprinzip des Förderns und Forderns (Stärkung der individuellen Eigenverantwortung und Flexibilität)
Wie gestaltet sich die empirische Forschung zu Weiterbildung und was sind zentrale Befunde angesichts einer großen Vielfalt an Trägern (Betriebe, Schulen, freie), unterschiedlichen Zwecken (insbesondere Anpassung, Aufstieg, Umschulung) und unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen (insbesondere BBiG, Schulgesetze und SGB III; IX)?
# Versuch hin zu mehr Transparenz durch empirische Forschung gestaltet sich schwierig wegen zunehmender Verschränkung formell/ informell, Verlagerung von Planung und Finanzierung in Verantwortung der einzelnen (Individualisierung), Nachfrage- statt Angebotsorientierung
# Fehlende umfassende Weiterbildungsstatistik, aber amtliche Statistiken, Trägerstatistiken (Kammern, freie Träger etc.), Einzeluntersuchungen. Wichtig ist insbesondere: Berichtssystem Weiterbildung (BWS).
# Befunde: Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung, gruppenspezifische Unterschiede der Weiterbildungsbeteiligung, geringe Beteiligung von Nichterwerbstätigen, nach SGB III deutlich geringere Zeitaufwendung, geringe Beteiligung bei niedrigem Bildungsgrad, ausländischer Herkunft, in Kleinbetrieben, in Privatwirtschaft (≠ Öffentlicher Dienst), Institutionalisierung und Planung hat positiven Einfluss, großer Einfluss arbeitsplatzbezogener Rahmenbedingungen
# Rolle des Staates: manpower (einzelwirtschaftliche Bedarfsaspekte im Vordergrund) ~ social demand (sozialpolitisch; gesamtwirtschaftlich orientiert)
Zwischenstellung/ Vermittlung: Konzept der „mittlere Systematisierung“.
Ziel: Lebenslanges Lernen durch Netzwerkbildung und große Rolle „lernender Regionen“
# Fehlende umfassende Weiterbildungsstatistik, aber amtliche Statistiken, Trägerstatistiken (Kammern, freie Träger etc.), Einzeluntersuchungen. Wichtig ist insbesondere: Berichtssystem Weiterbildung (BWS).
# Befunde: Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung, gruppenspezifische Unterschiede der Weiterbildungsbeteiligung, geringe Beteiligung von Nichterwerbstätigen, nach SGB III deutlich geringere Zeitaufwendung, geringe Beteiligung bei niedrigem Bildungsgrad, ausländischer Herkunft, in Kleinbetrieben, in Privatwirtschaft (≠ Öffentlicher Dienst), Institutionalisierung und Planung hat positiven Einfluss, großer Einfluss arbeitsplatzbezogener Rahmenbedingungen
# Rolle des Staates: manpower (einzelwirtschaftliche Bedarfsaspekte im Vordergrund) ~ social demand (sozialpolitisch; gesamtwirtschaftlich orientiert)
Zwischenstellung/ Vermittlung: Konzept der „mittlere Systematisierung“.
Ziel: Lebenslanges Lernen durch Netzwerkbildung und große Rolle „lernender Regionen“
Welcher Entwicklungspfad bietet sich für die zukünftige Berufsbildungspolitik angesichts aktueller Erosionstendenzen an?
# Bisher Stabilität und Attraktivität durch Strukturmerkmale des Berufsprinzips, der Dualität der Lernorte und des Konsensprinzips
→ Erosionsprozess hin zu einer „Krise des dualen Systems“, da nicht isoliert einzelne Komponenten, sondern Gesamtzusammenhang betroffen ist: Berufsprinzip wird durch Dynamik der Qualifikationsanforderungen überrannt, Dualität der Lernorte fehlt ausreichendes betriebliches Ausbildungsplatzangebot, beteiligte Akteure im Konsensprinzip bußen Verhandlungsstärke ein
→ Alternative muss Strukturreform sein (Appelle oder kurative Übergangsmaßnahmen helfen nicht). Neue Verhandlung von Regulierung und Flexibilität, z.B. neue Verhandlungspaketmöglichkeiten durch Zusammenschnüren von Aus- und Weiterbildung, anstelle von Trennung von Ausbildungs- und Tarifpolitik
# → Beispiel für regulierte Pluralität im niederländischen Modell:
Leitziele sind Startqualifikation für alle, berufliche Bildung nach Maß, Transparenz. Große Rolle spielen regionale Ausbildungszentren. Erwerb von Qualifikation zur Einordnung in eines von vier Niveaustufen, wobei zwei Alternativen für jede Stufe bestehen.
≠ Modell in Großbritannien: strikte Modularisierung, was häufig Weitererwerb von Qualifikationen blockiert, aber immerhin positiv ist für Beschäftigte ohne formale Qualifikation, die sich diese dann im Beschäftigungssystem erarbeiten können.
≠ Modell in Deutschland: präskriptive Berufsbildlehre, was Heterogenität der Lernenden zu wenig berücksichtigt.
# Konsens in der vergleichenden Berufsbildungsforschung
→ Direkter Transfer eines Systems ist unmöglich; Ziel besteht in Skizzierung von Entwicklungspfaden.
_Hier__: Berufsprinzip mit Modularisierung in Einklang bringen (wichtig ist Anwartschaft auf höhere Module, Integration der Weiterbildung)
Dualitätsprinzip besteht schon längst nicht mehr; Pluarlität der Lernorte stärker anerkennen
Konsensprinzip aufweichen, damit nicht nur berufsständische Interessen integriert werden (Ehrenamt, private Arbeit etc.) und auch regionale Ebene größere Berücksichtigung findet.
→ Erosionsprozess hin zu einer „Krise des dualen Systems“, da nicht isoliert einzelne Komponenten, sondern Gesamtzusammenhang betroffen ist: Berufsprinzip wird durch Dynamik der Qualifikationsanforderungen überrannt, Dualität der Lernorte fehlt ausreichendes betriebliches Ausbildungsplatzangebot, beteiligte Akteure im Konsensprinzip bußen Verhandlungsstärke ein
→ Alternative muss Strukturreform sein (Appelle oder kurative Übergangsmaßnahmen helfen nicht). Neue Verhandlung von Regulierung und Flexibilität, z.B. neue Verhandlungspaketmöglichkeiten durch Zusammenschnüren von Aus- und Weiterbildung, anstelle von Trennung von Ausbildungs- und Tarifpolitik
# → Beispiel für regulierte Pluralität im niederländischen Modell:
Leitziele sind Startqualifikation für alle, berufliche Bildung nach Maß, Transparenz. Große Rolle spielen regionale Ausbildungszentren. Erwerb von Qualifikation zur Einordnung in eines von vier Niveaustufen, wobei zwei Alternativen für jede Stufe bestehen.
≠ Modell in Großbritannien: strikte Modularisierung, was häufig Weitererwerb von Qualifikationen blockiert, aber immerhin positiv ist für Beschäftigte ohne formale Qualifikation, die sich diese dann im Beschäftigungssystem erarbeiten können.
≠ Modell in Deutschland: präskriptive Berufsbildlehre, was Heterogenität der Lernenden zu wenig berücksichtigt.
# Konsens in der vergleichenden Berufsbildungsforschung
→ Direkter Transfer eines Systems ist unmöglich; Ziel besteht in Skizzierung von Entwicklungspfaden.
_Hier__: Berufsprinzip mit Modularisierung in Einklang bringen (wichtig ist Anwartschaft auf höhere Module, Integration der Weiterbildung)
Dualitätsprinzip besteht schon längst nicht mehr; Pluarlität der Lernorte stärker anerkennen
Konsensprinzip aufweichen, damit nicht nur berufsständische Interessen integriert werden (Ehrenamt, private Arbeit etc.) und auch regionale Ebene größere Berücksichtigung findet.
Welche Regelungen trifft das Grundgesetz in Bezug auf die berufliche Bildung?
# Ableitbar ist „Bildungsverfassung“:
→ Verpflichtung auf Verfassungsprinzipien (Sozialstaatsklausel → Gleichheit der Bildungschancen und Abbau gesellschaftlicher Benachteiligung) und Grundrechte (Zugangsrecht, Entfaltungsrecht, Mitbestimmungsrecht). (Wenn Bildungswesen in privaten Einrichtungen organisiert ist, gilt „mittelbare Drittwirkung der Grundrechte“, d.h. Vertragspartner müssen sich an Grundrechte halten.)
→ geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit: Kulturautonomie als Resultat der Schulrechtsgeschichte; Artikel 30 (Gesetzgebung) und Artikel 70 (Verwaltung) als Generalklauseln; im Bereich der Bildung bei den Ländern. Bundeszuständigkeit nur bei ausschließlicher oder konkurrierender (Länder können aktiv werden, wenn Bund nicht regelt) Gesetzgebung; bei betrieblicher Berufsausbildung ableitbar aus Recht der Wirtschaft (→ Ausbildungsordnungen) und Arbeitsrecht (→ Ausbildungsverhältnis)
Kritik reicht von „Bund hat volle Kompetenz“ bis hin zu „Bund hat gar keine Kompetenz“
# Grundrecht der Berufsfreiheit: Gilt für Ausbildungsplatzsuchende ebenso wie für Unternehmen, d.h. unternehmerisches Recht der freien Berufsausausübung gibt auch das Recht zu Nicht-Ausbildung (wirtschaftsrechtlich begründet) und schränkt damit das Recht der Jugendlichen auf Ausbildung (bildungsrechtlich begründet) ein. Grundlage des BBiG ist marktwirtschaftliche Steuerung, d.h. staatliche Angebote nur subsidiäre Funktion
# Landesverfassungen beinhalten zum Teil „Recht auf Bildung“; faktisch aber auch aus GG ableitbar. → Bei Ausbildungsplatzmangel muss Staat für Alternativangebot sorgen.
→ Verpflichtung auf Verfassungsprinzipien (Sozialstaatsklausel → Gleichheit der Bildungschancen und Abbau gesellschaftlicher Benachteiligung) und Grundrechte (Zugangsrecht, Entfaltungsrecht, Mitbestimmungsrecht). (Wenn Bildungswesen in privaten Einrichtungen organisiert ist, gilt „mittelbare Drittwirkung der Grundrechte“, d.h. Vertragspartner müssen sich an Grundrechte halten.)
→ geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit: Kulturautonomie als Resultat der Schulrechtsgeschichte; Artikel 30 (Gesetzgebung) und Artikel 70 (Verwaltung) als Generalklauseln; im Bereich der Bildung bei den Ländern. Bundeszuständigkeit nur bei ausschließlicher oder konkurrierender (Länder können aktiv werden, wenn Bund nicht regelt) Gesetzgebung; bei betrieblicher Berufsausbildung ableitbar aus Recht der Wirtschaft (→ Ausbildungsordnungen) und Arbeitsrecht (→ Ausbildungsverhältnis)
Kritik reicht von „Bund hat volle Kompetenz“ bis hin zu „Bund hat gar keine Kompetenz“
# Grundrecht der Berufsfreiheit: Gilt für Ausbildungsplatzsuchende ebenso wie für Unternehmen, d.h. unternehmerisches Recht der freien Berufsausausübung gibt auch das Recht zu Nicht-Ausbildung (wirtschaftsrechtlich begründet) und schränkt damit das Recht der Jugendlichen auf Ausbildung (bildungsrechtlich begründet) ein. Grundlage des BBiG ist marktwirtschaftliche Steuerung, d.h. staatliche Angebote nur subsidiäre Funktion
# Landesverfassungen beinhalten zum Teil „Recht auf Bildung“; faktisch aber auch aus GG ableitbar. → Bei Ausbildungsplatzmangel muss Staat für Alternativangebot sorgen.
Wie wurde das BBiG nach seiner Verabschiedung 1969 kritisiert und reformiert?
# 1969 (Große Koalition = Kompromisscharakter, der weitgehend Status quo festschreibt): Verabschiedung BBIG (Ziel ist umfassende und bundeseinheitliche Grundlage für Berufsbildung = Berufsausbildung, berufliche Fortbildung, berufliche Umschulung)
→ Kritik von Gewerkschaften: zu wenig als „öffentliche Aufgabe“ definiert; verstärkt durch erste Krise auf dem Ausbildungsmarkt + Bildungsreformdebatten (Qualität der Ausbildung im Fokus)
# 1973: Markierungspunkte der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des BBiG insbesondere mit Vorschlägen zur Auflösung der Kammern und neuer Finanzierungsgrundlage
# 1975: Neues Berufsbildungsgesetz (schon sehr weit entfernt von den Markierungspunkten); scheitert am Bundesrat
# 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz (Mit BIBB-Regelung und Ausbildungsabgabe) → scheitert am BVerfG (da doch Bundesratszustimmungspflichtig)
# 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz (ohne Abgaberegelung) (sorgt für Möglichkeit der Weiterarbeit des BIBB)
# 2003: Kleine Reform im Zusammenhang mit Hartz-Gesetzen (Aufnahme von Berufsausbildungsvorbereitung)
# 2005: Berufsbildungsreformgesetz (Zusammenführung der Einzelgesetze)
→ Kritik von Gewerkschaften: zu wenig als „öffentliche Aufgabe“ definiert; verstärkt durch erste Krise auf dem Ausbildungsmarkt + Bildungsreformdebatten (Qualität der Ausbildung im Fokus)
# 1973: Markierungspunkte der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des BBiG insbesondere mit Vorschlägen zur Auflösung der Kammern und neuer Finanzierungsgrundlage
# 1975: Neues Berufsbildungsgesetz (schon sehr weit entfernt von den Markierungspunkten); scheitert am Bundesrat
# 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz (Mit BIBB-Regelung und Ausbildungsabgabe) → scheitert am BVerfG (da doch Bundesratszustimmungspflichtig)
# 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz (ohne Abgaberegelung) (sorgt für Möglichkeit der Weiterarbeit des BIBB)
# 2003: Kleine Reform im Zusammenhang mit Hartz-Gesetzen (Aufnahme von Berufsausbildungsvorbereitung)
# 2005: Berufsbildungsreformgesetz (Zusammenführung der Einzelgesetze)
Benenne die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und vier Aspekte zum Regelungsumfang des BBiG
a) Gesetze (vom Bundestag, den Landesparlamenten) → insbesondere BBiG, HwO, JarbSCHG, SGB II und III) sowie Rechtsverordnungen (nach Maßgabe von Gesetzen von Ministerien erlassen) (z.B. Ausbildungsordnungen) und Satzungen (nach Maßgabe von Gesetzen von Körperschaften des öffentlichen Rechts erlassen) (z.B. Prüfungsordnungen)
b) Rechtssprechung → Urteile des BverfG
c) Vereinbartes Recht (auf Basis Vertragsfreiheit) (z.B. Berufsausbildungsvertrag)
# Lücken im Berufsbildungsgesetz: Berufsbildung in berufsbildenden Schulen (Landesrecht), in berufsqualifizierenden Studiengängen an Hochschulen (Hochschulgesetze der Länder), öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis (Beamtenausbildung), in der Seeschifffahrt (- einige Ausnahmen), in Berufen der HwO, falls Regelungen dort bestehen (im wesentlichen Ordnung der Berufsbildung).
# Festgehalten ist Pluralität der Lernorte und Forderung nach Lernortkooperation
# Neu ist seit 2003 Berufsausbildungsvorbereitung. Kern der betrieblichen Berufsvorbereitung und der BV der BA sind zertifizierbare Qualifizierungsbausteine (Teil der Berufsausbildung, berufsübergreifende Grundqualifikation, Teil von nachträglicher Erwerb Schulabschluss, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen)
# Berufsausbildung: Definition beinhaltet Vorbereitung auf qualifizierte berufliche Tätigkeit (berufliche Handlungsfähigkeit und Wandlungspotential), geordneter Ausbildungsgang (→ Ausbildungsordnung), Vermittlung Berufserfahrung (= Erfahrungswissen, tacit knowledge durch Realbedingungen und praktisches Handeln)
b) Rechtssprechung → Urteile des BverfG
c) Vereinbartes Recht (auf Basis Vertragsfreiheit) (z.B. Berufsausbildungsvertrag)
# Lücken im Berufsbildungsgesetz: Berufsbildung in berufsbildenden Schulen (Landesrecht), in berufsqualifizierenden Studiengängen an Hochschulen (Hochschulgesetze der Länder), öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis (Beamtenausbildung), in der Seeschifffahrt (- einige Ausnahmen), in Berufen der HwO, falls Regelungen dort bestehen (im wesentlichen Ordnung der Berufsbildung).
# Festgehalten ist Pluralität der Lernorte und Forderung nach Lernortkooperation
# Neu ist seit 2003 Berufsausbildungsvorbereitung. Kern der betrieblichen Berufsvorbereitung und der BV der BA sind zertifizierbare Qualifizierungsbausteine (Teil der Berufsausbildung, berufsübergreifende Grundqualifikation, Teil von nachträglicher Erwerb Schulabschluss, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen)
# Berufsausbildung: Definition beinhaltet Vorbereitung auf qualifizierte berufliche Tätigkeit (berufliche Handlungsfähigkeit und Wandlungspotential), geordneter Ausbildungsgang (→ Ausbildungsordnung), Vermittlung Berufserfahrung (= Erfahrungswissen, tacit knowledge durch Realbedingungen und praktisches Handeln)
Beschreibe die rechtliche Dimension der Ordnungspolitik bei Ausbildungsordnungen (6 Aspekte)
# AO legt Mindeststandards der betrieblichen Ausbildung fest; sichert insbesondere Überbetrieblichkeit. Es gilt der Ausschließlichkeitsgrundsatz, der zwar Einschränkung des Rechts auf freie Wahl Ausbildung ist, aber gerechtfertigt erscheint.
# Inhalte: Bezeichnung des Ausbildungsberufs = staatliche Anerkennung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild = Mindestinhalte zur Vermittlung beruflicher Handlungsfähigkeit, Ausbildungsrahmenplan = Anleitung zur Gliederung der Ausbildung, Prüfungsanforderungen; = Mindestinhalte; zudem: Liste weiterer Inhalte
# AO werden in Form von Rechtsverordnungen vom BMWA bzw. Fachminister im Einvernehmen mit BMBF geregelt. → AO als unmittelbar geltendes Recht; Einklagbarkeit für Auszubildenden.
# Neues BBiG stärkt Stufenausbildung (echte Stufenausbildung = Ausbildungsverhältnis endet mit Abschluss der letzten Stufe; Auszubildende können jedoch nach jeder Stufe kündigen → Ausstiegsmodell ≠ unechte Stufenausbildung → Anrechnungsmodell; einzelne Stufen sind separate Ausbildungen, die angerechnet werden können → Chance für zweijährige Berufe) Kritik: positiv: Erhöhung Chancen für Lernschwache; negativ: Gefahr von Teilqualifikation (Traditionell : Unterscheidung zwischen Monoberuf; Monoberuf + Spezialisierung; Stufenausbildungsberuf = mehrere Ausbildungsberufe in einer AO)
# Flexibilitätsgebot bei AO soll flexible Weiterentwicklung und Verwendung ermöglichen, z.B. bezüglich Anrechnung, Inhalten (→ Kernqualifikationen, Fachqualifikationen mit Spezialisierung, Zusatzqualifikationen; z.B. IT-Berufe); zudem Experimentierklausel
# BIBB gibt „Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe“ (rund 350) heraus.
# Inhalte: Bezeichnung des Ausbildungsberufs = staatliche Anerkennung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild = Mindestinhalte zur Vermittlung beruflicher Handlungsfähigkeit, Ausbildungsrahmenplan = Anleitung zur Gliederung der Ausbildung, Prüfungsanforderungen; = Mindestinhalte; zudem: Liste weiterer Inhalte
# AO werden in Form von Rechtsverordnungen vom BMWA bzw. Fachminister im Einvernehmen mit BMBF geregelt. → AO als unmittelbar geltendes Recht; Einklagbarkeit für Auszubildenden.
# Neues BBiG stärkt Stufenausbildung (echte Stufenausbildung = Ausbildungsverhältnis endet mit Abschluss der letzten Stufe; Auszubildende können jedoch nach jeder Stufe kündigen → Ausstiegsmodell ≠ unechte Stufenausbildung → Anrechnungsmodell; einzelne Stufen sind separate Ausbildungen, die angerechnet werden können → Chance für zweijährige Berufe) Kritik: positiv: Erhöhung Chancen für Lernschwache; negativ: Gefahr von Teilqualifikation (Traditionell : Unterscheidung zwischen Monoberuf; Monoberuf + Spezialisierung; Stufenausbildungsberuf = mehrere Ausbildungsberufe in einer AO)
# Flexibilitätsgebot bei AO soll flexible Weiterentwicklung und Verwendung ermöglichen, z.B. bezüglich Anrechnung, Inhalten (→ Kernqualifikationen, Fachqualifikationen mit Spezialisierung, Zusatzqualifikationen; z.B. IT-Berufe); zudem Experimentierklausel
# BIBB gibt „Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe“ (rund 350) heraus.
Beschreibe die Ordnungspolitik in der beruflichen Bildung bezüglich Lernortkooperation und Eignungsvorschriften
Lernortkooperation
# Nach Ende Vollzeitschulpflicht bis 18 Jahre besteht Teilzeitschulpflicht (auch bei Arbeitslosigkeit bzw. Jobben) (Nach Ende Pflicht ist freiwilliger Besuch möglich; Betrieb muss freistellen)
# Notwendigkeit der Abstimmung zwischen Schule und Betrieb; zwei Rechtsverhältnisse des Auszubildenden: privatrechtlich vereinbarter Ausbildungsvertrag + Teilzeitschulpflicht; BBiG enthält Appell zur Lernortkooperation. Zudem gibt es seit 1972 „Gemeinsames Ergebnisprotokoll“, in dem Abstimmung zwischen Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung geregelt wird
# Hinzu kommt im neuen BBIG Möglichkeit zur Absolvierung zeitlich begrenzter Abschnitte im Ausland.
Eignungsvorschriften
Ausbildender muss persönlich geeignet sein (≠ erfolgter Verstoß gegen Rechtsvorschriften, z.B. BBiG oder Jugendschutz) zum Einstellen von Auszubildenden. Dann kann er Ausbilder, der fachlich geeignet sein muss (Nachweis beruflicher Fertigkeiten durch Prüfung und berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten durch AEVO; Befreiung wegen Ausbildungsplatzmangel) mit Ausbildung beauftragen; der kann weitere unter seiner Verantwortung hinzuziehen. Bei Fortbildungsabschlüssen/ Meister ist AEVO vielfach Bestandteil. Zudem: Eignung der Ausbildungsstätte (Zahl von Azubis/ Facharbeitern bzw. Ausbildern, Einrichtung/ Ausstattung, Umfang Betriebstätigkeit, Vorhandensein von Ausbildungsordnung/ Ausbildungsplänen)
# Nach Ende Vollzeitschulpflicht bis 18 Jahre besteht Teilzeitschulpflicht (auch bei Arbeitslosigkeit bzw. Jobben) (Nach Ende Pflicht ist freiwilliger Besuch möglich; Betrieb muss freistellen)
# Notwendigkeit der Abstimmung zwischen Schule und Betrieb; zwei Rechtsverhältnisse des Auszubildenden: privatrechtlich vereinbarter Ausbildungsvertrag + Teilzeitschulpflicht; BBiG enthält Appell zur Lernortkooperation. Zudem gibt es seit 1972 „Gemeinsames Ergebnisprotokoll“, in dem Abstimmung zwischen Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung geregelt wird
# Hinzu kommt im neuen BBIG Möglichkeit zur Absolvierung zeitlich begrenzter Abschnitte im Ausland.
Eignungsvorschriften
Ausbildender muss persönlich geeignet sein (≠ erfolgter Verstoß gegen Rechtsvorschriften, z.B. BBiG oder Jugendschutz) zum Einstellen von Auszubildenden. Dann kann er Ausbilder, der fachlich geeignet sein muss (Nachweis beruflicher Fertigkeiten durch Prüfung und berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten durch AEVO; Befreiung wegen Ausbildungsplatzmangel) mit Ausbildung beauftragen; der kann weitere unter seiner Verantwortung hinzuziehen. Bei Fortbildungsabschlüssen/ Meister ist AEVO vielfach Bestandteil. Zudem: Eignung der Ausbildungsstätte (Zahl von Azubis/ Facharbeitern bzw. Ausbildern, Einrichtung/ Ausstattung, Umfang Betriebstätigkeit, Vorhandensein von Ausbildungsordnung/ Ausbildungsplänen)
Beschreibe die Ordnungspolitik in der beruflichen Bildung hinsichtlich der Regelungen zum Prüfungswesen
# Zum Bestehen der Ausbildung muss Abschlussprüfung abgelegt werden. Grundlage ist Ausbildungsordnung; zweimaliges Wiederholen ist möglich; Betrieb muss bis zur ersten Wiederholung; höchstens ein Jahr Vertrag verlängern. Freischuss geht nicht.
# Seit 2005 geht gestreckte Abschlussprüfung (Teil 1 der Prüfung ersetzt bisherige Zwischenprüfung, die nicht gewertet wurde).
# Berufsschulleistungen werden nach wie vor nicht abgeprüft. Prüfungsausschuss kann lediglich zur Beurteilung eine Stellungnahme Dritter, d.h. z.B. der Lehrer, einholen.
# Nach Prüfung gibt es Zeugnis; auch in Englisch und Französisch auf Antrag und ohne Kosten für Prüfling.
# Im Prüfungsausschuss sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Berufsschullehrer. Zulassungsvoraussetzungen (Entscheidung liegt bei zuständiger Stelle (diese entscheidet auch über Prüfungsordnung), bei Ablehnung kommt es zum Prüfungsausschuss): Eintrag ins Verzeichnis, Teilnahme an Zwischenprüfungen/ schriftliche Ausbildungsnachweise, Ende der Ausbildungszeit in spätestens zwei Monaten. Alternativ: nach Ausbildung in Berufsschule wenn Rechtsverordnung der Landesregierung in Einvernehmen mit dem Landesausschuss für Berufsbildung vorliegt (Prüfung geht dann im ganzen Bundesgebiet).
# In Ausnahmefällen geht vorzeitige Prüfung bei entsprechenden Leistungen
# Externenzulassung, wenn mindestens das 1,5fache der Ausbildungszeit in einen entsprechenden Beruf gearbeitet bzw. in ähnlichen Beruf ausgebildet wurde (z.B. nach Abschluss zweijähriger Ausbildung, kann Abschluss der Dreijährigen nach Berufstätigkeit nachgeholt werden); Soldaten (nach Bescheinigung des Bundesverteidigungsministeriums).
# Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit kann nach Anhörung BIBB-Hauptausschuss im Ausland erworbene Zeugnisse gleichstellen.
# Seit 2005 geht gestreckte Abschlussprüfung (Teil 1 der Prüfung ersetzt bisherige Zwischenprüfung, die nicht gewertet wurde).
# Berufsschulleistungen werden nach wie vor nicht abgeprüft. Prüfungsausschuss kann lediglich zur Beurteilung eine Stellungnahme Dritter, d.h. z.B. der Lehrer, einholen.
# Nach Prüfung gibt es Zeugnis; auch in Englisch und Französisch auf Antrag und ohne Kosten für Prüfling.
# Im Prüfungsausschuss sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Berufsschullehrer. Zulassungsvoraussetzungen (Entscheidung liegt bei zuständiger Stelle (diese entscheidet auch über Prüfungsordnung), bei Ablehnung kommt es zum Prüfungsausschuss): Eintrag ins Verzeichnis, Teilnahme an Zwischenprüfungen/ schriftliche Ausbildungsnachweise, Ende der Ausbildungszeit in spätestens zwei Monaten. Alternativ: nach Ausbildung in Berufsschule wenn Rechtsverordnung der Landesregierung in Einvernehmen mit dem Landesausschuss für Berufsbildung vorliegt (Prüfung geht dann im ganzen Bundesgebiet).
# In Ausnahmefällen geht vorzeitige Prüfung bei entsprechenden Leistungen
# Externenzulassung, wenn mindestens das 1,5fache der Ausbildungszeit in einen entsprechenden Beruf gearbeitet bzw. in ähnlichen Beruf ausgebildet wurde (z.B. nach Abschluss zweijähriger Ausbildung, kann Abschluss der Dreijährigen nach Berufstätigkeit nachgeholt werden); Soldaten (nach Bescheinigung des Bundesverteidigungsministeriums).
# Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit kann nach Anhörung BIBB-Hauptausschuss im Ausland erworbene Zeugnisse gleichstellen.
Beschreibe die Ordnungspolitik in der beruflichen Bildung hinsichtlich Regelung und Überwachung, Fortbildungs- und Umschulungsordnungen sowie Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Regelung und Überwachung:
Berufsbildungsgesetz regelt zuständige Stelle; im Regelfall Berufskammern. Hauptaufgabe ist Überwachung und Förderung der beruflichen Bildung; insbesondere durch: Prüfen der Eignung von Ausbilder und Ausbildungsstätte, Prüfungsdurchführung und -zulassung, Eintragen/Ändern/Löschen von Ausbildungsverträgen (Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse = Lehrlingsrolle), Beratung, Erlass von Rechtsvorschriften z.B. Prüfungsordnung. Zur Überwachung/ Beratung werden Berater eingesetzt.
Fortbildungs- und Umschulungsordnungen
Berufliche Fortbildung = Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung; Umschulung = neues Tätigkeitsfeld. Regelungen hierzu von zuständiger Stelle, falls bundesweit keine Initiative oder bundesweit durch Rechtsverordnung. (Fortbildungsordnung des BMWA; BMBF mit BIBB Hauptausschuss). Umschulungsregelungen sind weitgehend identisch.
(beinhaltet Bezeichnung des Abschluss, Prüfungsziel + -inhalt, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsverfahren)
Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Grundlage wurde mit Ausbildungsplatzförderungsgesetz geschaffen; seit 2005 ins BBiG integriert. Ziel der Berufsbildungsplanung ist für ein quantitativ und qualitativ ausreichendes Angebot zu sorgen und möglichst optimale Nutzung. Wesentliches Instrument ist Berufsbildungsbericht (seit 1977). Grundlage ist Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes, unterstützt vom BIBB und von der BA. Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung, Implementierung Forschungsergebnisse in der Praxis, d.h. Grundlagen klären, inländische, europäische, internationale Entwicklungen beobachten, Anforderungen ermitteln, Weiterentwicklung vorbereiten. Bisher waren vor allem Modellversuche ein wichtiges Instrument
Berufsbildungsgesetz regelt zuständige Stelle; im Regelfall Berufskammern. Hauptaufgabe ist Überwachung und Förderung der beruflichen Bildung; insbesondere durch: Prüfen der Eignung von Ausbilder und Ausbildungsstätte, Prüfungsdurchführung und -zulassung, Eintragen/Ändern/Löschen von Ausbildungsverträgen (Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse = Lehrlingsrolle), Beratung, Erlass von Rechtsvorschriften z.B. Prüfungsordnung. Zur Überwachung/ Beratung werden Berater eingesetzt.
Fortbildungs- und Umschulungsordnungen
Berufliche Fortbildung = Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung; Umschulung = neues Tätigkeitsfeld. Regelungen hierzu von zuständiger Stelle, falls bundesweit keine Initiative oder bundesweit durch Rechtsverordnung. (Fortbildungsordnung des BMWA; BMBF mit BIBB Hauptausschuss). Umschulungsregelungen sind weitgehend identisch.
(beinhaltet Bezeichnung des Abschluss, Prüfungsziel + -inhalt, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsverfahren)
Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Grundlage wurde mit Ausbildungsplatzförderungsgesetz geschaffen; seit 2005 ins BBiG integriert. Ziel der Berufsbildungsplanung ist für ein quantitativ und qualitativ ausreichendes Angebot zu sorgen und möglichst optimale Nutzung. Wesentliches Instrument ist Berufsbildungsbericht (seit 1977). Grundlage ist Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes, unterstützt vom BIBB und von der BA. Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung, Implementierung Forschungsergebnisse in der Praxis, d.h. Grundlagen klären, inländische, europäische, internationale Entwicklungen beobachten, Anforderungen ermitteln, Weiterentwicklung vorbereiten. Bisher waren vor allem Modellversuche ein wichtiges Instrument
Beschreiben sie in der Ordnungspolitik der beruflichen Bildung die bestehenden korporatistischen Ausschüsse und Institutionen
Bundesebene: Akteure: Hauptausschuss im BIBB
Zusammensetzung: Beauftragte der AN, AG; Bund, Länder = Vier – Bänke – Prinzip; sowie in beratender Funktion:
○ 1 Beauftragter der Bundesagentur für Arbeit und 1 Beauftragter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände
Aufgaben: Mitarbeit an AO, Beratungsfunktion an die Bundesregierung in Fragen der Berufsausbildung, Gibt Empfehlungen zur Anwendung des BBiG, beschließt jährliches Forschungsprogramm
Landesebene Akteure: Landesausschuss für Berufsbildung
Zusammensetzung: Beauftragte der AG, AN und oberste Landesbehörden
Aufgaben: Berät die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung, Fördert die Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Bildung, Berücksichtigung der Qualität der beruflichen Bildung bei Neuordnung (und Weiterentwicklung des Schulwesens)
Kammerebene (=zuständige Stellen auf Regionalebene)
Akteure: zuständige Stelle + Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle + Prüfungsausschuss
Zusammensetzung des Berufsbildungsausschusses: 6 AN + AG – Beauftragte sowie 6 Lehrer an berufsbildenden Schulen (eingeschränktes Stimmrecht)
Aufgaben: Berufsbildungsausschuss: v.d. zuständigen Stelle zu erlassenden Rechtsvorschriften (Prüfungsordnung, Eignung der Ausbildungsstätte, Anrechnung von Vorbildung auf Ausbildungszeit), muss in wichtigen Angelegenheiten zur Berufsausbildung unterrichtet und gehört werden, zuständige Stelle: Überwachung und Förderung der Berufsbildung in betrieblichen Ausbildungsstätten durch Beratung von Betrieben und Verlängerung der Ausbildungszeit über die Zulassung zur Abschlussprüfung, Feststellung und Überwachung der persönlichen und fachlichen Eignung des Auszubildenden (Ausbilders) und Eignung der Ausbildungsstätte, Organisation und Durchführung von Prüfungen, Ausstellung von Facharbeiter und Gesellenbrief
Zusammensetzung: Beauftragte der AN, AG; Bund, Länder = Vier – Bänke – Prinzip; sowie in beratender Funktion:
○ 1 Beauftragter der Bundesagentur für Arbeit und 1 Beauftragter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände
Aufgaben: Mitarbeit an AO, Beratungsfunktion an die Bundesregierung in Fragen der Berufsausbildung, Gibt Empfehlungen zur Anwendung des BBiG, beschließt jährliches Forschungsprogramm
Landesebene Akteure: Landesausschuss für Berufsbildung
Zusammensetzung: Beauftragte der AG, AN und oberste Landesbehörden
Aufgaben: Berät die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung, Fördert die Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Bildung, Berücksichtigung der Qualität der beruflichen Bildung bei Neuordnung (und Weiterentwicklung des Schulwesens)
Kammerebene (=zuständige Stellen auf Regionalebene)
Akteure: zuständige Stelle + Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle + Prüfungsausschuss
Zusammensetzung des Berufsbildungsausschusses: 6 AN + AG – Beauftragte sowie 6 Lehrer an berufsbildenden Schulen (eingeschränktes Stimmrecht)
Aufgaben: Berufsbildungsausschuss: v.d. zuständigen Stelle zu erlassenden Rechtsvorschriften (Prüfungsordnung, Eignung der Ausbildungsstätte, Anrechnung von Vorbildung auf Ausbildungszeit), muss in wichtigen Angelegenheiten zur Berufsausbildung unterrichtet und gehört werden, zuständige Stelle: Überwachung und Förderung der Berufsbildung in betrieblichen Ausbildungsstätten durch Beratung von Betrieben und Verlängerung der Ausbildungszeit über die Zulassung zur Abschlussprüfung, Feststellung und Überwachung der persönlichen und fachlichen Eignung des Auszubildenden (Ausbilders) und Eignung der Ausbildungsstätte, Organisation und Durchführung von Prüfungen, Ausstellung von Facharbeiter und Gesellenbrief
Beschreibe die wesentlichen Aspekte des Berufsausbildungsverhältnisses
# Grundlage ist eine vertragliche Übereinkunft zwischen Ausbildenden (stellt ein; kann auch Verbund sein) und Auszubildenden.
# Es gilt Vertragsfreiheit. Aber: Bei Vertragsinhalten müssen Grundsätze des Rechts; insbesondere BBiG, Jugendarbeitsschutzgesetz beachtet werden. Hinzu kommen Tarifverträge, Ausbildungsordnung.
# Ausbildungsverhältnis gilt als Arbeitsverhältnis der besonderen Art, d.h. Azubi verfügt über Schutzrechte des BBiG und des Arbeitsrechts (z.B. Gleichbehandlung)
# Bei Ausbildungsverhältnis ist Vertrag zwingend (mindestens: Art, Gliederung, Ziel der Ausbildung, Beginn/Dauer, Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte, tägliche Ausbildungszeit, Dauer der Probezeit (1-4 Monate), Vergütung, Urlaub, Kündigungsbedingungen, Verweis auf Tarifverträge + Betriebsvereinbarungen
→ BBiG definiert bestimmte „nichtige Vereinbarungen“, z.B. Bleibeverpflichtung (nur in letzten 6 Monaten möglich)
# Abweichung bei festgelegter Ausbildungszeit ist möglich. Verkürzung durch Anrechnung (entscheiden Länder) oder bei entsprechenden Leistungen (Antrag von Azubi und Ausbildender), geht auch als Verkürzung tägliche Arbeitszeit → Teilzeitausbildung, Verlängerung bei Antrag von Azubi (z.B. wegen längerer Krankeheit).
# Kündigung muss schriftlich und (nach Probezeit) unter Angaben von Gründen erfolgen. Während Probezeit geht sofortige Kündigung; danach ist ordentliche (d.h. fristgerechte) Kündigung durch Ausbildenden nicht mehr möglich (erheblich besserer Schutz für Azubi als im Arbeitsrecht), d.h. Kündigung nur außerordentlich (aus wichtigem Grund), insbesondere Verletzung vertraglicher Pflichten (dürfen höchsten 2 Wochen zurückliegen). Azubi kann ordentlich kündigen, wenn Berufsausbildung aufgegeben oder neue Berufsausbildung begonnen wird.
# Andere Vertragsverhältnisse: Bei Kurzausbildung (z.B. Praktika, Volontariat) ist ebenfalls Berufsausbildungsverhältnis anzunehmen, aber kürzere gesetzliche Probezeit, ohne Vertragsniederschrift, ohne Möglichkeit, Schadensersatz bei vorzeitiger Lösung zu verlangen.
# Es gilt Vertragsfreiheit. Aber: Bei Vertragsinhalten müssen Grundsätze des Rechts; insbesondere BBiG, Jugendarbeitsschutzgesetz beachtet werden. Hinzu kommen Tarifverträge, Ausbildungsordnung.
# Ausbildungsverhältnis gilt als Arbeitsverhältnis der besonderen Art, d.h. Azubi verfügt über Schutzrechte des BBiG und des Arbeitsrechts (z.B. Gleichbehandlung)
# Bei Ausbildungsverhältnis ist Vertrag zwingend (mindestens: Art, Gliederung, Ziel der Ausbildung, Beginn/Dauer, Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte, tägliche Ausbildungszeit, Dauer der Probezeit (1-4 Monate), Vergütung, Urlaub, Kündigungsbedingungen, Verweis auf Tarifverträge + Betriebsvereinbarungen
→ BBiG definiert bestimmte „nichtige Vereinbarungen“, z.B. Bleibeverpflichtung (nur in letzten 6 Monaten möglich)
# Abweichung bei festgelegter Ausbildungszeit ist möglich. Verkürzung durch Anrechnung (entscheiden Länder) oder bei entsprechenden Leistungen (Antrag von Azubi und Ausbildender), geht auch als Verkürzung tägliche Arbeitszeit → Teilzeitausbildung, Verlängerung bei Antrag von Azubi (z.B. wegen längerer Krankeheit).
# Kündigung muss schriftlich und (nach Probezeit) unter Angaben von Gründen erfolgen. Während Probezeit geht sofortige Kündigung; danach ist ordentliche (d.h. fristgerechte) Kündigung durch Ausbildenden nicht mehr möglich (erheblich besserer Schutz für Azubi als im Arbeitsrecht), d.h. Kündigung nur außerordentlich (aus wichtigem Grund), insbesondere Verletzung vertraglicher Pflichten (dürfen höchsten 2 Wochen zurückliegen). Azubi kann ordentlich kündigen, wenn Berufsausbildung aufgegeben oder neue Berufsausbildung begonnen wird.
# Andere Vertragsverhältnisse: Bei Kurzausbildung (z.B. Praktika, Volontariat) ist ebenfalls Berufsausbildungsverhältnis anzunehmen, aber kürzere gesetzliche Probezeit, ohne Vertragsniederschrift, ohne Möglichkeit, Schadensersatz bei vorzeitiger Lösung zu verlangen.
Beschreibe bezüglich des Berufsausbildungsverhältnisses die Rechte und Pflichten von Ausbildenden und des Auszubildenden
Pflichten des Ausbildenden:
# Ausbildungspflicht (vollständig + geordnet); Bestellung von Ausbildern möglich
# kostenlose Bereitstellung der Ausbildungsmittel (Ausnahme: in der Berufsschule)
# Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch, Anhaltung zum Führen der Ausbildungsnachweise
# Charakterliche Förderung
# Übergabe angemessener Aufgaben (insbesondere keine Hilfs- und Nebenarbeiten)
# Zeugniserteilung (≠ Abschlusszeugnis)
# Ausbildungsvergütung (gilt als Hilfe zum Lebensunterhalt und weniger als Entgelt, muss fortgezahlt werden z.B. auch bei Blockbesuch Berufsschule
Pflichten des Auszubildenden:
# Lernpflicht (aktive Mitwirkung in der Berufsausbildung)
# Sorgfaltspflicht
# Teilnahmepflicht an Prüfungen, Berufsschule, Maßnahmen außerhalb (wenn Freistellung)
# Weisungsgebundenheit
# Verschwiegenheitspflicht
Ausbildender kann für Pflichtverletzungen haftbar gemacht werden (z.B. Nicht-Bestehen der Abschlussprüfung); bei Mangel an Ausbildungsfähigkeit hat Azubi Recht zur sofortigen Kündigung
# Ausbildungspflicht (vollständig + geordnet); Bestellung von Ausbildern möglich
# kostenlose Bereitstellung der Ausbildungsmittel (Ausnahme: in der Berufsschule)
# Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch, Anhaltung zum Führen der Ausbildungsnachweise
# Charakterliche Förderung
# Übergabe angemessener Aufgaben (insbesondere keine Hilfs- und Nebenarbeiten)
# Zeugniserteilung (≠ Abschlusszeugnis)
# Ausbildungsvergütung (gilt als Hilfe zum Lebensunterhalt und weniger als Entgelt, muss fortgezahlt werden z.B. auch bei Blockbesuch Berufsschule
Pflichten des Auszubildenden:
# Lernpflicht (aktive Mitwirkung in der Berufsausbildung)
# Sorgfaltspflicht
# Teilnahmepflicht an Prüfungen, Berufsschule, Maßnahmen außerhalb (wenn Freistellung)
# Weisungsgebundenheit
# Verschwiegenheitspflicht
Ausbildender kann für Pflichtverletzungen haftbar gemacht werden (z.B. Nicht-Bestehen der Abschlussprüfung); bei Mangel an Ausbildungsfähigkeit hat Azubi Recht zur sofortigen Kündigung
Beschreibe die wesentlichen drei Institutionen des kollektiven Arbeitsrechts
(1) Betriebsrat: gesetzliches (Betriebsverfassungsgesetz) Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen. Wahlberechtigt sind über 18jährige Beschäftigte im Betrieb; Wählbar sind sie, wenn mindestens 6 Monate im Betrieb. Da Azubis auch als Beschäftigte gelten, ist Betriebsrat auch für sie zuständig. Wichtige Aufgaben sind Mitwirkung bei Personalplanung und Beschäftigungssicherung (hier auch Initiativrecht). Unter Mitspracherechte in personellen Angelegenheiten sind auch Mitwirkung in beruflicher Bildung integriert; insbesondere Recht auf Widerspruch gegen Ausbilder und Vorschlag von Beschäftigten zur Weiterbildung. → für Azubi vor allem wichtig, da Überprüfung der Einhaltung der Verpflichtungen.
(2) Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV): (bei mindestens 5 Jugendlichen/Azubis) Interessen der Arbeitnehmer unter 18 und der Auszubildenden bis 25 Jahre. Wählbar sind alle bis 25 (ohne Betriebratsmitglieder). Rechte sind vergleichbar mit Rechte Betriebsrat. Wichtigster Verhandlungspartner ist Betriebsrat; nicht Arbeitgeber.
Tarifvertragsrecht legt fest, dass Betriebsratsmitglieder Kündigungsschutz haben; Azubis haben Rechtsanspruch auf Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
(3) Tarifvertragsrecht: Grundlage ist Tarifvertragsgesetz. Regelt Rechte und Pflichten der Tarifvertragsparteien (Arbeitgeberverbände bzw. einzelner Betrieb und Gewerkschaften). Insbesondere Vereinbarungen zur Lohnhöhe und sonstigen Arbeitsbedingungen (Manteltarifvertrag). Geltungsbereich erstreckt sich auf Mitglieder der Verbände; BMAS kann Allgemeinverbindlichkeitserklärung vornehmen. Tarifverträge beinhalten auch Bestimmungen zur Ausbildungsförderung (Einstellung von Azubis; Übernahme nach Ausbildung) und Regelungen zur betrieblichen Weiterbildung, wobei Wirkung umstritten ist.
(2) Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV): (bei mindestens 5 Jugendlichen/Azubis) Interessen der Arbeitnehmer unter 18 und der Auszubildenden bis 25 Jahre. Wählbar sind alle bis 25 (ohne Betriebratsmitglieder). Rechte sind vergleichbar mit Rechte Betriebsrat. Wichtigster Verhandlungspartner ist Betriebsrat; nicht Arbeitgeber.
Tarifvertragsrecht legt fest, dass Betriebsratsmitglieder Kündigungsschutz haben; Azubis haben Rechtsanspruch auf Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
(3) Tarifvertragsrecht: Grundlage ist Tarifvertragsgesetz. Regelt Rechte und Pflichten der Tarifvertragsparteien (Arbeitgeberverbände bzw. einzelner Betrieb und Gewerkschaften). Insbesondere Vereinbarungen zur Lohnhöhe und sonstigen Arbeitsbedingungen (Manteltarifvertrag). Geltungsbereich erstreckt sich auf Mitglieder der Verbände; BMAS kann Allgemeinverbindlichkeitserklärung vornehmen. Tarifverträge beinhalten auch Bestimmungen zur Ausbildungsförderung (Einstellung von Azubis; Übernahme nach Ausbildung) und Regelungen zur betrieblichen Weiterbildung, wobei Wirkung umstritten ist.
Wie entwickelte sich die Arbeitsförderung?
# Beginn war 1927: Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAG) → Anspruch auf Unterstützung durch Pflichtversicherung. Ziel ist vorrangig Absicherung der Betroffenen.
# Weiterentwicklung und 1969 Verabschiedung Arbeitsförderungsgesetz (AFG)
Ziele: Vermeidung/ Verkürzung von Arbeitslosigkeit durch aktive Arbeitsmarktpolitik → hoher Beschäftigungsstand, Verbesserung der Beschäftigtenstruktur, Wirtschaftswachstum durch berufliche Bildung.
# 1998 erste Abstriche; Integration in SGB III: Wandel hin zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik (es gibt Arbeitsplätze; Individuen sollen befähigt werden, diese zu finden. Verstärkung dieser Tendenz durch Hartz-Gesetze: Hartz I (2003): Bildungsgutscheine, Personal Service Agenturen; Hartz II (2003): Einrichtung von Job Centern; Hartz III (2004): Aus Arbeitsämtern werden Agenturen; Hartz IV (2005): Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.; Ein-Euro-Jobs
→ Leitmotiv ist Konzept des aktivierenden Sozialstaats; Fördern und Fordern.
Fazit Veränderungen: Verbesserung Qualität/ Schnelligkeit Vermittlungsprozess; Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten, Weiterentwicklung aktivierender Ansatz, Abbau von Bürokratie, Vereinfachung des Leistungsrechts, Zusammenführung arbeitsmarktpolitischer Instrumente, Umbau der BA
# Weiterentwicklung und 1969 Verabschiedung Arbeitsförderungsgesetz (AFG)
Ziele: Vermeidung/ Verkürzung von Arbeitslosigkeit durch aktive Arbeitsmarktpolitik → hoher Beschäftigungsstand, Verbesserung der Beschäftigtenstruktur, Wirtschaftswachstum durch berufliche Bildung.
# 1998 erste Abstriche; Integration in SGB III: Wandel hin zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik (es gibt Arbeitsplätze; Individuen sollen befähigt werden, diese zu finden. Verstärkung dieser Tendenz durch Hartz-Gesetze: Hartz I (2003): Bildungsgutscheine, Personal Service Agenturen; Hartz II (2003): Einrichtung von Job Centern; Hartz III (2004): Aus Arbeitsämtern werden Agenturen; Hartz IV (2005): Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.; Ein-Euro-Jobs
→ Leitmotiv ist Konzept des aktivierenden Sozialstaats; Fördern und Fordern.
Fazit Veränderungen: Verbesserung Qualität/ Schnelligkeit Vermittlungsprozess; Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten, Weiterentwicklung aktivierender Ansatz, Abbau von Bürokratie, Vereinfachung des Leistungsrechts, Zusammenführung arbeitsmarktpolitischer Instrumente, Umbau der BA
Was sind die wesentlichen Leistungen und Instrumente der Arbeitsförderung für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Träger?
Leistungen für Arbeitnehmer: Berufsberatung/ Ausbildungs-, Arbeitsvermittlung; Trainingsmaßnahmen, Mobilitätshilfen und Arbeitnehmerhilfe zur Möglichkeit Aufnahme Beschäftigung, Überbrückungsgeld/ Existenzgründungszuschuss bei Selbstständigkeit, Förderung Berufsausbildung/ berufsvorbereitender Bildungsmaßnahme, Förderung beruflicher Weiterbildung, Leistungen für behinderte Menschen
Leistungen für Arbeitgeber: Arbeitsmarktberatung, Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung, zum Teil Zuschüsse zu Entgelt
Leistungen für Träger: Zuschüsse für Maßnahmen und Bildungsprogramme unterschiedlichster Form
Förderung Behinderter umfasst allgemeine Leistungen (arbeitsmarktpolitische Ermessens- und Pflichtleistungen; insbesondere Förderung von Aus- und Weiterbildung) und besondere Leistungen (Pflichtleistungen; nur dann wenn durch allgemeine Leistungen keine Teilhabe erreicht werden kann.)
BA bietet Jugendlichen / Erwachsenen Berufsorientierung und Berufsberatung
Leistungen für Arbeitgeber: Arbeitsmarktberatung, Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung, zum Teil Zuschüsse zu Entgelt
Leistungen für Träger: Zuschüsse für Maßnahmen und Bildungsprogramme unterschiedlichster Form
Förderung Behinderter umfasst allgemeine Leistungen (arbeitsmarktpolitische Ermessens- und Pflichtleistungen; insbesondere Förderung von Aus- und Weiterbildung) und besondere Leistungen (Pflichtleistungen; nur dann wenn durch allgemeine Leistungen keine Teilhabe erreicht werden kann.)
BA bietet Jugendlichen / Erwachsenen Berufsorientierung und Berufsberatung
Beschreibe das Instrument der Berufsausbildungs- und Weiterbildungsförderung sowie die möglichen Angebote zur Integration benachteiligter Jugendlicher
Berufsausbildungsförderung: für Auszubildende die auswärts wohnen und Geld nicht aufbringen können, wird als Zuschuss Berufsausbildungsbeihilfe gezahlt
Weiterbildungsförderung = Ermessensleistung im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
→ Übernahme der Weiterbildungskosten für Arbeitnehmer/ Arbeitslose
Seit 2003: Bildungsgutschein → eigenständige Auswahl aus Trägerangeboten
Maßnahme und Träger muss zugelassen sein. Zulassung erfolgt durch „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung zur Weiterbildung“ (AZWV) → wird durch private Zertifizierungsagenturen („fachkundige Stelle“) erledigt, die sowohl Maßnahme als auch Träger prüfen. Ergebnis soll mehr Qualität sein.
Problem: Eingliederungsbilanz gilt als eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale → Benachteiligung für Langzeitarbeitslose
Instrumente zur Integration Jugendlicher: Aktivierungshilfen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Außerbetriebliche Ausbildung nach dem SGB VIII, ausbildungsbegleitende Hilfen, Übergangshilfen
Wichtig vor allem bei Benachteiligtenförderung → mit sozialpädagogischer Begleitung; sowohl außerbetriebliche Ausbildung bei Träger der Benachteiligtenförderung (Voraussetzung ist mindestens sechsmonatiger Besuch einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme) als auch ausbildungsbegleitende Hilfen. Grundlage ist Kompetenzansatz (nicht von Schwächen, sondern von Stärken der Jugendlichen ausgehen.
Weiterbildungsförderung = Ermessensleistung im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
→ Übernahme der Weiterbildungskosten für Arbeitnehmer/ Arbeitslose
Seit 2003: Bildungsgutschein → eigenständige Auswahl aus Trägerangeboten
Maßnahme und Träger muss zugelassen sein. Zulassung erfolgt durch „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung zur Weiterbildung“ (AZWV) → wird durch private Zertifizierungsagenturen („fachkundige Stelle“) erledigt, die sowohl Maßnahme als auch Träger prüfen. Ergebnis soll mehr Qualität sein.
Problem: Eingliederungsbilanz gilt als eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale → Benachteiligung für Langzeitarbeitslose
Instrumente zur Integration Jugendlicher: Aktivierungshilfen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Außerbetriebliche Ausbildung nach dem SGB VIII, ausbildungsbegleitende Hilfen, Übergangshilfen
Wichtig vor allem bei Benachteiligtenförderung → mit sozialpädagogischer Begleitung; sowohl außerbetriebliche Ausbildung bei Träger der Benachteiligtenförderung (Voraussetzung ist mindestens sechsmonatiger Besuch einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme) als auch ausbildungsbegleitende Hilfen. Grundlage ist Kompetenzansatz (nicht von Schwächen, sondern von Stärken der Jugendlichen ausgehen.
Nenne und beschreibe die beiden zentralen Instrumente, die den Zugang zur Erforschung von Europäisierungsprozessen bieten
(1) Modernisierungstheorien: ermöglichen vergleichende Untersuchung der Entwicklung und stellen Orientierungslinie dar.
Kern von Modernisierungstheorien: Entwicklung von der traditionellen Agrargesellschaft hin zur modernen Industriegesellschadt, was nur teilweise steuerbar war (Rokkan/ Flora), d.h. soziologische (nicht historisierende – auf den jeweils einzelnen Nationalstaat bezogene) Sichtweise.
Vorteile sind: Prozess, d.h. nicht nur Vergangenheit/ Gegenwart, sondern auch Zukunft; berücksichtigt sowohl intendierte als auch nicht-intendierte Folgen des Handelns; Leitbild der modernen Industriegesellschaft umfasst mehrerer Aspekte; Konzentration auf unterschiedliche Subsysteme (z.B. auch Bildung) ist möglich, einheitliche Entwicklungstendenz, aber strukturelle Ungleichzeitigkeit.
(2) Sozialstrukturanalyse ist empirisches Instrument mit dem notwendige Strukturdaten gewonnen werden können
Sozialstruktur ist a) Gesamtheit der sozialen Beziehungsmuster/ Regelsysteme und b) Klassen- und Schichtungsstrukturen, soziale Ungleichheit und Herrschaftsordnung
Wichtige Indikatoren nach Hradil/ Immerfall u.a. Durchsetzung von Markt- und Geldwirtschaft, zunehmende Arbeitsteilung, wachsende Produktivität, Einrichtung von Massenbildungssystemen, Steigerung der Mobilität, wohlfahrtsstaatliche Absicherung von Standardrisiken wie Krankheit, Alter, Einrichtung demokratischer Institutionen.
Kern von Modernisierungstheorien: Entwicklung von der traditionellen Agrargesellschaft hin zur modernen Industriegesellschadt, was nur teilweise steuerbar war (Rokkan/ Flora), d.h. soziologische (nicht historisierende – auf den jeweils einzelnen Nationalstaat bezogene) Sichtweise.
Vorteile sind: Prozess, d.h. nicht nur Vergangenheit/ Gegenwart, sondern auch Zukunft; berücksichtigt sowohl intendierte als auch nicht-intendierte Folgen des Handelns; Leitbild der modernen Industriegesellschaft umfasst mehrerer Aspekte; Konzentration auf unterschiedliche Subsysteme (z.B. auch Bildung) ist möglich, einheitliche Entwicklungstendenz, aber strukturelle Ungleichzeitigkeit.
(2) Sozialstrukturanalyse ist empirisches Instrument mit dem notwendige Strukturdaten gewonnen werden können
Sozialstruktur ist a) Gesamtheit der sozialen Beziehungsmuster/ Regelsysteme und b) Klassen- und Schichtungsstrukturen, soziale Ungleichheit und Herrschaftsordnung
Wichtige Indikatoren nach Hradil/ Immerfall u.a. Durchsetzung von Markt- und Geldwirtschaft, zunehmende Arbeitsteilung, wachsende Produktivität, Einrichtung von Massenbildungssystemen, Steigerung der Mobilität, wohlfahrtsstaatliche Absicherung von Standardrisiken wie Krankheit, Alter, Einrichtung demokratischer Institutionen.
Nenne fünf industriegesellschaftlich charakteristische Entwicklungen, die die These stützen, dass der europäische Integrationsprozess nicht stärker durch divergierende nationalstaatliche Interessen, sondern durch strukturelle Konvergenz geprägt ist
Wertewandel Inglehart: Silent Revolution → von materialistischen zu postmaterialistischen Werten, wachsende Pluralisierung von Lebensstilen und Individualisierung
demographische Entwicklung und Familienstrukturen: Geburtenrate sinkt und klassische Familie ist auf dem Rückzug, Haushalte werden kleiner
Arbeit und Erwerbstätigkeit: Erwerbsquote stieg an, mehr Chancengleichheit für Frauen
Prozess der Tertiärisierung und Übergang zur Wissensgesellschaft: Fourastié: sektorale Entwicklung der Volkswirtschaften ist Indikator für gesamtgesellschaftliche Entwicklung; Agrarisch, Industriell, Tertiär → Bildung wird immer wichtiger (Bell: axiales Prinzip; entscheidend ist nicht Produktion von Gütern, sondern von Wissen)
Bildungsexpansion europaweit Trend zu höheren Bildungsabschlüssen; Ausbau des sekundären und tertiären Bildungssektors
demographische Entwicklung und Familienstrukturen: Geburtenrate sinkt und klassische Familie ist auf dem Rückzug, Haushalte werden kleiner
Arbeit und Erwerbstätigkeit: Erwerbsquote stieg an, mehr Chancengleichheit für Frauen
Prozess der Tertiärisierung und Übergang zur Wissensgesellschaft: Fourastié: sektorale Entwicklung der Volkswirtschaften ist Indikator für gesamtgesellschaftliche Entwicklung; Agrarisch, Industriell, Tertiär → Bildung wird immer wichtiger (Bell: axiales Prinzip; entscheidend ist nicht Produktion von Gütern, sondern von Wissen)
Bildungsexpansion europaweit Trend zu höheren Bildungsabschlüssen; Ausbau des sekundären und tertiären Bildungssektors
Nenne drei Forschungsansätze, die in der europäischen Bildungspolitik die diplomatische Fassung: „Einheit durch die Vielfalt“ nahelegen
# Georg: Internationalisierung der Berufsbildungsdebatte, da alle Länder vor ähnlichen Herausforderungen stehen (Bildung wird zunehmend als Humankapital verstanden), aber zugleich ist Bildungssystem Resultat komplexer historischer Entwicklungsprozesse, d.h. große Differenz
# Müller/ Steinmann/ Schneider: Sonderrolle der beruflichen Bildung durch Komplexität und doppelte Schnittstelle (allgemeine Bildung/ Beschäftigungssystem) führt zu deutlichen nationalen Trennlinien
→ Makroebene Gemeinsamkeiten; Mikro- und Mesoebene: Unterschiede → beides muss erforscht werden.
# Harney/ Kissmann: Europa als Umwelt der beruflichen Ausbildung in Deutschland
→ Nationalstaatliche Bildungssysteme werden mit dem europäischen Anspruch der Grenzüberwindung konfrontiert
EU-Politik ist vor diesem Hintergrund nicht kohärent, sondern eher Bauchladensortiment. Anreiz zur Etablierung einer europäischen Dimension erfolgt nicht zuletzt aufgrund Hoffnung auf finanzielle Förderprogramme.
# Müller/ Steinmann/ Schneider: Sonderrolle der beruflichen Bildung durch Komplexität und doppelte Schnittstelle (allgemeine Bildung/ Beschäftigungssystem) führt zu deutlichen nationalen Trennlinien
→ Makroebene Gemeinsamkeiten; Mikro- und Mesoebene: Unterschiede → beides muss erforscht werden.
# Harney/ Kissmann: Europa als Umwelt der beruflichen Ausbildung in Deutschland
→ Nationalstaatliche Bildungssysteme werden mit dem europäischen Anspruch der Grenzüberwindung konfrontiert
EU-Politik ist vor diesem Hintergrund nicht kohärent, sondern eher Bauchladensortiment. Anreiz zur Etablierung einer europäischen Dimension erfolgt nicht zuletzt aufgrund Hoffnung auf finanzielle Förderprogramme.
Nenne die wesentlichen historischen Etappen auf dem Weg zur Bildung der EU
Es gilt von Beginn an Primat ökonomischer Zielsetzungen
# 1950: Schumann-Plan: realisiert
# 1952 mit der Monatanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl)
# 1957: Euratom und Römische Verträge zur Gründung EWG
→ inkrementelles Recht (ursprüngliche Vertragsgrundlage kann nicht beseitigt werden)
# 1986: Einheitliche Europäische Akte → Einführung eines Europäischen Binnenmarktes bis 1993
# 1993: Maastrichter Verträge: Europäische Union → bestehend aus den Säulen der Verträge, GASP, Inneres und Justiz
Bildungspolitik erhält hier deutliche Aufwertung, da nun auch allgemeine Bildung aufgenommen wird
# 1997: Vertrag von Amsterdam → Vier Freiheiten (Kapital, Waren, Dienstleistungen, Personen)
# 2003: Vertrag von Nizza → Funktionsfähigkeit nach Osterweiterung erhalten
# 2004 Europäische Verfassung, die durch Volksabstimmungen scheitert →
# 2007: EU-Reformvertrag
Zentrale Änderung: doppelte Mehrheit bei Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat reicht aus, verkleinerte Kommission, EU-Grundrechtscharta wird eingebunden, Europäische Rat wird EU-Organ und erhält ständigen Ratspräsident, Stärkung der nationalen Parlamente zur Subsidiaritätskontrolle
# 1950: Schumann-Plan: realisiert
# 1952 mit der Monatanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl)
# 1957: Euratom und Römische Verträge zur Gründung EWG
→ inkrementelles Recht (ursprüngliche Vertragsgrundlage kann nicht beseitigt werden)
# 1986: Einheitliche Europäische Akte → Einführung eines Europäischen Binnenmarktes bis 1993
# 1993: Maastrichter Verträge: Europäische Union → bestehend aus den Säulen der Verträge, GASP, Inneres und Justiz
Bildungspolitik erhält hier deutliche Aufwertung, da nun auch allgemeine Bildung aufgenommen wird
# 1997: Vertrag von Amsterdam → Vier Freiheiten (Kapital, Waren, Dienstleistungen, Personen)
# 2003: Vertrag von Nizza → Funktionsfähigkeit nach Osterweiterung erhalten
# 2004 Europäische Verfassung, die durch Volksabstimmungen scheitert →
# 2007: EU-Reformvertrag
Zentrale Änderung: doppelte Mehrheit bei Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat reicht aus, verkleinerte Kommission, EU-Grundrechtscharta wird eingebunden, Europäische Rat wird EU-Organ und erhält ständigen Ratspräsident, Stärkung der nationalen Parlamente zur Subsidiaritätskontrolle
Erläutere den Reczsrahmen und die Organe der EU
Rechtsrahmen:
# primäres Gemeinschaftsrecht (Verträge) (verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen)
sekundäres Gemeinschaftsrecht (Richtlinien, Verordnungen, Empfehlungen)
# Erklärungen der Gemeinschaftsorgane der EU (weiche Rechtsvorschriften ohne Verbindlichkeit) (Entschließungen, Erklärungen, Aktionsprogramme, Empfehlungen)
# ergänzende Rechtssprechung des EuGH (vor allem wichtige Urteile in den 80er Jahren → keine feste Unterscheidung zwischen allgemeiner/ beruflicher Bildung)
Dabei: Dynamische Auslegung des EG-Rechts: Möglich ist nicht nur Empfehlungscharakter, sondern auch Verlautbarungen, die konkrete Verpflichtungen nach sich ziehen).
Organe:
Institutionelles Dreieck zwischen Europäischer Kommission (vertritt die EU), Europäisches Parlament (vertritt die BürgerInnen) und Rat der EU (Ministerrat) (vertritt die nationalen Regierungen)
Europäischer Rat (Staats- und Regierungschefs) wird neu zu einem Organ der EU (mit Präsident) (legt allgemeine Ziele, Handlungsrahmen der EU fest)
Zudem: Europäischer Gerichtshof, Europäischer Rechnungshof, EZB
Wirtschafts- und Sozialausschuss (Sozialpartner) und Ausschuss der Regionen (besonders für Deutschland wichtig, da ansonsten Übergewicht der Bundesebene)
# primäres Gemeinschaftsrecht (Verträge) (verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen)
sekundäres Gemeinschaftsrecht (Richtlinien, Verordnungen, Empfehlungen)
# Erklärungen der Gemeinschaftsorgane der EU (weiche Rechtsvorschriften ohne Verbindlichkeit) (Entschließungen, Erklärungen, Aktionsprogramme, Empfehlungen)
# ergänzende Rechtssprechung des EuGH (vor allem wichtige Urteile in den 80er Jahren → keine feste Unterscheidung zwischen allgemeiner/ beruflicher Bildung)
Dabei: Dynamische Auslegung des EG-Rechts: Möglich ist nicht nur Empfehlungscharakter, sondern auch Verlautbarungen, die konkrete Verpflichtungen nach sich ziehen).
Organe:
Institutionelles Dreieck zwischen Europäischer Kommission (vertritt die EU), Europäisches Parlament (vertritt die BürgerInnen) und Rat der EU (Ministerrat) (vertritt die nationalen Regierungen)
Europäischer Rat (Staats- und Regierungschefs) wird neu zu einem Organ der EU (mit Präsident) (legt allgemeine Ziele, Handlungsrahmen der EU fest)
Zudem: Europäischer Gerichtshof, Europäischer Rechnungshof, EZB
Wirtschafts- und Sozialausschuss (Sozialpartner) und Ausschuss der Regionen (besonders für Deutschland wichtig, da ansonsten Übergewicht der Bundesebene)
Um die Freizügigkeit von Personen als zentrales EU-Ziel zu verwirklichen, ist Berufszugang (neben Fremdsprachenerwerb) eine zentrale Voraussetzung. Erkläre vor diesem Hintergrund die Instrumente von Gleichstellung, Anerkennung und Entsprechung?
a) Gleichstellung von Befähigungsnachweisen: = für Inhaber gleichgestellter Qualifikationen gelten gleiche Bedingungen (auf EU-Ebene nicht vorhanden; nur bi-; multilaterale Abkommen)
b) Anerkennung:
# Akademische Anerkennung (Studienfortsetzung, Tragen akademischer Titel) → Sache der Mitgliedsländer
# Berufliche Anerkennung → reglementierte und nicht-reglementierte Berufe
Reglementierte Berufe = Berufsausübung wird an bestimmte nationalstaatliche Rechtsvorschrift gebunden (z.B. Arzt); Bemühung über Anerkennung in EU bereits seit 60er Jahre. Vorerst sektorale Richtlinien (Auflistung der Qualifikationen und Mindeststandards der Ausbildung); seit 1989 „Hochschulrichtlinie“: Vertrauensschutz → Anerkennung, wenn mindestens 12jährige Schulausbildung mit Hochschulabschluss und mindestens dreijähriges Hochschulstudium (Eignungstests oder Anpassungslehrgänge nur in Ausnahmefällen); seit 2007 übersichtlichere Zusammenfassung in 5 Qualifikationsniveaus (Problem: Unterbewertung beruflicher Bildung)
Nicht-reglementierte Berufe: Problem nicht Anerkennung, sondern fehlende Information des Arbeitgeber
c) Entsprechungen:
CEDEFOP-Gründung 1975 mit Ziel mehr Transparenz zu erreichen. Erstellte standardisierte berufliche Tätigkeitsprofile → entspricht ein bestimmter nationaler Befähigungsnachweis mindestens einem europäischen Tätigkeitsprofil?
Erneut 5-Stufen-Schema; wiederum berufliche Bildung unterrepräsentiert; auch ansonsten viele Verwerfungen → 92 Aussetzung
→ Orientierung an weicheren Strategien
Beschreibe die historischen Etappen bei der Entwicklung einer europäischen Berufsbildungspolitik
Allmähliche Abkehr von der Harmonisierungsdoktrin und Hinwendung zu Einheit durch Vielfalt
Frühphase der Europäisierung: Versuch der Harmonisierung; Konvergenz (Berufsbildung bereits in Römischen Verträgen erwähnt → Ziel war möglichst breiter Gestaltungsspielraum für Gemeinschaftsorgane und Wunsch möglichst großer Einheitlichkeit in Berufsbildungssystemen); z.B. 1963: Allgemeine Grundsätze zur Durchführung der Berufsbildung vom Rat der EG
→ gemeinsame harmonische Entwicklung der Berufsbildungssysteme wurde angestrebt. Kern des Interessen- und Kompetenzkonflikts zwischen EG und Nationalstaaten (Misstrauen der Nationalstaaten)
1973: Dahrendorf-Memorandum:
Harmonisierung des Bildungswesens ist weder realistisch noch notwendig, Kernaufgabe der EG liegt in Ergänzung der Nationalstaatspolitik, Stärke liegt in Vielfalt der kulturellen Traditionen, Ziel muss europäische Dimension im Bildungswesen sein -> Zentrales Ziel wird Transparenz (deutlich in Maastrichter Verträgen):
# Allgemeine Bildung / Jugend: Spracherwerb fördern, interkulturelle Kompetenz, Förderung der Mobilität durch Anerkennung, Austausch zwischen Bildungseinrichtungen → Europäische Rat kann Empfehlungen ausprechen.
# Berufliche Bildung: Anhebung des Qualifikationsniveaus, Verbesserung der Fähigkeit zur Anpassung an neue Erfordernisse, Integration Jugendlicher, Reintegration Erwerbsloser → Europäischer Rat kann Maßnahmen beschließen
In der Folgezeit entwickelt sich das Subsidiaritätsprinzip als Alternative zur Harmonisierung
→ EU darf helfen und eingreifen, wenn nationalstaatliche Politik den Europäisierungsprozess nicht allein meistert; auch dann nur durch Fördermaßnahmen/ Aktionsprogramme
Präzise Definition fehlt → immer wieder Interessenkonflikte
zum Teil mit Anrufung EuGH; z.B. Erasmus-Urteil!
Richtungweisend bis heute: Anerkennung von Vielfalt; Unterschiedlichkeit der Systeme sowie Freiwilligkeit
Frühphase der Europäisierung: Versuch der Harmonisierung; Konvergenz (Berufsbildung bereits in Römischen Verträgen erwähnt → Ziel war möglichst breiter Gestaltungsspielraum für Gemeinschaftsorgane und Wunsch möglichst großer Einheitlichkeit in Berufsbildungssystemen); z.B. 1963: Allgemeine Grundsätze zur Durchführung der Berufsbildung vom Rat der EG
→ gemeinsame harmonische Entwicklung der Berufsbildungssysteme wurde angestrebt. Kern des Interessen- und Kompetenzkonflikts zwischen EG und Nationalstaaten (Misstrauen der Nationalstaaten)
1973: Dahrendorf-Memorandum:
Harmonisierung des Bildungswesens ist weder realistisch noch notwendig, Kernaufgabe der EG liegt in Ergänzung der Nationalstaatspolitik, Stärke liegt in Vielfalt der kulturellen Traditionen, Ziel muss europäische Dimension im Bildungswesen sein -> Zentrales Ziel wird Transparenz (deutlich in Maastrichter Verträgen):
# Allgemeine Bildung / Jugend: Spracherwerb fördern, interkulturelle Kompetenz, Förderung der Mobilität durch Anerkennung, Austausch zwischen Bildungseinrichtungen → Europäische Rat kann Empfehlungen ausprechen.
# Berufliche Bildung: Anhebung des Qualifikationsniveaus, Verbesserung der Fähigkeit zur Anpassung an neue Erfordernisse, Integration Jugendlicher, Reintegration Erwerbsloser → Europäischer Rat kann Maßnahmen beschließen
In der Folgezeit entwickelt sich das Subsidiaritätsprinzip als Alternative zur Harmonisierung
→ EU darf helfen und eingreifen, wenn nationalstaatliche Politik den Europäisierungsprozess nicht allein meistert; auch dann nur durch Fördermaßnahmen/ Aktionsprogramme
Präzise Definition fehlt → immer wieder Interessenkonflikte
zum Teil mit Anrufung EuGH; z.B. Erasmus-Urteil!
Richtungweisend bis heute: Anerkennung von Vielfalt; Unterschiedlichkeit der Systeme sowie Freiwilligkeit
Beschreibe den Europass und den Europäischen Qualifikationsrahmen als zwei Instrumente zur Sicherung europaweiter Mobilität
Europass (Nachfolger des Berufspasses): individuelles Portfolio, das europäischen Lebenslauf, Sprachen-Portfolio, Mobilitätspass (Beschäftigung im Ausland), Diploma Supplement, Zeugniserläuterungen, später auch Aus- und Weiterbildung
→ Transparenz ohne Beschneidung nationalstaatlicher Souveränität; Auflistung auch informell erworbener Kompetenzen
Europäischer Qualifikationsrahmen (2007): Beschreibung von Qualifikationen, orientiert an Lernergebnissen, bildungsbereichsübergreifend, auf acht Stufen, Art/Form/Dauer/Ort der Ausbildung ist unentscheidend → Versuch der Zusammenführung von Bologna und Brügge/ Kopenhagen-Prozess; Einstufung durch Kreditpunktesystem (ECTS, Orientierung an workload; ECVET, noch nicht fertig konzipiert, sollen aber Transfer von Lernergebnissen informell/ formell; beruflich/ akademisch; intra/international ermöglichen), Vorteil liegt in dezentraler Organisation und Freiwilligkeit, jedoch auch Kritik an Überschreitung Subsidiaritätsprinzip, denn Voraussetzung zum Vergleich ist Entwicklung nationaler Qualifikationsrahmen (in Deutschland steht Prozess noch am Anfang; britisches NVQ Modell würde deutschem Berufskonzept zuwiderlaufen)
Modularisierungskonzepte (nach Euler/ Severing):
# Singularisierungskonzept: eigenständige und unzusammenhängende Module werden beliebig nachgefragt
# Erweiterungskonzept: zu einem festen Grundbestand (z.B. Ausbildungsordnung) werden ergänzende Module nachgefragt
# Differenzierungskonzept: Neustrukturierung des Berufskonzepts; Module als didaktischer Teil eines Ganzen
Anerkennungsmodelle informell erworbener Kompetenzen:
# Konvergenzmodell: informelle Kompetenzen werden an Standards der formell erworbenen Komptenzen gemessen
# Komplementaritätsmodell: Zertifizierung informeller Kompetenzen als Ergänzung
# Parallelitätsmodell: beide stehen ohne Bezug zueinander
→ Transparenz ohne Beschneidung nationalstaatlicher Souveränität; Auflistung auch informell erworbener Kompetenzen
Europäischer Qualifikationsrahmen (2007): Beschreibung von Qualifikationen, orientiert an Lernergebnissen, bildungsbereichsübergreifend, auf acht Stufen, Art/Form/Dauer/Ort der Ausbildung ist unentscheidend → Versuch der Zusammenführung von Bologna und Brügge/ Kopenhagen-Prozess; Einstufung durch Kreditpunktesystem (ECTS, Orientierung an workload; ECVET, noch nicht fertig konzipiert, sollen aber Transfer von Lernergebnissen informell/ formell; beruflich/ akademisch; intra/international ermöglichen), Vorteil liegt in dezentraler Organisation und Freiwilligkeit, jedoch auch Kritik an Überschreitung Subsidiaritätsprinzip, denn Voraussetzung zum Vergleich ist Entwicklung nationaler Qualifikationsrahmen (in Deutschland steht Prozess noch am Anfang; britisches NVQ Modell würde deutschem Berufskonzept zuwiderlaufen)
Modularisierungskonzepte (nach Euler/ Severing):
# Singularisierungskonzept: eigenständige und unzusammenhängende Module werden beliebig nachgefragt
# Erweiterungskonzept: zu einem festen Grundbestand (z.B. Ausbildungsordnung) werden ergänzende Module nachgefragt
# Differenzierungskonzept: Neustrukturierung des Berufskonzepts; Module als didaktischer Teil eines Ganzen
Anerkennungsmodelle informell erworbener Kompetenzen:
# Konvergenzmodell: informelle Kompetenzen werden an Standards der formell erworbenen Komptenzen gemessen
# Komplementaritätsmodell: Zertifizierung informeller Kompetenzen als Ergänzung
# Parallelitätsmodell: beide stehen ohne Bezug zueinander
Beschreibe den Europäischen Sozialfonds und die EU-Aktionsprogramme als zwei Instrumente der EU-Politik
a) Europäischer Sozialfonds (ESF)
Einer der sechs Strukturfonds (für regionale Entwicklung, für Landwirtschaft, für Fischerei, für benachteiligte Mitgliedsstaaten, für Opfer Naturkatastrophen) → Regionen mit Entwicklungsrückstand sollen aufholen können (neue Berechnung nach Osterweiterung). ESF konzentriert sich auf Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Chancengleichheitförderung, Förderung Bildung/ lebenslanges Lernen, Abstimmung von Bildungs-/Beschäftigungssystem, Verbesserung Zugang Frauen zum Arbeitsmarkt
Fondsmittelvergabe: EU-Kommission gibt Leitlinien bekannt; Mitgliedsstaaten erarbeiten Förderkonzepte und bewerben sich (mindestens paritätische Finanzierung muss aufgrund Subsidiaritätsprinzip sichergestellt sein)
b) Aktionsprogramme:
1995 zwei Rahmenprogramme – Sokrates (Schule, Hochschule) und Leonardo (Berufsbildung und Qualifikation).
Seit 2007: Stärkere Betonung des Prinzips des lebenslangen Lernens mit vier Teilbereichen: Comenius (Schulbildung), Erasmus (Hochschulbildung), Leonardo da Vinci (Berufsbildung) und Grundtvig (Erwachsenenbildung)
→ Schwerpunkte durchgängig: Sprach- und Mobilitätsförderung; Lernen mit neuen Medien
Fazit: Einzelmaßnahmen sicherlich positiv, aber insgesamt geringer Erfolg!
Einer der sechs Strukturfonds (für regionale Entwicklung, für Landwirtschaft, für Fischerei, für benachteiligte Mitgliedsstaaten, für Opfer Naturkatastrophen) → Regionen mit Entwicklungsrückstand sollen aufholen können (neue Berechnung nach Osterweiterung). ESF konzentriert sich auf Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Chancengleichheitförderung, Förderung Bildung/ lebenslanges Lernen, Abstimmung von Bildungs-/Beschäftigungssystem, Verbesserung Zugang Frauen zum Arbeitsmarkt
Fondsmittelvergabe: EU-Kommission gibt Leitlinien bekannt; Mitgliedsstaaten erarbeiten Förderkonzepte und bewerben sich (mindestens paritätische Finanzierung muss aufgrund Subsidiaritätsprinzip sichergestellt sein)
b) Aktionsprogramme:
1995 zwei Rahmenprogramme – Sokrates (Schule, Hochschule) und Leonardo (Berufsbildung und Qualifikation).
Seit 2007: Stärkere Betonung des Prinzips des lebenslangen Lernens mit vier Teilbereichen: Comenius (Schulbildung), Erasmus (Hochschulbildung), Leonardo da Vinci (Berufsbildung) und Grundtvig (Erwachsenenbildung)
→ Schwerpunkte durchgängig: Sprach- und Mobilitätsförderung; Lernen mit neuen Medien
Fazit: Einzelmaßnahmen sicherlich positiv, aber insgesamt geringer Erfolg!
Was ist der "Europäische Beschäftigungspakt"?
EU als größter Binnenmarkt und Arbeitsmarkt; Lissabon-Strategie nimmt auch Bildung/ Ausbildung in den Fokus
→ Gemeinsame Trends (z.B. Orientierung hin zur Dienstleistungsgesellschaft) aber auch Probleme (Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit); besonders betroffen sind klassische Problemgruppen (Frauen, Jugend) mit kumulativen Effekten.
Jugendarbeitslosigkeit: Quantitatives Ausmaß ist erschreckend (doppelt so hoch wie normale Erwerbsquote) und berufsbiographisch irreversibles Problem.
→ Europäische Berufsbildungspolitik als komplementäres Instrument zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik
1999: Europäischer Beschäftigungspakt
→ gemeinsame europäische Beschäftigungspolitik
Ziele: konstruktiver Vergleich (benchmarking), konstruktiver Wettbewerb (best practice) und Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen aus EU-Budget → neue Tendenz einer stärkeren Überwachung und Kontrolle
Seit 1991: Berufsbildung als Instrument der ökonomischen Entwicklung; zentral ist:
Wettbewerbs- und Standortfaktor → Entwicklung zur employability (Beschäftigungsfähigkeit ist mehr als bisher, da formaler Abschluss ≠ Beschäftigungszugang, und weniger, da auch abschlusslos = beschäftigbar sein kann)
Förderung Lebenslangen Lernens → Kompetenzbegriff, der formales, nicht-formales (außerhalb Hauptsysteme der Bildung) und informelles (nicht intendiert) Lernen umfasst und Fähigkeit Kenntnisse, Fertigkeiten und Handlungspotential auf konkrete Situation anzuwenden beschreibt.
Seit Ende 90er Jahre: Offenes Koordinierungsmethode (Ergebnisbestimmung durch Rat, dezentrale Anstrengungen der Mitgliedsstaaten, Beobachtung/ Evaluierung durch Kommission) → „freiwillige Selbstverpflichtung“
→ Gemeinsame Trends (z.B. Orientierung hin zur Dienstleistungsgesellschaft) aber auch Probleme (Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit); besonders betroffen sind klassische Problemgruppen (Frauen, Jugend) mit kumulativen Effekten.
Jugendarbeitslosigkeit: Quantitatives Ausmaß ist erschreckend (doppelt so hoch wie normale Erwerbsquote) und berufsbiographisch irreversibles Problem.
→ Europäische Berufsbildungspolitik als komplementäres Instrument zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik
1999: Europäischer Beschäftigungspakt
→ gemeinsame europäische Beschäftigungspolitik
Ziele: konstruktiver Vergleich (benchmarking), konstruktiver Wettbewerb (best practice) und Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen aus EU-Budget → neue Tendenz einer stärkeren Überwachung und Kontrolle
Seit 1991: Berufsbildung als Instrument der ökonomischen Entwicklung; zentral ist:
Wettbewerbs- und Standortfaktor → Entwicklung zur employability (Beschäftigungsfähigkeit ist mehr als bisher, da formaler Abschluss ≠ Beschäftigungszugang, und weniger, da auch abschlusslos = beschäftigbar sein kann)
Förderung Lebenslangen Lernens → Kompetenzbegriff, der formales, nicht-formales (außerhalb Hauptsysteme der Bildung) und informelles (nicht intendiert) Lernen umfasst und Fähigkeit Kenntnisse, Fertigkeiten und Handlungspotential auf konkrete Situation anzuwenden beschreibt.
Seit Ende 90er Jahre: Offenes Koordinierungsmethode (Ergebnisbestimmung durch Rat, dezentrale Anstrengungen der Mitgliedsstaaten, Beobachtung/ Evaluierung durch Kommission) → „freiwillige Selbstverpflichtung“
Beschreibe Grundprinzipen und geschichtlichen Vorlauf hin zum Brügge-Kopenhagen-Prozess
Zwei Grundprinzipien: Subsidiaritätsprinzip legt fest, dass EU nur da aktiv werden darf, wo Mitgliedstaaten es nicht schaffen; Harmonisierungsverbot bestimmt, dass dabei nationale Souveränität gewahrt bleiben muss.
Neuer Impuls erfolgt mit Verabschiedung Lissabon-Strategie im Jahr 2000 → EU soll bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden, d.h. u.a. dass Erziehungs- und Ausbildungssysteme an Bedingungen der Informationsgesellschaft anzupassen sind (Kennzahlen z.B. Steigerung Investition in Humankapital, Halbierung Zahl der Schulabbrecher)
Drei strategische Ziele:
(1) Erhöhung Qualität und Wirksamkeit des allgemeinen und beruflichen Bildungssystems
(2) leichterer Zugang für alle
(3) Öffnung der Bildungssysteme (allgemein und beruflich) gegenüber der Welt
+ Vereinbarung einer jährlichen Überprüfung der Umsetzung der Strategie und der Ergebnisse
# 2001: Brügge (stärkere Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung) und 2002: Kopenhagen (Erklärung zu Maßnahmeschwerpunkten); insbesondere Qualitätssicherung, Förderung Europäische Dimension, EQF (Kompetenzrahmen mit acht Stufen zur Einordnung von Lernergebnissen) und ECVET (gemeinsame Währung; bisher vorrangig basierend auf workload)
→ Methode der offenen Koordinierung: Beibehaltung des Subsidiaritätsprinzip, aber Hinzufügung von Wettbewerbsmethoden nach dem Benchmark-Prinzip
Diskussion über EQF in Wirtschaft und Gewerkschaften zeigt Übereinstimmung zu grundlegenden Prinzipien wie Dualität, Konsensprinzip, Berufsprinzip, aber vor allem bei letzterem unterschiedliche Auslegung (Ist Modularisierung Aufkündigung oder Modernisierung des Berufsprinzips?)
Neuer Impuls erfolgt mit Verabschiedung Lissabon-Strategie im Jahr 2000 → EU soll bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden, d.h. u.a. dass Erziehungs- und Ausbildungssysteme an Bedingungen der Informationsgesellschaft anzupassen sind (Kennzahlen z.B. Steigerung Investition in Humankapital, Halbierung Zahl der Schulabbrecher)
Drei strategische Ziele:
(1) Erhöhung Qualität und Wirksamkeit des allgemeinen und beruflichen Bildungssystems
(2) leichterer Zugang für alle
(3) Öffnung der Bildungssysteme (allgemein und beruflich) gegenüber der Welt
+ Vereinbarung einer jährlichen Überprüfung der Umsetzung der Strategie und der Ergebnisse
# 2001: Brügge (stärkere Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung) und 2002: Kopenhagen (Erklärung zu Maßnahmeschwerpunkten); insbesondere Qualitätssicherung, Förderung Europäische Dimension, EQF (Kompetenzrahmen mit acht Stufen zur Einordnung von Lernergebnissen) und ECVET (gemeinsame Währung; bisher vorrangig basierend auf workload)
→ Methode der offenen Koordinierung: Beibehaltung des Subsidiaritätsprinzip, aber Hinzufügung von Wettbewerbsmethoden nach dem Benchmark-Prinzip
Diskussion über EQF in Wirtschaft und Gewerkschaften zeigt Übereinstimmung zu grundlegenden Prinzipien wie Dualität, Konsensprinzip, Berufsprinzip, aber vor allem bei letzterem unterschiedliche Auslegung (Ist Modularisierung Aufkündigung oder Modernisierung des Berufsprinzips?)
Erläutere die Humankapitaltheorie
# Theoretischer Bezugsrahmen der in den USA entstandenen Bildungsökonomie. Wesentlich: Schultz, Becker; zudem: Solow: neoklassisches Wachstumsmodell (technischer Fortschritt als einzige relevante Einflussgröße auf Wachstum einer Volkswirtschaft, aber: dieser steht von außen zur Verfügung und muss nicht produziert werden ≠ endogene Wachtsumstheorien: Humankapitalinvestition als zentraler Wachstumsfaktor)
# Grundlagen Bildungsaktivitäten erzeugen nicht nur Kosten, sondern auch Erträge. Bildungskosten = Investitionen in Humankapital. Hauptthese: Bildungsmaßnahmen verändern Kompetenzen hin zu höherer Leistungsfähigkeit, was zu größerer Arbeitsproduktivität führt, was wiederum höhere Einkommen bedeutet, womit Volkswirtschaft wächst. Humankapital= Bestand an verwertbaren Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten einer Person/ Organisation/ Gesellschaft
# Nutzen: für Individuen → Einkommens- und Nutzensteigerung (z.B. Statusabsicherung, Option auf Aufstieg), Betriebe → höherer Produktions- und Produktqualität, besseres Arbeitsklima, geringerer Ressourcenverbrauch; Gesellschaftliche Erträge → Zuwachs des BIP, indirekter Beitrag zur gesellschaftlichen Wohlfahrt
# Messbarkeit wird versucht mit Ertragsratenansatz: Berechnung der Verzinsung von Bildungsaufwendungen und Vergleich mit alternativ erreichbarer Kapitalversinzung; in der Praxis aber nur Produktivitätssteigerung bei entsprechenden Handlungsspielräumen (nicht bei Fließbandarbeit, aber bei Selbstständigem, im Management)
# Bildungspolitische Schlussfolgerungen vor allem hinsichtlich Finanzierung. Marktregulierung erfolgt über Einkommen, allerdings nur, wenn Individuen Bildungskosten allein tragen. Für Betriebe besteht nur Interesse an betrieblich verwertbarer Qualifikation; überbetrieblich verwertbare Qualifikation trägt Risiko des Investitionsverlusts. Ausschließliche Orientierung an Marktgesetzen ist somit schädlich.
# Fazit: Modelltheoretische Plausibilität, aber schwierige empirische Nachweisbarkeit
# Grundlagen Bildungsaktivitäten erzeugen nicht nur Kosten, sondern auch Erträge. Bildungskosten = Investitionen in Humankapital. Hauptthese: Bildungsmaßnahmen verändern Kompetenzen hin zu höherer Leistungsfähigkeit, was zu größerer Arbeitsproduktivität führt, was wiederum höhere Einkommen bedeutet, womit Volkswirtschaft wächst. Humankapital= Bestand an verwertbaren Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten einer Person/ Organisation/ Gesellschaft
# Nutzen: für Individuen → Einkommens- und Nutzensteigerung (z.B. Statusabsicherung, Option auf Aufstieg), Betriebe → höherer Produktions- und Produktqualität, besseres Arbeitsklima, geringerer Ressourcenverbrauch; Gesellschaftliche Erträge → Zuwachs des BIP, indirekter Beitrag zur gesellschaftlichen Wohlfahrt
# Messbarkeit wird versucht mit Ertragsratenansatz: Berechnung der Verzinsung von Bildungsaufwendungen und Vergleich mit alternativ erreichbarer Kapitalversinzung; in der Praxis aber nur Produktivitätssteigerung bei entsprechenden Handlungsspielräumen (nicht bei Fließbandarbeit, aber bei Selbstständigem, im Management)
# Bildungspolitische Schlussfolgerungen vor allem hinsichtlich Finanzierung. Marktregulierung erfolgt über Einkommen, allerdings nur, wenn Individuen Bildungskosten allein tragen. Für Betriebe besteht nur Interesse an betrieblich verwertbarer Qualifikation; überbetrieblich verwertbare Qualifikation trägt Risiko des Investitionsverlusts. Ausschließliche Orientierung an Marktgesetzen ist somit schädlich.
# Fazit: Modelltheoretische Plausibilität, aber schwierige empirische Nachweisbarkeit
Nenne zwei Ansätze, die angesichts der existierenden Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt bedarfsorientierte Ansätze zur Planung und Prognose verfolgen
(1) Arbeitskräftebedarfansatz; Manpower Requirement Approach (MRA): Bedarf nach Qualifikationen wird vorausberechnet und der Bildungspolitik vorgegeben, d.h. nicht nur Markt entscheidet, sondern Entscheidungshilfe für Eingriffe. Probleme sind, dass falsche Situation in Gegenwart in Zukunft fortgeschrieben wird und Limitationalität (Mit Ausbildungsabschluss wird nur begrenztes Tätigkeitsspektrum angenommen). Zudem Grundsatzkritik: Bildung wird wirtschaftlichem Bedarf unterworfen + mangelnde Berücksichtigung dynamischer Entwicklungen + Umgang mit Prognosen schwierig (z.B. wir brauchen weniger Studierende)
(2) Ansatz der sozialen Nachfrage; Social Demand Approach: Ausgangspunkt ist Bürgerrecht auf Bildung, d.h. individueller Bedarf nicht ökonomisches Kalkül. Für Zuviel an Bildung wird Absorptionsansatz verfolgt.
Fazit: Realitätsferne und hoher Abstraktionsgrad, aber dennoch maßgebliche Argumente für bildungspolitische Debatte (z.B. Dt. braucht in der Wissensgesellschaft mehr Hochqualifizierte)
(2) Ansatz der sozialen Nachfrage; Social Demand Approach: Ausgangspunkt ist Bürgerrecht auf Bildung, d.h. individueller Bedarf nicht ökonomisches Kalkül. Für Zuviel an Bildung wird Absorptionsansatz verfolgt.
Fazit: Realitätsferne und hoher Abstraktionsgrad, aber dennoch maßgebliche Argumente für bildungspolitische Debatte (z.B. Dt. braucht in der Wissensgesellschaft mehr Hochqualifizierte)
Beschreibe die wesentlichen Kennzeichen des institutionellen Kontexts von dem Bildungs- und Erwerbsverläufe abhängig sind. Definiere insbesondere meritokrartisches Prinzip, gesellschaftlicher Effekt und Standardisierung/ Stratifizierung
# Meritokratisches Prinzip: Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt werden mit Unterschieden in den individuellen Bildungslaufbahnen und -abschlüssen legitimiert. Kennzeichen aller modernen Gesellschaften, aber konkrete Ausgestaltung unterschiedlich.
# Gesellschaftlicher Effekt: Jede Gesellschaft ist durch eine charakteristische Ausprägung von Bildungsorganisation, Arbeitsmarktstruktur und betrieblicher Beschäftigungsform gekennzeichnet, wobei diese jeweils durch institutionelle Komplementaritäten verfestigt wird (d.h. mehrere Institutionen stützen sich gegenseitig).
# Bestehender institutioneller Kontext setzt Kompatibilität mit den Interessen der beteiligten Akteure voraus und ist historisch gewachsen: Betriebe wollen Informationen über Kompetenzprofil der rekrutierbaren Arbeitskräfte; Jugendliche wollen Informationen über Abschlussperspektiven; Staat will stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
# Zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt besteht enge Verbindung (Bildungssystem konstruiert Arbeitsmarkt und vive versa). Maßgeblich ist hierfür die Struktur des Bildungssystems mit Verteilungsstellen.
# Zentrale Begriffe sind Standardisierung (Grad nach dem Prüfungen etc. einheitlichen Standards entsprechen) und Stratifizierung (a) Grad der formellen hierarchischen und horizontalen Differenzierung von Bildungssystemen in verschiedenen Bildungsgängen und b) Grad der Trennung von allgemeiner/ beruflicher Bildung.). Hieraus folgt auch Organisationsform arbeitsbezogener fachlicher Qualifizierung. Große Bedeutung von Zertifikaten.
# Gesellschaftlicher Effekt: Jede Gesellschaft ist durch eine charakteristische Ausprägung von Bildungsorganisation, Arbeitsmarktstruktur und betrieblicher Beschäftigungsform gekennzeichnet, wobei diese jeweils durch institutionelle Komplementaritäten verfestigt wird (d.h. mehrere Institutionen stützen sich gegenseitig).
# Bestehender institutioneller Kontext setzt Kompatibilität mit den Interessen der beteiligten Akteure voraus und ist historisch gewachsen: Betriebe wollen Informationen über Kompetenzprofil der rekrutierbaren Arbeitskräfte; Jugendliche wollen Informationen über Abschlussperspektiven; Staat will stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
# Zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt besteht enge Verbindung (Bildungssystem konstruiert Arbeitsmarkt und vive versa). Maßgeblich ist hierfür die Struktur des Bildungssystems mit Verteilungsstellen.
# Zentrale Begriffe sind Standardisierung (Grad nach dem Prüfungen etc. einheitlichen Standards entsprechen) und Stratifizierung (a) Grad der formellen hierarchischen und horizontalen Differenzierung von Bildungssystemen in verschiedenen Bildungsgängen und b) Grad der Trennung von allgemeiner/ beruflicher Bildung.). Hieraus folgt auch Organisationsform arbeitsbezogener fachlicher Qualifizierung. Große Bedeutung von Zertifikaten.
Wie lässt sich Beruf definieren, welche Funktionen erfüllt er und in welcher Form hat er sich mit der Industrialisierung durchgesetzt?
# Definition Nach Weber: eine auf Dauer angelegte, fachlich spezialisierte und an entsprechende Qualifikationsvoraussetzungen gebundene Erwerbstätigkeit mit spezifischen Orientierungen und Wertvorstellungen. Ableitbar aus christlich-abendländischer Ordnungsvorstellung der Berufung. Heute Normalmodell. Meritokratische Triade (Kopplung von Bildungsabschluss, Beruf, Einkommen) als dominantes Mittel zur Herstellung/ Legitimation gesellschaftlicher Ungleichheit.
# Funktionen: Persönlichkeitsbildend und statusorientiert. (Der Beruf bestimmt, was man ist). Engerer Sinn: Rahmen der Fähigkeiten, Einordnung ins Tarifsystem, Optionen der Berufsinhaber, Handlungsrahmen betrieblicher Personalpolitik.
# Durchsetzung mit der Industrialisierung als Institution mittels des spezifisch deutschen Qualifikations- und Arbeitskräftetypus des Facharbeiters mit verbundener Ausbildung, die sowohl vom allgemeinbildenden Schulsystem als auch vom Einzelbetrieb relativ unabhängig ist. Im Spannungsfeld zwischen Berufs- und Betriebszentrismus tendiert Facharbeiter zum Beruf. Facharbeiterberufe unterscheiden sich von Akademikerberufen nur graduell, nicht prinzipiell. Facharbeiter verfügt mit Beruf über "Institutionalisiertes Kulturkapital"; Betrieb über kalkulierbares Handlungs- und Verhaltenspotenzial (inklusive sozialer Fertigkeiten)
# Funktionen: Persönlichkeitsbildend und statusorientiert. (Der Beruf bestimmt, was man ist). Engerer Sinn: Rahmen der Fähigkeiten, Einordnung ins Tarifsystem, Optionen der Berufsinhaber, Handlungsrahmen betrieblicher Personalpolitik.
# Durchsetzung mit der Industrialisierung als Institution mittels des spezifisch deutschen Qualifikations- und Arbeitskräftetypus des Facharbeiters mit verbundener Ausbildung, die sowohl vom allgemeinbildenden Schulsystem als auch vom Einzelbetrieb relativ unabhängig ist. Im Spannungsfeld zwischen Berufs- und Betriebszentrismus tendiert Facharbeiter zum Beruf. Facharbeiterberufe unterscheiden sich von Akademikerberufen nur graduell, nicht prinzipiell. Facharbeiter verfügt mit Beruf über "Institutionalisiertes Kulturkapital"; Betrieb über kalkulierbares Handlungs- und Verhaltenspotenzial (inklusive sozialer Fertigkeiten)
Wie wirkt Beruf als Strukturierungsprinzip? (5 Aspekte)
# Beruf stellt Markteingriff dar, trägt zur Stabilität gegenseitiger Erwartungen bei.
# Lebenslaufstrukturierung (standardisierte Erwerbsbiografie), trotz dynamischer Berufsausbildungsentwicklung - Veränderung heißt nicht, dass das Prinzip an sich infrage gestellt wird.
# Beruf strukturiert gleichermaßen Bildungs- und Beschäftigungssystem; in D. vor allem frühe Vorsortierung in der Schule als hervortretendes Beispiel
# Steuerungsinstrument des Arbeitsmarktes
# Strukturierungselement der Arbeitsorganisation (führt u.a. zu geringer Zahl hierarchischer Führungsebenen und hohe Verantwortungsdelegation nach unten)
# Lebenslaufstrukturierung (standardisierte Erwerbsbiografie), trotz dynamischer Berufsausbildungsentwicklung - Veränderung heißt nicht, dass das Prinzip an sich infrage gestellt wird.
# Beruf strukturiert gleichermaßen Bildungs- und Beschäftigungssystem; in D. vor allem frühe Vorsortierung in der Schule als hervortretendes Beispiel
# Steuerungsinstrument des Arbeitsmarktes
# Strukturierungselement der Arbeitsorganisation (führt u.a. zu geringer Zahl hierarchischer Führungsebenen und hohe Verantwortungsdelegation nach unten)
Wie flexibel ist das Berufsprinzip?
Rigidität: Entscheidung für einen Beruf/ eine Ausbildung legt einen auf ein bestimmtes enges Tätigkeitsfeld fest, verhindert Blick auf anderes. Anlass für Flexibilitätsforschung nach Flexibilitätsspielräumen zwischen Ausbildungsgängen und beruflichem Einsatz zu suchen, Aufdeckung von Elastizitäten. Instrument ist empirische Forschung. Mittels des Flexibilitätsansatz kann es dann zu einer Entkopplung von Bildungs- und Beschäftigungssystem kommen (im Gegensatz zu Versuchen der Bedarfsforschung). Fokus lag auf Flexibilisierung der Qualifikationen.
Begriffsklärungen:
Flexibilität = Umschreibung individueller und institutioneller Anpassung, zum einen durch Mobilität (Menschen können unterschiedliche Arbeitsplätze besetzen); zum anderen durch Substitutionalität (Arbeitsplätze können mit unterschiedlich ausgebildeten Fachkräften besetzt werden)
Begriffsklärungen:
Flexibilität = Umschreibung individueller und institutioneller Anpassung, zum einen durch Mobilität (Menschen können unterschiedliche Arbeitsplätze besetzen); zum anderen durch Substitutionalität (Arbeitsplätze können mit unterschiedlich ausgebildeten Fachkräften besetzt werden)
Wie können Schlüsselqualifikationen als Flexibilisierungsstrategie dienen und welche vier Arten unterscheidet Mertens?
Mertens: Verfallzeit von Bildungsinhalten korreliert positiv mit ihrer Praxisnähe und negativ mit ihrem Abstraktionsgrad.
++> Suche nach Qualifikationsinhalten, die Verbesserung der Anpassungsleistung sichern, d.h. Schlüsselqualifikationen = Bildungsziele und - elemente höheren Abstraktionsgrades, die den einzelnen zur raschen und reibungslosen Erschließung von wechselndem Spezialwissen befähigen sollen und Anpassungsfähigkeit an nicht prognostizierbare Zustände sichern.
Unterscheidung: Basisqualifikationen (breites Spektrum an vertikaler Anwendungstransfer), Horizontalqualifikationen (Informiertheit über Informationen; horizontaler Transfer), Breitenelemente (spezielle Kenntnisse, die in einer Vielzahl von Tätigkeiten gefragt sind), Vintage-Faktoren (zum Abbau intergenerativer Bildungsdifferenzen)
Umsetzung in Ausbildungsordnungen unter dem Schlagwort der Handlungskompetenz
Es geht nicht um Austausch von Allgemein- gegen Fachwissen, sondern um Chance wieder verstärkt zu Persönlichkeitsbildung zu kommen (berufspädagogoische Tradition der Berufserziehung als Bildungsprozess)
++> Suche nach Qualifikationsinhalten, die Verbesserung der Anpassungsleistung sichern, d.h. Schlüsselqualifikationen = Bildungsziele und - elemente höheren Abstraktionsgrades, die den einzelnen zur raschen und reibungslosen Erschließung von wechselndem Spezialwissen befähigen sollen und Anpassungsfähigkeit an nicht prognostizierbare Zustände sichern.
Unterscheidung: Basisqualifikationen (breites Spektrum an vertikaler Anwendungstransfer), Horizontalqualifikationen (Informiertheit über Informationen; horizontaler Transfer), Breitenelemente (spezielle Kenntnisse, die in einer Vielzahl von Tätigkeiten gefragt sind), Vintage-Faktoren (zum Abbau intergenerativer Bildungsdifferenzen)
Umsetzung in Ausbildungsordnungen unter dem Schlagwort der Handlungskompetenz
Es geht nicht um Austausch von Allgemein- gegen Fachwissen, sondern um Chance wieder verstärkt zu Persönlichkeitsbildung zu kommen (berufspädagogoische Tradition der Berufserziehung als Bildungsprozess)
Was versteht man unter Arbeitsmarktsegmentation und welche beiden Theoriekonzepte gibt es?
Arbeitsmarktsegmentation = Geschehen auf den Arbeitsmärkten erfolgt nicht allein durch Markt-Preis-Mechanismus (= neoklassische Theorie des Arbeitsmarktsgleichgewicht). Ungleichgewichte entstehen durch Regeln und Institutionen sowie durch Merkmale der Arbeitskräfte und -plätze. Entscheidend ist Qualifikationsstruktur und Bindung zwischen Arbeitgeber/ Arbeitnehmer.
Theoriekonzepte
(1) Zweigeteilter dualer Arbeitsmarkt (Dual Labor Market Theory):
Vertikale Segmentationsstruktur mit einem primären Arbeitsmarksektor (sicher, stabil, gut bezahlt; meist in Großunternehmen) und einem sekundären (Kleinbetriebe und Randbelegschaften der Großbetriebe, stark konjunkturabhängig), wobei starke Abschottung zwischen beiden.
(2) Dreigeteilter Arbeitsmarkt: als ein betriebsstrategischer Ansatz. Personalpolitik der Betriebe als Ursache für dreiteilige Segmentation des Arbeitsmarktes.
Theoriekonzepte
(1) Zweigeteilter dualer Arbeitsmarkt (Dual Labor Market Theory):
Vertikale Segmentationsstruktur mit einem primären Arbeitsmarksektor (sicher, stabil, gut bezahlt; meist in Großunternehmen) und einem sekundären (Kleinbetriebe und Randbelegschaften der Großbetriebe, stark konjunkturabhängig), wobei starke Abschottung zwischen beiden.
(2) Dreigeteilter Arbeitsmarkt: als ein betriebsstrategischer Ansatz. Personalpolitik der Betriebe als Ursache für dreiteilige Segmentation des Arbeitsmarktes.
Welche drei Segmente werden bei einer Dreiteilung des Arbeitsmarktes unterschieden?
Man unterscheidet:
(1) Unstrukturierten Teilarbeitsmarkt
= offener, externer, Jedermann-Arbeitsmarkt. Gesucht werden unspezifische Qualifikationen, geringe Betriebsbindung, häufiger Arbeitsplatzwechsel. Beschäftigtengruppen sind hauptsächlich Frauen und Ausländer, sowie Schulabbrecher. Immer mehr auch mit Zertifikat aus perspektivlosen Berufen, in der Regel Frauenberufe.
(2) (Berufs)fachlicher Teilarbeitsmarkt: Zutrittsvoraussetzung ist Qualifikationsnachweis, somit "institutionelle Schließung". Hohe zwischenbetriebliche horizontale Mobilität aufgrund Berufskonzept möglich. Bindung zum Beruf, weniger zum Betrieb. Häufig männlicher Inländer ab 35 Jahre. Entstehung hauptsächlich durch unterschiedliches Ausbildungsverhalten von Groß- und Kleinbetrieben. Überschuss aus letzterem wird absorbiert.
(3) Betriebsinterner Teilarbeitsmarkt: Entsteht vorrangig durch betriebsspezifische Qualifizierung, was zwischenbetriebliche Mobilität erschwert. Mitarbeiter werden auch in Krisen geschützt; betriebszentrierte Arbeitsmarktsegmentation. Zutritt über Betriebszugehörigkeit. Geringe Mobilität. Nur bei Großunternehmen vorhanden. Mit neuen Innovationen sind ports of entry differenzierter; z.B. auch externe Rekrutierung. Sowie ports of exit häufiger vorhanden.
(1) Unstrukturierten Teilarbeitsmarkt
= offener, externer, Jedermann-Arbeitsmarkt. Gesucht werden unspezifische Qualifikationen, geringe Betriebsbindung, häufiger Arbeitsplatzwechsel. Beschäftigtengruppen sind hauptsächlich Frauen und Ausländer, sowie Schulabbrecher. Immer mehr auch mit Zertifikat aus perspektivlosen Berufen, in der Regel Frauenberufe.
(2) (Berufs)fachlicher Teilarbeitsmarkt: Zutrittsvoraussetzung ist Qualifikationsnachweis, somit "institutionelle Schließung". Hohe zwischenbetriebliche horizontale Mobilität aufgrund Berufskonzept möglich. Bindung zum Beruf, weniger zum Betrieb. Häufig männlicher Inländer ab 35 Jahre. Entstehung hauptsächlich durch unterschiedliches Ausbildungsverhalten von Groß- und Kleinbetrieben. Überschuss aus letzterem wird absorbiert.
(3) Betriebsinterner Teilarbeitsmarkt: Entsteht vorrangig durch betriebsspezifische Qualifizierung, was zwischenbetriebliche Mobilität erschwert. Mitarbeiter werden auch in Krisen geschützt; betriebszentrierte Arbeitsmarktsegmentation. Zutritt über Betriebszugehörigkeit. Geringe Mobilität. Nur bei Großunternehmen vorhanden. Mit neuen Innovationen sind ports of entry differenzierter; z.B. auch externe Rekrutierung. Sowie ports of exit häufiger vorhanden.
Erläutere die Begriffe Berufsorientierung und Frauenberuf und schildere die schulische Karriere, Ausbildung und Berufsfindung von Frauen
# Begriffserläuterungen:
Berufsorientierung = Einstellung der Personen zum Beruf sowie Maßnahmen zur Information und Beratung über Berufe. Oft besser: Berufsfindung wegen Prozesscharakter.
Frauenberuf: Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, d.h. nicht automatisch typisch "weibliche Eigenschaften". Oft unsicher und schlecht bezahlt.
# Schulische Qualifikation: Besser und höher als die der Jungen
# Berufsausbildung: Schlechter und eingeschränkter; häufig Ausweichen auf vollzeitschulisches Bildungssystem. Eingeschränktes Berufsspektrum ist nicht Wunsch, sondern Folge von Anpassung: Verheimlichung der Berufsinteressen führt zu "Ver-Heim-lichung" mit nur noch Zuverdienstsfunktion
# Berufsfindung der Mädchen:
a) objektiv: Für Frauen ist Arbeitsmarktsegmentation hinderlich; zudem wirkt in den Segmenten geschlechtsspezifische Segregation sowohl horizontal (Frauen- und Männerberufe) und vertikal (unterschiedliche Aufstiegschancen). Ausschließungsprozess im Betrieb aufgrund vermutetem geschlechtsspezifischen Gruppenverhalten = statistische Diskriminierung. Segmente des Arbeitsmarktes entsprechen Segmentem des dualen Systems (erstes = deutlich mehr Männer; zweites; Brufsvorbereitungsjahre etc. = ebenfalls Männer, da schlechter in der Schule; drittes; Vollzeitschulen = überwiegend Frauen)
b) subjektiv: Mädchen erfahren bei erster Stelle deutliche Begrenzung ihrer Berufsmöglichkeiten, daraus folgt Verschiebung hin zu stärkerer Familienorientierung. Zudem "doppelte Vergesellschaftung", d.h. Sozialisation hin zu Beruf und Familie. Bei Berufsfindung sind z.B. schon Ausbildungsbezeichnungen zum Teil abschreckend; ebenso z.B. Einstellungstests.
# Perspektive Öffnung aller Berufe für Frauen und Aufwertung von Frauenarbeit.
Berufsorientierung = Einstellung der Personen zum Beruf sowie Maßnahmen zur Information und Beratung über Berufe. Oft besser: Berufsfindung wegen Prozesscharakter.
Frauenberuf: Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, d.h. nicht automatisch typisch "weibliche Eigenschaften". Oft unsicher und schlecht bezahlt.
# Schulische Qualifikation: Besser und höher als die der Jungen
# Berufsausbildung: Schlechter und eingeschränkter; häufig Ausweichen auf vollzeitschulisches Bildungssystem. Eingeschränktes Berufsspektrum ist nicht Wunsch, sondern Folge von Anpassung: Verheimlichung der Berufsinteressen führt zu "Ver-Heim-lichung" mit nur noch Zuverdienstsfunktion
# Berufsfindung der Mädchen:
a) objektiv: Für Frauen ist Arbeitsmarktsegmentation hinderlich; zudem wirkt in den Segmenten geschlechtsspezifische Segregation sowohl horizontal (Frauen- und Männerberufe) und vertikal (unterschiedliche Aufstiegschancen). Ausschließungsprozess im Betrieb aufgrund vermutetem geschlechtsspezifischen Gruppenverhalten = statistische Diskriminierung. Segmente des Arbeitsmarktes entsprechen Segmentem des dualen Systems (erstes = deutlich mehr Männer; zweites; Brufsvorbereitungsjahre etc. = ebenfalls Männer, da schlechter in der Schule; drittes; Vollzeitschulen = überwiegend Frauen)
b) subjektiv: Mädchen erfahren bei erster Stelle deutliche Begrenzung ihrer Berufsmöglichkeiten, daraus folgt Verschiebung hin zu stärkerer Familienorientierung. Zudem "doppelte Vergesellschaftung", d.h. Sozialisation hin zu Beruf und Familie. Bei Berufsfindung sind z.B. schon Ausbildungsbezeichnungen zum Teil abschreckend; ebenso z.B. Einstellungstests.
# Perspektive Öffnung aller Berufe für Frauen und Aufwertung von Frauenarbeit.
Wie sieht die Erwerbsbeteiligung von Frauen aus? Worin besteht die Notwendigkeit von Frauenerwerbsarbeit. Überprüfe häufig artikulierte Erklärungsansätze für die bestehende Situation
# Frauen als Problemgruppe auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere wegen höherer und längerer Arbeitslosigkeit, was Statistik oft verschleiert (besonders offensichtlich wenn wie bei ILO-Statistik die "stille Reserve" mitberücksichtigt wird.
# Veränderte Strukturen: mehr abhängige Beschäftigung und mehr Teilzeit. Zudem Veränderung in den 80er: immer mehr älter, verheiratet und Mutter. Zudem immer mehr lebenslange Erwerbstätigkeit.
# Notwendigkeit a) objektiv: Frauen als Arbeitsmarktreserve, veränderte Lebenslagen erfordern eigenständige berufliche Existenzsicherung b) subjektiv: verändertes Rollendenken - sowohl von Frauen, als auch von Männern
# Erklärungsansätze wie zu niedrige Qualifikation (stimmt nicht!), Berufskonzentration (liegt nicht an den Frauen), Branchenverteilung (führt eher zu Schutzfunktion), Teilzeitbeschäftigung (nicht selbst gewählt, aber tragen höheres Arbeitslosigkeitsrisiko, stärkere Konzentration, untere Hierarchieebene, oft niedrig qualifiziert, oft keine Weiterbildung) sind nicht überzeugend, beschreiben eher Probleme als zu lösen; insbesondere sehen sie Mängel bei Frauen ("Diskriminierung der Opfer)
# Veränderte Strukturen: mehr abhängige Beschäftigung und mehr Teilzeit. Zudem Veränderung in den 80er: immer mehr älter, verheiratet und Mutter. Zudem immer mehr lebenslange Erwerbstätigkeit.
# Notwendigkeit a) objektiv: Frauen als Arbeitsmarktreserve, veränderte Lebenslagen erfordern eigenständige berufliche Existenzsicherung b) subjektiv: verändertes Rollendenken - sowohl von Frauen, als auch von Männern
# Erklärungsansätze wie zu niedrige Qualifikation (stimmt nicht!), Berufskonzentration (liegt nicht an den Frauen), Branchenverteilung (führt eher zu Schutzfunktion), Teilzeitbeschäftigung (nicht selbst gewählt, aber tragen höheres Arbeitslosigkeitsrisiko, stärkere Konzentration, untere Hierarchieebene, oft niedrig qualifiziert, oft keine Weiterbildung) sind nicht überzeugend, beschreiben eher Probleme als zu lösen; insbesondere sehen sie Mängel bei Frauen ("Diskriminierung der Opfer)
Nenne und bewerte drei (unvollständige) Theorieansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktsegmentation und Segregation.
# Frauen als industrielle Reservearmee (traditionelle Sichtweise). Frauen in ihrer Gesamtheit sind "Mängelarbeitskräfte" (u.a. Arbeitsplatzvorschriften, eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit, familiäre Unterbrechungen etc.) deshalb nur so eine Rolle. Männer verdrängen Frauen. Kritik: übersieht fixe Aufteilung in Männer- und Frauenberufe.
# "Frauen im Ghetto" (Lappe): Betriebe sind auf typisches Frauenerwerbsverhalten (phasenweise, schlecht entlohnt, niedrig qualifiziert) angewiesen. Gesellschaftlich kein Widerstand, da Frauen nur Zuverdiener. Kritik: erklärt nicht warum Frauen sich nochmals von übrigen Jedermanns-Arbeitsmarkt-Beteiligten unterscheiden.
# Frauen als Problemgruppen, d.h. mit Verwertungsrisiko stigmatisiert und mit möglicher Alternativrolle; deshalb kaum gesellschaftlicher Widerstand; auch Ausschließung durch Betriebsrat/ Gewerkschaften. Kritik: "geschlechtsneutrales" Erklärungsmuster; für alle Problemgruppen relevant.
# Integration durch Segregation: (Willms) Als ökonomische Notwendigkeit von Frauenarbeit begann, Beschränkung auf besondere Tätigkeiten. Segregationsstrategien: ungelernte Frauen nur für unqualifizierte Tätigkeiten; Übernahme aus außerbetrieblichen Einrichtungen und keine betriebsspezifische Weiterqualifizierung, unentgeltliche Nutzung informell erworbener Kompetenzen. Kritik: These kann historische Herausbildung von Frauen- und Männerberufen erklären, aber nicht die Gründe für Entwicklung der Trennungslinien.
# "Frauen im Ghetto" (Lappe): Betriebe sind auf typisches Frauenerwerbsverhalten (phasenweise, schlecht entlohnt, niedrig qualifiziert) angewiesen. Gesellschaftlich kein Widerstand, da Frauen nur Zuverdiener. Kritik: erklärt nicht warum Frauen sich nochmals von übrigen Jedermanns-Arbeitsmarkt-Beteiligten unterscheiden.
# Frauen als Problemgruppen, d.h. mit Verwertungsrisiko stigmatisiert und mit möglicher Alternativrolle; deshalb kaum gesellschaftlicher Widerstand; auch Ausschließung durch Betriebsrat/ Gewerkschaften. Kritik: "geschlechtsneutrales" Erklärungsmuster; für alle Problemgruppen relevant.
# Integration durch Segregation: (Willms) Als ökonomische Notwendigkeit von Frauenarbeit begann, Beschränkung auf besondere Tätigkeiten. Segregationsstrategien: ungelernte Frauen nur für unqualifizierte Tätigkeiten; Übernahme aus außerbetrieblichen Einrichtungen und keine betriebsspezifische Weiterqualifizierung, unentgeltliche Nutzung informell erworbener Kompetenzen. Kritik: These kann historische Herausbildung von Frauen- und Männerberufen erklären, aber nicht die Gründe für Entwicklung der Trennungslinien.
Nenne einen umfassenden Theorieansatz zur geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktsegmentation und Segregation sowie die daran geäußerte Kritik
Besonderheit weiblichen Arbeitsvermögens (Beck-Gernsheim/ Ostner)
# Geht von generell fünf Bedingungskomplexe für geschlechtsspezifische Arbeitsmarktspaltung aus: biologische Eigenarten, gesellschaftliche Vorurteile/ Rollenvorstellungen, geschlechtsspezifische Sozialisation und Konsequenzen, Doppelbelastung, betriebliche Verwertungsstrategien.
# Frauen sind nach wie vor maßgeblich für Hausarbeit verantwortlich. Da hier andere Strukturen (direkter Bezug zu vertrauten Personen, unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, ganzheitliche Aufgabenstellung, unaufällig, leise, selbstverständlich und kooperativ) als bei Erwerbsarbeit folgt unterschiedliches Arbeitsvermögen und -verhalten.
# Hausarbeitsverhalten ist benachteiligend im Arbeitsleben für den Status, aber positiv für Betriebe (unentgeltliche Nutzung wertvoller Kompetenzen)
# Theoriekonzept umfasst historisch gewachsener Arbeitsteilung, geschlechtsspezifischer Personalrekrutierungsstrategien der Betriebe und Rollenverhalten der Frauen zusammen
# Veränderung geht nicht allein durch Forderung nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern Aufwertung des weiblichen Arbeitsvermögens
# Kritik: besser "reproduktionsbezogen" anstelle von "weiblichem Arbeitsvermögen; Zudem: Klassenverhältnis gerät aus dem Blick; Geschlecht sei sozial konstruiert und ist als ungleiche und hierarchische Institution in der Arbeitswelt festgeschrieben, als strukturelle Gewalt verobjektiert. Wissenschaft muss den Prozess des Doing-Gender immer wieder neu aufdecken.
# Geht von generell fünf Bedingungskomplexe für geschlechtsspezifische Arbeitsmarktspaltung aus: biologische Eigenarten, gesellschaftliche Vorurteile/ Rollenvorstellungen, geschlechtsspezifische Sozialisation und Konsequenzen, Doppelbelastung, betriebliche Verwertungsstrategien.
# Frauen sind nach wie vor maßgeblich für Hausarbeit verantwortlich. Da hier andere Strukturen (direkter Bezug zu vertrauten Personen, unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, ganzheitliche Aufgabenstellung, unaufällig, leise, selbstverständlich und kooperativ) als bei Erwerbsarbeit folgt unterschiedliches Arbeitsvermögen und -verhalten.
# Hausarbeitsverhalten ist benachteiligend im Arbeitsleben für den Status, aber positiv für Betriebe (unentgeltliche Nutzung wertvoller Kompetenzen)
# Theoriekonzept umfasst historisch gewachsener Arbeitsteilung, geschlechtsspezifischer Personalrekrutierungsstrategien der Betriebe und Rollenverhalten der Frauen zusammen
# Veränderung geht nicht allein durch Forderung nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern Aufwertung des weiblichen Arbeitsvermögens
# Kritik: besser "reproduktionsbezogen" anstelle von "weiblichem Arbeitsvermögen; Zudem: Klassenverhältnis gerät aus dem Blick; Geschlecht sei sozial konstruiert und ist als ungleiche und hierarchische Institution in der Arbeitswelt festgeschrieben, als strukturelle Gewalt verobjektiert. Wissenschaft muss den Prozess des Doing-Gender immer wieder neu aufdecken.
Wie gestalten sich Übergänge im Erwerbsverlauf?
# Lebenslauf als soziale Institution geht von Erwerbssystem als organisatorischer Grundlage des Lebenslaufs aus, d.h. Erwerbssystem strukturiert Normallebenslauf und führt zur Standardisierung des Lebenslaufs (Vorbereitung - Beruf - Rente)
# Destandardisierung: Normallebenslauf wird immer brüchiger.
# Zwei Schwellen zum Erwerbseintritt (Ausbildungsplatz + Übergang in Beschäftigung)
# Voranliegende Ereignisse strukturieren späteren Verlauf; besonders wichtig berufliche Erstplatzierung
# Übergangserfolg ist entscheidend für weiteren Erwerbsverlauf; umso schlimmer ist Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale (Vorteile z.B. für Muki und Kuki); nicht nur institutionelle, sondern auch soziale Schließung.
# Erste Schwelle wird immer schwieriger zu überwinden; immer mehr Maßnahmekarrieren. Auch an der zweiten Schwelle Probleme wie nur befristete Übernahme, Übernahme in Teilzeit etc. Zwei Schwellen gliedern sich damit in immer mehr Teilübergänge; zugleich auch immer mehr Mehrfachausbildungen. Übergang wird zur Phase.
# Schwierigerer Übergang verstärkt Dualisierung des Arbeitsmarktes: Absolventen beruflicher Ausbildung drohen auf sekundären Arbeitsmarkt zu fallen. Benachteiligungen konzentrieren sich immer weiter bis hin zur Behandlung in den Arbeitsagenturen.
# Auflösung der Normalbiografie lässt sich theoretisch fassen mit Konzept der Individualisierung (Beck)
# Destandardisierung: Normallebenslauf wird immer brüchiger.
# Zwei Schwellen zum Erwerbseintritt (Ausbildungsplatz + Übergang in Beschäftigung)
# Voranliegende Ereignisse strukturieren späteren Verlauf; besonders wichtig berufliche Erstplatzierung
# Übergangserfolg ist entscheidend für weiteren Erwerbsverlauf; umso schlimmer ist Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale (Vorteile z.B. für Muki und Kuki); nicht nur institutionelle, sondern auch soziale Schließung.
# Erste Schwelle wird immer schwieriger zu überwinden; immer mehr Maßnahmekarrieren. Auch an der zweiten Schwelle Probleme wie nur befristete Übernahme, Übernahme in Teilzeit etc. Zwei Schwellen gliedern sich damit in immer mehr Teilübergänge; zugleich auch immer mehr Mehrfachausbildungen. Übergang wird zur Phase.
# Schwierigerer Übergang verstärkt Dualisierung des Arbeitsmarktes: Absolventen beruflicher Ausbildung drohen auf sekundären Arbeitsmarkt zu fallen. Benachteiligungen konzentrieren sich immer weiter bis hin zur Behandlung in den Arbeitsagenturen.
# Auflösung der Normalbiografie lässt sich theoretisch fassen mit Konzept der Individualisierung (Beck)
Was besagt das Konzept der Übergangsarbeitsmärkte?
# Hintergrund ist Erosion des Zwei-Schwellen-Modells und Aufbau weiterer Übergangsschwellen. Insbesondere: Bildung, Familie, Arbeitslosigkeit, Invalidität/ Rente
# Ansätze zur Deregulierung vergrößern die Gefahr von Arbeitslosigkeit, Dem soll mit Übergangsarbeitsmärkten, die die Konzepte von Flexibility und Security (Flexicurity) verbinden, entgegen gewirkt werden.
# Verändertes Modell von Arbeitsmarktpolitik, das von einem erweiterten Arbeitsbegriff ausgeht. Ziel ist die Schaffung flexibler, aber gesicherter Übergänge.
# Modell soll Beitrag zum Abbau von Arbeitslosigkeit leisten.
# Bisher nur Vision
# Ansätze zur Deregulierung vergrößern die Gefahr von Arbeitslosigkeit, Dem soll mit Übergangsarbeitsmärkten, die die Konzepte von Flexibility und Security (Flexicurity) verbinden, entgegen gewirkt werden.
# Verändertes Modell von Arbeitsmarktpolitik, das von einem erweiterten Arbeitsbegriff ausgeht. Ziel ist die Schaffung flexibler, aber gesicherter Übergänge.
# Modell soll Beitrag zum Abbau von Arbeitslosigkeit leisten.
# Bisher nur Vision
Wie sieht die aktuelle Situation in der Weiterbildung aus und was sind die wesentlichen Weiterbildungstrends?
# Aktuelle Situation: Weiterbildung ist eher kumultativ statt kompensatorisch; stellt also fast nie "zweite Chance" dar, da vorrangig betriebliche Weiterbildung; öffentliche Weiterbildung nur stigmatisierende Reparaturmaßnahme (kaum geregelte Weiterbildung). Weiterbildung trägt damit zur Segmentierung von Arbeitsmärkten bei (Weiterbildungsspirale).
# Trends:
Verbetrieblichung, was kurzfristig verwertbare Qualifikationen zur Folge hat (lean qualification). Betriebe sind zwar "lernende Organisationen" geworden, das zeigt sich aber überwiegend in ständigem Anpassungsdruck der Belegschaften, kein Recht auf lebenslanges Lernen (Weiterbildung nur freiwillige Leistung der Betriebe)
Integration von Arbeit und Lernen mit arbeitsplatznahen Lernformen, da Kritik an Verschulung bei Bildungsmaßnahmen immer lauter wurde. Dies macht Weiterbildung schwieriger erfassbar.
Evtl. langsame Desegmentierung, da Unternehmen zunehmend auf mehr qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind und daher auch Außenstehende nachqualifizieren müssen. Dazu muss Weiterbildung aber berufsbezogen zertifiziert sein.
# Trends:
Verbetrieblichung, was kurzfristig verwertbare Qualifikationen zur Folge hat (lean qualification). Betriebe sind zwar "lernende Organisationen" geworden, das zeigt sich aber überwiegend in ständigem Anpassungsdruck der Belegschaften, kein Recht auf lebenslanges Lernen (Weiterbildung nur freiwillige Leistung der Betriebe)
Integration von Arbeit und Lernen mit arbeitsplatznahen Lernformen, da Kritik an Verschulung bei Bildungsmaßnahmen immer lauter wurde. Dies macht Weiterbildung schwieriger erfassbar.
Evtl. langsame Desegmentierung, da Unternehmen zunehmend auf mehr qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind und daher auch Außenstehende nachqualifizieren müssen. Dazu muss Weiterbildung aber berufsbezogen zertifiziert sein.
Diskutiere vor dem Hintergrund eines Vergleichs zwischen Deutschland und Japan über die Zukunftsfähigkeit des Berufsprinzips
# Kritik am Beruf: Flexibilitätssperre (Einschränkung betrieblicher Arbeitskräftenutzung), Prozessorientierte Organisation anstelle von Beruflichkeit, Subjektivierung der Arbeit (Entgrenzung aus traditionellen Regelungen), Allgemeinbildung statt Berufsbildung (Verfolgung der Strategie eines Individual-Berufs)
# Deutschland-Japan
Problematik des Vergleichs: Einzelelementevergleich übersieht den Kontext, tendenzieller Blick aus ethnozentrischer Brille, Kenntnis der historisch gewachsene Strukturen erforderlich, Krise sorgt für Aufweichung der starren Unterschiede.
Unterscheidungen: In Japan erfolgt Einstellung nach Leistung in der Schule/ Universität, keine berufliche Qualifizierung sondern training on the job, Karriere über Senioritätsmodell, Ersteinstieg ins Unternehmen ist entscheidend, flexible Arbeitsorganisation, sehr geringe Mobilität, dualer Arbeitsmarkt.
Mögliche Vorteile: Flexiblere Nutzung durch Betriebs- statt Berufsprinzip. ABER: Ermöglicht in Deutschland das Berufskonzept nicht erst eine umfassende Aufgabenintegration anstatt hauptsächlich als Hindernis zur flexiblen Aufgabenverteilung gesehen zu werden?
# Deutschland-Japan
Problematik des Vergleichs: Einzelelementevergleich übersieht den Kontext, tendenzieller Blick aus ethnozentrischer Brille, Kenntnis der historisch gewachsene Strukturen erforderlich, Krise sorgt für Aufweichung der starren Unterschiede.
Unterscheidungen: In Japan erfolgt Einstellung nach Leistung in der Schule/ Universität, keine berufliche Qualifizierung sondern training on the job, Karriere über Senioritätsmodell, Ersteinstieg ins Unternehmen ist entscheidend, flexible Arbeitsorganisation, sehr geringe Mobilität, dualer Arbeitsmarkt.
Mögliche Vorteile: Flexiblere Nutzung durch Betriebs- statt Berufsprinzip. ABER: Ermöglicht in Deutschland das Berufskonzept nicht erst eine umfassende Aufgabenintegration anstatt hauptsächlich als Hindernis zur flexiblen Aufgabenverteilung gesehen zu werden?
Grundgesetz und Berufsbildung
enger Zusammenhang von Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht lässt sich an den inzwischen fast 100 Jahre andauernden wirtschafts-, sozial- und bildungspolitischen Auseinandersetzungen um die Kodifizierung einer umfassenden und einheitlichen gesetzlichen Regelung der Berufsbildung in Deutschland verdeutlichen.
- verfassungsrechtliche und ordnungsrechtliche Aspekte beruflicher Aus- und Weiterbildung
Grundgesetz und Berufsbildung
Verfassung: Grundrechte und Zuständigkeiten
Strukturmerkmale für die deutsche "Bildungsverfassung"
öffentliche Verantwortung für Institutionalisierung und Organisation
geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit ist ein wesentliches Kennzeichen des dualen Systems der Berufsausbildung
"Kulturautonomie der Länder" ist Resultat der Schulrechtsgeschichte
Generalklausel Art. 70 GG:Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungskompetenzen verleiht.
Art. 30 GG: Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und Erfüllung staatlicher Aufgaben ist Sache der Länder soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
- verfassungsrechtliche und ordnungsrechtliche Aspekte beruflicher Aus- und Weiterbildung
Grundgesetz und Berufsbildung
Verfassung: Grundrechte und Zuständigkeiten
Strukturmerkmale für die deutsche "Bildungsverfassung"
öffentliche Verantwortung für Institutionalisierung und Organisation
geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit ist ein wesentliches Kennzeichen des dualen Systems der Berufsausbildung
"Kulturautonomie der Länder" ist Resultat der Schulrechtsgeschichte
Generalklausel Art. 70 GG:Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungskompetenzen verleiht.
Art. 30 GG: Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und Erfüllung staatlicher Aufgaben ist Sache der Länder soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Grundgesetz und Berufsbildung II
Art. 74 GG: Der Bund kann nur gesetzliche Regelungen treffen, soweit ihm das GG Regelungsbereiche im Rahmen der ausschließlichen oder der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz zugewiesen hat.
nach herrschender Meinung steht dem Bund die konkurrierende Gesetzgebung im Bereich des 11) Wirtschaftsrechts und 12) Arbeitsrechts zu. - 13) zusätzlich Regelung der Ausbildungsbeihilfen und die Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz bedeutet, dass die Länder die Befugnis zur Gesetgebung haben, solange und soweit der Bund von seinem Gesetzgebungsrecht keinen Gebrauch macht: - erst mit Verabschiedung des BBiG durch den Bundestag.
Mit Verweis auf Art. 74, Abs. 1 Nr. 11 wird dem Bund das Recht zugesprochen, AO einschließlich der Ausbildungsinhalte für sämtliche Tätigkeiten zu regeln, die unter den Begriff "Wirtschaft" fallen.
nach herrschender Meinung steht dem Bund die konkurrierende Gesetzgebung im Bereich des 11) Wirtschaftsrechts und 12) Arbeitsrechts zu. - 13) zusätzlich Regelung der Ausbildungsbeihilfen und die Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz bedeutet, dass die Länder die Befugnis zur Gesetgebung haben, solange und soweit der Bund von seinem Gesetzgebungsrecht keinen Gebrauch macht: - erst mit Verabschiedung des BBiG durch den Bundestag.
Mit Verweis auf Art. 74, Abs. 1 Nr. 11 wird dem Bund das Recht zugesprochen, AO einschließlich der Ausbildungsinhalte für sämtliche Tätigkeiten zu regeln, die unter den Begriff "Wirtschaft" fallen.
Grundgesetz und Zuständigkeiten
da die betriebliche Berufsbildung traditionell dem Arbeits- und Wirtschaftsrecht zugewiesen wird, liegt die Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenz also beim Bund.
Grundgesetzregelungen zur Berufsbildung
Art. 12 GG Abs. 1 = Grundrecht der Berufsfreiheit
- nach herrschender Interpretation auch Grundrecht der Arbeitgeber, auszubilden
Ausbildungsfreiheit der Jugendlichen (nach Art. 12)
2 Berufsbildungsgesetz
2.1 Entwicklung und Reform des BBiG
- Bemühungen um Berufsausbildungsregelung als öffentliche Aufgabe bis 1900 gescheitert
- Kontinuität nach 1949: Berufsausbildung nach Republikgründung weitgehend privatwirtschaftliche Angelegenheit
- 60er Jahre: Bemühungen der Gewerkschaften und der SPD, Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe im gegliederten Gesamtbildungssystem zu begreifen, scheiterte zunächst.
- erst 1969, dreißig Jahre nach Verabschiedung des Berufsschulpflichtgesetzes von 1938 kommt es zur erhofften Verabschiedung des BBiG
Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG 1976): Gegenstand Struktur und Aufgaben des Bundesinstituts für Berufsbildung, sowie Berufsbildungsabgabe durch Rechtsverordnung des Bundesministers
Grundgesetzregelungen zur Berufsbildung
Art. 12 GG Abs. 1 = Grundrecht der Berufsfreiheit
- nach herrschender Interpretation auch Grundrecht der Arbeitgeber, auszubilden
Ausbildungsfreiheit der Jugendlichen (nach Art. 12)
2 Berufsbildungsgesetz
2.1 Entwicklung und Reform des BBiG
- Bemühungen um Berufsausbildungsregelung als öffentliche Aufgabe bis 1900 gescheitert
- Kontinuität nach 1949: Berufsausbildung nach Republikgründung weitgehend privatwirtschaftliche Angelegenheit
- 60er Jahre: Bemühungen der Gewerkschaften und der SPD, Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe im gegliederten Gesamtbildungssystem zu begreifen, scheiterte zunächst.
- erst 1969, dreißig Jahre nach Verabschiedung des Berufsschulpflichtgesetzes von 1938 kommt es zur erhofften Verabschiedung des BBiG
Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG 1976): Gegenstand Struktur und Aufgaben des Bundesinstituts für Berufsbildung, sowie Berufsbildungsabgabe durch Rechtsverordnung des Bundesministers
Berufsbildungsrecht
1981 als Ersatz verabschiedetes Berufsbildungsförderungsgesetz (BerBiFG)
erneute Umstrukturierung durch Berufsbildungsreformgesetz von 2005 (Zusammenführung BBiG und BerBiFG) und Novellierung
das neue Berufsbildungsrecht trat am 1.04.2005 in Kraft.
Kontinuität des BBiG von 1969 - 2005: viele Vorschriften stimmen mit den entsprechenden Normen des alten BBiG überein.
2.2 Rechtsgrundlagen der Berufsbildung
Die Berufsbildung wird durch Gesetze, Rechtsverordnungen, Satzungen, aber auch durch Rechtsprechung und Verträge geregelt. Zuständigkeiten sind im GG festgelegt
- das BBiG bildet den öffentlichrechtlichen und privatrechtlichen Ordnungsrahmen der betrieblichen Berufsausbildung
- das Arbeitsförderungsgesetz, dsa weite Teile der beruflichen Weiterbildung regelt, ist Gegenstand des Sozialgesetzbuches II und III
erneute Umstrukturierung durch Berufsbildungsreformgesetz von 2005 (Zusammenführung BBiG und BerBiFG) und Novellierung
das neue Berufsbildungsrecht trat am 1.04.2005 in Kraft.
Kontinuität des BBiG von 1969 - 2005: viele Vorschriften stimmen mit den entsprechenden Normen des alten BBiG überein.
2.2 Rechtsgrundlagen der Berufsbildung
Die Berufsbildung wird durch Gesetze, Rechtsverordnungen, Satzungen, aber auch durch Rechtsprechung und Verträge geregelt. Zuständigkeiten sind im GG festgelegt
- das BBiG bildet den öffentlichrechtlichen und privatrechtlichen Ordnungsrahmen der betrieblichen Berufsausbildung
- das Arbeitsförderungsgesetz, dsa weite Teile der beruflichen Weiterbildung regelt, ist Gegenstand des Sozialgesetzbuches II und III
Berufsausbildung
nach § 1 Abs. 3 BBiG hat Berufsausbildung die für die Ausbildung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen fachlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln und darüber hinaus den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen
- Mindestansprüche, die das Ziel, die Durchführung und die Inhalte betreffen
mit dem Erfordernis eines geordneten Ausbildungsganges verweist das Gesetz auf die der Ausbildung zugrunde liegende AO, die ihrerseits Vorgaben für die Vollständigkeit und Planmäßigkeit der Berufsausbildung und die Systematisierung des Ausbildungsganges definiert.
- Mindestansprüche, die das Ziel, die Durchführung und die Inhalte betreffen
mit dem Erfordernis eines geordneten Ausbildungsganges verweist das Gesetz auf die der Ausbildung zugrunde liegende AO, die ihrerseits Vorgaben für die Vollständigkeit und Planmäßigkeit der Berufsausbildung und die Systematisierung des Ausbildungsganges definiert.
Ausbildungsordnung
Ausbildungsverordnung als Rechtsverordnung nach § 4 BBiG; vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit oder Fachminister erlassen.
- Qualitätsnormen sind einklagbarer Rechtsanspruch für den Auszubildenden
- Ausbildung von Jugendlichen unter 18 Jahren nur in staatlich anerkannten Ausbildungsberufen
- Ausschließlichkeitsgrundsatz: (§ 4 Abs. 2) Sicherstellung, dass die Berufsausbildung den Erfordernissen beruflicher Anpassungsfähigkeit und Durchlässigkeit genügt.
´Mindestinhalte AO:
Bezeichnung des Ausbildungsberufs; Ausbildungsdauer; Ausbildungsberufsbild; Ausbildungsrahmenplan; Prüfungsanforderungen
- Qualitätsnormen sind einklagbarer Rechtsanspruch für den Auszubildenden
- Ausbildung von Jugendlichen unter 18 Jahren nur in staatlich anerkannten Ausbildungsberufen
- Ausschließlichkeitsgrundsatz: (§ 4 Abs. 2) Sicherstellung, dass die Berufsausbildung den Erfordernissen beruflicher Anpassungsfähigkeit und Durchlässigkeit genügt.
´Mindestinhalte AO:
Bezeichnung des Ausbildungsberufs; Ausbildungsdauer; Ausbildungsberufsbild; Ausbildungsrahmenplan; Prüfungsanforderungen
Stufenausbildung
das neue BBiG stärkt die Möglichkeit einer Stufenausbildung. Die AO kann vorsehen, dass die Berufsausbildung in sachlich und zeitlich besonders gegliederten, aufeinander aufbauenden Stufen erfolgt, nach denen ein Ausbildungsabschluss oder die Fortsetzung der Ausbildung möglich ist.
Unechte Stufenausbildung
Möglichkeit für Auszubildende, die Stufenausbildung nach einer Stufe durch Kündigung zu beenden (Ausstiegsmodell);
Anrechnungsmodell = Eine Berufsausbildung kann unter Berücksichtigung der erworbenen Kompetenzen angerechnet werden.
traditionelle Formen der AO:
Monoberuf: 1 Jahr Grundbildung und 2 Jahre Fachbildung
Monoberuf mit Spezialisierung: 3. Jahr Fachrichtung
Stufenausbildungsberuf: 2. und 3. Jahr Ausbildungsberuf
das inzwischen weitgehend etablierte Modell einer flexiblen Ausbildungsordnung sieht neben einem obligatorischen Block von Kernqualifikationen ein differenziertes Angebot an Fachqualifikationen vor. Bsp. IT-Berufe Kernqualifikation Fachinformatiker und daneben Spezialfelder
Unechte Stufenausbildung
Möglichkeit für Auszubildende, die Stufenausbildung nach einer Stufe durch Kündigung zu beenden (Ausstiegsmodell);
Anrechnungsmodell = Eine Berufsausbildung kann unter Berücksichtigung der erworbenen Kompetenzen angerechnet werden.
traditionelle Formen der AO:
Monoberuf: 1 Jahr Grundbildung und 2 Jahre Fachbildung
Monoberuf mit Spezialisierung: 3. Jahr Fachrichtung
Stufenausbildungsberuf: 2. und 3. Jahr Ausbildungsberuf
das inzwischen weitgehend etablierte Modell einer flexiblen Ausbildungsordnung sieht neben einem obligatorischen Block von Kernqualifikationen ein differenziertes Angebot an Fachqualifikationen vor. Bsp. IT-Berufe Kernqualifikation Fachinformatiker und daneben Spezialfelder
Lernortkooperation
Berufsschulpflicht: Jugendliche, die nach dem Abschluss der Vollzeitschulpflicht nicht freiwillig auch weiterhin eine Vollzeitschule besuchen, unterliegen der Berufsschulpflicht.
nach Art. 7 GG unterliegt das gesamte Schulwesen, auch die Teilzeit-Berufsschule, der Staatsaufsicht. Diese Staatsaufsicht liegt bei den Bundesländern (Art. 30 GG) und umfasst die Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Planung, Leitung und Beaufsichtigung des Schulwesens.
- auf Grund der geteilten Gesetzgebungszuständigkeit enthält das BBiG keine Regelung, die sich unmittelbar auf den Berufsschulunterricht oder auf die Abstimmung beziehen.
- § 2 Abs. 2 BBiG enthält lediglich einen Appell zur Lernortkooperation
- für den Berufsschulunterricht gelten die Lehrpläne der Länder, die ihrerseits auf Rahmenlehrplänen der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder beruhen.
nach Art. 7 GG unterliegt das gesamte Schulwesen, auch die Teilzeit-Berufsschule, der Staatsaufsicht. Diese Staatsaufsicht liegt bei den Bundesländern (Art. 30 GG) und umfasst die Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Planung, Leitung und Beaufsichtigung des Schulwesens.
- auf Grund der geteilten Gesetzgebungszuständigkeit enthält das BBiG keine Regelung, die sich unmittelbar auf den Berufsschulunterricht oder auf die Abstimmung beziehen.
- § 2 Abs. 2 BBiG enthält lediglich einen Appell zur Lernortkooperation
- für den Berufsschulunterricht gelten die Lehrpläne der Länder, die ihrerseits auf Rahmenlehrplänen der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder beruhen.
Rechtsgrundlagen
Parlamente sind für Gesetzgebung zuständig
- Rechtsverordnungen sind allgmein verbindliche Anordnungen, die von Organen der Exekutive erlassen werden
- Satzungen sind Rechtsnormen, die von einer juristischen Person des öffentl. Rechts erlassen werden.
- das BBiG regelt die Berufsbildung zwar bundeseinheitlich, nicht aber umfassend. Teilbereiche sind aus verfassungsrechtlichen oder aus Praktikabilitätsgründen ausgenommen.
- um die Einheit der seit 1953 für die Berufsausbildung in Handwerksberufen geltende Handwerksordnung zu wahren, gelten für den Handwerkbereich einige Besonderheiten
- Verweis auf Pluralität der Lernorte
Berufsbildungsvorbereitung (BAV) wurde 2003 im Zusammenhang mit der Hartz 2- Gesetzgebung im BBiG verankert.
BAV auch im >Betrieb vor allem durch zertifizierbare Qualfizierungsbausteine
SGB III: Die BA hat Qualifizierungsbausteine nach dem BBiG zum zentralen Element der von ihr geförderten Angebote zur Berufsausbildungsvorbereitung gemacht.
Qualfizierungsbausteine
Binnendifferenzierung; übergreifende Grundqualifikationen, Teile der Berufsausbildung, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen
- Rechtsverordnungen sind allgmein verbindliche Anordnungen, die von Organen der Exekutive erlassen werden
- Satzungen sind Rechtsnormen, die von einer juristischen Person des öffentl. Rechts erlassen werden.
- das BBiG regelt die Berufsbildung zwar bundeseinheitlich, nicht aber umfassend. Teilbereiche sind aus verfassungsrechtlichen oder aus Praktikabilitätsgründen ausgenommen.
- um die Einheit der seit 1953 für die Berufsausbildung in Handwerksberufen geltende Handwerksordnung zu wahren, gelten für den Handwerkbereich einige Besonderheiten
- Verweis auf Pluralität der Lernorte
Berufsbildungsvorbereitung (BAV) wurde 2003 im Zusammenhang mit der Hartz 2- Gesetzgebung im BBiG verankert.
BAV auch im >Betrieb vor allem durch zertifizierbare Qualfizierungsbausteine
SGB III: Die BA hat Qualifizierungsbausteine nach dem BBiG zum zentralen Element der von ihr geförderten Angebote zur Berufsausbildungsvorbereitung gemacht.
Qualfizierungsbausteine
Binnendifferenzierung; übergreifende Grundqualifikationen, Teile der Berufsausbildung, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen
Rechtsgunrldagen II
Rahmenlehrpläne
die von der KMK entwickelten Rahmenlehrpläne für den berufsbezogenen Teil des Berufsschulunterrichts enthalten die Lerninhalte und - ziele
- Abstimmungsverfahren
das von Bund und Ländern vereinbarte Verfahren zur Abstimmung von AO und Rahmenlehrplänen bezieht in einem mehrstufigen Prozess die beteiligten Gruppen in die gemeinsame Entwicklung ein
Eignungsvorschriften
- die Erlaubnis zum Einstellen und Ausbilden von Auszubildenden bindet das BBiG an die Eignung des Auszubildenden und der Ausbildungsstätte
§ 28 - 30 BBiG a) Berechtigung zum Ausbilden, b) Berechtigung zum Einstellen
- die fachliche Eignung liegt vor, wenn die Ausbildenden oder Ausbilder die für die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlichen beruflchen sowie berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen.
- Ausbildungseignungsverordnung (AEVO)
Ausbildender stellt Auszubildenden ein und beaufragt den Ausbilder mit der Ausbildung.
§ 27 BBiG Eignung der Ausbildungsstätte
Vorhandensein der AO, Ausbildungsplänen, Art und Umfang der Betriebstätigkei, Einrichtung und Ausstattung, Zahlenverhältnisse
die von der KMK entwickelten Rahmenlehrpläne für den berufsbezogenen Teil des Berufsschulunterrichts enthalten die Lerninhalte und - ziele
- Abstimmungsverfahren
das von Bund und Ländern vereinbarte Verfahren zur Abstimmung von AO und Rahmenlehrplänen bezieht in einem mehrstufigen Prozess die beteiligten Gruppen in die gemeinsame Entwicklung ein
Eignungsvorschriften
- die Erlaubnis zum Einstellen und Ausbilden von Auszubildenden bindet das BBiG an die Eignung des Auszubildenden und der Ausbildungsstätte
§ 28 - 30 BBiG a) Berechtigung zum Ausbilden, b) Berechtigung zum Einstellen
- die fachliche Eignung liegt vor, wenn die Ausbildenden oder Ausbilder die für die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlichen beruflchen sowie berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen.
- Ausbildungseignungsverordnung (AEVO)
Ausbildender stellt Auszubildenden ein und beaufragt den Ausbilder mit der Ausbildung.
§ 27 BBiG Eignung der Ausbildungsstätte
Vorhandensein der AO, Ausbildungsplänen, Art und Umfang der Betriebstätigkei, Einrichtung und Ausstattung, Zahlenverhältnisse
Regelung und Überwachung
BBiG: Regelung der zuständigen Stellen
Hauptaufgaben der zuständigen Stelle
Überwachung und Förderung der Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung
sowie Organisation und Durchführung von Prüfungen
- zuständige Stelle bestellt Berater
- durch die Eintragung des Berufsausbildungsverhältnisses in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse bei der zuständigen Stelle wird die Einhaltung der Rechtsnormen und der Rechte und Pflichten der öffentichen Überwachung und Kontrolle der Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft unterworfen.
3.5 Prüfungswesen
-inhaltliche Grundlage sind die AO
- Ablauf: BBiG Entwicklung von Empfehlungen - zuständige Stelle - Beschluss der Prüfungsordnung - Berufsbildungsausschuss
- BBiG 2005: Neu: gestreckte Abschlussprüfung. - zwei zeitlich auseinander fallende Teile - der erste Teil ersetzt die Zwischenprüfung
- Prüfungsausschüsse: aus mindestens drei Mitgliedern:
1) Beauftragte der Arbeitgeber, 2) mind. 1 Lehrer einer berufsbildenen Schule, 3) Beauftragte der Arbeitnehmer
Hauptaufgaben der zuständigen Stelle
Überwachung und Förderung der Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung
sowie Organisation und Durchführung von Prüfungen
- zuständige Stelle bestellt Berater
- durch die Eintragung des Berufsausbildungsverhältnisses in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse bei der zuständigen Stelle wird die Einhaltung der Rechtsnormen und der Rechte und Pflichten der öffentichen Überwachung und Kontrolle der Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft unterworfen.
3.5 Prüfungswesen
-inhaltliche Grundlage sind die AO
- Ablauf: BBiG Entwicklung von Empfehlungen - zuständige Stelle - Beschluss der Prüfungsordnung - Berufsbildungsausschuss
- BBiG 2005: Neu: gestreckte Abschlussprüfung. - zwei zeitlich auseinander fallende Teile - der erste Teil ersetzt die Zwischenprüfung
- Prüfungsausschüsse: aus mindestens drei Mitgliedern:
1) Beauftragte der Arbeitgeber, 2) mind. 1 Lehrer einer berufsbildenen Schule, 3) Beauftragte der Arbeitnehmer
Prüfungsausschuss
Zulassungsvoraussetzungen zur Abschlussprüfungen
- Ausbildungszeit muss zurückgelegt sein oder nicht später als zwei Monate nach dem Prüfungstermin enden
- schriftliche Ausbildungsnachweise, Teilnahme an Zwischenprüfungen
- Eintrag in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
- außerdem wird zur Abschlussprüfung zugelassen, wer in einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist, wenn dieser Bildungsgang der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entspricht
- grundsätzlich wird die Zulassung von Absolventen vollzeitschulischer Bildungsgänge zur gleichberechtigten Zulassungsalternative neben der Regelzulassung.
Besondere Fälle
In besonderen Fällen besteht die Möglichkeit einer Zulassung, auch wenn die Regelvoraussetzungen nicht erfüllt sind.
- Externenzulassung: eineinhalbfache im Beruf
Als Zeiten der Berufstätigkeit gelten auch Ausbildungszeiten in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf
- Ausbildungszeit muss zurückgelegt sein oder nicht später als zwei Monate nach dem Prüfungstermin enden
- schriftliche Ausbildungsnachweise, Teilnahme an Zwischenprüfungen
- Eintrag in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
- außerdem wird zur Abschlussprüfung zugelassen, wer in einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist, wenn dieser Bildungsgang der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entspricht
- grundsätzlich wird die Zulassung von Absolventen vollzeitschulischer Bildungsgänge zur gleichberechtigten Zulassungsalternative neben der Regelzulassung.
Besondere Fälle
In besonderen Fällen besteht die Möglichkeit einer Zulassung, auch wenn die Regelvoraussetzungen nicht erfüllt sind.
- Externenzulassung: eineinhalbfache im Beruf
Als Zeiten der Berufstätigkeit gelten auch Ausbildungszeiten in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf
Fortbildungs- und Umschulungsordnungen
die berufliche Fortbildung als weiterer Teilbereich der Berufsbildung dient der Erhaltung, Anpassung und Erweiterung der beruflichen Handlungsfähigkeit und/oder dem beruflichen Aufstieg
- die berufliche Umschulung soll zu einer anderen, nicht erlernten Berufstätigkeit qualifizieren
Rechtliche Grundlagen
Fortbildungsregelungen können durch die zuständigen Stellen oder als bundeseinheitliche Regelung durch Rechtsverordnung erlassen werden.
Die Fortbildungregelung hat festzulegen:
1. Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses
2. Ziel, Inhalt und Anforderungen
3. Zulassungsvoraussetzungen
4. Prüfungsverfahren
- die berufliche Umschulung soll zu einer anderen, nicht erlernten Berufstätigkeit qualifizieren
Rechtliche Grundlagen
Fortbildungsregelungen können durch die zuständigen Stellen oder als bundeseinheitliche Regelung durch Rechtsverordnung erlassen werden.
Die Fortbildungregelung hat festzulegen:
1. Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses
2. Ziel, Inhalt und Anforderungen
3. Zulassungsvoraussetzungen
4. Prüfungsverfahren
Berufsbildungsplanung, - statistik und - forschung
mit dem Ausbildungsplatzförderungsgesetz bzw. dem Berufsbildungsförderungsgesetz wurde zum ersten Mal eine Grundlage für eine laufende bundeszentrale Erfassung der Berufsbildungssituation in Deutschland und für eine abgestimmte und den technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen entsprechende Zukunftsplanung im Bereich Bildungsplanung geschaffen.
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz
Berufsbildungsstatistik
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung**
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz
Berufsbildungsstatistik
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung**
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
Bundesinstitut für Berufsbildung und andere
Bundesinstitut für Berufsbildung
- Vorbereitung Aus- und Fortbildungsordnungen
- Förderung von Modellversuchen
- Internationale Zusammenarbeit
- Unterstützung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten
- Berufsbildungsforschung
- Verzeichnis anerkannter Ausbildungsberufe
- berufsbildender Fernunterricht, Prüfung und Anerkennung
Institute und Ausschüsse
Bundesebene: Bundesinstitut für Berufsbildung - Hauptausschuss im BIBB - Spitzenverbände
Landesebene: Landesausschuss für Berufsbildung
Regionalebene: Prüfungsausschuss - Zuständige Stellen - Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
- Vorbereitung Aus- und Fortbildungsordnungen
- Förderung von Modellversuchen
- Internationale Zusammenarbeit
- Unterstützung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten
- Berufsbildungsforschung
- Verzeichnis anerkannter Ausbildungsberufe
- berufsbildender Fernunterricht, Prüfung und Anerkennung
Institute und Ausschüsse
Bundesebene: Bundesinstitut für Berufsbildung - Hauptausschuss im BIBB - Spitzenverbände
Landesebene: Landesausschuss für Berufsbildung
Regionalebene: Prüfungsausschuss - Zuständige Stellen - Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
Bundesinstitut für Berufsbildung II
1970 auf der Grundlage des BBiG von 1969 als "Bundesinstitut für Berufsbildungsforschung" gegründet
- bis 1976 Berufsbildungsforschung, danach Ausdehnung auf Förderung und Gestaltung der beruflichen Bildung vor dem Hintergrund der Krise auf dem Ausbildungsstellenmarkt - mehr Transparenz auf dem Ausbildungsstellenmarkt
- die Regelungen zum BIBB wurden aus dem Berufsbildungsgesetz ausgegliedert und in das 1976 neu verabschiedete Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG) eingefügt
BIBB = bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des BMBF - d.h. es hat auch Übereinstimmung mit der Bildungspolitik der Bundesregierung zu achten
Aufgaben BIBB
Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung; Dienstleistungs- und Beratungsfunktione für Politik, Wissenschaft und Praxis
Eigenforschung des Instituts auf Grundlage eines jährlichen Forschungsprogramms - im Hauptausschuss des BIBB beschlossen
nach Weisung des BMBF
an der Vorbereitung der AO und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG mitzuwirken, an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts mitzuwirken, an der Durchführung der Berufsbildungsstatistik mitzuwirken, Modellversuche fördern
Aufgaben des Hauptausschusses
Beratung der Bundesregierung; Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht; Forschungsprogramm des BIBB
Neu: Einrichtung des Wissenschaftlichen Beirates mit bis zu sieben Fachleuten
- bis 1976 Berufsbildungsforschung, danach Ausdehnung auf Förderung und Gestaltung der beruflichen Bildung vor dem Hintergrund der Krise auf dem Ausbildungsstellenmarkt - mehr Transparenz auf dem Ausbildungsstellenmarkt
- die Regelungen zum BIBB wurden aus dem Berufsbildungsgesetz ausgegliedert und in das 1976 neu verabschiedete Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG) eingefügt
BIBB = bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des BMBF - d.h. es hat auch Übereinstimmung mit der Bildungspolitik der Bundesregierung zu achten
Aufgaben BIBB
Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung; Dienstleistungs- und Beratungsfunktione für Politik, Wissenschaft und Praxis
Eigenforschung des Instituts auf Grundlage eines jährlichen Forschungsprogramms - im Hauptausschuss des BIBB beschlossen
nach Weisung des BMBF
an der Vorbereitung der AO und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG mitzuwirken, an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts mitzuwirken, an der Durchführung der Berufsbildungsstatistik mitzuwirken, Modellversuche fördern
Aufgaben des Hauptausschusses
Beratung der Bundesregierung; Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht; Forschungsprogramm des BIBB
Neu: Einrichtung des Wissenschaftlichen Beirates mit bis zu sieben Fachleuten
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Pflichten des Auszubildenden
beziehen sich vor allem auf das Verhalten während der Ausbildung
- Lernpflicht
- Sorgfaltspflicht
- Teilnahmepflicht
- Weisungsgebundenheit
- Verschwiegenheitspflicht
Pflichtverletzungen
Wird durch schuldhafte Pflichtverletzung des Ausbildenden dem Auszubildenden ein Schaden zugefügt, so hat dieser nach dem BBiG Rechtsanspruch auf Schadensersatz. Schadensersatz kommt auch in Frage, wenn das Ausbildungsverhältnis "aus wichtigem Grund" gekündigt wird.
Ausbildungszeit
Jedes Asubildungsverhältnis beginnt mit einer Probezeit
Verkürzung durch Anrechnung möglich - Antrag über zuständige Stelle, wenn anzunehmen ist, dass der Auszubildenden das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht. Verlängerung nur in Ausnahmefällen
- Lernpflicht
- Sorgfaltspflicht
- Teilnahmepflicht
- Weisungsgebundenheit
- Verschwiegenheitspflicht
Pflichtverletzungen
Wird durch schuldhafte Pflichtverletzung des Ausbildenden dem Auszubildenden ein Schaden zugefügt, so hat dieser nach dem BBiG Rechtsanspruch auf Schadensersatz. Schadensersatz kommt auch in Frage, wenn das Ausbildungsverhältnis "aus wichtigem Grund" gekündigt wird.
Ausbildungszeit
Jedes Asubildungsverhältnis beginnt mit einer Probezeit
Verkürzung durch Anrechnung möglich - Antrag über zuständige Stelle, wenn anzunehmen ist, dass der Auszubildenden das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht. Verlängerung nur in Ausnahmefällen
Ausbildungsvertrag
Kündigung
jede Kündigung muss schriftlich und nach Ablauf der Probezeit unter Angabe der Gründe erfolgen.
- während der Probezeit mit sofortiger Wirkung und ohne Gründe
außerordentliche Kündigung: aus wichtigem Grund nach Ablauf der Probezeit
Kollektives Arbeitsrecht
der Betriebsrat ist das gesetzliche Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, insbesondere in sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und zur Wahrung der betrieblichen Mitbestimmung gegenüber dem Arbeitgeber in privaten Betrieben.
Betriebsverfassunsgesetz: wesentliche Rechte des Betriebsrates
Informations- und Vorschlagsrecht bei der Personalplanung; Mitwirkungspflicht bei weiteren Personalfragen
In Angelegenheiten der Beschäftigungssicherung hat der Betriebsrat ein Initiativrecht
Arbeitgeber und Betriebsrat werden in der allg. Verpflichtung gemeinsam angehalten, zusammen mit den zuständigen Stellen die Berufsbildung zu fördern und den Arbeitnehmern die Teilnahme an Maßnahmen zu ermöglichen.
jede Kündigung muss schriftlich und nach Ablauf der Probezeit unter Angabe der Gründe erfolgen.
- während der Probezeit mit sofortiger Wirkung und ohne Gründe
außerordentliche Kündigung: aus wichtigem Grund nach Ablauf der Probezeit
Kollektives Arbeitsrecht
der Betriebsrat ist das gesetzliche Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, insbesondere in sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und zur Wahrung der betrieblichen Mitbestimmung gegenüber dem Arbeitgeber in privaten Betrieben.
Betriebsverfassunsgesetz: wesentliche Rechte des Betriebsrates
Informations- und Vorschlagsrecht bei der Personalplanung; Mitwirkungspflicht bei weiteren Personalfragen
In Angelegenheiten der Beschäftigungssicherung hat der Betriebsrat ein Initiativrecht
Arbeitgeber und Betriebsrat werden in der allg. Verpflichtung gemeinsam angehalten, zusammen mit den zuständigen Stellen die Berufsbildung zu fördern und den Arbeitnehmern die Teilnahme an Maßnahmen zu ermöglichen.
Jugend- und Auszubildendenvertretung
in allen Betrieben, die mind. 5 Jugendliche und Auszubildende beschäftigen, kann eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt werden.
- für jugendlche Arbeitnehmer unter 18 Jahren und der zur Ausbildung Beschäftigten unter 25 Jahren
- Betriebsrat vergleichbar
Tarifrecht
Grundlage: Tarifvertragsgesetz von 1949
Tarifpartner Gewerkschaften und Verband
Vereinbarungen zur Lohnhöhe und Arbeitsbedingungen
Mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfassen die Rechtsnormen des Tarifvertrags in seinem Geltungsbereich auch die bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Vereinbarungen zur Arbeitsförderung haben deutlich zugenommen
Arbeitsförderung
Anfänge: Einführung einer staatlichen Arbeitslosenversicherung und Gründung der "Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" auf der Grundlage des 1927 verabschiedeten Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
- für jugendlche Arbeitnehmer unter 18 Jahren und der zur Ausbildung Beschäftigten unter 25 Jahren
- Betriebsrat vergleichbar
Tarifrecht
Grundlage: Tarifvertragsgesetz von 1949
Tarifpartner Gewerkschaften und Verband
Vereinbarungen zur Lohnhöhe und Arbeitsbedingungen
Mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfassen die Rechtsnormen des Tarifvertrags in seinem Geltungsbereich auch die bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Vereinbarungen zur Arbeitsförderung haben deutlich zugenommen
Arbeitsförderung
Anfänge: Einführung einer staatlichen Arbeitslosenversicherung und Gründung der "Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" auf der Grundlage des 1927 verabschiedeten Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
Arbeitsförderung
1969 Umbenennung in Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
- Arbeitsförderungsgesetz von 1969
- Kernstück der aktiven Arbeitsmarktpolitik: individuelle und institutionelle Förderung der beruflichen Bildung
- Integration der Arbeitsförderung in das Sozialgesetzbuch 1998
- 2004 neu benannte Bundesagentur für Arbeit als Träger der Arbeitsförderung
- Wandel von aktiver zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik
- Grundsatz: "Fordern und Fördern"
Veränderungen in der Arbeitsförderung
- Verbesserung der Qualität und Schnelligkeit des Vermittlungsprozesses
- Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten
- Weiterentwicklung des aktivierenden Ansatzes der Instrumente
- Vereinfachung des Leistungsrechts der Arbeitslosenversicherung
- Zusammenführung der Instrumente
- Arbeitsförderungsgesetz von 1969
- Kernstück der aktiven Arbeitsmarktpolitik: individuelle und institutionelle Förderung der beruflichen Bildung
- Integration der Arbeitsförderung in das Sozialgesetzbuch 1998
- 2004 neu benannte Bundesagentur für Arbeit als Träger der Arbeitsförderung
- Wandel von aktiver zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik
- Grundsatz: "Fordern und Fördern"
Veränderungen in der Arbeitsförderung
- Verbesserung der Qualität und Schnelligkeit des Vermittlungsprozesses
- Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten
- Weiterentwicklung des aktivierenden Ansatzes der Instrumente
- Vereinfachung des Leistungsrechts der Arbeitslosenversicherung
- Zusammenführung der Instrumente
Instrumente und Leistungen der Arbeitsförderung
unterstützt Ausgleich am Arbeitsmarkt, durch Beratung und Verbesserung der Möglichkeiten von benachteiligten Ausbildungs- und Arbeitssuchenden
Mögliche Leistungen für Arbeitnehmer
- Berufsberatung und Vermittlung
- Trainingsmaßnahmen und Eignungsfeststellung
- Mobilitätshilfen und Arbeitnehmerhilfe
- Überbrückungsgeld und Existenzgründerzuschuss
- Förderung der Berufsausbildung und - vorbereitung
- der beruflichen Weiterbildung
Mögliche Leistungen für Arbeitnehmer
- Berufsberatung und Vermittlung
- Trainingsmaßnahmen und Eignungsfeststellung
- Mobilitätshilfen und Arbeitnehmerhilfe
- Überbrückungsgeld und Existenzgründerzuschuss
- Förderung der Berufsausbildung und - vorbereitung
- der beruflichen Weiterbildung
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Ausschüsse
Landesausschuss für Berufsbildung
Zusammensetzung aus einer gleich großen Zahl von Beauftragten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der obersten Landesbehörden
zur Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
Aufgabe: auf Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Berufsbildung hinwirken
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss
Beratung und Abstimmung neuer AO mit den Kultusministern der Länder
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
Mitwirkungs- und Mitbestimmungsorgan, dem je sechs Beauftragte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie sechs Lehrer an berufsbildenden Schulen angehören.
Überwachungs- und Beschlussorgan der zuständigen Stelle für das von dieser zu erlassende Satzungsrecht im Bereich beruflicher Bildung
Zusammensetzung aus einer gleich großen Zahl von Beauftragten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der obersten Landesbehörden
zur Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
Aufgabe: auf Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Berufsbildung hinwirken
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss
Beratung und Abstimmung neuer AO mit den Kultusministern der Länder
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
Mitwirkungs- und Mitbestimmungsorgan, dem je sechs Beauftragte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie sechs Lehrer an berufsbildenden Schulen angehören.
Überwachungs- und Beschlussorgan der zuständigen Stelle für das von dieser zu erlassende Satzungsrecht im Bereich beruflicher Bildung
Berufsbildungsplanung, - statistik und - forschung
mit dem Ausbildungsplatzförderungsgesetz bzw. dem Berufsbildungsförderungsgesetz wurde zum ersten Mal eine Grundlage für eine laufende bundeszentrale Erfassung der Berufsbildungssituation in Deutschland und für eine abgestimmte und den technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen entsprechende Zukunftsplanung im Bereich Bildungsplanung geschaffen.
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz**
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz**
Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Berufsbildungsstatistik
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
Grenzen Sie die beiden Begriffe Mittelstandspolitik und Mittelstandsbewegung voneinander ab
Mittelstandspolitik
• Kaiserreich
• Novellen der Gewerbeordnungen von 1878, 1897(Handwerkerschutzgesetz)
und 1908 („kleiner“ Befähigungsnachweis) im Kontext staatlicher Mittelstandspolitik
Mittelstandsbewegung
• Zünfte
• Handwerk
• Alte Zustände
• Kaiserreich
• Novellen der Gewerbeordnungen von 1878, 1897(Handwerkerschutzgesetz)
und 1908 („kleiner“ Befähigungsnachweis) im Kontext staatlicher Mittelstandspolitik
Mittelstandsbewegung
• Zünfte
• Handwerk
• Alte Zustände
Kerschensteiners Berufsbildungstheorie
Berufsbildungstheorie Kerschensteiners:
„Der Weg zum idealen Menschen führt nur über den brauchbaren Menschen. Der brauchbare Mensch ist aber derjenige, der seine und seines Volkes Arbeit anerkennt und den Willen und die Kraft besitzt, sie zu tun. Nur in dem Maß, wie ihm dies gelingt, kann eine Nation ihn als Menschen bewerten [...]. Die Berufsbildung steht an der Pforte zur Menschenbildung.“
Kerschensteiner setzt Beruflichkeit und staatsbürgerliche Erziehung gleich. Berufsbildung gilt als Vorraussetzung für "allgemeine Menschenbildung".
„Der Weg zum idealen Menschen führt nur über den brauchbaren Menschen. Der brauchbare Mensch ist aber derjenige, der seine und seines Volkes Arbeit anerkennt und den Willen und die Kraft besitzt, sie zu tun. Nur in dem Maß, wie ihm dies gelingt, kann eine Nation ihn als Menschen bewerten [...]. Die Berufsbildung steht an der Pforte zur Menschenbildung.“
Kerschensteiner setzt Beruflichkeit und staatsbürgerliche Erziehung gleich. Berufsbildung gilt als Vorraussetzung für "allgemeine Menschenbildung".
Kerschensteiners Berufsbildungstheorie (Legitimationsgrundlage)
Legitimationsgrundlage:
Indem Kerschensteiner die Fortbildungsschule beruflich ausrichtet, hat er einen legitimen Weg gefunden, politische Themen bzw, politische Erziehung in der beruflichen Fortbildungsschule durchzusetzen.
Mit der auf Integrationsansprüche abzielenden, beruflich ausgerichteten Bildungstheorie hat er die Legitimationsgrundlage geschaffen.
Eine reine berufliche Ausrichtung ohne die Theorie im Hintergrund hätte diese päd. Legitimation nicht geschaffen. Das ist eine kleine, aber sehr wichtige Präzisierung!
Indem Kerschensteiner die Fortbildungsschule beruflich ausrichtet, hat er einen legitimen Weg gefunden, politische Themen bzw, politische Erziehung in der beruflichen Fortbildungsschule durchzusetzen.
Mit der auf Integrationsansprüche abzielenden, beruflich ausgerichteten Bildungstheorie hat er die Legitimationsgrundlage geschaffen.
Eine reine berufliche Ausrichtung ohne die Theorie im Hintergrund hätte diese päd. Legitimation nicht geschaffen. Das ist eine kleine, aber sehr wichtige Präzisierung!
Kritische Würdigung von Kerschensteiners Berufsbildungstheorie (Errungenschaften)
1. Errungenschaften:
- Grundstein für die Entwicklung der Berufsschule wurde gelegt
- Institutionalisierung der beruflichen Bildung wird durch Einführung des Berufsprinzips vorangetrieben
- schlüssige Legitimationsgrundlage für reformierte Fortbildungsschule wurde geliefert
- Tendenz zur Orientierung am Beruf war trotz aller Einschränkungen pädagogisch und nicht ökonomisch motiviert
- Grundstein für die Entwicklung der Berufsschule wurde gelegt
- Institutionalisierung der beruflichen Bildung wird durch Einführung des Berufsprinzips vorangetrieben
- schlüssige Legitimationsgrundlage für reformierte Fortbildungsschule wurde geliefert
- Tendenz zur Orientierung am Beruf war trotz aller Einschränkungen pädagogisch und nicht ökonomisch motiviert
Kritische Würdigung von Kerschensteiners Berusbildungstheorie (Bedenkliches)
2. Bedenkliches:
- politische Vereinnahmung und damit Behinderung des Demokratisierungsprozesses
- Verknüpfung von Menschenwürde, gesellschaftlicher Brauchbarkeit und nationalstaatlicher Ambitionen
- harmonistisches Schulkonzept, Bildung auf politische und betriebliche Integrationsansprüche ausgerichtet
- keine Aufhebung der Bildungsbegrenzung für untere Schichten ( brauchbarer Bürger impliziert Gehorsam)
- Inhalte der Berufsbildungstheorie gehen an der sehr unerfreulichen, durch Ausbeutung gekennzeichneteten beruflichen Wirklichkeit der unteren Schichten, auf die sie ja bezogen ist, völlig vorbei.
- politische Vereinnahmung und damit Behinderung des Demokratisierungsprozesses
- Verknüpfung von Menschenwürde, gesellschaftlicher Brauchbarkeit und nationalstaatlicher Ambitionen
- harmonistisches Schulkonzept, Bildung auf politische und betriebliche Integrationsansprüche ausgerichtet
- keine Aufhebung der Bildungsbegrenzung für untere Schichten ( brauchbarer Bürger impliziert Gehorsam)
- Inhalte der Berufsbildungstheorie gehen an der sehr unerfreulichen, durch Ausbeutung gekennzeichneteten beruflichen Wirklichkeit der unteren Schichten, auf die sie ja bezogen ist, völlig vorbei.
Welche gesellschaftliche Funktion war mit der traditionellen zünftigen Ausbildung verbunden?
- Erziehung, Sozialisation, Einführung in die gesellschaftliche Rolle
- Lehrling lebt im Haushalt des Meisters
- Vermittlung des Handwerks "en passant"
• Einführung in die gesellschaftliche Rolle
• Sozialisationsaspekt vor Qualifikationsaspekt
• Tüchtigkeit und Ehrbarkeit wichtige Faktoren
- Lehrling lebt im Haushalt des Meisters
- Vermittlung des Handwerks "en passant"
• Einführung in die gesellschaftliche Rolle
• Sozialisationsaspekt vor Qualifikationsaspekt
• Tüchtigkeit und Ehrbarkeit wichtige Faktoren
Wann wurde die Gewerbefreiheit eingeführt? Warum? Und welche Folgen hat dies?
- 1811
- wirtschaftliche Liberalisierung, Förderung des Marktes
- jeder durfte ein Gewerbe betreiben
- jeder (ohne Befähigungsnachweis) durfte einen Lehrling halten,
- keine staatliche Kontrolle mehr über die Ausbildung
- Auflösung des Zunftzwangs
- Ausbildungsverträge gleich Privatverträge
- Abschaffung der Abschlussprüfungen
- wirtschaftliche Liberalisierung, Förderung des Marktes
- jeder durfte ein Gewerbe betreiben
- jeder (ohne Befähigungsnachweis) durfte einen Lehrling halten,
- keine staatliche Kontrolle mehr über die Ausbildung
- Auflösung des Zunftzwangs
- Ausbildungsverträge gleich Privatverträge
- Abschaffung der Abschlussprüfungen
Welche Entwicklung nahm die GO zwischen 1811 und 1870?
1845: Definition Lehrlingsstatus, Wieder-Einführung der Gesellenprüfung (freiwillig), kleiner Befähigungsnachweis, staatliche Genehmigung für die Ausübung bestimmter Berufe
1849: Erweiterung der Liste der Berufe deren Ausübung an die Meisterprüfung gekoppelt wird, obligatorische Gesellenprüfung
1849: Erweiterung der Liste der Berufe deren Ausübung an die Meisterprüfung gekoppelt wird, obligatorische Gesellenprüfung
Welche Argumente haben die Zünfte gegen die Gewerbefreiheit?
- Wirtschaftliche Schwächung der Handwerkerschaft
> Konkurrenz, Massenproduktion
- sinkende Ausbildungsqualität (keine Kontrolle)
- häufige Ausbildungsabbrüche durch die Lehrlinge
- Verbreitung der Lehrlingszüchterei
- Bedrohung der ständischen Verfasstheit
> Konkurrenz, Massenproduktion
- sinkende Ausbildungsqualität (keine Kontrolle)
- häufige Ausbildungsabbrüche durch die Lehrlinge
- Verbreitung der Lehrlingszüchterei
- Bedrohung der ständischen Verfasstheit
Welche Novellen gab es zur GO ab 1870?
1881: erster Schritt zur Durchsetzung des Selbstverwaltungsprinzips
im Handwerk, Aufsichtspflicht der Lehrlingsausbildung wird
von der Polizei an die Innungen übergeben
1897: Handwerkerschutzgesetz
1908: Einführung kleiner Befähigungsnachweis
1934: Einführung großer Befähigungsnachweis
im Handwerk, Aufsichtspflicht der Lehrlingsausbildung wird
von der Polizei an die Innungen übergeben
1897: Handwerkerschutzgesetz
1908: Einführung kleiner Befähigungsnachweis
1934: Einführung großer Befähigungsnachweis
Warum wurden die Fortbildungsschulen gegründet? Woraus?
Gegründet aus den Sonntagsschulen, um Erziehungslücke zwischen Volksschule und Militärdienst zu schließen.
Politik wollte verhindern, dass die Jugend sich mit sozialdemokratischem (oder kommunistischem) Gedankengut auseinandersetzt.
- Verminderung der Jugendkriminaität
Politik wollte verhindern, dass die Jugend sich mit sozialdemokratischem (oder kommunistischem) Gedankengut auseinandersetzt.
- Verminderung der Jugendkriminaität
Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase in der betrieblichen Ausbildung?
- 1870 Gewerbeordnung
- 1881 Aufsichtspflicht: Übertragung an Innungen
- 1897 Handwerkerschutzgesetz
- 1908 kleiner Befähigungsnachweis
Mittelstandsbewegung: wesentliche Forderungen an das liberale Gewerberecht
- 1881 Aufsichtspflicht: Übertragung an Innungen
- 1897 Handwerkerschutzgesetz
- 1908 kleiner Befähigungsnachweis
Mittelstandsbewegung: wesentliche Forderungen an das liberale Gewerberecht
Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase der Berufsschule?
- schließen der Erziehungslücke (Schule-Militär)
- Einführung der Fortbildungsschulen mit dem Ziel der Sozialisation
bzw. gesellschaftlichen Integration
- ab 1900 beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der
Handwerksausbildung nach Kerschensteiner
- Einführung der Fortbildungsschulen mit dem Ziel der Sozialisation
bzw. gesellschaftlichen Integration
- ab 1900 beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der
Handwerksausbildung nach Kerschensteiner
Was sind die wesentlichen Merkmale der betrieblichen Ausbildung in der Konsolidierungsphase?
- 1926 Gründung des AfB
- 1935 Gleichstellung der Facharbeiterprüfungen mit den
Gesellenprüfungen
- 1934 Einführung großer Befähigungsnachweis, damit einheitliche
Regelung der Berufsausbildung: Liste mit staatlich anerkannten
Berufen im Handwerk, fachliche Vorschriften für Ausbildung,
Meister und Gesellenprüfungen
- 1969 BBIG
- 1935 Gleichstellung der Facharbeiterprüfungen mit den
Gesellenprüfungen
- 1934 Einführung großer Befähigungsnachweis, damit einheitliche
Regelung der Berufsausbildung: Liste mit staatlich anerkannten
Berufen im Handwerk, fachliche Vorschriften für Ausbildung,
Meister und Gesellenprüfungen
- 1969 BBIG
Was ist der DATSCH?
- Gegründet 1909
-Deutscher Ausschuss für technisches Schulwesen
- Abgrenzung der Berufe: Einteilung der Facharbeiter in gelernte und angelernte
- inhaltliche Festlegung des Lehrberufs
- erstes Ordnungskonzept, wurde in den folgenden Jahren auf weitere Wirtschaftszweige ausgedient
- Basis für die Entwicklung neuer Berufsfelder
-Deutscher Ausschuss für technisches Schulwesen
- Abgrenzung der Berufe: Einteilung der Facharbeiter in gelernte und angelernte
- inhaltliche Festlegung des Lehrberufs
- erstes Ordnungskonzept, wurde in den folgenden Jahren auf weitere Wirtschaftszweige ausgedient
- Basis für die Entwicklung neuer Berufsfelder
Was geschah zwischen 1945 und 1970 im Bereich der Berufsschule?
1945-1970 Restauration
- materielle und technische Verbesserungen:
Neue Organisationsstrukturen, neue Berufsschulbauten, spezielle
Lehr- und Unterrichtsmittel, verbesserte Lehrerbesoldung
- Erhöhung der Qualität
- Festigung des Status Berufsschule als Institution
- materielle und technische Verbesserungen:
Neue Organisationsstrukturen, neue Berufsschulbauten, spezielle
Lehr- und Unterrichtsmittel, verbesserte Lehrerbesoldung
- Erhöhung der Qualität
- Festigung des Status Berufsschule als Institution
Die Kunstfigur des katholischen Arbeitermädchens vom Lande wurde in den 1960er Jahren geschaffen und soll 4 Benachteiligungsdimension aufzeigen, an denen sich die Selektivität des Bildungs- und Ausbildungssystems in Deutschland beschreiben lässt.
Kunstfigur des katholischen Arbeitermädchens:
konfessionelle,
schichtspezifische,
geschlechtsspezifische und
regionale Unterschiede bzw. Benachteiligungsdimensionen
Figur ist heute ungeeignet, die Benachteiligungsdemensionen aufzuzeigen. Sie müsste an die heutigen Situationen / an die heutige Gesellschaft angepasst werden.
konfessionelle,
schichtspezifische,
geschlechtsspezifische und
regionale Unterschiede bzw. Benachteiligungsdimensionen
Figur ist heute ungeeignet, die Benachteiligungsdemensionen aufzuzeigen. Sie müsste an die heutigen Situationen / an die heutige Gesellschaft angepasst werden.
Welche Erträge kann Bildung haben?
>Verbindung zwischen Schulbildung und Abschlusschancen
2002 Arbeitslosenquote 10 %, davon
ohne formale Bildungsabschluss 23 %
Hochschulabsolventen 4 %
- Einkommen steigt beziehungsweise sinkt mit dem Bildungsabschluss
- Nicht nur ökonomischer Erträge sondern auch persönliche
- höhere Bildung ermöglicht den gesundereLebensführung
- höhere Bildung steigert das politische Interesse
2002 Arbeitslosenquote 10 %, davon
ohne formale Bildungsabschluss 23 %
Hochschulabsolventen 4 %
- Einkommen steigt beziehungsweise sinkt mit dem Bildungsabschluss
- Nicht nur ökonomischer Erträge sondern auch persönliche
- höhere Bildung ermöglicht den gesundereLebensführung
- höhere Bildung steigert das politische Interesse
Steuerungselemente: Output, Outcome - Was bedeutet es?
Output:
nachweisbare Erfolge am Ende des Bildungsganges
Leistungen, Bildungsabschlüsse, Haltungen
Art wie Lernergebnis am Ende des Bildungsganges ermittelt und zertifiziert werden
Outcome:
langfristige Wirkung des Bildungserwerbs (berufliche Erfolg, soziale Teilhabe)
nicht steuerbar
nachweisbare Erfolge am Ende des Bildungsganges
Leistungen, Bildungsabschlüsse, Haltungen
Art wie Lernergebnis am Ende des Bildungsganges ermittelt und zertifiziert werden
Outcome:
langfristige Wirkung des Bildungserwerbs (berufliche Erfolg, soziale Teilhabe)
nicht steuerbar
Steuerungselemente: Prozess - Bedeutung?
Schuleebene:
- Struktur des bildungsgangspezifischen Arbeitsabläufe (sozialpädagogische Betreuung, Nachmittagsangebote)
- Schulmanagement (Schulleiterausbildung)
- kollegiale Kooperation (Fachkonferenzen)
- Personalentwicklung (Weiterbildung)
Klassenebene:
- Unterrichtsqualität (Methoden)
- Leistungsbeurteilung (Bestimmungen und Versetzungen)
- Lernmaterialien (Auswahl und Finanzierung)
- Struktur des bildungsgangspezifischen Arbeitsabläufe (sozialpädagogische Betreuung, Nachmittagsangebote)
- Schulmanagement (Schulleiterausbildung)
- kollegiale Kooperation (Fachkonferenzen)
- Personalentwicklung (Weiterbildung)
Klassenebene:
- Unterrichtsqualität (Methoden)
- Leistungsbeurteilung (Bestimmungen und Versetzungen)
- Lernmaterialien (Auswahl und Finanzierung)
Steuerungselemente: Input - Bedeutung?
Schulstruktur -> dreigliedriges Schulsystem
Qualifikation der Lehrer -> Hochschulabschluss
Qualifikation der Schüler -> Vorqualifikation
finanzielle Ressourcen -> kleinere Klassen, größeres
Unterrichtsvolumen
Bildungsziele: Vorgaben für Bildungsgänge und Jahrgangsstufen
Qualifikation der Lehrer -> Hochschulabschluss
Qualifikation der Schüler -> Vorqualifikation
finanzielle Ressourcen -> kleinere Klassen, größeres
Unterrichtsvolumen
Bildungsziele: Vorgaben für Bildungsgänge und Jahrgangsstufen
Welche Bedeutung hat die Weiterbildung? Für wen ist sie besonders wichtig?
- Weiterbildung wird zu einem wichtigen Bestandteil der Biografie (Globalisierung)
- unqualifizierte beziehungsweise unterqualifizierter werden zu Globalisierungsverlierer
- Untersuchungen zeigen, das am Ende der Pflichtschulzeit bis zu 25 % der Jugendlichen nicht die nötigen Kompetenzen hätte einen Beruf zu erlernen (Risikogruppe zu großen Teilen mit Migrationshintergrund, sozial schwache Familien; schwerer Zugang zur beruflichen Weiterbildung)
- unqualifizierte beziehungsweise unterqualifizierter werden zu Globalisierungsverlierer
- Untersuchungen zeigen, das am Ende der Pflichtschulzeit bis zu 25 % der Jugendlichen nicht die nötigen Kompetenzen hätte einen Beruf zu erlernen (Risikogruppe zu großen Teilen mit Migrationshintergrund, sozial schwache Familien; schwerer Zugang zur beruflichen Weiterbildung)
Was kann man zur dualen Berufsausbildung sagen? Wieviel Prozent eines Jahrgangs absolvieren eine Ausbildung im DS? Wieviele anerkannte Ausbildungsberufe gibt es? Wieviele Absolventen des allg. BS besuchen eine berufliche VZ-Schule?
50 Prozent Ausbildung im dualen System
350 anerkannter Ausbildungsberufe
20 % berufliche Vollzeitschulen
350 anerkannter Ausbildungsberufe
20 % berufliche Vollzeitschulen
Reformtendenzen
- Schulautonomie
- Flexibilisierung Einschulungsalter
- Verzicht auf Zurückstellung
- Klasse eins und zwei pädagogische Einheit
- stärkere Gewichtung der Schullaufbahnempfehlung
- G 8 (Verkürzung der Gymnasialzeit)
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe
- Ausweitung Ganztagsschulen
- Flexibilisierung Einschulungsalter
- Verzicht auf Zurückstellung
- Klasse eins und zwei pädagogische Einheit
- stärkere Gewichtung der Schullaufbahnempfehlung
- G 8 (Verkürzung der Gymnasialzeit)
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe
- Ausweitung Ganztagsschulen
Warum werden in Deutschland die tradierten Steuerungselemente infrage gestellt?
Schwerpunkt: INPUT und PROZESS
- fehlende Outputsteuerung
- mittelmäßiges Abschneiden in internationalen Leistungsvergleichsstudien
-Auseinanderentwicklung der Bundesländer
- zunehmende Schulautonomie
- innerdeutsche Leistungsspreizung
- fehlende Outputsteuerung
- mittelmäßiges Abschneiden in internationalen Leistungsvergleichsstudien
-Auseinanderentwicklung der Bundesländer
- zunehmende Schulautonomie
- innerdeutsche Leistungsspreizung
Chancenungleichheiten: Kinder der Arbeitsmigranten
- 10 % aller Schüler in Deutschland
- sind überproportional in sonder- und Hauptschulen
42 % Hauptschulabschluss 18 % ohne Schulabschluss
- unterproportional in Realschule und Gymnasium
32 % mittlerer Abschluss 13 % allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Betrifft hauptsächlich die Kinder, deren Eltern beide im Ausland geboren sind
- sind überproportional in sonder- und Hauptschulen
42 % Hauptschulabschluss 18 % ohne Schulabschluss
- unterproportional in Realschule und Gymnasium
32 % mittlerer Abschluss 13 % allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Betrifft hauptsächlich die Kinder, deren Eltern beide im Ausland geboren sind
Chancenungleichheiten: Schicht
- Beteiligung Kindergarten und Hort keine schichtspezifischen Unterschiede
- 1989 noch stark ausgeprägt: Anteil Arbeiterkinder auf dem Gymnasium 11 %, 58 % aus beamten Familien
Hauptschule 58 % Arbeiterkinder
1989 stammten 38 % aller Dreizehn des vierzehnjährigen aus Arbeiterfamilien
Pisa: in keinem anderen Land ist der Zusammenhang zwischen Schicht und Bildung so eng wie in Deutschland
1998:64 % Beamtenkinder Hochschulreife / Fachhochschulreife als Ziel des Bildungsganges
2000:54 % Beamtenkinder an Unis und 19 % an Fachhochschulen, aber nur 6 % der Arbeiterkinder (!)
Weiterbildung: 31 % Arbeiter, 68 % beamten
Karriereaussichten: der Arbeiterkinder schlechter
- 1989 noch stark ausgeprägt: Anteil Arbeiterkinder auf dem Gymnasium 11 %, 58 % aus beamten Familien
Hauptschule 58 % Arbeiterkinder
1989 stammten 38 % aller Dreizehn des vierzehnjährigen aus Arbeiterfamilien
Pisa: in keinem anderen Land ist der Zusammenhang zwischen Schicht und Bildung so eng wie in Deutschland
1998:64 % Beamtenkinder Hochschulreife / Fachhochschulreife als Ziel des Bildungsganges
2000:54 % Beamtenkinder an Unis und 19 % an Fachhochschulen, aber nur 6 % der Arbeiterkinder (!)
Weiterbildung: 31 % Arbeiter, 68 % beamten
Karriereaussichten: der Arbeiterkinder schlechter
Chancenungleichheiten: Geschlecht
Heute Mädchen Mehrheit bei dem mittleren Bildungsabschlüssen: 51 % mittlerer Bildungsabschluss
und allgemeiner Hochschulreife 55 %
Fachhochschulreife 44 %
mit Hauptschulabschluss 41 %, leicht hinter den Männern
ohne Abschluss 37 %
>Gleichziehen in allen sozialen Schichten
- Mädchen im Pisa Test leistungsstärker
- Fortschritt in der beruflichen Bildung nur zum Teil: 52 % Mädchen an der Uni und 38 % an den Fachhochschulen
- im dualen System heute noch geschlechtsspezifische Unterschiede: häufiger ohne Berufsausbildung, Ausbildungsberufe decken schmales Berufsspektrum ab
>bewirkt durch familiäre und schulische Sozialisation
und allgemeiner Hochschulreife 55 %
Fachhochschulreife 44 %
mit Hauptschulabschluss 41 %, leicht hinter den Männern
ohne Abschluss 37 %
>Gleichziehen in allen sozialen Schichten
- Mädchen im Pisa Test leistungsstärker
- Fortschritt in der beruflichen Bildung nur zum Teil: 52 % Mädchen an der Uni und 38 % an den Fachhochschulen
- im dualen System heute noch geschlechtsspezifische Unterschiede: häufiger ohne Berufsausbildung, Ausbildungsberufe decken schmales Berufsspektrum ab
>bewirkt durch familiäre und schulische Sozialisation
Wie wirken sich die Strukturmerkmale des allgemeinen Bildungssystems auf die Chancengleichheit aus?
- Verteilung nach der Grundschule in die verschiedenen Schulformen der SEK I offiziell nach dem Leistungsprinzip, häufig
spielt aber auch Schichtzugehörigkeit eine Rolle
- "Einstufung" bei der Einschulung, Evtl. Zuweisung zur
Förderschule-> prägend für die gesamte Schullaufbahn
- Übergang in die Sekundarstufe 2: Das Schulmilieu beeinflusst ggf. die Aspirationen der Schüler
>ohne Abschluss (fast) keine Chance auf dem
Ausbildungsstellenmarkt
spielt aber auch Schichtzugehörigkeit eine Rolle
- "Einstufung" bei der Einschulung, Evtl. Zuweisung zur
Förderschule-> prägend für die gesamte Schullaufbahn
- Übergang in die Sekundarstufe 2: Das Schulmilieu beeinflusst ggf. die Aspirationen der Schüler
>ohne Abschluss (fast) keine Chance auf dem
Ausbildungsstellenmarkt
Kurzer historischer Abriss
1880er Schulpflicht für alle Kinder durchgesetzt
1778 1. Abiturreglement (noch nicht bindend)
1812 2. Abiturreglement (Abitur Voraussetzung für Staatsexamen)
1834 3. Abiturreglement (Wort Voraussetzung für Studium und die) Bildungskonzept: Allgemeinbildung, alte Sprachen Schwerpunkt
Niederes Schulwesen: Bildungsprozesse Begrenzung, Glaubenserziehung, Stände Erziehung
1854 Stiehlschen Regulative
>Gegenentwurf Bildung Gymnasien
Mittelschule: Entstehung im 19. Jahrhundert, moderne Sprachen, mehr Naturwissenschaften, kein Recht das Abitur zu vergeben, nach langen kontroversen Entstehung des Realgymnasiums
Gymnasien reine Jungenschulen, Lyzeen Mädchenschulen
(erst 1908 Recht zur Vergabe des Abiturs)
1873 "Allgemeinebestimmungen" lockern Bildungsbegrenzung im niederen Schulwesen
1778 1. Abiturreglement (noch nicht bindend)
1812 2. Abiturreglement (Abitur Voraussetzung für Staatsexamen)
1834 3. Abiturreglement (Wort Voraussetzung für Studium und die) Bildungskonzept: Allgemeinbildung, alte Sprachen Schwerpunkt
Niederes Schulwesen: Bildungsprozesse Begrenzung, Glaubenserziehung, Stände Erziehung
1854 Stiehlschen Regulative
>Gegenentwurf Bildung Gymnasien
Mittelschule: Entstehung im 19. Jahrhundert, moderne Sprachen, mehr Naturwissenschaften, kein Recht das Abitur zu vergeben, nach langen kontroversen Entstehung des Realgymnasiums
Gymnasien reine Jungenschulen, Lyzeen Mädchenschulen
(erst 1908 Recht zur Vergabe des Abiturs)
1873 "Allgemeinebestimmungen" lockern Bildungsbegrenzung im niederen Schulwesen
Welche Gesetze belegen die Gesetzgebungskompetenzen der Länder?
Art. 7 (1): die Schulaufsicht ist Angelegenheit des Staates.
Art. 30: Ausübung der staatlichen Befugnisse der Länder, sofern das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Dieses Gesetz gibt es in Bildungsbereich nicht
Art. 30: Ausübung der staatlichen Befugnisse der Länder, sofern das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Dieses Gesetz gibt es in Bildungsbereich nicht
Pierre Bourdieu(1930-2002): Sozialisation und Habitus
französischer Ethnologe, Soziologe und Philosoph
sein Fokus: Analyse der sozialen Welt mit Blick auf symbolische Formen der Macht
(Klassenunterschiede,
Hierarchien,
Standeszugehörigkeiten)
Verringerung der Macht dieser Verhältnisse durch Aufdeckungsarbeit
Bedeutung der Felder im sozialen Raum
die Macht- und Kräfteverhältnisse im sozialen Raum = Machtpositionen und Hierarchien in den relevanten gesellschaftlichen Handlungsfeldern
Macht der herrschenden Klasse z.B. durch:
in den Feldern der Ökonomie und der Politik durch ihre Kapitalien wesentliche Machtpositionen innehat =>
erheblichen Einfluss auf das Geschehen in diesen Feldern
und zugleich die Sicherung ihres Kapitals als Machtmittel.
Machtpositionen im Feld der Kultur und Mode => symbolische Macht im sozialen Raum; weil der legitime Geschmack oder der Wert von unterschiedlichen kulturellen Gütern definiert werden kann.
=> sozialen Klassen sind keine homogene Gruppen
herrschende Klasse kann durch Machtpositionen in verschiedenen sozialen Feldern und damit durch eine unterschiedliche Zusammensetzung ihrer Kapitalien charakterisiert werden (verscheiden Fraktionen)
=> Konkurrenz innerhalb der herrschenden Klasse um die Positionierung im sozialen Raum. So lassen sich Machtkämpfe innerhalb der herrschenden Klasse und sich daraus ergebende Hierarchieverschiebungen im sozialen Raum beobachten.
Macht der herrschenden Klasse z.B. durch:
in den Feldern der Ökonomie und der Politik durch ihre Kapitalien wesentliche Machtpositionen innehat =>
erheblichen Einfluss auf das Geschehen in diesen Feldern
und zugleich die Sicherung ihres Kapitals als Machtmittel.
Machtpositionen im Feld der Kultur und Mode => symbolische Macht im sozialen Raum; weil der legitime Geschmack oder der Wert von unterschiedlichen kulturellen Gütern definiert werden kann.
=> sozialen Klassen sind keine homogene Gruppen
herrschende Klasse kann durch Machtpositionen in verschiedenen sozialen Feldern und damit durch eine unterschiedliche Zusammensetzung ihrer Kapitalien charakterisiert werden (verscheiden Fraktionen)
=> Konkurrenz innerhalb der herrschenden Klasse um die Positionierung im sozialen Raum. So lassen sich Machtkämpfe innerhalb der herrschenden Klasse und sich daraus ergebende Hierarchieverschiebungen im sozialen Raum beobachten.
sozialer Raum, Feld und Kapital
Jeder Mensch besitzt Kapital;
er besitzt von allen Kapitalformen, die Bourdieu nennt, etwas.
Die Zusammensetzung (Kapitalstruktur) ist bei allen Menschen individuell und sorgt durch ihre Mischung für eine Positionierung im sozialen Raum.
Der soziale Raum besteht aus Feldern (wirtschaftliche, künstlerische, intellektuelle und weitere), in denen wir miteinander interagieren.
Je nach vorhandenem Kapital agieren wir in den Feldern mit mehr oder weniger (symbolischer) Macht. Wenn wir in einem bestimmten Feld mehr Macht wollen, müssen wir dafür Kapital investieren, z. B. ökonomisches Kapital für Kurse (mehr kulturelles Kapital), mehr Zeit für Beziehungsarbeit (soziales Kapital).
Einsatz von Kapital kann zu einer Erweiterung der Macht führen, auch in anderen Feldern, was Einfluss auf die soziale Position haben kann, da die Kapitalstruktur verändert wird.
Je nachdem wie viel Kapital eingesetzt und wie stark die Kapitalstruktur verändert wird, besteht auch die Möglichkeit, von einer sozialen Klasse (Gruppe von Personen mit ähnlichen Merkmalen in der Kapitalstruktur) in die höhere aufzusteigen, wenn das auch eher die Ausnahme als die Regel ist (Beispiel: Angela Merkel).
er besitzt von allen Kapitalformen, die Bourdieu nennt, etwas.
Die Zusammensetzung (Kapitalstruktur) ist bei allen Menschen individuell und sorgt durch ihre Mischung für eine Positionierung im sozialen Raum.
Der soziale Raum besteht aus Feldern (wirtschaftliche, künstlerische, intellektuelle und weitere), in denen wir miteinander interagieren.
Je nach vorhandenem Kapital agieren wir in den Feldern mit mehr oder weniger (symbolischer) Macht. Wenn wir in einem bestimmten Feld mehr Macht wollen, müssen wir dafür Kapital investieren, z. B. ökonomisches Kapital für Kurse (mehr kulturelles Kapital), mehr Zeit für Beziehungsarbeit (soziales Kapital).
Einsatz von Kapital kann zu einer Erweiterung der Macht führen, auch in anderen Feldern, was Einfluss auf die soziale Position haben kann, da die Kapitalstruktur verändert wird.
Je nachdem wie viel Kapital eingesetzt und wie stark die Kapitalstruktur verändert wird, besteht auch die Möglichkeit, von einer sozialen Klasse (Gruppe von Personen mit ähnlichen Merkmalen in der Kapitalstruktur) in die höhere aufzusteigen, wenn das auch eher die Ausnahme als die Regel ist (Beispiel: Angela Merkel).
Sozialisation als Habituisierung?
Sozialisation ist der Einfluss des Umfeldes auf den Einzelnen.
Sie beginnt von Geburt an bzw. bereits vorher.
Bereits in der Schwangerschaft hat die Umgebung und das Verhalten der Mutter Einfluss auf den Fötus – durch Nahrung, Geräusche, Musik, Wärme, Fürsorge und Zuwendung.
Nach der Geburt ist die soziale Position der Eltern verantwortlich für die Verinnerlichung von Werten, von Geschmack, von Bildung – die vermittelten Werte werden so verinnerlicht (habitualisiert), dass sie für das Individuum natürlich und selbstverständlich sind.
Sie sind damit vorreflexiv – der Mensch denkt nicht mehr nach, er handelt nicht, er verhält sich.
Diese Werte und Grenzen sind dieselben, die in dem Feld, in dem er sich bewegt, herrschen. Deswegen ist Sozialisation Habituisierung
Sie beginnt von Geburt an bzw. bereits vorher.
Bereits in der Schwangerschaft hat die Umgebung und das Verhalten der Mutter Einfluss auf den Fötus – durch Nahrung, Geräusche, Musik, Wärme, Fürsorge und Zuwendung.
Nach der Geburt ist die soziale Position der Eltern verantwortlich für die Verinnerlichung von Werten, von Geschmack, von Bildung – die vermittelten Werte werden so verinnerlicht (habitualisiert), dass sie für das Individuum natürlich und selbstverständlich sind.
Sie sind damit vorreflexiv – der Mensch denkt nicht mehr nach, er handelt nicht, er verhält sich.
Diese Werte und Grenzen sind dieselben, die in dem Feld, in dem er sich bewegt, herrschen. Deswegen ist Sozialisation Habituisierung
Bedeutung Habitus und freiheitliches Handeln
in Ihren Beiträgen kommen Sie zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen hinsichtlich der Möglichkeit freiheitlichen Handelns im Habituskonzept Bourdieus.
Dies liegt im gewissen Sinne in der Habitustheorie Bourdieus begründet.
Diese unterscheidet sich sowohl von deterministischen Theorien, die das menschliche Handeln mechanistisch aus gesellschaftlichen Strukturen herleiten, wie auch von voluntaristischen Handlungstheorien, die das Handeln der gesellschaftichen Akteure als Folge "freier" Entscheidungen erklären.
Nach Bourdieu ist das Handeln der sozialen Akteure durch den Habitus, als Erzeugungsprinzip von Handlungen, Wahrnehmungen und Denkweisen prädeterminiert. Das bedeutet, dass die Handlungen der Akteure nicht festgelegt sind, sondern dass diese innerhalb des durch den jeweils erworbenen Habitus gesetzten Rahmens handeln.
Obwohl nach Bourdieu die gesellschaftliche Praxis wesentlich vom Habitus, als unbewusst wirkendes Prinzip, bestimmt wird, sieht er ihn nur als ein, "Produktionsprinzip von Praktiken unter anderen". Hier kommt dann, wie von Frau Schmid erwähnt, die Soziologie und die Möglichkeit der Selbstreflexion ins Spiel, durch die der Mensch die sozialen Bedingungen und seine Rolle darin verstehen kann.
Dies liegt im gewissen Sinne in der Habitustheorie Bourdieus begründet.
Diese unterscheidet sich sowohl von deterministischen Theorien, die das menschliche Handeln mechanistisch aus gesellschaftlichen Strukturen herleiten, wie auch von voluntaristischen Handlungstheorien, die das Handeln der gesellschaftichen Akteure als Folge "freier" Entscheidungen erklären.
Nach Bourdieu ist das Handeln der sozialen Akteure durch den Habitus, als Erzeugungsprinzip von Handlungen, Wahrnehmungen und Denkweisen prädeterminiert. Das bedeutet, dass die Handlungen der Akteure nicht festgelegt sind, sondern dass diese innerhalb des durch den jeweils erworbenen Habitus gesetzten Rahmens handeln.
Obwohl nach Bourdieu die gesellschaftliche Praxis wesentlich vom Habitus, als unbewusst wirkendes Prinzip, bestimmt wird, sieht er ihn nur als ein, "Produktionsprinzip von Praktiken unter anderen". Hier kommt dann, wie von Frau Schmid erwähnt, die Soziologie und die Möglichkeit der Selbstreflexion ins Spiel, durch die der Mensch die sozialen Bedingungen und seine Rolle darin verstehen kann.
9.Habitus
= allgemeine Grundhaltung und Disposition gegenüber der Welt
-wird durch Sozialisation verinnerlicht
( Sozialisation= Habitualisierung)
-der Habitus ist durch die sozialen Räume strukturiert und zugleich strukturierend
( er bestimmt unsere Wahrnehmung, Denken, Geschmack)
vorreflexive Prägung
-ist aber keine vollständige Determination des Menschen
3 Formen des „sozialen Geschmacks“:
1) legitimer Geschmack der herrschenden Oberklasse
-limitierte, elitäre Güter; Luxusartikel
-Ausdruck von Macht und Überlegenheit
2) prätentiöser Geschmack der Mittelklasse
-„mittlerer“ Geschmack;
Versuch, die Oberklasse nachzuahmen und
sich Bedeutung und Wichtigkeit zu erkaufen
3) Notwendigkeitsgeschmack der Unterklasse
-pragmatisch, praktisch orientiert
-Erhalt der Existenzbedingungen
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen;
Bildungsstand
-entscheidender Faktor:
Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
-das selbst angeeignete Wissen;
Bildungsstand
-entscheidender Faktor:
Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
Kapitalformen
1) Ökonomisches Kapital
Einkommen, materieller Besitz, Eigentum
2) kulturelles Kapital
führt zu Prestige und Ansehen im sozialen Raum
Es gibt 3 Formen:
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen; Bildungsstand
-entscheidender Faktor: Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
b) objektiviertes Kulturkapital
-z.B. Gemälde, Bücher, Instrumente
c) institutionalisiertes Kulturkapital
-z.B. akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse
-Zugangsberechtigung für bestimmte berufliche Laufbahnen
3) soziales Kapital
-soziale Netzwerke, „Vitamin B“, Beziehungen zu „wichtigen“ Leuten
-„Symbolisches Kapital“: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status
-Bezug zur symbolischen Gewalt > Machtmechanismen
7.Kapital
-die Positionen im sozialen Raum werden bestimmt
durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und
sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen Ökonomisch, kulturelles (noch unterteilt) und soziales
und ergänzt mit Schröder dann noch sprachliches und symbolisches (Prestige,Ehre)
und Schröder erweitert um physisches (Hautfarbe, Geschlecht...), juridisches ( Rechtsstatus, Staatsangeh.)und ökologisches (Umweltbelastungen, Bauliche Gestaltung Wohnung, Arbeit)
durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und
sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen Ökonomisch, kulturelles (noch unterteilt) und soziales
und ergänzt mit Schröder dann noch sprachliches und symbolisches (Prestige,Ehre)
und Schröder erweitert um physisches (Hautfarbe, Geschlecht...), juridisches ( Rechtsstatus, Staatsangeh.)und ökologisches (Umweltbelastungen, Bauliche Gestaltung Wohnung, Arbeit)
Benachteiligungen durch unterschiedliche Ausstattung oder Nutzung von Kapital
a. früher hatten Männer anderen Rechststatus als Frauen, die z.B. nicht voll geschäftstüchtig waren. Diese hatten dadurch weniger Möglichkeiten zur Schaffung von ökonomischem Kapital
b. Diskrimierungen wegen z.B. Hautfarbe Behinderung, Abstammung verhindern die gleiche Nutzung von Kapital
c. Fremde Sprache, Fremdes Rechtssystem, wie Ausländer dies in Deutschland für sich erleben, verhindern ebenfalls eine gleichwertigen Kapitaleinsatz.
b. Diskrimierungen wegen z.B. Hautfarbe Behinderung, Abstammung verhindern die gleiche Nutzung von Kapital
c. Fremde Sprache, Fremdes Rechtssystem, wie Ausländer dies in Deutschland für sich erleben, verhindern ebenfalls eine gleichwertigen Kapitaleinsatz.
Lebenslagen werden bestimmt durch
Art der Ausstattung mit Kapitalien, durch die Möglichkeiten und Grenzen in der Lebensgestaltung gesetzt werden und die Position im sozialen Raum bestimmt wird.
Kapitalien werden auch schichtspezifisch weitergegeben und so frühzeitig der entsprechende Stil übernommen.
Kapitalien werden auch schichtspezifisch weitergegeben und so frühzeitig der entsprechende Stil übernommen.
5.symbolische Gewalt
-subtile und indirekte Form der Machtausübung
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und
sorgt für das Bestehen und
die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und
sorgt für das Bestehen und
die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
4.Felder im sozialen Raum
-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums,
z.B. das
wirtschaftliche,
intellektuelle,
künstlerische,
universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital;
Machtkämpfe um Stellungen;
Kampf-und Kraftfelder-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums,
z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
Zum Verständnis des Begriffs des Feldes bei Bourdieu lässt sich ergänzen:
Die Felder beschreibt Bourdieu als autonome Felder konkreter sozialer Praxis. Sie sind aus der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung hervorgegangen und werden jeweils durch ein spezifisches gemeinsames Interesse der im Feld handelnden Akteure sowie durch spezifische Regeln und eine spezifische Machtstruktur bestimmt. So gelten im Feld der Kultur beispielsweise andere Regeln als als im Feld der Ökonomie. Das gilt auch für den Wert der unterschiedlichen Kapitalien in den verschiedenen Feldern. Eine bestimmte Positionierung in einem bestimmten Feld erfordert jeweils den Einsatz einer spezifischen Zusammensetzung des Kapitals.
Auf diese Weise charakterisiert, wie Frau Groth schreibt, jede Kombination das Feld und die Positionierung in diesem Feld.
z.B. das
wirtschaftliche,
intellektuelle,
künstlerische,
universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital;
Machtkämpfe um Stellungen;
Kampf-und Kraftfelder-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums,
z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
Zum Verständnis des Begriffs des Feldes bei Bourdieu lässt sich ergänzen:
Die Felder beschreibt Bourdieu als autonome Felder konkreter sozialer Praxis. Sie sind aus der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung hervorgegangen und werden jeweils durch ein spezifisches gemeinsames Interesse der im Feld handelnden Akteure sowie durch spezifische Regeln und eine spezifische Machtstruktur bestimmt. So gelten im Feld der Kultur beispielsweise andere Regeln als als im Feld der Ökonomie. Das gilt auch für den Wert der unterschiedlichen Kapitalien in den verschiedenen Feldern. Eine bestimmte Positionierung in einem bestimmten Feld erfordert jeweils den Einsatz einer spezifischen Zusammensetzung des Kapitals.
Auf diese Weise charakterisiert, wie Frau Groth schreibt, jede Kombination das Feld und die Positionierung in diesem Feld.
Zentrale Begriffe Bordieu
1. Sozialer Raum
Bourdieu sieht die Gesellschaft als einen sozialen Raum, der aus mehreren Dimensionen besteht. Er konzeptioniert sie als drei übereinandergelegte, transparente Schemata, nämlich
- Kapitalvolumen
- Kapitalart
- Beziehung zwischen sozialer Position und Lebensstilen
Die Menschen werden durch den sozialen Raum in dem sie leben geprägt und charakterisiert. Er ist ein abstraktes "Denkschema", in dem sich gesellschaftliche Strukturen und Herrschaftsverhältnisse abbilden.
2. Akteur
Menschen sind Akteure im sozialen Raum, deren Handeln nicht losgelöst werden kann von der räumlichen Platzierung. Das Sein ist folglich Ausdruck der Sozialisation, die von der Lokalisierung im Raum bestimmt wird. Somit steht nicht der individuelle freiheitliche Akt im Vordergrund.
3. Position
Das Handeln der Menschen, Geschmack, Vorlieben, das Verhältnis zum Körper, der gesamte Lebensstil sind bedingt von der jeweiligen Position im sozialen Raum. Der Raum ist unterteilt in differierende Felder, in denen bestimmte Handlungs- und Praxisformen maßgeblich sind (z.B. wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische und universitäre Felder)
4. Macht
Soziale Strukturen und Positionierungen sind dabei Ausdruck von Macht in Form einer symbolischen Gewalt. Diese stellt dabei eine indirekte Form der Machtausübung dar und verweist auf Herrschaftsbeziehungen, in denen unbewusstes Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation vorliegt. Die gegebene Ordnung und Strukturierung des sozialen Raumes wird dadurch legitimiert und als gegeben hingenommen.
5. Kapital
Die Position im sozialen Raum ist vom Umfang und Struktur des Kapitals abhängig. Kapital ist akkumulierte Arbeit in Form vom Materie oder in inkorporierter Form. Bourdieu unterscheidet ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital. Diese Unterscheidung ist von Bedeutung wenn verständlich werden soll, wie sich der Mensch im sozialen Gefüge positioniert. Die Verteilungsstruktur entspricht der immanenten Struktur der gesellschaftlichen Welt. Kapital wird als eine individuelle Kraft und zugleich als eine sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit auf der Ebene der Gesellschaft begriffen.
6. Geschmack und Lebensstil
Die Verbindung von sozialem Raum und Lebensstil führt die unterschiedlichen Klassen der Gesellschaft mit spezifischen Formen des Geschmacks zusammen. Lebensstile stellen Signale für die Klassenzugehörigkeit dar und sind Ausdruck der sozialen Positionierung.
7. Habitus
Im Habitus des Menschen kommt zum Vorschein, was ihn zum gesellschaftlichen Wesen macht ( z.B. Klassenzugehörigkeit). Der Habitus ist die Seinsweise des Menschen und zeigt sich als allgemeine Grundhaltung gegenüber der Welt. Er ist das Ergebnis der Verinnerlichung klassenspezifischer Existenzbedingungen und wird nicht angeboren. Er wird erworben und umfasst des gesamten Lebensstil.
Bourdieu sieht die Gesellschaft als einen sozialen Raum, der aus mehreren Dimensionen besteht. Er konzeptioniert sie als drei übereinandergelegte, transparente Schemata, nämlich
- Kapitalvolumen
- Kapitalart
- Beziehung zwischen sozialer Position und Lebensstilen
Die Menschen werden durch den sozialen Raum in dem sie leben geprägt und charakterisiert. Er ist ein abstraktes "Denkschema", in dem sich gesellschaftliche Strukturen und Herrschaftsverhältnisse abbilden.
2. Akteur
Menschen sind Akteure im sozialen Raum, deren Handeln nicht losgelöst werden kann von der räumlichen Platzierung. Das Sein ist folglich Ausdruck der Sozialisation, die von der Lokalisierung im Raum bestimmt wird. Somit steht nicht der individuelle freiheitliche Akt im Vordergrund.
3. Position
Das Handeln der Menschen, Geschmack, Vorlieben, das Verhältnis zum Körper, der gesamte Lebensstil sind bedingt von der jeweiligen Position im sozialen Raum. Der Raum ist unterteilt in differierende Felder, in denen bestimmte Handlungs- und Praxisformen maßgeblich sind (z.B. wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische und universitäre Felder)
4. Macht
Soziale Strukturen und Positionierungen sind dabei Ausdruck von Macht in Form einer symbolischen Gewalt. Diese stellt dabei eine indirekte Form der Machtausübung dar und verweist auf Herrschaftsbeziehungen, in denen unbewusstes Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation vorliegt. Die gegebene Ordnung und Strukturierung des sozialen Raumes wird dadurch legitimiert und als gegeben hingenommen.
5. Kapital
Die Position im sozialen Raum ist vom Umfang und Struktur des Kapitals abhängig. Kapital ist akkumulierte Arbeit in Form vom Materie oder in inkorporierter Form. Bourdieu unterscheidet ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital. Diese Unterscheidung ist von Bedeutung wenn verständlich werden soll, wie sich der Mensch im sozialen Gefüge positioniert. Die Verteilungsstruktur entspricht der immanenten Struktur der gesellschaftlichen Welt. Kapital wird als eine individuelle Kraft und zugleich als eine sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit auf der Ebene der Gesellschaft begriffen.
6. Geschmack und Lebensstil
Die Verbindung von sozialem Raum und Lebensstil führt die unterschiedlichen Klassen der Gesellschaft mit spezifischen Formen des Geschmacks zusammen. Lebensstile stellen Signale für die Klassenzugehörigkeit dar und sind Ausdruck der sozialen Positionierung.
7. Habitus
Im Habitus des Menschen kommt zum Vorschein, was ihn zum gesellschaftlichen Wesen macht ( z.B. Klassenzugehörigkeit). Der Habitus ist die Seinsweise des Menschen und zeigt sich als allgemeine Grundhaltung gegenüber der Welt. Er ist das Ergebnis der Verinnerlichung klassenspezifischer Existenzbedingungen und wird nicht angeboren. Er wird erworben und umfasst des gesamten Lebensstil.
sozialer Raum/physischer Raum
Jedoch besteht dieser Raum aus Orten, die eine soziale Bedeutung haben, die von anderen Akteuren angeeignet werden und zu denen jeder von uns, abhängig von der jeweiligen Position im sozialen Raum, in einer bestimmten sozialen Beziehung steht. Es ist daher, wie Bourdieu feststellt, also durchaus Abstraktion erforderlich, um beispielsweise ein Behördengebäude, die Arbeitsstätte, die Wohnung des Nachbarn oder eine vollbesetzte Straßenbahn nur als einen durch seine Koordinaten und Ausdehnung gekennzeichneten physischen Raum zu denken. Jeder Ort im physischen Raum wird vielmehr auch durch soziale Konstruktion bestimmt und ist somit Ausdruck der sozialen Struktur und der sozialen Verhältnisse. An machen Orten, wie beispielsweise in einem Opernhaus oder an sogenannten "sozialen Brennpunkten" ist diese Durchdringung von sozialem Raum und physischem Raum lediglich offensichtlicher als an anderen.
Ihr Einwand ist völlig berechtigt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt nimmt ein Akteur eine eindeutige Position im sozialen Raum ein. Diese ist definiert durch das Kapitalvolumen sowie die Zusammensetzung dieses Kapitals. Bourdieu hat dies in "Die feinen Unterschiede" in Form eines Koordinatenkreuzes dargestellt. Dabei bezeichnet die Y-Achse das Kapitalvolumen und die X-Achse das Verhältnis von ökonomischen Kapital zu Kulturkapital. Diese eindeutige Positionierung im Raum der sozialen Positionen korrespondiert mit einer Positionierung im Raum der Lebensstile. Die "Homologie" dieser beiden Räume beruht auf den vom Habitus erzeugten Klassifikations-, Bewertungs- und Handlungsschemata.
Im Zeitverlauf können sich durch individuellen sozialen Auf- und Abstieg sowie Veränderungen der Klassenstrukturen die Positionen im sozialen Raum verändern.
Ihr Einwand ist völlig berechtigt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt nimmt ein Akteur eine eindeutige Position im sozialen Raum ein. Diese ist definiert durch das Kapitalvolumen sowie die Zusammensetzung dieses Kapitals. Bourdieu hat dies in "Die feinen Unterschiede" in Form eines Koordinatenkreuzes dargestellt. Dabei bezeichnet die Y-Achse das Kapitalvolumen und die X-Achse das Verhältnis von ökonomischen Kapital zu Kulturkapital. Diese eindeutige Positionierung im Raum der sozialen Positionen korrespondiert mit einer Positionierung im Raum der Lebensstile. Die "Homologie" dieser beiden Räume beruht auf den vom Habitus erzeugten Klassifikations-, Bewertungs- und Handlungsschemata.
Im Zeitverlauf können sich durch individuellen sozialen Auf- und Abstieg sowie Veränderungen der Klassenstrukturen die Positionen im sozialen Raum verändern.
Bordieu Schlagworte:
Zentrale Themen/ Vokabular:
1. Akteure im sozialen Raum
-alle Menschen, die miteinander agieren, die eine Position im sozialen Raum innehaben
2.sozialer Raum (als abstraktes Denkschema) > Position
-soziale Positionalität des Menschen (nicht frei gewählt)
-gesellschaftliche Strukturen, Herrschaftsverhältnisse
-Menschen sind „Handelnde, die im sozialen Raum positioniert und durch diesen Ort charakterisiert sind“
3.physischer Raum > Ort
-räumliche Platzierung, Lokalisation
-Lebensraum (wo man sich aufhält, wohnt, arbeitet)
-ist abhängig von der Positionierung im sozialen Raum
4.Felder
-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums, z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital; Machtkämpfe um Stellungen; Kampf-und Kraftfelder
5.symbolische Gewalt
-subtile und indirekte Form der Machtausübung
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
6.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und sorgt für das Bestehen und die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
7.Kapital
-die Positionen im sozialen Raum werden bestimmt durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen:
1) Ökonomisches Kapital
Einkommen, materieller Besitz, Eigentum
2) kulturelles Kapital
führt zu Prestige und Ansehen im sozialen Raum
Es gibt 3 Formen:
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen; Bildungsstand
-entscheidender Faktor: Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
b) objektiviertes Kulturkapital
-z.B. Gemälde, Bücher, Instrumente
c) institutionalisiertes Kulturkapital
-z.B. akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse
-Zugangsberechtigung für bestimmte berufliche Laufbahnen
3) soziales Kapital
-soziale Netzwerke, „Vitamin B“, Beziehungen zu „wichtigen“ Leuten
-„Symbolisches Kapital“: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status
-Bezug zur symbolischen Gewalt > Machtmechanismen
8.Geschmack und Lebensstil
-die soziale Positionierung bestimmt die Wahrnehmung von Welt, die Form des Geschmacks und des Lebensstils
-die herrschende legitime Kultur bestimmt, was „distinguiert“ und was „vulgär“ ist
-Homologie der Räume: evolutionär bedingte Übereinstimmung und Reproduktion
3 Formen des „sozialen Geschmacks“:
1) legitimer Geschmack der herrschenden Oberklasse
-limitierte, elitäre Güter; Luxusartikel
-Ausdruck von Macht und Überlegenheit
2) prätentiöser Geschmack der Mittelklasse
-„mittlerer“ Geschmack; Versuch, die Oberklasse nachzuahmen und sich Bedeutung und Wichtigkeit zu erkaufen
3) Notwendigkeitsgeschmack der Unterklasse
-pragmatisch, praktisch orientiert
-Erhalt der Existenzbedingungen
9.Habitus
= allgemeine Grundhaltung und Disposition gegenüber der Welt
-wird durch Sozialisation verinnerlicht ( Sozialisation= Habitualisierung)
-der Habitus ist durch die sozialen Räume strukturiert und zugleich strukturierend
( er bestimmt unsere Wahrnehmung, Denken, Geschmack)
vorreflexive Prägung
-ist aber keine vollständige Determination des Menschen
Dieses Gesellschaftssystem der funktionellen Machtstrukturen ist schwer zu ändern, da vieles unbewusst abläuft und ohne Gegenwehr übernommen und weitergegeben wird.
Sozialisation als Prozess der Habitualisierung (Bourdieu)
Bourdieu führt mit "Habitus"einen sozialisationstheoretisch relevanten Begriff ein.
- Definiton Habitus: "erworbene Haltung (Habe, Gehabe) des Individuums in der sozialen Welt, seine Dispositionen, seine Gewohnheiten, seine Lebensweise, seine Einstellungen und Wertvorstellungen.
- beobachtbar im Raum des Lebensstils - Verbindungsglied zwischen objektiven gesellschaftlichen Verhältnissen und subjektivem Handeln
- = Erzeugungsprinzip bestimmter praktischer Lebensführung sowie Bewertungsprinzip
- Habitus erzeugt Distinktionen im Sinne von sozialer Abgrenzung und Herstellung von Unterschieden
Klassenhabitus: Jedes Individuum hat seinen individuellen Habitus. Die Unterschiede sind jedoch nicht so individuell, dass man nicht von einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse sprechen könnte. Soziale Klassen teilen bestimmte Lebensstile.
Klassenhabitus mit seinen jeweiligen Ausdrucksformen führt zum Ausschluss von Angehörigen "fremder" Klassen.
Wie kann unter sich ändernden Bedingungen (Übergang von der segmentären zur arbeitsteilig organisierten Gesellschaft) soziale Integration immer wieder hergestellt werden?
1.Durch die Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen
2.Durch beabsichtigte Erziehung als methodische Sozialisation und wichtigstes Instrument der Normenverinnerlichung
Menschenbild
Durkheims Vorstellung verbindet sich mit einem Menschenbild, das durch institutionelle Maßnahmen derart geprägt werden soll, dass die Gesellschaft in ihrer Struktur und Organisation reproduziert werden kann. Damit gehen psychologische Konzepte einher, in denen der Mensch als (beliebig) formbar betrachtet wird.
Durkheims Verständnis von Soizialisation
für Durkheim steht die Frage einer sozialen Ordnung im Vordergrund, die durch die sozialen Bindungen der Menschen ins Leben gerufen werden. Er kritisiert die auf das Individuum ausgerichtete Erziehungstheorie seiner Zeit und sieht das Individuum vielmehr als Teil einer arbeitsteiligen Gesellschaft und damit in die vorherrschende soziale Ordnung eingebunden. Soziologie umgreift für Durkheim sämtliche soziale Faktoren, äußere Einflussnahmen und Phänomene, d.h. soziale Tatbestände (z.B. Gesetz, Sprache etc.).
Nach Durkheim wird der Mensch erst über Sozialisation zum Menschen. Sie erzeugt als Wirkung des gesellschaftlichen Systems das soziale Wesen Mensch. Sozialisation zeigt die Einsicht in die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Reproduktion auf und erscheint als die Quelle der Autonomie. Der Sozialisationsprozess schafft erzieherische Praktiken, die die Funktion haben, die Arbeitsteilung und damit das Zusammenleben in einer funktional-differenzierten Gesellschaft zu sichern.
Nach Durkheim wird der Mensch erst über Sozialisation zum Menschen. Sie erzeugt als Wirkung des gesellschaftlichen Systems das soziale Wesen Mensch. Sozialisation zeigt die Einsicht in die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Reproduktion auf und erscheint als die Quelle der Autonomie. Der Sozialisationsprozess schafft erzieherische Praktiken, die die Funktion haben, die Arbeitsteilung und damit das Zusammenleben in einer funktional-differenzierten Gesellschaft zu sichern.
Erläutern Sie, inwiefern Erziehung als methodische Sozialisation der Reproduktion der Gesellschaft dient!
Erläutern Sie, inwiefern Erziehung als methodische Sozialisation der Reproduktion der Gesellschaft dient!
Erziehung als methodische Sozialisation gewinnt in der arbeitsteiligen (funktional ausdifferenzierte) Gesellschaft einen essenziellen Stellenwert. Diese Gesellschaft ist geprägt durch ein schwaches Kollektivbewusstsein, einer ausgeprägten Individualisierung und einer stark ausgeprägten Arbeitsteilung. Nicht mehr die Vergleichbarkeit der Lebenskontexte ist das verbindende Element die das Individuum durch Schaffung eines Kollektivbewusstseins in die soziale Ordnung einbindet und integriert.
Sondern beruht im Gegenteil auf einer universell geteilten Ungleichheit: es sind gerade die unverrechenbaren Differenzen zwischen den Mitgliedern eines sozialen Verbandes, die seine Synthesis herstellen.
In dieser Gesellschaft liegt aber die Gefahr einer Anomie, d.h. einer sozialen Bindungslosigkeit ihrer Mitglieder. Droht die Moral der modernen Gesellschaft zu verkümmern, zeigt sich also der Effekt der Anomie, ein Zustand, in dem sich das Individuum nicht mehr als Teil der Gesellschaft begreift, so dass das soziale Band zerreißt und die gesellschaftliche Ordnung zerbricht (siehe Auschwitz).
Um diesem Zustand entgegen zu wirken wird Erziehung Mittel zum Zweck, Erziehung als methodische Sozialisation nach Durkheim. Die Erziehung so Durkheim fixiert in der Seele des Kindes die wesentlichen Ähnlichkeiten, die das gesellschaftliche Leben voraussetzt - dem der Geist der Gesetze handlungsleitend eingepflanzt ist.
Die Individualität des Menschen in der vermeintlichen Autonomie, in der der Mensch einen eigenen Stellenwert erhält – die Würde des Menschen als leitende Norm – unterliegt der Manipulation. Die Erziehung hat nicht das Ziel das Individuum und seine Interessen als individuelles Wesen zu internalisieren (weiß nicht, ob dieses Wort in diesem Zusammenhang passt besser vielleicht zu entfalten?).
Erziehung hat als einziges Ziel das Kind als soziales Wesen zu formen, auf die jeweilige Funktion hin die ihm gebührt (im Gefüge seiner Gesellschaft), um sich seiner zu bedienen als Mittel zum Zweck für den Selbsterhalt der Gesellschaft.
Erziehung als methodische Sozialisation gewinnt in der arbeitsteiligen (funktional ausdifferenzierte) Gesellschaft einen essenziellen Stellenwert. Diese Gesellschaft ist geprägt durch ein schwaches Kollektivbewusstsein, einer ausgeprägten Individualisierung und einer stark ausgeprägten Arbeitsteilung. Nicht mehr die Vergleichbarkeit der Lebenskontexte ist das verbindende Element die das Individuum durch Schaffung eines Kollektivbewusstseins in die soziale Ordnung einbindet und integriert.
Sondern beruht im Gegenteil auf einer universell geteilten Ungleichheit: es sind gerade die unverrechenbaren Differenzen zwischen den Mitgliedern eines sozialen Verbandes, die seine Synthesis herstellen.
In dieser Gesellschaft liegt aber die Gefahr einer Anomie, d.h. einer sozialen Bindungslosigkeit ihrer Mitglieder. Droht die Moral der modernen Gesellschaft zu verkümmern, zeigt sich also der Effekt der Anomie, ein Zustand, in dem sich das Individuum nicht mehr als Teil der Gesellschaft begreift, so dass das soziale Band zerreißt und die gesellschaftliche Ordnung zerbricht (siehe Auschwitz).
Um diesem Zustand entgegen zu wirken wird Erziehung Mittel zum Zweck, Erziehung als methodische Sozialisation nach Durkheim. Die Erziehung so Durkheim fixiert in der Seele des Kindes die wesentlichen Ähnlichkeiten, die das gesellschaftliche Leben voraussetzt - dem der Geist der Gesetze handlungsleitend eingepflanzt ist.
Die Individualität des Menschen in der vermeintlichen Autonomie, in der der Mensch einen eigenen Stellenwert erhält – die Würde des Menschen als leitende Norm – unterliegt der Manipulation. Die Erziehung hat nicht das Ziel das Individuum und seine Interessen als individuelles Wesen zu internalisieren (weiß nicht, ob dieses Wort in diesem Zusammenhang passt besser vielleicht zu entfalten?).
Erziehung hat als einziges Ziel das Kind als soziales Wesen zu formen, auf die jeweilige Funktion hin die ihm gebührt (im Gefüge seiner Gesellschaft), um sich seiner zu bedienen als Mittel zum Zweck für den Selbsterhalt der Gesellschaft.
Moral bei Durkheim als soziologische Angelegenheit
Moral ist bei Durkheim das Regelwerk der funktional-ausdifferenzierten Gesellschaft, das ein Kollektivbewusstsein schafft und einer Anomie und dem mit einem fehlenden Zusammenhalt einhergehenden Zusammenbruch der Gesellschaft vorbeugt. Sie ersetzt die bei den segmentierten Gesellschaftstypen ursprüngliche, selbstverständliche Solidarität durch die neuen wechselseitigen Abhängigkeiten der Arbeitsteilung. Einer dabei über das Individuum hinausgehenden positiven Wirkung auf die Gesamtgesellschaft, so hofft Durkheim, unterwerfen sich die Mitglieder freiwillig, weil sie die Notwendigkeit eines gesamtgesellschaftlichen Regelwerks einsehen, das ihnen durch Sozialisationsprozesse vermittelt wurde.
organische Solidarität
Die moderne Gesellschaft ruht auf organischer Solidarität = strebt funktional auseinander
Gekennzeichnet durch hohe Bevölkerungsdichte
und differenzierte, arbeitsteilige Individualisierung
schwaches Kollektivbewusstsein
stark ausgeprägte Arbeitsteilung
restitutives (ausgleichendes)Recht
ausgerichtet auf Schadenswiedergutmachung im Falle einer Vertragsverletzung
ausgeprägte Individualisierung (Würde des Menschen wird zur leitenden Norm, Individuum erhält eigenen Stellenwert)
Gekennzeichnet durch hohe Bevölkerungsdichte
und differenzierte, arbeitsteilige Individualisierung
schwaches Kollektivbewusstsein
stark ausgeprägte Arbeitsteilung
restitutives (ausgleichendes)Recht
ausgerichtet auf Schadenswiedergutmachung im Falle einer Vertragsverletzung
ausgeprägte Individualisierung (Würde des Menschen wird zur leitenden Norm, Individuum erhält eigenen Stellenwert)
pädagigische Relevanz des Ansatzes von Durkheim kritisch...
Durkheims Ansatz ist der Pädagogik im klassischen Sinne zunächst fremd.
Methoden und Inhalte von Erziehung werden den Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst. In der arbeitsteiligen Gesellschaft geht es um die zweckgebundene Ausbildung jener Anlagen, die für die Gesellschaft brauchbar und wichtig sind.
Dies widerspricht der Ursprungsidee der Pädagogik, welche den Anspruch hat, die individuellen Anlagen des Einzelnen zu entfalten.
Durkheims Ansatz stellt die bisherige Vorstellung von Pädagogik in Frage, indem er ihr die Realität der Gesellschaft entgegenhält und somit die Institutionalisierung und Funktionalisierung von Bildung rechtfertigt.
Wir können uns der Gesellschaft nicht entziehen und müssen dafür sorgen, dass sie weiterhin funktioniert.
Die Gesellschaft ist jedoch aus Individuen gemacht. Insofern muss auch der individuellen Entfaltung Raum geboten werden, damit sich die Gesellschaft weiterentwickeln kann und es nicht zur Unterdrückung ihrer Mitglieder kommt.
Jeder Ansatz für sich wäre eine einseitige, abstrakte Vorstellung, die sich nicht realistisch zum Wohle Aller umsetzen ließe und für das Fortbestehen der Menschheit nicht erstrebenswert wäre. Es muss eine ausgewogene Berücksichtigung beider Aspekte – sowohl Pädagogik im klassischen Sinne als auch Sozialisation – Anwendung finden.
Methoden und Inhalte von Erziehung werden den Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst. In der arbeitsteiligen Gesellschaft geht es um die zweckgebundene Ausbildung jener Anlagen, die für die Gesellschaft brauchbar und wichtig sind.
Dies widerspricht der Ursprungsidee der Pädagogik, welche den Anspruch hat, die individuellen Anlagen des Einzelnen zu entfalten.
Durkheims Ansatz stellt die bisherige Vorstellung von Pädagogik in Frage, indem er ihr die Realität der Gesellschaft entgegenhält und somit die Institutionalisierung und Funktionalisierung von Bildung rechtfertigt.
Wir können uns der Gesellschaft nicht entziehen und müssen dafür sorgen, dass sie weiterhin funktioniert.
Die Gesellschaft ist jedoch aus Individuen gemacht. Insofern muss auch der individuellen Entfaltung Raum geboten werden, damit sich die Gesellschaft weiterentwickeln kann und es nicht zur Unterdrückung ihrer Mitglieder kommt.
Jeder Ansatz für sich wäre eine einseitige, abstrakte Vorstellung, die sich nicht realistisch zum Wohle Aller umsetzen ließe und für das Fortbestehen der Menschheit nicht erstrebenswert wäre. Es muss eine ausgewogene Berücksichtigung beider Aspekte – sowohl Pädagogik im klassischen Sinne als auch Sozialisation – Anwendung finden.
Gesellschaft ist laut durkheim immer schon im Individuum präsent
Allerdings ist für ihn Gesellschaft eine apriorische Kategorie der Erziehung. Das heißt, der Mensch wird immer in eine Gesellschaft hineingeboren. Schon in seinen ersten Interaktionen mit der Umwelt ist er also mit Lebensgewohnheiten etc. der Gruppe konfrontiert in der er aufwächst. Der Mensch lebt also von Beginn seines Lebens an nicht nur ein persönliches Leben, sondern auch ein gesellschaftliches Leben.
In diesem Sinne kann man also durchaus davon sprechen, dass die Gesellschaft immer schon im Individuum präsent ist. Oder...?
In diesem Sinne kann man also durchaus davon sprechen, dass die Gesellschaft immer schon im Individuum präsent ist. Oder...?
eine gute Frage: Wer teilt denn eigentlich die Funktionen ein?
Durkheim sagt dazu etwas auf S. 137. Er unterscheidet das individuelle und das soziale Wesen.
Das soziale Wesen ist der Anteil des Menschen, der in die soziale Ordnung und das gesellschaftliche Moralsystem integriert werden soll. Und dies geschieht über Gruppenzugehörigkeit, Traditionen, Überzeugungen, Ansichten, Meinungen, die dem Menschen angetragen und vermittelt werden.
Demnach sozialisiert die Gesellschaft ihre Mitglieder aus sich selbst heraus und reproduziert sich dadurch. Es gibt also keine reale Person, die diese Einteilung vornehmen muss.
Aktualität Durkheim
hier mein Beitrag dazu. Kürzer ging es irgendwie nicht :-o:
Durkheims Konzept der arbeitsteiligen Gesellschaft und organischen Solidarität sind auch heute noch aktuell. Die Gesellschaft orientiert sich weiterhin an einem Moral-/Regelsystem, welches sich mit ihr evolutionär entwickelt. Es versucht sowohl der beruflichen Spezialisierung und Ausdifferenzieung gerecht zu werden, als auch der damit einhergehenden Individualisierung auf persönlicher Ebene. Es soll für möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft eine angemessene Grundlage für das Zusammenleben darstellen.
Da es jedoch schwierig bis unmöglich ist, allen Mitgliedern der Gesellschaft in ihrer individuellen Verfasstheit gerecht zu werden, zeigt sich eine Steigerung von Anomie, also soziale Bindungslosigkeit des Individuums, welche sich in Phänomenen wie Selbstmord und höchst aktuell auch Amoklauf zeigt.
Durkheim macht ferner klar, dass die Reproduktion der Gesellschaft in Schichten und Klassen als Teil der sozialen Ordnung für ihr Funktionieren notwendig ist. Ungerechtigkeit wird heutzutage zumindest durch unsere Verfassung und das wirtschaftliche Sozialsystem entgegengewirkt (Gleichheit vor dem Gesetz, Schulpflicht für alle, Kranken- und Arbeitslosenversicherung). Prinzipiell besteht die Aufteilung in Klassen jedoch weiterhin.
Gegen die Aktualität des Ansatzes von Durkheim spricht seine einseitige Sichtweise in Bezug auf Erziehung. Erziehung ist heute nicht hauptsächlich methodische Sozialisation sondern bietet weiterhin Raum für die Entfaltung individueller Anlagen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass auch im Rahmen dessen Sozialisationsprozesse stattfinden – je nach Erziehungskontext mehr oder weniger planvoll. Zudem ist fraglich, inwieweit die Entfaltung individueller Anlagen auf der freiheitlichen Entscheidung des Einzelnen beruht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Durkheims Ansatz – mit einigen Ausnahmen – auch heute noch die Realität abbildet.
Zum Abschluss möchte ich noch eine Frage in die Runde werfen:
Fortschreitende Individualisierung birgt schon innerhalb bestehender Gesellschaften wie z.B. Deutschland das Risiko der Anomie. Wie glaubt Ihr verhält sich dieses Phänomen im Zuge der Europäisierung und weiter betrachtet auch der Globalisierung?
Durkheims Konzept der arbeitsteiligen Gesellschaft und organischen Solidarität sind auch heute noch aktuell. Die Gesellschaft orientiert sich weiterhin an einem Moral-/Regelsystem, welches sich mit ihr evolutionär entwickelt. Es versucht sowohl der beruflichen Spezialisierung und Ausdifferenzieung gerecht zu werden, als auch der damit einhergehenden Individualisierung auf persönlicher Ebene. Es soll für möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft eine angemessene Grundlage für das Zusammenleben darstellen.
Da es jedoch schwierig bis unmöglich ist, allen Mitgliedern der Gesellschaft in ihrer individuellen Verfasstheit gerecht zu werden, zeigt sich eine Steigerung von Anomie, also soziale Bindungslosigkeit des Individuums, welche sich in Phänomenen wie Selbstmord und höchst aktuell auch Amoklauf zeigt.
Durkheim macht ferner klar, dass die Reproduktion der Gesellschaft in Schichten und Klassen als Teil der sozialen Ordnung für ihr Funktionieren notwendig ist. Ungerechtigkeit wird heutzutage zumindest durch unsere Verfassung und das wirtschaftliche Sozialsystem entgegengewirkt (Gleichheit vor dem Gesetz, Schulpflicht für alle, Kranken- und Arbeitslosenversicherung). Prinzipiell besteht die Aufteilung in Klassen jedoch weiterhin.
Gegen die Aktualität des Ansatzes von Durkheim spricht seine einseitige Sichtweise in Bezug auf Erziehung. Erziehung ist heute nicht hauptsächlich methodische Sozialisation sondern bietet weiterhin Raum für die Entfaltung individueller Anlagen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass auch im Rahmen dessen Sozialisationsprozesse stattfinden – je nach Erziehungskontext mehr oder weniger planvoll. Zudem ist fraglich, inwieweit die Entfaltung individueller Anlagen auf der freiheitlichen Entscheidung des Einzelnen beruht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Durkheims Ansatz – mit einigen Ausnahmen – auch heute noch die Realität abbildet.
Zum Abschluss möchte ich noch eine Frage in die Runde werfen:
Fortschreitende Individualisierung birgt schon innerhalb bestehender Gesellschaften wie z.B. Deutschland das Risiko der Anomie. Wie glaubt Ihr verhält sich dieses Phänomen im Zuge der Europäisierung und weiter betrachtet auch der Globalisierung?
3.Autonomie des Willens- die aufgeklärte Zustimmung
-1) hier stellt sich die Frage,
wie Disziplinierung und Unterordnung mit der Autonomie des Willens zu vereinen ist
-2)die Verbindung dazu ist die „aufgeklärte“ Zustimmung
-3)das ist die Einsicht des Menschen in die Notwendigkeit der Regeleinhaltung, eine Einsicht,
dass Moral wichtig und richtig ist
-4)diese Einsicht ist nach DURKHEIM frei gewollt und angenommen
-5)durch die Einsicht, Begrenzungen freiwillig als notwendig anzuerkennen, empfindet der Mensch die aufgeklärte Zustimmung nicht als Erniedrigung oder Zwang
-6)so erscheint die Entscheidung als individuell,
als freiwillige Selbstbeherrschung und – regulierung
Die aufgeklärte Zustimmung
-das soziale Wesen entsteht, indem das Individuum die moralischen Regeln der Gesellschaft internalisiert
-dafür sind 3 Faktoren als Voraussetzung notwendig:
1.Geist der Disziplin
-die unbedingte Unterordnung unter das Gesollte
-Vermeidung rein egoistischer Handlungsformen
-kategorische Anerkennung normativer Regeln
2.Anschluss an die soziale Gruppe
-über das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe werden deren moralische Werte und Normen vermittelt
3.Autonomie des Willens- die aufgeklärte Zustimmung
-hier stellt sich die Frage, wie Disziplinierung und Unterordnung mit der Autonomie der Autonomie des Willens zu vereinen ist
-die Verbindung dazu ist die „aufgeklärte“ Zustimmung
-das ist die Einsicht des Menschen in die Notwendigkeit der Regeleinhaltung, eine Einsicht, dass Moral wichtig und richtig ist
-diese Einsicht ist nach DURKHEIM frei gewollt und angenommen
-durch die Einsicht, Begrenzungen freiwillig als notwendig anzuerkennen, empfindet der Mensch die aufgeklärte Zustimmung nicht als Erniedrigung oder Zwang
-so erscheint die Entscheidung als individuell, als freiwillige Selbstbeherrschung und – regulierung
Es wird immer noch die selbe Suppe gelöffelt, aber nun hat der Mensch entschieden, dass sie ihm schmeckt
Aufgaben der Erziehung nach Durkheim:
1. Stärkung der Bindung des Menschen an die Gesellschaft und die öffentlichen Pflichten
2. Vermittlung sozialer Strukturen und Zusammengehörigkeitsgefühl statt primärer Förderung der Individualität
3. Integration in die soziale Ordnung
4. Vermittlung des Moralsystems
5. Reproduktion der arbeitsteiligen Gesellschaft
6. aber auch Gewährleistung der Vielfalt und Individualisierung
Der Mensch besteht aus dem individuellen und dem sozialen Wesen.
Aufgabe von Erziehung ist,
1. das soziale Wesen zu bilden
2. den Einzelnen auf seine jeweilige Funktion hin zu erziehen
(Beruf als sozialer Tatbestand),
das heißt: frühzeitige Spezialisierung
Anomie
Anomie und innere Ökonomie
2 wichtige Faktoren einer gesunden funktionierenden Gesellschaft:
1.Vermeidung von Anomien (Ordnungslosigkeit, soziale Bindungslosigkeit)
Anomien als Merkmal des moralischen Zerfalls in der modernen Gesellschaft (droht die Moral zu verkümmern...)
Zur Vermeidung ist wichtig:
a) Etablierung vernünftiger moralischer Maßstäbe (gleichzeitige Wahrnehmung des Fehlenden)
b) Zusammenhalt der Gesellschaft fördern
c) Gerechte Organisation und Verminderung äußerer Ungleichheiten
harmonisches Zusammenspiel der Teilbereiche
Erziehung als methodische Sozialisation
2 wichtige Faktoren einer gesunden funktionierenden Gesellschaft:
1.Vermeidung von Anomien (Ordnungslosigkeit, soziale Bindungslosigkeit)
Anomien als Merkmal des moralischen Zerfalls in der modernen Gesellschaft (droht die Moral zu verkümmern...)
Zur Vermeidung ist wichtig:
a) Etablierung vernünftiger moralischer Maßstäbe (gleichzeitige Wahrnehmung des Fehlenden)
b) Zusammenhalt der Gesellschaft fördern
c) Gerechte Organisation und Verminderung äußerer Ungleichheiten
harmonisches Zusammenspiel der Teilbereiche
Erziehung als methodische Sozialisation
Logik einer inneren Ökonomie
Logik einer inneren Ökonomie
die innere Ökonomie der Gesellschaft bestimmt das notwendige soziale Verhalten des Menschen, bezugnehmend auf das moralische Regelwerk
die Moral ist nicht vom Menschen gemacht, sondern eine Ausarbeitung der Gesellschaft(sie „zwingt“ sich dem Einzelnen auf““)
(„Wir werden viel mehr gehandelt als dass wir selber handeln“)
-„der Mensch, den die Erziehung in uns verwirklichen muss, ist nicht der Mensch, den die Natur gemacht hat, sondern der Mensch, wie ihn die Gesellschaft haben will; und sie will ihn so haben, wie ihn ihre innere Ökonomie braucht“
-dieses geschieht zum Erhalt des sozialen Systems
hat das Ziel, den normalen Zustand herzustellen
ist Ausdruck einer Effektivität und Verbesserung des Bestehenden auf der Grundlage der Erkenntnis der Funktionszusammenhänge
die innere Ökonomie der Gesellschaft bestimmt das notwendige soziale Verhalten des Menschen, bezugnehmend auf das moralische Regelwerk
die Moral ist nicht vom Menschen gemacht, sondern eine Ausarbeitung der Gesellschaft(sie „zwingt“ sich dem Einzelnen auf““)
(„Wir werden viel mehr gehandelt als dass wir selber handeln“)
-„der Mensch, den die Erziehung in uns verwirklichen muss, ist nicht der Mensch, den die Natur gemacht hat, sondern der Mensch, wie ihn die Gesellschaft haben will; und sie will ihn so haben, wie ihn ihre innere Ökonomie braucht“
-dieses geschieht zum Erhalt des sozialen Systems
hat das Ziel, den normalen Zustand herzustellen
ist Ausdruck einer Effektivität und Verbesserung des Bestehenden auf der Grundlage der Erkenntnis der Funktionszusammenhänge
Arbeitsteilung und Moral
Arbeitsteilung als das moralische Grundprinzip der solidarischen Gesellschaftsform, erzeugt also Solidarität und damit Moral.
Auf dieser Grundlage sollen neue moralische Maßstäbe zur Erreichung organischer Solidarität gefunden werden.
Moral ( herrschendes Regelsystem der Gesellschaft) = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Soziale Realitäten und soziales Regelwerk verändern sich ohne Intention des Menschen: das Soziale erklärt sich aus dem Sozialen heraus.
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Auf dieser Grundlage sollen neue moralische Maßstäbe zur Erreichung organischer Solidarität gefunden werden.
Moral ( herrschendes Regelsystem der Gesellschaft) = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Soziale Realitäten und soziales Regelwerk verändern sich ohne Intention des Menschen: das Soziale erklärt sich aus dem Sozialen heraus.
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Funktional differenzierte (arbeitsteilige) Gesellschaft
hohe Bevölkerungsdichte
Schwaches Kollektivbewusstsein (Arbeitsteilung ersetzt Kollektivbew.)
wechselseitiges Netz von Abhängigkeiten: "man ist aufeinander angewiesen in komplementärer Funktionserfüllung"
Ausgeprägte differenzierte Individualisierung
Stark ausgeprägte Arbeitsteilung- strebt funktional auseinander
gehalten durch: Organische Solidarität
Restitutives(ausgleichendes)Recht - Gewährleistung verlässlicher Rechtsbeziehungen
Würde des Menschen als leitende Norm
Arbeitsteilung hält die Ordnung stabil.
Schwaches Kollektivbewusstsein (Arbeitsteilung ersetzt Kollektivbew.)
wechselseitiges Netz von Abhängigkeiten: "man ist aufeinander angewiesen in komplementärer Funktionserfüllung"
Ausgeprägte differenzierte Individualisierung
Stark ausgeprägte Arbeitsteilung- strebt funktional auseinander
gehalten durch: Organische Solidarität
Restitutives(ausgleichendes)Recht - Gewährleistung verlässlicher Rechtsbeziehungen
Würde des Menschen als leitende Norm
Arbeitsteilung hält die Ordnung stabil.
Segmentär differenzierte Gesellschaft
nicht durch ein vertragliches Regelwerk aufrechtgehalten
meist geringe Bevölkerung
meist untergliederd in Gruppierungen / Teritorien
entwickelt starkes Kollektivbewusstsein => gemeinsame Normen, Werte etc. bewirken Integration des Individuums
Maximum: Kollektivbewusstsein deckt sich mit Indviduumsbewusstsein=> Individualität aufgelöst
Geringe Individualisierung
Wenig ausgeprägte Arbeitsteilung
zusammengehalten durch: Mechanische Solidarität
Repressives Recht als Beispiel: Strafe nur als Sühne, um Ordnung wieder herzustellen
2.organische Solidarität
2.organische Solidarität
Kennzeichen der modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft
Ist funktional ausdifferenziert
(jeder Einzelne erfüllt eine bestimmte Funktion im Dienste der Gesellschaft)
Wechselseitige Abhängigkeiten:
man ist aufeinander angewiesen
Steigerung des Zusammenhalts (soziale Solidarität)
Kennzeichen der modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft
Ist funktional ausdifferenziert
(jeder Einzelne erfüllt eine bestimmte Funktion im Dienste der Gesellschaft)
Wechselseitige Abhängigkeiten:
man ist aufeinander angewiesen
Steigerung des Zusammenhalts (soziale Solidarität)
Soziologie bei Durkheim
umgreift sämtliche sozialen Faktoren, äußere Einflussnahme und Phänomene (soziale Tatbestände). Diese sollen wie Dinge betrachtet werden...
durch deren Analyse erhält Soziologie Erkenntnisfunktion
es geht um diemethodisch kontrollierte wissenschaftliche Erforschung der notwendigen Gesetze der Gesellschaft
durch deren Analyse erhält Soziologie Erkenntnisfunktion
es geht um diemethodisch kontrollierte wissenschaftliche Erforschung der notwendigen Gesetze der Gesellschaft
Arbeitsteilung
Der Blick auf diese , ist der Weg zum Verständnis moderner Gesellschaften.
soziale Orientierungs- und Bindungslosigkeit kann nur aufgefangen werden, wenn arbeitsteilige Gesellschaften eine organische Solidarität entwickeln, also eine Moralität die den veränderten Strukturen entspricht.
soziale Orientierungs- und Bindungslosigkeit kann nur aufgefangen werden, wenn arbeitsteilige Gesellschaften eine organische Solidarität entwickeln, also eine Moralität die den veränderten Strukturen entspricht.
Moderne Gesellschaft zu Zeiten Durkheims und aktuell?!
ein verbindliches Normen- und Moralsystem wird nicht mehr durch ein übergeordnetes kollektives Bewusstsein von gemeinsamen Gefühlen, religiösen oder anderen normativ orientierenden Vorstellungen begründet.
Alte Strukturen und Ordnungszusammenhänge werden aufgelöst -
Soziologie als Unifach soll Aussagen über Moral und den Fortbestand der Gesellschaft möglich machen...
Alte Strukturen und Ordnungszusammenhänge werden aufgelöst -
Soziologie als Unifach soll Aussagen über Moral und den Fortbestand der Gesellschaft möglich machen...
Durkheim
Grundmerkmale:
Grundmerkmale:
1. nomologische Aussagen und Gesetzmäßigkeiten über die Gesellschaft
(nach naturwissenschaftlichem Vorbild)
2. methodische Erforschung der sozialen Tatbestände
(wichtige beeinflussende Faktoren)
3. die Frage nach der sozialen Ordnung und der Verbindung von Individuum und Gesellschaft
4. Betrachten des gesellschaftlichen Wandels
(nicht als freiheitlicher Gestaltungsprozess, sondern als evolutions- biologischen Reflex auf äußere Veränderungen,
wie z.B. Bevölkerungswachstum, technologische Erneuerungen)
5. Anpassungsphänomene
(jede Veränderung in der Organisation einer Gesellschaft hat eine Veränderung auf menschlicher Ebene als Konsequenz)
6. das Moralsystem als Orientierung am Regelwerk der Gesellschaft
7. Rolle der Erziehung:
„Mittel zum Zweck“, als funktionale Methode zur Sozialisation zur Stabilisierung und Erhaltung der Gesellschaft
++Erziehung, Bildung, Sozialisation
als Grundbegriffe der Bildungswissenschaft
Was meint Pädagogik ?
als Grundbegriffe der Bildungswissenschaft
Was meint Pädagogik ?
-Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft beschäftigen sich
mit der gesamten Lebenszeit des Menschen
-ist ein komplexes, vielschichtiges und
in sich ausdifferenziertes Feld
-ist unterteilt in mehrere Teildisziplinen,
die sich jeweils mit spezifischen Fragen beschäftigen, z.B.:
1.allgemeinePädagogik/Erziehungswissenschaften,
2.empirischeBildungsforschung,
3.Sozialpädagogik,
4.Sonderpädagogik,
5.Freizeitpädagogik,
6.Medienpädagogik,
7.Erwachsenenbildung/ Weiterbildung,
8.Schulpädagogik usw.
mit der gesamten Lebenszeit des Menschen
-ist ein komplexes, vielschichtiges und
in sich ausdifferenziertes Feld
-ist unterteilt in mehrere Teildisziplinen,
die sich jeweils mit spezifischen Fragen beschäftigen, z.B.:
1.allgemeinePädagogik/Erziehungswissenschaften,
2.empirischeBildungsforschung,
3.Sozialpädagogik,
4.Sonderpädagogik,
5.Freizeitpädagogik,
6.Medienpädagogik,
7.Erwachsenenbildung/ Weiterbildung,
8.Schulpädagogik usw.
Was versteht man unter Erziehung (kurze Sachaufgabe)
- das interpersonale Verhältnis Erzieher und Zögling und
die gemeinschaftliche bzw. gesellschaftliche Institutionalisierung
- Erziehung ist Teil der Sozialisation
- Erziehung ist in seinem jeweiligen Verhältnis i. d. R. zeitlich begrenzt (Familie, Kindergarten, Schule, Hochschule, Ausbildung, Weiterbildung)
- Erziehung ist absichtsvolles zwischenmenschliches Handeln, bei dem bewusst bestimmte positive Ziele verfolgt werden (intentional)
die gemeinschaftliche bzw. gesellschaftliche Institutionalisierung
- Erziehung ist Teil der Sozialisation
- Erziehung ist in seinem jeweiligen Verhältnis i. d. R. zeitlich begrenzt (Familie, Kindergarten, Schule, Hochschule, Ausbildung, Weiterbildung)
- Erziehung ist absichtsvolles zwischenmenschliches Handeln, bei dem bewusst bestimmte positive Ziele verfolgt werden (intentional)
funktionale Erziehung
nicht intendierte Einflüsse (Gesellschaft, Medien Freunde...)
hier geht es um die Ursache-Wirkungs- Relation
Was ist mit Folgen die durch Planung abwendbar wären?
aber auch beim Beispiel von KAFKA
erzieherische machtvolle Einwirkungen treffen und prägen den heranwachsenden, ABER das Lebendige im zu Erziehenden verhindert die Planbarkeit:
der vom Erzieher gemachte Plan muss nicht aufgehen
(EMPATHIE : verhindert starre Haltung, fördert flexible Aktion und Reaktion)
hier geht es um die Ursache-Wirkungs- Relation
Was ist mit Folgen die durch Planung abwendbar wären?
aber auch beim Beispiel von KAFKA
erzieherische machtvolle Einwirkungen treffen und prägen den heranwachsenden, ABER das Lebendige im zu Erziehenden verhindert die Planbarkeit:
der vom Erzieher gemachte Plan muss nicht aufgehen
(EMPATHIE : verhindert starre Haltung, fördert flexible Aktion und Reaktion)
Erziehung für
Integration in die Gesellschaft
als Ausgleich von Defiziten
Stabilität von Welt, Kultur, Gesellschaft (vgl. Arendt: durch Erziehung, als permanente Erneuerung der Welt, kann diese Fortbestehen....
Reproduktion von Gesellschaft und Machtstrukturen: Erziehung zur Akzeptanz der bestehenden Verhältnisse....
Selbständigkeit (wie kultiviert man Freiheit bei dem Zwang?)
Grenzen und Regeln: Grenzen zeigen, regeln lernen, Unterordnung lehren, Agent bestehender STrukturen sein (Kant...)
Förderung der kritischen Selbstreflexion und Autonomie
Vernunft und Mündigkeit: Ausschwitz darf sich nicht wiederholen (Adorno)...
als Ausgleich von Defiziten
Stabilität von Welt, Kultur, Gesellschaft (vgl. Arendt: durch Erziehung, als permanente Erneuerung der Welt, kann diese Fortbestehen....
Reproduktion von Gesellschaft und Machtstrukturen: Erziehung zur Akzeptanz der bestehenden Verhältnisse....
Selbständigkeit (wie kultiviert man Freiheit bei dem Zwang?)
Grenzen und Regeln: Grenzen zeigen, regeln lernen, Unterordnung lehren, Agent bestehender STrukturen sein (Kant...)
Förderung der kritischen Selbstreflexion und Autonomie
Vernunft und Mündigkeit: Ausschwitz darf sich nicht wiederholen (Adorno)...
Geschichte der Pädagogik
9 pkt
9 pkt
-reicht zurück bis in die Antike;
war Gegenstand theoretisch-philosophischer Reflexionen
-1779 ,Zeitalter der Aufklärung:
Gründung der Disziplin Pädagogik als Universitätsfach in Halle
-Bedeutungssteigerung der Pädagogik
durch Entwicklung und Ausbau des Schulwesens
-Versuch, Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen,
Erscheinen zentraler pädagogischer Werke,
z.B.
1806: HERBART "allgemeine Pädagogik"
-erste Systematisierung des Erziehungsgedankens;
1813/14 SCHLEIERMACHER "pädagogische Vorlesungen";
1888 DILTHEY "Möglichkeiten einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft"
-bis 1933 Lehrerbildung an Universitäten
-Machtergreifung Nationalsozialisten.
79 Professuren.
26 Professoren (jüdischen Hintergrunde) entlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg :38 Professoren im Amt.
-seit 1960er Jahren Etablierung von Pädagogik als Einzeldisziplin mit gleichrangigem Hauptfach an deutschen Universitäten
-1984:
1000 Professorinnen und Professoren.
im Fach Pädagogik/ Erziehungswissenschaft.
-heute sechststärkstes Fach an deutschen Universitäten
war Gegenstand theoretisch-philosophischer Reflexionen
-1779 ,Zeitalter der Aufklärung:
Gründung der Disziplin Pädagogik als Universitätsfach in Halle
-Bedeutungssteigerung der Pädagogik
durch Entwicklung und Ausbau des Schulwesens
-Versuch, Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen,
Erscheinen zentraler pädagogischer Werke,
z.B.
1806: HERBART "allgemeine Pädagogik"
-erste Systematisierung des Erziehungsgedankens;
1813/14 SCHLEIERMACHER "pädagogische Vorlesungen";
1888 DILTHEY "Möglichkeiten einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft"
-bis 1933 Lehrerbildung an Universitäten
-Machtergreifung Nationalsozialisten.
79 Professuren.
26 Professoren (jüdischen Hintergrunde) entlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg :38 Professoren im Amt.
-seit 1960er Jahren Etablierung von Pädagogik als Einzeldisziplin mit gleichrangigem Hauptfach an deutschen Universitäten
-1984:
1000 Professorinnen und Professoren.
im Fach Pädagogik/ Erziehungswissenschaft.
-heute sechststärkstes Fach an deutschen Universitäten
2 wissenschaftstheoretische methodische Richtungen
(1. Pädagogik/2. Erziehungswissenschaft)
(1. Pädagogik/2. Erziehungswissenschaft)
1. theoretisch- philosophische Grundlagenforschung
= kritisch- analytische,
hermeneutische Reflexionen
pädagogischer Gegenstandsbereiche;
phänomenologisch (geistig-intuitiv)
2. empirisch- erziehungswissenschaftlich
= Beobachtung pädagogischer Prozesse
mit empirischen Methoden,
kausal- analytische Erklärungen
pädagogischer Zusammenhänge
= kritisch- analytische,
hermeneutische Reflexionen
pädagogischer Gegenstandsbereiche;
phänomenologisch (geistig-intuitiv)
2. empirisch- erziehungswissenschaftlich
= Beobachtung pädagogischer Prozesse
mit empirischen Methoden,
kausal- analytische Erklärungen
pädagogischer Zusammenhänge
zentrale Merkmale einer Wissenschaft
7 pkt
7 pkt
1. Suche nach der Wahrheit;
Deutungsweise von Mensch und Welt
durch allgemeingültige Aussagen und Theorien Phänomene für den Menschen verstehbar machen
2. Verwendung eigener, spezifischer Sprachformen
3. Sinn- und Ordnungsstiftung
durch Verstehen und Erklären
von Phänomenen und Zusammenhängen
4. Entwicklung von Paradigmen
(maßstabsetzende Muster),
die intersubjektiv begründet sein müssen
5. Prozesscharakter:
ist nicht endgültig,
sondern offen für neue Erkenntnisse oder Paradigmenwechsel;
US-amerikanischen Wissenschaftstheoretikers
Thomas S. Kuhn (1922 – 1996):
Erklärung für das Verständnis von Wissenschaften, Legitimation wissenschaftlichen Wissens
„The strukture of Scientific Revolutions (1962):
wissenschaftliche Fortschrittserzählungen im Sinne einer fortschreitenden Ergänzung von Wissen werden fragwürdig
6. Abhängigkeit von soziokulturellen Faktoren
(Geltungskriterien, Machtpraktiken)
7. methodische Arbeitsweise
( z. B. hermeneutisch- kritisch oder empirisch)
Deutungsweise von Mensch und Welt
durch allgemeingültige Aussagen und Theorien Phänomene für den Menschen verstehbar machen
2. Verwendung eigener, spezifischer Sprachformen
3. Sinn- und Ordnungsstiftung
durch Verstehen und Erklären
von Phänomenen und Zusammenhängen
4. Entwicklung von Paradigmen
(maßstabsetzende Muster),
die intersubjektiv begründet sein müssen
5. Prozesscharakter:
ist nicht endgültig,
sondern offen für neue Erkenntnisse oder Paradigmenwechsel;
US-amerikanischen Wissenschaftstheoretikers
Thomas S. Kuhn (1922 – 1996):
Erklärung für das Verständnis von Wissenschaften, Legitimation wissenschaftlichen Wissens
„The strukture of Scientific Revolutions (1962):
wissenschaftliche Fortschrittserzählungen im Sinne einer fortschreitenden Ergänzung von Wissen werden fragwürdig
6. Abhängigkeit von soziokulturellen Faktoren
(Geltungskriterien, Machtpraktiken)
7. methodische Arbeitsweise
( z. B. hermeneutisch- kritisch oder empirisch)
Merkmale von Theorien
4 pkt
4 pkt
1. sind schöpferische Leistungen/konstruktiv
2. sind der Kern der Wissenschaft begründen wissenschaftliches Wissen
3. stiften Sinn, deuten und erkennen Zusammenhänge
4. erlauben eine kritische, distanzierte und reflektierte Sicht
memo:
1: Schöpfkelle
2: Kern
3: Stifte
4: Fernrohr
2. sind der Kern der Wissenschaft begründen wissenschaftliches Wissen
3. stiften Sinn, deuten und erkennen Zusammenhänge
4. erlauben eine kritische, distanzierte und reflektierte Sicht
memo:
1: Schöpfkelle
2: Kern
3: Stifte
4: Fernrohr
1. Alltagswissen
3 pkt
3 pkt
- das, was jeder in irgendeiner Weise
über Erziehung und Bildung weiß
- ist nicht reflektiert,
sondern durch eigene Sozialisation (Familie, Freunde, Medien) begründet
-tradierte Erziehungspraktiken,
Lösungen in Alltagssituationen
- soll lediglich Probleme im Alltag lösen
- kann in sich widersprüchlich sein
über Erziehung und Bildung weiß
- ist nicht reflektiert,
sondern durch eigene Sozialisation (Familie, Freunde, Medien) begründet
-tradierte Erziehungspraktiken,
Lösungen in Alltagssituationen
- soll lediglich Probleme im Alltag lösen
- kann in sich widersprüchlich sein
3. wissenschaftliches Wissen
3 pkt
3 pkt
- ist die Voraussetzung von Professionswissen
- wird durch die Beschäftigung mit der
Wissenschaft von Bildung erworben
- bietet durch kritisch- analytische Theorien
die Möglichkeit einer distanzierten und reflektierten Sicht auf die Praxis
ermöglicht eine Weiterentwicklung
- wird durch die Beschäftigung mit der
Wissenschaft von Bildung erworben
- bietet durch kritisch- analytische Theorien
die Möglichkeit einer distanzierten und reflektierten Sicht auf die Praxis
ermöglicht eine Weiterentwicklung
Merkmale „Grundbegriffe“
4 pkt
4 pkt
- sind zentrale ordnungs- und sinnstiftende Kategorien
der Theoriebildung
- bilden den Grund,
von dem ausgegangen wird
- schaffen durch ihre Unabschließbarkeit
offene Frage- und Problemstellungen
- bieten eine wissenschaftliche Verständigungsbasis,
die wissenschaftliche Reflexionen ermöglicht
der Theoriebildung
- bilden den Grund,
von dem ausgegangen wird
- schaffen durch ihre Unabschließbarkeit
offene Frage- und Problemstellungen
- bieten eine wissenschaftliche Verständigungsbasis,
die wissenschaftliche Reflexionen ermöglicht
Definition „Erziehung“ aus wikipedia:
Die von Erziehungsnormen geleitete Einübung
von Kindern und Jugendlichen
in diejenigen körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intelektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen,
die in einer gegebenen Kultur bei allen Menschen vorausgesetzt werden.
von Kindern und Jugendlichen
in diejenigen körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intelektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen,
die in einer gegebenen Kultur bei allen Menschen vorausgesetzt werden.
Erziehung:
5 pkt
5 pkt
1. findet vor allem in der Familie und durch Institutionen statt
2. ist eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit
und gilt als unverzichtbar
3. hat seit jeher
eine große Bedeutung für den Menschen,
seine Kultur und die Gesellschaft
4. Maßstab: gelungene Integration in Gesellschaft und Kultur
5. enthält ein Paradoxon:
Grenzen aufzeigen,
Regeln einüben,
Unterordnung lehren und
disziplinieren bei
gleichzeitiger Förderung
der Autonomie, Mündigkeit und Individualität
(nach KANT: „Wie ist es möglich, die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren?“)
2. ist eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit
und gilt als unverzichtbar
3. hat seit jeher
eine große Bedeutung für den Menschen,
seine Kultur und die Gesellschaft
4. Maßstab: gelungene Integration in Gesellschaft und Kultur
5. enthält ein Paradoxon:
Grenzen aufzeigen,
Regeln einüben,
Unterordnung lehren und
disziplinieren bei
gleichzeitiger Förderung
der Autonomie, Mündigkeit und Individualität
(nach KANT: „Wie ist es möglich, die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren?“)
Entstehung des Begriffs Erziehung
>6<
>6<
1. ist aus der jüdisch- christlichen Tradition abgeleitet,
aus dem hebräischen „musar“
(Zucht, Disziplin,
uneingeschränkter Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes)
2. bei der Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische tritt an die Stelle des Wortes „musar“ das griechische „paideia“(freie Selbstentfaltung, Vervollkommnung)
3. beide Begriffe sind eigentlich unvereinbar,
dennoch sind beide im Erziehungsbegriff enthalten
4. „Erziehung als Vervollkommnung durch Zucht“
5. der Begriff ist metaphorisch:
führt die Semantik der Zucht von Beginn an mit sich
6. es gilt, den Anspruch eines reflektierten Umgangs mit dem Paradoxon zu wahren und
die Machtstrukturen der Erziehung offenzulegen
aus dem hebräischen „musar“
(Zucht, Disziplin,
uneingeschränkter Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes)
2. bei der Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische tritt an die Stelle des Wortes „musar“ das griechische „paideia“(freie Selbstentfaltung, Vervollkommnung)
3. beide Begriffe sind eigentlich unvereinbar,
dennoch sind beide im Erziehungsbegriff enthalten
4. „Erziehung als Vervollkommnung durch Zucht“
5. der Begriff ist metaphorisch:
führt die Semantik der Zucht von Beginn an mit sich
6. es gilt, den Anspruch eines reflektierten Umgangs mit dem Paradoxon zu wahren und
die Machtstrukturen der Erziehung offenzulegen
Anthropologische und metaphorische Entwürfe>7<
1. jeder Mensch hat eigene Vorstellungen/ Bilder von Erziehung
2. diese sind aufgrund soziokultureller Erfahrungen unreflektiert geprägt und sehr vielfältig
3. diese „impliziten Anthropologeme (zumeist unreflektierte – herrschende Vorstellungen vom
Menschen)“ bestimmen das erzieherische Denken und Handeln
4. sie entstehen
im Kontext von anthropologischen Fiktionen
vom Menschen, von Gesellschaft, Welt und Kultur
5. sie sind an historische Vorstellungen und
alltägliche Erfahrungswelt gebunden
6. historisch gesehen bietet sich ein breites Spektrum mit teils entgegengesetzten Bildern
Beispiele:
ROUSSEAU ( Mensch – Natur = gut / Zivilisation = Verderben)
PESTALOZZI (Mensch – Natur = schlecht / Disziplin = gut)
HERDER (Mensch – Vernunft – Humanität = gut)
7. je nach herrschendem Menschenbild und „Zeitgeist“ ist mal mehr, mal weniger Erziehung bzw. Zucht gefordert
2. diese sind aufgrund soziokultureller Erfahrungen unreflektiert geprägt und sehr vielfältig
3. diese „impliziten Anthropologeme (zumeist unreflektierte – herrschende Vorstellungen vom
Menschen)“ bestimmen das erzieherische Denken und Handeln
4. sie entstehen
im Kontext von anthropologischen Fiktionen
vom Menschen, von Gesellschaft, Welt und Kultur
5. sie sind an historische Vorstellungen und
alltägliche Erfahrungswelt gebunden
6. historisch gesehen bietet sich ein breites Spektrum mit teils entgegengesetzten Bildern
Beispiele:
ROUSSEAU ( Mensch – Natur = gut / Zivilisation = Verderben)
PESTALOZZI (Mensch – Natur = schlecht / Disziplin = gut)
HERDER (Mensch – Vernunft – Humanität = gut)
7. je nach herrschendem Menschenbild und „Zeitgeist“ ist mal mehr, mal weniger Erziehung bzw. Zucht gefordert
Erziehungsmetaphoriken,
Bsp:
7 pkt
Bsp:
7 pkt
Beispiele:
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
>Kultivierung der menschl.Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
2.“Hirte“ (Führen)
>Erz.führt in die „richtige“ Richtung
3.“Belehrender“ (Prägen und Füllen)
>der Zögling als leeres Gefäß,das gefüllt werden muss
4.“Schöpfer“
(Schöpfung und Zeugung)
>Erz.“erschafft“einen neuen, besseren Menschen
>Herausziehen der Wahrheit (Mäeutik)
5.“Aufklärer“ (Licht und Erweckung)
>Erz.“erleuchtet“ den Zögling>Hinwendung zum Wahren, Reinen, Erkenntnis
6.“Disziplinierender“ (Zähmen und Disziplinieren)>Kultivierung der menschl.Natur
7.“Schiedsrichter“
(Spiel und Regeln)
>Vermittlung gesellschaftlicher Regeln
>Spiel-und Freiräume zur Entfaltung
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
>Kultivierung der menschl.Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
2.“Hirte“ (Führen)
>Erz.führt in die „richtige“ Richtung
3.“Belehrender“ (Prägen und Füllen)
>der Zögling als leeres Gefäß,das gefüllt werden muss
4.“Schöpfer“
(Schöpfung und Zeugung)
>Erz.“erschafft“einen neuen, besseren Menschen
>Herausziehen der Wahrheit (Mäeutik)
5.“Aufklärer“ (Licht und Erweckung)
>Erz.“erleuchtet“ den Zögling>Hinwendung zum Wahren, Reinen, Erkenntnis
6.“Disziplinierender“ (Zähmen und Disziplinieren)>Kultivierung der menschl.Natur
7.“Schiedsrichter“
(Spiel und Regeln)
>Vermittlung gesellschaftlicher Regeln
>Spiel-und Freiräume zur Entfaltung
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
2 pkt und 7 pkt
2 pkt und 7 pkt
>Kultivierung der menschl. Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
-suggeriert: freies Entfalten, nicht möglich:
effektive erzieherische Machtpraktik:
die Suggestion freier Entscheidung und ungestörter
Entwicklung als Form pädagogischer Führung.
-aus dem Bildfeld der Kultivierung der Natur.
-Seele des Menschen wird bearbeitet (cultura animi),
um die an sich „gute Natur“ des Menschen ihrer Vervollkommnung
zuführen zu können.
-Erzieher: Gärtners sorgt für:
Pflanze / „Zögling“ mit Blick auch auf
die zu erwartenden Früchte
-in jedem Menschen ein guter Kern
Schädlinge fernzuhalten
-um die Natur zunehmend zu „verbessern“,
so der implizite Zuchtgedanke,
-evtl. Strafen zum Wohle der Kultivierung
-Neurobiologie und Genforschung:
Eingriffs in die menschliche Natur und
den Organismus als „Verbesserung“ des Menschen
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
-suggeriert: freies Entfalten, nicht möglich:
effektive erzieherische Machtpraktik:
die Suggestion freier Entscheidung und ungestörter
Entwicklung als Form pädagogischer Führung.
-aus dem Bildfeld der Kultivierung der Natur.
-Seele des Menschen wird bearbeitet (cultura animi),
um die an sich „gute Natur“ des Menschen ihrer Vervollkommnung
zuführen zu können.
-Erzieher: Gärtners sorgt für:
Pflanze / „Zögling“ mit Blick auch auf
die zu erwartenden Früchte
-in jedem Menschen ein guter Kern
Schädlinge fernzuhalten
-um die Natur zunehmend zu „verbessern“,
so der implizite Zuchtgedanke,
-evtl. Strafen zum Wohle der Kultivierung
-Neurobiologie und Genforschung:
Eingriffs in die menschliche Natur und
den Organismus als „Verbesserung“ des Menschen
Bestimmungen des Erziehungsbegriffs
>7<
>7<
1. der Erziehungsbegriff ist vielfältig, komplex und auch gegensätzlich
2. Erziehung kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und definiert werden
3. steht immer im Spannungsfeld
von Freiheit und Zwang,
von Selbst- und Fremdbestimmung
4. beinhaltet Differenzierungen
( wer erzieht wo wen womit(wie) wozu?) durch verschiedene Erziehungstheorien, z.B.
a) intentionale (absichtsvolles Tun) Erziehung und
funktionale (nicht intendierte Einflüsse durch Gesellschaft, Freunde, Medien) Erziehung
oder
b) Absicht (Zweck- Mittel- Relation) und
Wirkung ( Ursache- Wirkungs- Relation), also:
ist Erziehung das, was der Erziehende beabsichtigt
oder das, was er bewirkt ?
5. es gibt nicht die eine perfekte und
allgemeingültige Erziehung als „Rezept“
6. Erziehung ist immer ein Zusammenspiel von Erzieher und Zögling- beider Persönlichkeiten und deren Verhältnis zueinander beeinflussen den Erziehungsprozess (Interdependenz)
7. Erziehung muss kontinuierlich reflektiert werden
> kritische erziehungstheoretische Reflexion auf Ziele, Praktiken und Machtstrukturen
2. Erziehung kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und definiert werden
3. steht immer im Spannungsfeld
von Freiheit und Zwang,
von Selbst- und Fremdbestimmung
4. beinhaltet Differenzierungen
( wer erzieht wo wen womit(wie) wozu?) durch verschiedene Erziehungstheorien, z.B.
a) intentionale (absichtsvolles Tun) Erziehung und
funktionale (nicht intendierte Einflüsse durch Gesellschaft, Freunde, Medien) Erziehung
oder
b) Absicht (Zweck- Mittel- Relation) und
Wirkung ( Ursache- Wirkungs- Relation), also:
ist Erziehung das, was der Erziehende beabsichtigt
oder das, was er bewirkt ?
5. es gibt nicht die eine perfekte und
allgemeingültige Erziehung als „Rezept“
6. Erziehung ist immer ein Zusammenspiel von Erzieher und Zögling- beider Persönlichkeiten und deren Verhältnis zueinander beeinflussen den Erziehungsprozess (Interdependenz)
7. Erziehung muss kontinuierlich reflektiert werden
> kritische erziehungstheoretische Reflexion auf Ziele, Praktiken und Machtstrukturen
Welche beiden Dimensionen bezeichnet der Begriff Erziehung und wie lässt er sich definieren?
Dimensionen:
- interpersonales Verhältnis
- gemeinschaftliche bzw. gesellschaftliche Institutionalisierung
Definition Erziehung ...
+ ist absichtvolles, zwischenmenschliches Handeln
+ bei dem bewusst bestimmte Ziele verfolgt werden
+ ist Teil der Sozialisation
+ zeitlich begrenzt
+ ist eine historische Erscheinung (von Aushandlungsergebnissen der beteiligten Partner abhängig)
3.Kritische Rollentheorie (HABERMAS)
Schwerpunkt:
Entwicklung von Rollenkompetenzen und
einer starken Ich- Identität (Individuum ist aktiver)
Ich- Identität als Balance
zwischen der sozialen und der persönlichen Identität und
als kommunikative Kompetenz (sich selbst treu bleiben? Trotz Sozialisierung?)
Aktive und kritische Gestaltung des Umgangs mit Rollenerwartungen (Möglichkeiten und Freiheiten des Individuums)
Kritik an der klassischen Rollentheorie;
Thematisierung von Nonkonformität,
Veränderung etablierter Rollenerwartungen
Balance von Rollenambiguitäten (ambiguität- doppelbedeutung???) („kontrollierte Selbstdarstellung“)
und eingeschränkter Bedürfnisbefriedigung („Frustrationstoleranz“)
FÜR DEN BILDUNGSBEGRIFF :
Bedingungen von Zeit und Ort, sowie Zustände der sozialen Umwelt werden bildungswissenschaftlich relevant.
KRITISCH: Sozialisationsprozesse sollen auf Dauer in eigener gedanklicher Anstrengung durchschaut werden, um Ihnen nicht widerstandslos ausgesetzt zu sein
Sind die Erzählungen Sozialisierungsprozesse?
Bei Sozialisation handelt es sich um Einflüsse, die Kultur, Sprache und Umwelt auf die Persönlichkeit des Einzelnen haben, ihn in seiner Eigenheit und seinem sozialen Wesen prägen. Die drei „Erzählungen“ visualisieren mögliche Einflüsse, die das Umfeld auf den Menschen haben kann. Bernhard hat den Einfluss der ihn umgebenden Stadt als zermürbend oder sogar zerstörend beschrieben – möglicherweise wäre seiner Persönlichkeit eine andere Stadt oder sogar das Landleben besser bekommen (und möglicherweise hat er deswegen auch das Stück "Die Ursache" - für einen schlechten Start? - genannt). In „Kaspar“ macht Handke den großen Einfluss von Sprache auf den Sozialisationsprozess deutlich – erst durch Sprache bekommt das Individuum Kontakt zu seinem Umfeld und wird dadurch zur Schnittstelle zur Gesellschaft. Das Stück ist auch aktuell – sichtbar in der Diskussion um Migranten, von denen als erster Schritt zur Integration in die hiesige Gesellschaftsstruktur gefordert wird, dass sie die deutsche Sprache beherrschen. Die letzte „Erzählung“ – das Interview – zeigt auf, welchen Einfluss die Lebensläufe des Umfelds auf die Entwicklung und den Sozialisationsprozess haben. Der Jugendliche scheint aus einem „Arbeitermilieu“ zu stammen, ihm ist wichtig, den Hauptschulabschluss zu schaffen und einen der darauf basierenden Berufe zu ergreifen. Eine weitergehende schulische Bildung bis hin zum Studium wird überhaupt nicht thematisiert. Auch hier lässt lediglich das äußerliche Verhalten auf einen gewissen Umfeldstatus schließen.
Spezifika des Sozialisationsbegriffes
Beobachtung der Phänomene aus der Sicht der Gesellschaft und des Spannungsfeld zwischen Mensch und Umwelt.
Beobachtung des sichtbaren Handelns des Menschen innerhalb einer Gesellschaft ohne auf die Absicht zu schauen. Dieses
Verhalten kann empirisch untersucht werden.
lebenslanger Prozess
Zivilisierung des Einzelnen durch die Gesellschaft und in Wechselwirkung mit der Umwelt
Beobachtung des sichtbaren Handelns des Menschen innerhalb einer Gesellschaft ohne auf die Absicht zu schauen. Dieses
Verhalten kann empirisch untersucht werden.
lebenslanger Prozess
Zivilisierung des Einzelnen durch die Gesellschaft und in Wechselwirkung mit der Umwelt
Sozialisation in der Spannung zwischen aktiv und passiv
der Sozialisationsbegriff befasst sich - im Gegensatz zum Erziehungsbegriff - nicht mit der Frage, ob das Verhalten des Menschen von Freiheit und Mündigkeit bestimmt ist, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf den Einfluss von gesellschaftlichen Faktoren. Dabei kann der Eindruck entstehen, dass der Mensch gänzlich fremdbestimmt ist und sich ausschließlich passiv verhält. Dies ist aber nicht der Fall, denn auch unter sozialisationstheoretischen Aspekten wird deutlich, dass der Mensch aktiv ist; Sozialisation ist nur durch das Mitwirken des Individuums möglich.
Unterschied "Verhalten" und "Handeln"
Die Differenz zwischen Verhalten und Handeln ist für die Bildungswissenschaft insofern relevant, da sie für unterschiedliche methodische Ansätze steht.
Mit dem Begriff des Verhaltens wird die Position eines außenstehenden Beobachters eingenommen. Diese ermöglicht es beispielsweise Ursache-Wirkungszusammenhänge zwischen der Ebene der gesellschaftlichen Strukturen und dem Verhalten der individuellen Akteurs zu klären, also im Sinne Durkheims soziale Tatsachen zu beschreiben. Dies ist der Ansatz der an den Naturwissenschaften orientierten empirischen Sozial- und Erziehungswissenschaft.
Wie im Rollenkonzept des symbolischen Interaktionismus kann das soziale Verhalten des Menschen auch als ein Handeln beschrieben werden, das in einem sozialen Sinnzusammenhang stattfindet. Das heißt, auch als gesellschaftlicher Akteur verbindet der Mensch sein Tun mit einem subjektiven Sinn. Er 'handelt' also, wie Weber sagen würde.
Die Rekonstruktion dieses subjektiven Sinns, das dem Handeln des Menschen zugrunde liegt, steht im Zentrum der verstehenden Sozialwissenschaft oder des hermeneutischen Ansatzes der Erziehungswissenschaft.
Die Verwendung eines der beiden Begriffe impliziert also die Einnahme einer bestimmten Perspektive auf einen sozialwissenschaftichen oder bildungswissenschaftlichen Gegenstand.
Dabei kann, je nach Fragestellung die Wahl des einen oder anderen Begriffs sinnvoller sein.
Mit dem Begriff des Verhaltens wird die Position eines außenstehenden Beobachters eingenommen. Diese ermöglicht es beispielsweise Ursache-Wirkungszusammenhänge zwischen der Ebene der gesellschaftlichen Strukturen und dem Verhalten der individuellen Akteurs zu klären, also im Sinne Durkheims soziale Tatsachen zu beschreiben. Dies ist der Ansatz der an den Naturwissenschaften orientierten empirischen Sozial- und Erziehungswissenschaft.
Wie im Rollenkonzept des symbolischen Interaktionismus kann das soziale Verhalten des Menschen auch als ein Handeln beschrieben werden, das in einem sozialen Sinnzusammenhang stattfindet. Das heißt, auch als gesellschaftlicher Akteur verbindet der Mensch sein Tun mit einem subjektiven Sinn. Er 'handelt' also, wie Weber sagen würde.
Die Rekonstruktion dieses subjektiven Sinns, das dem Handeln des Menschen zugrunde liegt, steht im Zentrum der verstehenden Sozialwissenschaft oder des hermeneutischen Ansatzes der Erziehungswissenschaft.
Die Verwendung eines der beiden Begriffe impliziert also die Einnahme einer bestimmten Perspektive auf einen sozialwissenschaftichen oder bildungswissenschaftlichen Gegenstand.
Dabei kann, je nach Fragestellung die Wahl des einen oder anderen Begriffs sinnvoller sein.
Sozialisation stabilisiert und reproduziert Gesellschaft
wie Sie in Ihren Beiträgen richtig hervorheben, kommt den Sozialisationsinstanzen eine wichtige Rolle beim Erwerb sozialer Rollen zu, die entscheidend zur Reproduktion des gesellschaftlichen System beitragen. Dieser Prozess vollzieht sich, wie Frau Müller beschreibt, als Interaktion zwischen Individuum und sozialer Umwelt.
Stellt man sich die Gesellschaft als Haus vor, das auf einem Fundament steht, so besteht dieses Fundament aus verschiedenen Materialien, die jede für sich eine eigene Aufgabe und Zusammensetzung haben, aber nur im Zusammenspiel für einen festen Stand sorgen. Im Verlauf der Historie hat sich die Zusammensetzung des Materials verändert und wurde an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, neue Erkenntnisse sorgen für eine stete Verbesserung. Sind Menschen das Material, aus dem das Fundament besteht, so haben sie jeder für sich eine gesellschaftliche Rolle, die im Zusammenspiel mit seiner Umwelt erst das feste Fundament für die Gesellschaft bildet. Die Eigenarten jedes Individuums und die Erkenntnisse sorgen immer wieder dafür, dass die Gesellschaft stabil bleibt und sich selbst bei aller Veränderung und Adaption immer wieder reproduziert. Der Prozess der Sozialisation macht die Notwendigkeit von Rollen deutlich und sorgt für ihre Besetzungen.
Hier ordne ich die Kritik an Parsons ein, der in einer sich verändernden Umwelt und einem sich verändernden Bewusstsein die Rollen immer gleich besetzen will, also hier: Material und Verarbeitung nicht anpasst. Das wird über kurz oder lang zum Einsturz des Hauses führen – Revolution oder Aufstand, wie wir es derzeit in einigen Ländern erleben.
Stellt man sich die Gesellschaft als Haus vor, das auf einem Fundament steht, so besteht dieses Fundament aus verschiedenen Materialien, die jede für sich eine eigene Aufgabe und Zusammensetzung haben, aber nur im Zusammenspiel für einen festen Stand sorgen. Im Verlauf der Historie hat sich die Zusammensetzung des Materials verändert und wurde an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, neue Erkenntnisse sorgen für eine stete Verbesserung. Sind Menschen das Material, aus dem das Fundament besteht, so haben sie jeder für sich eine gesellschaftliche Rolle, die im Zusammenspiel mit seiner Umwelt erst das feste Fundament für die Gesellschaft bildet. Die Eigenarten jedes Individuums und die Erkenntnisse sorgen immer wieder dafür, dass die Gesellschaft stabil bleibt und sich selbst bei aller Veränderung und Adaption immer wieder reproduziert. Der Prozess der Sozialisation macht die Notwendigkeit von Rollen deutlich und sorgt für ihre Besetzungen.
Hier ordne ich die Kritik an Parsons ein, der in einer sich verändernden Umwelt und einem sich verändernden Bewusstsein die Rollen immer gleich besetzen will, also hier: Material und Verarbeitung nicht anpasst. Das wird über kurz oder lang zum Einsturz des Hauses führen – Revolution oder Aufstand, wie wir es derzeit in einigen Ländern erleben.
Sozialisation zu Bildung und Erziehung
Erziehungsbegriff: wird als zeitlich abgeschlossen betrachtet
Sozialisationsbegriff: wird als lebenslanger Prozess, über die Lebensphasen gedacht
Erziehungsbegriff: sieht im Rahmen der Zivilisierung das „sozial machen“ als erzieherisch steuerbar, also intentional (dahinter stehen eine bestimmte Absicht und Wirkung)- Kant
Sozialisationsbegriff: geschieht überwiegend ungeplant und unbeabsichtigt, geht es um „ individuelle sozial werden“, als funktionaler Akt, unterstellt Eigenleistung
Erziehungsprozess: Verhältnis zwischen Erzieher und Zögling
Sozialisationsprozess: Verhältnis Individuum und Gesellschaft,kann nur durch Interaktion von Individuum mit der Gesellschaft, niemals gesellschaftsfrei gedacht werden
Erziehungsbegriff: verweist auf das Problemvon Freiheitund Zwangim Hinblick auf eine anzubahnende Mündigkeit
Sozialisationsbegriff: stellt die Frage nach Freiheit und Mündigkeit gar nicht, sondern fokussiert das menschliche Verhalten und die Frage der gesellschaftlichen Determination des Individuums und der gesellschaftlichen Reproduktion
Ansatz und Bedeutung der Rollentheorie
Rollen kennzeichnen gesellschaftliche Erwartungshaltungen, in der Differenz zwischen Muss-, Soll- und Kann-Erwartungen. Der Einzelne wird in der Gesellschaft mit diesen verschiedenen Erwartungen konfrontiert und muss sich damit auseinandersetzen.
Es wird unterschieden zwischen der strukturell-funktionalen Theorie und dem Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus.
Das Konzept der strukturell-funktionalen Theorie kennzeichnet die Erlernung von Rollen des Einzelnen gemäß der Erwartungen des gesellschaftlichen Umfeldes an ihn. Somit wird dieser Teil des gesamtgesellschaftlichen Systems.
Das Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus sieht den Gestaltungsspielraum des Einzelnen innerhalb der Wechselwirkung mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Die Rolle ist also nicht festgelegt sondern flexibel gestaltbar, dies geschieht im Gestaltungsraum der Sprache. Normen und Regeln werden unter Einbeziehung eigener Bedürfnisse und Erwartungen im wechselseitigen Kontakt zwischen dem Individuum und der Gesellschaft entwickelt.
Die Kritische Rollentheorie beschäftigt sich mit der nach Ansicht Habermas´ nicht ausreichenden Berücksichtigung der individuellen Sozialisationsprozesse und Veränderungsmöglichkeiten. Er betont die Wichtigkeit von einer Balance der sozialen Identität und der persönlichen Identität.
Es wird unterschieden zwischen der strukturell-funktionalen Theorie und dem Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus.
Das Konzept der strukturell-funktionalen Theorie kennzeichnet die Erlernung von Rollen des Einzelnen gemäß der Erwartungen des gesellschaftlichen Umfeldes an ihn. Somit wird dieser Teil des gesamtgesellschaftlichen Systems.
Das Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus sieht den Gestaltungsspielraum des Einzelnen innerhalb der Wechselwirkung mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Die Rolle ist also nicht festgelegt sondern flexibel gestaltbar, dies geschieht im Gestaltungsraum der Sprache. Normen und Regeln werden unter Einbeziehung eigener Bedürfnisse und Erwartungen im wechselseitigen Kontakt zwischen dem Individuum und der Gesellschaft entwickelt.
Die Kritische Rollentheorie beschäftigt sich mit der nach Ansicht Habermas´ nicht ausreichenden Berücksichtigung der individuellen Sozialisationsprozesse und Veränderungsmöglichkeiten. Er betont die Wichtigkeit von einer Balance der sozialen Identität und der persönlichen Identität.
gesellschaftlicher Einfluß bei der Identitätsentwicklung
Dadurch, dass der Mensch von Anfang an in Wechselwirkung mit seiner Umwelt, also auch mit der Gesellschaft ist, wird die Persönlichkeitsentwicklung automatisch vom gesellschaftlichen Einfluss geprägt. Ohne andere Menschen könnte sich der Mensch nicht komplett in seiner Persönlichkeit entwickeln, da er erst durch Kontakt mit anderen Menschen sozialisiert wird. Mit dem Kontakt zu anderen Menschen entsteht automatisch ein Rollenverhältnis und somit ein Soziales System, d.h. eine eigene Gesellschaftsgruppe.
Symbolischer Interaktionismus nach Mead und Goffman
Schwerpunkt: Individualität und soziale Interaktion
Wechselseitiges interpretatives Antizipieren der Sichtweise des Anderen (Perspektivübernahme/role-taking)
Rollen werden gestaltet ( role-making“)
Grundlage:
gemeinsame Lebensform,
gemeinsame signifikante Symbole und Sprache
Wechselwirkung von „I“ und „me“
(I = individuelle psychische Komponente, persönliche Identität;
me = Konglomerat der sozialen
Erwartungen der Anderen, die individuell antizipiert wurden)
Bildung des „self“
(als soziale Identität, die beide Komponenten vereint)
Wechselseitiges interpretatives Antizipieren der Sichtweise des Anderen (Perspektivübernahme/role-taking)
Rollen werden gestaltet ( role-making“)
Grundlage:
gemeinsame Lebensform,
gemeinsame signifikante Symbole und Sprache
Wechselwirkung von „I“ und „me“
(I = individuelle psychische Komponente, persönliche Identität;
me = Konglomerat der sozialen
Erwartungen der Anderen, die individuell antizipiert wurden)
Bildung des „self“
(als soziale Identität, die beide Komponenten vereint)
1.Rollenkonzept der strukturell- funktionalen Theorie (PARSONS)
Jedem sozialen Status, jeder Position wird ein spezifisches Rollenverhalten zugedacht
Rollen sind funktionale Elemente im sozialen System
jede Rolle beinhaltet spezifische Werte und Normen
diese werden über Sozialisationsprozesse internalisiert (Verinnerlichung gesellschaftlicher Werte) und reproduziert
dient zur Stabilisierung und Reproduktion bestehender sozialer Verhältnisse
Es geht um den Erhalt des sozialen Systems, aber auch um den Eingliederungsprozess des Einzelnen.
Rollen sind funktionale Elemente im sozialen System
jede Rolle beinhaltet spezifische Werte und Normen
diese werden über Sozialisationsprozesse internalisiert (Verinnerlichung gesellschaftlicher Werte) und reproduziert
dient zur Stabilisierung und Reproduktion bestehender sozialer Verhältnisse
Es geht um den Erhalt des sozialen Systems, aber auch um den Eingliederungsprozess des Einzelnen.
Instanzen von Sozialisation nach Hurrelmann
Primäre Soz.instanzen=
Familie,
Verwandtschaft,
Freunde
Sekundäre Soz.instanzen=
Kindergärten,
Schulen,
Ausbildungseinrichtungen,
Peergroups,
Medien
Tertiäre Soz.instanzen=
kulturelle Institutionen,
Behörden,
Betriebe,
Polizei,
Vereine,
Gleichaltrige,
Kirchen,
Medien
Die Sozialisationsinstanzen
vermitteln Normen,
Regeln und rollenkonformes Verhalten und
entwickeln Mechanismen ihrer Einhaltung.
3 Phasen der Sozialisation
HURRELMANN
Es gibt primäre, sekundäre und tertiäre Sozialisationsphasen und –instanzen.
Primäre Soz.phase=
zentrale Grundlegung von Mustern soz. Verhaltens
in der frühen Kindheit
Primäre Soz.Instanz = Familie, Verwandtschaft, Freunde
Sekundäre Soz.phase=
Kindheit und Jugend;
Vermittlung von Verhaltenserwartungen,
Einüben von Rollen und Interaktionen;
Sprache als Symbolsystem
Sekündäre Soz.instanz= Schule,Peergroup, medien, VHS; KITAS, Uni
Tertiäre Soz.phase=
Erwachsenenalter;
Berufsleben, Ausbildung, Studium usw.
Tertiäre Sozi.instanz=
Theater, Kino, Behörden Polizei,Vereine, Kirchen, Wohnumgebung...
Phasen der Sozialisation nach Tillmann
4 analytische Ebenen des Sozialisationsprozesses nach TILLMANN, die in Wechselwirkung zueinander stehen:
(4) Gesamtgesellschaft (was Gesellschaft ist, ist jeweils ein erfahrungsgesättigter Entwurf des Einzelnen)
Ökonomische, soziale, politische, kulturelle Struktur
(3) Institutionen
Betriebe, Massenmedien, Schulen, Universitäten, Militär, Kirchen
(2) Interaktionen und
Tätigkeiten
Eltern- Kind- Beziehungen, schulischer Unterricht, Kommunikation zwischen Gleichaltrigen, Freunden, Verwandten
(1) Subjekt
Erfahrungsmuster, Einstellungen, Wissen, emotionale Strukturen, kognitive Fähigkeiten
(4) Gesamtgesellschaft (was Gesellschaft ist, ist jeweils ein erfahrungsgesättigter Entwurf des Einzelnen)
Ökonomische, soziale, politische, kulturelle Struktur
(3) Institutionen
Betriebe, Massenmedien, Schulen, Universitäten, Militär, Kirchen
(2) Interaktionen und
Tätigkeiten
Eltern- Kind- Beziehungen, schulischer Unterricht, Kommunikation zwischen Gleichaltrigen, Freunden, Verwandten
(1) Subjekt
Erfahrungsmuster, Einstellungen, Wissen, emotionale Strukturen, kognitive Fähigkeiten
Bestimmungen von Sozialisation
1. eine Persönlichkeit kann nicht pädagogisch hergestellt werden
2. die Entwicklung wird sowohl
von sozialen als auch
von biologischen Faktoren beeinflusst
(keine Übermacht einer Seite)
3. entscheidend sind konkrete Lebensbedingungen
4. Sozialisation hat sowohl passive als auch interaktive Strukturen
nach Geulen: ist Sozialisation die Entstehung und Bildung der Persönlichkeit aufgrund ihrer Interaktion mit einer spezifischen materiellen, kulturellen und sozialen Umwelt.
Die Bildung erfolgt im sozialen Raum und kann nicht gesellschaftsfrei gedacht werden.
Fragen der Sozialisation
a. Legitimation der sozialen Reproduktion und deren Kritik
=> harmoischen Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder ein konfligierendes....
b. Determination des Menschen oder die Betonung seiner vernünftigen Beteiligung an den Sozialisationsprozessen
=>Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisationsbedingungen rücken gleichermaßen in den Blickwinkel.
c. nach dem Einfluß von Anlage und Umwelt
=> vgl. Hurrelmann: die genetische Ausstattung des Menschen stellt einen Möglichkeitsraum dar, aus dem einzelne Elemente aktiviert werden können.
=> harmoischen Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder ein konfligierendes....
b. Determination des Menschen oder die Betonung seiner vernünftigen Beteiligung an den Sozialisationsprozessen
=>Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisationsbedingungen rücken gleichermaßen in den Blickwinkel.
c. nach dem Einfluß von Anlage und Umwelt
=> vgl. Hurrelmann: die genetische Ausstattung des Menschen stellt einen Möglichkeitsraum dar, aus dem einzelne Elemente aktiviert werden können.
2.sichtbares Verhalten
Betrachtung sichtbaren menschlichen Verhaltens
(keine intendierten Handlungen!) und
kann empirisch untersucht werden, da sichtbar
gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen dieses Verhaltens
Aufstellen objektivierbarer Gesetze über soziale Beziehungen
Klärung von Ursache- Wirkungszusammenhängen
(keine intendierten Handlungen!) und
kann empirisch untersucht werden, da sichtbar
gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen dieses Verhaltens
Aufstellen objektivierbarer Gesetze über soziale Beziehungen
Klärung von Ursache- Wirkungszusammenhängen
Merkmale des Sozialisationsbegriffs
1. Sicht der Gesellschaft
Untersuchung der Phänomene unter der Perspektive und aus der Sicht der Gesellschaft
Thematisierung der Entwicklung des Einzelnen im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt
2.sichtbares Verhalten
Betrachtung sichtbaren menschlichen Verhaltens (keine intendierten Handlungen!) und gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen dieses Verhaltens
Aufstellen objektivierbarer Gesetze über soziale Beziehungen
Klärung von Ursache- Wirkungszusammenhängen
3.lebenslanger Prozess
Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess, der in einer historisch- kulturell vermittelten Lebenswelt stattfindet
Der Begriff Sozialisation
das Phänomen „Sozialisation“ als Bestandteil pädagogischer Reflexion
z.B Kants frage wie der Mensch in die Gesellschaft passe (ABER: Zivilisierung bei Kant meint eine erzieherisch steuerbare, intentionale Zivilisierung)
Schon in der Antike: Einführung der Menschen in den „sensus communis“ als soziale Lebensform mit gemeinsam geteilten
Normen, Werte, Einstellungen, Geschmäcker, Haltungen, die erzieherisch übermittelt wurden.
Unterschied zu Bildung
Bildung legt den Fokus auf den Menschen-
der Mensch
(nicht die Gesellschaft) als entscheidender Faktor für die Entwicklung seiner Persönlichkeit mit der Möglichkeit,
eigenständige Entscheidungen zu treffen
(also nicht absolut von der Gesellschaft determiniert zu sein),
Unterschiede von Sozialisation zu Erziehung
1. Erziehung = abgeschlossener Prozess
Sozialisation = lebenslanger Prozess
2. Erziehung = intentionale Akte („Sozialmachung“)
Sozialisation = funktionale Akte („Sozialwerdung“)
3. Erziehung = Verhältnis Erzieher – Zögling
Sozialisation = Verhältnis Gesellschaft – Individuum
Schwerpunkte der Sozialisation
die gesellschaftlichen Wirkungen auf das Individuum,
soziale Einflussfaktoren
soziales Verhalten des Einzelnen,
Anpassungsphänomene,
gesellschaftliche Strukturen
das Ausmaß gesellschaftlicher Determination und Reproduktion
Manko: der freiheitliche Anteil menschlichen Verhaltens wird unzureichend erfasst oder definiert
Definition Sozialisation
ist die Entstehung und Bildung der Persönlichkeit - die Gesamtheit aller Lernprozesse
aufgrund ihrer Interaktion
mit einer spezifischen
materiellen,
kulturellen und
sozialen Umwelt.
Der Sozialisationsprozess läuft über verschiedene soziale Einbindungen ( Freunde, Familie ....)
markiert eine spezifische Perspektive auf das Leben und das menschliche Verhalten
aufgrund ihrer Interaktion
mit einer spezifischen
materiellen,
kulturellen und
sozialen Umwelt.
Der Sozialisationsprozess läuft über verschiedene soziale Einbindungen ( Freunde, Familie ....)
markiert eine spezifische Perspektive auf das Leben und das menschliche Verhalten
Wilhelm von Humboldt(1767-1833): Bildung als wahrer Zweck
Von HUMBOLDTs Denken ist geprägt
durch den Neuhumanismus
(Diskussionen um die Bestimmung des Menschen;
das Individuum und Bildung als Selbstzweck)
Bildung ist Arbeit des Menschen an seiner individuellen Bestimmung (Totalität)
muss unabhängig sein von staatlichen Nutzenkalkülen oder gesellschaftlicher Brauchbarkeit
Freiheit und Gleichheit:
jeder Mensch soll sich individuell und autonom entfalten können,
unabhängig von seinem
sozialen Stand oder
politischen Strukturen
Allgemeine Menschenbildung :
der Mensch muss sich in erster Linie zum Menschen bilden,
mit allgemeinen Kenntnissen und Fähigkeiten,
die es ihm ermöglichen,
seine inneren Kräfte und Potentiale zu entfalten und
ein eigenes, vollendetes Leben zu führen
der Mensch muss sein eigenes Verhältnis zur Welt finden
durch den Neuhumanismus
(Diskussionen um die Bestimmung des Menschen;
das Individuum und Bildung als Selbstzweck)
Bildung ist Arbeit des Menschen an seiner individuellen Bestimmung (Totalität)
muss unabhängig sein von staatlichen Nutzenkalkülen oder gesellschaftlicher Brauchbarkeit
Freiheit und Gleichheit:
jeder Mensch soll sich individuell und autonom entfalten können,
unabhängig von seinem
sozialen Stand oder
politischen Strukturen
Allgemeine Menschenbildung :
der Mensch muss sich in erster Linie zum Menschen bilden,
mit allgemeinen Kenntnissen und Fähigkeiten,
die es ihm ermöglichen,
seine inneren Kräfte und Potentiale zu entfalten und
ein eigenes, vollendetes Leben zu führen
der Mensch muss sein eigenes Verhältnis zur Welt finden
zentrale Bedingungen von Bildung
Selbstbestimmung und Freiheit
Bildung als Selbstzweck und nicht von außen erzwungen (nicht Mittel zum Zweck)
Lernen lernen
individuell
Bildung ist jedem zugänglich
Kräfte zu einem Ganzen bilden
Wechselwirkung (fremd -eigen)
Sprache als Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung
Mitwirkung der Welt
Sozialität als Bedingung
Abgrenzung der allgemeinen von einer beruflichen Bildung
berufliche Bildung, wenn sie auf allgemeiner Bildung gründet
Staat und Politik müssen äußere Rahmenbedingungen für die Bildung des Menschen gewährleisten
Bildung als Selbstzweck und nicht von außen erzwungen (nicht Mittel zum Zweck)
Lernen lernen
individuell
Bildung ist jedem zugänglich
Kräfte zu einem Ganzen bilden
Wechselwirkung (fremd -eigen)
Sprache als Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung
Mitwirkung der Welt
Sozialität als Bedingung
Abgrenzung der allgemeinen von einer beruflichen Bildung
berufliche Bildung, wenn sie auf allgemeiner Bildung gründet
Staat und Politik müssen äußere Rahmenbedingungen für die Bildung des Menschen gewährleisten
Trennung berufliche und allgemeine Bildung
Humboldt will : allgemeine Menschenbildung ab.
Alle Menschen, egal welchen Standes und welcher Herkunft soll diese Bildung möglich sein.
Eine berufliche Bildung steht dieser allg. Bildung seiner Meinung nach entgegen, da sie eine gleichmäßige Ausbildung aller Kräfte verhindert und den Menschen somit einschränkt.
Trotzdem ist diese Trennung eine nicht vollkommene und man solle diese beiden Ausrichtungen nicht gegen einander ausspielen: v. Humboldt hält eine berufliche Bildung, welche auf die allgemeine Bildung aufbaut, durchaus für sinnvoll.
Alle Menschen, egal welchen Standes und welcher Herkunft soll diese Bildung möglich sein.
Eine berufliche Bildung steht dieser allg. Bildung seiner Meinung nach entgegen, da sie eine gleichmäßige Ausbildung aller Kräfte verhindert und den Menschen somit einschränkt.
Trotzdem ist diese Trennung eine nicht vollkommene und man solle diese beiden Ausrichtungen nicht gegen einander ausspielen: v. Humboldt hält eine berufliche Bildung, welche auf die allgemeine Bildung aufbaut, durchaus für sinnvoll.
aktuell diskutiert Humboldt
Wilhelm von Humboldts Bedeutung von Bildung besitzt heute noch Aktualität. Noch heute sind Förderung der Selbstständigkeit, Verbindungen zu anderen Menschen, der Grundbildung wichtig für den Begriff Bildung.
Die drei Schulstufen: Elementarschule, Schulunterricht und Universitätsunterricht sind heute immer noch vorhanden.
Er sieht die Gleichheit aller Menschen und will jeden zur bestmöglichen Bildung führen. Dabei ist ihm bewusst, dass Einige bereits früh ins Berufsleben eintreten müssen. Für diese Menschen soll bereits der Elementarunterricht eine gute Basis bieten, um dennoch am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzuhaben.
Durch die Unterrichtsinhalte in Elementar- und Schulunterricht soll die Gesamtheit der bildungsrelevanten Bereiche abgedeckt werden. Das Studium an den Universitäten soll in Freiheit und ohne Beschränkungen vonstatten gehen.
Dieses ist heutzutage aber nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die Studieninhalte sind größtenteils streng vorgegeben und die Freiheit der Forschung zum Teil eingeschränkt. Es werden aktuell Zulassungsbeschränkungen ausgeweitet, um dem Ansturm der Studenten des Doppeljahrgangs auszuweichen.
Die Schüler, die die Schulen verlassen, haben oftmals nicht "das Lernen" gelernt und sind nicht auf das Leben vorbereitet.
Sowohl an den Schulen als auch an den Universitäten stehen heute oftmals Evaluierungen (PISA) und eine betriebswirtschaftliche Ausrichtung dem Bildungsgedanken von Humboldts entgegen.
Die drei Schulstufen: Elementarschule, Schulunterricht und Universitätsunterricht sind heute immer noch vorhanden.
Er sieht die Gleichheit aller Menschen und will jeden zur bestmöglichen Bildung führen. Dabei ist ihm bewusst, dass Einige bereits früh ins Berufsleben eintreten müssen. Für diese Menschen soll bereits der Elementarunterricht eine gute Basis bieten, um dennoch am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzuhaben.
Durch die Unterrichtsinhalte in Elementar- und Schulunterricht soll die Gesamtheit der bildungsrelevanten Bereiche abgedeckt werden. Das Studium an den Universitäten soll in Freiheit und ohne Beschränkungen vonstatten gehen.
Dieses ist heutzutage aber nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die Studieninhalte sind größtenteils streng vorgegeben und die Freiheit der Forschung zum Teil eingeschränkt. Es werden aktuell Zulassungsbeschränkungen ausgeweitet, um dem Ansturm der Studenten des Doppeljahrgangs auszuweichen.
Die Schüler, die die Schulen verlassen, haben oftmals nicht "das Lernen" gelernt und sind nicht auf das Leben vorbereitet.
Sowohl an den Schulen als auch an den Universitäten stehen heute oftmals Evaluierungen (PISA) und eine betriebswirtschaftliche Ausrichtung dem Bildungsgedanken von Humboldts entgegen.
Gestuftes Bildungswesen bei Humboldt
a) Elementarunterricht (Grundbildung)-
vergleichbar mit der heutigen Grundschule
Übung elementarer Kenntnisse, aber (der damaligen Zeit entsprechend) auch für diejenigen, die nach kurzer Zeit "ins Leben übergehen"
b) Schulunterricht (weiterführende Schule)
-5 Lernbereiche
(linguistisch,
historisch,
mathematisch,
ästhetisch- künstlerisch,
gymnastisch)
-Hinführen zum selbstständigen Lernen;
das Lernen lernen, der Lehrer hat sich in seinem Unterricht überflüssig zum machen
-auf dem Gymnasium Vorbereitung auf die Universität
c) Universitätsunterricht (Studium)
-gemeinsames Forschen
-wissenschaftliches Denken und Methoden
-zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen
Bildung durch und zur Wissenschaft
vergleichbar mit der heutigen Grundschule
Übung elementarer Kenntnisse, aber (der damaligen Zeit entsprechend) auch für diejenigen, die nach kurzer Zeit "ins Leben übergehen"
b) Schulunterricht (weiterführende Schule)
-5 Lernbereiche
(linguistisch,
historisch,
mathematisch,
ästhetisch- künstlerisch,
gymnastisch)
-Hinführen zum selbstständigen Lernen;
das Lernen lernen, der Lehrer hat sich in seinem Unterricht überflüssig zum machen
-auf dem Gymnasium Vorbereitung auf die Universität
c) Universitätsunterricht (Studium)
-gemeinsames Forschen
-wissenschaftliches Denken und Methoden
-zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen
Bildung durch und zur Wissenschaft
Bedeutung des Individuums für das Bildungsdenken bei Humboldt
Der Mensch als Individuum soll gebildet werden und nicht Zweck fremder gesellschaftlicher Organisation werden.
Dabei steht der Mensch immer in Wechselwirkung mit der Welt.
Wilhelm von Humboldt wollte, dass der Mensch seine Möglichkeiten in je individueller Weise vervollkommnen kann, der Mensch soll sich individuell entwickeln.
Dabei sollen die Stärken, aber genauso auch die Schwächen des Menschen durch Bildung gestärkt werden. Der Mensch kann nicht zur Bildung gezwungen werden. Er muss die Bildung selbst wollen. Der Mensch soll sich jederzeit bilden können, frei von gesellschaftlichen Strukturen und dem finanziellen Standes.
Der Mensch soll dabei seine Freiheit haben sich individuell entfalten zu können.
Dabei steht der Mensch immer in Wechselwirkung mit der Welt.
Wilhelm von Humboldt wollte, dass der Mensch seine Möglichkeiten in je individueller Weise vervollkommnen kann, der Mensch soll sich individuell entwickeln.
Dabei sollen die Stärken, aber genauso auch die Schwächen des Menschen durch Bildung gestärkt werden. Der Mensch kann nicht zur Bildung gezwungen werden. Er muss die Bildung selbst wollen. Der Mensch soll sich jederzeit bilden können, frei von gesellschaftlichen Strukturen und dem finanziellen Standes.
Der Mensch soll dabei seine Freiheit haben sich individuell entfalten zu können.
Wechselwirkung Mensch/Welt erläutern
In Bildungprozessen findet eine Wechselwirkung zwischen Mensch und Welt statt.
Diese Wechselwirkung ermöglicht erst die Bildung des Menschen.
Die Wechselwirkung hat keinen Anfang und auch kein Ende
Die Welt und der Mensch sind am Fortgang des Bildungsprozesses beteiligt.
Jede Bewegung des einen, hat die Bewegung des anderen zur Folge. Z
ugleich ist die Wechselwirkung zwischen dem Mensch und der Welt die Wechselwirkung zwischen dem Eigenem und dem Fremden.
Nur in der Ausrichtung auf Welt und dem Sichfremdwerdens sind Bildungsprozesse möglich.
Sie ist aber auch die Wechselwirkung zwischen Empfänglichkeit und Selbsttätigkeit,
zwischen Rezeptivität (Wirkungen empfangen)und Spontanität.
Es geht als um die Mitwirkung der Welt an der Erkenntnis und der Ausprägung von Individualität.
Diese Wechselwirkung ermöglicht erst die Bildung des Menschen.
Die Wechselwirkung hat keinen Anfang und auch kein Ende
Die Welt und der Mensch sind am Fortgang des Bildungsprozesses beteiligt.
Jede Bewegung des einen, hat die Bewegung des anderen zur Folge. Z
ugleich ist die Wechselwirkung zwischen dem Mensch und der Welt die Wechselwirkung zwischen dem Eigenem und dem Fremden.
Nur in der Ausrichtung auf Welt und dem Sichfremdwerdens sind Bildungsprozesse möglich.
Sie ist aber auch die Wechselwirkung zwischen Empfänglichkeit und Selbsttätigkeit,
zwischen Rezeptivität (Wirkungen empfangen)und Spontanität.
Es geht als um die Mitwirkung der Welt an der Erkenntnis und der Ausprägung von Individualität.
Bildung und Sprache: erkläre das Verhältnis
In der Wechselwirkung von Mensch und Welt hat die Sprache eine notwendige Bedeutung. Die Sprache hat bestimmte Aufgaben und Funktionen.
Die Sprache ist Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung, denn nur so ist der Mensch in der Lage, über die Welt nachzudenken diese so zu erfassen und aufzunehmen. Über die Sprache sind Mensch und Welt miteinander verwoben. „Hier vereinigt sich einmal die Welt, die sie darstellt und der Mensch der sie schafft (Humboldt). Diese Verwobenheit wird durch die Sprache artikuliert und zum Ausdruck gebracht. Die Sprache ist Tätigkeit (Energeia), sie ist in Veränderung und Bewegung. Die Sprache ist die Vermittlung zwischen Mensch und Welt, den Menschen untereinander und um uns selbst zu reflektieren.
Dem Menschen ist die Sprach gegeben und prägt ihn je nach kulturell- gesellschaftlicher Situation. Mit jeder Sprache wird jede Sache quasi neu oder anders gedacht bzw. interpretiert. Humboldt spricht von einer „Wechselrede“, d.h. die Verbindung zu anderen Menschen. Hier geht es um die Sozialität als Bedingung menschlicher Bildungsprozesse. Bildung geschieht durch Geselligkeit, Streitigkeiten und Unterhaltungen, in solchen Situationen geschehen sog. Wechselgespräche. Durch solche werden Perspektiven gewechselt oder gar erweiter. Es geht nicht darum zu einer Übereinstimmung zu kommen. Durch die Sprache bildet sich der Mensch. Durch die Wechselwirkung von Mensch und Welt ist und bleibt die Bildung ein fortlaufender Prozess, denn der Mensch kann die Sprache niemals erfassen und darüber verfügen. Ein Verstehen ist eben auch ein nicht verstehen.
Als kleiner Nebensatz: Es gibt nicht nur verbale sondern auch nonverbale Sprache. Ich arbeite mit behinderten Menschen und merke immer wieder an mir selbst das man auch durch nonverbale Sprache bzw. Kommunikation vieles zum Ausdruck bringen kann und auch so, ohne viele Worte einiges erreichen kann.
Die Sprache ist Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung, denn nur so ist der Mensch in der Lage, über die Welt nachzudenken diese so zu erfassen und aufzunehmen. Über die Sprache sind Mensch und Welt miteinander verwoben. „Hier vereinigt sich einmal die Welt, die sie darstellt und der Mensch der sie schafft (Humboldt). Diese Verwobenheit wird durch die Sprache artikuliert und zum Ausdruck gebracht. Die Sprache ist Tätigkeit (Energeia), sie ist in Veränderung und Bewegung. Die Sprache ist die Vermittlung zwischen Mensch und Welt, den Menschen untereinander und um uns selbst zu reflektieren.
Dem Menschen ist die Sprach gegeben und prägt ihn je nach kulturell- gesellschaftlicher Situation. Mit jeder Sprache wird jede Sache quasi neu oder anders gedacht bzw. interpretiert. Humboldt spricht von einer „Wechselrede“, d.h. die Verbindung zu anderen Menschen. Hier geht es um die Sozialität als Bedingung menschlicher Bildungsprozesse. Bildung geschieht durch Geselligkeit, Streitigkeiten und Unterhaltungen, in solchen Situationen geschehen sog. Wechselgespräche. Durch solche werden Perspektiven gewechselt oder gar erweiter. Es geht nicht darum zu einer Übereinstimmung zu kommen. Durch die Sprache bildet sich der Mensch. Durch die Wechselwirkung von Mensch und Welt ist und bleibt die Bildung ein fortlaufender Prozess, denn der Mensch kann die Sprache niemals erfassen und darüber verfügen. Ein Verstehen ist eben auch ein nicht verstehen.
Als kleiner Nebensatz: Es gibt nicht nur verbale sondern auch nonverbale Sprache. Ich arbeite mit behinderten Menschen und merke immer wieder an mir selbst das man auch durch nonverbale Sprache bzw. Kommunikation vieles zum Ausdruck bringen kann und auch so, ohne viele Worte einiges erreichen kann.
Diskutiere Notwendigkeit von Freiheit und Selbstbestimmung
jeder Mensch sollte die Möglichkeit einer elementaren Bildung und des Schulunterrichts gehabt haben.
Laut der Vorstellung von Humboldt wird in dieser Grundbildung mit der Lehre des Lesens, Schreibens und Rechnens die Teilnahme am öffentlichen Leben geebnet.Im Schulunterricht lernt der Mensch moralische und ethische Grundsätze kennen, sowie die der selbstständigen Arbeitsweise. Die Mündigkeit wird von Stufe zu Stufe gestärkt und die Individualität mehr und mehr gebildet. Dieser gebildete, mündige Mensch verfügt über die Fähigkeit , seine eigenen Ansichten zu vertreten und abzuwägen, was recht und was unrecht ist.
Dieser Aspekt lässt ihn über sich selbst bestimmen und frei von gesellschaftlichen Zwängen sein.
Die Individualität lässt den freien Menschen unbeeinflussbar von jener, machtergreifender Gesellschaft.
Sie haben in Ihren Antworten gut herausgearbeitet, dass vollkommene Selbstbestimmung in einer Gesellschaft kaum möglich ist. Der Schlüssel ist die Fähigkeit zur Reflexion, zum Hinterfragen der gesellschaftlichen Zwänge.
Laut der Vorstellung von Humboldt wird in dieser Grundbildung mit der Lehre des Lesens, Schreibens und Rechnens die Teilnahme am öffentlichen Leben geebnet.Im Schulunterricht lernt der Mensch moralische und ethische Grundsätze kennen, sowie die der selbstständigen Arbeitsweise. Die Mündigkeit wird von Stufe zu Stufe gestärkt und die Individualität mehr und mehr gebildet. Dieser gebildete, mündige Mensch verfügt über die Fähigkeit , seine eigenen Ansichten zu vertreten und abzuwägen, was recht und was unrecht ist.
Dieser Aspekt lässt ihn über sich selbst bestimmen und frei von gesellschaftlichen Zwängen sein.
Die Individualität lässt den freien Menschen unbeeinflussbar von jener, machtergreifender Gesellschaft.
Sie haben in Ihren Antworten gut herausgearbeitet, dass vollkommene Selbstbestimmung in einer Gesellschaft kaum möglich ist. Der Schlüssel ist die Fähigkeit zur Reflexion, zum Hinterfragen der gesellschaftlichen Zwänge.
Humboldts Organisation zeigt sein Bildungsverständnis
Wilhelm von Humboldts Bildungskonzeption zielt auf eine allgemeine Menschenbildung, eine allseitige Kräftebildung des Menschen und ist daher eher als „Lebenslehre“ aufzufassen. Das dreistufige (Elementarunterricht, Schulunterricht, Universitätsunterricht), aufeinander aufbauende Bildungswesen ist auf eine allgemeine, nicht fach- oder standesspezifische Bildung ausgerichtet. Die einzelnen Stufen werden von ihm zwar getrennt betrachtet, sind aber im Gedanken einer allgemeinen Bildung geeint.
Bildung und Staat - das Bildungswesen
1. Staat und Politik sollen die äußeren Rahmenbedingungen für Bildung gewährleisten
2. Allgemeine Menschenbildung („Lebenslehre“) versus berufliche Bildung
Allgemein = Stärkung, Läuterung und Regelung des Menschen und seiner Kräfte; Grundlage der beruflichen Bildung
Beruflich = Erlernen von spezifischen Fertigkeiten zur Anwendung(Ausübung eines Berufs)
3. Zugang zur Bildung für alle Menschen,
ungeachtet ihres Standes
4. von HUMBOLDT entwickelte das dreistufige, aufeinander aufbauende Bildungswesen,
das zum großen Teil noch heute Bestand hat
a) Elementarunterricht (Grundbildung)-
vergleichbar mit der heutigen Grundschule
b) Schulunterricht (weiterführende Schule)
-5 Lernbereiche
(linguistisch,
historisch,
mathematisch,
ästhetisch- künstlerisch,
gymnastisch)
-Hinführen zum selbstständigen Lernen; das Lernen lernen
-auf dem Gymnasium Vorbereitung auf die Universität
c) Universitätsunterricht (Studium)
-gemeinsames Forschen
-wissenschaftliches Denken und Methoden
-zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen
Bildung und Sprache
1. Sprache hat für Bildung eine grundlegende Bedeutung
2. sie ermöglicht die Wechselwirkung von Ich und Welt
3. durch Sprache ist der Mensch in der Lage,
Welt denkend zu erfassen, aufzunehmen, zu reflektieren, wiederzugeben, zu gestalten und zu kommunizieren, also:
Sprache als Ort der Vermittlung zwischen Mensch und Welt und den Menschen untereinander
4. hat eine gesellschaftlich- historische Verankerung,
ist prägend- der Mensch sucht seine Bestimmung im Rahmen der sprachlichen und geschichtlichen Möglichkeiten
5. ist Vielfältigkeit (verschiedene Sprachen, verschiedene Ansichten, individuelle Nutzung von Sprache)
6. ist die „Wechselrede“- wichtige Bedeutung der Kommunikation und Sozialität für Bildungsprozesse
-streiten und argumentieren als Perspektiverweiterung
7. ist auch unzulänglich – Verstehen ist zugleich Nicht- Verstehen
Der Mensch kann niemals mittels Sprache sich, die anderen oder Welt vollständig erfassen oder darüber verfügen.
Humboldt: Ich und Welt
Um sich ausprägen zu können (sich selbst vervollkommnen zu können braucht der Mensch die Welt um sich herum.
Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Welt sind endlos und als Bildungsgrundlage so miteinander verwoben, dass jede Bewegung auf der einen Seite zugleich eine Bewegung auf der anderen Seite bedeutet.
Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Welt sind endlos und als Bildungsgrundlage so miteinander verwoben, dass jede Bewegung auf der einen Seite zugleich eine Bewegung auf der anderen Seite bedeutet.
Proportionierliche Kräftebildung
Wahrer Zweck des Menschen:
die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen!
Voraussetzungen dafür:
1. Bildsamkeit und Bildungstrieb
2. das Vermögen der Selbstbildung durch Kräfteformung
(erkennen, handeln, urteilen, herstellen, schöpferisch sein),
also:
Intellekt, Einbildung, sinnliche Wahrnehmung, Empfindung
3. die ausgewogene Ausbildung dieser Kräfte;
Vielseitigkeit statt Einseitigkeit oder
frühzeitige Spezialisierung
4. unbestimmte Bildung,
nicht zweckorientierte Bildsamkeit
Staat bei Humboldt
Freiheit und Selbstbestimmung sind Grundsätze menschlicher Bildung:
der Staat muss die Bedingungen für deren Verwirklichung schaffen
es soll nicht theoretisch eine Verfassung erarbeitet werden, sondern mit Blick auf den Menschen.
Die Bildung des Menschen bestimmt die Grenzen der Wirksamkeit des Staates...
der Staat muss die Bedingungen für deren Verwirklichung schaffen
es soll nicht theoretisch eine Verfassung erarbeitet werden, sondern mit Blick auf den Menschen.
Die Bildung des Menschen bestimmt die Grenzen der Wirksamkeit des Staates...
Mensch bei Humboldt
Freiheit und Gleichheit als Voraussetzung
zentrale Stellung
im Ideal eines Zusammenlebens, in dem sich jeder um seiner selbst Willen entwickelt
soll seine Bestimmung in sich selbst suchen - unabhängig von gesellschaftlichem Stand, politischer oder wirtschaftlicher Gedanken.
in seiner Individualität wichtig
zentrale Stellung
im Ideal eines Zusammenlebens, in dem sich jeder um seiner selbst Willen entwickelt
soll seine Bestimmung in sich selbst suchen - unabhängig von gesellschaftlichem Stand, politischer oder wirtschaftlicher Gedanken.
in seiner Individualität wichtig
"Wahre Zweck" bei Humboldt
meint: die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen
Ziel ist die Individualität und die Steigerung zu dem was sie ist
Kräftebildung unabhängig von äußeren Ziel - und Zwecksetzungen...
keine einseitige "Ausbildung" - keine frühe Spezialisierung, sondern vielseitige Bildung, ohne Verkümmerung einzelner Bereiche.
Aufmerksamkeit und Sorge des Menschen, gerichtet auf die Bildung als Arbeit an einer "unbestimmten Bildsamkeit.
Mensch muss tätig werden, damit sich seine Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch-spannungsreiches Ganzes ensteht, keine Summe von einzelnen eineitigen Kräften.
Ziel ist die Individualität und die Steigerung zu dem was sie ist
Kräftebildung unabhängig von äußeren Ziel - und Zwecksetzungen...
keine einseitige "Ausbildung" - keine frühe Spezialisierung, sondern vielseitige Bildung, ohne Verkümmerung einzelner Bereiche.
Aufmerksamkeit und Sorge des Menschen, gerichtet auf die Bildung als Arbeit an einer "unbestimmten Bildsamkeit.
Mensch muss tätig werden, damit sich seine Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch-spannungsreiches Ganzes ensteht, keine Summe von einzelnen eineitigen Kräften.
Kräfte / Bildungstrieb bei Humboldt
Kraft ist Energie und verweist auf einen Bildungstrieb...
beinhaltet das Vermögen zu erkennen, zu urteilen, zu handeln, Gegenstände herzustellen, schöpferisch zu sein....
mein Kräfte des Intellekts, der Einbildung, der sinnlichen Wahrnehmung und des Empfindens.
Kräfte stehen in einem Widerstreit zueinander bezgl. der Realisierung - jede Kraft strebt nach Entfaltung und Ausprägung.
ABER Neigungen, Talente etc. fördern die Einseitigkeit
Daher aktiv tätig sein, damit sich die Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch spannungsreiches Ganzes entsteht.
beinhaltet das Vermögen zu erkennen, zu urteilen, zu handeln, Gegenstände herzustellen, schöpferisch zu sein....
mein Kräfte des Intellekts, der Einbildung, der sinnlichen Wahrnehmung und des Empfindens.
Kräfte stehen in einem Widerstreit zueinander bezgl. der Realisierung - jede Kraft strebt nach Entfaltung und Ausprägung.
ABER Neigungen, Talente etc. fördern die Einseitigkeit
Daher aktiv tätig sein, damit sich die Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch spannungsreiches Ganzes entsteht.
Bildung bei Humboldt
Arbeit an der individuellen Bestimmung des Menschen, losgelöst von Standesgrenzen und politisch gesellschaftlichen Herrschaftsstrukturen.
Freiheit und Gleichheit als Grundlage, Bildung als Freiheit und Selbstbestimmung
Bildung als Grundlage einer Höherbildung
Keine Vervollkommnung über Generationen hinweg, sondern im Rahmen des eigenen Lebens seine Möglichkeiten verwirklichen, sich Inhalt geben und so in die Geschichte und die soziale Welt einwirken und Spuren hinterlassen.
Für Bildung ist die Wechselwirkung zwischen Welt und Mensch unbedingt nötig: Welt ist eigenständig und ermöglicht so vielfältige Bildungsprozesse...
Zur Bildung kann nicht gezwungen werden, sie ist ein Erfahrungsprozess in der freien Wechselwirkung.
Freiheit und Gleichheit als Grundlage, Bildung als Freiheit und Selbstbestimmung
Bildung als Grundlage einer Höherbildung
Keine Vervollkommnung über Generationen hinweg, sondern im Rahmen des eigenen Lebens seine Möglichkeiten verwirklichen, sich Inhalt geben und so in die Geschichte und die soziale Welt einwirken und Spuren hinterlassen.
Für Bildung ist die Wechselwirkung zwischen Welt und Mensch unbedingt nötig: Welt ist eigenständig und ermöglicht so vielfältige Bildungsprozesse...
Zur Bildung kann nicht gezwungen werden, sie ist ein Erfahrungsprozess in der freien Wechselwirkung.
Wechselwirkung bei Humboldt
Zentraler Begriff in der Bildungskonzeption von Humboldt
Eigenes und Fremdes - der Mensch zur Welt und andersherum
Beinhaltet eine bestimmte Form der Lebensführung, in man sich reflexiv zur Welt und sich selber stellt.
Ohne Sichfremdwerden ist Bildung nicht möglich
Eigenes und Fremdes - der Mensch zur Welt und andersherum
Beinhaltet eine bestimmte Form der Lebensführung, in man sich reflexiv zur Welt und sich selber stellt.
Ohne Sichfremdwerden ist Bildung nicht möglich
Humboldt aktuell
bildungstheoretische Differenzen und Probleme finden sich noch heute
Heute betonen die modernen Wissenschaften das empirische Wissen ihrer Teil- und Einzeldisziplinen -
Humboldt glaubt an das Ideal einer traditionell philosophischen Wissenschaft, die danach fragt was die Welt im innersten zusammenhält.
Humboldt glaubt Universitätsbildung habe den Sinn Menschen wissenschaftlich zu bilden und so die Wissenschaft um Ihrer selbst Willen zu befördern.
Heute betonen die modernen Wissenschaften das empirische Wissen ihrer Teil- und Einzeldisziplinen -
Humboldt glaubt an das Ideal einer traditionell philosophischen Wissenschaft, die danach fragt was die Welt im innersten zusammenhält.
Humboldt glaubt Universitätsbildung habe den Sinn Menschen wissenschaftlich zu bilden und so die Wissenschaft um Ihrer selbst Willen zu befördern.
Platon- Humboldt
PlatonHumboldt
Mensch und Welt in Kosmos eingebettet fragt wie der Mensch zur Welt kommt?
Idee des Guten -Individuum als Selbstzweck
Erreichen der Vollkommenheit, des Glücks -nicht um Glück und Vollkommenheit über die Generationen, sondern die Konkretisierung im Menschen.
Mensch und Welt in Kosmos eingebettet fragt wie der Mensch zur Welt kommt?
Idee des Guten -Individuum als Selbstzweck
Erreichen der Vollkommenheit, des Glücks -nicht um Glück und Vollkommenheit über die Generationen, sondern die Konkretisierung im Menschen.
Rousseau - Kant positive/negative Erziehung
Positive Erziehung:
Kant: dem Kind etwas beibringen
Rousseau: nimmt offensichtlich Einfluss (ist zu Beginn gänzlich zu vermeiden)
Negative Erziehung
Kant: Erziehung schützt vor Schaden, bewahrt
Rousseau: wachsen lassen (zu Beginn die Erziehung, die sein soll)
Kant: dem Kind etwas beibringen
Rousseau: nimmt offensichtlich Einfluss (ist zu Beginn gänzlich zu vermeiden)
Negative Erziehung
Kant: Erziehung schützt vor Schaden, bewahrt
Rousseau: wachsen lassen (zu Beginn die Erziehung, die sein soll)
Kategorischer Imperativ
= moralisches Gesetz
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Kants kategorischer Imperativ ist somit eine elaborierte Form der alltagssprachlichen Aufforderung „Stell dir vor, jeder würde (bzw. dürfte) das tun!“ Wäre das in Ordnung?
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Kants kategorischer Imperativ ist somit eine elaborierte Form der alltagssprachlichen Aufforderung „Stell dir vor, jeder würde (bzw. dürfte) das tun!“ Wäre das in Ordnung?
2. Positive Erziehung bei Kant
a) Kultivierung
=„Verschaffung der Geschicklichkeiten zu verschiedenen Zwecken“
-Ausbildung von intellektuellen und körperlichen Fähig- und Fertigkeiten
-Hervorbringung der „Tauglichkeit“
-Vermittlung von elementaren Kulturtechniken
(lesen, schreiben, musizieren)
-selbstständiges Denken lernen, selbst geleitetes Tun
b) Zivilisierung
= „Erziehung zur Klugheit“,
zum pragmatisch- praktischen Vernunftgebrauch
-Entwicklung der Sozialität (der Mensch als soziales Wesen)
-sich selber kluge Zwecke setzen können im Sinne eines Mitglieds der Gemeinschaft
-gute Manieren und Umgangsformen
Erziehungskategorien bei Kant
KANT unterscheidet zunächst zwei Kategorien:
negative und positive Erziehung
1. Negative Erziehung
a) Schaden abwenden,
den Zögling schützen
(die „Wartung“ = Fürsorge, Vorsorge, Pflege)
b) Disziplinierung = verhindert lediglich Unarten, kann aber kein eigenes Denken und Handeln hervorbringen
Anlage der Tierheit muss diszipliniert werden
Bezähmung der Wildheit
Befreiung von der Herrschaft der Triebe
Anerkennung von Gesetzen
als Basis für den adäquaten Gebrauch der Freiheit (soll sich dieser nicht ganz hingeben, aber sie immer spüren dürfen)
=> vernünftig handeln
2. Positive Erziehung
a) Kultivierung =
„Verschaffung der Geschicklichkeiten zu verschiedenen Zwecken“
-Ausbildung von intellektuellen und körperlichen Fähig- und Fertigkeiten
-Hervorbringung der „Tauglichkeit“
-Vermittlung von elementaren Kulturtechniken
(lesen, schreiben, musizieren)
-selbstständiges Denken lernen, selbst geleitetes Tun (aber auch reden, schwimmen...)
- Lernen wie man zu einem Zweck handeln kann
b) Zivilisierung =
„Erziehung zur Klugheit“,
zum pragmatisch- praktischen Vernunftgebrauch
-Entwicklung der Sozialität (der Mensch als soziales Wesen)
-sich selber kluge Zwecke setzen können im Sinne eines Mitglieds der Gemeinschaft
-gute Manieren und Umgangsformen
Die Anlage zum Menschen muss kultiviert und zivilisiert werden
weitere Systematisierung:
-physische Erziehung
(alles Körperliche betreffende)
-praktische Erziehung
(alles den Gebrauch der Freiheit betreffende)
negative und positive Erziehung
1. Negative Erziehung
a) Schaden abwenden,
den Zögling schützen
(die „Wartung“ = Fürsorge, Vorsorge, Pflege)
b) Disziplinierung = verhindert lediglich Unarten, kann aber kein eigenes Denken und Handeln hervorbringen
Anlage der Tierheit muss diszipliniert werden
Bezähmung der Wildheit
Befreiung von der Herrschaft der Triebe
Anerkennung von Gesetzen
als Basis für den adäquaten Gebrauch der Freiheit (soll sich dieser nicht ganz hingeben, aber sie immer spüren dürfen)
=> vernünftig handeln
2. Positive Erziehung
a) Kultivierung =
„Verschaffung der Geschicklichkeiten zu verschiedenen Zwecken“
-Ausbildung von intellektuellen und körperlichen Fähig- und Fertigkeiten
-Hervorbringung der „Tauglichkeit“
-Vermittlung von elementaren Kulturtechniken
(lesen, schreiben, musizieren)
-selbstständiges Denken lernen, selbst geleitetes Tun (aber auch reden, schwimmen...)
- Lernen wie man zu einem Zweck handeln kann
b) Zivilisierung =
„Erziehung zur Klugheit“,
zum pragmatisch- praktischen Vernunftgebrauch
-Entwicklung der Sozialität (der Mensch als soziales Wesen)
-sich selber kluge Zwecke setzen können im Sinne eines Mitglieds der Gemeinschaft
-gute Manieren und Umgangsformen
Die Anlage zum Menschen muss kultiviert und zivilisiert werden
weitere Systematisierung:
-physische Erziehung
(alles Körperliche betreffende)
-praktische Erziehung
(alles den Gebrauch der Freiheit betreffende)
5. Moralität als übergeordnetes Ziel, da diese erzieherisch nicht herzustellen ist
= Gesinnung bekommen, die guten Zwecke zu wählen
= vernünftiger Gebrauch der Freiheit
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit,
das moralisch Gute in sich zu bilden und hervorzubringen.
Die Moralisierung ist jedoch nicht erzieherisch zu bewirken,
sondern muss aus dem Menschen selbst hervorgehen
(als Prozess der Bildung);
man kann lediglich erzieherisch auf den „richtigen“ Weg führen.
Die höchste Stufe der Moralität ist erreicht,
wenn der kategorische Imperativ Motiv des Handelns und Prinzip der Lebensführung geworden ist
( „Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“)
Mensch bei Kant
muss als einziges Geschöpf erzogen werden, damit die gegebenen Naturanlagen sich voll entfalten können
wird erst durch Erziehung zum Menschen
muss individuelle den Übergang von der Natur zur Kultur vollziehen
Bringt 3 Anlagen von Natur aus mit:
Ist "Zweck an sich selbst"
wird erst durch Erziehung zum Menschen
muss individuelle den Übergang von der Natur zur Kultur vollziehen
Bringt 3 Anlagen von Natur aus mit:
- Tierheit
- Menschheit
- Persönlichkeit
Ist "Zweck an sich selbst"
3 Anlagen zum Guten bei Kant
Anlage zur Tierheit
der Mensch als Wesen, dass sich erhalten muss, sich fortpflanzt und mit anderen zusammenlebt
Anlage zum Menschen
soll zur moralischen Lebensführung befähigen
betrachtet den Mensch sozial-kulturell
neigt dazu sich in der Meinung anderer einen Wert zu schaffen
beinhaltet so die Fähigkeit zu Kultur und Zivilisation
umfasst den Gebrauch der menschlichen Vernunft
Von diesen ersten beiden Anlagen kann Moralität nicht erwartet werden.
Anlage zur Persönlichkeit
beinhaltet die Empfänglichkeit für die Achtung des moralischen Gesetzes (achten und darauf achten)
ist eine Art Gefühl für den Stellenwert des Guten
als Anlage zum Guten, welches er aber selber wählen muss für sich, da es sonst nicht angerechnet werden könnte, als sein Verdienst.
muss sich selbst moralisch bilden
der Mensch als Wesen, dass sich erhalten muss, sich fortpflanzt und mit anderen zusammenlebt
Anlage zum Menschen
soll zur moralischen Lebensführung befähigen
betrachtet den Mensch sozial-kulturell
neigt dazu sich in der Meinung anderer einen Wert zu schaffen
beinhaltet so die Fähigkeit zu Kultur und Zivilisation
umfasst den Gebrauch der menschlichen Vernunft
Von diesen ersten beiden Anlagen kann Moralität nicht erwartet werden.
Anlage zur Persönlichkeit
beinhaltet die Empfänglichkeit für die Achtung des moralischen Gesetzes (achten und darauf achten)
ist eine Art Gefühl für den Stellenwert des Guten
als Anlage zum Guten, welches er aber selber wählen muss für sich, da es sonst nicht angerechnet werden könnte, als sein Verdienst.
muss sich selbst moralisch bilden
4. Höherentwicklung der Gattung Mensch von Generation zu Generation bis zur Vollkommenheit (als regulatives Denkmodell)
Die Gattung Mensch hat den Drang
zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und
das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und
das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
Erziehung über die Generationen bei Kant
Aufbauend auf der grundsätzlichen Annahme, dass jeder Mensch aufzuklären sei und die Fähigkeit besitzt mündig zu werden, geht Kant Erziehungsmodell über Generationen hinweg.
Die Erziehung des Einzelnen soll über die Generationen zur Erreichung der Bestimmung der Menschgattung führen.
Eine Generation erzieht die andere - die Vervollkommnung des Menschen kann so über Generationen entwickelt werden.
Ungerecht - nicht alle die daran arbeiten erleben die Erreichung des Ziels, jede Generation arbeitet für die nächste.
Die Erziehung des Einzelnen soll über die Generationen zur Erreichung der Bestimmung der Menschgattung führen.
Eine Generation erzieht die andere - die Vervollkommnung des Menschen kann so über Generationen entwickelt werden.
Ungerecht - nicht alle die daran arbeiten erleben die Erreichung des Ziels, jede Generation arbeitet für die nächste.
Natur bei Kant
die Natur verfolgt eine zweckmäßige Absicht mit ihren Geschöpfen
alle Naturanlagen seien dazu bestimmt sich vollständig zu entwickeln - die des Menschen in Richtung Vernunft.
Aber die Lebensspanne des Menschen reicht nicht aus, so dass diese Entwicklung über die Generationen geschehen muss.
alle Naturanlagen seien dazu bestimmt sich vollständig zu entwickeln - die des Menschen in Richtung Vernunft.
Aber die Lebensspanne des Menschen reicht nicht aus, so dass diese Entwicklung über die Generationen geschehen muss.
Ziele der Erziehung nach Kant
Erziehung durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung soll die Anlage zum Guten im Menschen zutage fördern; im besten Fall richtet der Mensch am Ende die Motive seines Handelns und die Prinzipien seiner Lebensführung nach dem kategorischen Imperativ aus. Zentrale Ziele der Erziehung sind für Kant die Mündigkeit des Menschen und die Aufklärung der Menschheit.
1. „Die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren“
Auch KANT erkennt und benennt das erzieherische Spannungsfeld:
wie lässt sich Freiheit (die für KANT vorrangig ist) mit der Notwendigkeit der Anpassung und Unterordnung vereinen?
2. Mündigkeit des Menschen
Mündigkeit hat nach KANT zwei Komponenten:
a) als Rechtsbegriff (im Sinne von „frei von der Herrschaft und dem Schutze des Vormunds“)
b) als bildungsphilosophischer Begriff (im aufklärerischen Sinne von „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“) > Selbstdenken
Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen
3. Aufklärung der Menschheit
Aufklärung soll die Menschen zum Gebrauch der Vernunft führen und zum Leben in Autonomie und Freiheit.
Der Gebrauch der Vernunft ist die für den Menschen zweckbestimmte Absicht der Natur.
4. Höherentwicklung der Gattung Mensch von Generation zu Generation bis zur Vollkommenheit (als regulatives Denkmodell)
Die Gattung Mensch hat den Drang zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
5. Moralität als übergeordnetes Ziel, da diese erzieherisch nicht herzustellen ist
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit, das moralisch Gute in sich zu bilden und hervorzubringen.
Die Moralisierung ist jedoch nicht erzieherisch zu bewirken, sondern muss aus dem Menschen selbst hervorgehen (als Prozess der Bildung);
man kann lediglich erzieherisch auf den „richtigen“ Weg führen.
Die höchste Stufe der Moralität ist erreicht, wenn der kategorische Imperativ Motiv des Handelns und Prinzip der Lebensführung geworden ist
( „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“)
1. „Die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren“
Auch KANT erkennt und benennt das erzieherische Spannungsfeld:
wie lässt sich Freiheit (die für KANT vorrangig ist) mit der Notwendigkeit der Anpassung und Unterordnung vereinen?
2. Mündigkeit des Menschen
Mündigkeit hat nach KANT zwei Komponenten:
a) als Rechtsbegriff (im Sinne von „frei von der Herrschaft und dem Schutze des Vormunds“)
b) als bildungsphilosophischer Begriff (im aufklärerischen Sinne von „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“) > Selbstdenken
Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen
3. Aufklärung der Menschheit
Aufklärung soll die Menschen zum Gebrauch der Vernunft führen und zum Leben in Autonomie und Freiheit.
Der Gebrauch der Vernunft ist die für den Menschen zweckbestimmte Absicht der Natur.
4. Höherentwicklung der Gattung Mensch von Generation zu Generation bis zur Vollkommenheit (als regulatives Denkmodell)
Die Gattung Mensch hat den Drang zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
5. Moralität als übergeordnetes Ziel, da diese erzieherisch nicht herzustellen ist
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit, das moralisch Gute in sich zu bilden und hervorzubringen.
Die Moralisierung ist jedoch nicht erzieherisch zu bewirken, sondern muss aus dem Menschen selbst hervorgehen (als Prozess der Bildung);
man kann lediglich erzieherisch auf den „richtigen“ Weg führen.
Die höchste Stufe der Moralität ist erreicht, wenn der kategorische Imperativ Motiv des Handelns und Prinzip der Lebensführung geworden ist
( „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“)
Kant: Erziehung über die Generationen- Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung
Erziehung über die Generationen- die Lebenszeit des Einzelnen wird an einen geschichtlichen Verlauf gebunden, der diese Lebenszeit übersteigt.
Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung
Das systematische Wissen über Erziehung ( über eine judiziöse Pädagogik angeeignet und reflektiert betrachtet) an die nächste Generation weiter zu geben.
Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung
Das systematische Wissen über Erziehung ( über eine judiziöse Pädagogik angeeignet und reflektiert betrachtet) an die nächste Generation weiter zu geben.
Mündigkeit und Unmündigkeit bei Kant
1784 "Was ist Aufklärung"
Jeder könne mündig werden
Mündigkeit ist:
als Rechtsbegriff
aus dem geschichtlichen und bildungsphilosophischen Kontext:
Jeder könne mündig werden
Mündigkeit ist:
als Rechtsbegriff
- meint zunächst ein Leben frei von der Herrschaft, aber auch dem Schutz eines Vormundes
aus dem geschichtlichen und bildungsphilosophischen Kontext:
- meint den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, die verhindert, sich selbst seines Verstandes zu bedienen ohne die Hilfe eines anderen in Anspruch zu nehmen.
- selbstverschuldete Unmündigkeit, weil es nicht an Verstand mangelt, sondern an dem Willen und dem Mut sich dessen ohne Leitung zu bedienen. Er denkt nicht selbst, hinterfragt nicht, reflektiert nicht
Notwendigkeit der Erziehung bei Kant
Der Mensch hat naturgegeben drei Anlagen in sich: Die Tierheit, die Menschheit und die Persönlichkeit.
Durch Erziehung soll die Entfaltung dieser Anlagen gewährleistet werden. Dadurch erst ist der Mensch in der Lage, „Mensch zu sein“.
„Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts, als was der Mensch aus ihm macht.“
Durch die Entwicklung seiner Anlagen durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung gelingt dem Menschen der Übertritt vom Naturzustand in den Kulturzustand. Erst dann ist es ihm möglich, das Gute zu wählen, moralische Bildung zu erlangen, autonom und frei zu leben, ohne mit seiner Freiheit die Freiheit anderer einzuschränken.
Moralität stellt für Kant zwar den erzieherischen Handlungsgrund dar, kann jedoch durch Erziehung nicht erfolgen.
Erziehung durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung liefert eine „Aussichtswarte“, die dem Menschen die Möglichkeit zur Übersicht verschafft, um das Gute für sich zu wählen und somit moralische Bildung zu erreichen und ein autonomes und mündiges Leben zu führen.
Den jeweiligen Stand des Wissens hat eine Generation der nächsten weiterzugeben, um so die Vervollkommnung der menschlichen Gattung zu erlangen.
Durch Erziehung soll die Entfaltung dieser Anlagen gewährleistet werden. Dadurch erst ist der Mensch in der Lage, „Mensch zu sein“.
„Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts, als was der Mensch aus ihm macht.“
Durch die Entwicklung seiner Anlagen durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung gelingt dem Menschen der Übertritt vom Naturzustand in den Kulturzustand. Erst dann ist es ihm möglich, das Gute zu wählen, moralische Bildung zu erlangen, autonom und frei zu leben, ohne mit seiner Freiheit die Freiheit anderer einzuschränken.
Moralität stellt für Kant zwar den erzieherischen Handlungsgrund dar, kann jedoch durch Erziehung nicht erfolgen.
Erziehung durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung liefert eine „Aussichtswarte“, die dem Menschen die Möglichkeit zur Übersicht verschafft, um das Gute für sich zu wählen und somit moralische Bildung zu erreichen und ein autonomes und mündiges Leben zu führen.
Den jeweiligen Stand des Wissens hat eine Generation der nächsten weiterzugeben, um so die Vervollkommnung der menschlichen Gattung zu erlangen.
Freiheit bei Kant
Nicht von der Aufklärung zu trennen
Sinn und Maß erzieherischen Handelns
Das Kind soll von Anfang frei sein:
wenn es sich selbst nicht schadet
wenn es nicht anderer Freiheit im Wege ist
wenn es den auferlegten Zwang annimmt und lernt, dass dadurch seine Freiheit entsteht
Weil es kultiviert wird, kann es später frei sein.
Freiheit und Zwang sind eng verbunden.
Unterordnung, Zwang sind erzieherisch notwendig, aber nur durch den dahinter stehenden Gedanken der Freiheit legitimiert
Sinn und Maß erzieherischen Handelns
Das Kind soll von Anfang frei sein:
wenn es sich selbst nicht schadet
wenn es nicht anderer Freiheit im Wege ist
wenn es den auferlegten Zwang annimmt und lernt, dass dadurch seine Freiheit entsteht
Weil es kultiviert wird, kann es später frei sein.
Freiheit und Zwang sind eng verbunden.
Unterordnung, Zwang sind erzieherisch notwendig, aber nur durch den dahinter stehenden Gedanken der Freiheit legitimiert
Bildung bei Platon
ein erotisches Verhältnis
zur Wahrheit,
zu anderen und
zu sich selbst.
Taucht die Welt in ein anderes Licht und verändert das Sehen=> die Transformation an sich selbst ist zugleich eine Transformation der Welt.
Bildung des Menschen kommt nie zur Ruhe, der Mensch ist im Bildungsprozess dauerhaft.
histor. Hintergründe bei Platon
Eros und Periagoge sind Praktiken der Freiheit
Freiheit war nicht Sklave zu sein - weder seiner Begierden, noch der Meinung anderer.
Eros umschriebt das Spiel von Macht und Freiheit, Aktivität und Passivität, was für den Bildungsgedanken dazu gehört.
=> die Sorge um sich ist inbegriffen durch die Aktivität im Bildungsprozesses
Freiheit war nicht Sklave zu sein - weder seiner Begierden, noch der Meinung anderer.
Eros umschriebt das Spiel von Macht und Freiheit, Aktivität und Passivität, was für den Bildungsgedanken dazu gehört.
=> die Sorge um sich ist inbegriffen durch die Aktivität im Bildungsprozesses
Beschreiben Transformationsprozess
Bei Platon und Sokrates wird Bildung als Transformation verstanden und damit als Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen. Diese Transformation vollzieht sich in der Veränderung des Blickes auf die Welt, also in der Veränderung des Verhältnisses, das der Mensch zu sich, seinen Mitmenschen und der Welt einnimmt.
Die Transformation wird möglich und besteht darin, dass der bisherige Blick, die bisherige Erkenntnis hinterfragt, erweitert und damit „umgewendet“ wird, was als periagoge (Umwendung) des Blickes bezeichnet wird. Die Überführung in den Bildungs- bzw. Transformationsprozess (Elenktik) erfolgt über die Konfrontation des Lernenden mit sich als Nichtwissenden und dem Erkennen des Scheinwissens. Der Transformationsprozess wird weiter angeregt durch die Mäeutik (Hebammenkunst) bei der der Lehrer die Geburt von eigenen Gedanken und Erkenntnissen des Schülers unterstützt und damit Bildung im Sinne der paideia vollzieht. Die höchste Form des Transformationsprozesses findet im dialektischen Philosophieren statt, welches im gemeinsamen Gespräch stattfindet, das Offenheit für einander, für andere Erkenntnisse bei gleichzeitiger Reflexion und Begründung der eigenen Position beinhaltet.
Der Transformationsprozess ist ein erkenntnistheoretischer Prozess, der auf der Anamnesis, der Wiedererinnerung der Seele an Ideen (Ideen sind Formen, Gattungen des Seins) beruht. Erkenntnis wird nicht in den Menschen gelegt sondern indem sich der Mensch selbst transformiert, erkennt er die unvergängliche Wahrheit des Seins. Der Bildungs- bzw. Transformationsprozess ist getragen vom Streben nach Erkenntnis und erfordert Ausdauer, Anstrengung und schmerzliche Konfrontationen und damit die Überwindung des Menschen seiner selbst.
Die Transformation wird möglich und besteht darin, dass der bisherige Blick, die bisherige Erkenntnis hinterfragt, erweitert und damit „umgewendet“ wird, was als periagoge (Umwendung) des Blickes bezeichnet wird. Die Überführung in den Bildungs- bzw. Transformationsprozess (Elenktik) erfolgt über die Konfrontation des Lernenden mit sich als Nichtwissenden und dem Erkennen des Scheinwissens. Der Transformationsprozess wird weiter angeregt durch die Mäeutik (Hebammenkunst) bei der der Lehrer die Geburt von eigenen Gedanken und Erkenntnissen des Schülers unterstützt und damit Bildung im Sinne der paideia vollzieht. Die höchste Form des Transformationsprozesses findet im dialektischen Philosophieren statt, welches im gemeinsamen Gespräch stattfindet, das Offenheit für einander, für andere Erkenntnisse bei gleichzeitiger Reflexion und Begründung der eigenen Position beinhaltet.
Der Transformationsprozess ist ein erkenntnistheoretischer Prozess, der auf der Anamnesis, der Wiedererinnerung der Seele an Ideen (Ideen sind Formen, Gattungen des Seins) beruht. Erkenntnis wird nicht in den Menschen gelegt sondern indem sich der Mensch selbst transformiert, erkennt er die unvergängliche Wahrheit des Seins. Der Bildungs- bzw. Transformationsprozess ist getragen vom Streben nach Erkenntnis und erfordert Ausdauer, Anstrengung und schmerzliche Konfrontationen und damit die Überwindung des Menschen seiner selbst.
Umwendung
Erst mit der Veränderung bzw. Umwendung ist der Mensch in der Lage sein Nichtwissen zu erkennen, sich von seinen subjektiven Wahrnehmungen zu trennen bzw. diese in Frage zu stellen. Durch die Veränderung der Sichtweise gelingt es ihm zu einer höheren Erkenntnis zu gelangen. Erst durch die Umwendung ist ein Bildungsprozess überhaupt möglich.
Stufenweg der Erkenntnis (Bildungsweg)
1+4
1+4
Umfasst das Körperliche und das Seelische
1. Liebe entzündet sich an einem schönen Leib, dann
2. Liebe zu allen schönen Körpern, dann
3. Liebe (philo) zur Schönheit der Seele, zur Weisheit (sophia)
(tugendhaftes Handeln und Liebe zur Wissenschaft), dann als Ziel
4. Erkenntnis der Ideen
Eros als Bildungstrieb
1. Eros ist ein „Dämon“,
ein Mittleres zwischen Schönem und Hässlichem,
zwischen Sterblichem und Unsterblichem, zwischen mensch und Gott
2. er treibt den Menschen an,
den beschwerlichen Weg der Bildung auf sich zu nehmen
3. er ist die Liebe zu allem Schönen, Wahren und damit zur Weisheit
4. er strebt
nach Zeugung und Geburt im Schönen (als Vollendung von etwas),
nach Unsterblichkeit, nach dauerndem besitz des guten und schönen mit dem Ziel der glückseligkeit
5. er ist kein innerer Trieb,
sondern muss evoziert werden, entzündet werden
6. körperlich: Zeugung von Kindern
7. Geistige Zeugung: Erkenntnis und Teilhabe an der Idee des Guten
ein Mittleres zwischen Schönem und Hässlichem,
zwischen Sterblichem und Unsterblichem, zwischen mensch und Gott
2. er treibt den Menschen an,
den beschwerlichen Weg der Bildung auf sich zu nehmen
3. er ist die Liebe zu allem Schönen, Wahren und damit zur Weisheit
4. er strebt
nach Zeugung und Geburt im Schönen (als Vollendung von etwas),
nach Unsterblichkeit, nach dauerndem besitz des guten und schönen mit dem Ziel der glückseligkeit
5. er ist kein innerer Trieb,
sondern muss evoziert werden, entzündet werden
6. körperlich: Zeugung von Kindern
7. Geistige Zeugung: Erkenntnis und Teilhabe an der Idee des Guten
Anamnesislehre
Anamnesis ist die Wiedererkennung der Erkenntnis der Seele
(Platon geht davon aus, dass die Seele unsterblich ist und
in jedem neuen Leben den Drang hat,
ihren Erkenntnisstand wiederzuerlangen und zu erweitern).
Die Erkenntnis sitzt als „Stachel der Ideen“ in jeder Seele.
es geht um die Apriorität der idealen Gewußtheit (vgl hirschberger)
Leib-Seele Dualismus Platon trennt eine sichtbare und eine denkbare Welt.
Sichtbare Welt
-der Leib, das Sinnliche, das Vergängliche
-Wahrnehmung, Glaube
-Meinung
-Werden
Denkbare Welt
-Seele,Erkenntnis,das Unsterbliche
-Wissenschaft,Reflexion,Philosophie
-Wissen
-Sein
Der Mensch möchte beides vereinen und
benötigt die sichtbare Welt,
um in die denkbare aufzusteigen.
Die Trennung von sichtbarer und denkbarer Welt ist für den Bildungsprozess deshalb so wichtig , weil nur in der denkbaren Welt Bildungsprozesse überhaupt möglich sind.
Allerdings werden Bildungsprozesse erst dadurch möglich, dass der Mensch Zugang zur denkbaren Welt bekommen kann und somit durch Teilhabe an der Idee des Guten zur Erkenntnis gelangen kann.
-der Leib, das Sinnliche, das Vergängliche
-Wahrnehmung, Glaube
-Meinung
-Werden
Denkbare Welt
-Seele,Erkenntnis,das Unsterbliche
-Wissenschaft,Reflexion,Philosophie
-Wissen
-Sein
Der Mensch möchte beides vereinen und
benötigt die sichtbare Welt,
um in die denkbare aufzusteigen.
Die Trennung von sichtbarer und denkbarer Welt ist für den Bildungsprozess deshalb so wichtig , weil nur in der denkbaren Welt Bildungsprozesse überhaupt möglich sind.
Allerdings werden Bildungsprozesse erst dadurch möglich, dass der Mensch Zugang zur denkbaren Welt bekommen kann und somit durch Teilhabe an der Idee des Guten zur Erkenntnis gelangen kann.
Die Idee des Guten
1. die Idee des Guten ist die höchste Form des Seins und
die Möglichkeit des Erkennens (das wahre Sein)
2. beinhaltet die Idee des Wahren und des Schönen
3. kann nur durch Reflexion erlangt werden
(Ontologie= die Lehre vom Sein)
4. macht den Menschen sehend und beleuchtet das Wirkliche
5. dient zur Entlarvung der Scheinwelt
6. Präsentiert die Möglichkeit des Erkennens (z.B. der Gerechtigkeit)
7. Orientierung für das menschliche Denken und Handeln
8. An ihr orientiert sich Bildung
9. Grad der Erkenntnis misst sich an der Teilhabe an der Idee
die Möglichkeit des Erkennens (das wahre Sein)
2. beinhaltet die Idee des Wahren und des Schönen
3. kann nur durch Reflexion erlangt werden
(Ontologie= die Lehre vom Sein)
4. macht den Menschen sehend und beleuchtet das Wirkliche
5. dient zur Entlarvung der Scheinwelt
6. Präsentiert die Möglichkeit des Erkennens (z.B. der Gerechtigkeit)
7. Orientierung für das menschliche Denken und Handeln
8. An ihr orientiert sich Bildung
9. Grad der Erkenntnis misst sich an der Teilhabe an der Idee
Analogie des Höhlengleichnis bei Platon
1. zentrales Thema: der Bildungsweg;
Unterschied von Bildung und Unbildung
2. aus der Welt des Scheins,
Ausstieg aus der Höhle,
hinauf in die Ideenwelt zum Licht der Erkenntnis,
Rückkehr in die Höhle
(sozialer Aspekt der Bildung)
3. der Bildungsprozess als mühevoller, schmerzhafter WegWelt
der Höhlenbewohner = bloß wahrnehmbare Welt
gefesselte Mensch = Sklave seiner Sinnlichkeit, der Begierden, der Meinungen, des Scheins und der Vergänglichkeit.
Durch einen Umwendungsprozess von dieser Welt lösen ist mit Leid und Mühe verbunden.
Welt außerhalb der Höhle = wirkliche Welt des Seins, Welt der Ideen, der kritischen Reflexion.
=> gemessen am Zustand des Lebens in Trugbildern ordnet der Mensch draußen sein Leben Höherwertig ein, kann auf die scheinbare Anerkennung in der Höhlenwelt verzichten und sein Leben im Lichte der Erkenntnis führen.
PLATON(427-347 v. Chr.): Bildung als Transformation
„Bildung als Erkenntnis ist ein von außen und den Dingen Bewegtwerden“
„Bildung als Erkenntnis ist ein von außen und den Dingen Bewegtwerden“
1. In der griechischen Antike erfährt der Bildungsbegriff erste Grundlagen durch „paideia“
(freie Lebensführung,
Entfaltung der Persönlichkeit,
denkende Einsicht in den Grund von Wahrheit und Sein)
2. Mensch und Welt sind eingebettet in einen göttlichen Kosmos
3. Mit Platon und Sokrates wird Bildung als eine Transformation seiner selbst verstanden;
das beinhaltet Arbeit an sich,
seinem Denken, Handeln und Urteilen
4. Sie verändert das Verhältnis,
das der Mensch zu sich, seinen Mitmenschen und der Welt hat
(Überwindung der Ich- Bezogenheit)
5. Die Veränderung besteht aus einer Art Umwendung (periagoge) des Blicks:
der Mensch sieht die Welt mit anderen Augen >
„Verlassen der bequemen Sphäre der Unterlassung des Denkens“
6. Der Anstoß dafür geschieht heteronom,
der Prozess an sich ist autonom
>Entzünden (Evozieren) des Funkens
7. die Methode ist die Philosophie
(die Liebe zur Weisheit) als
fortdauernde Suche nach
der Wahrheit und Quelle der Erkenntnis
8. Techniken sind z.B. die Elenktik(Kunst der Überführung) oder die Mäeutik(„Hebammenkunst“)
Platon aktuell gesehen
Darauf achten in welchen Scheinwelten das eigene Denken verstrickt ist.
Platons Ideenwelt (Höhle als Schein - Außen als Wirklichkeit) als Antwort, wie wir uns aus der Naivität und Selbstgewissheit des eigenen Denkens lösen können, um bloße Meinung von WISSEN zu unterscheiden und gewonnene Einsichten für das gemeinsame Zusammenleben einzubringen.
Platons Ideenwelt (Höhle als Schein - Außen als Wirklichkeit) als Antwort, wie wir uns aus der Naivität und Selbstgewissheit des eigenen Denkens lösen können, um bloße Meinung von WISSEN zu unterscheiden und gewonnene Einsichten für das gemeinsame Zusammenleben einzubringen.
Bildung bei Platon
Zentral ist, dass Mensch und Welt in einen göttlichen Kosmos eingebettet sind und sich auf das unveränderliche vollkommene Eine der Idee beziehen. Bildung als Erkenntnis ist ein von außen und den Dingen Bewegtwerden.
Der Bildungsprozess ist der notwendige Weg des Aufstiegs von der Späre des Scheinbaren und der bloßen Meinung hin zu einem unwandelbaren Wissen.
Bildung erreicht eine erkenntnistheoretische Dimension.
Bildung als Transformation an sich selbst, als Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen. Tranformation meint die Veränderungen des Verhältnisses, das der Mensch zu sich, seinen Menschen und der Welt hat. => Der Mensch sieht die Werlt mit andren Augen (Art Umwendung=Periagoge)
Der Bildungsprozess ist der notwendige Weg des Aufstiegs von der Späre des Scheinbaren und der bloßen Meinung hin zu einem unwandelbaren Wissen.
Bildung erreicht eine erkenntnistheoretische Dimension.
Bildung als Transformation an sich selbst, als Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen. Tranformation meint die Veränderungen des Verhältnisses, das der Mensch zu sich, seinen Menschen und der Welt hat. => Der Mensch sieht die Werlt mit andren Augen (Art Umwendung=Periagoge)
Elenktik bei Platon
Die Art der Dialoge: Elenktik, als Kunst der Überführung umschriebt den Prozess, wie Sokrates sein Gegenüber in einen Bildungs- und Umlernprozess involviert.
Drei Schritte:
Fragen
Prüfen
Widerlegen
Der Lernende gibt sich zunächst als Wissender, wird im Verlauf der Unterredung als Nichtwissender überführt, es entsteht Verwirrung und Ratlosigkeit = gibt zu das es sich um Scheinwissen handelte....
Drei Schritte:
Fragen
Prüfen
Widerlegen
Der Lernende gibt sich zunächst als Wissender, wird im Verlauf der Unterredung als Nichtwissender überführt, es entsteht Verwirrung und Ratlosigkeit = gibt zu das es sich um Scheinwissen handelte....
Wie sieht die ideale Erziehung aus?
Rousseau
7 Punkte
Rousseau
7 Punkte
Die Grundfragen nach Freiheit, Gewissen und Vernünftigkeit prägen das Erziehungsbild.
Der Mensch ist von Natur aus gut!!! Keine Erbsünde mehr.
Er muss nicht mehr durch Erziehung erlöst werden, sondern muss so erzogen werden, dass er sich selber dazu erzieht.
1 Edukation muss die Sozialisation überwinden. Nur so ist menschlich bildende Erziehung möglich. Kinder müssen ausserhalb der verkehrenden Gesellschaft aufwachsen, dürfen nicht den verkehrenden Einflüssen der Mitwelt ausgesetzt sein, auch ohne unmittelbaren Einfluss eines Erziehers oder Lehrers. Schule kann nur schädlich sein.
2 In der Erziehung sollte so lange wie möglich nur die Anschaulichkeit, die Sinnlichkeit eine Rolle spielen, bevor Kinder und Jugendliche mit Rede, Buch, Berechnung bekannt gemacht werden. Also Entwicklung der natürlichen Kräfte kommt vor Entwicklung der Vernunft.
3 Erziehung zur Freiheit, jeder ist sein eigener Herr, jeder soll er selbst sein, Balance zwischen Wollen und Können.
4 Erziehung zum Glücklichsein, Balance zwischen Wollen und Können.
5 Förderung der Selbstständigkeit und der individuellen Bildung
6 Natürliche Berufung: Mensch sein!
Erst Erziehung zum Menschen, dann zum Bürger!
(Ab der Pubertät: Erziehung zum Bürger.)
7 Erziehungstätigkeit soll sich der inneren Entwicklung anpassen und unterordnen
FIKTIVITÄT: Der Erziehr kann nicht in seinem Naturzustand sein, ist er doch schon von der Zivilisation geprägt.
Der Mensch ist von Natur aus gut!!! Keine Erbsünde mehr.
Er muss nicht mehr durch Erziehung erlöst werden, sondern muss so erzogen werden, dass er sich selber dazu erzieht.
1 Edukation muss die Sozialisation überwinden. Nur so ist menschlich bildende Erziehung möglich. Kinder müssen ausserhalb der verkehrenden Gesellschaft aufwachsen, dürfen nicht den verkehrenden Einflüssen der Mitwelt ausgesetzt sein, auch ohne unmittelbaren Einfluss eines Erziehers oder Lehrers. Schule kann nur schädlich sein.
2 In der Erziehung sollte so lange wie möglich nur die Anschaulichkeit, die Sinnlichkeit eine Rolle spielen, bevor Kinder und Jugendliche mit Rede, Buch, Berechnung bekannt gemacht werden. Also Entwicklung der natürlichen Kräfte kommt vor Entwicklung der Vernunft.
3 Erziehung zur Freiheit, jeder ist sein eigener Herr, jeder soll er selbst sein, Balance zwischen Wollen und Können.
4 Erziehung zum Glücklichsein, Balance zwischen Wollen und Können.
5 Förderung der Selbstständigkeit und der individuellen Bildung
6 Natürliche Berufung: Mensch sein!
Erst Erziehung zum Menschen, dann zum Bürger!
(Ab der Pubertät: Erziehung zum Bürger.)
7 Erziehungstätigkeit soll sich der inneren Entwicklung anpassen und unterordnen
FIKTIVITÄT: Der Erziehr kann nicht in seinem Naturzustand sein, ist er doch schon von der Zivilisation geprägt.
Tags: Rousseau
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Rousseau als „Erfinder der Kindheit
1. Kindheit und Jugend sind eine vom Erwachsenenalter unterschiedene Eigen- und Reifezeit (Eigengesetzlichkeit)
2. Kinder und Jugendliche haben die Grundlage zur Vollkommenheit in sich- sie sind keine defizienten Erwachsenen
3. es gilt, die Entwicklungsphasen zu respektieren und zu unterstützen
4. das pädagogische Prinzip der Selbsttätigkeit wahren
5. „alles zu seiner Zeit“ (Entwicklung und erzieherische Dispositionen)
6. diese Haltung war im 18.Jh innovativ und nicht selbstverständlich
Ziele und Praktiken der Erziehung nach Rousseau
1.Ziele: Autarkie, Glück, Freiheit
Autarkie = Stärke und Unabhängigkeit
Glück = Kongruenz von Bedürfnissen und Realisierung
Freiheit = nur das zu wollen, was man kann und
nur das zu tun, was (zu) einem passt
ROUSSEAU will in erster Linie zum Menschen erziehen, erst in zweiter Linie zum Bürger.
2.Praktiken:
negative Erziehung;
Wachsenlassen,
Unterstützung,
Schutz vor verderbenden Einflüssen
Wichtig: alles muss im richtigen Maß und
zur richtigen Zeit geschehen
(„Jedes Alter, jeder Lebensstand hat seine ihm eigene Vollkommenheit, seine ihm eigene Art von Reife“)
Kulturzustand nach Rousseau
1. Kritik ROUSSEAUS
an der Gesellschaft und Kultur seiner Zeit
(Dekadenz, Luxus, Überfluss, Habgier)
2. durch diese entsteht Entartung,
Entfremdung und
Verfall der Moral
3. Entstehung von Eigenliebe (Selbstsucht)
als unglücklicher, unzufriedener Zustand
durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
4. Aufhebung des Naturrechts
durch Einrichtung von privatem und rechtlich legitimiertem Eigentum
ROUSSEAUS Anthropologie von der Natur des Menschen:
ROUSSEAUS Anthropologie von der Natur des Menschen:
Perfektibilität
( = die Fähigkeit zur Vervollkommnung)
unterscheidet ihn vom Tier
ist die Möglichkeit, durch Instinktreduktion in einer Situation Handlungsalternativen zu entwickeln
potentia als die Fähigkeit, Fähigkeiten zu entwickeln
unbestimmte Bildsamkeit des Menschen
ist abhängig von äußeren Gegebenheiten und
auf Anstöße von außen angewiesen
Die drei Erzieher/Lehrer des Menschen:
1. die Natur
(als Ausgangsbasis;
dient der Kräfteformung und Fähigkeitsentwicklung)
2. die Dinge
(als Vorbildfunktion;
Auseinandersetzung und reflektierter Umgang mit der Umwelt)
3. der Mensch
(Vermeidung des Bösen;
indirekte Erziehung;
Interaktion und Kommunikation;
indirektes Leiten, scheinbares Wachsenlassen)
Kritik an ROUSSEAUS Erziehungsstil:
Gefahr einer „hypertrophen(=übermäßig vergrößerten) Kontrollpraxis
Phasen der Erziehung und ihre Aufgaben
7 pkt
7 pkt
1.Kindheit (Alter der Natur) 0-15 J.
-Erziehung der Sinnlichkeit
(als Grundlage des späteren Vernunftgebrauchs)
-Schutz vor Entfremdungsgefahren
1.Phase (0-2J.)
-Schwäche überwiegt
-sinnliche Reize fördern, natürliche Bedürfnisse stillen, schützen
2.Phase (2-12J.)
-Balance zwischen Schwäche und Stärke
-Neugier wecken, Sinne gebrauchen, Umgang mit Körper und Intellekt, Urteilsfähigkeit, praktische Erfahrungen
3.Phase (12- 15J.)
-die Stärke überwiegt
-Lernen, Unterricht, Handwerk
2.Jugend (Alter der Vernunft) 15- 25J.
4.Phase (15- 20J.) „Jugend“
-Beschäftigung mit geisteswissenschaftlichen Themen
-Herausbildung der Vernunft
-Entwicklung sozialer Bindungen
-Moralität (Gewissen), Mitgefühl
5.Phase (20- 25J.) „Junges Erwachsenenalter“
-Verständnis von Gesellschaft, Politik und Welt
-Entwicklung von Selbstständigkeit und Autarkie
Die Phasen sind nicht exakt voneinander abgegrenzt.
Anthropologische Dualität ROUSSEAUS:
Sinnlichkeit ist die Grundlage vernünftigen Denkens.
Ziele von Erziehung:
Problematik:
Sinnlichkeit ist die Grundlage vernünftigen Denkens.
Ziele von Erziehung:
Problematik:
Anthropologische Dualität ROUSSEAUS:
Ziele von Erziehung:
- Befreiung des Menschen zum Menschen
- die eigentliche Natur des Menschen,
die Individualität wirken lassen
-Erziehung zum Leben
-Gesellschaftliche/ menschliche Verbesserung
Problematik:
die erzieherischen Antinomien (Unvereinbarkeiten),
das Spannungsfeld von öffentlicher/privater Erziehung, Selbstliebe/Eigenliebe,
Macht/Freiheit,
Individuum/Gesellschaft,
positive/negative Erziehung,
Anpassung/Autonomie
diese haben heute noch bildungswissenschaftliche Aktualität
sie können nicht erzieherisch aufgelöst werden,
sondern müssen kontinuierlich betrachtet und reflektiert werden
Ziele von Erziehung:
- Befreiung des Menschen zum Menschen
- die eigentliche Natur des Menschen,
die Individualität wirken lassen
-Erziehung zum Leben
-Gesellschaftliche/ menschliche Verbesserung
Problematik:
die erzieherischen Antinomien (Unvereinbarkeiten),
das Spannungsfeld von öffentlicher/privater Erziehung, Selbstliebe/Eigenliebe,
Macht/Freiheit,
Individuum/Gesellschaft,
positive/negative Erziehung,
Anpassung/Autonomie
diese haben heute noch bildungswissenschaftliche Aktualität
sie können nicht erzieherisch aufgelöst werden,
sondern müssen kontinuierlich betrachtet und reflektiert werden
Antinomien bei Rousseau
Spannung zwischen:
Diese sind erzieherisch nicht aufzulösen, müssen aber reflektiert betrachtet und behandelt werden.
- Selbstliebe und Eigenliebe
- öffentlicher und privater Erziehung
- Macht und Freiheit
- Individuum und Geselschaft
- positiver und negativer Erziehung
- Anpassung und Autonomie
Diese sind erzieherisch nicht aufzulösen, müssen aber reflektiert betrachtet und behandelt werden.
Erläutere Verbindung zwischen Gesellschaftskritik und Naturzustand bei Rousseau
R. nutzt die Beschreibung des Naturzustandes, um Kritik an der Gesellschaft seiner Zeit zu Üben.
Im Wissen, dass er eine fiktive Erziehungswelt aufbaut, veranschaulicht er dadurch die für ihn sichtbaren Gefahren und Mängel in dieser Gesellschaft.
Von Asshoff- Moodle
Der Naturzustand beschreibt einen Zustand, in dem jeder Mensch in einer natürlichen Ordnung lebt. Hier hat jeder seinen Platz, den er mit seinen Anlagen und Fähigkeiten ausfüllen kann. Er ist autark und von Selbstliebe geprägt. Dies gilt als Grundlage eines glücklichen, zufriedenen Lebens.
Dem gegenüber steht die Entwicklung der Kultur und Zivilisation, die die Abkehr von der Ursprünglichkeit zur Folge hat. Der Mensch ist nicht mehr geprägt von der Selbstliebe sondern macht sich abhängig von der Einschätzung anderer und seines Eigentums (Eigenliebe und Selbstsucht). Es besteht eine Fassade der Gesellschaft durch Luxus, Dekadenz und Überfluss.
Die naturrechtliche Gleichheit ist damit aufgehoben und es entsteht eine Gefüge aus Macht und Missgunst.
Rousseau stellt die Frage,wie ein Staat ausgerichtet sein muss, um die Freiheit des Einzelnen nicht einzuengen, sondern gesichert werden kann. Er hat den Wunsch nach der Ausrichtung einer öffentlichen Erziehung mit dem Ziel freie Menschen als Staatsbürger zu erziehen,die eigene, vernünftige Gesetze entwickeln können (Volkssouveränität).
Er verlangt nach einer Gesellschaft, die jedem Menschen ein Leben in natürlicher Übereinstimmung ermöglicht und seinen vorgezeichneten Weg gehen kann.
Im Wissen, dass er eine fiktive Erziehungswelt aufbaut, veranschaulicht er dadurch die für ihn sichtbaren Gefahren und Mängel in dieser Gesellschaft.
Von Asshoff- Moodle
Der Naturzustand beschreibt einen Zustand, in dem jeder Mensch in einer natürlichen Ordnung lebt. Hier hat jeder seinen Platz, den er mit seinen Anlagen und Fähigkeiten ausfüllen kann. Er ist autark und von Selbstliebe geprägt. Dies gilt als Grundlage eines glücklichen, zufriedenen Lebens.
Dem gegenüber steht die Entwicklung der Kultur und Zivilisation, die die Abkehr von der Ursprünglichkeit zur Folge hat. Der Mensch ist nicht mehr geprägt von der Selbstliebe sondern macht sich abhängig von der Einschätzung anderer und seines Eigentums (Eigenliebe und Selbstsucht). Es besteht eine Fassade der Gesellschaft durch Luxus, Dekadenz und Überfluss.
Die naturrechtliche Gleichheit ist damit aufgehoben und es entsteht eine Gefüge aus Macht und Missgunst.
Rousseau stellt die Frage,wie ein Staat ausgerichtet sein muss, um die Freiheit des Einzelnen nicht einzuengen, sondern gesichert werden kann. Er hat den Wunsch nach der Ausrichtung einer öffentlichen Erziehung mit dem Ziel freie Menschen als Staatsbürger zu erziehen,die eigene, vernünftige Gesetze entwickeln können (Volkssouveränität).
Er verlangt nach einer Gesellschaft, die jedem Menschen ein Leben in natürlicher Übereinstimmung ermöglicht und seinen vorgezeichneten Weg gehen kann.
Phasen der Erziehung / Lebensphasen des Zöglings bei Rousseau
Kindheit ( bis 15 Jahre) als Alter der Natur
Bedrohung durch Zivilisation von außen
erst Erziehung zur Sinnlichkeit(Sinne gebrauchen beurteilen, fühlen zu lernen)
dem weg der Natur folgen, die Natur des Kindes verstehen
Jugend als Alter der Vernunft (zweite Geburt)
Bedrohung von Innen durch Trieb und Leidenschaften
mehr geisteswissenschaftliche Themen
Bildung der Vernunft
Auch hier fiktiv, da in den Phasen so nicht klar abtrennbar. Aber deutlich: Phase der sinnlichen Bildung als Grundlage jeden vernünftigen Denkens
Bedrohung durch Zivilisation von außen
erst Erziehung zur Sinnlichkeit(Sinne gebrauchen beurteilen, fühlen zu lernen)
dem weg der Natur folgen, die Natur des Kindes verstehen
- Kleinkind - frühes Kindesalter bis 2 Jahre sehr schwach, braucht Hilfenur Grundbedürfnisse stillenviel BewegungsfreiheitLeid kennen lernensoll lernen, das es nicht zu befehlen hat
- Kindheit (2-12 Jahre) Balance zwischen Stärke und Schwäche/ Fahiogkeiten und Bedürfnissenlernt Sinne zu gebrauchenlernt durch Arbeit und deren Sinnlernt den Umgang mit seinem Körper und seinem Intellekt
- Kindheit (12-15 Jahre) Überschuss an StärkeStudien durch UnterrichtHandwerk erlernenBedeutung der Arbeitvorwiegend naturwissenschaftlich
Jugend als Alter der Vernunft (zweite Geburt)
Bedrohung von Innen durch Trieb und Leidenschaften
mehr geisteswissenschaftliche Themen
Bildung der Vernunft
- Jugend (15-20 Jahre) Freundschaft zum Erzieher entstehtsoziales Leben wird erkanntLeidenschaften durch Mitgefühl, verbunden mit Selbstliebe so lenken, dass allgemeine Menschenliebe entsteht.soll dem platonischen EROS folgen - sprich sich vom einzelnen zum gesamten entwickeln, zum philosophischen kommen, immer hochrangigere Erkenntnisse gewinnen.
- Junges Erwachsenenalter (20-25Jahre) Erleben der Liebe
Auch hier fiktiv, da in den Phasen so nicht klar abtrennbar. Aber deutlich: Phase der sinnlichen Bildung als Grundlage jeden vernünftigen Denkens
Gesellschaftsvertrag nach Rousseau
Vgl. R. 1762: Finde eine Form des Zusammenlebens, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermögen jedes einzelnen schützt und durch die jeder, durch die Vereinigung mit allen, nur sich selbst gehorcht und genauso frei bleibt wie zuvor.
Die naturrechtlich gegebene Freiheit des Menschen soll in die Freiheit der Bürger transformiert werden.
Es folgt ein Zusammenschluss von Individuum und sozialer Gesamtheit => Ungleichheit wird überwunden, Freiheit ermöglicht
- Orientierung an den Prinzipien der Natur
- Rechte und Pflichten werden im Sinne der Gerechtigkeit
für alle geregelt (schützen auch Besitz und Eigentum)
- die Einzelinteressen sollen im allgemeinen Willen
aufgehoben werden (Voraussetzung ist Hingabe zum Staat /
Identifikation mit diesem)
- Garantie für Freiheit und Gleichheit für alle und
gegenseitige Anerkennung dieser Rechte
- Verwirklichung der Sittlichkeit durch eine derartige
Formierung der Gesellschaft / im gesellschaftlichen Leben.
(Mensch lebt in moralisch guter Welt)
- Erziehung zum gesellschaftlichen Wesen, erst ab der
Pubertät, bis dahin "natürliche" Erziehung, fernab der
Gesellschaft
Die naturrechtlich gegebene Freiheit des Menschen soll in die Freiheit der Bürger transformiert werden.
Es folgt ein Zusammenschluss von Individuum und sozialer Gesamtheit => Ungleichheit wird überwunden, Freiheit ermöglicht
- Orientierung an den Prinzipien der Natur
- Rechte und Pflichten werden im Sinne der Gerechtigkeit
für alle geregelt (schützen auch Besitz und Eigentum)
- die Einzelinteressen sollen im allgemeinen Willen
aufgehoben werden (Voraussetzung ist Hingabe zum Staat /
Identifikation mit diesem)
- Garantie für Freiheit und Gleichheit für alle und
gegenseitige Anerkennung dieser Rechte
- Verwirklichung der Sittlichkeit durch eine derartige
Formierung der Gesellschaft / im gesellschaftlichen Leben.
(Mensch lebt in moralisch guter Welt)
- Erziehung zum gesellschaftlichen Wesen, erst ab der
Pubertät, bis dahin "natürliche" Erziehung, fernab der
Gesellschaft
Der Mensch bei Rousseau
Von Natur aus Gut
Im Besitz des Naturrechts, welches über dem juristischen steht.
aber, "alles entartet unter den Händen des Menschen" .... " Nichts will er so wie es die Natur gemacht hat, nicht einmal dem Menschen." (R. 1762)
liebt die Gerechtigkeit und Ordnung
bleibt solange gut, bis ihn etwas Fremdes verändert
sein Herz von Natur aus nicht verdorben
ist in der Lage selbst die Folgen der Entfremdung (Verlust des Naturzustandes) wieder aufzuheben.
Nenne die anthropologischen Kernaussagen Rousseaus!
1. Der Mensch ist von Natur aus gut.
Verstoß gegen die Annahme der Erbsünde, daher wurde Emil
verboten
2. Der Mensch ist autonom und autark.
Er braucht keine anderen Menschen, um sich lieben zu können
und sich als wertvoll betrachten zu können.
3. Alle Menschen sind von Natur aus gleich.
Keiner hat irgendein Vorrecht. Die Menschen sind gleich in
allem was die Gattung Mensch ausmacht, einziger Unterschied
ist das Geschlecht.
4. Geprägt von natürlicher Selbstliebe.
L'amour de soi-même: Sichert Selbsterhaltung und ist die
Grundlage für die Fähigkeit andere lieben zu können.
5. Der Mensch ist frei und somit unabhängig von anderen.
Entzweit zwischen Natur und Gesellschaft, zwischen innerer Stimme und äußerem Anspruch.
Im Besitz des Naturrechts, welches über dem juristischen steht.
aber, "alles entartet unter den Händen des Menschen" .... " Nichts will er so wie es die Natur gemacht hat, nicht einmal dem Menschen." (R. 1762)
liebt die Gerechtigkeit und Ordnung
bleibt solange gut, bis ihn etwas Fremdes verändert
sein Herz von Natur aus nicht verdorben
ist in der Lage selbst die Folgen der Entfremdung (Verlust des Naturzustandes) wieder aufzuheben.
Nenne die anthropologischen Kernaussagen Rousseaus!
1. Der Mensch ist von Natur aus gut.
Verstoß gegen die Annahme der Erbsünde, daher wurde Emil
verboten
2. Der Mensch ist autonom und autark.
Er braucht keine anderen Menschen, um sich lieben zu können
und sich als wertvoll betrachten zu können.
3. Alle Menschen sind von Natur aus gleich.
Keiner hat irgendein Vorrecht. Die Menschen sind gleich in
allem was die Gattung Mensch ausmacht, einziger Unterschied
ist das Geschlecht.
4. Geprägt von natürlicher Selbstliebe.
L'amour de soi-même: Sichert Selbsterhaltung und ist die
Grundlage für die Fähigkeit andere lieben zu können.
5. Der Mensch ist frei und somit unabhängig von anderen.
Entzweit zwischen Natur und Gesellschaft, zwischen innerer Stimme und äußerem Anspruch.
Aufgaben der Erziehung nach Rousseau
den von Natur aus vorgezeichneten Weg zu beschreiten
soll den Zustand der Autarkie, Freiheit und des Glücks erreichen.
Jedem soll die Möglichkeit individueller Bildung gewährt werden: Jeder soll er selbst sein - nicht Vorbilder nachahmen oder sich mit jemand anderem identifizieren.
Befreiung des Menschen zum Menschen
Der eigentlichen Natur soll zu Wirksamkeit verholfen werden, und dadurch soll sich die Gesellschaft automatisch bessern.
Die Gefahr der Zivilisation wird erkannt
soll den Zustand der Autarkie, Freiheit und des Glücks erreichen.
Jedem soll die Möglichkeit individueller Bildung gewährt werden: Jeder soll er selbst sein - nicht Vorbilder nachahmen oder sich mit jemand anderem identifizieren.
Befreiung des Menschen zum Menschen
Der eigentlichen Natur soll zu Wirksamkeit verholfen werden, und dadurch soll sich die Gesellschaft automatisch bessern.
Die Gefahr der Zivilisation wird erkannt
Naturzustand nach Rousseau:
der Mensch ist bei sich selbst
führt instinktiv und aus dem Gefühl das rechte Leben
lebt in seiner natürlichen Ordnung
das Gefühl ist das Maß
ist eine Vernunftidee und Fiktion, es geht nicht darum ob es diesen tatsächlich gegeben hat.
beinhaltet automatisch Kritik an der Gesellschaft
führt instinktiv und aus dem Gefühl das rechte Leben
lebt in seiner natürlichen Ordnung
das Gefühl ist das Maß
ist eine Vernunftidee und Fiktion, es geht nicht darum ob es diesen tatsächlich gegeben hat.
beinhaltet automatisch Kritik an der Gesellschaft
Selbstliebe nach Rousseau (versus Eigenliebe)
Mensch ist autark
genügt sich selbst
eingepasst in natürliche Ordnung
begründet auf dem Gleichgewicht von menschlichen Bedürfnissen und der Möglichkeit sowie der Fähigkeit ihrer Realisierung
im Naturzustand ist der Mensch geprägt von Selbstliebe
genügt sich selbst
eingepasst in natürliche Ordnung
begründet auf dem Gleichgewicht von menschlichen Bedürfnissen und der Möglichkeit sowie der Fähigkeit ihrer Realisierung
im Naturzustand ist der Mensch geprägt von Selbstliebe
Eigenliebe nach Rousseau
Resultat eines unglücklichen und unzufriedenen Zustandes
entsteht durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
der Mensch beginnt seine Beziehung zu sich selbst von der Einschätzung anderer abhängig zu machen
Mensch verliert seine Unabhängigkeit
bedingt durch die Einrichtung von privatem und rechtlich legitimierten Eigentum => Ungleichheit der Menschen, Streben nach Macht ...
- Unnatürliches, egoistisches Gefühl.
- Folge des Vergleichs untereinander und des Ausrichtens von
Handeln und Denken an anderen.
- Resultat: Verlust der Autarkie, Entfremdung des natürlichen Selbst
entsteht durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
der Mensch beginnt seine Beziehung zu sich selbst von der Einschätzung anderer abhängig zu machen
Mensch verliert seine Unabhängigkeit
bedingt durch die Einrichtung von privatem und rechtlich legitimierten Eigentum => Ungleichheit der Menschen, Streben nach Macht ...
- Unnatürliches, egoistisches Gefühl.
- Folge des Vergleichs untereinander und des Ausrichtens von
Handeln und Denken an anderen.
- Resultat: Verlust der Autarkie, Entfremdung des natürlichen Selbst
Rousseaus als Entdecker des Kindes und beeinflussender der Franz. Rev. durch oppos.haltung gegen Regierung
Entdecker des Kindes
Das Kind wird erstmals nicht als "kleiner Erwachsener gesehen"
dient keinem Zweck für seine Eltern ( Geldbringend, Hilfe auf dem Hof, Alterssicherung..)
entwickelt Lebensphasen, ebnet den Weg zu Kinder wahrnehmender Erziehung
Autor von Emile ou de l´education (1762)
Das Kind wird erstmals nicht als "kleiner Erwachsener gesehen"
dient keinem Zweck für seine Eltern ( Geldbringend, Hilfe auf dem Hof, Alterssicherung..)
entwickelt Lebensphasen, ebnet den Weg zu Kinder wahrnehmender Erziehung
Autor von Emile ou de l´education (1762)
Nenne die "Drei Erzieher".
Rousseau
3 Punkte
Rousseau
3 Punkte
1. Natur als Erzieher
Entwicklung der inneren Anlagen und Kräfte, ewig
eng verbunden mit der Perfektibiltät des Menschen
2. Dinge als Erzieher
Erkenntnis durch Erfahrung und Anschauung
Begegnung mit der Welt. durch die Auseinandersetzung und den reflektierten Umgang mit den Dingen in einer nicht entfremdeten Umgebung werden eigene Fähigkeiten, Grenzen und Freiheit erfahren.
3. Mensch als Erzieher
- Förderung zwischenmenschlicher Fähigkeiten,
- moralische Bildung, Tugenden
- Gebrauch der Fähigkeiten und Organe
- vergänglich
- vor allem indirekt
- vermeidet innere Widersprüche
- lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
Entwicklung der inneren Anlagen und Kräfte, ewig
eng verbunden mit der Perfektibiltät des Menschen
2. Dinge als Erzieher
Erkenntnis durch Erfahrung und Anschauung
Begegnung mit der Welt. durch die Auseinandersetzung und den reflektierten Umgang mit den Dingen in einer nicht entfremdeten Umgebung werden eigene Fähigkeiten, Grenzen und Freiheit erfahren.
3. Mensch als Erzieher
- Förderung zwischenmenschlicher Fähigkeiten,
- moralische Bildung, Tugenden
- Gebrauch der Fähigkeiten und Organe
- vergänglich
- vor allem indirekt
- vermeidet innere Widersprüche
- lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
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Was bedeutet Glück?
Rousseau
6 Punkte
Rousseau
6 Punkte
zu sein
- sich selbst genügen
- Selbstbesinnung
- Gefühl der Geborgenheit und inneren Friedens
- Glück kann nur von innen heraus entwickelt werden.
- Erfüllte Gegenwart
Das Gefühl des Seins zu erleben, von jeder anderen Regung des Gemütes befreit. Keine Vergangenheit, keine Zukunft. Die Zeitlichkeit in ihren drei Erstreckungen wird unwesentlich, es gibt keine Subsumierung unter "Form" und Inhalt", Enthobenheit der Sorge- und Wunschstruktur der täglichen Lebensführung.
Es wird nicht das „Dasein“ erschlossen oder durchdacht im Sinne von Überlegung und Beweis. Es wird auch nicht danach „geforscht“, was es heißt: zu sein. Kein Ergebnis langer Gedankengänge liegt vor. Aber auch keine inhaltlich erfüllte Anschauung von diesem oder jenem kommt über den Menschen, die er dann schildern könnte.
- sich selbst genügen
- Selbstbesinnung
- Gefühl der Geborgenheit und inneren Friedens
- Glück kann nur von innen heraus entwickelt werden.
- Erfüllte Gegenwart
Das Gefühl des Seins zu erleben, von jeder anderen Regung des Gemütes befreit. Keine Vergangenheit, keine Zukunft. Die Zeitlichkeit in ihren drei Erstreckungen wird unwesentlich, es gibt keine Subsumierung unter "Form" und Inhalt", Enthobenheit der Sorge- und Wunschstruktur der täglichen Lebensführung.
Es wird nicht das „Dasein“ erschlossen oder durchdacht im Sinne von Überlegung und Beweis. Es wird auch nicht danach „geforscht“, was es heißt: zu sein. Kein Ergebnis langer Gedankengänge liegt vor. Aber auch keine inhaltlich erfüllte Anschauung von diesem oder jenem kommt über den Menschen, die er dann schildern könnte.
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Was kennzeichnet Rousseaus Bildungsbegriff?
Rousseau
4 Punkte
Rousseau
4 Punkte
1. Natur des Menschen
2. Freiheit
3. Gleichheit
4. Verkehrung (durch Sozialisation)
2. Freiheit
3. Gleichheit
4. Verkehrung (durch Sozialisation)
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Erläutere den Begriff der Freiheit.
Rousseau
Rousseau
Unter Freiheit versteht Rousseau das Gleichgewicht von Wollen und Können. Der Mensch ist dann frei, wenn das Wollen nicht weit über das Können hinausschießt.
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Nenne die zwei wichtigsten Werke und jeweils ein zentrales Zitat daraus.
Rousseau
Rousseau
"Der Gesellschaftsvertrag" ("Du contrat social") (1762)
• "Der Mensch wird frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
"Emile oder über die Erziehung" ("Emile") (1762)
• "Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles
entartet unter den Händen des Menschen."
• "Der Mensch wird frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
"Emile oder über die Erziehung" ("Emile") (1762)
• "Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles
entartet unter den Händen des Menschen."
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"Der .......... wird .......... .......... , und überall .......... er ..........
.......... ."
Rousseau
.......... ."
Rousseau
"Der Mensch wird frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
"Der Gesellschaftsvertrag", 1762
"Der Gesellschaftsvertrag", 1762
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".......... was aus den .......... des .......... kommt, ist .......... ; alles .......... unter den .......... des .......... ."
Rousseau
Rousseau
"Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles entartet unter den Händen des Menschen."
"Emile", 1762
"Emile", 1762
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Nenne die fünf wesentlichen Punkte, die Rousseaus Beitrag zur Erziehung charakterisieren!
Rousseau
Rousseau
1. Verständnis von Erziehung, dass sich von Sozialisation
abhebt
2. Wert der Kindheit und Abgrenzung zum Erwachsensein
3. Lernen als individuelle Bildungsauffassung
4. Selbsttätigkeit bis heute wichtig in Lernprozessen
5. Schaffung von Lehr- und Lernszenarien, die die Selbsttätigkeit
ermöglichen und Individualität berücksichtigen
abhebt
2. Wert der Kindheit und Abgrenzung zum Erwachsensein
3. Lernen als individuelle Bildungsauffassung
4. Selbsttätigkeit bis heute wichtig in Lernprozessen
5. Schaffung von Lehr- und Lernszenarien, die die Selbsttätigkeit
ermöglichen und Individualität berücksichtigen
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Wie unterscheiden sich Mann und Frau in ihrer Natur?
Rousseau
Rousseau
Mann | Frau |
stark, aktiv tätig | schwach, liebreizend, will gefallen |
Kenntnisse, Wissen | Gefühl, Intuition |
Arbeit | Haus, Familie |
Schein-Herr | wahrer Herr |
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Was war Rousseaus Antwort auf die Lösung des Dilemmas der Verkehrung des Menschen?
Rousseau
3 Punkte
Rousseau
3 Punkte
Rousseaus Gesellschaftsvertrag
Eine neue, bessere Gesellschaft soll entstehen!
Konzept zur Reformation der Gesellschaft, um dem natürlichen Menschen näherzukommen, nicht um einen Rückschritt zur Verwilderung zu machen.
Eine neue, bessere Gesellschaft soll entstehen!
Konzept zur Reformation der Gesellschaft, um dem natürlichen Menschen näherzukommen, nicht um einen Rückschritt zur Verwilderung zu machen.
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Unter welchem Zwang in der Gesellschaft steht speziell der Heranwachsende?
Rousseau
Rousseau
Unter dem Zwang eines Schulsystems totaler Überwachung und autoritärer Unterweisung.
Das bezieht sich ja aber ganz klar auf Rousseaus Zeit!
Das bezieht sich ja aber ganz klar auf Rousseaus Zeit!
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Was ist die Ausgangsfrage, die Rousseau sich stellt?
Rousseau
Rousseau
Wie wäre der Mensch geworden, wenn er die Entwicklung einer Zivilisation nie kennengelernt hätte, bzw. wenn er isoliert in der natürlichen Ordnung gelebt hätte?
Welche Eigenschaften hätte er herausgebildet?
Welche Eigenschaften hätte er herausgebildet?
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Wann ist der Mensch frei?
Rousseau
Rousseau
- .....wenn eine Balance zwischen seinen Bedürfnissen und seinen Kräften zu deren Befriedigung herrscht!
- Wollen und Können stehen im Gleichgewicht.
- Dieses Gleichgewicht/ Balance ist gleichbedeutend mit: Glücklichsein / innerer Ausgeglichenheit!
- Die Balance muss mit Hilfe der Erziehung entwickelt werden.
Das Bedürfnisse des Kindes dürfen nicht schneller steigen, als es die eigenen Kräfte zu deren Befriedigung steigern kann. Das Kind muss aber dazu herausgefordert werden, diese Kräfte zu entwickeln (Selbsttätigkeit).
- Der Mensch braucht in dieser Balance also keine anderen Menschen, um glücklich zu sein, er schafft alles aus sich heraus und ist somit frei.
- Wollen und Können stehen im Gleichgewicht.
- Dieses Gleichgewicht/ Balance ist gleichbedeutend mit: Glücklichsein / innerer Ausgeglichenheit!
- Die Balance muss mit Hilfe der Erziehung entwickelt werden.
Das Bedürfnisse des Kindes dürfen nicht schneller steigen, als es die eigenen Kräfte zu deren Befriedigung steigern kann. Das Kind muss aber dazu herausgefordert werden, diese Kräfte zu entwickeln (Selbsttätigkeit).
- Der Mensch braucht in dieser Balance also keine anderen Menschen, um glücklich zu sein, er schafft alles aus sich heraus und ist somit frei.
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Welche Fähigkeit hat das Kind von Geburt an?
Rousseau
Rousseau
Das Kind hat von Anfang an die Fähigkeit, sich selbst zum Lernen zu befähigen, obwohl es bei der Geburt unfertig und unwissend ist.
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Worin soll der Unterschied in der Erziehung bzgl. der Geschlechter liegen?
Rousseau
Rousseau
Junge | Mädchen |
privat, häusliche Erziehung | öffentliche Erziehung/Sozialisation |
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Warum will Rousseau zum "Glücklichsein" erziehen?
Rousseau
3 Punkte
Rousseau
3 Punkte
- Nur ein unglücklicher Mensch wird böse, ein glücklicher ist gut
und verhält sich sittlich.
- Verbindung von Glücklichsein und Tugendhaftigkeit
- Das höchste Glück, das der Mensch erreichen kann:
Selbstzufriedenheit
und verhält sich sittlich.
- Verbindung von Glücklichsein und Tugendhaftigkeit
- Das höchste Glück, das der Mensch erreichen kann:
Selbstzufriedenheit
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Nenne die Merkmale von Rousseaus Erziehungskonzept der indirekten / negativen Erziehung!
Rousseau
6 Punkte
Rousseau
6 Punkte
Indirekt tätige Erziehung: die die Autarkie des Zöglings steigern soll.
Erziehung dient der Wiederherstellung der natürlichen Ordnung, ohne das der Mensch in den Naturzustand zurück kann.
Gibt keine Tugenden, kommt aber dem Laster zuvor.
Der Erzieher soll dafür sorgen, dass gesellschaftliche Einflüsse auf die Erziehung vermieden werden.
Fokus: natürliche Entwicklung und Lernfähigkeit des Kindes, Erziehung muss sich an diese (individuellen) Komponenten anpassen.
Bereitet das Kind darauf vor, das Wahre/das Gute zu erkennen , sobald es dies auch verstehen kann.
Natürliche Kräfte müssen gestärkt werden, die Vernunft erst später
Erzieher schafft lernförderliche, sichere Lernsituation in denen der Zögling sich selbsttätig entwickeln kann
Zu Beginn dürfen nur die existenziellen Bedürfnisse gestärkt werden, damit nicht die Bedürfnisse gesteigert werden, ohne das die Kräfte zur Realisierung selbst vorhanden sind.
Der Erzieher beobachtet, wartet ab und greift eher zu wenig als zu viel ein.
Das Kind soll: Lernen lernen! ( auch aus Erfahrungen - Z.B. Spiel im Schnee)
Aber : lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
Erziehung dient der Wiederherstellung der natürlichen Ordnung, ohne das der Mensch in den Naturzustand zurück kann.
Gibt keine Tugenden, kommt aber dem Laster zuvor.
Der Erzieher soll dafür sorgen, dass gesellschaftliche Einflüsse auf die Erziehung vermieden werden.
Fokus: natürliche Entwicklung und Lernfähigkeit des Kindes, Erziehung muss sich an diese (individuellen) Komponenten anpassen.
Bereitet das Kind darauf vor, das Wahre/das Gute zu erkennen , sobald es dies auch verstehen kann.
Natürliche Kräfte müssen gestärkt werden, die Vernunft erst später
Erzieher schafft lernförderliche, sichere Lernsituation in denen der Zögling sich selbsttätig entwickeln kann
Zu Beginn dürfen nur die existenziellen Bedürfnisse gestärkt werden, damit nicht die Bedürfnisse gesteigert werden, ohne das die Kräfte zur Realisierung selbst vorhanden sind.
Der Erzieher beobachtet, wartet ab und greift eher zu wenig als zu viel ein.
Das Kind soll: Lernen lernen! ( auch aus Erfahrungen - Z.B. Spiel im Schnee)
Aber : lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
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Perfektibilität nach Rousseau
meint: der Mensch hat - nicht wie das Tier- die Fähigkeit seinen Instinktdruck zu minimieren. Dadurch kann er sich Handlungsalternativen schaffen.
erscheint als potentia, als die Fähigkeit Fähigkeiten zu entwickeln, niemals unabhängig von äußeren Begebenheiten.
ist konstitutiv (grundlegend) für die Bildsamkeit des Menschen
Mensch wird fähig sich zu entwickeln
D.h. der Mensch kann sich durch Perfektibilität in beide Richtungen entwickeln. Allein die Fähigkeit zur Vervollkommnung ist noch nicht alleinige Voraussetzung, dass der Zustand der Vollkommenheit auch erreicht wird. Die Entwicklung kann (vor allem auch durch Bildung) in die entgegengesetzte Richtung verlaufen, wie die Geschichte schon des Öfteren bewiesen hat.
erscheint als potentia, als die Fähigkeit Fähigkeiten zu entwickeln, niemals unabhängig von äußeren Begebenheiten.
ist konstitutiv (grundlegend) für die Bildsamkeit des Menschen
Mensch wird fähig sich zu entwickeln
D.h. der Mensch kann sich durch Perfektibilität in beide Richtungen entwickeln. Allein die Fähigkeit zur Vervollkommnung ist noch nicht alleinige Voraussetzung, dass der Zustand der Vollkommenheit auch erreicht wird. Die Entwicklung kann (vor allem auch durch Bildung) in die entgegengesetzte Richtung verlaufen, wie die Geschichte schon des Öfteren bewiesen hat.
Sinnlichkeit und Vernunft in den Erziehungsphasen Rousseaus
Die Erziehung der Sinnlichkeit sei die Grundlage des späteren Vernunftgebrauches im Jugend- und Erwachsenenenalter. Die Sinne wollen zuerst geübt und verfeinert werden (Kindheit), dann werden Kenntnisse beigebracht, die zur Vernunft führen (Jugend).
Sinnlichkeit und Vernünftigkeit werden getrennt- so entsteht eine anthropologische Dualität des Menschen. Zusammen machen sie aber den Menschen aus und dürfen in der Erziehung nicht außer acht gelassen werden.
Antinomien ausführlich
Antinomen stellen verschiedene Sachverhalte dar, die zwar jeweils für sich richtig sind, sich allerdings trotzdem widersprechen. Diese dialektische Struktur lässt klar erkennen, dass hier im Bezug auf die Erziehung nicht mit den Relationen „Richtig“ und „Falsch“ vorgegangen werden kann; esgilt durch pädagogische Reflexion einen Mittelweg zu finden und beide Sachverhalte zu bedenken – zum Wohle des Kindes.
In der Rousseauschen Reflexion über Erziehung stellen sich folgende Antinomien auf:
Die schwierige Situation von Gesellschaft und Individuum.Nach Rousseaus Auffassung Entartet das zuvor vollkommene Individuum durch den negativen Einfluss der Gesellschaft und seiner Kulturgüter. gleichzeitig ist aber auch klar, dass der Mensch nur in Gesellschaft und Interaktion leben kann.Nur in der gemeinsamen Auseinandersetzung kann der Zögling seine Perfektibilität erlagen.
Der Konflikt von Natur und Kultur, welche auch als Kulturproblem bezeichnet wird. Auf der Einen Seite steht die Natur als das Gute, Wahre, Schöne mit der Kritik an der Kultur, dieses Vollkommene zu entfremden und entarten. Auf der anderen Seite steht die Kultur als erarbeitetes, überliefertes Gut der Gesellschaft, welche sich die natürlichen Gegebenheiten zu eigen macht und an das jeweilige Zeitalter anpasst.
Die Ansprüche und Aufgaben negativer bzw. positiver Erziehung, mit ihren gegensätzlichen Haltungen. Während in der negativen Erziehung Zurückhaltung und Wachsen Lassen im Vordergrund stehen, drückt sich die positive Erziehung als aktive Erziehung aus. Hier geht es sehr wohl um Belehrung und Unterricht zum Näherbringen von sozialen Prinzipien und vernünftigen Handelns, während in der negativen Erziehung die Kontrolle der Erziehung gänzlich durch indirekte Einflussnahme geschieht, wie das Erzeugen jeweiliger Lernsituationen, das Vorbereiten der Umgebung und das Schützen vor den negativen Umwelteinflüssen.
Das Paradoxon von Macht und Freiheit zeigt sich in den erarbeiteten Erziehungsmethoden Rousseaus. Einerseits soll der Erzieher, auch im Bezug auf die negative Erziehung, die absolute Kontrolle über die Erziehungssituationen und somit die Lernschritte seines Zöglings behalten. Er soll also die Macht über zu machende Erfahrungen und zu entwickelnde Fähigkeiten des Zöglings haben, gleichzeitig ihn aber im Glauben lassen, er habe jegliche Macht über seine Entwicklung. Somit stellt andererseits die Freiheit ein freies Entfalten in vorgegebenen Bahnen des Machtvolleren dar.
In der Rousseauschen Reflexion über Erziehung stellen sich folgende Antinomien auf:
Die schwierige Situation von Gesellschaft und Individuum.Nach Rousseaus Auffassung Entartet das zuvor vollkommene Individuum durch den negativen Einfluss der Gesellschaft und seiner Kulturgüter. gleichzeitig ist aber auch klar, dass der Mensch nur in Gesellschaft und Interaktion leben kann.Nur in der gemeinsamen Auseinandersetzung kann der Zögling seine Perfektibilität erlagen.
Der Konflikt von Natur und Kultur, welche auch als Kulturproblem bezeichnet wird. Auf der Einen Seite steht die Natur als das Gute, Wahre, Schöne mit der Kritik an der Kultur, dieses Vollkommene zu entfremden und entarten. Auf der anderen Seite steht die Kultur als erarbeitetes, überliefertes Gut der Gesellschaft, welche sich die natürlichen Gegebenheiten zu eigen macht und an das jeweilige Zeitalter anpasst.
Die Ansprüche und Aufgaben negativer bzw. positiver Erziehung, mit ihren gegensätzlichen Haltungen. Während in der negativen Erziehung Zurückhaltung und Wachsen Lassen im Vordergrund stehen, drückt sich die positive Erziehung als aktive Erziehung aus. Hier geht es sehr wohl um Belehrung und Unterricht zum Näherbringen von sozialen Prinzipien und vernünftigen Handelns, während in der negativen Erziehung die Kontrolle der Erziehung gänzlich durch indirekte Einflussnahme geschieht, wie das Erzeugen jeweiliger Lernsituationen, das Vorbereiten der Umgebung und das Schützen vor den negativen Umwelteinflüssen.
Das Paradoxon von Macht und Freiheit zeigt sich in den erarbeiteten Erziehungsmethoden Rousseaus. Einerseits soll der Erzieher, auch im Bezug auf die negative Erziehung, die absolute Kontrolle über die Erziehungssituationen und somit die Lernschritte seines Zöglings behalten. Er soll also die Macht über zu machende Erfahrungen und zu entwickelnde Fähigkeiten des Zöglings haben, gleichzeitig ihn aber im Glauben lassen, er habe jegliche Macht über seine Entwicklung. Somit stellt andererseits die Freiheit ein freies Entfalten in vorgegebenen Bahnen des Machtvolleren dar.
Auf welchen Annahmen basiert Rousseaus Grundhaltung?
Rousseau
Rousseau
- Das Leben liefert schon genug Belehrungen.
- Selbsttätigkeit führt zum Selbstdenken
- Abwendung von der öffentlichen Erziehung, hin zur häuslichen
privaten Erziehung, um den Einwirkungen der Gesellschaft
auszuweichen.
Jeder kann von Natur aus, auf seine Art und Weise: Lernen lernen !
- Selbsttätigkeit führt zum Selbstdenken
- Abwendung von der öffentlichen Erziehung, hin zur häuslichen
privaten Erziehung, um den Einwirkungen der Gesellschaft
auszuweichen.
Jeder kann von Natur aus, auf seine Art und Weise: Lernen lernen !
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Was wollte Rousseau mit "Emile" erreichen und was sind die Kernaussagen?
Rousseau
5 Punkte
Rousseau
5 Punkte
- Kritik an der bestehenden Gesellschaft und Erziehung
- beschreibt Rousseaus Erziehungstheorie und soll den Weg zu einer guten Erziehung aufzeigen (Fokus liegt auf einer sich auf die Natur des Menschen beziehenden Erziehung)
- Gedankenexperiment, verfasst aufgrund der Kritik an der damaligen Gesellschaft
- Emile = fiktiver, idealtypischer Mustermensch
- Bildungsroman und Handbuch für Lehrer, Erzieher und Hofmeister mit beispielhaften pädagogischen Interventionen
- beschreibt Rousseaus Erziehungstheorie und soll den Weg zu einer guten Erziehung aufzeigen (Fokus liegt auf einer sich auf die Natur des Menschen beziehenden Erziehung)
- Gedankenexperiment, verfasst aufgrund der Kritik an der damaligen Gesellschaft
- Emile = fiktiver, idealtypischer Mustermensch
- Bildungsroman und Handbuch für Lehrer, Erzieher und Hofmeister mit beispielhaften pädagogischen Interventionen
Tags: Rousseau
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Was sind die Kennzeichen der Verkehrung des Menschen in der Gesellschaft?
Rousseau
10 Punkte
Rousseau
10 Punkte
- Entfremdung seiner Selbst
- Abhängigkeit, Verlust der Autarkie (durch Prozess der Arbeitsteilung)
- Ungleichheit (durch Streben nach Besitz und Macht: Hierarchien entstehen)
- Besitzgier und Herrschsucht (durch den Besitz von Eigentum)
- Selbstsein verlagert sich in Dinge und Besitz (natürliche Persönlichkeit
geht verloren)
- keine Authentizität
- Vergleich miteinander (will besser sein als andere)
- innere Zerrissenheit
- Unzufriedenheit
Mensch verliert Autarkie und fühlt sich nur wertvoll, wenn ihn andere als wertvoll betrachten. Er lebt von der Meinung anderer.
- Abhängigkeit, Verlust der Autarkie (durch Prozess der Arbeitsteilung)
- Ungleichheit (durch Streben nach Besitz und Macht: Hierarchien entstehen)
- Besitzgier und Herrschsucht (durch den Besitz von Eigentum)
- Selbstsein verlagert sich in Dinge und Besitz (natürliche Persönlichkeit
geht verloren)
- keine Authentizität
- Vergleich miteinander (will besser sein als andere)
- innere Zerrissenheit
- Unzufriedenheit
Mensch verliert Autarkie und fühlt sich nur wertvoll, wenn ihn andere als wertvoll betrachten. Er lebt von der Meinung anderer.
Tags: Rousseau
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5. Die Klassifikation der illokutiven Akte nach
Searle
Searle
++1) Assertive Sprechhandlungen:
● Sprecher soll darauf festgelegt werden, dass etwas
der Fall ist bzw. die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
● beurteilbar nach wahr oder falsch
● typisch: Explikationen, Klassifikationen, Diagnosen,
Beschreibungen
2) Direktive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Sprecher versucht durch sie mehr
oder weniger etwas zu tun
● Bsp.: Anordnungen, Befehle, Bitten, Weisungen,
Gebete, Anträge, Gesuche, Ratschläge,
3) Kommissive Sprechhandlungen:
● Illokutive Absicht: Verpflichtung des Sprechers auf
zukünftigen Verlauf der Dinge
● Bsp.: Versprechen, Gelübde, Gelöbnisse,
Drohungen, Wetten, Anerbieten, Verträge, Garantien
4) Expressive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Ausdruck einer psychischen
Einstellung des Sprechers zum Sachverhalt, der im
propositionalen Inhalt gekennzeichnet ist
● Bsp.: Bedankungen, Beileidsbezeugungen, Klagen,
Willkommensheißungen
5) Deklarative Sprechhandlungen:
● erfordern allgemein eine nicht-linguistische
Institution (Kirche, Gesetz, Staat, (Schule),
Privatbesitz)
● erfordern in vielen Fällen die Äußerung ritueller
Wendungen durch den Sprecher (Krieg erklären,
exkommunizieren, ein Paar trauen, schenken,
vermachen, abdanken, kündigen, entlassen)
● Sprecher soll darauf festgelegt werden, dass etwas
der Fall ist bzw. die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
● beurteilbar nach wahr oder falsch
● typisch: Explikationen, Klassifikationen, Diagnosen,
Beschreibungen
2) Direktive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Sprecher versucht durch sie mehr
oder weniger etwas zu tun
● Bsp.: Anordnungen, Befehle, Bitten, Weisungen,
Gebete, Anträge, Gesuche, Ratschläge,
3) Kommissive Sprechhandlungen:
● Illokutive Absicht: Verpflichtung des Sprechers auf
zukünftigen Verlauf der Dinge
● Bsp.: Versprechen, Gelübde, Gelöbnisse,
Drohungen, Wetten, Anerbieten, Verträge, Garantien
4) Expressive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Ausdruck einer psychischen
Einstellung des Sprechers zum Sachverhalt, der im
propositionalen Inhalt gekennzeichnet ist
● Bsp.: Bedankungen, Beileidsbezeugungen, Klagen,
Willkommensheißungen
5) Deklarative Sprechhandlungen:
● erfordern allgemein eine nicht-linguistische
Institution (Kirche, Gesetz, Staat, (Schule),
Privatbesitz)
● erfordern in vielen Fällen die Äußerung ritueller
Wendungen durch den Sprecher (Krieg erklären,
exkommunizieren, ein Paar trauen, schenken,
vermachen, abdanken, kündigen, entlassen)
Austin
Unterscheidung zwischen performativ und konstativ
performativ - gehen einher mit einer sozialen Handlung ("to perform an act"), wird auf solche Äußerungen angewendet, die die Sprecherintention benennen.
konstativ - z.B. lange bekannt, keine Handlung, deskriptive Beschreibung der Welt , also etwas feststellen. Feststellungen können wahr oder falsch sein,
performativ - gehen einher mit einer sozialen Handlung ("to perform an act"), wird auf solche Äußerungen angewendet, die die Sprecherintention benennen.
konstativ - z.B. lange bekannt, keine Handlung, deskriptive Beschreibung der Welt , also etwas feststellen. Feststellungen können wahr oder falsch sein,
traditionelle Linguistik
geschriebene Sprache (Struktur und Bedeutung)
versucht mittels syntaktischer (die Syntax (Satzlehre) betreffend; den Regeln der Syntax entsprechend) Analyseder illokutiven Kraft auf die Spur zu kommen.
z: durch Fragesätze, Ausrufesätze, Aussagesätze, aber Aufforderungen sind Sprechakte und keine blossen theoretischen Sachverhalte, so dass nicht gelingt.
erst mit der pragmatischen Ebene, dem sozialen Kontext ist die illokutive Kraft darstellbar.
versucht mittels syntaktischer (die Syntax (Satzlehre) betreffend; den Regeln der Syntax entsprechend) Analyseder illokutiven Kraft auf die Spur zu kommen.
z: durch Fragesätze, Ausrufesätze, Aussagesätze, aber Aufforderungen sind Sprechakte und keine blossen theoretischen Sachverhalte, so dass nicht gelingt.
erst mit der pragmatischen Ebene, dem sozialen Kontext ist die illokutive Kraft darstellbar.
illokutive Kraft
Der illokutive Akt ist konstitutiert durch eine illokutive Kraft (~ Redehandlungswert), d.h. das kommunikative Ziel, das man nach den Konventionen der Sprachgemeinschaft mit einer solchen Äußerung erreichen kann. Man kann sich die illokutive Kraft als einen Operator auf oberster Satzbedeutungsebene vorstellen, der eine (modalisierte) Proposition in einen Sprechakt überführt.
B1.Mach das ja nicht noch einmal!
B2.Ich gebe es dir morgen zurück.
So kann B1 die illokutive Kraft einer Drohung und B2 die illokutive Kraft eines Versprechens haben. Allerdings gelten solche Äußerungen als solche Sprechakte nur unter Bedingungen, die in der Sprechsituation erfüllt sein müssen. Ein Versprechen z.B. gelingt nur, wenn nach allem, was in der Sprechsituation bekannt ist, der Sprecher imstande ist, sein Versprechen zu erfüllen. Wenn z.B. in der Situation, wo B2 geäußert wird, die Sprechaktteilnehmer schon wissen, daß der Sprecher gleich zu einem Interkontinentalflug aufbricht, so kommt kein Versprechen zustande.
B1.Mach das ja nicht noch einmal!
B2.Ich gebe es dir morgen zurück.
So kann B1 die illokutive Kraft einer Drohung und B2 die illokutive Kraft eines Versprechens haben. Allerdings gelten solche Äußerungen als solche Sprechakte nur unter Bedingungen, die in der Sprechsituation erfüllt sein müssen. Ein Versprechen z.B. gelingt nur, wenn nach allem, was in der Sprechsituation bekannt ist, der Sprecher imstande ist, sein Versprechen zu erfüllen. Wenn z.B. in der Situation, wo B2 geäußert wird, die Sprechaktteilnehmer schon wissen, daß der Sprecher gleich zu einem Interkontinentalflug aufbricht, so kommt kein Versprechen zustande.
illokutive Kraft wirkt direkt ( explizit) durch...
illokutive Verben (z.B. ich fordere dich auf, ich bitte dich...)
bei Austin : explizierter Sprechakt = illokutiv+lokutiv
bei Searle : explizierter Sprechakt = illokutiv+propositionale
Komponente (= lokutiv)
BSP. ich (dein Vater) fordere dich (meine Tochter) auf (illokutive Komponente), dass du die Fische fütterst (proportionale/lokutive)Komponente.
bei Austin : explizierter Sprechakt = illokutiv+lokutiv
bei Searle : explizierter Sprechakt = illokutiv+propositionale
Komponente (= lokutiv)
BSP. ich (dein Vater) fordere dich (meine Tochter) auf (illokutive Komponente), dass du die Fische fütterst (proportionale/lokutive)Komponente.
Pragmatische Linguistik
gesprochene Sprache (Sprechakttheorie)
sprechen als Handlung, eingebettet in soziale Situationen
nicht Wörter, sondern Sprechakte als kleinster Bestandteil sprachlicher Kommunikation
illokutiver Aspekt sorgt dafür das Beziehungen auf-bzw. abgebaut werden
Kommunikationsprozesse = Interaktionsprozesse/Sprechhandlungen
sprechen als Handlung, eingebettet in soziale Situationen
nicht Wörter, sondern Sprechakte als kleinster Bestandteil sprachlicher Kommunikation
illokutiver Aspekt sorgt dafür das Beziehungen auf-bzw. abgebaut werden
Kommunikationsprozesse = Interaktionsprozesse/Sprechhandlungen
Searle
nicht behavioristische Sprechakttheorie läßt auch hermeneutische und phänomenologische Methoden zu
intuitive Erkenntnisse des Sprechers in Muttersprache steht im Vordergrund
geht vom intuitiven Wissen der Sprecher, um die Regeln der Sprache aus
Ziel: Regelhaftigkeit entdecken, die den Aufbau von Sprechakten bestimmen
intuitive Erkenntnisse des Sprechers in Muttersprache steht im Vordergrund
geht vom intuitiven Wissen der Sprecher, um die Regeln der Sprache aus
Ziel: Regelhaftigkeit entdecken, die den Aufbau von Sprechakten bestimmen
AUSTIN UND SEARLE:
Assertive Sprechhandlungen:
Assertive Sprechhandlungen:
AUSTIN UND SEARLE:
Assertive Sprechhandlungen:
1) ● Sprecher soll darauf festgelegt werden,
dass etwas der Fall ist
bzw.
die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
2) ● beurteilbar nach wahr oder falsch
3) ● typisch:
Explikationen,
Klassifikationen,
Diagnosen,
Beschreibungen
Assertive Sprechhandlungen:
1) ● Sprecher soll darauf festgelegt werden,
dass etwas der Fall ist
bzw.
die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
2) ● beurteilbar nach wahr oder falsch
3) ● typisch:
Explikationen,
Klassifikationen,
Diagnosen,
Beschreibungen
AUSTIN UND SEARLE Deklarative Sprechhandlungen:
● erfordern allgemein eine nicht-linguistische Institution
(Kirche, Gesetz, Staat, (Schule), Privatbesitz)
● erfordern in vielen Fällen die Äußerung ritueller
Wendungen durch den Sprecher
(Krieg erklären,
exkommunizieren,
ein Paar trauen,
schenken,
vermachen,
abdanken,
kündigen, entlassen)
lokutiv (früher konstativ)
Der lokutive Akt ist der Teilakt eines Sprechakts, der darin besteht, dass eine phonetisch, grammatisch und semantisch korrekte Äußerung vollzogen wird.
Bezeichnung für einen Teilakt des Sprechaktes, und zwar für die sprachliche Äußerung (Phonetik, Grammatik, Semantik)
Bezeichnung für einen Teilakt des Sprechaktes, und zwar für die sprachliche Äußerung (Phonetik, Grammatik, Semantik)
Nenne die Folgen der Industrialisierung im Sinne Deweys!
Dewey
3 Punkte
Dewey
3 Punkte
Wandel Amerikas von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellsschaft, von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
Folgen:
- Verlust tätigkeitsbezogener / primärer Erfahrungen durch
Auflösung der ländlichen Großfamilien
- Erziehungsfunktion der Familie wird geschwächt, bzw. die
Familie kann die Erziehung nicht mehr alleine leisten
normalerweise geschieht Erziehung durch Teilhabe des Kindes am sozialen
Bewusstsein und der sozialen Realität von Gruppen in denen es lebt durch
praktisches Interagieren
- die Schule, die bisher nur für den Unterricht zuständig war,
erhält nun die Zusatzaufgabe der Erziehung um den Mangel
auszugleichen
Folgen:
- Verlust tätigkeitsbezogener / primärer Erfahrungen durch
Auflösung der ländlichen Großfamilien
- Erziehungsfunktion der Familie wird geschwächt, bzw. die
Familie kann die Erziehung nicht mehr alleine leisten
normalerweise geschieht Erziehung durch Teilhabe des Kindes am sozialen
Bewusstsein und der sozialen Realität von Gruppen in denen es lebt durch
praktisches Interagieren
- die Schule, die bisher nur für den Unterricht zuständig war,
erhält nun die Zusatzaufgabe der Erziehung um den Mangel
auszugleichen
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Was ist die Settlement-Bewegung? Wer war mit dabei?
Dewey
Dewey
Problem 1: Masseneinwanderung nach Amerika im 19. und 20.
Jahrhundert.
(Sprachprobleme / soziale Probleme, die nicht in einer Generation zu
bewältigen waren)
Problem 2: Industrialisierung
(Mangel an Primärerfahrung usw.)
Lösungsansatz : Settlement-Bewegung
(Gruppe junger Sozialreformer, die das Übel der Industriealisierung
bekämpfen wollten, auch Dewey verkehrte dort)
Wiederaufbau der Gesellschaft durch Wiedererweckung
der sozialen Beziehungen durch Erziehung mit Bezug
auf die soziale Welt
Jane ADAMS, George Herbert MEAD
Jahrhundert.
(Sprachprobleme / soziale Probleme, die nicht in einer Generation zu
bewältigen waren)
Problem 2: Industrialisierung
(Mangel an Primärerfahrung usw.)
Lösungsansatz : Settlement-Bewegung
(Gruppe junger Sozialreformer, die das Übel der Industriealisierung
bekämpfen wollten, auch Dewey verkehrte dort)
Wiederaufbau der Gesellschaft durch Wiedererweckung
der sozialen Beziehungen durch Erziehung mit Bezug
auf die soziale Welt
Jane ADAMS, George Herbert MEAD
Tags: Dewey
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Welchen Ausweg sieht Dewey, in pädagogischer Hinsicht, aus dem Dilemma der Industriealisierung?
Dewey
Dewey
Gründung der Laborschule, gemeinsam mit seiner Frau Alice Chipman-Dewey ( 1896 - 1903 )
- Realisierung des Konzepts des erziehenden Unterrichts
- pädagogisches Labor mit den Zielen:
seine Pädagogik zu testen,
seine Annahmen weiterzuentwickeln
als Beispiel für Studenten zu dienen
- Realisierung des Konzepts des erziehenden Unterrichts
- pädagogisches Labor mit den Zielen:
seine Pädagogik zu testen,
seine Annahmen weiterzuentwickeln
als Beispiel für Studenten zu dienen
Tags: Dewey
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Beschreibe die Konzeption der Laborschule!
Dewey
5 Punkte
Dewey
5 Punkte
- Schule muss mit primärem Leben gefüllt werden, um den
Mangel an praxisorientierter, primärer Familienerziehung
auszugleichen
- Vermittlung zwischen Schule und Leben (Theorie + Praxis) unter
Zuhilfenahme formgebender unterrichtlicher Tätigkeiten und zu
verarbeitenden Materialien
- Zentrum sind: prakt./interaktive Tätigkeiten, die von sprachlichen
Kommunikationsprozessen angeleitet werden
- Erziehungsdimension ist in praktischer Interaktion verankert
- Verwandlung der Curricula durch die Lehrer in Tätigkeiten
hierzu werden fundamentale Materialien benötigt
Mangel an praxisorientierter, primärer Familienerziehung
auszugleichen
- Vermittlung zwischen Schule und Leben (Theorie + Praxis) unter
Zuhilfenahme formgebender unterrichtlicher Tätigkeiten und zu
verarbeitenden Materialien
- Zentrum sind: prakt./interaktive Tätigkeiten, die von sprachlichen
Kommunikationsprozessen angeleitet werden
- Erziehungsdimension ist in praktischer Interaktion verankert
- Verwandlung der Curricula durch die Lehrer in Tätigkeiten
hierzu werden fundamentale Materialien benötigt
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Was bedeuten Kommunikationsprozesse für Dewey?
Dewey / Kommunikation
5 Punkte
Dewey / Kommunikation
5 Punkte
Kommunikation:
sprachliche Prozesse in denen Denkprozesse eingebunden sind, und Gedanken zum Ausdruck kommen
soziale Prozesse, die eine bestimmte kommunikative
Situation / Kontext voraussetzen.
Menschen leben nicht nur durch Kommunikation, sondern "in" Kommunikation
Kommunikation setzt die Existenz von praktischen Interaktionsprozessen voraus.
Kommunikation nimmt gegenüber den praktischen Handlungen eine Leitungsfunktion ein.
Kommunikation sichert den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen.
sprachliche Prozesse in denen Denkprozesse eingebunden sind, und Gedanken zum Ausdruck kommen
soziale Prozesse, die eine bestimmte kommunikative
Situation / Kontext voraussetzen.
Menschen leben nicht nur durch Kommunikation, sondern "in" Kommunikation
Kommunikation setzt die Existenz von praktischen Interaktionsprozessen voraus.
Kommunikation nimmt gegenüber den praktischen Handlungen eine Leitungsfunktion ein.
Kommunikation sichert den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen.
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Was ist die Bedeutung von Kommunikation für Dewey?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Kommunikation ist:
verbindendes Element der Gemeinschaft;
Art und Weise wie etwas zum gemeinsamen Besitz aller in einer Gemeinschaft / Gesellschaft lebender wird
"gemeinschaftsbildender Besitz"
Bsp.: gemeinsame Ziele, Wissen, kommunikatives Einverständnis, Erwartungen, kognitive Ähnlichkeit
verbindendes Element der Gemeinschaft;
Art und Weise wie etwas zum gemeinsamen Besitz aller in einer Gemeinschaft / Gesellschaft lebender wird
"gemeinschaftsbildender Besitz"
Bsp.: gemeinsame Ziele, Wissen, kommunikatives Einverständnis, Erwartungen, kognitive Ähnlichkeit
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Was ist kommunikative Vernunft?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Vernunft + soziale Komponente = kommunikative Vernunft
Kommunikative Vernunft ist eine regulative Idee, die ein Richtmaß darstellt, das niemals ganz erreicht werden kann.
Sie ist theoretisch aufgeklärte Praxis.
Dewey interpretiert Hegels Vernunftbegriff pragmatisch.
Kommunikative Vernunft ist eine regulative Idee, die ein Richtmaß darstellt, das niemals ganz erreicht werden kann.
Sie ist theoretisch aufgeklärte Praxis.
Dewey interpretiert Hegels Vernunftbegriff pragmatisch.
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Was bedeutet Demokratie für Dewey?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Freiheit der Wahl in allen Bereichen. Sie basiert auf Intelligenz und freier Kommunikation!
Demokatie schafft: - optimale Bedingungen für erzieherische und
identitätsbildende Prozesse
- kommunikative Basis
Demokratie, im politischen Sinn, entsteht, wo die Betreuten gegen ihre Betreuer wachsam werden und nachprüfen, ob sie wirklich der Öffentlichkeit oder nur sich untereinander dienen.
Gefahr: Die Kontrollapparaturen der Demokratie können selbst zu beutegierigen Privatmächten werden. Demokratie kann sich dem gegenüber aber immer wieder neu herstellen.
Ihren Ursprung hat die Demokratie im Gemeinschaftsbewusstsein christlicher Siedler. Die Demokratietradition ist zeitweise im Konflikt mit der Politik des Präsidenten.
Demokatie schafft: - optimale Bedingungen für erzieherische und
identitätsbildende Prozesse
- kommunikative Basis
Demokratie, im politischen Sinn, entsteht, wo die Betreuten gegen ihre Betreuer wachsam werden und nachprüfen, ob sie wirklich der Öffentlichkeit oder nur sich untereinander dienen.
Gefahr: Die Kontrollapparaturen der Demokratie können selbst zu beutegierigen Privatmächten werden. Demokratie kann sich dem gegenüber aber immer wieder neu herstellen.
Ihren Ursprung hat die Demokratie im Gemeinschaftsbewusstsein christlicher Siedler. Die Demokratietradition ist zeitweise im Konflikt mit der Politik des Präsidenten.
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Wie hängen Demokratie und Kommunikation bei Dewey zusammen?
Dewey / Kommunikation
3 Punkte
Dewey / Kommunikation
3 Punkte
Kommunikation ist das Lebensblut der Demokratie
Grenzen zwischen Einzelnen, Gruppen, Schichten, Klassen und Interessenverbänden können durch Kommunikation überwunden werden.
Demokratie macht es möglich, wünschenswerte (kommunikative) Züge von unerwünschten (akommunikativen) zu unterscheiden.
Grenzen zwischen Einzelnen, Gruppen, Schichten, Klassen und Interessenverbänden können durch Kommunikation überwunden werden.
Demokratie macht es möglich, wünschenswerte (kommunikative) Züge von unerwünschten (akommunikativen) zu unterscheiden.
Tags: Dewey
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Was ist das Ziel von Deweys Kommunikationspädagogik und was nicht?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Ziel ist:
der fortschreitende edukative Kommunikationsprozess gemeinsamer, spannungsreicher Erfahrung
Ziel ist nicht:
die vollständige Interessenharmonie in einer gleichbleibend harmonischen Gemeinschaft
der fortschreitende edukative Kommunikationsprozess gemeinsamer, spannungsreicher Erfahrung
Ziel ist nicht:
die vollständige Interessenharmonie in einer gleichbleibend harmonischen Gemeinschaft
Tags: Dewey
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Was ist die Grundlage gelungener Kommunikationsprozesse?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Eine gemeinsame Sprache ermöglicht konkrete Kommunikationsprozesse.
Sie ist Grundlage für Erfahrungsausstausch und die Bedingung für gelungene Kommunikation.
Sie ist Grundlage für Erfahrungsausstausch und die Bedingung für gelungene Kommunikation.
Tags: Dewey
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Erläutere warum und wie Kommunikation und Schulgemeinschaft zusammenhängen!
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Kommunikation ist die Voraussetzung von logischem Denken und den Prozessen forschenden Lernens.
Edukative oder erziehende Kommunikationsprozesse die in Prozessen forschenden Lernens zum Ausdruck kommen, setzen eine Schulgemeinschaft voraus und bauen sie zugleich auf.
Edukative oder erziehende Kommunikationsprozesse die in Prozessen forschenden Lernens zum Ausdruck kommen, setzen eine Schulgemeinschaft voraus und bauen sie zugleich auf.
Tags: Dewey
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Was sind Interaktionen?
Dewey / Interaktion
Dewey / Interaktion
Interaktionen sind praktische Handlungen
zwei Typen von Interaktionsprozessen:
sachbezogene + soziale
sachbezogene:
Bezug auf die objektive Welt
Ziel: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
zwei Typen von Interaktionsprozessen:
sachbezogene + soziale
sachbezogene:
Bezug auf die objektive Welt
Ziel: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
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Welche Rolle spielt Sprache in Interaktionsprozessen?
Dewey/Interaktion
Dewey/Interaktion
Interaktionsprozesse:
Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen in beiden Arten von Interaktionsprozessen
Rolle der Sprache:
Verständigung und Handlungskoordinierung
- einerseits: Voraussetzung für Interaktionsprozesse
- andererseits: praktische Handlungen bilden die Grundlage der
Kommunikation
Innerhalb von kommunikativen Interaktionsprozessen übernimmt die Kommunikation eine Leitungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen und sorgt für Stabilität /Zusammenhalt der Interaktionsprozesse.
Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen in beiden Arten von Interaktionsprozessen
Rolle der Sprache:
Verständigung und Handlungskoordinierung
- einerseits: Voraussetzung für Interaktionsprozesse
- andererseits: praktische Handlungen bilden die Grundlage der
Kommunikation
Innerhalb von kommunikativen Interaktionsprozessen übernimmt die Kommunikation eine Leitungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen und sorgt für Stabilität /Zusammenhalt der Interaktionsprozesse.
Tags: Dewey
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Was können Folgen von Interaktion sein?
Dewey / Interaktion
Dewey / Interaktion
direkte Handlungsfolgen:
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind selbst betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
- über den privaten Bereich hinausgehende Auswirkungen
- auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind, spüren die
Folgen
öffentlicher Bereich
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind selbst betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
- über den privaten Bereich hinausgehende Auswirkungen
- auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind, spüren die
Folgen
öffentlicher Bereich
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Wem obliegt das Lösen von Problemen, die aus indirekten Handlungsfolgen entstehen können?
Dewey / Interaktion
Dewey / Interaktion
dem Staat
er soll die Interessen des Gemeinwohls vertreten
Dewey überträgt diesen Gedanken auf die Schule als einer Form gemeinschaftlichen Lebens
er soll die Interessen des Gemeinwohls vertreten
Dewey überträgt diesen Gedanken auf die Schule als einer Form gemeinschaftlichen Lebens
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Was sind die wichtigsten Bezugspunkte von Deweys pädagogischer Theorie und wie kann man die Theorie bezeichnen?
Dewey / Interaktion
4 Punkte
Dewey / Interaktion
4 Punkte
sachbezogenes Handeln
soziales Handeln
kommunikative Verständigungsprozesse
⇓
"kommunikative Interaktionspädagogik"
soziales Handeln
kommunikative Verständigungsprozesse
⇓
"kommunikative Interaktionspädagogik"
Tags: Dewey
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Was sind für Dewey "Erfahrungen"?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Erfahrungen sind das Resultat von sachbezogenen und sozialen Interaktionen.
Tags: Dewey
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Welche "Erfahrungstypen" gibt es?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
primäre Erfahrungen:
- entstehen aus dem praktischen Handeln und bilden das
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse, deren
Resultate sekundäre Erfahrungen sind (Theoriewissen)
sekundäre Erfahrungen:
- Theoriewissen
- basieren auf primären Erfahrungen, müssen sich aber in der Praxis
wieder bewähren
- entstehen aus dem praktischen Handeln und bilden das
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse, deren
Resultate sekundäre Erfahrungen sind (Theoriewissen)
sekundäre Erfahrungen:
- Theoriewissen
- basieren auf primären Erfahrungen, müssen sich aber in der Praxis
wieder bewähren
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Erläutere den Weg der Erfahrung?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Mittelpunkt in Deweys Pädagogik sind Handlungen und nicht das Kognitive, daraus folgt:
Weg der Erfahrung verläuft............
aus der Praxis (primäre Erfahrung)
über die Theorie (sekundäre Erfahrung)
in die Praxis (Bewährung des Theorie-Wissens)
Weg der Erfahrung verläuft............
aus der Praxis (primäre Erfahrung)
über die Theorie (sekundäre Erfahrung)
in die Praxis (Bewährung des Theorie-Wissens)
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Welches Ziel strebt Dewey bzgl. der unterschiedlichen Erfahrungsformen an?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Einen natürlichen und vernünftigen Erfahrungszusammenhang!
primäre / sekundäre sowie sachbezogene / soziale Erfahrungen
werden gemeinsam umschlossen.
primäre / sekundäre sowie sachbezogene / soziale Erfahrungen
werden gemeinsam umschlossen.
Tags: Dewey
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Was bedeutet der "Erfahrungszusammenhang" für den Unterricht und welche Gefahr besteht?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Im Schulunterricht sollen die Beziehungen zwischen den Erfahrungsfeldern unbedingt beachtet werden.
Bei Nichteinhaltung besteht die Gefahr, das der theoretische vom praktischen Unterricht getrennt wird und sich beide Formen getrennt voneinander weiter entwickeln.
Bei Nichteinhaltung besteht die Gefahr, das der theoretische vom praktischen Unterricht getrennt wird und sich beide Formen getrennt voneinander weiter entwickeln.
Tags: Dewey
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Nenne die Formen des Forschenden Lernens!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Interaktion
Kommunikation
Kommunikation
Tags: Dewey
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Was ist das Ziel des forschenden Lernens?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die Wiedervereinigung von Theorie und Praxis im Schulunterricht!
Tags: Dewey
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Was bedeutet Bildung bei Dewey?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Bildung: Zusammenhang von Erziehung und Unterricht,
Probleme des erziehenden Unterrichts sind also
Bildungsprozesse
Probleme des erziehenden Unterrichts sind also
Bildungsprozesse
Tags: Dewey
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Was ist der Prozesscharakter der beiden Formen forschenden Lernens?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Der Prozesscharakter ist ein wesentliches gemeinsames Merkmal der beiden Formen forschenden Lernens. (Kommunikation und Interaktion)
Verhältnis: Kommunikationsprozesse sichern den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen und leiten sie.
Verhältnis: Kommunikationsprozesse sichern den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen und leiten sie.
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Warum kann Deweys Pädagogik als "Interaktive Kommunikationspädagogik" bezeichnet werden?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Weil in Deweys Pädagogik die sprachliche Kommunikation, als ein Werkzeug der Gedanken, und die praktische Interaktion einen Zusammenhang bilden.
a / praktisches Handeln = These
b / sprachl. Kommunikation = Antithese
Überwindung von a + b
in der kommunikativen Interaktion = Synthese
a / praktisches Handeln = These
b / sprachl. Kommunikation = Antithese
Überwindung von a + b
in der kommunikativen Interaktion = Synthese
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Erläutere die Zusammenhänge der Kommunikations- und Interaktionsprozesse!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die sachbezogenen Interaktionsprozesse beziehen sich auf die objektive Welt.
Der Heranwachsende macht sachbezogene Erfahrungen, die er später zu Bewältigung sachbezogener Probleme einsetzen kann.
Soziale Interaktionsprozesse vermitteln zwischen dem Menschen und der sozialen Welt.
Im Zentrum stehen Kommunikationsprozesse, die zwischen dem Ego und dem Alter ablaufen.
sachbezogenes Handeln
soziales Handeln komm. Interaktionspädagogik
kommunikative Verständigung
=================
Kommunikationsprozesse sollen die Interaktionsprozesse leiten.
Der Heranwachsende macht sachbezogene Erfahrungen, die er später zu Bewältigung sachbezogener Probleme einsetzen kann.
Soziale Interaktionsprozesse vermitteln zwischen dem Menschen und der sozialen Welt.
Im Zentrum stehen Kommunikationsprozesse, die zwischen dem Ego und dem Alter ablaufen.
sachbezogenes Handeln
soziales Handeln komm. Interaktionspädagogik
kommunikative Verständigung
=================
Kommunikationsprozesse sollen die Interaktionsprozesse leiten.
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Was bedeutet: Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess?
Dewey / Forschendes Lernen
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Forschendes Lernen ist kein bloß rezeptiver Prozess, in dem Inhalte nur passiv aufgenommen werden (diese werden durch die Medien angeboten).
Forschendes Lernen ist auch kein rein aktiver Prozess der allein durch die konstruktiven Prozesse der Kognition erklärt werden kann.
Forschendes Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess bei dem beide Seiten des Lernens ausbalanciert werden müssen.
Forschendes Lernen ist auch kein rein aktiver Prozess der allein durch die konstruktiven Prozesse der Kognition erklärt werden kann.
Forschendes Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess bei dem beide Seiten des Lernens ausbalanciert werden müssen.
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Welchen Anspruch stellt Dewey an den Lernenden?
Dewey / Forschendes Lernen
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Der Schüler muss Eigenaktivität und Selbstverantwortung zeigen, damit der Lernprozess gelingt.
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Was ist die Aufgabe erziehenden Unterrichts?
Stichwort: like-mindedness
Dewey / Forschendes Lernen
Stichwort: like-mindedness
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Die tägl. Arbeit in der Schule soll so gelenkt werden, dass ein kommunikativ-interaktives Bildungsverständnis im Sinne von like-mindedness entsteht.
Daher fordert Dewey gemeinsame Handlungspläne der Schulkinder der Laborschule.
Diese müssen kooperative Interessen aber auch abweichende Ansichten zulassen.
Dieses soll nach und nach habituell werden und über edukativ-unterrichtliche Prozesse zur kommunikativen Interaktion führen und fest in der Ich-Identität der zu Erziehenden verankert sein.
Ohne "like-mindedness" kann eine Gesellschaft, laut Dewey, weder existieren, noch sich produktiv weiter entwickeln.
like-mindedness:
Ähnliches Denken und Handeln in einer Gruppe, aber keine totale Gleichheit.
Daher fordert Dewey gemeinsame Handlungspläne der Schulkinder der Laborschule.
Diese müssen kooperative Interessen aber auch abweichende Ansichten zulassen.
Dieses soll nach und nach habituell werden und über edukativ-unterrichtliche Prozesse zur kommunikativen Interaktion führen und fest in der Ich-Identität der zu Erziehenden verankert sein.
Ohne "like-mindedness" kann eine Gesellschaft, laut Dewey, weder existieren, noch sich produktiv weiter entwickeln.
like-mindedness:
Ähnliches Denken und Handeln in einer Gruppe, aber keine totale Gleichheit.
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Nenne die fünf Stufen erziehenden Unterrichts!
Dewey / Forschendes Lernen
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1. praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis - Theorie - Praxis
Wechsel zwischen Praxis- und Theorieeinheiten
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis - Theorie - Praxis
Wechsel zwischen Praxis- und Theorieeinheiten
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Was ist allen Stufen gemein?
Dewey / Forschendes Lernen
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Indirekte Erziehung!
Der Lehrer steuert nur indirekt und beschränkt die direkte Beeinflussung auf ein Minimum.
Ziel: Selbstständigkeit der Kinder soll wachsen.
Der Lehrer steuert nur indirekt und beschränkt die direkte Beeinflussung auf ein Minimum.
Ziel: Selbstständigkeit der Kinder soll wachsen.
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Beschreibe kurz die erste Stufe erziehenden Unterrichts!
Dewey / Forschendes Lernen
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Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung!
Der Schüler macht eine wirkliche, situative, interessante Erfahrung unter optimalen situativen Bedingungen für die prakt. Tätigkeit. Die Bedingungen bieten Freiräume und setzen gleichzeitig Grenzen.
Intentionales Denken: steuert die praktische Handlung, motivationale Spur, der die prakt. Tätigkeit folgt, steuert den unblockierten Vollzug prakt. Handlungen (primärer Erfahrungsbereich)
reflektierendes Denken: beginnt mit Blockierung der praktischen Hdl. (sekundärer Erfahrungsbereich)
Es kann im primären Bereich reflexive Einschübe geben, sekundär ist die Erfahrung aber nur, wenn diese dominieren.
Kinder sind aktiv-passiv tätig: körperliche Erfahrung und sinnliche
Rückwirkung
Der Schüler macht eine wirkliche, situative, interessante Erfahrung unter optimalen situativen Bedingungen für die prakt. Tätigkeit. Die Bedingungen bieten Freiräume und setzen gleichzeitig Grenzen.
Intentionales Denken: steuert die praktische Handlung, motivationale Spur, der die prakt. Tätigkeit folgt, steuert den unblockierten Vollzug prakt. Handlungen (primärer Erfahrungsbereich)
reflektierendes Denken: beginnt mit Blockierung der praktischen Hdl. (sekundärer Erfahrungsbereich)
Es kann im primären Bereich reflexive Einschübe geben, sekundär ist die Erfahrung aber nur, wenn diese dominieren.
Kinder sind aktiv-passiv tätig: körperliche Erfahrung und sinnliche
Rückwirkung
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Nenne die wesentlichen Merkmale der zweiten Stufe des erziehenden Unterrichts!
Dewey / Forschendes Lernen
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Das Problem und das reflektierende Denken!
Das nun entstehende Problem ergibt sich unmittelbar aus der praktischen Tätigkeit in Stufe 1 und muss real sein.
In Stufe 1 hat das Kind interaktiv / kooperativ gearbeitet und mit der Sache eine kontinuierliche Handlungseinheit gebildet.
Das Problem / die Schwierigkeit behindert nun den Fortgang der prakt. Handlung.
Das handelnde Kind wird zum reflektierenden Kind, das nun versucht die reale Situation zum Gegenstand werden zu lassen.
Das nun entstehende Problem ergibt sich unmittelbar aus der praktischen Tätigkeit in Stufe 1 und muss real sein.
In Stufe 1 hat das Kind interaktiv / kooperativ gearbeitet und mit der Sache eine kontinuierliche Handlungseinheit gebildet.
Das Problem / die Schwierigkeit behindert nun den Fortgang der prakt. Handlung.
Das handelnde Kind wird zum reflektierenden Kind, das nun versucht die reale Situation zum Gegenstand werden zu lassen.
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Was sind die Kernaussagen der Stufe 3 des erziehenden Unterrichts?
Dewey / Forschendes Lernen
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Tatsachenmaterial entdecken und Informationen beschaffen!
Die Situation ist nun Gegenstand reflektierenden Denkens.
Die Kinder suchen nun eine Lösung, um die Handlungsblockade aufzulösen. (Hilfsmittel sind: Daten und Informationen aus Büchern und Medien oder aus dem Erfahrungsschatz Erwachsener)
Die Herkunft der Informationen ist nicht wichtig, es entsteht eine Möglichkeit zur Kommunikation.
Der Lehrer gibt dem Problem das rechte Maß, d.h. er sorgt dafür, dass das Problem nicht zu groß und nicht zu klein ist.
Die Situation ist nun Gegenstand reflektierenden Denkens.
Die Kinder suchen nun eine Lösung, um die Handlungsblockade aufzulösen. (Hilfsmittel sind: Daten und Informationen aus Büchern und Medien oder aus dem Erfahrungsschatz Erwachsener)
Die Herkunft der Informationen ist nicht wichtig, es entsteht eine Möglichkeit zur Kommunikation.
Der Lehrer gibt dem Problem das rechte Maß, d.h. er sorgt dafür, dass das Problem nicht zu groß und nicht zu klein ist.
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Welche Merkmale hat die Stufe 4 des erziehenden Unterrichts? Erläutere!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems!
Es werden mehrere Hypothesen (unbewiesene Annahme) aufgrund der gesammelten Informationen aus Stufe 3 erstellt.
Sie bildet den vermutlichen Lösungsansatz zur Fortführung der Handlung.
Hypothesen sollen: - Bezug zur Realität haben
- im ausführlichen Kommunikationsprozess
entworfen werden
Wichtig: Die Hypothese kann nicht einfach von den gesammelten
Informationen abstrahiert werden, ein kreativer Einfall ist
nötig, um die Lösung zu entdecken.
Es werden mehrere Hypothesen (unbewiesene Annahme) aufgrund der gesammelten Informationen aus Stufe 3 erstellt.
Sie bildet den vermutlichen Lösungsansatz zur Fortführung der Handlung.
Hypothesen sollen: - Bezug zur Realität haben
- im ausführlichen Kommunikationsprozess
entworfen werden
Wichtig: Die Hypothese kann nicht einfach von den gesammelten
Informationen abstrahiert werden, ein kreativer Einfall ist
nötig, um die Lösung zu entdecken.
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Was kennzeichnet die Stufe 5 des erziehenden Unterrichts?
Dewey / Forschendes Lernen
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Die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln!
Hypothesen zeigen sich: - in Kommunikationsprozessen
- in prakt. Interaktionsprozessen
Sie sind Handlungspläne, die in Kommunikationsprozessen weitergegeben werden.
Folgerung: soziale Kommunikation + prakt. Interaktion
= kommunikativ Interaktionspädagogik
Hypothesen sind Formen sekundärer Erfahrung, die sich im Kontext primärer Erfahrungen bewähren oder aber scheitern.
Bewährt sich eine Hypothese, wird sie vorläufig angenommen, scheitert sie, wird eine neue erstellt. Stichwort: Gebrauchswert
Hypothesen zeigen sich: - in Kommunikationsprozessen
- in prakt. Interaktionsprozessen
Sie sind Handlungspläne, die in Kommunikationsprozessen weitergegeben werden.
Folgerung: soziale Kommunikation + prakt. Interaktion
= kommunikativ Interaktionspädagogik
Hypothesen sind Formen sekundärer Erfahrung, die sich im Kontext primärer Erfahrungen bewähren oder aber scheitern.
Bewährt sich eine Hypothese, wird sie vorläufig angenommen, scheitert sie, wird eine neue erstellt. Stichwort: Gebrauchswert
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Was ist der Gebrauchswert?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Gebrauchswert = zentraler Begriff des Pragmatismus
Nicht nur Hypothesen, sondern auch ein Gedicht, eine Idee oder ein Stück Grundlagenforschung sind Gestalten sekundärer Erfahrung.
Sie müssen zumindest langfristig ihren Gebrauchswert nachweisen.
Der Begriff "Gebrauchswert" kommt der sekundären Erfahrung nur dann zu, wenn sich sich im praktischen Leben bewährt, bzw.
unser Leben reicher, lebenswerter, sinnvoller, aufgeklärter und zusätzlich ein wenig glücklicher macht.
Darin liegt für Dewey der Sinn von Wissenschaft!!
Nicht nur Hypothesen, sondern auch ein Gedicht, eine Idee oder ein Stück Grundlagenforschung sind Gestalten sekundärer Erfahrung.
Sie müssen zumindest langfristig ihren Gebrauchswert nachweisen.
Der Begriff "Gebrauchswert" kommt der sekundären Erfahrung nur dann zu, wenn sich sich im praktischen Leben bewährt, bzw.
unser Leben reicher, lebenswerter, sinnvoller, aufgeklärter und zusätzlich ein wenig glücklicher macht.
Darin liegt für Dewey der Sinn von Wissenschaft!!
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Warum ist die Formel "learning by doing" eine unzureichende Beschreibung für Deweys kommunikative Interaktionspädagogik?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Im Theorie-Praxis-Gefüge sind folgende Komponenten beide unverzichtbar und werden im erziehenden Unterricht zu einer Einheit verbunden:
- praxisorientierte Interaktion
- theorieorientierte Kommunikation
Die primäre Erfahrung (gewonnen durch prakt. Handeln) bildet im erziehenden Unterricht zwar die Grundlage, muss aber durch sekundäre Erfahrung ergänzt werden. Erst durch Reflexion wird die primäre Erfahrung erzieherisch bedeutsam.
Erziehung und Unterricht werden durch die Verbindung primärer und sekundärer Erfahrungen, sowie durch die soziale Dimension, zusammengehalten.
=========
Der Ausdruck "learning-by-doing" impliziert nur die praxisorientierte Interaktion, die theorieorientierte Kommunikation kommt darin nicht zum Ausdruck. Basis für Deweys Theorie ist aber gerade das Zusammengehören, die Verbindung von Praxis und Theorie, von praxisorientierter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation.
- praxisorientierte Interaktion
- theorieorientierte Kommunikation
Die primäre Erfahrung (gewonnen durch prakt. Handeln) bildet im erziehenden Unterricht zwar die Grundlage, muss aber durch sekundäre Erfahrung ergänzt werden. Erst durch Reflexion wird die primäre Erfahrung erzieherisch bedeutsam.
Erziehung und Unterricht werden durch die Verbindung primärer und sekundärer Erfahrungen, sowie durch die soziale Dimension, zusammengehalten.
=========
Der Ausdruck "learning-by-doing" impliziert nur die praxisorientierte Interaktion, die theorieorientierte Kommunikation kommt darin nicht zum Ausdruck. Basis für Deweys Theorie ist aber gerade das Zusammengehören, die Verbindung von Praxis und Theorie, von praxisorientierter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation.
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John Dewey - Zentrale Aussagen 2
Schwerpunkt
Dewey / Zentrale Aussagen
Schwerpunkt
Dewey / Zentrale Aussagen
- Kommunikationsprozesse = sprachliche und soziale Prozesse
- Kommunikation setzt Interaktion voraus und nimmt gleichzeitig
eine Leitungsfunktion ein
- Kommunikation setzt Interaktion voraus und nimmt gleichzeitig
eine Leitungsfunktion ein
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John Dewey - Zentrale Aussagen 3
Kommunikation
Dewey / Zentrale Aussagen
Kommunikation
Dewey / Zentrale Aussagen
- Voraussetzung für logisches Denken und für die Prozesse
forschenden Lernens
forschenden Lernens
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John Dewey - Zentrale Aussagen 5
Interaktion
Dewey / Zentrale Aussagen
Interaktion
Dewey / Zentrale Aussagen
- praktische, sachbezogene oder soziale Handlungen
- Grundlage für Kommunikation
- Probleme müssen von Organisationsformen des gesellschaftlichen
Lebens gelöst werden (z.B. Staat oder Schule )
- Grundlage für Kommunikation
- Probleme müssen von Organisationsformen des gesellschaftlichen
Lebens gelöst werden (z.B. Staat oder Schule )
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John Dewey - Zentrale Aussagen 6
Resultat von Interaktionen: Erfahrungen
Dewey / Zentrale Aussagen
Resultat von Interaktionen: Erfahrungen
Dewey / Zentrale Aussagen
primäre Erfahrungen folgen aus praktischem Handeln
bilden
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
Resultate sind
sekundäre Erfahrungen (Theoriewissen)
bilden
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
Resultate sind
sekundäre Erfahrungen (Theoriewissen)
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John Dewey - Zentrale Aussagen 7
Deweys pädagogische Theorie
Dewey / Zentrale Aussagen
Deweys pädagogische Theorie
Dewey / Zentrale Aussagen
Sachbezogenes Handeln
+ Soziales Handeln
+ Kommunikative Verständigung
= interaktive Kommunikationspädagogik
+ Soziales Handeln
+ Kommunikative Verständigung
= interaktive Kommunikationspädagogik
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John Dewey - Zentrale Aussagen 8
Forschendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
6 Punkte
Forschendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
6 Punkte
- Interaktion und Kommunikation
- aktiv-passiver Prozess
- beide Seiten des Lernens müssen ausbalanciert sein
- lernen geht immer vom Lernenden aus
- Eigenaktivität
- Selbstverantwortung für gelingende soziale Lernprozesse
- aktiv-passiver Prozess
- beide Seiten des Lernens müssen ausbalanciert sein
- lernen geht immer vom Lernenden aus
- Eigenaktivität
- Selbstverantwortung für gelingende soziale Lernprozesse
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John Dewey - Zentrale Aussagen 9
Erziehendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
Erziehendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
- synonymer Begriffsgebrauch
- praxisorientierte Interaktion und theorieorientierte Kommunikation
werden zu einer Einheit
- Theorie-Praxis-Gefüge
- beide Elemente sind unverzichtbar
Achtung: Beschränkung auf die simple Formel „learning bei doing“ ist unzulässig!
- praxisorientierte Interaktion und theorieorientierte Kommunikation
werden zu einer Einheit
- Theorie-Praxis-Gefüge
- beide Elemente sind unverzichtbar
Achtung: Beschränkung auf die simple Formel „learning bei doing“ ist unzulässig!
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 2
Nenne die drei wichtigsten Bezugspunkte von Deweys Ansatz!
Dewey / Lernkontrolle
Nenne die drei wichtigsten Bezugspunkte von Deweys Ansatz!
Dewey / Lernkontrolle
sachbezogenes und soziales Handeln
kommunikative Verständigung
Folgerung: kommunikative Interaktionspädagogik
kommunikative Verständigung
Folgerung: kommunikative Interaktionspädagogik
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 3
Wie definiert Dewey den Begriff der primären Erfahrung?
Dewey / Lernkontrolle
Wie definiert Dewey den Begriff der primären Erfahrung?
Dewey / Lernkontrolle
Primäre Erfahrungen sind: Folgen des praktischen Handelns!
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 4
Wie definiert Dewey den Begriff der sekundären Erfahrung?
Dewey/Lernkontrolle
Wie definiert Dewey den Begriff der sekundären Erfahrung?
Dewey/Lernkontrolle
Die sekundäre Erfahrung basiert auf den Reflexionsprozessen der primären Erfahrungen.
Dieses Theoriewissen der sek. Erfahrung muss sich aber wiederum in der Praxis bewähren.
Dieses Theoriewissen der sek. Erfahrung muss sich aber wiederum in der Praxis bewähren.
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 5
Welche Formen des forschenden Lernens können unterschieden werden?
Dewey / Lernkontrolle
Welche Formen des forschenden Lernens können unterschieden werden?
Dewey / Lernkontrolle
Kommunikation
Interaktion
Interaktion
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 6
Nenne die fünf Stufen des erziehenden Unterrichts!
Dewey / Lernkontrolle
Nenne die fünf Stufen des erziehenden Unterrichts!
Dewey / Lernkontrolle
1. praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vorgeschlagene Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vorgeschlagene Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 7
Was bedeutet nach Dewey "Forschendes Lernen"?
Dewey / Lernkontrolle
Was bedeutet nach Dewey "Forschendes Lernen"?
Dewey / Lernkontrolle
aktiv - passiver Prozess
steht in Bezug zum entdeckenden Lernen, problemorientierten Lernen und Projekt-Lernen
im Mittelpunkt steht die soziale Dimension des Lernens
steht in Bezug zum entdeckenden Lernen, problemorientierten Lernen und Projekt-Lernen
im Mittelpunkt steht die soziale Dimension des Lernens
Tags: Dewey
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Kegan ...Wer ist er und welche zwei Leitgedanken hat er?
KEGAN (Entwicklungspsychologe, klinischer Psychologe) veröffentlichte 1986
seine Darstellung „Entwicklungsstufen des Selbst. Fortschritte und Krisen im menschlichen Leben“
Als Fundament dienten die Entwicklungstheorien von
z.B. PIAGET,
BALDWIN,
KOHLBERG,
PARSONS.
KEGAN bevorzugte eine ganzheitliche Betrachtungsweise
unter folgenden Leitgedanken:
1. Konstruktivismus
2. Entwicklung
seine Darstellung „Entwicklungsstufen des Selbst. Fortschritte und Krisen im menschlichen Leben“
Als Fundament dienten die Entwicklungstheorien von
z.B. PIAGET,
BALDWIN,
KOHLBERG,
PARSONS.
KEGAN bevorzugte eine ganzheitliche Betrachtungsweise
unter folgenden Leitgedanken:
1. Konstruktivismus
2. Entwicklung
Kegan beschreibt..., knüpft mit...an....
die verschiedenen Entwicklungsphasen des menschlichen Lebens und knüpft mit seiner Erläuterung über die Entwicklung des Denkens (kognitiv-theoretisch) an Jean Piaget und mit der Ausbildung des moralischen Bewusstseins (moralisch-praktische Aspekte) an Lawrence Kohlberg an.
Zwei zentrale Entwicklungstendenzen (Rückgriff auf William Perry)
1. das verlangen, unabhängig zu sein
2. das Bedürfnis mit anderen verbunden zu sein
=> daraus entstehende Konflikte sind natürlich unlösbar. Bestenfalls pendelt sich ein je erneut fragiles Gleichgewicht ein.
Differenzierungen und Integration lösen sich immer wieder in ihrer Bedeutung ab.
(Spirale der Gleichgewichtsstufen)
2. das Bedürfnis mit anderen verbunden zu sein
=> daraus entstehende Konflikte sind natürlich unlösbar. Bestenfalls pendelt sich ein je erneut fragiles Gleichgewicht ein.
Differenzierungen und Integration lösen sich immer wieder in ihrer Bedeutung ab.
(Spirale der Gleichgewichtsstufen)
Kegans zwei Leitgedanken
1.Konstruktivismus
= Entwicklung als ein konstruktiver Prozess,
der sowohl intellektuelle als auch affektive Komponenten enthält,
an dem das Individuum selbst beteiligt ist
der Mensch als „meaning- making animal“
Realität wird selbst gestaltet, nicht nur vorgefunden
2.Entwicklung
= organische Systeme entwickeln sich in gesetzmäßig wechselnden,
qualitativ unterschiedlichen Phasen der Stabilität und Veränderung
zentrale Entwicklungsphasen, die für alle Menschen gelten
1. Das Verlangen, unabhängig zu sein
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar, sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
++
= Entwicklung als ein konstruktiver Prozess,
der sowohl intellektuelle als auch affektive Komponenten enthält,
an dem das Individuum selbst beteiligt ist
der Mensch als „meaning- making animal“
Realität wird selbst gestaltet, nicht nur vorgefunden
2.Entwicklung
= organische Systeme entwickeln sich in gesetzmäßig wechselnden,
qualitativ unterschiedlichen Phasen der Stabilität und Veränderung
zentrale Entwicklungsphasen, die für alle Menschen gelten
1. Das Verlangen, unabhängig zu sein
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar, sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
++
Zentrale Entwicklungsphasen nach KEGAN, die für alle Menschen gelten
1. Das Verlangen, unabhängig zu sein
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar,
sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar,
sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
Stufenfolge der menschlichen Entwicklung (Kegan)
Nullstadium Die Phase der Einverleibung ( Säugling)(Mitte)
keine Abgrenzung zwischen sich und der Umwelt
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht (ca.1-6J.)(Zugehörigkeit)
das Kind „ist“ nicht länger seine Reflexe, es „hat“ sie
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht ( ca. 6-12J.)(Unabhängigkeit)
das Kind kann nun seine Impulse kontrollieren- es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen- das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht ( ca.12-18J.)(Zugehörigkeit)
das Kind/der Jgdl. „ist“ nicht länger seine Bedürfnisse, es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und bei anderen erkannt und anerkannt
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht (Rentenalter?)(Zugehörigkeit)
als Ziel der Entwicklung, wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen, eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
keine Abgrenzung zwischen sich und der Umwelt
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht (ca.1-6J.)(Zugehörigkeit)
das Kind „ist“ nicht länger seine Reflexe, es „hat“ sie
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht ( ca. 6-12J.)(Unabhängigkeit)
das Kind kann nun seine Impulse kontrollieren- es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen- das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht ( ca.12-18J.)(Zugehörigkeit)
das Kind/der Jgdl. „ist“ nicht länger seine Bedürfnisse, es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und bei anderen erkannt und anerkannt
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht (Rentenalter?)(Zugehörigkeit)
als Ziel der Entwicklung, wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen, eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
KEGAN:
Nullstadium Die Phase der Einverleibung ( Säugling)(Mitte)
Nullstadium Die Phase der Einverleibung ( Säugling)(Mitte)
keine Abgrenzung zwischen sich und der Umwelt
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
empfindet sich als Weltmitte
Freud: orale Phase
Piaget: Assimilation
Baldwin: adualistischer Zustand
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
empfindet sich als Weltmitte
Freud: orale Phase
Piaget: Assimilation
Baldwin: adualistischer Zustand
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht (ca.1-6J.)(Zugehörigkeit)
das Kind „ist“ nicht länger seine Reflexe, es „hat“ sie
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
widersprüchliche Gefühle und Impulse können nicht zeitgleich bearbeitet werden - das Kind ist beherrscht von seinen Impulsen
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
widersprüchliche Gefühle und Impulse können nicht zeitgleich bearbeitet werden - das Kind ist beherrscht von seinen Impulsen
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht ( ca. 6-12J.)(Unabhängigkeit)
das Kind kann nun seine Impulse kontrollieren-
es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen-
das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
das Kind wird von seinen Bedürfnissen beherrscht
es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen-
das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
das Kind wird von seinen Bedürfnissen beherrscht
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht ( ca.12-18J.)(Zugehörigkeit)
das Kind/der Jgdl. „ist“ nicht länger seine Bedürfnisse,
es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und
bei anderen erkannt und anerkannt, können diskutiert werden.
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Wahrnehmungen und Gefühle werden mit anderen geteilt
Stärke des Selbst liegt nun in der Fähigkeit
zum Umgang mit anderen
Das Kind ist von Normen und Werten beherrscht
es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und
bei anderen erkannt und anerkannt, können diskutiert werden.
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Wahrnehmungen und Gefühle werden mit anderen geteilt
Stärke des Selbst liegt nun in der Fähigkeit
zum Umgang mit anderen
Das Kind ist von Normen und Werten beherrscht
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
Identität wird durch Beteiligung an den Interaktionen mit Institutionen gewonnen.
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
der Jugendliche ist beherrscht vom Streben nach Profil und Unabhängigkeit
Identität wird durch Beteiligung an den Interaktionen mit Institutionen gewonnen.
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
der Jugendliche ist beherrscht vom Streben nach Profil und Unabhängigkeit
Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht (Rentenalter?)(Zugehörigkeit)
als Ziel der Entwicklung,
wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen,
eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
Lösen aus der Ich-Bezogenheit, sich lösen vom Beherrschtsein
wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen,
eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
Lösen aus der Ich-Bezogenheit, sich lösen vom Beherrschtsein
Kegan: Stufenfolge der Entwicklung: Fazit
Der Entwicklungsprozess ist für das Individuum zwar zunächst leidvoll (Verluste des Selbst, Trennungen);
diese Schmerzen können in aller Regel aber überwunden werden, wenn ausreichend menschliche Unterstützung vorhanden ist
(Familie, Freunde).
Wenn nicht, ist es eventuell durch eine Therapie möglich,
dieses auszugleichen.
Habermas geb...Grundgedanken
geboren 1929
Beruf: Kommunikationswissenschaftler
Grundgedanken:
geht der Frage nach, ob sich eine Gesellschaftstheorie sprachtheoretisch begründen lässt. Er möchte eine Kommunikationstheorie der Gesellschaft konzipieren, der es gelingt, Systemtheorie und lebensweltliche Handlungstheorie so zusammen zu führen, dass ein Begriff der modernen komplexen Gesellschaft resultiert.
Kommunikative Handlungen könnten Gewalt als Konfliktlösung ablösen,
wenn Macht und Geld durch den Modus vernünftiger Einigung der Bürger ersetzt werden könnte.
Es ist die Sprache, die als Verständigungsmittel soziale Interaktion erst ermöglicht.
Beruf: Kommunikationswissenschaftler
Grundgedanken:
geht der Frage nach, ob sich eine Gesellschaftstheorie sprachtheoretisch begründen lässt. Er möchte eine Kommunikationstheorie der Gesellschaft konzipieren, der es gelingt, Systemtheorie und lebensweltliche Handlungstheorie so zusammen zu führen, dass ein Begriff der modernen komplexen Gesellschaft resultiert.
Kommunikative Handlungen könnten Gewalt als Konfliktlösung ablösen,
wenn Macht und Geld durch den Modus vernünftiger Einigung der Bürger ersetzt werden könnte.
Es ist die Sprache, die als Verständigungsmittel soziale Interaktion erst ermöglicht.
Habermas sieht folgende Gefahr:
Grundproblem der Gesellschaft ist die sich immer mehr ausweitende Bürokratie, die die Lebenswelt durchdringt.
Die Lebenswelt lebt von dem Verständigungspotenzial, das in das kommunikative Handeln eingebaut ist - die Subsysteme Wirtschaft und Staat werden von Geld und Macht beherrscht.
Die Lebenswelt lebt von dem Verständigungspotenzial, das in das kommunikative Handeln eingebaut ist - die Subsysteme Wirtschaft und Staat werden von Geld und Macht beherrscht.
Habermas "Kurzanleitung"
Habermas geht davon aus,
dass der Mensch ein Vorwissen der Regeln,
bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen besitzt.
Daher muss es Aufgaben einer Gesellschaftstheorie sein,
dieses Regelwissen zu rekonstruieren.
Zur Erforschung dieses Regelwissens verwendet Habermas die von Austin und Searle entwickelte Theorie der Sprechakte,
die er gesellschaftstheoretisch umdeutet.
Der zentrale Gegenstand seiner Gesellschaftstheorie ist der Begriff „Handeln“,
dass der Mensch ein Vorwissen der Regeln,
bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen besitzt.
Daher muss es Aufgaben einer Gesellschaftstheorie sein,
dieses Regelwissen zu rekonstruieren.
Zur Erforschung dieses Regelwissens verwendet Habermas die von Austin und Searle entwickelte Theorie der Sprechakte,
die er gesellschaftstheoretisch umdeutet.
Der zentrale Gegenstand seiner Gesellschaftstheorie ist der Begriff „Handeln“,
Habermas
Sprechhandlungen und Weltbezüge
die vier Sprechhandlungstypen
Sprechhandlungen und Weltbezüge
die vier Sprechhandlungstypen
Menschliche Sprache dient der Koordination menschlicher Handlungen
•sprachliche Äußerungen nehmen die Form von Handlungen an „Sprechhandlungen“
•Habermas unterscheidet 4 Typen
•Weltbezüge: Bezüge zwischen den Sprechhandlungstypen und „Weltausschnitten“ (d.h. unterschiedlich strukturierte Regionen der Erfahrung)
Zunächst übernimmt Habermas von Searle
die konstativen und expressiven Sprechakte und
fügt diesen die regulativen Sprechhandlungen hinzu.
Die vierte Sprechhandlung,
die kommunikative Sprechhandlung,
lässt keinen klaren Weltbezug zu,
da sie sich auf die in den Sprechakten verwendete Sprache selbst bezieht.
•sprachliche Äußerungen nehmen die Form von Handlungen an „Sprechhandlungen“
•Habermas unterscheidet 4 Typen
•Weltbezüge: Bezüge zwischen den Sprechhandlungstypen und „Weltausschnitten“ (d.h. unterschiedlich strukturierte Regionen der Erfahrung)
Zunächst übernimmt Habermas von Searle
die konstativen und expressiven Sprechakte und
fügt diesen die regulativen Sprechhandlungen hinzu.
Die vierte Sprechhandlung,
die kommunikative Sprechhandlung,
lässt keinen klaren Weltbezug zu,
da sie sich auf die in den Sprechakten verwendete Sprache selbst bezieht.
Detail Übersicht der vier Sprechhandlungstypen
konstative Sprechhandlungen:
konstative Sprechhandlungen:
sind elementare Aussagesätze
dienen der Darstellung eines Sachverhalts (der objektiven oder gegenständlichen Welt)
(beschreiben,
berichten,
erklären,
voraussagen)
Möglichkeit einer sozialen Beziehung
Weltbezüge: objektiv (Region der äußeren Erfahrung)
Geltungsanspruch: Wahrheit
dienen der Darstellung eines Sachverhalts (der objektiven oder gegenständlichen Welt)
(beschreiben,
berichten,
erklären,
voraussagen)
Möglichkeit einer sozialen Beziehung
Weltbezüge: objektiv (Region der äußeren Erfahrung)
Geltungsanspruch: Wahrheit
Habermas: expressive Sprechhandlungen:
sind elementare Erlebnissätze (1. Ps. Präsenz)
beziehen sich auf Intentionen und Einstellungen
(wünschen,
hoffen,
eingestehen)
Möglichkeit auf die eigenen Innere Welt zu verweisen
Weltbezüge: subjektiv (Region der inneren Natur des Menschen)
Geltungsanspruch: Wahrhaftigkeit/Aufrichtigkeit
beziehen sich auf Intentionen und Einstellungen
(wünschen,
hoffen,
eingestehen)
Möglichkeit auf die eigenen Innere Welt zu verweisen
Weltbezüge: subjektiv (Region der inneren Natur des Menschen)
Geltungsanspruch: Wahrhaftigkeit/Aufrichtigkeit
Habermas:
regulative Sprechhandlungen:
regulative Sprechhandlungen:
sind elementare Aufforderungs oder Absichtssätze
beziehen sich auf soziale Normen und Institutionen
(entschuldigen,
befehlen,
warnen,
versprechen)
Möglichkeit, eine soziale Beziehung aufzunehmen
Weltbezüge: sozial (Region der Gesellschaft)
Geltungsanspruch: Richtigkeit++
beziehen sich auf soziale Normen und Institutionen
(entschuldigen,
befehlen,
warnen,
versprechen)
Möglichkeit, eine soziale Beziehung aufzunehmen
Weltbezüge: sozial (Region der Gesellschaft)
Geltungsanspruch: Richtigkeit++
Habermas:
Kurzübersicht der vier Sprechhandlungen:
Sprechhandlungstyp: Weltbezüge
8 pkt
Kurzübersicht der vier Sprechhandlungen:
Sprechhandlungstyp: Weltbezüge
8 pkt
konstative Sprechhandlungen : objektive Welt
Da gibt es Kaffee (Wahrheitsanspruch)
Expressive Sprechhandlungen: subjektive Welt
Mir schmeckt der Kaffee (Wahrhaftigkeitsanspruch)
Regulative Sprechhandlungen: soziale Welt
Lass uns einen Kaffee trinken (Richtigkeitsanspruch)
Kommunikative Sprechhandlungen: Reflexiver Bezug auf alle Sprechhandlungstypen
Wieso willst du hier mit mir einen Kaffee trinken?
Da gibt es Kaffee (Wahrheitsanspruch)
Expressive Sprechhandlungen: subjektive Welt
Mir schmeckt der Kaffee (Wahrhaftigkeitsanspruch)
Regulative Sprechhandlungen: soziale Welt
Lass uns einen Kaffee trinken (Richtigkeitsanspruch)
Kommunikative Sprechhandlungen: Reflexiver Bezug auf alle Sprechhandlungstypen
Wieso willst du hier mit mir einen Kaffee trinken?
Unterschied "kommunikatives Handeln - Diskurs"
Habermas spricht solange vom kommunikativen Handeln, wie die "Geltungsansprüche nicht explizit thematisiert werden.
Beginnt aber das kommunikative Einverständnis zwischen zwei Akteuren zu bröckeln und einer glaubt z.B., dass der andere nicht die Wahrheit sagt wird in einen Diskurs gewechselt.
Beginnt aber das kommunikative Einverständnis zwischen zwei Akteuren zu bröckeln und einer glaubt z.B., dass der andere nicht die Wahrheit sagt wird in einen Diskurs gewechselt.
Kommunikatives Handeln
kommunikatives Handeln:„Die Interaktion von mindestens 2 sprach-und handlungsfähigen Subjekten, die eine interpersonale Beziehung eingehen“
•umfasst alle vier Sprechhandlungstypen
•Nutzen: Ziele können miteinander und aufeinander abgestimmt werden
kommunikatives Handeln vollzieht sich in drei Klassen:
•verbale Äußerungen
•nicht-verbale Äußerungen (Interaktionen, Handlungen)
•leibgebundene Äußerungen (Mimik, Gestik, Körpersprache)
•verbale Äußerungen sind mit Handlungen (nicht-verbale Äußerungen)und Gesten (leibgebundene Äußerungen)eng verbunden
IST verständigungsorientiertes Handeln
•umfasst alle vier Sprechhandlungstypen
•Nutzen: Ziele können miteinander und aufeinander abgestimmt werden
kommunikatives Handeln vollzieht sich in drei Klassen:
•verbale Äußerungen
•nicht-verbale Äußerungen (Interaktionen, Handlungen)
•leibgebundene Äußerungen (Mimik, Gestik, Körpersprache)
•verbale Äußerungen sind mit Handlungen (nicht-verbale Äußerungen)und Gesten (leibgebundene Äußerungen)eng verbunden
IST verständigungsorientiertes Handeln
Habermas:
Lebenswelt
Lebenswelt
Kommunikative Handlungen von Gesprächspartner
(hier 2 Akteure: EGO und ALTER)
vermitteln in gewisser Weise zwischen
der Lebenswelt und der Welt.
Im Rücken (a tergo) von Ego und Alter liegt die Lebenswelt
mit kulturellen und sprachlichen Voraussetzugen,
z.B. Gemeinsame Muttersprache und
bestimmte kulturell vermittelte Grundübereinstimmungen (=Kontextbildender Hintergrund).
Habermas' Lebenswelt-Begriff ist komplex. Er unterscheidet
· die materielle Grundlage der Lebenswelt (unbelebte und belebte Natur und vom
Menschen gestaltete Umwelt),
· die symbolischen Komponenten der Lebenswelt, die durch die Teilnahme der Menschen
am "Netz kommunikativer Alltagspraxis" erhalten und von Generation zu Generation
weitergegeben werden.
Diese symbolischen Komponenten sind
1. Kultur: unser gesellschaftlicher Wissensvorrat an Deutungsmustern (im Sinne von
Schütz) - als symbolische Grundlage jeder Verständigung
2. Gesellschaft: das "soziale Band", d.h. die konkreten sozialen Beziehungen, Solidaritäten
und Einbindungen des einzelnen
3. Persönlichkeit: die durch Sozialisation entwickelte kommunikative Kompetenz des
einzelnen
(hier 2 Akteure: EGO und ALTER)
vermitteln in gewisser Weise zwischen
der Lebenswelt und der Welt.
Im Rücken (a tergo) von Ego und Alter liegt die Lebenswelt
mit kulturellen und sprachlichen Voraussetzugen,
z.B. Gemeinsame Muttersprache und
bestimmte kulturell vermittelte Grundübereinstimmungen (=Kontextbildender Hintergrund).
Habermas' Lebenswelt-Begriff ist komplex. Er unterscheidet
· die materielle Grundlage der Lebenswelt (unbelebte und belebte Natur und vom
Menschen gestaltete Umwelt),
· die symbolischen Komponenten der Lebenswelt, die durch die Teilnahme der Menschen
am "Netz kommunikativer Alltagspraxis" erhalten und von Generation zu Generation
weitergegeben werden.
Diese symbolischen Komponenten sind
1. Kultur: unser gesellschaftlicher Wissensvorrat an Deutungsmustern (im Sinne von
Schütz) - als symbolische Grundlage jeder Verständigung
2. Gesellschaft: das "soziale Band", d.h. die konkreten sozialen Beziehungen, Solidaritäten
und Einbindungen des einzelnen
3. Persönlichkeit: die durch Sozialisation entwickelte kommunikative Kompetenz des
einzelnen
System:
Habermas bemerkt, dass sich die Subsysteme ... 3,4,3 Pkt
...sich die Subsysteme
Rechtssprechung,
Wirtschaft und
Politik
immer mehr verselbstständigen,
ihre eigenen Gesetzmässigkeiten entwickeln und
sich immer deutlicher
aus dem Kontext der Lebenswelt ausdifferenzieren.
Es entstehen formale Handlungsbereiche,
die nicht mehr über den Mechanismus der Verständigung integriert werden.
Rechtssprechung,
Wirtschaft und
Politik
immer mehr verselbstständigen,
ihre eigenen Gesetzmässigkeiten entwickeln und
sich immer deutlicher
aus dem Kontext der Lebenswelt ausdifferenzieren.
Es entstehen formale Handlungsbereiche,
die nicht mehr über den Mechanismus der Verständigung integriert werden.
Habermas: System:
Das Herauslösen und Verselbstständigen der Subsysteme ...5 pkt
Das Herauslösen und Verselbstständigen der Subsysteme ...5 pkt
Wirtschaft,
Staat und
Politik
aus dem Horizont der Lebenswelt,
bringt für die gesellschaftliche Entwicklung Vor- und Nachteile mit sich:
Vorteile für die Gesellschaft:
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
Dennoch betrachtet Habermas die gesellschaftliche Entwicklung eher optimistisch
Staat und
Politik
aus dem Horizont der Lebenswelt,
bringt für die gesellschaftliche Entwicklung Vor- und Nachteile mit sich:
Vorteile für die Gesellschaft:
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
Dennoch betrachtet Habermas die gesellschaftliche Entwicklung eher optimistisch
Habermas: Verselbstständigung von Subsystemen: Vor und Nachteile für die Gesellschaft 3,1+4+4 pkt
Vorteile für die Gesellschaft:
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse:
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse:
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
Habermas: Geltungsansprüche:
5 pkt
5 pkt
+Mit jeder Durchführung von Sprechhandlungen werden Geltungsansprüche verbunden.
Ihre Erfüllung muss im kommunikativen Handeln von den Sprechern unterstellt werden,
das heisst jeder SprecherIn macht mit einer Sprechhandlung,
egal ob diese implizit oder explizit ist,
drei universale Geltungsansprüche geltend:++
Ihre Erfüllung muss im kommunikativen Handeln von den Sprechern unterstellt werden,
das heisst jeder SprecherIn macht mit einer Sprechhandlung,
egal ob diese implizit oder explizit ist,
drei universale Geltungsansprüche geltend:++
Geltungsansprüche -Übersicht:
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
•Geltungsansprüche -Übersicht:
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
Konstative Sprechhandlungen
Objektive Welt
Wahrheits-anspruch
Regulative Sprechhandlungen
Soziale Welt
Richtigkeits-anspruch
Expressive Sprechhandlungen
Subjektive Welt
Wahrhaftigkeits-anspruch
Kommunikative Sprechhandlungen
reflexiver Bezug auf alle Sprech-handlungstypen
Verständlichkeit als allg. Voraussetzung hat Habermass früher alls vierten Geltungsanspruch benutzt, später nicht mehr
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
Konstative Sprechhandlungen
Objektive Welt
Wahrheits-anspruch
Regulative Sprechhandlungen
Soziale Welt
Richtigkeits-anspruch
Expressive Sprechhandlungen
Subjektive Welt
Wahrhaftigkeits-anspruch
Kommunikative Sprechhandlungen
reflexiver Bezug auf alle Sprech-handlungstypen
Verständlichkeit als allg. Voraussetzung hat Habermass früher alls vierten Geltungsanspruch benutzt, später nicht mehr
Habermas: 3 Universelle Geltungsansprüche 4,2,2 Pkt
Wahrheit:
Aussagen entsprechen der objektiven Welt:
bezüglich des propositionalen Gehalts der Sprechhandlungen wird Wahrheit unterstellt.
Aussagen entsprechen den Regeln und Normen der sozialen Welt:
Richtigkeitsanspruch - normativ angemessen:
Die Richtigkeit der Norm, die mit der Sprechhandlung erfüllt wird, muss anerkannt werden.
Wahrhaftigkeit:
Aussagen entsprechen den Gefühlen und Emotionen der subjektiven Welt:
Die Sprecher unterstellen sich gegenseitig Wahrhaftigkeit (Aufrichtigkeit)
FRÜHER MIT DRIN:
Verständlichkeit
die Voraussetzung der Verständlichkeit muss erfüllt sein,
damit kommunikatives Handeln überhaupt erst gelingen kann.
Aussagen entsprechen der objektiven Welt:
bezüglich des propositionalen Gehalts der Sprechhandlungen wird Wahrheit unterstellt.
Aussagen entsprechen den Regeln und Normen der sozialen Welt:
Richtigkeitsanspruch - normativ angemessen:
Die Richtigkeit der Norm, die mit der Sprechhandlung erfüllt wird, muss anerkannt werden.
Wahrhaftigkeit:
Aussagen entsprechen den Gefühlen und Emotionen der subjektiven Welt:
Die Sprecher unterstellen sich gegenseitig Wahrhaftigkeit (Aufrichtigkeit)
FRÜHER MIT DRIN:
Verständlichkeit
die Voraussetzung der Verständlichkeit muss erfüllt sein,
damit kommunikatives Handeln überhaupt erst gelingen kann.
Habermas: Geltungsansprüche: Beispiel:
Junge mit Messer im Kindergarten.
Erzieherin:
ich möchte, dass du nie wieder ein Messer mitbringst.
Geltungsansprüche:
wahre Aussage:
Junge hat das Messer tatsächlich mitgebracht
angemessene, richtige Aussage:
es ist nicht üblich,
Messer in den Kindergarten mitzubringen
(Anerkennung des normativen Hintergrunds)
wahrhaftige Aussage:
Erzieherin will wirklich,
dass der Junge nie wieder ein Messer mitbringt und sagt es nicht nur,
weil der Direktor daneben steht
(sie muss tatsächlich meinen, was sie sagt)
Erzieherin:
ich möchte, dass du nie wieder ein Messer mitbringst.
Geltungsansprüche:
wahre Aussage:
Junge hat das Messer tatsächlich mitgebracht
angemessene, richtige Aussage:
es ist nicht üblich,
Messer in den Kindergarten mitzubringen
(Anerkennung des normativen Hintergrunds)
wahrhaftige Aussage:
Erzieherin will wirklich,
dass der Junge nie wieder ein Messer mitbringt und sagt es nicht nur,
weil der Direktor daneben steht
(sie muss tatsächlich meinen, was sie sagt)
Habermas: Beispiel:
Wirksamkeit der Geltungsansprüche 1,3,4 pkt
[Nicht gewusst]
Wirksamkeit der Geltungsansprüche 1,3,4 pkt
[Nicht gewusst]
die Anspruchserhebung des Sprechers reicht nicht aus –
die übrigen Beteiligten müssen die Rechtmässigkeit anerkennen
Beispiel:
ich habe kein Messer mitgebracht
Wahrheitsanspruch infrage gestellt.
Ich darf aber ein Messer mitbringen,
Susanne hat es mir erlaubt.
Richtigkeitsanspruch infrage gestellt.
Das glaube ich dir nicht, das sagst du nur, weil der Direktor gerade neben dir steht.
Wahrhaftigkeitsanspruch infrage gestellt.
Geltungsansprüche können infrage gestellt werden
Möglichkeit: argumentative Prüfung der Geltungsansprüche
Ziel: gemeinsames Einverständnis herstellen
Habermas argumentative Prüfung der Geltungsansprüche: Diskurs
++
Habermas: Noch einmal in Kürze:
Kommunikatives Handeln,
Diskurs,
Verständigung,
2,3,2 Pkt
Kommunikatives Handeln,
Diskurs,
Verständigung,
2,3,2 Pkt
Kommunikatives Handeln
die erhobenen Geltungsansprüche werden von allen Beteiligten akzeptiert und
nicht infrage gestellt
Diskurs
wenn das kommunikative Einverständnis bröckelt –
wenn ein Beteiligter einen Geltungsanspruch anzweifelt,
kann der entsprechende Geltungsanspruch thematisiert werden.
Verständigung
Wechsel von der Ebene des kommunikativen Handelns zu Ebene des Diskurses
Ziel: diskursiv herbeigeführtes, begründetes Einverständnis
Habermas ideale Sprechsituation
++Ideale Sprechsituation
wenn Geltungsansprüche infrage gestellt werden und
somit überprüft werden müssen,
wechseln wir von der Ebene des kommunikativen Handelns hinüber zur Ebene des Diskurses.
Nun gilt nach Habermas nur noch der zwanglose Zwang des besseren Arguments.
Voraussetzung für eine gelungen Diskurs
Ideale Sprechsituation =
das bessere Argument kann sich ohne Einschränkung durchsetzen
Merkmale
Zurechnungsfähigkeit der Subjekte
(alle Subjekte verhalten sich in der idealen Sprechsituation rational)
symmetrische Verteilung der Kommunikationschancen
(alle Subjekte haben die Möglichkeit sich zu äussern)
Ziel:
Diskurs in uneingeschränkter und herrschaftsfreier Kommunikation –
Konsens= wahrer Konsens
wenn Geltungsansprüche infrage gestellt werden und
somit überprüft werden müssen,
wechseln wir von der Ebene des kommunikativen Handelns hinüber zur Ebene des Diskurses.
Nun gilt nach Habermas nur noch der zwanglose Zwang des besseren Arguments.
Voraussetzung für eine gelungen Diskurs
Ideale Sprechsituation =
das bessere Argument kann sich ohne Einschränkung durchsetzen
Merkmale
Zurechnungsfähigkeit der Subjekte
(alle Subjekte verhalten sich in der idealen Sprechsituation rational)
symmetrische Verteilung der Kommunikationschancen
(alle Subjekte haben die Möglichkeit sich zu äussern)
Ziel:
Diskurs in uneingeschränkter und herrschaftsfreier Kommunikation –
Konsens= wahrer Konsens
2.1.1 Die Stufen der moralischen Entwicklung.
nach Kohlberg
Präkonventionelle Ebene.
Stufe 1: An Strafe und Gehorsam orientiert.
Stufe 2: An instrumentellen Zwecken und
am Austausch orientiert-
Konventionelle Ebene.
Stufe 3: An interpersonellen Erwartungen, Beziehungen und an Konformität orientiert
Stufe 4: An der Erhaltung des sozialen Systems orientiert
Postkonventionelle Ebene.
Stufe 5: Am Sozialvertrag orientiert.
Stufe 6: An universellen ethischen Prinzipien orientiert.
Kohlberg überarbeitet seine Theorie ständig: Wann? Wie? Was und Woher? Was noch?
wann?:
Untersuchung: 1955 / 1956:
wie?
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
was und woher?
a) Idee für Interviews Interviews
aus der philosophischen, psychologischen Literatur;
b)die Dilemmata entwickelte er entweder selbst oder
griff auf literarische Vorlagen zurück
was noch?
)weiterer Erhebungsinstrumente:
a) Einschätzungen von Eltern und Lehrern,
b) Geschichten aus dem Thematic-Apperception-Test (TAT),
c) geschlechtsspezifische Einstellungsmuster,
d) kognitive Aufgaben sensu Piaget,
e) Aufgaben zur Rollenübernahme (role-taking);
f) ab 1969: metaethische Fragen,
1969: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
Untersuchung: 1955 / 1956:
wie?
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
was und woher?
a) Idee für Interviews Interviews
aus der philosophischen, psychologischen Literatur;
b)die Dilemmata entwickelte er entweder selbst oder
griff auf literarische Vorlagen zurück
was noch?
)weiterer Erhebungsinstrumente:
a) Einschätzungen von Eltern und Lehrern,
b) Geschichten aus dem Thematic-Apperception-Test (TAT),
c) geschlechtsspezifische Einstellungsmuster,
d) kognitive Aufgaben sensu Piaget,
e) Aufgaben zur Rollenübernahme (role-taking);
f) ab 1969: metaethische Fragen,
1969: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
Die Stufen der moralischen Entwicklung.
psychologischen Arbeiten KOHLBERGS: Wieso?
psychologischen Arbeiten KOHLBERGS: Wieso?
Stufenkonzept der Entwicklung des moralischen Urteils.
Dissertation im Jahr 1955 begonnen,
mehr als dreißig Jahre weitergetrieben.
wollte Studie PIAGETs "Das moralische Urteil beim Kinde" aus dem Jahr 1932 fortsetzen,
Hypothese überprüfen,
ob das moralische Urteil sich wirklich im Alter von etwa zwölf oder dreizehn Jahren
vom heteronomen zum autonomen Denken ausgebildet hat und damit abgeschlossen ist.
1955: Mai 1955: Konferenz in Paris zum Beitritt der Bundesrepublik zur NATO
Mai 1955: Konferenz in Warschau zur Gründung des „Warschauer Paktes
1932: Mahatma Gandhi im Hungerstreik Mahatma Gandhi wird festgenommen und tritt in den Hungerstreik.“
Interviews Wie?
wie?
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
Kohlberg Interviews: was noch?
weiterer Erhebungsinstrumente:
a) Einschätzungen von Eltern und Lehrern,
b) Geschichten aus dem Thematic-Apperception-Test (TAT),
c) geschlechtsspezifische Einstellungsmuster,
d) kognitive Aufgaben sensu Piaget,
e) Aufgaben zur Rollenübernahme (role-taking);
f) ab 1969: metaethische Fragen,
1969: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
Kohlbergs Stufe 1
1)bezeichnet die unmittelbar an Strafe und Gehorsam orientierte
Auffassung eines Subjekts, Vermeidung von Strafe durch Befolgen der Regeln
2) das moralische Anforderungen strikt nach den Buchstaben und
nicht nach dem Sinn "versteht".
3) Die Intentionen anderer werden nicht wahrgenommen.
4) Moralisch gut sein, heißt gut gehorchen,
Strafe als unmittelbare Konsequenz der begangenen Abweichung akzeptiert
5) richtigen Handelns ein Automatismus der Belohnung erwartet.
6) Metapher gilt:
"Die Macht bestimmt, was richtig ist" (Might makes right) oder
"Gut ist, was mir nützt".
7) "Einerseits war es richtig, die Sache zu erzählen,
weil sein Vater ihn verhauen könnte.
Andererseits war es falsch, weil sein Bruder ihn verhauen wird,
Vater ist das Familienoberhaupt.
Der Vater ist stärker und mächtiger.
Kind kategorisiert nur in gut und schlecht/richtig falsch
Auffassung eines Subjekts, Vermeidung von Strafe durch Befolgen der Regeln
2) das moralische Anforderungen strikt nach den Buchstaben und
nicht nach dem Sinn "versteht".
3) Die Intentionen anderer werden nicht wahrgenommen.
4) Moralisch gut sein, heißt gut gehorchen,
Strafe als unmittelbare Konsequenz der begangenen Abweichung akzeptiert
5) richtigen Handelns ein Automatismus der Belohnung erwartet.
6) Metapher gilt:
"Die Macht bestimmt, was richtig ist" (Might makes right) oder
"Gut ist, was mir nützt".
7) "Einerseits war es richtig, die Sache zu erzählen,
weil sein Vater ihn verhauen könnte.
Andererseits war es falsch, weil sein Bruder ihn verhauen wird,
Vater ist das Familienoberhaupt.
Der Vater ist stärker und mächtiger.
Kind kategorisiert nur in gut und schlecht/richtig falsch
Kohlbergs Stufe 2
1)läßt sich als instrumentell zweckorientiert und
konkret austauschinteressiert beschreiben.
2) Die eigene egozentrische Perspektive wird teilweise
zugunsten der Eröffnung und Durchführung eines wechselseitigen "deals" zurückgenommen. Gegenseitig von Beziehungen wird erkannt.
3) eigenen Bedürfnisse befriedigt,
zugleich: anderen das Recht zugestanden,
Interessen anzumelden.
4) Metapher:
"Wie du mir, so ich dir". Egozentrische Perspektive wird aufgegeben...
5)Jungen, der mittlerweile dreizehn Jahre alt.
Wenn er möchte, daß sein Bruder ein andermal für ihn den Mund hält,
sollte er jetzt besser nicht petzen" (KOHLBERG 1995).
6)vierzehnjährigen Mädchen, Heinz-Dilemma.
"Wenn mein Mann sterben würde,
könnte ich nicht alleine leben, weil es schwierig ist, allein zu leben".
konkret austauschinteressiert beschreiben.
2) Die eigene egozentrische Perspektive wird teilweise
zugunsten der Eröffnung und Durchführung eines wechselseitigen "deals" zurückgenommen. Gegenseitig von Beziehungen wird erkannt.
3) eigenen Bedürfnisse befriedigt,
zugleich: anderen das Recht zugestanden,
Interessen anzumelden.
4) Metapher:
"Wie du mir, so ich dir". Egozentrische Perspektive wird aufgegeben...
5)Jungen, der mittlerweile dreizehn Jahre alt.
Wenn er möchte, daß sein Bruder ein andermal für ihn den Mund hält,
sollte er jetzt besser nicht petzen" (KOHLBERG 1995).
6)vierzehnjährigen Mädchen, Heinz-Dilemma.
"Wenn mein Mann sterben würde,
könnte ich nicht alleine leben, weil es schwierig ist, allein zu leben".
Kohlbergs Stufe 3
1) die erste Stufe der konventionellen Ebene,
2) repräsentiert die Idee der wechselseitigen zwischenmenschlichen Erwartungen und Beziehungen.
3) bewußtes Eingehen auf die Mitmenschen.
4) Reflexion geht erstmals auf die vermuteten bzw. unterstellten Erwartungen der anderen ein und
versucht, sie einvernehmlich zu erfüllen.
5) Bezugspunkt für diese Form der Moralität bildet die umgebende Primärgruppe, Familie oder peers.
6) Beziehungen, soweit moralisch,
durch Vertrauen, Respekt und Dankbarkeit bestimmt.
7) Soziologisch kann von der Formierung kommunikativer Rollenverhältnisse gesprochen werden.
8) Metaphert: "Good-boy beziehungsweise good-girl"-Orientierung.
8) "Es ist richtig für Heinz, das Medikament zu stehlen,
da der Apotheker herzlos ist
und das Recht auf Leben, das Heinz' Frau besitzt, ignoriert"
direktes Umfeld fungiert als Bezugspunkt
2) repräsentiert die Idee der wechselseitigen zwischenmenschlichen Erwartungen und Beziehungen.
3) bewußtes Eingehen auf die Mitmenschen.
4) Reflexion geht erstmals auf die vermuteten bzw. unterstellten Erwartungen der anderen ein und
versucht, sie einvernehmlich zu erfüllen.
5) Bezugspunkt für diese Form der Moralität bildet die umgebende Primärgruppe, Familie oder peers.
6) Beziehungen, soweit moralisch,
durch Vertrauen, Respekt und Dankbarkeit bestimmt.
7) Soziologisch kann von der Formierung kommunikativer Rollenverhältnisse gesprochen werden.
8) Metaphert: "Good-boy beziehungsweise good-girl"-Orientierung.
8) "Es ist richtig für Heinz, das Medikament zu stehlen,
da der Apotheker herzlos ist
und das Recht auf Leben, das Heinz' Frau besitzt, ignoriert"
direktes Umfeld fungiert als Bezugspunkt
Kohlbergs Stufe 4
1) konzentriert sich auf das moralische Verhältnis zum umfassenden sozialen System.
Gesetze und ihre Einhaltung sowie
generell ein bewußtes Verhältnis zur sozialen Ordnung
2) Staatliche, religiöse Institutionen bilden die Richtschnur moralischer Vorstellungen.
3) Das Verhältnis Subjekt-System löst die Vorstellung der Stufe 3 der subjekt-subjektbezogenen Moral ab.
4) Metapher: Gesetzes-Orientierung.
5) Antwort: Es können keine Ausnahmen gegenüber dem Gesetz gemacht werden.
6) dreizehn Jahre alte: aus Seoul:
"Er sollte ihn freilassen. Das Gesetz ist für alle Menschen da.
Gesetze und ihre Einhaltung sowie
generell ein bewußtes Verhältnis zur sozialen Ordnung
2) Staatliche, religiöse Institutionen bilden die Richtschnur moralischer Vorstellungen.
3) Das Verhältnis Subjekt-System löst die Vorstellung der Stufe 3 der subjekt-subjektbezogenen Moral ab.
4) Metapher: Gesetzes-Orientierung.
5) Antwort: Es können keine Ausnahmen gegenüber dem Gesetz gemacht werden.
6) dreizehn Jahre alte: aus Seoul:
"Er sollte ihn freilassen. Das Gesetz ist für alle Menschen da.
Kohlbergs Stufe 5
1) die erste Stufe der postkonventionellen Ebene,
charakterisiert die der Gesellschaft vorgeordnete Perspektive oder - philosophisch formuliert -
die Stufe des Sozialvertrags. Mensch ist am sozialvertrag orientiert
2) Verpflichtung, das Leben seiner Frau zu retten,
muß vor seiner Pflicht, die Rechte des Apothekers zu respektieren,
3) ist schlimmer, jemanden sterben zu lassen oder zu stehlen?
Antwort: Jemanden sterben zu lassen.
Wert des menschlichen Lebens vor dem Eigentumswert.
4) Willi, ist 36 Jahre: Ausnahmen.
existentielle Probleme, in die Rolle des anderen versetzen.
Befolgen von Regeln, um im Sinne des Allgemeinwohls zu handeln
Gesetze sind "widerrufbar" , wenn dies zu einem größeren Guten geschieht.moralische und gesetzliche Gesichtspunkte können in Widerspruch geraten
charakterisiert die der Gesellschaft vorgeordnete Perspektive oder - philosophisch formuliert -
die Stufe des Sozialvertrags. Mensch ist am sozialvertrag orientiert
2) Verpflichtung, das Leben seiner Frau zu retten,
muß vor seiner Pflicht, die Rechte des Apothekers zu respektieren,
3) ist schlimmer, jemanden sterben zu lassen oder zu stehlen?
Antwort: Jemanden sterben zu lassen.
Wert des menschlichen Lebens vor dem Eigentumswert.
4) Willi, ist 36 Jahre: Ausnahmen.
existentielle Probleme, in die Rolle des anderen versetzen.
Befolgen von Regeln, um im Sinne des Allgemeinwohls zu handeln
Gesetze sind "widerrufbar" , wenn dies zu einem größeren Guten geschieht.moralische und gesetzliche Gesichtspunkte können in Widerspruch geraten
Kohlbergs Stufe 6
Person handelt aufgrund von Gewissensentscheidunegn, die sich nach selbstgewählten abstrakten ethischen Prinzipien richten
Gerechtigkeit und Gleichheit der Menschenrechte im Mittelpunkt
Bezieht sich auf ein Leben nach dem kategorischen Imperativ
1) kennzeichnet die Orientierung an universellen moralischen Prinzipien,
2)a) KOHLBERG führt ein gedankenexperimentelles Verfahren ein.
Dessen Befolgung nach seiner Auffassung zur Erzeugung genereller Entscheidungen auf Stufe 6 führt.
b)Verfahren: "Ideale Rollenübernahme" bzw. "Moral Musical Chair":
c) ERSTENS:
"Sich vorzustellen, in der Position einer jeden in der Situation beteiligten Person zu sein (einschließlich der eigenen Person) und
alle Ansprüche zu erwägen, die man erheben könnte ...
d) ZWEITENS:
Sich dann vorzustellen, daß der einzelne nicht weiß,
wer er in der Situation ist und zu fragen,
ob er seinen Anspruch immer noch aufrechterhalten würde und
e) DRITTENS:
Dann in Übereinstimmung mit diesen reversiblen Ansprüchen ... zu handeln"
3) Antwort auf dieser Stufe liegt in KOHLBERGS Längsschnittstudie nicht vor.
4) Die Aussagen zu Stufe 6:
gezielt durchgeführten Interviews oder der Interpretation vorliegender Dokumente von ausgesuchten Personen:
Martin Luther KING,
Abraham LINCOLN,
GANDHI oder
SOKRATES.
Gerechtigkeit und Gleichheit der Menschenrechte im Mittelpunkt
Bezieht sich auf ein Leben nach dem kategorischen Imperativ
1) kennzeichnet die Orientierung an universellen moralischen Prinzipien,
2)a) KOHLBERG führt ein gedankenexperimentelles Verfahren ein.
Dessen Befolgung nach seiner Auffassung zur Erzeugung genereller Entscheidungen auf Stufe 6 führt.
b)Verfahren: "Ideale Rollenübernahme" bzw. "Moral Musical Chair":
c) ERSTENS:
"Sich vorzustellen, in der Position einer jeden in der Situation beteiligten Person zu sein (einschließlich der eigenen Person) und
alle Ansprüche zu erwägen, die man erheben könnte ...
d) ZWEITENS:
Sich dann vorzustellen, daß der einzelne nicht weiß,
wer er in der Situation ist und zu fragen,
ob er seinen Anspruch immer noch aufrechterhalten würde und
e) DRITTENS:
Dann in Übereinstimmung mit diesen reversiblen Ansprüchen ... zu handeln"
3) Antwort auf dieser Stufe liegt in KOHLBERGS Längsschnittstudie nicht vor.
4) Die Aussagen zu Stufe 6:
gezielt durchgeführten Interviews oder der Interpretation vorliegender Dokumente von ausgesuchten Personen:
Martin Luther KING,
Abraham LINCOLN,
GANDHI oder
SOKRATES.
Einschränkungen Stufe 5 und 6
+1) Stufe 6 konnten in den Längsschnittuntersuchungen KOHLBERGS nicht nachgewiesen werden konnte.
2) es gibt für die Realität der Stufen eins bis fünf:
gewichtige Gründe
3) Forschungsarbeiten, die zeigen, daß die postulierte Entwicklung des moralischen Urteils nicht auf nordamerikanische bzw. westeuropäische Gesellschaften beschränkt ist,
4) Verbindung von Stufen mit Altersangaben.
Theorie der moralischen Entwicklung koppelt die Stufen gerade nicht an Altersnormen,
sie postuliert lediglich die sequenzartige Abfolge der Stufen.
5) vom Erreichen der konventionellen Ebene kann frühestens im Alter von 12 bis 14 Jahren gesprochen werden,
postkonventionellen Ebene ist frühestens im Alter von etwa 20 Jahren.
++
2) es gibt für die Realität der Stufen eins bis fünf:
gewichtige Gründe
3) Forschungsarbeiten, die zeigen, daß die postulierte Entwicklung des moralischen Urteils nicht auf nordamerikanische bzw. westeuropäische Gesellschaften beschränkt ist,
4) Verbindung von Stufen mit Altersangaben.
Theorie der moralischen Entwicklung koppelt die Stufen gerade nicht an Altersnormen,
sie postuliert lediglich die sequenzartige Abfolge der Stufen.
5) vom Erreichen der konventionellen Ebene kann frühestens im Alter von 12 bis 14 Jahren gesprochen werden,
postkonventionellen Ebene ist frühestens im Alter von etwa 20 Jahren.
++
Präkonventionelle Ebene
empfänglich für kulturelle Regeln und Kategorisierungen von gut und schlecht/ richtig oder falsch
Gesellschaftliche Regeln oder Erwartungen können nicht wirklich verstanden werden und somit auch nicht unterstützt werden.
Autoritätspersonen stellen regeln auf und sind Vorbilder
Das Kind erlebt, dass es auch andere Sichtweisen neben der eigenen geben kann.
Gesellschaftliche Regeln oder Erwartungen können nicht wirklich verstanden werden und somit auch nicht unterstützt werden.
Autoritätspersonen stellen regeln auf und sind Vorbilder
Das Kind erlebt, dass es auch andere Sichtweisen neben der eigenen geben kann.
Konventionelle Ebene
soziales Umfeld spielt große Rolle
Erfüllen der Erwartungen der eigenen Familie, einer Gruppe oder der Gesellschaft wird unabhängig von den unmittelbaren oder offensichtlichen Konsequenzen als wertvoll erachtet.
Ebene beruht auf der Übernahme guter und richtiger Rollen
und der Einhaltung der konventionellen Ordnung und der Erwartung anderer.
Erfüllen der Erwartungen der eigenen Familie, einer Gruppe oder der Gesellschaft wird unabhängig von den unmittelbaren oder offensichtlichen Konsequenzen als wertvoll erachtet.
Ebene beruht auf der Übernahme guter und richtiger Rollen
und der Einhaltung der konventionellen Ordnung und der Erwartung anderer.
Postkonventionelle Ebene
Personen
verstehen und akzeptieren die regeln der Gesellschaft, weil die bestehenden moralischen Prinzipien anerkannt werden
am "Sozialvertrag" orientiert
bemühen sich moralische Werte und Normen zu bestimmen
diese sollen unabhängig von der Autorität der Gruppen oder Menschen, die diese Prinzipien vertreten, ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit haben.
Diese Ebene wird nur von einer Minderheit der Erwachsenen erreicht, meist erst nach dem 20.Lebensjahr. Ethisches Denken ist von Bedeutung.
verstehen und akzeptieren die regeln der Gesellschaft, weil die bestehenden moralischen Prinzipien anerkannt werden
am "Sozialvertrag" orientiert
bemühen sich moralische Werte und Normen zu bestimmen
diese sollen unabhängig von der Autorität der Gruppen oder Menschen, die diese Prinzipien vertreten, ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit haben.
Diese Ebene wird nur von einer Minderheit der Erwachsenen erreicht, meist erst nach dem 20.Lebensjahr. Ethisches Denken ist von Bedeutung.
Black Box
innere Vorgänge = nicht legitime Forschungsobjekte
-Reiz (Stimuli) –– Black Box –– Reaktion (Response)
[Input] [Output]
-„Black Box“ wurde aus der Forschung ausgeklammert
-„Black Box“ kann nicht vom beobachtenden Wissenschaftler untersucht werden
Vorteil in psychologischen und psychiatrischen Zusammenhängen:
-unbeweisbare intrapsychische Hypothesen ausgeschlossen (heuristischer Vorteil)
-Konzentration auf das beobachtbare Verhalten (= die Kommunikation
-Reiz (Stimuli) –– Black Box –– Reaktion (Response)
[Input] [Output]
-„Black Box“ wurde aus der Forschung ausgeklammert
-„Black Box“ kann nicht vom beobachtenden Wissenschaftler untersucht werden
Vorteil in psychologischen und psychiatrischen Zusammenhängen:
-unbeweisbare intrapsychische Hypothesen ausgeschlossen (heuristischer Vorteil)
-Konzentration auf das beobachtbare Verhalten (= die Kommunikation
WATZLAWICK:
Behaviorismus
5 P
Behaviorismus
5 P
1) Methode: Beobachtung
2) Basiseinheit: Reiz-Reaktions-Verbindung
3) beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
4) Lernen= beobachtbare Veränderung des Verhaltens
(ausgelöst durch äussere Reize)
5) unberücksicht:
interne psychische Prozesse und
emotionale Befindlichkeiten
-beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
-Lernen = beobachtbare Veränderung des Verhaltens (ausgelöst durch äußere Reize)
-unberücksichtigt: interne psychische Prozesse und emotionale Befindlichkeiten
-„Basiseinheit“: Reiz-Reaktions-Verbindungen
-Methode: Beobachtung
2) Basiseinheit: Reiz-Reaktions-Verbindung
3) beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
4) Lernen= beobachtbare Veränderung des Verhaltens
(ausgelöst durch äussere Reize)
5) unberücksicht:
interne psychische Prozesse und
emotionale Befindlichkeiten
-beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
-Lernen = beobachtbare Veränderung des Verhaltens (ausgelöst durch äußere Reize)
-unberücksichtigt: interne psychische Prozesse und emotionale Befindlichkeiten
-„Basiseinheit“: Reiz-Reaktions-Verbindungen
-Methode: Beobachtung
Die pragmatischen Axiome der Kommunikation
7 P
7 P
1) Axiome bedingen Regeln (=Grundregeln) für eine funktionierende Kommunikation:
jede Störung von Kommunikation kann auf ein Handeln gegen diese Axiome zurückgeführt werden.
2) Pragmatische Axiome = Grundregeln der Kommunikation
3) Funktion: Instrumentarium zur Unterscheidung von Kommunikationsprozessen
4) Ziele: ein Instrumentarium zu entwickeln, dass folgendes kann.
pathologische Kommunikationsstörung erkennen
durch Interventionen Kommunikationsstörung beheben
5) Einschränkung
Axiome als Hypothesen – Bewährung in der Praxis
6) Gesunde Kommunikation = Regeln werden intuitiv angewendet
Pathologische Kommunikation = Regeln werden gebrochen oder nicht flexibel angewendet
7) Pragmatische Axiome:
sind ein System von Regeln
werden in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen intuitiv befolgt
kommunizierende Akteure müssen sich dem nicht bewusst sein
Einschränkung: Watzlawik selber sieht es auch nur als Hypothesen, die sich in der Praxis erst bewähren müssen.
jede Störung von Kommunikation kann auf ein Handeln gegen diese Axiome zurückgeführt werden.
2) Pragmatische Axiome = Grundregeln der Kommunikation
3) Funktion: Instrumentarium zur Unterscheidung von Kommunikationsprozessen
4) Ziele: ein Instrumentarium zu entwickeln, dass folgendes kann.
pathologische Kommunikationsstörung erkennen
durch Interventionen Kommunikationsstörung beheben
5) Einschränkung
Axiome als Hypothesen – Bewährung in der Praxis
6) Gesunde Kommunikation = Regeln werden intuitiv angewendet
Pathologische Kommunikation = Regeln werden gebrochen oder nicht flexibel angewendet
7) Pragmatische Axiome:
sind ein System von Regeln
werden in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen intuitiv befolgt
kommunizierende Akteure müssen sich dem nicht bewusst sein
Einschränkung: Watzlawik selber sieht es auch nur als Hypothesen, die sich in der Praxis erst bewähren müssen.
WATZLAWICK:
Paul WATZLAWICK, Janet H. BEAVIN und Donald D. JACKSON führen die fünf
Axiome im Sinne eines pragmatischen Kalküls ein. Ein Kalkül ist... 4 P
Paul WATZLAWICK, Janet H. BEAVIN und Donald D. JACKSON führen die fünf
Axiome im Sinne eines pragmatischen Kalküls ein. Ein Kalkül ist... 4 P
1) ein System von Regeln,
2) das in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen stets beachtet wird,
3) ohne dass diese Regeln den Kommunizierenden bewusst sein
müssen.
4) Sie können auch intuitiv oder unbewusst befolgt werden.
2) das in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen stets beachtet wird,
3) ohne dass diese Regeln den Kommunizierenden bewusst sein
müssen.
4) Sie können auch intuitiv oder unbewusst befolgt werden.
Watzlawick entwickelte eine Kommunikationstheorie,
die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut:
die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut:
1) man kann nicht nicht kommunizieren
2) Jede Kommunikations hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
( 1 und 2: besondere Bedeutung)
3) Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion von Kommunikationsabläufen)
4) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten des Beziehungsaspekts
5) Gleichheit/ Unterschiedlichkeiten von Beziehungen (Auswirkungen auf die Kommunikation)
2) Jede Kommunikations hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
( 1 und 2: besondere Bedeutung)
3) Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion von Kommunikationsabläufen)
4) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten des Beziehungsaspekts
5) Gleichheit/ Unterschiedlichkeiten von Beziehungen (Auswirkungen auf die Kommunikation)
1.Axiom Watzlawik
– 1) Man kann nicht nicht Kommunizieren
Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat.
2) W. versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation.
Da Verhalten kein Gegenteil hat,
man sich als nicht nicht verhalten kann,
ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren.
Wir kommunizieren also auch nonverbal und unbewusst.
„ Man kann nicht nicht kommunizieren.“
3) nicht nur das sprachliche Verhalten ist bedeutsam
auch das nichtsprachliche Verhalten ist relevant:
jedes Verhalten hat mitteilungscharakter
jedes Verhalten ist Kommunikation
man kann sich nich nichtverhalten
4) Beispiel: Im Wartezimmer:
schweigender Patient, starrt vor sich hin:
nonverbale aussage: „ich möchte nicht angesprochen werden.“
Nicht zu kommunizieren ist also nicht möglich.
Nutzen: Verständnis pathologischer Kommunikation
Beispiel: schizophrener Patient, der Kommunikation vermeiden möchte (unmöglich)
„schizophrenes Dilemma“
Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat.
2) W. versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation.
Da Verhalten kein Gegenteil hat,
man sich als nicht nicht verhalten kann,
ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren.
Wir kommunizieren also auch nonverbal und unbewusst.
„ Man kann nicht nicht kommunizieren.“
3) nicht nur das sprachliche Verhalten ist bedeutsam
auch das nichtsprachliche Verhalten ist relevant:
jedes Verhalten hat mitteilungscharakter
jedes Verhalten ist Kommunikation
man kann sich nich nichtverhalten
4) Beispiel: Im Wartezimmer:
schweigender Patient, starrt vor sich hin:
nonverbale aussage: „ich möchte nicht angesprochen werden.“
Nicht zu kommunizieren ist also nicht möglich.
Nutzen: Verständnis pathologischer Kommunikation
Beispiel: schizophrener Patient, der Kommunikation vermeiden möchte (unmöglich)
„schizophrenes Dilemma“
2. Axiom
1) Jede Kommunikation hat einen Inhalts und einen Beziehungsaspekt,
wobei der letztere den ersteren bestimmt.
2) Der Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln.
3) Der Beziehungsaspekt gibt Aufschluss darüber,
wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird.
4) Bezüglich der Übertragung auf die Kommunikationssituation lässt sich sagen,
dass es keine rein informative Kommunikation gibt.
5) Jede Äusserung enthält einen Beziehungsaussage.
Durch Gestik, Mimik und Tonfall des Sprechers, werden im Angesprochenen verschiedene Reaktionen ausgelöst.
6) Beispiel:
Frau A zu Frau B: „sind die Perlen echt?“
Inhaltsaspekt = Die Frage nach einer Information über ein Objekt.
Beziehungsaspekt =
Abhängig von Beziehung von Frau A zu Frau B,
sowie Ton der Stimme,
Gesichtsausdruck,
Kontext etc.
Mögliche Aussendungen von Frau A:
wohlwollende Freundlichkeit, Neid oder Bewunderung etc.
Mögliche Reaktion von Frau B:
Aussendung akzeptieren (z.B. Als Kompliment)
Aussendung ablehnen (z.B. Als Beleidigung).
Der Aussendung eine andere Definition geben
(z.B. Als Entwertung „Frau A hat anscheinend von nichts eine Ahnung.“)
7)soziale Beziehungsdimension
wie sieht der Sprecher seiner Beziehung zum Gesprächspartner
wie werden die sozialen Rollen interpretiert
8)nonverbale Signale:
Gestik, Mimik, Körperhaltung
Nähe und Distanz
9)Wenn jede Kommunikation einen inhalts- und Beziehungsaspekt beinhaltet und zwar derart,
dass letzterer den ersteren bestimmt,
dann setzt diese soziale Bedeutsamkeit reflexive Denkprozesse voraus.
Kommunikativ umformuliert sind das metakommunikative Prozesse.
10)
Inhalt= information über sachliche Zusammenhänge
Beziehung = soziale Beziehungsdimesion
Kommunikation = Inhalt und soziale rollen und Positionen
Metakommunikation = Kommunikation über Kommunikation
11) Beispiel: Mann und Frau im Auto, Er: es ist grün. Sie: fährst du oder fahre ich.
wobei der letztere den ersteren bestimmt.
2) Der Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln.
3) Der Beziehungsaspekt gibt Aufschluss darüber,
wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird.
4) Bezüglich der Übertragung auf die Kommunikationssituation lässt sich sagen,
dass es keine rein informative Kommunikation gibt.
5) Jede Äusserung enthält einen Beziehungsaussage.
Durch Gestik, Mimik und Tonfall des Sprechers, werden im Angesprochenen verschiedene Reaktionen ausgelöst.
6) Beispiel:
Frau A zu Frau B: „sind die Perlen echt?“
Inhaltsaspekt = Die Frage nach einer Information über ein Objekt.
Beziehungsaspekt =
Abhängig von Beziehung von Frau A zu Frau B,
sowie Ton der Stimme,
Gesichtsausdruck,
Kontext etc.
Mögliche Aussendungen von Frau A:
wohlwollende Freundlichkeit, Neid oder Bewunderung etc.
Mögliche Reaktion von Frau B:
Aussendung akzeptieren (z.B. Als Kompliment)
Aussendung ablehnen (z.B. Als Beleidigung).
Der Aussendung eine andere Definition geben
(z.B. Als Entwertung „Frau A hat anscheinend von nichts eine Ahnung.“)
7)soziale Beziehungsdimension
wie sieht der Sprecher seiner Beziehung zum Gesprächspartner
wie werden die sozialen Rollen interpretiert
8)nonverbale Signale:
Gestik, Mimik, Körperhaltung
Nähe und Distanz
9)Wenn jede Kommunikation einen inhalts- und Beziehungsaspekt beinhaltet und zwar derart,
dass letzterer den ersteren bestimmt,
dann setzt diese soziale Bedeutsamkeit reflexive Denkprozesse voraus.
Kommunikativ umformuliert sind das metakommunikative Prozesse.
10)
Inhalt= information über sachliche Zusammenhänge
Beziehung = soziale Beziehungsdimesion
Kommunikation = Inhalt und soziale rollen und Positionen
Metakommunikation = Kommunikation über Kommunikation
11) Beispiel: Mann und Frau im Auto, Er: es ist grün. Sie: fährst du oder fahre ich.
kritische Würdigung Watzlawiks
1)Vorteile:
keine Reduzierung auf verbale Anteile
Berücksichtugung der nonverbalen Anteile
(Erweiterung der Aufmerksamkeit)
2) Problem für die Pädagogik
unterschiedliche Perspektiven und Orientierungen
3) p. relevante Aspekte wie Motivation, Bewusstsein, Erfahrung und Bedeutung können nicht thematisiert werden
4) Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt (2. Axiom)
bei der Interpretation inhaltlicher Daten muss der soziale Kontext berücksichtigt werden
5) Watzlawick: nicht wie die Sprache die menschliche Beziehungsdimension darstellt,
sondern wie Zeichen das praktische Verhalten von Zeichennutzern beeinflussen
6) Bedeutung der syntaktischen und semantischen Dimension der Kommunikation in sozialen Kontexten (handlungstheoretische Modelle)
1.2 Zum Begriff der Entwicklung
1) Was unter Entwicklung verstanden wird,
ist vertraut und unbekannt zugleich.
2)Begriffe mit Entwicklung weisen auf einen Vorgang hin,
der nicht unbedingt vollständig verstanden wird.
3) Verwendungsweisen des Entwicklungsbegriffs sind zahlreich und mannigfaltig.
4)Teilweise decken sie sich mit Alltagssituationen,
teilweise sind sie so fachlich so speziell, dass sie nur von Fachleuten verstanden werden.
5)Für den Erziehungswissenschaftler ist es wichtig die Konzepte seiner Disziplin zu kennen und zu bedenken,
aber auch die „Alltagstheorien“,
mit denen wir alle uns die Welt erklären zu berücksichtigen.
Charlotte Bühler – Allgemeine Merkmale für Entwicklung bezogen auf den menschlichen Bereich:5 pkt
1) Die Aufeinanderfolge von Leistungen und Verhaltensweisen
2)Durch die Abfolge von Fähigkeiten,
gewinnt der Entwicklungsgedanke an Substanz;
3)daraus ergibt sich eine „Logik der Entwicklung“,
4)Entwicklungsstufen können beschleunigt oder verlangsamt werden,
5)aber es kann keine Entwicklungsstufe übersprungen werden.
Definitionen von Entwicklung
1. Vom „schönen Gefühl, vorwärts gehen zu können“ ;
Wilhelm Dilthey
2. „zunehmende Stimulusunabhänigkeit (Reizunabhänigkeit),
erhöhtem Abstraktionsniveau und
zunehmender Differenzierung“;
Rainer Döbert,
Gertrud Nunner-Winkler
3. –a) parallel zum kindlichen Wachstum ablaufende Aufeinanderfolge und regelhaftes Auftreten gewisser Leistungen und Verhaltensweisen,
verbunden mit einem gewissen Durchschnittsalter. (Bühler)
b)Entwicklungen unterliegen der Beeinflussung der Umwelt,
dies kann zur Beschleunigung oder Verlangsamung führen.
c)Individuelle Unterschiede der Kinder führen zu unterschiedlichem Lerntempo.
Charlotte Bühler
Wilhelm Dilthey
2. „zunehmende Stimulusunabhänigkeit (Reizunabhänigkeit),
erhöhtem Abstraktionsniveau und
zunehmender Differenzierung“;
Rainer Döbert,
Gertrud Nunner-Winkler
3. –a) parallel zum kindlichen Wachstum ablaufende Aufeinanderfolge und regelhaftes Auftreten gewisser Leistungen und Verhaltensweisen,
verbunden mit einem gewissen Durchschnittsalter. (Bühler)
b)Entwicklungen unterliegen der Beeinflussung der Umwelt,
dies kann zur Beschleunigung oder Verlangsamung führen.
c)Individuelle Unterschiede der Kinder führen zu unterschiedlichem Lerntempo.
Charlotte Bühler
Nach James Mark Baldwin (1861-1934) und Jean Piaget (1896-1980):
Stufentheorie oder Entwicklung:
Stufentheorie oder Entwicklung:
1. Deutlich unterschiedliche Entwicklungsfolgen mit unveränderlicher Anordnung
2. Die jeweils niedrigere wird in die höhere integriert
3. Jede Folge stellt ein bestimmtes kognitives Potenzial bereit und dient als Grundlage für die nächste Stufe
4. Jede Folge ist eine eigenständige strukturierte Ganzheit
5. Jede Folge weist im Vergleich zu ihrer Vorgängerin eine subjektadäquatere Äquilibrationsebene
(Individuum entsprechende Gleichgewichtsebene) auf
Entwicklung vollzieht sich in der Zeit
a . das Durchschnittsalter des Erwerbs
Bestimmte Entwicklungsschritte werden
mit einem bestimmten Durchschnittsalter in Zusammenhang gebracht.
=> bestimmte Entwicklungsschritte sind als im Durchschnitt erwartbar, weil individualpsychologische, kulturelle und gesellschaftliche Standards existieren
Bestimmte Entwicklungsschritte werden
mit einem bestimmten Durchschnittsalter in Zusammenhang gebracht.
=> bestimmte Entwicklungsschritte sind als im Durchschnitt erwartbar, weil individualpsychologische, kulturelle und gesellschaftliche Standards existieren
Entwicklung vollzieht sich in Wechselwirkung zwischen Subjekt und Umwelt
1) Die bloße Entfaltung eines Individuums ist nicht nur von den im Individuum angelegten Fähigkeiten abhängig.
2) Außer den genetisch determinierten biologischen Eigenschaften,
wächst das Individuum in ein kulturelles Erbe hinein
und assimiliert dieses.
3) Das kulturelle Erbe besteht aus den angehäuften Erfahrungen einer ethnischen Gruppe,
in dem das Individuum heranwächst
(nach Bourdieu Weitergabe von sozialem oder kulturellem Kapital;
James Mark Baldwin spricht von einem sozialen Erbe).
4) Diesem Erbe kann das Kind nicht entkommen.
5) Nach Baldwin „Es ist in ein System sozialer Beziehungen ebenso hineingeboren wie in eine bestimmte Qualität der Luft.“
++
6) Mensch und Umwelt agieren miteinander
7) es gibt keine einseitige Ausrichtung, also keine reinen verhaltenstheoretischen und reifungstheoretischen Ansätze
2) Außer den genetisch determinierten biologischen Eigenschaften,
wächst das Individuum in ein kulturelles Erbe hinein
und assimiliert dieses.
3) Das kulturelle Erbe besteht aus den angehäuften Erfahrungen einer ethnischen Gruppe,
in dem das Individuum heranwächst
(nach Bourdieu Weitergabe von sozialem oder kulturellem Kapital;
James Mark Baldwin spricht von einem sozialen Erbe).
4) Diesem Erbe kann das Kind nicht entkommen.
5) Nach Baldwin „Es ist in ein System sozialer Beziehungen ebenso hineingeboren wie in eine bestimmte Qualität der Luft.“
++
6) Mensch und Umwelt agieren miteinander
7) es gibt keine einseitige Ausrichtung, also keine reinen verhaltenstheoretischen und reifungstheoretischen Ansätze
Die individuellen Unterschiede der Entwicklung
Die individuellen Unterschiede
Bei dem Aspekt Subjekt-Umwelt-Interaktion spielen folgende Faktoren eine Rolle:
-1) unterschiedliche äußere Faktoren
-2) unterschiedliche biologische Ausstattung
-3) unterschiedlich durchlaufende spezifische Lebensgeschichten,
die sie auf unterschiedliche Art
agieren und
reagieren,
urteilen und
handeln lässt.
Bei dem Aspekt Subjekt-Umwelt-Interaktion spielen folgende Faktoren eine Rolle:
-1) unterschiedliche äußere Faktoren
-2) unterschiedliche biologische Ausstattung
-3) unterschiedlich durchlaufende spezifische Lebensgeschichten,
die sie auf unterschiedliche Art
agieren und
reagieren,
urteilen und
handeln lässt.
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
2) Entwicklung als Tat-Sache:
2) Entwicklung als Tat-Sache:
2) Entwicklung als Tat-Sache:
Stärker als in konkurrierenden Konzepten
wie z.B. Wachstum,
Reifung und auch
Sozialisation
in dem Ausdruck Entwicklung drückt sich
die Eigentätigkeit des Individuums aus.
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
a)deskriptive Wissenschaft
Empirische Analyse und philosophische Reflexion sind sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in dem Entwicklungsbegriff eine unzertrennbare Einheit.
b) präskriptive Wissenschaft
Die normative Frage,
die bei vielen anderen Wissenschaften nicht existent ist,
ist Inhalt der Erziehungswissenschaften.Vergleich von besseren und schlechteren Erziehungsmaßnahmen
a)deskriptive Wissenschaft
Empirische Analyse und philosophische Reflexion sind sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in dem Entwicklungsbegriff eine unzertrennbare Einheit.
b) präskriptive Wissenschaft
Die normative Frage,
die bei vielen anderen Wissenschaften nicht existent ist,
ist Inhalt der Erziehungswissenschaften.Vergleich von besseren und schlechteren Erziehungsmaßnahmen
Es herrscht kein Konsens über den Entwicklungsbegriff innerhalb der Wissenschaftlergemeinschaft.
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
1) Entwicklung als Tatsache:
Durch Rekonstruktion der Lebenspraxis können Entwicklungskonzepte erstellt werden.
2) Entwicklung als Tat-Sache:
Stärker als in konkurrierenden Konzepten wie z.B.
Wachstum,
Reifung, die eher auf biologische Entfaltungsprogramme deuten und
auch Sozialisation, die auf den Prozess der Vergesellschaftung hinweist
drückt sich in der Eigentätigkeit des Individuums aus.
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
a)deskriptive Wissenschaft
Empirische Analyse und philosophische Reflexion sind sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in dem Entwicklungsbegriff eine unzertrennbare Einheit.
b) präskriptive Wissenschaft
Die normative Frage,
die bei vielen anderen Wissenschaften nicht existent ist,
ist Inhalt der Erziehungswissenschaften.Vergleich von besseren und schlechteren Erziehungsmaßnahmen
Entwicklung ist Ziel der Erziehung.Folgende Dreiteilung wird vorgenommen durch
Sozialwissenschaftler David Feldman:
Sozialwissenschaftler David Feldman:
1. Sachverhalte, die wir kennen
Die menschliche Entwicklung vollzieht sich für viele Bereiche stufenförmig, d.h. in deutlich voneinander unterscheidbaren Folgen bzw. in deutlich voneinander abgrenzbaren Denkmustern (z.B. in der moralischen Entwicklung ist eine Stufe, d.h. ein Denkmuster, in deren Mittelpunkt die Vorstellung „Wie du mir, so ich dir“ steht.)
Jede (aufeinanderfolgende) Stufe wird durch ein zusammenhängendes, in sich stimmiges Muster gekennzeichnet.
Die Entwicklung vollzieht sich nicht in einer konstanten, also gleichbleibenden Rate; es gibt Abschnitte schnelleren oder langsameren Fortschreitens.
2. Sachverhalte, die wir wahrscheinlich kennen
Übergänge von Stufe zu Stufe sind geordnet, ein Wechselspiel von Stabilität und Instabilität führt zu einem immer neuen Gleichgewicht; nach Piaget – als Folge von stufenbewahrenden und stufenverändernden Transformationen.
Subjekte werden selbst tätig, konstruieren eigentätig ihre Denkentwicklung, ihre moralische Entwicklung, ihre ästhetische Entwicklung , ihre biographische Entwicklung, d.h. nach Georg Herbert Mead (1863 – 1931) „Das aktive Subjekt interagiert mit einer gleichermaßen aktiven Umwelt.“
3. Sachverhalte, die wir nicht kennen, aber gerne kennen würden
Man kennt nicht den Antrieb für die menschliche Entwicklung; es sind meist geplante Maßnahmen, die Entwicklungsschritte bewirken können.
Man weiß nicht wie Kreativität oder „etwas wirklich Neues“ im Denken entsteht.(z.B. Charlotte Bühlers Tochter/Uhr/Ta,ta)
1) Sachverhalte die wir kennen (Feldmann)
1) Die menschliche Entwicklung vollzieht sich für viele Bereiche stufenförmig,
d.h. in deutlich voneinander unterscheidbaren Folgen
bzw. in deutlich voneinander abgrenzbaren Denkmustern
2) (z.B. in der moralischen Entwicklung ist eine Stufe,
d.h. ein Denkmuster,
in deren Mittelpunkt die Vorstellung
„Wie du mir, so ich dir“ steht.)
3) Jede (aufeinanderfolgende) Stufe wird durch ein zusammenhängendes, in sich stimmiges Muster gekennzeichnet.
4) Die Entwicklung vollzieht sich nicht in einer konstanten,
also gleichbleibenden Rate;
es gibt Abschnitte schnelleren oder langsameren Fortschreitens.
5) Entwicklung formt ein Netz im sinne der ganzheitlichen Entwicklung, wobei die einzelnen Stricke unabhängig bleiben, sofern sie nicht ausdrücklich miteinander in Beziehung gesetzt werden.
d.h. in deutlich voneinander unterscheidbaren Folgen
bzw. in deutlich voneinander abgrenzbaren Denkmustern
2) (z.B. in der moralischen Entwicklung ist eine Stufe,
d.h. ein Denkmuster,
in deren Mittelpunkt die Vorstellung
„Wie du mir, so ich dir“ steht.)
3) Jede (aufeinanderfolgende) Stufe wird durch ein zusammenhängendes, in sich stimmiges Muster gekennzeichnet.
4) Die Entwicklung vollzieht sich nicht in einer konstanten,
also gleichbleibenden Rate;
es gibt Abschnitte schnelleren oder langsameren Fortschreitens.
5) Entwicklung formt ein Netz im sinne der ganzheitlichen Entwicklung, wobei die einzelnen Stricke unabhängig bleiben, sofern sie nicht ausdrücklich miteinander in Beziehung gesetzt werden.
2) Sachverahlte, die wir wahrscheinlich kennen
+1) Übergänge von Stufe zu Stufe sind geordnet,
ein Wechselspiel von Stabilität und Instabilität führt zu
einem immer neuen Gleichgewicht;
2) nach Piaget – hat diesen Vorgang als das Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation bezeichnet;
d. h. als Abfolge von stufenbewahrenden und stufenverändernden Transformationen.
3) Subjekte werden selbst tätig,
konstruieren eigentätig ihre Denkentwicklung,
ihre moralische Entwicklung,
ihre ästhetische Entwicklung,
ihre biographische Entwicklung,
d.h. nach Georg Herbert Mead (1863 – 1931)
„Das aktive Subjekt interagiert mit einer gleichermaßen aktiven Umwelt.“++
ein Wechselspiel von Stabilität und Instabilität führt zu
einem immer neuen Gleichgewicht;
2) nach Piaget – hat diesen Vorgang als das Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation bezeichnet;
d. h. als Abfolge von stufenbewahrenden und stufenverändernden Transformationen.
3) Subjekte werden selbst tätig,
konstruieren eigentätig ihre Denkentwicklung,
ihre moralische Entwicklung,
ihre ästhetische Entwicklung,
ihre biographische Entwicklung,
d.h. nach Georg Herbert Mead (1863 – 1931)
„Das aktive Subjekt interagiert mit einer gleichermaßen aktiven Umwelt.“++
Entwicklung ist Ziel der Erziehung:
3. Sachverhalte, die wir nicht kennen, aber gerne kennen würden
3. Sachverhalte, die wir nicht kennen, aber gerne kennen würden
Man kennt nicht den Antrieb für die menschliche Entwicklung;
es sind meist geplante Maßnahmen,
die Entwicklungsschritte bewirken können.
Man weiß nicht wie Kreativität oder
„etwas wirklich Neues“
im Denken entsteht.
(z.B. Charlotte Bühlers Tochter/Uhr/Ta,ta (Zusammenhang Laut/Ding))
Der Grundbegriff Bildung
Bildung ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff mit einer sehr komplexen Bedeutung.
Es ist schwierig bzw. nicht möglich, eine präzise oder gar einheitliche Definition des Bildungsbegriffs zu finden.
Am ehesten treffen auf Bildung folgende Aussagen zu:
Bildung ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff mit einer sehr komplexen Bedeutung.
Es ist schwierig bzw. nicht möglich, eine präzise oder gar einheitliche Definition des Bildungsbegriffs zu finden.
Am ehesten treffen auf Bildung folgende Aussagen zu:
1. Bildung ist ein lebenslanger Entwicklungsprozess des Menschen, ein aktiver, komplexer und nie abgeschlossener Prozess
2. Bildung kann nicht von außen „hergestellt“ werden sondern ist ein innerer Prozess,
der bei jedem Menschen individuell verläuft
3. Bildung entfaltet und erweitert die geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten des Menschen sowie seine persönlichen und sozialen Kompetenzen
4. Bildung ist auch Urteilsvermögen, kritische Haltung und Reflexion;
Erkenntnisse statt bloßer Kenntnisse und Wissen
5. Bildung erweitert den Horizont und fordert einen reflektierten Umgang mit sich selbst, den anderen und der Welt;
dient der Identitätsbildung
6. Bildung ist Zweck an sich selbst und
darf nicht zu ökonomischen Zwecken missbraucht werden
Auflösungsprozess der Bildung
Nietzsche 1872 kritisiert die Tendenzen zur Verminderung und zur Erweiterung von Bildung. Aus letzterem folgt, dass Bildung nur noch auf nationalökonomische Interessen und Zwecke des Erwerbslebens beschränkt wird.
Aktuell: Effiziensrationalität der Beschleunigung von Bildung und die Orientierung am Kompetenzbegriff machen Bildungsprozesse fraglich.
Aktuell: Effiziensrationalität der Beschleunigung von Bildung und die Orientierung am Kompetenzbegriff machen Bildungsprozesse fraglich.
Kompetenzorientierung in der Bildung z.B. als Reaktion auf Pisa ....Kritikpunkte
Es werden Kompetenzen festgelegt, die innerhalb bestimmter Zeitspannen zu erreichen sind. Durch diese Bildungsstandards sollen die Fortschritte evaluierbar sein.
Aber Beschleunigung vermeidet/verringert Phasen der Reflexion, welche dringend notwendig sind.
Ausrichtungen an Kompetenzen folgen der Effizienz und der gesellschaftlichen Nützlichkeit.
Die Lösung für bessere "Bildung" (nichtwissenschaftliche Bezeichnung) Standards und Tests....
Bildungssystem wird produktorientiert und folgt wirtschaftlichen Kriterien....
IST DAS NOCH BILDUNG???
Aber Beschleunigung vermeidet/verringert Phasen der Reflexion, welche dringend notwendig sind.
Ausrichtungen an Kompetenzen folgen der Effizienz und der gesellschaftlichen Nützlichkeit.
Die Lösung für bessere "Bildung" (nichtwissenschaftliche Bezeichnung) Standards und Tests....
Bildungssystem wird produktorientiert und folgt wirtschaftlichen Kriterien....
IST DAS NOCH BILDUNG???
M. Foucault Technologien aus sich selbst 2007 Verkehrung der Selbstsorge
Moderne Gesellschaften stellen die Fähigkeit Probleme zu lösen in den Vordergrund, um eine befriedigende Lebensführung in wirtschaftlicher und persönlicher Sicht zu erreichen.
Der Mensch übernimmt diese Zielorientierung und fügt sich so unter die Kontrolle der Regierung."Gouvernmentalität"
Folge: während im eigentlichen Bildungsbegriff der Mensch das Subjekt der Sorge und der Aufklärung ist, wird er nun zum "Humankapital, zum Objekt politsich-ökonomisch geplanter Qualifikationsbemühungen.
Das Selbst konstituiert sich nicht mehr in der reflexiven Sorge um sich selbst, sondern vorrangig durch Prozesse der Anpassung.
Der Mensch übernimmt diese Zielorientierung und fügt sich so unter die Kontrolle der Regierung."Gouvernmentalität"
Folge: während im eigentlichen Bildungsbegriff der Mensch das Subjekt der Sorge und der Aufklärung ist, wird er nun zum "Humankapital, zum Objekt politsich-ökonomisch geplanter Qualifikationsbemühungen.
Das Selbst konstituiert sich nicht mehr in der reflexiven Sorge um sich selbst, sondern vorrangig durch Prozesse der Anpassung.
Ökonomisierung des Bildungsbegriffs beinhaltet die Gefahr...
... der Verkürzung des Bildungsbegriffs auf Nutzkalküle, geprägt durch betriebswirtschaftliche Denk- und Handlungsmuster.
Wissenschaftlich könnte der Raum verloren gehen handlungsentlastet über die Möglichkeiten und Grenzen zu forschen und zu reflektieren...
Wissenschaftlich könnte der Raum verloren gehen handlungsentlastet über die Möglichkeiten und Grenzen zu forschen und zu reflektieren...
1. Bildung ist nicht Ausbildung
der Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich aus! ( durch reflexive Auseinandersetzung mit sich selbst, der Welt und in den wechselseitigen Bezügen zu anderen Menschen und Kulturen)
Bildung bewirkt: in uns ruhende Möglichkeiten zu aktivieren, eine bestimmte Haltung zur Welt einzunehmen..unser Leben nach vernünftigen Gesichtspunkten zu führen.
Wir üben ein fragendes denken, durchdenken Probleme gemeinsam und das Existentielle schwingt im Bildungsgedanken mit.
Für W. von Humboldt ist Bildung die Grundlage für jede gelingende Ausbildung, die sich nicht mit bloßer Anwendung des Gelernten zufrieden gibt, sondern den Anspruch des Mitgestalten stellt.
KRITIK: Die Nutzbarmachung von Bildung und ihre Unterordnung unter wirtschaftliche Aspekte fördern Bildung nicht, sondern verhindern den Selbstzweck von Bildung.
AUSBILDUNG wird nur so wichtig gemacht, weil sie die Verwertbarkeit und den Rückfluss von Humankapital sichern soll.
Bildung bewirkt: in uns ruhende Möglichkeiten zu aktivieren, eine bestimmte Haltung zur Welt einzunehmen..unser Leben nach vernünftigen Gesichtspunkten zu führen.
Wir üben ein fragendes denken, durchdenken Probleme gemeinsam und das Existentielle schwingt im Bildungsgedanken mit.
Für W. von Humboldt ist Bildung die Grundlage für jede gelingende Ausbildung, die sich nicht mit bloßer Anwendung des Gelernten zufrieden gibt, sondern den Anspruch des Mitgestalten stellt.
KRITIK: Die Nutzbarmachung von Bildung und ihre Unterordnung unter wirtschaftliche Aspekte fördern Bildung nicht, sondern verhindern den Selbstzweck von Bildung.
AUSBILDUNG wird nur so wichtig gemacht, weil sie die Verwertbarkeit und den Rückfluss von Humankapital sichern soll.
2. Bildung ist die Sorge um sich
Seid der Antike wird Bildung als Möglichkeit gesehen, an sich selbst arbeiten zu können, somit in der Tradition dessen, was die Sorge um sich selbst genannt wird.
NICHT gemeint ist die egoistische Selbstliebe!
Sondern eine Form der Selbstgestaltung der Achtsamkeit, eine Art Praxis der Freiheit, die mit dem Ziel verbinden ist sich selbst zu regieren und nicht regiert zu werden.
Brecht Lob des Lernens " Du musst die Führung übernehmen"
Bildung als umfassende Reflexion auf die wichtigen Dinge im Leben (Ausbildung nur ein Teil davon)
Kants Wunsch nach "Mündigkeit" ist aktuell -
Bildung ist das Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt ( Selbst-, Sozial- und Sachbezug)
NICHT gemeint ist die egoistische Selbstliebe!
Sondern eine Form der Selbstgestaltung der Achtsamkeit, eine Art Praxis der Freiheit, die mit dem Ziel verbinden ist sich selbst zu regieren und nicht regiert zu werden.
Brecht Lob des Lernens " Du musst die Führung übernehmen"
Bildung als umfassende Reflexion auf die wichtigen Dinge im Leben (Ausbildung nur ein Teil davon)
Kants Wunsch nach "Mündigkeit" ist aktuell -
Bildung ist das Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt ( Selbst-, Sozial- und Sachbezug)
3. Bildung ist die Suche nach Erkenntnis
Bildung ist ein leidvoller Prozess, nicht bloße Informiertheit und oberflächliche Halbwissenheit.
Bildung meint Wissen und Erkenntnis.
KRITIK: heute wird Bildung mit Spaß und der Erhöhung von Reizen in Verbindung gebracht - leider nicht mehr mit Erhöhung der Aufmerksamkeit!
ABER die Lust und Liebe (Eros) und das Ringen um Verstehen, die Anstrengung sind ein fester Bestandteil von Bildung.
Bildung meint Wissen und Erkenntnis.
KRITIK: heute wird Bildung mit Spaß und der Erhöhung von Reizen in Verbindung gebracht - leider nicht mehr mit Erhöhung der Aufmerksamkeit!
ABER die Lust und Liebe (Eros) und das Ringen um Verstehen, die Anstrengung sind ein fester Bestandteil von Bildung.
4. Bildung ist ein Sichfremdwerden
Bildung umfasst Transformation an sich selbst: man muss etwas an sich ändern, sich von etwas in Frage stellen lassen. Man muss eine andere Sicht und ein anderes reflexives Selbstverständnis bekommen.
NICHT durch Bildungsprozesse gleich werden!
Bildung ist eine Antwort auf Erfahrung, die wir machen und spielt sich im Zwischenraum von Eigenem und Fremdem ab.
Humboldt sieht das Sichfremdwerden als Voraussetzung für Bildung an, eine Bedingung für Andersdenken und Anders machenkönnen.
Es gibt keine Bedienungsanleitung, man muss es wagen diesen Zwischenraum zu betreten.
NICHT durch Bildungsprozesse gleich werden!
Bildung ist eine Antwort auf Erfahrung, die wir machen und spielt sich im Zwischenraum von Eigenem und Fremdem ab.
Humboldt sieht das Sichfremdwerden als Voraussetzung für Bildung an, eine Bedingung für Andersdenken und Anders machenkönnen.
Es gibt keine Bedienungsanleitung, man muss es wagen diesen Zwischenraum zu betreten.
5. Bildung ist Wartenkönnen und eine Verzögerung
Mensch hat Gründe für sein Handeln, nicht bloße Reize! Er antwortet!
Keine funktional ausgebildete Reiz-Reaktionskette!
Weil: Bildung die unmittelbare und kürzeste Verbindung im Denken, Handeln und Urteilen verzögert. Dadurch wird ein Zeitraum für Erfahrung frei!
Diese Verzögerung ermöglicht statt der bloßen Nutzbarmachung - die Frage nach dem Sinn und der Bedeutung.
KRITIK: Heute ist Warten Zeitverschwendung, aber selbst Adorno impliziert zu Bildung ein Wartenkönnen.
ABER: Warten impliziert schauen, die Aufmerksamkeit auf etwas richten, für etwas Sorgen, ist anstrengend aber konstitutiv für Bildungs- und Erfahrungsprozesse.
Keine funktional ausgebildete Reiz-Reaktionskette!
Weil: Bildung die unmittelbare und kürzeste Verbindung im Denken, Handeln und Urteilen verzögert. Dadurch wird ein Zeitraum für Erfahrung frei!
Diese Verzögerung ermöglicht statt der bloßen Nutzbarmachung - die Frage nach dem Sinn und der Bedeutung.
KRITIK: Heute ist Warten Zeitverschwendung, aber selbst Adorno impliziert zu Bildung ein Wartenkönnen.
ABER: Warten impliziert schauen, die Aufmerksamkeit auf etwas richten, für etwas Sorgen, ist anstrengend aber konstitutiv für Bildungs- und Erfahrungsprozesse.
6. Bildung als kulturelles Gedächtnis
Bildung bedeutet sich immer mit hier, gestern und morgen gleichzeitig auseinanderzusetzen, weil alles miteinander verwoben ist. Bildung des Menschen ragt über seine Lebenszeit hinaus, ist mit der Geschichte verbunden: was früher richtig war muss heute nicht mehr stimmen.
Kulturgüter helfen als Spiegel: in dem das Fremde im Eigenen und die Vergangenheit in der Gegenwart sichtbar wird.
Es geht nicht um die Anhäufung historischen Wissens, sondern um ein vielseitiges Interesse an den Fragen, die zur Orientierung wichtig sind.
ES geht NICHT um den direkten Nutzen, bei der Auseinandersetzung mit kulturellen Gütern.
Kulturgüter helfen als Spiegel: in dem das Fremde im Eigenen und die Vergangenheit in der Gegenwart sichtbar wird.
Es geht nicht um die Anhäufung historischen Wissens, sondern um ein vielseitiges Interesse an den Fragen, die zur Orientierung wichtig sind.
ES geht NICHT um den direkten Nutzen, bei der Auseinandersetzung mit kulturellen Gütern.
Was meint das "Zwischen" im Bildungsverständnis
3. Legen Sie die Bedeutung des „Zwischen“ im Bildungsverständnis dar!
So wie ich es verstanden habe ist das Zwischen der Übergang vom Bekannten zum Unbekannten. In diesem Übergang findet das Hinterfragen der eigenen Sichtweisen und die Reflexion im Bezug auf das neue Unbekannte statt. Das Zwischen ist also die "Transformationsbrücke" auf der die Änderung des Selbst stattfindet.
So wie ich es verstanden habe ist das Zwischen der Übergang vom Bekannten zum Unbekannten. In diesem Übergang findet das Hinterfragen der eigenen Sichtweisen und die Reflexion im Bezug auf das neue Unbekannte statt. Das Zwischen ist also die "Transformationsbrücke" auf der die Änderung des Selbst stattfindet.
Was ist die Imago-Dei-Lehre?
Die Lehre vom Menschen als Ebenbild Gottes
Die Selbstgestaltung im Spielraum der Imago-Lehre bedeutet, dass sich der Mensch selbst gestalten und selbst bilden soll am Bild Gottes orientiert.
Giovanni della Mirandola interpretiert die Schöpfungsgeschichte so, dass Gott den Menschen die Möglichkeit der freien Lebensgestaltung gibt, und zwar in der Form, als dass er sowohl wie ein Mensch, aber auch wie ein Tier oder sogar wie ein Gott leben kann.
Bildung bedeutet in diesem Zusammenhang die Vorstellung vom Menschen, der die Bestimmung hat, sich und sein Leben selbst zu gestalten.
5. Welche Bedeutung hat die Genealogie des Bildungsbegriffs für das Verständnis von Bildung?
Durch die historische Herleitung des Begriffes Bildung werden die unterschiedlichen Bedeutungsschichten sichtbar, die bis heute mitschwingen. Der Bildungsbegriff vereint antikes Gedankengut einer freien Lebensführung und der Selbstsorge, christliche Ebenbildlichkeitsvorstellungen im Spannungsverhältnis von Schöpfer und Geschöpf, die neuzeitliche Vorstellung von der Selbstzweckhaftigkeit des Menschen und die inhaltliche Frage nach geeigneten Gegenständen von Bildungsprozessen. Mit dieser Beschreibung wird die Komplexität des Begriffes deutlich, der den Menschen vom frühen Mittelalter bis zum Spätmittelalter lediglich die Welt- und Selbstgestaltung ermöglichen sollte. Im Spätmittelalter wurde erstmals die Forderung nach Bildung für alle Menschen gestellt. Seine pädagogische Bedeutung erlangte er erst im Zuge der Aufklärung und des Neuhumanismus.
Bildungsverständnis Frankfurter Einsprüche
In den Frankfurter Einsprüchen geht Horkheimer auf den Unterschied zwischen Ausbildung und Bildung ein und beabsichtigt ein Bewusstmachen der Intentionen für die Aufnahme der eigenen Bildung. Es geht ihm um die Unterscheidung zwischen Ausbildung, die wirtschaftlich oder familiär bedingt ausgerichtet auf Titel ist und Bildung, die viel mehr umfasst und will. Sie (die Bildung) wird oftmals angestoßen durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse, Zufälle, die Neugier und Forschungsdrang wecken.
Hier wird auf die Begrüßungsrede an die Erstsemester 1952/53 der Frankfurter Universität durch den damaligen Rektor Max Horkheimer Bezug genommen.
Horkheimer weiß, dass viele der neuen Studenten sich durch das Studium auf einen Beruf vorbereiten wollen. Er weist aber noch auf einen anderen Aspekt hin, dass nämlich ein Studium die persönlichen Anlagen entfalten kann; dass Bildung dazu dient, zur Erfüllung der eigenen Bestimmung zu erlangen. Hiermit spricht er die "Aufgabe" von Bildung an, den Menschen zur Freiheit und zu einer mündigen Lebensgestaltung zu führen.
Hier wird auf die Begrüßungsrede an die Erstsemester 1952/53 der Frankfurter Universität durch den damaligen Rektor Max Horkheimer Bezug genommen.
Horkheimer weiß, dass viele der neuen Studenten sich durch das Studium auf einen Beruf vorbereiten wollen. Er weist aber noch auf einen anderen Aspekt hin, dass nämlich ein Studium die persönlichen Anlagen entfalten kann; dass Bildung dazu dient, zur Erfüllung der eigenen Bestimmung zu erlangen. Hiermit spricht er die "Aufgabe" von Bildung an, den Menschen zur Freiheit und zu einer mündigen Lebensgestaltung zu führen.
6 Momente/ Bestimmungen von Bildung
1. Bildung ist nicht Ausbildung
Bildung und der Mensch sind Selbstzweck und dürfen nicht als Mittel missbraucht werden
ist reflexive Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen und der Welt
ist die Grundlage von Ausbildung
2. Bildung ist die Sorge um sich
dient der Selbstgestaltung und –Verwirklichung
ermöglicht ein selbstbestimmtes, mündiges Leben in der Gemeinschaft mit anderen
hat einen Selbst-, Sozial- und Sachbezug
3. Bildung ist die Suche nach Erkenntnis
der Bildungsprozess ist beides: lust- und leidvoll
die Suche nach Erkenntnissen ist mit inneren Widerständen verbunden
diese Widerstände und ihre Überwindung sind fundamentaler Bestandteil von Bildung
4. Bildung ist ein Sichfremdwerden
Bildung geschieht im Zwischen von Eigenem und Fremdem durch neue Erfahrungen
sie erfordert eine Transformation des Selbst- man muss sich einlassen und ändern können und wollen
dieses ist ein Wagnis und erfordert Mut- es gibt keine „Bedienungsanleitung“ für das Leben
5. Bildung ist ein Wartenkönnen und eine Verzögerung
Bildung sucht nach Gründen und Antworten, nicht nach Reaktionen
die Suche danach erfordert Zeit
in dem Moment der Verzögerung, des Wartens liegt die Ressource der Erkenntnis, dem Erfassen von Sinn und Bedeutung
6. Bildung als kulturelles Gedächtnis
Bildung bewahrt Fragen und mögliche Antworten, die für die Gesellschaft wichtig sind und Orientierung bieten können (in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft)
sich der eigenen Geschichtlichkeit bewusst werden
Umgang mit und Interesse an Kulturinhalten
Entstehung des Bildungsbegriffs
1. Der Begriff Bildung erfuhr während seiner Entwicklung mehrmals einen Bedeutungswandel
2. die Anfänge gehen in die Antike zurück-
am nächsten steht dem deutschen Bildungsbegriff das griechische „paideia“ als Ideal der freien Lebensführung
3. wortgeschichtlich geht der Begriff auf das althochdeutsche „bildunga“ (als Übersetzung von „imaginatio“) und auf das mittelhochdeutsche „bildunge“ der spätmittelalterlichen Mystik zurück;
semantisch- metaphorisch beinhaltet „Bildung“ sowohl das Bilden als Gestaltung als auch die Bildlichkeit (Bild, Abbild, Ebenbild, Gebilde, Nachbildung)
4. Einführung des Begriffs Bildung in die deutsche Sprache durch Meister Eckhart im Spätmittelalter(um 1300) im Geiste der Imago- Dei- Lehre
(der Mensch wird von Gott nach dem Abbild Gottes gebildet)
5. durch Comenius(1592-1670), geprägt durch den Geist der Renaissance und des Humanismus, gelangt Bildung in den Bereich der Pädagogik
> „Entrohung“ des Menschen,
Bildung für alle Menschen
6. im 18./19. Jh. Im Zeitalter der Aufklärung wird der Begriff säkularisiert und der platonischen Bedeutung angenähert:
Ziel der Bildung ist die menschliche Vervollkommnung, Entfaltung und Ermöglichung eines freien, selbstbestimmten Lebens
KANT "Der Mensch als Zweck an sich selbst" ( kann aus kann aus Kausalverhältnissen heraustreten und mündig und frei sein Leben führen) wird durch Humboldt: " Bildung als Zweck an sich selbst"
7. durch Humboldt(1767-1835) wird Bildung zum „Programm“:
Entwicklung eines mehrgliedrigen Schulsystems
Zugang für alle (unabhängig vom sozialen Stand)
Bildung als Zweck an sich, der nicht für andere Zwecke missbraucht werden darf
8. ab dem 19.Jh. wird Bildung zunehmend funktionalisiert:
nationalökonomische Zwecke treten in den Vordergrund
Bildung dient dem Zweck des Erwerbslebens und wird auf bloßes Bildungswissen und Ausbildung reduziert
Lernprozesse werden zur Optimierung auf ihre ökonomische Verwertbarkeit beschleunigt
damit verliert Bildung heutzutage zunehmend ihren eigentlichen Sinn
John Deweys kommunikative Interaktionspädagogik
Kurz-Biographie
3 Pkt
Kurz-Biographie
3 Pkt
geboren 1859 in Burlington/ Vermon
(Charles Darwin veröffentlicht The Origin of Species.)
gestorben 1952 in New York
Explosion von Ivy Mike, der ersten Wasserstoffbombe
Studium: Philosophie und Pädagogik
(Tätigkeiten:
Promotion an der John Hopkins University in Baltimore
Lehre an den Unis von Michigan und Minnesota
Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik, Chicago
Gründung der eigenen Laborschule
Lehrstuhl für Philosophie, New York)
Schwerpunkte: kommunikative Interaktionspädagogik, erfahrungs-basierte Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien, bedeutender Gründer des pädagogischen Pragmatismus
(Charles Darwin veröffentlicht The Origin of Species.)
gestorben 1952 in New York
Explosion von Ivy Mike, der ersten Wasserstoffbombe
Studium: Philosophie und Pädagogik
(Tätigkeiten:
Promotion an der John Hopkins University in Baltimore
Lehre an den Unis von Michigan und Minnesota
Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik, Chicago
Gründung der eigenen Laborschule
Lehrstuhl für Philosophie, New York)
Schwerpunkte: kommunikative Interaktionspädagogik, erfahrungs-basierte Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien, bedeutender Gründer des pädagogischen Pragmatismus
occupations
hat keinen richtige Übersetzung ins Deutsche - meint das Gefühl der alten Siedler - bezeichnet fundamentale berufliche Fähigkeiten , die man brauchte um das Land in Besitz zu nehmen.... ein Hauch von Abenteuer, Freiheit, Selbstvertrauen in das eigene tun
to occupy - engagiert mit etwas beschäftigt sein
to occupy - engagiert mit etwas beschäftigt sein
Dewey: Interaktion
5 pkt
5 pkt
interaktionen: praktische Handlungen
Differenzierung: sachbezogene und soziale Interaktionsprozesse
sachbezogene Interaktionsprozesse:
bezug: objektive Welt
Nutzen: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale Interaktionsprozesse:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
Interaktionsprozesse: gemeinsame Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen
Differenzierung: sachbezogene und soziale Interaktionsprozesse
sachbezogene Interaktionsprozesse:
bezug: objektive Welt
Nutzen: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale Interaktionsprozesse:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
Interaktionsprozesse: gemeinsame Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen
DEWEY: Rolle der Sprache:
4 pkt
4 pkt
Verständigung und Handlungskoordinierung
Voraussetzung für Interaktionsprozesse
aber: praktische Handlungen bilden die Grundlage für Kommunikation
Wichtig: innerhalb von Interaktionen übernimmt die Kommunikation eine Leistungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen (Stabilität)
Voraussetzung für Interaktionsprozesse
aber: praktische Handlungen bilden die Grundlage für Kommunikation
Wichtig: innerhalb von Interaktionen übernimmt die Kommunikation eine Leistungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen (Stabilität)
DEWEYdirekte/ indirekte Handlungsfolgen:
1, 3, 2 pkt
1, 3, 2 pkt
direkte Handlungsfolgen:
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
darüber hinausgehende Auswirkungen
auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind,
spüren die Folgen (öffentlicher Bereich)
Probleme, die dadurch entstehen können,
müssen durch den Staat gelöst werden
(Übertragung auf das System Schule)
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
darüber hinausgehende Auswirkungen
auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind,
spüren die Folgen (öffentlicher Bereich)
Probleme, die dadurch entstehen können,
müssen durch den Staat gelöst werden
(Übertragung auf das System Schule)
DEWEY: Erfahrung:
5 pkt
5 pkt
Erfahrungen:
Resultat von Sachbezogenen und sozialen Interaktionen
primäre Erfahrungen:
Resultat des praktischen Handelns
Fundament für Kommunikations und Reflexionsprozesse
sekundäre Erfahrungen:
Resultat dieser Kommunikations und Reflexionsprozesse
Theorie-Wissen
müssen sich in der Praxis bewähren
Fokus von Dewey Pädagogik:
Handlungen, also nicht das Kognitive
Verlauf der Erfahrung:
Praxis (primäre Erfahrung),
Theorie (sekundäre Erfahrung)
Praxis (Bewährung des Theorie- Wissens)
Resultat von Sachbezogenen und sozialen Interaktionen
primäre Erfahrungen:
Resultat des praktischen Handelns
Fundament für Kommunikations und Reflexionsprozesse
sekundäre Erfahrungen:
Resultat dieser Kommunikations und Reflexionsprozesse
Theorie-Wissen
müssen sich in der Praxis bewähren
Fokus von Dewey Pädagogik:
Handlungen, also nicht das Kognitive
Verlauf der Erfahrung:
Praxis (primäre Erfahrung),
Theorie (sekundäre Erfahrung)
Praxis (Bewährung des Theorie- Wissens)
JOHN DEWEY:
forschendes Lernen:
6 pkt
forschendes Lernen:
6 pkt
kein rein rezeptiver Prozesse.
Inhalte werden nicht nur passiv aufgenommen
kein rein aktiver Prozess
stattdessen: Balance zwischen aktiven und passiven Prozessen
Deweys Anspruch:
Eigenaktivität und Selbstverantwortung
(für den Erfolg des Lernprozesses) des Lernenden steht im Mittelpunkt
umsetzung der kommunikativen und interaktiven Pädagogik in eine konkrete Unterrichtsmethodik
Dewey entwickelte einen prototypischen Ablauf erziehender Unterrichtsprozesse
die verschiedenen Prozesse beeinflussen die Entwicklung und den Erfolg des forschenden Lernens
synonym: erziehender Unterricht = forschender Lernprozess
Inhalte werden nicht nur passiv aufgenommen
kein rein aktiver Prozess
stattdessen: Balance zwischen aktiven und passiven Prozessen
Deweys Anspruch:
Eigenaktivität und Selbstverantwortung
(für den Erfolg des Lernprozesses) des Lernenden steht im Mittelpunkt
umsetzung der kommunikativen und interaktiven Pädagogik in eine konkrete Unterrichtsmethodik
Dewey entwickelte einen prototypischen Ablauf erziehender Unterrichtsprozesse
die verschiedenen Prozesse beeinflussen die Entwicklung und den Erfolg des forschenden Lernens
synonym: erziehender Unterricht = forschender Lernprozess
DEWEY:
Die Fünf Säulen des erziehenden Unterrichts:
5+4pkt
Die Fünf Säulen des erziehenden Unterrichts:
5+4pkt
1. Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
2. Das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. Die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. Die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis: Theorie: Praxis
verbindung von
praxisorienterter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation
beide Komponenten sind unverzichtbar (Einheit)
Die Formel learning by doing ist nur eine unzureichende Umschreibung
Erziehung und unterricht werden durch die Verbindung von primärer und sekundärer Erfahrung zusammen gehalten
2. Das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. Die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. Die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis: Theorie: Praxis
verbindung von
praxisorienterter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation
beide Komponenten sind unverzichtbar (Einheit)
Die Formel learning by doing ist nur eine unzureichende Umschreibung
Erziehung und unterricht werden durch die Verbindung von primärer und sekundärer Erfahrung zusammen gehalten
Beispiele für die 5 Stufen des erziehenden Unterrichts (aus der Laborschule von John Dewey)
5+5+3
5+5+3
John Dewey leitete von 1896 bis 1903 gemeinsam mit seiner Frau einer Laborschule in Chicago –
es wurden neue Unterrichtsmethoden erprobt
Thema der Unterrichtseinheit:
Mehlherstellung (Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren)
Vorbereitung: die Bedeutung von Weizen für die Produktion von Brot wurde kommunikativ erarbeitet
1. Stufe: Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
2. Stufe
Das Problem und das reflektierende Denken
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöster werden, ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
3. Stufe: Tatsachen-Material entdecken
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können,
das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
4. Stufe
Hypothese und vorgeschlagene Lösung des Problems
Der Plan Weizenkörner mit dem Handmörser zerstampfen und zermahlen
Hypothese: unbewiesene Annahme, das Problem lösen zu können (vermutet Lösung)
gemeinsame Entwicklung einer Hypothese: soziale Kommunikation
5. Stufe
Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.tta
Kommentar von John Dewey:
In der Werkstattarbeit und in allen solchen fällen werden die Kinder (in Kommunikationsprozessen) dahin geführt, einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist, sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate), bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
es wurden neue Unterrichtsmethoden erprobt
Thema der Unterrichtseinheit:
Mehlherstellung (Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren)
Vorbereitung: die Bedeutung von Weizen für die Produktion von Brot wurde kommunikativ erarbeitet
1. Stufe: Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
2. Stufe
Das Problem und das reflektierende Denken
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöster werden, ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
3. Stufe: Tatsachen-Material entdecken
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können,
das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
4. Stufe
Hypothese und vorgeschlagene Lösung des Problems
Der Plan Weizenkörner mit dem Handmörser zerstampfen und zermahlen
Hypothese: unbewiesene Annahme, das Problem lösen zu können (vermutet Lösung)
gemeinsame Entwicklung einer Hypothese: soziale Kommunikation
5. Stufe
Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.tta
Kommentar von John Dewey:
In der Werkstattarbeit und in allen solchen fällen werden die Kinder (in Kommunikationsprozessen) dahin geführt, einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist, sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate), bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
DEWEY: Bsp:
1. Stufe:
5 pkt
1. Stufe:
5 pkt
Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner
Kinder sammeln praktische Erfahrungen
sie spüren ihre Eigenaktivität
Aufgabe des Lehrers:
indirekte Steuerung der praktischen Handlungsprozesse durch Beeinflussung der situativen Bedingungen
(keine direkten Instruktionen)
DEWEY: Bsp:
2. Stufe
6 pkt
2. Stufe
6 pkt
Das Problem und das reflektierende Denken
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöste werden,
ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weisses Mehl wird
es ergibt sich für die Kinder ein Reales Problem
dieses Problem muss gelöste werden,
ehe weiter Handlungen erfolgen können
Prozess der praktischen Arbeit unterbrochen
die Schüler beginnen mit der Reflexion
DEWEY: Bsp.:
3. Stufe:
5 pkt
3. Stufe:
5 pkt
Tatsachen-Material entdecken
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können, das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
In und ausserhalb der Schule suchen die Kinder Informationen,
die helfen können, das Problem zu lösen
das Problem wird lokalisiert
aus verschiedenen Informationsquellen
(Erfahrungen innerhalb der Gruppe, Bücher, hinweise von Erwachsenen) wird Wissen generiert
(heute: Internetrecherche)
Grundlage für den ersten Lösungsversuch
DEWEY: Bsp:
5. Stufe
3 pkt
5. Stufe
3 pkt
Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.
1. Ergebnis: Das produzierte Mehl ist nicht weiss
es ist relativ grob und enthält braune Teilchen
Das Ergebnis ist noch unbefriedigend
Die Schüler müssen erkennen, was noch fehlt
Konsequenz: neues Problem – neue Lösung (neue Hypothese)
neuen Hypothese:
Das grobe Mehl wird feiner, wenn man es durchsiebt
erneute Erprobung der Praxis:
Das Mehl wird zwar feiner, aber immer noch nicht weiss.
Konsequenz: neue Hypothese
verbesserte Problemlösung:
Bessere Idee: das Mehl durch ein Musselintuch (sog. Käsetuch) sieben
Ergebnis:
Es entsteht am Ende blütenweisses Mehl.
DEWEY: Bsp.: Kommentar von John Dewey:
2 pkt
2 pkt
In der Werkstattarbeit und in allen solchen fällen werden die Kinder (in Kommunikationsprozessen) dahin geführt,
einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist,
sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate),
bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
einen Plan selbst zu entwerfen.
Soweit dies möglich ist,
sollen die Kinder den Plan und die Durchführung zuerst geistig durchdenken, reflektieren (und gemeinsam besprechen und berate),
bevor der Plan dann praktisch ausgeführt wird.
John Dewey –Zentrale Aussagen
kommunikative Interaktionspädagogik
kommunikative Interaktionspädagogik
-forschendes Lernen:
-Interaktion und Kommunikation
-aktiv-passiver Prozess
-beide Seiten des Lernens müssen ausbalanciert sein
-Lernen geht immer vom Lernenden aus
-Eigenaktivität
-Selbstverantwortung für gelingende soziale Lernprozesse
Theodor W. Adorno(1903-1969)
Dialektik der Bildung
ADORNO unterzieht den Bildungsbegriff einer scharfen Kritik.
Dialektik der Bildung
ADORNO unterzieht den Bildungsbegriff einer scharfen Kritik.
1. Anstatt zur Freiheit und Humanität zu Führen, setzen sich Inhumanität und Herrschaft durch: die Vernunft will über die Natur herrschen, diese rational technisch unterwerfen. (Instrumentelle Vernunft)=> je mehr der Mensch aus der Natur raus kommt, desto mehr herrscht das System über ihn.
2. Ziel der Aufklärung zunächst: Befreiung von Angst und Aberglaube =>Herrschaft über die Natur, auch in wissenschaftlicher Zurichtung. Natur wird zum Gegenstand der Erkenntnis
3. identifizierendes Denken will alles analysieren , ordnen, vermessen, gliedern ...und nichts außerhalb soll es geben.
Die Herrschaft über die Natur wird zugleich die Herrschaft über die Natur des Menschen.
4. Der Mensch wird von der Natur entfremdet
5. Das Denken verarmt, versachlicht... menschliche Erfahrungen verarmen...
6. Kritik an der Aufklärung: scheitern derselben: es wurde Fortschritt durch Vernunft versprochen, aber die menschheit ist dennoch in Unmenschlichkeit verfallen (der Gipfel "Holocaust).
7. Kunst könnte die verlorene Verbindung Mensch-Welt wieder herstellen...stellt das chaotische, vielseitige entgegen der Ordnnung und dem Bekannten...
2. Ziel der Aufklärung zunächst: Befreiung von Angst und Aberglaube =>Herrschaft über die Natur, auch in wissenschaftlicher Zurichtung. Natur wird zum Gegenstand der Erkenntnis
3. identifizierendes Denken will alles analysieren , ordnen, vermessen, gliedern ...und nichts außerhalb soll es geben.
Die Herrschaft über die Natur wird zugleich die Herrschaft über die Natur des Menschen.
4. Der Mensch wird von der Natur entfremdet
5. Das Denken verarmt, versachlicht... menschliche Erfahrungen verarmen...
6. Kritik an der Aufklärung: scheitern derselben: es wurde Fortschritt durch Vernunft versprochen, aber die menschheit ist dennoch in Unmenschlichkeit verfallen (der Gipfel "Holocaust).
7. Kunst könnte die verlorene Verbindung Mensch-Welt wieder herstellen...stellt das chaotische, vielseitige entgegen der Ordnnung und dem Bekannten...
Kritik an der Kulturindustrie
1. Totalität und Massenbetrug
2. Produkte sind auf Konsum, auf Massen ausgerichtet
3. Beeinflussung und Manipulation der Menschen;
„Fesselung des Bewusstseins“
4. Bedürfnissteuerung und Nivellierung
5. Bildung und Kunst dienen der Unterhaltung und Zerstreuung
6. Folge:
Verlust des Widerstands, des selbstständigen und kritischen Denkens
7. Anpassung an und Einvernehmlichkeit der Menschen mit diesem Zustand (Sozialisierung) - Flucht vor dem Gedanken an Widerstand
Es gibt nach ADORNO kein Zurück mehr-
die ursprüngliche Bildung ist verloren.
Sie kann nur noch als Antithese, als Kritik zur Halbbildung und kritische Reflexion auf Gesellschaft dienen.
sozialisierte Halbbildung (aktuell??)
Kulturindiústrie sozialisiert den Menschen, lässt Bedürfnisse und Erwartungen entstehen , dadurch etablieren sich Sehgewohnheiten und standardisierte Wahrnehmungen. Beschleunigung und Wechsel prägen die Spaßkultur und verhindern responsives, verzögerndes Verhalten: der Mensch kann die Welt nicht mehr durchdringen
=> die Bildungsidee ist entleert
=> die Bildungsidee ist entleert
erkläre Kritik an der Kulturindustrie
in Ihren Beiträgen wird deutlich, was den Kern der Kritik Adornos an der Kulturindustrie ausmacht:
Durch die Verdinglichung von Bildungsgütern sowie ihre Anpassung an Marktmechanismen werden Bildungserfahrungen, als Veränderung des Bewusstseins in der Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Fremden, verhindert.
Viele Grüße
Durch die Verdinglichung von Bildungsgütern sowie ihre Anpassung an Marktmechanismen werden Bildungserfahrungen, als Veränderung des Bewusstseins in der Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Fremden, verhindert.
Viele Grüße
Scheitern bereits in der Bildungsidee verankert, warum?
ursprüngliche Gedanken der Bildung, 6 Momente für Bildung,
keinen bestand mehr- BIldung wir Halbbildung und so unter dem heutigen Zustand zum Scheitern verurteilt
[Was Adorno betrifft, setzt genau hier seine Kritik an:
eine dem wahren Bildungsbegriff entfremdete "Halbbildung" ist entstanden, und sie ist gesellschaftlich anerkannt (-> Kritik an der Kulturindustrie).
Das Ziel von Bildung: Einstellungsänderung gegenüber sich selbst, Mitmenschen und der Welt und: Ermöglichung der Freiheit und Selbstbestimmung im Denken und Handeln wird durch diese Entwicklung verfehlt.]
keinen bestand mehr- BIldung wir Halbbildung und so unter dem heutigen Zustand zum Scheitern verurteilt
[Was Adorno betrifft, setzt genau hier seine Kritik an:
eine dem wahren Bildungsbegriff entfremdete "Halbbildung" ist entstanden, und sie ist gesellschaftlich anerkannt (-> Kritik an der Kulturindustrie).
Das Ziel von Bildung: Einstellungsänderung gegenüber sich selbst, Mitmenschen und der Welt und: Ermöglichung der Freiheit und Selbstbestimmung im Denken und Handeln wird durch diese Entwicklung verfehlt.]
Zusammenhang Bildung und Kultur
Sie weist einen Doppelcharakter auf: einerseits "Geisteskultur" als zweckfreie Auseinandersetzung mit der Welt, andererseits "Gestaltung des realen Lebens".
Bildung steht auch für die Aneignung und Auseinandersetzung mit Kultur durch den Einzelnen. Als ein Verhältnis zur Welt, das weder durch Anpassung an die Welt noch durch völlige Distanz bestimmt ist.
Aber da laut Adorno: Kultur zur Massenware wird, in die Geisteskultur abgedriftet wird, ohne den Bezug zum realen Leben zu Erhalten, findet keine Auseinandersetzung zwischen beiden mehr statt. Bildungsentleerung
Was ist Halbbildung
Unter Halbbildung versteht Adorno nicht den Weg zur Bildung,sondern ihre Auflösung.
Die kritische Haltung des Menschen geht verloren, Bildungsinhalte werden an das Bewusstsein angepasst. Halbgebildete wollen sich nicht mit einer Sache auseinandersetzen, sie wollen Sie nur wissen.
Kultur wird nicht um ihres Inhaltes Willen betrachtet, sondern nur um mitreden zu können und um selbst gesehen zu werden. Damit stillt der Mensch sein Geltungsbedürfnis.
Im Gegensatz zum Ungebildeten ist der Halbgebildete aber nicht mehr in der Lage, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln.
Die kritische Haltung des Menschen geht verloren, Bildungsinhalte werden an das Bewusstsein angepasst. Halbgebildete wollen sich nicht mit einer Sache auseinandersetzen, sie wollen Sie nur wissen.
Kultur wird nicht um ihres Inhaltes Willen betrachtet, sondern nur um mitreden zu können und um selbst gesehen zu werden. Damit stillt der Mensch sein Geltungsbedürfnis.
Im Gegensatz zum Ungebildeten ist der Halbgebildete aber nicht mehr in der Lage, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln.
der halbgebildete
Es geht nur um ökonomische Sicherheiten. Hier geht es um ein immer mehr, was man sich alles kaufen kann. Mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Kinder(Besitz). Das wirkliche Wissen geht verloren. Man genießt Kulturveranstaltungen um gesehen zu werden, um seine Netzwerke zu vergrößern, aus denen man sich dann auch wieder Vorteile erhofft und verschafft. Kinder müssen in der Schule gute Noten hervorbringen, damit sie einen guten Abschluss schaffen und somit eine gute Ausbildung absolvieren(Studium). Hier geht es nicht um wirkliches Wissen sondern möglichst viel in möglichst kurzer Zeit, möglichst schnell der Wirtschaft als Subjekt(Objekt) zur Verfügung zu stehen. Kritik ist unerwünscht. Funktionieren ist die Devise.
LG
LG
Beschreiben Sie das antinomische Wesen von Bildung
Antinomisch bedeutet „widersprüchlich“. Widersprüchlich ist das Wesen von Bildung, weil Bildung das Versprechen nicht einlöst, das es gibt. Es verspricht Bildung für alle und kann dies doch nicht halten, weil das Proletariat ausgegrenzt wird. Bildung hat die Freiheit und Gleichheit aller zur Voraussetzung und zum Ziel, erreicht über das Bildungsmonopol jedoch nur die, die Gleicher sind als andere.
Bildung ist also nur Halbbildung. Antinomisch ist das Wesen deshalb, weil der Begriff Bildung bei der Berücksichtigung aller Fakten aussagt, dass es Bildung nicht gibt. Bildung ist eine Antithese und die Formel könnte lauten:
wenn: Bildung = Halbbildung
und: Halbbildung ≠ Bildung
gleich: Bildung ≠ Bildung
aktuelle Bedeutung Adornos
Meiner Meinung nach ist es auch heute noch so, wie Adorno das Problem beschreibt:
Theoretisch ist Bildung für alle und in gleichem Maße möglich. Sieht man aber die Realität, drängen soziale Unterschiede schon viele dazu statt z.B. zu studieren eine Ausbildung anzufangen.
Auf der anderen Seite zeigen sich diejenigen die es "sich leisten können".
Ein Studium gehört dazu,auch wenn man eigentlich keine Lust dazu hat. Immerhin kann man sich hinterher Doktor, Master usw.nennen, was wiederum zu höheren Einnahmen führt.
Außerdem schindet so ein Titel ja schon Eindruck und zeigt unausgesprochen, das derjenige Ahnung haben muss!
Dann muss man aber auch die "Öffentlichkeitsarbeit" leisten, die"seinem Stand entspricht". Schließlich will man mitreden können.
Der Typus des Halbgebildeten
1. keine Vertiefung oder Anstrengung durch Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten;
es reicht bloße Informiertheit und
unreflektiertes Wiedergeben von Oberflächlichkeiten
2. schmückt sich mit „angesagten“ Konsumgütern,
will „mitreden“ können (Nutzen und Prestigegewinn)
3. beharrt auf seinem Halbwissen;
Besserwisserei-
lässt sich nicht auf nonkonformistische Inhalte ein
Realität
1. Bildung ist zur Halbbildung geworden
2. Freiheit und Gleichheit der Bürger wurde nicht realisiert
(das Bürgertum setzte sich vom Proletariat ab)
3. Bildung wird funktionalisiert zu einem Berechtigungswesen,
einem staatlichen System von Prüfungen und Zertifikaten,
die vermeintliche Test- und Messbarkeit suggerieren
4. Bildung als „Mittel zum Zweck“,
als Ware mit Marktwert,
als Unterscheidungsmerkmal von „Gebildeten“ und „Ungebildeten“
5. Sinnentleerung der Bildung
6. führt zu Vermarktung von Bildung durch die Konsumindustrie
Halbbildung
1. Bildung wurde während des Neuhumanismus
zu einer Lebensform der „legitimen Kultur“
2. Bildung und Kultur vereinen ursprünglich beide Spannungselemente:
a) Geisteskultur
(autonome Sphäre der reflexiven Auseinandersetzung mit sich und der Welt als Selbstzweck)
b) Handlungskultur
(Gestaltung des realen Lebens, Bezug zur realen Welt)
3. beides sollte ausgeglichen enthalten sein
(also weder ein Rückzug in die Geisteswelt mit Ausblendung der Realität noch
ein reiner Dienst zur Erfüllung ökonomischer bzw. gesellschaftlicher Zwecke)
4. das Gegenteil ist der Fall:
der bildungstheoretische Anspruch und
die empirische Wirklichkeit gingen unvereinbar auseinander,
da Bildung einseitig wurde und ihr grundlegendes Element der Spannung sich auflöste >
sie entwickelte sich zur Halbbildung
5. das Scheitern der Bildungsidee ist in ihrem Begriff angelegt:
historische Entwicklung der Halbbildung
bürgerliche Gesellschaft redet über Freiheit und Gleichheit, lebt sie aber nicht
Bildung nicht für alle
Geisteskultur wird geschaffen, als freier Raum für die Auseinandersetzung mit der Welt, sie verschleiert Ungerechtigkeit und legitimiert die Herrschaftsstrukturen. Nur als Geisteskultur steht sie in keiner Spannung zum wirklichen Leben, trotzdem ist sie Bestandteil der Ordnung des Systems.
Es ensteht die Funktionalisierung von Bildung mit Tests, Ausbildungen usw.
Bildung bringt Privilegien, einen sozialen Status und ist somit entleert. Kulturgüter als massenware entstehen.
Bildung nicht für alle
Geisteskultur wird geschaffen, als freier Raum für die Auseinandersetzung mit der Welt, sie verschleiert Ungerechtigkeit und legitimiert die Herrschaftsstrukturen. Nur als Geisteskultur steht sie in keiner Spannung zum wirklichen Leben, trotzdem ist sie Bestandteil der Ordnung des Systems.
Es ensteht die Funktionalisierung von Bildung mit Tests, Ausbildungen usw.
Bildung bringt Privilegien, einen sozialen Status und ist somit entleert. Kulturgüter als massenware entstehen.
Dialektik der Aufklärung
1. Widerspruch der Aufklärung:
Versprechen des Fortschritts und der Humanität durch Vernunft- in der Realität jedoch Verfall in die Unmenschlichkeit (Scheitern der Aufklärung)
2. Begründung dafür:
die Dominanz der „instrumentellen Vernunft“
-eine zweckrational bestimmte Vernunft,
die die Herrschaft über Welt und Natur
(und damit auch über den Menschen) anstrebt
(>Verobjektivierung der Natur)
3. Folge:
die rationale Zurichtung der Natur lässt keinen unmittelbaren Zugang mehr zur Welt zu
(„der Animismus hatte die Sache beseelt, der Industrialismus versachlicht die Seelen“)
4. Resultat:
-Verarmung der Seele und menschlicher Erfahrungen
-Entfremdung von Welt und Natur
-Trennung von Geist(Verstand) und Seele
5. Gegenpol dazu:
die Kunst
Formulieren Sie einen Satz, der die Unterscheidung von Föderalismus und Korporatismus trennscharf verdeutlicht.
Förderalismus:
Föderalismus bezieht sich auf die Aufgaben- u. Kompetenzverteilung auf rein staatlicher Ebene zwischen einem Gesamtstaat und Gliedstaaten;
Korporatismus:
Korporatismus bezieht sich auf die Einbindung nicht-staatlicher Interessengruppen in die Politikgestaltung durch Übertragung hoheitlicher Aufgaben.
Föderalismus bezieht sich auf die Aufgaben- u. Kompetenzverteilung auf rein staatlicher Ebene zwischen einem Gesamtstaat und Gliedstaaten;
Korporatismus:
Korporatismus bezieht sich auf die Einbindung nicht-staatlicher Interessengruppen in die Politikgestaltung durch Übertragung hoheitlicher Aufgaben.
Tags: Förderalismus, Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
In welches Verhätnis zueinander stehen Staat, Bund und Länder? Sind diese Begriffe oder auch nur zwei dieser Begriffe synomym verwendbar?
Staat: eine Einheit, die sich aus Bund und Ländern zusammensetzt
Bund: staatliche Gemeinschaft, die sich aus den Einzelstaaten (Bundesländern) zusammensetzt
Länder: Einzelstaaten, mit allen staatlichen Hoheitsrechten
Art. 30 und 70 ff GG regeln die Hoheitsrechte der Länder und damit auch die Hoheitsrechte des Bundes
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das GG keine anderen Regelungen trifft. Das Grundgesetz muss daher also, dem Bund seine Kompetenzen ausdrücklich zuweisen.
Kein Begriff ist das Synomym eines anderen Begriffs!
staatliche Aufgaben werden durch den Bund und die Länder wahrgenommen
Bund: staatliche Gemeinschaft, die sich aus den Einzelstaaten (Bundesländern) zusammensetzt
Länder: Einzelstaaten, mit allen staatlichen Hoheitsrechten
Art. 30 und 70 ff GG regeln die Hoheitsrechte der Länder und damit auch die Hoheitsrechte des Bundes
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das GG keine anderen Regelungen trifft. Das Grundgesetz muss daher also, dem Bund seine Kompetenzen ausdrücklich zuweisen.
Kein Begriff ist das Synomym eines anderen Begriffs!
staatliche Aufgaben werden durch den Bund und die Länder wahrgenommen
Tags: Bund und Länder, Staat
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Was ist gemeint, wenn Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe bezeichnet wird?
Berufsbildung ist eine öffentliche Aufgabe, weil sie weder eine rein staatliche noch eine rein private Angelegenheit darstellt, sondern ein Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen ist.
Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe zu verstehen bedeutet die gemeinschaftliche Verantwortlichkeit von Staat, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden in Bezug auf das System der Berufsbildung im Interesse der Öffentlichkeit = Großteil der Bevölkerung.
Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe zu verstehen bedeutet die gemeinschaftliche Verantwortlichkeit von Staat, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden in Bezug auf das System der Berufsbildung im Interesse der Öffentlichkeit = Großteil der Bevölkerung.
Tags: Berufsausbildung öffentliche Aufgabe
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Erklären Sie mit eigenen Worten, was sich hinter dem Begriff Neokorporatismus verbirgt!
Neokorporatismus ist die Einbindung von organisierten Interessen in die Poltik und ihre Teilhabe an der Formulierung und Ausführung von politischen Entscheidungen.
Neokorporatismus bedeutet die Übertragung und Einbindung (Inkorporierung) hoheitlicher Aufgaben, auf nicht staatliche- Akteure in die Politik. Diese Akteure werden in Entscheidungs, Durchführungs und Kontrolprozesse einbezogen. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Sozialpartnern basiert auf dem Konsensprinzip. Der Rahmen indem dies geschieht, wird durch den Staat vorgegeben.
Neokorporatismus bedeutet die Übertragung und Einbindung (Inkorporierung) hoheitlicher Aufgaben, auf nicht staatliche- Akteure in die Politik. Diese Akteure werden in Entscheidungs, Durchführungs und Kontrolprozesse einbezogen. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Sozialpartnern basiert auf dem Konsensprinzip. Der Rahmen indem dies geschieht, wird durch den Staat vorgegeben.
Tags: Neokorporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Aufgaben übernimmt der Staat im schulischen Bildungswesen und durch wen werden die staatlichen Aufgaben wahrgenommen? Begründen Sie Ihre Antwort mit dem GG!
staaliche Schulaufsicht: Art. 7 GG
= Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Leitung und Planung
= Festlegung der Ausbildungsgänge und Unterrichtsziele
Wahrnehmung durch die Länder
Chancengleichheit: Art 3 Abs. 3 GG
Wahrnehmung durch die Länder
Koordination der Schulpolitik:
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) seit 1949
Prinzip der freiwillgen Zusammenarbeit
verfassungsrechtlich nicht bindend
Wahrnehmung durch die Länder
innere Schulangelegenheiten:
Festlegung der Ziele und Inhalte des Unterrichts
Ausbildung, Einstellung und Finanzierung der Lehrer
strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens
Wahrnehmung durch die Länder
äußere Schulangelegenheiten:
Errichtung und Erhalt des Schulgebäudes
Einstellung und Finanzierung des nicht lehrenden Personals
kommunale Schulentwicklungsplanung
Wahrnehmung durch die Kommunen
der Bund hat keinerlei Kompetenzen im Bereich des schulischen Bildungswesens
= Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Leitung und Planung
= Festlegung der Ausbildungsgänge und Unterrichtsziele
Wahrnehmung durch die Länder
Chancengleichheit: Art 3 Abs. 3 GG
Wahrnehmung durch die Länder
Koordination der Schulpolitik:
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) seit 1949
Prinzip der freiwillgen Zusammenarbeit
verfassungsrechtlich nicht bindend
Wahrnehmung durch die Länder
innere Schulangelegenheiten:
Festlegung der Ziele und Inhalte des Unterrichts
Ausbildung, Einstellung und Finanzierung der Lehrer
strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens
Wahrnehmung durch die Länder
äußere Schulangelegenheiten:
Errichtung und Erhalt des Schulgebäudes
Einstellung und Finanzierung des nicht lehrenden Personals
kommunale Schulentwicklungsplanung
Wahrnehmung durch die Kommunen
der Bund hat keinerlei Kompetenzen im Bereich des schulischen Bildungswesens
Tags: Kompetenzen, staatliche Aufgaben im schulischen Bildungswesen
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Definieren Sie den Terminus: förderaler Staat!
Ein förderaler Staat ist ein Staat, der Entscheidungs- und Handlungskompetenzen teilweise auf autonome oder teilautonome Gliedstaaten überträgt.
Staatliche Aufgaben werden in Deutschland durch das GG an Bund und Länder übertragen.
Staatliche Aufgaben werden in Deutschland durch das GG an Bund und Länder übertragen.
Tags: förderaler Staat
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Begründen Sie, warum an dem uneinheitlichem ländereigenen Schulsystem festgehalten wird?
Gemäß Art. 30 und 70 GG sind die Länder für die Gesetzgebung im schulischen Bildingswesen zuständig. Dies kann nur durch eine GGänderung geändert werden.
Tags: Kulturhoheit
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Was bedeuten die Termini "Kulturhoheit" und "Kulturautonomie" der Länder
Mit Kulturhoheit ist die Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und -verwaltung (Schule und Hochschule) gemeint.
Die Kulkturhoheit ergibt sich aus Art. 30 und 70 GG.
Kulturhoheit = Kulturautonomie
Die Kulkturhoheit ergibt sich aus Art. 30 und 70 GG.
Kulturhoheit = Kulturautonomie
Tags: Kulturautonomie, Kulturhoheit
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Wem obliegt die Gesetzgebungskompetenz für den betrieblichen Teil der beruflichen Erstausbildung? Begründen Sie warum das so ist anhand des GG.
Die Gesetzgebungskompetenz für den betrieblichen Teil der beruflichen Erstausbildung (betriebliche Erstausbildung) liegt beim Bund.
Mit der Verabschiedung des BBiG macht der Bund von seinem Recht gebrauch, die betriebliche Ausbildung zu regeln, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.Art 74 Abs. 1 Nr.11 GG
Mit der Verabschiedung des BBiG macht der Bund von seinem Recht gebrauch, die betriebliche Ausbildung zu regeln, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.Art 74 Abs. 1 Nr.11 GG
Tags: Gesetzgebungskompetenz betriebliche Ausbildung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welches Gesetz regelt bundesweit einheitlich für den betrieblichen Teil der beruflichen Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf? Wer erlässt dieses Gesetz?
Berufsbildungsgesetz BBiG
Bundestag verabschiedet das (Bundes-)Gesetz
Bundesministerien erlassen als Rechtsverordnungen Ausbildungsordnungen für die anerkannten Ausbildungen
Bundestag verabschiedet das (Bundes-)Gesetz
Bundesministerien erlassen als Rechtsverordnungen Ausbildungsordnungen für die anerkannten Ausbildungen
Tags: berufliche Ausbildung, Gesetz
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Definieren Sie den Terminus "Kooperativer Förderalismus". Nennen Sie zwei Institutionen, deren Arbeit es Bund und Ländern ermöglicht, aufeinander abgestimmte bildungspolitische Entscheidungen zu treffen.
"Kooperativer Förderalismus": Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern und zwischen den Ländern (Bund-Länder-Politikverflechtung) für die Rahmenbedingungen bildungspolitischen Handelns
Institutionen:
KMK Kultusministerkonferenz
BLK Bund-Länder Koordinierungsausschuss beheimatet bei der KMK
Institutionen:
KMK Kultusministerkonferenz
BLK Bund-Länder Koordinierungsausschuss beheimatet bei der KMK
Tags: Kooperativer Förderalismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Kulturhoheit der Länder (Lernkarte)
Bezeichnet die primäre Zuständigkeit der deutschen Bundesländer zur Gesetzgebung und Verwaltung in den Bereichen Bildungs- und Kulturpolitik (Schul- und Hochschulwesen, Rundfunk, Fernsehen, Kunst).
Die Kulturhoheit der Länder ergibt sich im deutschen Föderalismus aus der Kompetenzregelung des Grundgesetzes.
GG Art. 30
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
GG Art. 70
(1) Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht.
Die Kulturhoheit der Länder ergibt sich im deutschen Föderalismus aus der Kompetenzregelung des Grundgesetzes.
GG Art. 30
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
GG Art. 70
(1) Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht.
Tags: Kulturhoheit der Länder
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bundeszuständigkeit im Bildungswesen (Lernkarte)
Die Zuständigkeit des Bundes im Bildungswesen beschränkt sich auf die außerschulische Berufsbildung und die Ausbildungsförderung (gemäß Art. 74 (1) Nr. 11, 12, 13 GG).
Für den Bereich der betrieblichen Ausbildung ist der Bund im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung, Art. 72 (1) GG und Art. 74 (1) Nr. 11, zuständig, da er mit der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes von seinem Recht der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz Gebrauch gemacht hat. Mit dem BBiG regelt der Bund also die betriebliche Ausbildung, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.
Bundesgesetze im Bildungswesen sind z.B.
* BBIG (Berufsbildungsgesetz),
* AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz),
* BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz)
* SGB III (Weiterbildungsregelungen im Sozialgesetzbuch)
Für den Bereich der betrieblichen Ausbildung ist der Bund im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung, Art. 72 (1) GG und Art. 74 (1) Nr. 11, zuständig, da er mit der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes von seinem Recht der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz Gebrauch gemacht hat. Mit dem BBiG regelt der Bund also die betriebliche Ausbildung, die traditionell dem Recht der Wirtschaft zugerechnet wird.
Bundesgesetze im Bildungswesen sind z.B.
* BBIG (Berufsbildungsgesetz),
* AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz),
* BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz)
* SGB III (Weiterbildungsregelungen im Sozialgesetzbuch)
Tags: Bundeszuständigkeit im Bildungswesen
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Landeszuständigkeit im Bildungswesen (Lernkarte)
Die Länder sind nach den Artikeln 30 und 70 GG zuständig für die Schulgesetzgebung in der BRD.
·Art. 7 GG überträgt die Schulaufsicht auf den Staat. Die Ausführung dieser staatlichen Verpflichtung liegt bei den Ländern
·Zuständigkeiten: Schulgesetz, Schulaufsicht über das Land, innere Angelegenheiten (Ziele und Inhalte des Unterrichts, Personal, strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens) und Übertragung der äußeren Schulangelegenheiten an die Kommunen als Schulträger (Schulgebäude, nicht pädagogisches Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
·Art. 7 GG überträgt die Schulaufsicht auf den Staat. Die Ausführung dieser staatlichen Verpflichtung liegt bei den Ländern
·Zuständigkeiten: Schulgesetz, Schulaufsicht über das Land, innere Angelegenheiten (Ziele und Inhalte des Unterrichts, Personal, strukturelle Ausgestaltung des Schulwesens) und Übertragung der äußeren Schulangelegenheiten an die Kommunen als Schulträger (Schulgebäude, nicht pädagogisches Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
Tags: Landeszuständigkeit im Bildungswesen
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Kooperativer Förderalismus (Lernkarte)
Kooperativer Föderalismus bezeichnet eine politische Praxis der Zusammenarbeit zwischen Bund und Gliedstaaten eines Bundesstaates, sich bei der jeweiligen Aufgabenerfüllung unabhängig von der jeweiligen Zuständigkeit gegenseitig zu unterstützen, Absprachen zu treffen und möglichst in Übereinstimmung miteinander zu entscheiden.
Die Institutionen KMK (Ständige Kulturministerkonferenz) und der Bund-Länder-Koordinierungsausschuss sind Institutionen, die es ermöglichen, aufeinander abgestimmte bildungspolitische Entscheidungen zu treffen.
Ein Aspekt in diesem Kontext ist die Koordination der Kultusministerien auf Länderebene, gemeinsam Lehrpläne für den Unterricht in Berufsschulen zu entwickeln, die in allen Bundesländern Gültigkeit besitzen.
Ein weiterer Aspekt sind die erforderlichen Absprachen des Bund-Länder- Koordinierungsausschusses, um die Ausbildungsordnungen der betrieblichen Berufsbildung (Zuständigkeit des Bundes) mit den Lehrplänen (Zuständigkeit der Länder) gemeinsam abzustimmen.
Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe erfüllen damit in der dualen Berufsausbildung einen "gemeinsamen Bildungsauftrag" mit im Bundesgebiet einheitlich gültigen Ausbildungsordnungen für die betriebliche Berufsausbildung und für alle Länder verbindlichen Rahmenlehrplänen für den berufsbezogenen Berufsschulunterricht.
Die Institutionen KMK (Ständige Kulturministerkonferenz) und der Bund-Länder-Koordinierungsausschuss sind Institutionen, die es ermöglichen, aufeinander abgestimmte bildungspolitische Entscheidungen zu treffen.
Ein Aspekt in diesem Kontext ist die Koordination der Kultusministerien auf Länderebene, gemeinsam Lehrpläne für den Unterricht in Berufsschulen zu entwickeln, die in allen Bundesländern Gültigkeit besitzen.
Ein weiterer Aspekt sind die erforderlichen Absprachen des Bund-Länder- Koordinierungsausschusses, um die Ausbildungsordnungen der betrieblichen Berufsbildung (Zuständigkeit des Bundes) mit den Lehrplänen (Zuständigkeit der Länder) gemeinsam abzustimmen.
Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe erfüllen damit in der dualen Berufsausbildung einen "gemeinsamen Bildungsauftrag" mit im Bundesgebiet einheitlich gültigen Ausbildungsordnungen für die betriebliche Berufsausbildung und für alle Länder verbindlichen Rahmenlehrplänen für den berufsbezogenen Berufsschulunterricht.
Tags: Kooperativer Förderalismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Akteure nehmen auf die korporatistischen Arragements im Rahmen der Organisation beruflicher Erstausbildung einfluss nehmen.
Staat: Bund und Länder
Bund: Regelungskompetenz für die betriebliche
Berufsausbildung BBiG
Länder: Schulgesetze für die Berufsschule
Arbeitgeber (Arbeitgeberverbände) und Arbeitnehmer (Gewerkschaften)
Einfluss auf inhaltliche und organisatorische Gestaltung der
Berufsausbildung
Beteiligung an den Entscheidungs- und Planungsprozessen
Beteiligung an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung
der Ausbildungsordnungen
Bund: Regelungskompetenz für die betriebliche
Berufsausbildung BBiG
Länder: Schulgesetze für die Berufsschule
Arbeitgeber (Arbeitgeberverbände) und Arbeitnehmer (Gewerkschaften)
Einfluss auf inhaltliche und organisatorische Gestaltung der
Berufsausbildung
Beteiligung an den Entscheidungs- und Planungsprozessen
Beteiligung an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung
der Ausbildungsordnungen
Tags: Akteure, Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Nennen Sie die drei Ebenen korporatistischer Arrangements in der beruflichen Erstausbildung und die der jeweiligen Ebene zugehörigen Institutionen und deren Gremien!
1. Ebene: Bundesebene
2. Ebene: Länderebene
3. Ebene: Kammerebene
Bundesebene:
Institution: Bundesinstitut für Berufsausbildung
Gremium: Hauptausschuss
Landesebene:
Institution: Landesregierung
Gremium: Landesausschuss für Berufsbildung
Kammerebene:
Institution: zuständige Stelle (IHK oder HWK)
Gremium: Prüfungsausschuss
2. Ebene: Länderebene
3. Ebene: Kammerebene
Bundesebene:
Institution: Bundesinstitut für Berufsausbildung
Gremium: Hauptausschuss
Landesebene:
Institution: Landesregierung
Gremium: Landesausschuss für Berufsbildung
Kammerebene:
Institution: zuständige Stelle (IHK oder HWK)
Gremium: Prüfungsausschuss
Tags: Ebenen und Akteure Korporatistischer Arrangements
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Aufgaben werden in den unterschiedlichen Institutionen der drei Ebenen korporatistischer Arrangements in der beruflichen Erstausbildung wahrgenommen?
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
- Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung
- Dienstleistungs- und Beratungsfunktion für Politik, Wissenschaft und Praxis der Berufsbildung
- Mitwirkung an der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG und HwO
Hauptausschuss des BIBB
- Beratung der Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung
- Stellungnahme zum Entwur des Berufsbildungsberichts, zu vom BIBB vorbereiteten Entwürfen der Verordnungen
- Beschluss des jährlichen Forschungsprogramms
- Beschluss über Angelegenheiten des BIBB
- Empfehlungen zur einheitlichen Anwendung des BBiG
Landesausschuss für Berufsbildung
- Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen der schulischen und betrieblichen Berufsbildung
- Hinwirken auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung
- Empfehlungen zur Stärkung der regionalen Ausbildungs- und Beschäftigungssituation
- Berücksichtigung der Berufsbildung bei der Neuordnung und Weiterentwicklung des Schulwesens
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Kammer
- Anhörung und Unterrichtung in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung
- Beschluss der zur Durchführung der Berufsausbildung notwendigen Regelungen (Prüfungsordnungen, ..)
- Überwachungs- und Beschlussorgan
- Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung
- Dienstleistungs- und Beratungsfunktion für Politik, Wissenschaft und Praxis der Berufsbildung
- Mitwirkung an der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG und HwO
Hauptausschuss des BIBB
- Beratung der Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung
- Stellungnahme zum Entwur des Berufsbildungsberichts, zu vom BIBB vorbereiteten Entwürfen der Verordnungen
- Beschluss des jährlichen Forschungsprogramms
- Beschluss über Angelegenheiten des BIBB
- Empfehlungen zur einheitlichen Anwendung des BBiG
Landesausschuss für Berufsbildung
- Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen der schulischen und betrieblichen Berufsbildung
- Hinwirken auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung
- Empfehlungen zur Stärkung der regionalen Ausbildungs- und Beschäftigungssituation
- Berücksichtigung der Berufsbildung bei der Neuordnung und Weiterentwicklung des Schulwesens
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Kammer
- Anhörung und Unterrichtung in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung
- Beschluss der zur Durchführung der Berufsausbildung notwendigen Regelungen (Prüfungsordnungen, ..)
- Überwachungs- und Beschlussorgan
Tags: Aufgaben der Institutionen, Neokorporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Ausbildungsordnung, Funktion und Entstehung der Ausbildungsordnung
Ausbildungsordnungen werden auf Grundlage des BBiG bundeseinheitlich geregelt.
Jede Ausbildungsordnung enthält einen Ausbildungsrahmenplan, in dem festgelegt wird, in welcher Reihenfolge und in welchem Zeitraum die für den Ausbildungsberuf erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsberufsbild) im Ausbildungsbetrieb zu vermitteln sind.
Sie werden vom Staat, durch das BMBF, aufgrund des BBiG erlassen. Die Fachverbände der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sowie Bund und Länder sind im Rahmen eines staatlich vorgegebenen Abstimmungsprozesses an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen beteiligt. Wichtige Akteure des Abstimmungsprozesses sind der Bund-Länder Koordinierungsausschuss (--> kooperativer Föderalismus) und der Hauptausschuss des BIBB (- - > korporativer Tripartismus). Es wird keine Ausbildungsordnung erlassen, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben (Konsensprinzip).
Jede Ausbildungsordnung enthält einen Ausbildungsrahmenplan, in dem festgelegt wird, in welcher Reihenfolge und in welchem Zeitraum die für den Ausbildungsberuf erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsberufsbild) im Ausbildungsbetrieb zu vermitteln sind.
Sie werden vom Staat, durch das BMBF, aufgrund des BBiG erlassen. Die Fachverbände der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sowie Bund und Länder sind im Rahmen eines staatlich vorgegebenen Abstimmungsprozesses an der Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen beteiligt. Wichtige Akteure des Abstimmungsprozesses sind der Bund-Länder Koordinierungsausschuss (--> kooperativer Föderalismus) und der Hauptausschuss des BIBB (- - > korporativer Tripartismus). Es wird keine Ausbildungsordnung erlassen, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben (Konsensprinzip).
Tags: Ausbildungsordnungen
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Vorteile bietet die Beachtung des Konsensprinzips für die Organisation der beruflichen Erstausbildung des Staates?
Konsensprinzip
Bundesregierung erlässt keine Ausbildungsordnung, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben.
Vorteile des Staates:
* stellt eine Entlastung des Staates von aufwendiger Kompromissfindung dar
* der Staat kann nicht allein verantwortlich gemacht werden
* breite Akzeptanz in der Ausbildungspraxis, z.B. gegenüber den AO´s
* Vermeidung von Staats- und Marktversagen
* Der Staat muss nicht zwischen unterschiedlichen Vorschlägen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden entscheiden.
* Verhandlungspartner stehen in der Pflicht ihrer Verhandlungsergebnisse, diese gelten als verbindlich und müssen Eingang in die Praxis finden ("Bindung durch Partizipation")
* Das Konsensprinzip führt zu einer einvernehmlichen, für alle 3 Seiten zufrieden stellenden Einigung zwischen den Interessen des Staates, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. = Organisation kollektiver gesellschaftlicher Interessen --> gegenseitige Legitimation
Bundesregierung erlässt keine Ausbildungsordnung, der die zuständigen Sozialparteien nicht zugestimmt haben.
Vorteile des Staates:
* stellt eine Entlastung des Staates von aufwendiger Kompromissfindung dar
* der Staat kann nicht allein verantwortlich gemacht werden
* breite Akzeptanz in der Ausbildungspraxis, z.B. gegenüber den AO´s
* Vermeidung von Staats- und Marktversagen
* Der Staat muss nicht zwischen unterschiedlichen Vorschlägen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden entscheiden.
* Verhandlungspartner stehen in der Pflicht ihrer Verhandlungsergebnisse, diese gelten als verbindlich und müssen Eingang in die Praxis finden ("Bindung durch Partizipation")
* Das Konsensprinzip führt zu einer einvernehmlichen, für alle 3 Seiten zufrieden stellenden Einigung zwischen den Interessen des Staates, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. = Organisation kollektiver gesellschaftlicher Interessen --> gegenseitige Legitimation
Tags: Konsensprinzip, Vorteile des Staates
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche Nachteile bietet die Beachtung des Konsensprinzips für die Organisation der beruflichen Erstausbildung aus der Sicht des Staates?
Nachteile:
* Zeitverzögerung und Stillstand bei der Konsensfindung möglich
* 'Herrschaft der Verbände' => Entwertung von verfassungsgemäßen und gesetzlich legitimierten Entscheidungsinstanzen und mögliche Unterlaufung dieser
* durch Abtretung von politischen Kompetenzen an Sozialparteien zur Schaffung von Anreizen für Kooperation und Konsensfindung
* Erreichen eines kleinsten gemeinsamen Nenners bei hohem Aufwand der Konsensfindung zwischen den Verhandlungspartnern (Kompromisse)
* Zeitverzögerung und Stillstand bei der Konsensfindung möglich
* 'Herrschaft der Verbände' => Entwertung von verfassungsgemäßen und gesetzlich legitimierten Entscheidungsinstanzen und mögliche Unterlaufung dieser
* durch Abtretung von politischen Kompetenzen an Sozialparteien zur Schaffung von Anreizen für Kooperation und Konsensfindung
* Erreichen eines kleinsten gemeinsamen Nenners bei hohem Aufwand der Konsensfindung zwischen den Verhandlungspartnern (Kompromisse)
Tags: Konsensprinzip, Nachteile
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
korporativer Tripartismus, triparistisches Arrangement, Vier-Bänke Prinzip
korporativer Tripartismus:
Staat bezieht nicht-hoheitliche Entscheidungsträger und Akteure in den Entscheidungsprozess mit ein
hier: Staat, Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Legitimation durch das BBiG
Der Hauptausschuss des BIBB ist ein BEispiel für die konkrete Ausgestaltung der Beziehung zw. STaat, AG, AN im KOntext korporativen Tripartismus')
triparistisches Arrangement
Akteure: Staat (Bund, Länder), AG und AN Verbände,(--> Ausdrucksform eines solchen Arrangements: Kammern)
Nicht nur staatliche, sondern auch nicht-hoheitliche sind daran beteiligt Entscheidungen mit kollektiver bindender Wirkung herzustellen, auch in Form von Gesetzen.
Korporatistische Arrangements finden auf allen 3 Ebenen der betrieblichen Berufsausbildung statt (BIBB, Landesregierung, zuständige Stellen)
Vier-Bänke-Prinzip
im Hauptausschuss des BIBB (Bundesinstitut für berufliche Bildung)
Besetzung mit paritätischer Stimmenzahl: Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Bund und Länder
Staat bezieht nicht-hoheitliche Entscheidungsträger und Akteure in den Entscheidungsprozess mit ein
hier: Staat, Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Legitimation durch das BBiG
Der Hauptausschuss des BIBB ist ein BEispiel für die konkrete Ausgestaltung der Beziehung zw. STaat, AG, AN im KOntext korporativen Tripartismus')
triparistisches Arrangement
Akteure: Staat (Bund, Länder), AG und AN Verbände,(--> Ausdrucksform eines solchen Arrangements: Kammern)
Nicht nur staatliche, sondern auch nicht-hoheitliche sind daran beteiligt Entscheidungen mit kollektiver bindender Wirkung herzustellen, auch in Form von Gesetzen.
Korporatistische Arrangements finden auf allen 3 Ebenen der betrieblichen Berufsausbildung statt (BIBB, Landesregierung, zuständige Stellen)
Vier-Bänke-Prinzip
im Hauptausschuss des BIBB (Bundesinstitut für berufliche Bildung)
Besetzung mit paritätischer Stimmenzahl: Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Bund und Länder
Tags: korporativer Tripartismus, triparistisches Arrangement, Vier-Bänke Prinzip
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Institutionen im Föderalismus/ Korporatismus
Förderalismus | Korporatismus |
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss | Berufsausbildungsstelle der zuständigen Stelle |
KMK | Länderausschuss für Berufsbildung |
Hauptausschuss des BIBB |
Tags: Institutionen im Föderalismus/ Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Akteure im Föderalismus/Korporatismus
Institution | Förderalismus | Korporatismus | |
Berufsausbildungsausschuss der zuständigen Stelle | Je 6 Beauftragte der Arbeitsgeber sowie Arbeitnehmer, beratend: 6 Lehrer an Berufsschulen | ||
Landesausschuss für Berufsbildung | Je 1 Beauftragter der Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber, Beauftragter der obersten Landesbehörde | ||
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss | auf Länderseite Vertreter/innen der Kultusressorts aller Länder und auf Bundesseite Vertreter/innen der fachlich zuständigen Bundesministerien | ||
Hauptausschuss des BIBB | 5 Beauftragte des Bundes mit 8 Stimmen, je 8 Beauftragte der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Bundesländer mit je 1 Stimme, beratend: je 1 Beauftragter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände sowie 1 Beauftragter der Bundesagentur für Arbeit |
Tags: Akteure im Föderalismus/Korporatismus
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Was ist typisch für das deutsche System der beruflichen Erstausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf des dualen Systems und worin liegt der Unterschied zur anderen Industrienationen?
Berufsausbildung nach dem Berufskonzept
Ausgebildet wird für den Beruf und nicht ausschließlich für die betriebsspezifischen Anforderungen.
Die Ausbildung erfolgt nach beruflich standardisierten Qualifikationsanforderungen. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung im Rahmen des sog. dualen Systems, also an zwei Lernorten – Betrieb und Berufsschule.
Eine mehrjährige staatliche normierte und gleichzeitig weitgehend betrieblich organisierte Ausbildung ist typisch für das das deutsche System der beruflichen Erstausbildung. Damit wird gleichzeitig beruflich standardisiert und betrieblich spezialisiert gelernt.
Der Facharbeiter stellt ein berufliches Muster von Ausbildung und Arbeit dar.
Unter Berufsausbildung versteht man in Deutschland die nicht akademische Ausbildung. Diese Ausbildungsstufe entspricht dem Facharbeiter, ein typisch deutscher Arbeitskräftetypus. Mit dem Ende der Ausbildung erlangt der Facharbeiter eine Qualifikationszertifikat, die ihm ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten bietet.
Ausgebildet wird für den Beruf und nicht ausschließlich für die betriebsspezifischen Anforderungen.
Die Ausbildung erfolgt nach beruflich standardisierten Qualifikationsanforderungen. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung im Rahmen des sog. dualen Systems, also an zwei Lernorten – Betrieb und Berufsschule.
Eine mehrjährige staatliche normierte und gleichzeitig weitgehend betrieblich organisierte Ausbildung ist typisch für das das deutsche System der beruflichen Erstausbildung. Damit wird gleichzeitig beruflich standardisiert und betrieblich spezialisiert gelernt.
Der Facharbeiter stellt ein berufliches Muster von Ausbildung und Arbeit dar.
Unter Berufsausbildung versteht man in Deutschland die nicht akademische Ausbildung. Diese Ausbildungsstufe entspricht dem Facharbeiter, ein typisch deutscher Arbeitskräftetypus. Mit dem Ende der Ausbildung erlangt der Facharbeiter eine Qualifikationszertifikat, die ihm ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten bietet.
Tags: berufliche Ausbildung, deutsches System
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welches Konstrukt mittelt zwischen den Strukturen des Schulsystems und des Arbeitsmarktes? Begründen Sie Ihre Antwort.
Konstrukt: Beruf
= Zutritt zu den einschlägigen Tätigkeitsfeldern (Facharbeiter)
nach dem Abschluss der Schule Entscheidung zwischen dem dualen System der Ausbildung und der Universitätsausbildung
= Strukturierungselement des Lebenslaufes
Beruf bestimmt:
- horizontale (Sek I und II) und vertikale Gliederung (Haupt-, Real- und Gesamtschule) des Bildungssystems
- den Formalierungsgrad und die öffentliche Anerkennung von Bildungsgängen und Abschlüssen
- die Einsatz- und Verwertungsbedingungen von Arbeitskraft
- die Berechtigungen, Arbeitsmarktchancen und Statusansprüche der Berufsinhaber
= Zutritt zu den einschlägigen Tätigkeitsfeldern (Facharbeiter)
nach dem Abschluss der Schule Entscheidung zwischen dem dualen System der Ausbildung und der Universitätsausbildung
= Strukturierungselement des Lebenslaufes
Beruf bestimmt:
- horizontale (Sek I und II) und vertikale Gliederung (Haupt-, Real- und Gesamtschule) des Bildungssystems
- den Formalierungsgrad und die öffentliche Anerkennung von Bildungsgängen und Abschlüssen
- die Einsatz- und Verwertungsbedingungen von Arbeitskraft
- die Berechtigungen, Arbeitsmarktchancen und Statusansprüche der Berufsinhaber
Tags: Konstrukt Beruf, Mittler zw. Schule und Arbeitsmarkt
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als "...Muster von Arbeitskraft, ..."
jeder Beruf ist ein Abbild eines Musters, wie bestimmte Kompetenzen zusammengesetzt sind.
Die Bündelung der Kompetenzen bilden das Muster. Diese Kompetenzen sind auf den jeweiligen Beruf zugeschnitten. Die Gesamtheit der Kompetenzen bilden den Standard für die berufsbezogene Arbeitsaufgabe.
Die Bündelung der Kompetenzen bilden das Muster. Diese Kompetenzen sind auf den jeweiligen Beruf zugeschnitten. Die Gesamtheit der Kompetenzen bilden den Standard für die berufsbezogene Arbeitsaufgabe.
Tags: Definition Beruf
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als „……. relativ tätigkeitsunabhängige, gleichwohl tätigkeitsbezogene Zusammensetzungen und Abgrenzungen … von Mustern von Arbeitskraft“
Der Beruf definiert die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Tätigkeitsbereiches/Arbeitsfeldes. Innerhalb dieses Tätigkeitsbereiches können die praktischen Handhabungen aber variieren.
Die arbeitende Person ist durch ihren Beruf nicht ein für alle mal auf eine best. Tätigkeit festgelegt ist. Vielmehr ermöglicht es der Beruf, ein gewisses Spektrum von Tätigkeiten in verschiedenen, betrieblich organisierten Kontexten oder Produktionszusammenhängen auszuführen.
Die arbeitende Person ist durch ihren Beruf nicht ein für alle mal auf eine best. Tätigkeit festgelegt ist. Vielmehr ermöglicht es der Beruf, ein gewisses Spektrum von Tätigkeiten in verschiedenen, betrieblich organisierten Kontexten oder Produktionszusammenhängen auszuführen.
Tags: Beruf Defionition
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als „…….spezialisiertes, standardisiertes und institutionell fixiertes Muster von Arbeitskraft“
Beruf als
- spezialisiertes (umfasst einen speziellen Arbeitsbereich, der von anderen abgegrenzt ist),
- standardisiertes (nach Ausbildungsordnungen festgelegt, also nur eine klar definierte Qualifikationszusammensetzung) und
- institutionell fixiertes (Zertifikate, die durch Prüfungen der Kammern die Qualifikation belegen)
- spezialisiertes (umfasst einen speziellen Arbeitsbereich, der von anderen abgegrenzt ist),
- standardisiertes (nach Ausbildungsordnungen festgelegt, also nur eine klar definierte Qualifikationszusammensetzung) und
- institutionell fixiertes (Zertifikate, die durch Prüfungen der Kammern die Qualifikation belegen)
Tags: Beruf Defintion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Beruf als „….Muster von Arbeitskraft, die u. a. als Ware am Arbeitsmarkt gehandelt und gegen Bezahlung …. eingesetzt werden
Der Beruf beinhaltet ein bestimmtes Muster von Arbeitskraft, eine durch den Beruf definierte Zusammensetzung von Kompetenzen, die am Arbeitsmarkt gebraucht werden und somit wie eine Ware gehandelt werden können.
Der Arbeitgeber kann aufgrund des Berufsmusters bestimmte Qualifikationen "einkaufen", also jemanden mit entsprechendem Beruf einstellen, der Arbeitnehmer kann aufgrund seines Berufs bestimmte Qualifikationen nachweisen und somit seine Arbeitskraft gegen Lohn verkaufen.
Der Arbeitgeber kann aufgrund des Berufsmusters bestimmte Qualifikationen "einkaufen", also jemanden mit entsprechendem Beruf einstellen, der Arbeitnehmer kann aufgrund seines Berufs bestimmte Qualifikationen nachweisen und somit seine Arbeitskraft gegen Lohn verkaufen.
Tags: Beruf, Definition
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Source: Einführungstext Bildung, Arbeit und Beruf
Beruf als „…. Muster von Arbeitskraft, die …. in fremdbestimmten, kooperativ-betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen eingesetzt werden“.
Beruf als Muster von Arbeitskraft (also eine bestimmte Zusammensetzung von Kompetenzen einer Person)
- die in fremdbestimmten (die Tätigkeit des Arbeitnehmers wird durch die Arbeitsabläufe bestimmt, er ist weisungsgebunden gegenüber seinem Vorgesetzten, er kann nicht selbst bestimmen, was er an seinem Arbeitstag machen möchte, er kann nicht kommen und gehen, wann er will usw.)
-kooperativ-betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen (Arbeiten müssen mit den KollegInnen koordiniert werden, Arbeitsabläufe müssen aufeinander abgestimmt werden, Abteilungen möglichst effizient zusammenarbeiten, Qualifikationen so ineinandergreifen, das das jeweilige Arbeitsziel erreicht wird)
eingesetzt werden.
- die in fremdbestimmten (die Tätigkeit des Arbeitnehmers wird durch die Arbeitsabläufe bestimmt, er ist weisungsgebunden gegenüber seinem Vorgesetzten, er kann nicht selbst bestimmen, was er an seinem Arbeitstag machen möchte, er kann nicht kommen und gehen, wann er will usw.)
-kooperativ-betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen (Arbeiten müssen mit den KollegInnen koordiniert werden, Arbeitsabläufe müssen aufeinander abgestimmt werden, Abteilungen möglichst effizient zusammenarbeiten, Qualifikationen so ineinandergreifen, das das jeweilige Arbeitsziel erreicht wird)
eingesetzt werden.
Tags: Beruf, Definition
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte klären Sie die Begriffe Allokation, Sozialisation und Selektion, indem Sie eine definitorische Annäherung versuchen
Allokation: Zuweisung von etwas für etwas (Verteilung bzw. Zuteilung von Lebenschancen)
Sozialisation: der Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt." (Geulen/Hurrelmann 1980, S.51)
Selektion: = Auslese, Aussondern und Auslese
Sozialisation: der Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt." (Geulen/Hurrelmann 1980, S.51)
Selektion: = Auslese, Aussondern und Auslese
Tags: Allokation, Selekton, Sozialisation
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie die Selektionsfunktion des Berufes unter Zuhilfenahme des Einführungstextes
Die Selektionsfunktion des Berufes besteht also darin, dass über den Beruf die Übergänge von Bildung in Beschäftigung gestaltet werden. Die mit dem Abschlusszertifikat erworbene und nachgewiesene Qualifikation bestimmt die Optionen, die der InhaberIn des berufl Zertifikates offenstehen.
Indem über die beruflichen Selektionslinien die Zuteilung von Lebenschancen festgelegt wird, wird auch bestimmt welches Einkommen jemand erreichen kann, welchen gesellschaftl Status er einnehmen kann
Die berufliche Erstausbildung im dualen System ist entlang von Berufsbildern orientiert. Horizontal (also auf einer Stufe stehend) in verschieden Berufe, wie Metzger, Schneider, Verkäuferin, GoldschmiedIn etc. Hier entstehen die Selektionslinien entlang der versch. Komeptenzbündel. (Ein Metzger hat wahrscheinlich keine Chance mit seinem Zertifikat eine Stelle als Goldschmied zu bekommen). Selektionslinien sind aber auch hierarchisch durch die Berufe gegeben: Die Krankenschwester kann nicht die Position des Arztes einnehmen.
Selektion also hins von Kompetenzbündel und hierarchischer Positionen.
Indem über die beruflichen Selektionslinien die Zuteilung von Lebenschancen festgelegt wird, wird auch bestimmt welches Einkommen jemand erreichen kann, welchen gesellschaftl Status er einnehmen kann
Die berufliche Erstausbildung im dualen System ist entlang von Berufsbildern orientiert. Horizontal (also auf einer Stufe stehend) in verschieden Berufe, wie Metzger, Schneider, Verkäuferin, GoldschmiedIn etc. Hier entstehen die Selektionslinien entlang der versch. Komeptenzbündel. (Ein Metzger hat wahrscheinlich keine Chance mit seinem Zertifikat eine Stelle als Goldschmied zu bekommen). Selektionslinien sind aber auch hierarchisch durch die Berufe gegeben: Die Krankenschwester kann nicht die Position des Arztes einnehmen.
Selektion also hins von Kompetenzbündel und hierarchischer Positionen.
Tags: berufliche Ausbildung, Selektionsfunktion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie die Allokationsfunktion des Berufes unter Zuhilfenahme des Einführungstextes.
Durch Berufe "wird die Zuweisung zu den einschlägigen Tätigkeitsfeldern über den Abschluss von geordneten Ausbildungsgängen und den Nachweis entsprechender Qualifikationszertifikate gesteuert."
Die Zertifikate und die normierten Ausbildungsgänge geben Auskunft darüber, für welchen Kontext ausgebildet wurde und das berücksichtigt also die Funktionsnotwendigkeiten in der Verteilung - - > Zuweisung.
Erleichtert wird diese Zuordnung dadurch, dass ein wichtiger Teil des Arbeitsmarktes in Deutschland berufsfachlich organisiert ist, d. h. Zutritt zu diesem Arbeitsmarkt hat man/frau nur, wenn er/sie über das entsprechende berufsfachliche Zertifikat verfügt.
Die Zertifikate und die normierten Ausbildungsgänge geben Auskunft darüber, für welchen Kontext ausgebildet wurde und das berücksichtigt also die Funktionsnotwendigkeiten in der Verteilung - - > Zuweisung.
Beruf | ||
Arbeitskraft mit Arbeitsplatzbedarf | Arbeitsplatz mit Arbeitskraftbedarf |
Erleichtert wird diese Zuordnung dadurch, dass ein wichtiger Teil des Arbeitsmarktes in Deutschland berufsfachlich organisiert ist, d. h. Zutritt zu diesem Arbeitsmarkt hat man/frau nur, wenn er/sie über das entsprechende berufsfachliche Zertifikat verfügt.
Tags: Allokationsfunktion, Beruf
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie die Sozialisationsfunktion des Berufes anhand des Einführungstextes Kap. 3.
Der Beruf übernimmt die Sozialisationsfunktion indem durch ihn
- sozialen Kontaktmöglichkeiten
- Formen der Lebensgestaltung
- Chancen persönlicher Entfaltung und Selbstverwirklichung.
- angemessene" Umgangsformen
- Konsumgewohnheiten
- Freizeitbeschäftigungen
vermittelt und bestimmt werden
Der Beruf hat Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Er bestimmt in welcher Art das Individuum zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt wird. Wie jemand „ist“ wird durch den Beruf bestimmt.
- sozialen Kontaktmöglichkeiten
- Formen der Lebensgestaltung
- Chancen persönlicher Entfaltung und Selbstverwirklichung.
- angemessene" Umgangsformen
- Konsumgewohnheiten
- Freizeitbeschäftigungen
vermittelt und bestimmt werden
Der Beruf hat Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Er bestimmt in welcher Art das Individuum zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt wird. Wie jemand „ist“ wird durch den Beruf bestimmt.
Tags: Beruf, Sozialisationsfunktion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie anhand von Textstellen des Einführungstextes (Kap.3), dass über den Beruf die Statuszuweisung der Individuen in die Gesellschaft erfolgt.
- dient gleichzeitig der Sicherung und Verbesserung der sozialen Position in der gesellschaftlichen Hierarchie der Berufsinhaber
- Berufe liefern Orientierungen und Handlungspotentiale zur Einordnung in einen sozialen Kontext.
- So sind Berufe mit bestimmten Vorstellungen über Ansehen und Einkommen verbunden und bieten ein entsprechend unterschiedliches Spektrum an Handlungs-, Entwicklungs- und Partizipationsmöglichkeiten des Individuums in der Gesellschaft. Bedeutung und Ansehen eines Berufes gehen über den einzelnen Betrieb/Arbeitsplatz hinaus und wirken auf die Gesellschaft zurück.
- Berufe liefern Orientierungen und Handlungspotentiale zur Einordnung in einen sozialen Kontext.
- So sind Berufe mit bestimmten Vorstellungen über Ansehen und Einkommen verbunden und bieten ein entsprechend unterschiedliches Spektrum an Handlungs-, Entwicklungs- und Partizipationsmöglichkeiten des Individuums in der Gesellschaft. Bedeutung und Ansehen eines Berufes gehen über den einzelnen Betrieb/Arbeitsplatz hinaus und wirken auf die Gesellschaft zurück.
Tags: Beruf, Statuszuweisung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Der Beruf wird als Strukturierungselement des Lebenslaufes verstanden. Bitte belegen Sie diese Funktion des Berufes anhand des Einführungstextes, Kap. 3.
Berufe ermöglichen eine stufenweise Entfaltung von Lebensplänen und werden damit zu einem entscheidenden Strukturierungselement des gesamten Lebenslaufs. Sie sind gleichermaßen Grundlage der persönlichen wie auch der sozialen Identität.
die strukturierenden Momente vollziehen sich auf zwei Ebenen:
- der individuellen Entwicklung (Verwirklichung von Lebensplänen)
- der sozialen Positionierung innerhalb der Arbeitswelt (Findung der sozialen Identität)
Die berufliche Erstausbildung ist sowohl im Hinblick auf den Übergang in eine Vollerwerbstätigkeit wie auch für den weiteren Erwerbsverlauf weiterhin von zentraler Bedeutung.
die strukturierenden Momente vollziehen sich auf zwei Ebenen:
- der individuellen Entwicklung (Verwirklichung von Lebensplänen)
- der sozialen Positionierung innerhalb der Arbeitswelt (Findung der sozialen Identität)
Die berufliche Erstausbildung ist sowohl im Hinblick auf den Übergang in eine Vollerwerbstätigkeit wie auch für den weiteren Erwerbsverlauf weiterhin von zentraler Bedeutung.
Tags: Beruf, Strukturierungselement
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte belegen Sie anhand der Textbausteine (Kap. 3) warum dem Beruf eine Schutzfunktion zugesprochen werden kann.
Berufe übernehmen damit für beide Seiten eine wesentliche Schutzfunktion. Der Zugriff des Unternehmens auf die Person des Arbeitenden bleibt beschränkt auf den Rahmen der arbeits- und tarifvertraglich geregelten Arbeitsbedingungen und der vom einzelnen Beruf definierten Zumutbarkeitsgrenzen. Berufe bilden den Rahmen für das Ausmaß an Akzeptanz betrieblicher Herrschaftsstrukturen, Entscheidungsprinzipien und Arbeitsbelastungen. Insofern definiert der Beruf nicht nur das Arbeitsvermögen, sondern auch das Reproduktionsvermögen der Arbeitskräfte, jene Qualifikationsmomente also, die einen übermäßigen Verschleiß und eine ausschließlich betriebsspezifische Vernutzung von Arbeitskraft verhindern.
Tags: Beruf, Schutzfunktion
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Fassen Sie möglichst kurz in eigene Worte: Was ist ein Beruf?
Ein Beruf ist ein Komplex von Leistungen (d.h. ein spezifisches Gefüge von Tätigkeiten und Fertigkeiten), das einem Arbeitsgebiet zuzuordnen ist, in einer Ausbildung nach staatlichen Normen erworben und zertifiziert wird und gegen Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt werden kann, um die eigene Existenz ( oder die der Kernfamilie)zu sichern. Darüberhinaus kann die Arbeitsorganisation eines Berufes sowohl öffentlich oder privat, als auch nicht profitorientiert sein.
Tags: Beruf
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Welche rechtsverbindliche Norm liefert die Grundlage für den betrieblichen Teil der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf? Welches Instrument steht dieser Rechtsnorm für den schulischen Teil der Ausbildung als Empfehlung gegenüber?
betriebliche Teil der Ausbildung: Ausbildungsordnungen
schulische Teil der Ausbildung: Lehrpläne auf Grundlage der Rahmenlehrpläne
schulische Teil der Ausbildung: Lehrpläne auf Grundlage der Rahmenlehrpläne
Tags: Ausbildungsordnungen, Lehrpläne
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Wer ist für die Finanzierung des betrieblichen und wer für die Finanzierung des schulischen Teils der Ausbildung verantwortlich?
Finanzierung der betrieblichen Ausbildung: grundsätzlich durch den Ausbildungsbetrieb
Finanzierung der Berufsschule: durch den öffentlichen Schulträger
Finanzierung der Berufsschule: durch den öffentlichen Schulträger
Tags: berufliche Ausbildung, Finanzierung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Nennen sie die Rechtsgrundlagen, die die Ausbildung an sich (nicht den jeweiligen Ausbildungsberuf) regeln. Wer erlässt diese Rechtsgrundlagen?
Berufsbildungsgesetz (BBiG) für staatlich anerkannte Ausbildungsberufe
Handwerksordnung (HandwO) : für den Bereich des Handwerks
erlassen durch Bundestag
SchulG der einzelnen BL: für die schulische Berufsausbildung
erlassen durch die Landtage
Handwerksordnung (HandwO) : für den Bereich des Handwerks
erlassen durch Bundestag
SchulG der einzelnen BL: für die schulische Berufsausbildung
erlassen durch die Landtage
Tags: berufliche Ausbildung, Rechtsgrundlage
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Wer ist für die Überwachung der Ausbildung in Schule und Betrieb zuständig?
Überwachung der Berufsausbildung in der Berufsausbildung: Schulaufsicht
Überwachung der Durchführung der betrieblichen Ausbildung: zuständigen Stellen (IHK bzw. HWK)
Überwachung der Durchführung der betrieblichen Ausbildung: zuständigen Stellen (IHK bzw. HWK)
Tags: berufliche Ausbildung, Überwachung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
In welchem Dokument wird die zeitliche und sachliche Gliederung der Ausbildungsinhalte in Schule und Betrieb festgelegt?
Ausbildungsrahmenplan als Anlage der Ausbildungsordnung:
Reihenfolge und in welchem Zeitraum die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden.
Lehrpläne für den schulischen Teil
sind aufeinander abgestimmt
Reihenfolge und in welchem Zeitraum die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden.
Lehrpläne für den schulischen Teil
sind aufeinander abgestimmt
Tags: berufliche Ausbildung, Dokumente
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Nennen Sie die Rechtsgrundlage für das je individuelle Ausbildungsverhältnis für den schulischen und den betrieblichen Teil der Ausbildung.
schulische Teil der Ausbildung: – Berufsschule, der Auszubildende unterliegt i.d.R. der Schulpflicht
betriebliche Teil der Ausbildung: - privatrechtliche Vertrag (Ausbildungsvertrag)
betriebliche Teil der Ausbildung: - privatrechtliche Vertrag (Ausbildungsvertrag)
Tags: berufliche Ausbildung, Rechtsgrundlage
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Nennen Sie die für das System nicht akademischer beruflicher Erstausbildung relevanten Lernorte.
betriebliche Ausbildung: Betrieb bzw. überbetriebliche Ausbildungswerkstätten
schulische Ausbildung: Berufsschule
schulische Ausbildung: Berufsschule
Tags: berufliche Ausbildung, Lernorte
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Bitte nennen Sie als letzte Aufgabe dieser Woche die drei grundlegenden Prinzipien zur Organisation beruflicher Erstausbildung im Dualen System.
1. Berufsprinzip
2. Dualitätsprinzip
3. korporatistische Prinzip (Korporatismus)
2. Dualitätsprinzip
3. korporatistische Prinzip (Korporatismus)
Tags: Prinzipien zur Organisation beruflicher Erstausbildung
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Source: Einführungstext zum Lesekurs
Kennen und verstehen Sie die dualen Grundelemente des Berufsbildungssystems? Können Sie sie benennen?
duale Grundelemente | betriebliche Ausbildung | schulische Ausbildung | |
Lernorte | Betrieb | Schule | |
Rechtsgrundlage für die Ausbildungsberufe | Ausbildungsordnung | Schulgesetz | |
Rechtsgrundlage für das Ausbildungsverhältnis | Berufsausbildungsvertrag | Berufsschulpflicht | |
Ausbildungsinhalte | betrieblicher Ausbildungsplan | Lehrplan | |
Rechtsgrundlage für die Ausbildung | Berufsbildungsgesetz | Schulgesetz | |
Ausbildungspersonal | Ausbilder | Berufsschullehrer | |
Beratung und Überwachung | Kammern und Innungen | Schulaufsicht | |
Finanzierung | Ausbildungsbetriebe | Länder, Kreise + Kommunen |
Tags: duale Grundelemente Berufsbildungssystem
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Kennen und verstehen Sie die zentralen Prinzipien des dualen Systems?
Prinzip der öffentlichen Verantwortung - Ordnung der Berufsausbildung
Berufsausbildung ist weder eine ausschließlich staatliche noch eine ausschließlich private Angelegenheit
= Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen
Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit - Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen
Versorgung mit betrieblichen Ausbildungsstellen Regulation über den Markt -- Prinzip der Vertragsfreiheit
Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung - Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft
Kammern: Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Vorschriften für die Berufsausbildung + setzen Regeln für das betriebliche Ausbildungshandeln
Berufsprinzip - Institution des Berufes
Beruf konstituiert ein institutionelles Regelwerk
Berufsausbildung ist weder eine ausschließlich staatliche noch eine ausschließlich private Angelegenheit
= Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen
Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit - Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen
Versorgung mit betrieblichen Ausbildungsstellen Regulation über den Markt -- Prinzip der Vertragsfreiheit
Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung - Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft
Kammern: Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Vorschriften für die Berufsausbildung + setzen Regeln für das betriebliche Ausbildungshandeln
Berufsprinzip - Institution des Berufes
Beruf konstituiert ein institutionelles Regelwerk
Tags: zentralen Prinzipien des dualen Systems
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Was ist eine Ausbildungsordnung?
- legt den Rahmen der Fähigkeiten und Orientierungen fest, die notwendig sind, um in einem speziellen Bereich als "beruflich qualifiziert" zu gelten
- definieren die "berufliche Handlungsfähigkeit" = Ziel der jeweiligen Ausbildung
- fixieren den Inhalt und die sachjliche Gliederung der betrieblichen Berufsausbildung
- definieren die "berufliche Handlungsfähigkeit" = Ziel der jeweiligen Ausbildung
- fixieren den Inhalt und die sachjliche Gliederung der betrieblichen Berufsausbildung
Tags: Ausbildungsordnung
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Was bedeutet Korporatismus in der beruflichen Ausbildung? Erstellen sie eine definition mit Bezug aud die Berufsbildung.
- institutionalisierte Koordination der Interessen (durch Berufsbildungsgesetz)
- Vermittlung von miteinander konkurierenden Ansprüchen (Intervention durch den Staat bzw. Liberalismus (Markt))
- Arbeitgeberverbände bzw. Kammern und Gewerkschaften gesetzlich normierte Beteiligung an Gremien und Ausschüssen = großer Einfluss auf Inhalte und Durchführung der Berufsausbildung
- Staat: fixiert die Rahmenbedingungen der betrieblichen Berufsausbildung (BBiG)
= staatlich vorgegebener Abstimmungsprozess zwischen Bund, Ländern, AG-verbänden, Kammern und Gewerkschaften für Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen
- auf allen Ebenen Gleichberechtigung
- Konsensprinzip: Grundlage für die Zusammenarbeit
= eine auf Dauer und geregelte Beziehung
- Vermittlung von miteinander konkurierenden Ansprüchen (Intervention durch den Staat bzw. Liberalismus (Markt))
- Arbeitgeberverbände bzw. Kammern und Gewerkschaften gesetzlich normierte Beteiligung an Gremien und Ausschüssen = großer Einfluss auf Inhalte und Durchführung der Berufsausbildung
- Staat: fixiert die Rahmenbedingungen der betrieblichen Berufsausbildung (BBiG)
= staatlich vorgegebener Abstimmungsprozess zwischen Bund, Ländern, AG-verbänden, Kammern und Gewerkschaften für Entwicklung, Modernisierung und Streichung der Ausbildungsordnungen
- auf allen Ebenen Gleichberechtigung
- Konsensprinzip: Grundlage für die Zusammenarbeit
= eine auf Dauer und geregelte Beziehung
Tags: Korporatismus
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Zahlen
- 1/4 aller Betriebe bildet aus
- mehr als 1/2 aller Jugendlichen eines Geburtsjahrganges werden in einer beruflichen Ausbildung ausgebildet
- mehr als die Hälfte aller Bewerbungen um einen betrieblichen Ausbildungsplatz sind von Mädchen,
- jeder 5. Ausbildungsvertrag wird vor Ausbilidungsende gelöst
(die Hälfte davon im 1. Ausbildungsjahr)
2/3 der Abbrecher setzen ihre Qulifizierungsmaßnahmen fort
- mehr als 1/2 aller Jugendlichen eines Geburtsjahrganges werden in einer beruflichen Ausbildung ausgebildet
- mehr als die Hälfte aller Bewerbungen um einen betrieblichen Ausbildungsplatz sind von Mädchen,
- jeder 5. Ausbildungsvertrag wird vor Ausbilidungsende gelöst
(die Hälfte davon im 1. Ausbildungsjahr)
2/3 der Abbrecher setzen ihre Qulifizierungsmaßnahmen fort
Tags: Zahlen
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Merkmale einer großbetrieblichen Ausbildung
- eigene Ausbildungsabteilung mit eigenen hauptberuflichen Ausbildern
- Ausbildung in eigenen Ausbildungswerkstätten (von der Produktion getrennt)
- berufspraktische Ausbildung erfolgt systematisch nach planvoll strukturierten Lehrgängen
- ergänzender Theorieunterricht (zusätzlich zum Berufsschulunterricht)
- Möglichkeit der sozialen Betreuung
- hohe Legalitätsgrad ( gesetzliche Vorschriften werden eingehalten)
- Ausbildung größtenteils zum eigenen Fachkräftenachschub (gute Übernahmechancen)
- Ausbildung in eigenen Ausbildungswerkstätten (von der Produktion getrennt)
- berufspraktische Ausbildung erfolgt systematisch nach planvoll strukturierten Lehrgängen
- ergänzender Theorieunterricht (zusätzlich zum Berufsschulunterricht)
- Möglichkeit der sozialen Betreuung
- hohe Legalitätsgrad ( gesetzliche Vorschriften werden eingehalten)
- Ausbildung größtenteils zum eigenen Fachkräftenachschub (gute Übernahmechancen)
Tags: großbetriebliche Ausbildung
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Merkmale einer kleinbetrieblichen/ handwerklichen Ausbildung
- enge Verflechtung der Ausbildung mit Produktionsprozess (Abwicklung realer Aufträge)
- Beschränkung auf Kundenaufträge (beschränkte Qualifizierungsmöglichkeiten)
- situative und zufällige Lerneffekte (durch Mitarbeit im Produktionsprozess)
- auch Übernahme ausbildungsfremder (Hilfs-)Aufgaben
- Abhängigkeit der Ausbildung vom Engagement der Ausbilder
- theoretische Ausbildung nur in der Berufsschule
- keine zeitliche Abstimmung zwischen Ausbildungs- und Unterrichtsinhalten
- Übernahme nach Ausbildung oft unsicher
- Beschränkung auf Kundenaufträge (beschränkte Qualifizierungsmöglichkeiten)
- situative und zufällige Lerneffekte (durch Mitarbeit im Produktionsprozess)
- auch Übernahme ausbildungsfremder (Hilfs-)Aufgaben
- Abhängigkeit der Ausbildung vom Engagement der Ausbilder
- theoretische Ausbildung nur in der Berufsschule
- keine zeitliche Abstimmung zwischen Ausbildungs- und Unterrichtsinhalten
- Übernahme nach Ausbildung oft unsicher
Tags: kleinbetriebliche Ausbildung
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt? Rentabilitätkalkül
Rentabilitätskalkül: Entscheidungen über Art und Umfang betrieblicher Ausbildungsplätze fallen letztlich nach ökonomischen Kriterien
Das betriebliche Ausbildungsverhalten ist abhängig von den betrieblichen Kosten und Erträgen einer Ausbildung und von der jeweiligen Konjunkturlage.
In konjunkturschwachen Phasen geht das Angebot häufig überproportional zurück, in konjunkturstarken Perioden kann es ebenso überproportional zunehmen.
Mit steigender Arbeitslosigkeit sinkt das Ausbildungsstellenangebot, bei sinkender Arbeitslosigkeit steigt es wieder.
Zur Vermeidung externer Effekte neigen Betriebe mit kostenintensiven Ausbildungsplätzen zu einer Beschränkung des Ausbildungsangebots auf den für den Betrieb kalkulierten Nachwuchsbedarf an Fachkräften.
Das betriebliche Ausbildungsverhalten ist abhängig von den betrieblichen Kosten und Erträgen einer Ausbildung und von der jeweiligen Konjunkturlage.
In konjunkturschwachen Phasen geht das Angebot häufig überproportional zurück, in konjunkturstarken Perioden kann es ebenso überproportional zunehmen.
Mit steigender Arbeitslosigkeit sinkt das Ausbildungsstellenangebot, bei sinkender Arbeitslosigkeit steigt es wieder.
Zur Vermeidung externer Effekte neigen Betriebe mit kostenintensiven Ausbildungsplätzen zu einer Beschränkung des Ausbildungsangebots auf den für den Betrieb kalkulierten Nachwuchsbedarf an Fachkräften.
Tags: Rentabilitätskalkül
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt?
betriebliche Ausbildungsmotive trotz hoher Kosten:
- Hoch qualifiezierte Facharbeiter lassen sich über den externen Arbeitsmarkt kaum rekrutieren bzw. sind mit höheren Lohnkosten verbunden.
- Ausbildungsbetriebe können das Fehlbesetzungsrisiko minimieren. (ggü Rekrutierung aus dem externen Arbeitsmarkt)
- Reduzierung der Fluktuationsrate (während der Ausbildung entsteht eine gewisse Verbundenheit)
- bessere Image von Ausbildungsbetrieben
- Hoch qualifiezierte Facharbeiter lassen sich über den externen Arbeitsmarkt kaum rekrutieren bzw. sind mit höheren Lohnkosten verbunden.
- Ausbildungsbetriebe können das Fehlbesetzungsrisiko minimieren. (ggü Rekrutierung aus dem externen Arbeitsmarkt)
- Reduzierung der Fluktuationsrate (während der Ausbildung entsteht eine gewisse Verbundenheit)
- bessere Image von Ausbildungsbetrieben
Tags: betriebliche Ausbildungsmotive
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt? anti- bzw- prozyklisches Ausbildungsverhalten
antizyklisches Ausbildungsverhalten: Überwiegend Kleinbetriebe in Handwerk und Handel aus Kosten-Nutzen-Erwaegungen stellen auch bzw. trotz einer unguenstigen Konjukturphase Ausbildungsplaetze bereit.
prozyklisches Ausbildungsverhalten: Überwiegend Grossbetriebe bieten besonders in konjunkturell guenstigen Phasen Ausbildungsplaetze an und halten sich ansonsten eher zurück.
prozyklisches Ausbildungsverhalten: Überwiegend Grossbetriebe bieten besonders in konjunkturell guenstigen Phasen Ausbildungsplaetze an und halten sich ansonsten eher zurück.
Tags: anti- bzw- prozyklisches Ausbildungsverhalten
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Wodurch wird das betriebliche Ausbildungsverhalten bestimmt? Schwammfunktion kleinbetrieblicher Ausbildung
Schwammfunktion kleinbetrieblicher Ausbildung:
In Zeiten eines Nachfrageüberhanges werden von den Kleinbetrieben mehr Ausbildungsplatzbewerber absorbiert, als diese Wirtschaftsbranche nach dem Ausbildungsabschluss benötigen wird.
In Phasen der negativen Konjunktur „saugen“ kleinere Betriebe aus Kosten-Nutzen-Erwägungen einen Teil der „überschüssigen“ Ausbildungsbewerber auf, die zu erheblichen Anteilen als ausgebildete Fachkräfte wieder dem externen Arbeitsmarkt „zufließen“.
In Zeiten eines Nachfrageüberhanges werden von den Kleinbetrieben mehr Ausbildungsplatzbewerber absorbiert, als diese Wirtschaftsbranche nach dem Ausbildungsabschluss benötigen wird.
In Phasen der negativen Konjunktur „saugen“ kleinere Betriebe aus Kosten-Nutzen-Erwägungen einen Teil der „überschüssigen“ Ausbildungsbewerber auf, die zu erheblichen Anteilen als ausgebildete Fachkräfte wieder dem externen Arbeitsmarkt „zufließen“.
Tags: Schwammfunktion kleinbetrieblicher Ausbildung
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Verdrängungswettbewerb
ist missverständlich weil,:
die Bevorzugung von Bewerbern mit höherer Vorbildung bei der betrieblichen Rekrutierung von Auszubildenden ein Reflex auf die veränderte Vorbildungsstruktur der Ausbildungsbewerber ist.
Die Absolventen mit Abitur „verdrängen“ Schüler mit mittlerem Schulabschluss, diese wiederum diejenigen, die lediglich den Hauptschulabschluss besitzen. Das heißt, das Abitur wird zunehmend als Eingangsvoraussetzung für Ausbildungsberufe verlangt, für die vorher der mittlere Schulabschluss genügte, und dieser wird zunehmend für Berufe vorausgesetzt, die früher vorwiegend von Hauptschulabsolventen ergriffen werden konnten.
Obwohl höhere Schulabschlüsse ihre Garantie für berufliche Erfolgsaussichten zunehmend verlieren, werden sie dennoch zur unabdingbaren Voraussetzung im Ausbildungswettbewerb.
die Bevorzugung von Bewerbern mit höherer Vorbildung bei der betrieblichen Rekrutierung von Auszubildenden ein Reflex auf die veränderte Vorbildungsstruktur der Ausbildungsbewerber ist.
Die Absolventen mit Abitur „verdrängen“ Schüler mit mittlerem Schulabschluss, diese wiederum diejenigen, die lediglich den Hauptschulabschluss besitzen. Das heißt, das Abitur wird zunehmend als Eingangsvoraussetzung für Ausbildungsberufe verlangt, für die vorher der mittlere Schulabschluss genügte, und dieser wird zunehmend für Berufe vorausgesetzt, die früher vorwiegend von Hauptschulabsolventen ergriffen werden konnten.
Obwohl höhere Schulabschlüsse ihre Garantie für berufliche Erfolgsaussichten zunehmend verlieren, werden sie dennoch zur unabdingbaren Voraussetzung im Ausbildungswettbewerb.
Tags: Verdrängungswettbewerb
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Bildungsexpansion
- Verschlechterung der beruflichen Verwertungschancen „niederer“ Schulabschlüsse und der allgemeinen Verlängerung der Verweil- dauer im Bildungssystem
- höhere Bildungsabschlüsse verlieren ihren Exklusivitätscharakter
- Sie werden wichtiger und wertloser zugleich
- höhere Bildungsabschlüsse verlieren ihren Exklusivitätscharakter
- Sie werden wichtiger und wertloser zugleich
Tags: Bildungsexpansion
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meritokratische Logik, Bildungsmeritokratie, bildungsmeritokratische Prinzip
meritokratische Logik:
beobachtbaren Entwicklungsprozess des gesellschaftlichen Verhältnisses von Bildung und Beschäftigung
die überkommenen Strukturen gesellschaftlicher Ungleichheit erhalten eine neue Legitimation: Zertifikate höherer Bildung gelten als Ausweis einer überlegenen geistigen Leistung.
Dies führt dazu, dass jeder versucht möglichst hohe Zertifizierungen zu erlangen um später dann auch die Möglichkeit zu haben, einen höheren gesellschaftlichen Status zu erreichen.
In der Folge kann es langfristig zu einer Schwächung des dualen Systems kommen. Das Erreichen eines Hochschulabschlusses erscheint erstebenswerter, da er eine höhere gesellschaftliche Stellung bietet als eine Ausbildung im dualen System.
Bildungsmeritokratie:
Die Zuweisung von sozialem Status und gesellschaftlicher
Stellung wird primär von den schulischen Leistungen und ihrer Zertifizierung abhängig gemacht.
bildungsmeritokratische Prinzip:
Die Zuweisung von Positionen und sozialem Status orientiert sich zunehmend an den Zertifikaten des allgemeinen Bildungssystems und immer weniger am Nachweis inhaltlich begründeter
Fachkompetenz.
Dies hat den Effekt, dass berufliche Ausbildungsgänge
unterhalb der Hochschulebene im Konkurrenzkampf um höhere Bildungsabschlüsse unterlegen sind und auf Dauer marginalisiert werden.
beobachtbaren Entwicklungsprozess des gesellschaftlichen Verhältnisses von Bildung und Beschäftigung
die überkommenen Strukturen gesellschaftlicher Ungleichheit erhalten eine neue Legitimation: Zertifikate höherer Bildung gelten als Ausweis einer überlegenen geistigen Leistung.
Dies führt dazu, dass jeder versucht möglichst hohe Zertifizierungen zu erlangen um später dann auch die Möglichkeit zu haben, einen höheren gesellschaftlichen Status zu erreichen.
In der Folge kann es langfristig zu einer Schwächung des dualen Systems kommen. Das Erreichen eines Hochschulabschlusses erscheint erstebenswerter, da er eine höhere gesellschaftliche Stellung bietet als eine Ausbildung im dualen System.
Bildungsmeritokratie:
Die Zuweisung von sozialem Status und gesellschaftlicher
Stellung wird primär von den schulischen Leistungen und ihrer Zertifizierung abhängig gemacht.
bildungsmeritokratische Prinzip:
Die Zuweisung von Positionen und sozialem Status orientiert sich zunehmend an den Zertifikaten des allgemeinen Bildungssystems und immer weniger am Nachweis inhaltlich begründeter
Fachkompetenz.
Dies hat den Effekt, dass berufliche Ausbildungsgänge
unterhalb der Hochschulebene im Konkurrenzkampf um höhere Bildungsabschlüsse unterlegen sind und auf Dauer marginalisiert werden.
Tags: Bildungsmeritokratie, bildungsmeritokratische Prinzip, meritokratische Logik
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normative Subjektivierung
- ist die Anpassung der Berufsausbildung an die gestiegenen inhaltlichen Qualifizierungs- und beruflichen Verwertungsansprü-
che
- zeigt schon heute in einer steigenden Zahl nicht besetzter Ausbildungsplätze auf geringem Qualifikationsniveau mit beschränkten Berufsperspektiven
che
- zeigt schon heute in einer steigenden Zahl nicht besetzter Ausbildungsplätze auf geringem Qualifikationsniveau mit beschränkten Berufsperspektiven
Tags: normative Subjektivierung
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Qualifikationsparadox
Qualifikationsparadox:
- der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung ist die minimale Voraussetzung für den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis
- der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung bietet immer weniger die Gewähr für eine einschlägige Weiterbeschäftigung und eine stabile Berufskarriere
- der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung ist die minimale Voraussetzung für den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis
- der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung bietet immer weniger die Gewähr für eine einschlägige Weiterbeschäftigung und eine stabile Berufskarriere
Tags: Qualifikationsparadox
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Erste Schwelle, Zweite Schwelle
Erste Schwelle:
Bezeichnet den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Berufsausbildung.
Zweite Schwelle:
Bezeichnet den Übergang von der Berufsausbildung in eine Beschäftigung.
Bezeichnet den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Berufsausbildung.
Zweite Schwelle:
Bezeichnet den Übergang von der Berufsausbildung in eine Beschäftigung.
Tags: Erste Schwelle, Zweite Schwelle
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historische Vorüberlegungen
Herausbildung des deutschen Bildungssystems ab dem 18. Jahrhundert
-Preußen: Proklamation und 1. Versuch der Durchsetzung einer Schulpflicht 1717
- Schulfplicht erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts
Preußisches Gymnasium (Etablierungsprozess)
- 1788 erstes Abiturreglement
- 1812 zweites Abiturreglement
-1834 drittes Abiturreglement führt zur institutionellen Etablierung
- am Ende des Etablierungsprozesses: höheres Schulwesen mit den Aspekten 1) Berechtigungssystem und 2) humanistische Allgemeinbildung
Niederes Schulwesen
- um 1850 "niederes Schulwesen" in Preußen - volkstümliche Bildung
- preußische Volksschule: Schule der Bildungsbegrenzung
- nach 1848 (Scheitern der bürgerlichen Revolution) drei Stiehlsche Regulative von 1854: Zurückführung des Volksschulunterrichts auf elementare Kulturtechniken und Religion
Bildungssituation um 1850 in Preußen
1) Volksschulen - Bildungsbegrenzung
2) Mittelschulen - bürgerliche Berufe (später Realschule)
3) Jugengymnasien - neuhumanstisch
-Preußen: Proklamation und 1. Versuch der Durchsetzung einer Schulpflicht 1717
- Schulfplicht erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts
Preußisches Gymnasium (Etablierungsprozess)
- 1788 erstes Abiturreglement
- 1812 zweites Abiturreglement
-1834 drittes Abiturreglement führt zur institutionellen Etablierung
- am Ende des Etablierungsprozesses: höheres Schulwesen mit den Aspekten 1) Berechtigungssystem und 2) humanistische Allgemeinbildung
Niederes Schulwesen
- um 1850 "niederes Schulwesen" in Preußen - volkstümliche Bildung
- preußische Volksschule: Schule der Bildungsbegrenzung
- nach 1848 (Scheitern der bürgerlichen Revolution) drei Stiehlsche Regulative von 1854: Zurückführung des Volksschulunterrichts auf elementare Kulturtechniken und Religion
Bildungssituation um 1850 in Preußen
1) Volksschulen - Bildungsbegrenzung
2) Mittelschulen - bürgerliche Berufe (später Realschule)
3) Jugengymnasien - neuhumanstisch
Ende der Kaiserzeit - hoch modernes Schulsystem
Weimarer Republik - Nationalsozialismus
Weimarer Republik - Nationalsozialismus
nach umfassender Modernisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts
Schulpflicht
Lehrplananpassung an Industriegesellschaft
duales Berufsbildungssystem
seit 1908 Zulassung von Mädchen zur Abiturprüfung
1872 Aufhebung der Stiehlschen Regulative
Weimarer Republik
Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip
Weimarer Schulkompromiss 1919/1920 (Bekenntnisschule und Einheitsschule)
Einführung der Grundschule: ab 5. Klasse Trennung in niedere, mittlere und höhere Schulen
Nationalsozialismus
rassistische Dimension des Ausleseprinzips
Bildungsbegrenzung v.a. für Mädchen und Frauen
Schulpflicht
Lehrplananpassung an Industriegesellschaft
duales Berufsbildungssystem
seit 1908 Zulassung von Mädchen zur Abiturprüfung
1872 Aufhebung der Stiehlschen Regulative
Weimarer Republik
Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip
Weimarer Schulkompromiss 1919/1920 (Bekenntnisschule und Einheitsschule)
Einführung der Grundschule: ab 5. Klasse Trennung in niedere, mittlere und höhere Schulen
Nationalsozialismus
rassistische Dimension des Ausleseprinzips
Bildungsbegrenzung v.a. für Mädchen und Frauen
nach 1945 - Restauration und Reformen
Kritik der Alliierten am deutschen Bildungssystem
Schulsystem der DDR: Polytechnische Oberschule und Erweiterte Oberschulen
BRD: Politik der Restaurierung des gegliederten Schulwesens
mit dem "Düsseldorfer Abkommen" 1955 zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens zwischen Ländern und Bundesrepublik
- Trennung in höhere und niedere Bildung wurde beibehalten
- 60er Jahre: Ungleichheitsdebatte - Forderung nach grundlegender Reform
- Reformen: Einführung der Hauptschule (1964) und Enttypisierung der gymnasialen Oberstufe
Schulsystem der DDR: Polytechnische Oberschule und Erweiterte Oberschulen
BRD: Politik der Restaurierung des gegliederten Schulwesens
mit dem "Düsseldorfer Abkommen" 1955 zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens zwischen Ländern und Bundesrepublik
- Trennung in höhere und niedere Bildung wurde beibehalten
- 60er Jahre: Ungleichheitsdebatte - Forderung nach grundlegender Reform
- Reformen: Einführung der Hauptschule (1964) und Enttypisierung der gymnasialen Oberstufe
Aktuelle Reformtendenzen
Neustrukturierung:
- Verzicht auf Zurückstellung
- Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre
- Gefüge der Sekundarschulen ändert sich: Verdichtung auf 2 Jahre - Anpassungsphase in Klasse 11 entfällt für Wechsler
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe: Abschaffung von Grund- und Leistungskursen
Ziele: vertiefte Allgemeinbildung, Betonung des fächerübergreifenden, selbstständigen und projektorientierten Lernens
Fazit aus OECD-Veröffentlichung zu PISA: geringes Ausmaß schulischer Selbstständigkeit
- Verzicht auf Zurückstellung
- Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre
- Gefüge der Sekundarschulen ändert sich: Verdichtung auf 2 Jahre - Anpassungsphase in Klasse 11 entfällt für Wechsler
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe: Abschaffung von Grund- und Leistungskursen
Ziele: vertiefte Allgemeinbildung, Betonung des fächerübergreifenden, selbstständigen und projektorientierten Lernens
Fazit aus OECD-Veröffentlichung zu PISA: geringes Ausmaß schulischer Selbstständigkeit
Nach der allgemein bildenden Schule: Übergänge und Strukturmerkmale
duale Berufsausbildung: ca. 50 % der Jugendlichen in 350 anerkannten Ausbildungsberufen
Berufsausbildung an beruflichen Vollzeitschulen / 3 Funktionen:
1) volle Berufsausbildung, 2) Vorbereitung auf Abschluss, der ein Studium eröffnet, 3) Ausbildungsvorbereitung
Berufsausbildung in Hochschulen
Kritik an Hochschulen (FH und Uni): Abbruchquoten bei 30 %; Studienzeiten zu lang, Unterfinanzierung
Folgen der Umstrukturierung durch Bologna: 1) vertikal gegliederte Schulstruktur wird gestärkt, 2) Hochschulen: Wechsel der vertikal organisierten Strukturierung zum gestuften System
- Bildungssystem: gestuftes System auf vertikal gegliedertes Schulsystem aufpfropfen -> zweites Ausleseinstrument; zusätzliche Selektionsschwelle
Berufsausbildung an beruflichen Vollzeitschulen / 3 Funktionen:
1) volle Berufsausbildung, 2) Vorbereitung auf Abschluss, der ein Studium eröffnet, 3) Ausbildungsvorbereitung
Berufsausbildung in Hochschulen
Kritik an Hochschulen (FH und Uni): Abbruchquoten bei 30 %; Studienzeiten zu lang, Unterfinanzierung
Folgen der Umstrukturierung durch Bologna: 1) vertikal gegliederte Schulstruktur wird gestärkt, 2) Hochschulen: Wechsel der vertikal organisierten Strukturierung zum gestuften System
- Bildungssystem: gestuftes System auf vertikal gegliedertes Schulsystem aufpfropfen -> zweites Ausleseinstrument; zusätzliche Selektionsschwelle
allgemeine und berufliche Weiterbildung
am wenigsten strukturiert; breites inhaltliches Angebotsspektrum
Funktion: Erhalt von Kompetenzen und Weiterentwicklung
Steigerung der Arbeitsmarktchancen für höher Qualifizierte
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzerwerb
PISA: "Risikogruppe" bei fünf Kompetenzstufen - diese Risikogruppe kommt nicht über Kompetenzstufe 1 hinaus
FAZIT: Bis zu einem Viertel der Jugendlichen verfügt am Ende der Pflichtschulzeit nicht über eine Kompetenzausstattung, die berufsqualifizierend ist!
"Risikoschüler": zu großen Teilen 1)Heranwachsende aus sozial schwachen Familien und mit 2) Migrationsgeschichte
Chancengleichheit: Bildungssystem trägt zur intergenerativen Reproduktion von Chancen bei - PISA belegt, dass das Verfehlen von grundlegenden Kompetenzen gleichsam vererbt wird!
Kreislauf: soziale Herkunft - Bildungsbeteiligung - Abschluss -sozialer Status / in Deutschland ist dieser Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischer Leistung nach wie vor sehr eng--
Funktion: Erhalt von Kompetenzen und Weiterentwicklung
Steigerung der Arbeitsmarktchancen für höher Qualifizierte
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzerwerb
PISA: "Risikogruppe" bei fünf Kompetenzstufen - diese Risikogruppe kommt nicht über Kompetenzstufe 1 hinaus
FAZIT: Bis zu einem Viertel der Jugendlichen verfügt am Ende der Pflichtschulzeit nicht über eine Kompetenzausstattung, die berufsqualifizierend ist!
"Risikoschüler": zu großen Teilen 1)Heranwachsende aus sozial schwachen Familien und mit 2) Migrationsgeschichte
Chancengleichheit: Bildungssystem trägt zur intergenerativen Reproduktion von Chancen bei - PISA belegt, dass das Verfehlen von grundlegenden Kompetenzen gleichsam vererbt wird!
Kreislauf: soziale Herkunft - Bildungsbeteiligung - Abschluss -sozialer Status / in Deutschland ist dieser Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischer Leistung nach wie vor sehr eng--
Bildungsexpansion und Bildungsbeteiligung
nach 1945 Prozess der Bildungsexpansion: in allen Bereichen des Schulwesens (Einführung des 10. Pflichtschuljahres; Verlagerung der Schülerströme zur Realschule; seit den 50er Jahren rasante Ausweitung der Übergangsquoten zu Gymnasien / Entmonopolisierung des Gymnasiums
Ergebnisse der Bildungsexpansion:
hohes Ausmaß an Ausbildungslosigkeit
Eingangsselektivität der Hochschulen erhöhte sich; verbunden mit der Ausweitung der universitären internen Selektivität
höheres Bildungssystem verstärkt seine Absorptionsfunktion:
es bedient mittleres Qualifikations- und Beschäftigungssegment und entlastet den Arbeitsmarkt
massive Steigerung der Verweilzeit junger Menschen im Bildungssystem
Bildungsexpansion kennt "Gewinner" (15 % d. 30-34 jährigen) und "Verlierer" (14 % d. 20-24-jährigen)
Kunstfigur "katholisches Arbeitermädchen vom Lande als Inkarnation aller denkbaren Ungleichheiten im Bildungssystem
vier Ungleichheiten: konfessionell, schichtspezifisch, geschlechtsspezifisch, regionale Unterschiede
heute: Ungleichheit zwischen deutschen Kindern und Kindern fremder Ethnien ist infolge der Arbeitsmigration zu einem neuen und bedeutenden Element gesellschaftlicher Ungleichheit geworden.
Ergebnisse der Bildungsexpansion:
hohes Ausmaß an Ausbildungslosigkeit
Eingangsselektivität der Hochschulen erhöhte sich; verbunden mit der Ausweitung der universitären internen Selektivität
höheres Bildungssystem verstärkt seine Absorptionsfunktion:
es bedient mittleres Qualifikations- und Beschäftigungssegment und entlastet den Arbeitsmarkt
massive Steigerung der Verweilzeit junger Menschen im Bildungssystem
Bildungsexpansion kennt "Gewinner" (15 % d. 30-34 jährigen) und "Verlierer" (14 % d. 20-24-jährigen)
Kunstfigur "katholisches Arbeitermädchen vom Lande als Inkarnation aller denkbaren Ungleichheiten im Bildungssystem
vier Ungleichheiten: konfessionell, schichtspezifisch, geschlechtsspezifisch, regionale Unterschiede
heute: Ungleichheit zwischen deutschen Kindern und Kindern fremder Ethnien ist infolge der Arbeitsmigration zu einem neuen und bedeutenden Element gesellschaftlicher Ungleichheit geworden.
Ungleichheiten heute
geschlechtsspezifisch: noch in den 60er Jahren waren Mädchen im Schulsystem eindeutig benachteiligt; heute Mädchen erfolgreicher im allg.bild. System als Jungen. Aber im dualen System sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede am deutlichsten!
regional: unverkennbare regionale Disparitäten; regionale Ausdifferenzierung bei der Gruppe der Leistungsschwächsten
schichtspezifisch: andauernde Ungleichheit zwischen sozialen Schichten / schichtspezifische Zuteilung von Bildungs- und Lebenschancen! - für Elementarbereich keine gesichterte Datenbasis/ Sekundarstufe I: offenkundige Bildungsbenachteiligung der Arbeiterkinder (Mikrozensus 1989) auch in Sek. II und Gymnasium schichtspezifsiche Bildungsbeteiligung
berufliche Karrieren
FAZIT: auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Zusammenhang von sozialer Herkunft sowie Bildungs-, Ausbildungs- und Karriere nahezu ungebrochen.
Reproduktionsmodus sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert. - enge Kopplung an vor- und außerschulische Entwicklungsbedingungen
schulische Normierungspraxis bevorzugt die bildungsnahen Gruppen im schulischen Ausleseprozess / Reproduktion der dreistufigen Qualifikationsstruktur plus innere Eliminierung und Abdrängung
regional: unverkennbare regionale Disparitäten; regionale Ausdifferenzierung bei der Gruppe der Leistungsschwächsten
schichtspezifisch: andauernde Ungleichheit zwischen sozialen Schichten / schichtspezifische Zuteilung von Bildungs- und Lebenschancen! - für Elementarbereich keine gesichterte Datenbasis/ Sekundarstufe I: offenkundige Bildungsbenachteiligung der Arbeiterkinder (Mikrozensus 1989) auch in Sek. II und Gymnasium schichtspezifsiche Bildungsbeteiligung
berufliche Karrieren
FAZIT: auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Zusammenhang von sozialer Herkunft sowie Bildungs-, Ausbildungs- und Karriere nahezu ungebrochen.
Reproduktionsmodus sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert. - enge Kopplung an vor- und außerschulische Entwicklungsbedingungen
schulische Normierungspraxis bevorzugt die bildungsnahen Gruppen im schulischen Ausleseprozess / Reproduktion der dreistufigen Qualifikationsstruktur plus innere Eliminierung und Abdrängung
Bildungsertrag
--die neuen Benachteiligten: Kinder der Arbeitsmigranten; Ausdruck in Schulabschlüssen; 3 Gruppen: 1) Jugendliche ohne Migrationsgeschichte, 2) Jugendliche mit einem Elternteil in Dtl., 3) Jugendliche ohne deutschen Elternteil
entscheidende Einflussfaktoren auf Bildungschancen (immer noch): Geschlecht, Migrationsgeschichte, regionale und soziale Herkunft
beschäftigungsspezifische Erträge: starke Korrelation von Höhe des Schulabschlusses und Teilhabe an Ausbildungsplatz bzw. Erwerbleben
entscheidende Einflussfaktoren auf Bildungschancen (immer noch): Geschlecht, Migrationsgeschichte, regionale und soziale Herkunft
beschäftigungsspezifische Erträge: starke Korrelation von Höhe des Schulabschlusses und Teilhabe an Ausbildungsplatz bzw. Erwerbleben
Steuerung
deutsche Tradition: Steuerung über die Beeinflussung von "Input" - und "Prozessvariablen"
seit den Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudien steht die Prozessdimension zunehmend im Mittelpunkt (Arbeitsprozesse in einer Schule sowie in der einzelnen Klasse, Unterricht)
im gegliederten Schulsystem gibt es ein im internationalen Vergleich hohes Maß an leistungsbezogener "Sortierung" von Schülern - Anspruchsniveau wird nachhaltig gesteuert.
PISA- Leistungsstudie 2000 belegt nicht nur den durchschnittlichen Leistungsrückstand der deutschen Schüler gegenüber dem OECD-Durchschnitt, sondern zeigt auch, dass dieser Abstand in jeder der leistungsmäßigen Teilgruppen besteht.
starkes Maß an innerdeutscher Leistungsspreizung
neuer Ansatz: Outputsteuerung durch externe Evaluation und Qualitätsagenturen / Selbst-, Meta- und Fremdevaluation von Schulen
Vorbild: niederländische Qualitätssicherung: Inspektorat im Bereich der externen Evaluation
seit den Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudien steht die Prozessdimension zunehmend im Mittelpunkt (Arbeitsprozesse in einer Schule sowie in der einzelnen Klasse, Unterricht)
im gegliederten Schulsystem gibt es ein im internationalen Vergleich hohes Maß an leistungsbezogener "Sortierung" von Schülern - Anspruchsniveau wird nachhaltig gesteuert.
PISA- Leistungsstudie 2000 belegt nicht nur den durchschnittlichen Leistungsrückstand der deutschen Schüler gegenüber dem OECD-Durchschnitt, sondern zeigt auch, dass dieser Abstand in jeder der leistungsmäßigen Teilgruppen besteht.
starkes Maß an innerdeutscher Leistungsspreizung
neuer Ansatz: Outputsteuerung durch externe Evaluation und Qualitätsagenturen / Selbst-, Meta- und Fremdevaluation von Schulen
Vorbild: niederländische Qualitätssicherung: Inspektorat im Bereich der externen Evaluation
kooperativer Föderalismus
Besonderheit, historisch gewachsen: seit Nationalstaatbildung im 19. Jahrhundert lagen kulturelle Angelegenheiten im Kaiserreich in der Zuständigkeit der Reichsländer
- nach 1945: BRD knüpft wieder an föderale Tradition an, d.h. Kulturhoheit der Länder = Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und der Kulturverwaltung
- Gesetzesgrundlagen: Art. 20 / Abs.1 Bundesstaatlichkeit
Art. 30 / Hoheit der Länder: "die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine anderen Regelungen trifft oder zulässt.
keine Verfügungsgewalt des Zentralstaates im Bereich Schulrecht und geringe Rolle im Bereich Schulpolitik
Einflussnahme des Bundes im Verlauf der Geschichte
zwei Phasen: 1) Mitte der 60er - Ende der 70er Jahre: gemäßigte Ausweitung des Handlungsspielraumes; 2) um 2002 Phase der Zurückdrängung und Bundesmitwirkung
- nach 1945: BRD knüpft wieder an föderale Tradition an, d.h. Kulturhoheit der Länder = Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und der Kulturverwaltung
- Gesetzesgrundlagen: Art. 20 / Abs.1 Bundesstaatlichkeit
Art. 30 / Hoheit der Länder: "die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine anderen Regelungen trifft oder zulässt.
keine Verfügungsgewalt des Zentralstaates im Bereich Schulrecht und geringe Rolle im Bereich Schulpolitik
Einflussnahme des Bundes im Verlauf der Geschichte
zwei Phasen: 1) Mitte der 60er - Ende der 70er Jahre: gemäßigte Ausweitung des Handlungsspielraumes; 2) um 2002 Phase der Zurückdrängung und Bundesmitwirkung
Jahre der Erstarkung des Bundes - 1965 bis 1975
Abkommen zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens: "Düsseldorfer Abkommen" von 1955
- 1959 "Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens" - Wendepunkt
- Gründe für Erstarkung des Bundes: 1957 Bildungskatastrophe, 70er Jahre Akademikermangel und wachsende Ungleichheit; 1973 "deutsches Bildungswesen mangelhaft" im OECD-Vergleich
- ab 1965 Versuch einer Strukturreform
- seit Mitte der 60er Jahre gewinnt der Bund an entwicklungspolitischem Einfluss
Aktivitäten:
a) 1965 Gründung det. Bildungsrat Bund und Länder
b) 1969 Bildungsministerium für Bildung und Wissenschaft
c) 1970 Strukturplan für das Bildungswesen / BLK - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
Grundgesetzänderung: Artikel 91 b: "aufgrund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung von überregionaler Bedeutung können Bund und Länder zusammenwirken.
d) 1973 letzter Bildungsgesamtplan
- die gestiegene Bedeutung des Bundes in Bildungsfragen führte zu einer kooperativen Ausrichtung des deutschen Föderalismus
- 1959 "Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens" - Wendepunkt
- Gründe für Erstarkung des Bundes: 1957 Bildungskatastrophe, 70er Jahre Akademikermangel und wachsende Ungleichheit; 1973 "deutsches Bildungswesen mangelhaft" im OECD-Vergleich
- ab 1965 Versuch einer Strukturreform
- seit Mitte der 60er Jahre gewinnt der Bund an entwicklungspolitischem Einfluss
Aktivitäten:
a) 1965 Gründung det. Bildungsrat Bund und Länder
b) 1969 Bildungsministerium für Bildung und Wissenschaft
c) 1970 Strukturplan für das Bildungswesen / BLK - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
Grundgesetzänderung: Artikel 91 b: "aufgrund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung von überregionaler Bedeutung können Bund und Länder zusammenwirken.
d) 1973 letzter Bildungsgesamtplan
- die gestiegene Bedeutung des Bundes in Bildungsfragen führte zu einer kooperativen Ausrichtung des deutschen Föderalismus
Mitwirkung durch Beteiligung an der Bildungsplanung
1969 Änderung des GG Art. 91 b - Basis für Bund-Länder-Kommission (BLK): Aufgaben langfristiger Rahmenplan für Entwicklung des Bildungsgesamtwesens
- BLK heute: Zuarbeit für gesamtgesellschafltiche Bildungsplanung
- Neufassung des Art. 91 b GG in der Föderalismusreform vom 01.09.2006: (...) zusammenwirken von Bund und Ländern bei 1) Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung außerhalb von Hochschulen, 2) Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen, 3) Forschungsbauten an Hochschulen
- Gemeinschaftsaufgabe Bildungsplanung ist mit der Grundgesetzänderung entfallen
- Fazit: Der Zentralstaat war gegenüber den Ländern zu keiner Zeit einflussreich., nur in Krisenzeiten stimulierte er das Einholen fachkundiger Beratung
- BLK heute: Zuarbeit für gesamtgesellschafltiche Bildungsplanung
- Neufassung des Art. 91 b GG in der Föderalismusreform vom 01.09.2006: (...) zusammenwirken von Bund und Ländern bei 1) Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung außerhalb von Hochschulen, 2) Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen, 3) Forschungsbauten an Hochschulen
- Gemeinschaftsaufgabe Bildungsplanung ist mit der Grundgesetzänderung entfallen
- Fazit: Der Zentralstaat war gegenüber den Ländern zu keiner Zeit einflussreich., nur in Krisenzeiten stimulierte er das Einholen fachkundiger Beratung
Zuständigkeiten im Bildungssystem
--Kompetenzverteilung im Schulbereich: die Länder sind für die Schulgesetzgebung und die Schulaufsicht zuständig. Staatliche Schulaufsicht Art. 7 GG (Organisation, Planung und Leitung inkl. Festlegung der Unterrichts- und Ausbildungsziele)
- dieser Grundsatz der staatl. Schulaufsicht stellt den Endpunkt eines langen Weges der Verstaatlichung des Schulwesens dar.
- Prozess der Verstaatlichung im 19. Jahrhundert: Befreiung der Bildung und Erziehung von Bevormundung durch Kirche, Adel und Bürgertum
Länderzuständigkeit auf drei Gebieten: Bildungs- und Kulturpolitik; Polizei- und Ordnungsverwaltung; Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung
Koordination der Schulpolitik duch die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder seit 1949 (freiwillige Arbeitsgemeinschaft der Länder)
- dieser Grundsatz der staatl. Schulaufsicht stellt den Endpunkt eines langen Weges der Verstaatlichung des Schulwesens dar.
- Prozess der Verstaatlichung im 19. Jahrhundert: Befreiung der Bildung und Erziehung von Bevormundung durch Kirche, Adel und Bürgertum
Länderzuständigkeit auf drei Gebieten: Bildungs- und Kulturpolitik; Polizei- und Ordnungsverwaltung; Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung
Koordination der Schulpolitik duch die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder seit 1949 (freiwillige Arbeitsgemeinschaft der Länder)
Zuständigkeiten im Bildungswesen
Bund: außerschulische Berufsbildung und Ausbildungsförderung
Länder: innere Schulangelegenheiten - Unterricht, Lehrpersonal, Strukturen des Schulwesens
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten - Schulgebäude, Einstellung und Finanzierung des Lehrpersonals, Schulentwicklungsplanung
Länder: innere Schulangelegenheiten - Unterricht, Lehrpersonal, Strukturen des Schulwesens
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten - Schulgebäude, Einstellung und Finanzierung des Lehrpersonals, Schulentwicklungsplanung
Das deutsche Bildungssystem zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Das allgmeinbildende Schulsystem
Struktur:
Schulpflicht setzt mit Vollendung des sechsten Lebensjahres ein, i.d.R. 12 Jahre lang - neun dieser Jahre - in einigen Bundesländern auch zehn - müssen in allgemein bildenden Schulen absovliert werden, die danach noch verbleibenden Jahre als Teilzeitschuljahre im beruflichen Schulwesen.
vertikal und horizontal gegliedertes Gesamtbildungssystem: horizontal in zwei Schulstufen und in der zweiten Stufe vertikal in drei Schulformen untergliedert
Grundschule: Doppelauftrag 1) Basiswissen in Kulturtechniken, 2) Vorbereitung auf Anschlussbildungsgang
Sonder- und Förderschulen: Förderschwerpunkte Lernen, Sehen, Hören, geistige Entwicklung...
Sekundarstufe I: Klassenstufen 5 bis 10 und II: Klassenstufen 11 bis 13 (je nach Bundesland fünf verschiedene Schulformen) - Trennung in "berufsbildendes" Schul- und Ausbildungswesen und "allgemein bildendes"
Ergänzung durch Gesamtschule
Gymnasium - nur eine Schulform, die überall angeboten wird.
Struktur:
Schulpflicht setzt mit Vollendung des sechsten Lebensjahres ein, i.d.R. 12 Jahre lang - neun dieser Jahre - in einigen Bundesländern auch zehn - müssen in allgemein bildenden Schulen absovliert werden, die danach noch verbleibenden Jahre als Teilzeitschuljahre im beruflichen Schulwesen.
vertikal und horizontal gegliedertes Gesamtbildungssystem: horizontal in zwei Schulstufen und in der zweiten Stufe vertikal in drei Schulformen untergliedert
Grundschule: Doppelauftrag 1) Basiswissen in Kulturtechniken, 2) Vorbereitung auf Anschlussbildungsgang
Sonder- und Förderschulen: Förderschwerpunkte Lernen, Sehen, Hören, geistige Entwicklung...
Sekundarstufe I: Klassenstufen 5 bis 10 und II: Klassenstufen 11 bis 13 (je nach Bundesland fünf verschiedene Schulformen) - Trennung in "berufsbildendes" Schul- und Ausbildungswesen und "allgemein bildendes"
Ergänzung durch Gesamtschule
Gymnasium - nur eine Schulform, die überall angeboten wird.
Grundstruktur des deutschen Bildungswesens
überwiegend Halbtagsschulen und in öffentlicher Trägerschaft
Hauptschule: 5.-9. Klassenstufe; Bildungsauftag: vermittelt grundlegende allgemeine Bildung
Realschule: 5.-10. Klassenstufe oder 7.-10. Klassenstufe; erweiterte allgemeine Bildung
Gymnasium: 5.-12./13. Klassenstufe oder 7.-12./13. Klassenstufe - vertiefte allgemeine Bildung
Umstellung auf 8 Jahre Abitur in den meisten Bundesländern
Sekundarstufe I: Unterricht nach Klassenprinzip
Sekundarstufe II: Unterricht nach Kursstufe
gymnasiale Oberstufe: ein Jahr Einführung und zwei Jahre Qualifikation
Hauptschule: 5.-9. Klassenstufe; Bildungsauftag: vermittelt grundlegende allgemeine Bildung
Realschule: 5.-10. Klassenstufe oder 7.-10. Klassenstufe; erweiterte allgemeine Bildung
Gymnasium: 5.-12./13. Klassenstufe oder 7.-12./13. Klassenstufe - vertiefte allgemeine Bildung
Umstellung auf 8 Jahre Abitur in den meisten Bundesländern
Sekundarstufe I: Unterricht nach Klassenprinzip
Sekundarstufe II: Unterricht nach Kursstufe
gymnasiale Oberstufe: ein Jahr Einführung und zwei Jahre Qualifikation
Der Schulparcours
Einschulung: Kopplung an bestimmtes Lebensalter
Auswirkungen des Zurückstellens auf den weiteren Schulerfolg: leistungsschwächere Schüler
Übergang in weiterführende Schulen:
- in den meisten Bundesländern: Schullaufbahnempfehlungen
Leistungsungerechtigkeit bei Empfehlungen: empirische Analysen belegen, dass der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule und dass insbesondere die Empfehlungen der Grundschulen durchaus nicht ausschließlich oder überwiegend von dem Leistungsvermögen der begutachteten Kinder bestimmt werden. Das Verfehlen eines den schulischen Leistungen angemessenen Übergangs aus der Grundschule in die unterschiedlich anspruchsvollen Schulformen der Sek. I hinterlässt seine Spuren bis zum Ende der Sek.I in allen weiterführenden Schulformen. - Leistungsüberlappungen bei Schulformen
FAZIT: Mit dem wenig leistungsangemessenen Übergang aus der Grundschule in die Bildungswege der Sekundarstufe I geht eine immer noch stark ausgeprägte soziale Auslese einher.
Auswirkungen des Zurückstellens auf den weiteren Schulerfolg: leistungsschwächere Schüler
Übergang in weiterführende Schulen:
- in den meisten Bundesländern: Schullaufbahnempfehlungen
Leistungsungerechtigkeit bei Empfehlungen: empirische Analysen belegen, dass der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule und dass insbesondere die Empfehlungen der Grundschulen durchaus nicht ausschließlich oder überwiegend von dem Leistungsvermögen der begutachteten Kinder bestimmt werden. Das Verfehlen eines den schulischen Leistungen angemessenen Übergangs aus der Grundschule in die unterschiedlich anspruchsvollen Schulformen der Sek. I hinterlässt seine Spuren bis zum Ende der Sek.I in allen weiterführenden Schulformen. - Leistungsüberlappungen bei Schulformen
FAZIT: Mit dem wenig leistungsangemessenen Übergang aus der Grundschule in die Bildungswege der Sekundarstufe I geht eine immer noch stark ausgeprägte soziale Auslese einher.
Schulparcours II
Durchlässigkeit: Möglichkeit einer Korrektur von Bildungsentscheidungen
Entkopplung von Schulabschluss und Schulform; These: Die Entkopplung erhöht die Vielfalt der Bildungsgänge, die formal zu denselben Zielen führen
Prozess der leistungsmäßigen Entgrenzung der einzelnen Schulformen - Entmonopolisierung der einzelnen Schulformen
Zerfaserung des Systems: Obwohl dieses System den Anspruch der Sortierung von Schülern nach vermuteter Leistungsstärke hat, überlappen sich die Leistungsfähigkeiten der Schüler unterschiedlicher Schulformen in großem Ausmaß.
ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur lebt fort: Schulformen -> Milieus -> Entwicklungsmöglichkeiten
differentielle Lernmilieus und ihre Effekte begrenzen Aufstiegsdurchlässigkeiten im gegliederten Schulsystem. -> Unterschiede zwischen "niederer" und "höherer" Bildung leben in zerfaserter Schullandschaft fort.
Rangfolge: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse aus unterschiedlichen Schulformen
Fazit: Fortbestehen der Unterschiede im Bereich der kognitiven Leistungen bei Schulabsolventen -> gerechte Reaktion wäre eine Verabschiedung vom Berechtigungssystem oder eine Sicherung von Vergleichbarkeit
Entkopplung von Schulabschluss und Schulform; These: Die Entkopplung erhöht die Vielfalt der Bildungsgänge, die formal zu denselben Zielen führen
Prozess der leistungsmäßigen Entgrenzung der einzelnen Schulformen - Entmonopolisierung der einzelnen Schulformen
Zerfaserung des Systems: Obwohl dieses System den Anspruch der Sortierung von Schülern nach vermuteter Leistungsstärke hat, überlappen sich die Leistungsfähigkeiten der Schüler unterschiedlicher Schulformen in großem Ausmaß.
ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur lebt fort: Schulformen -> Milieus -> Entwicklungsmöglichkeiten
differentielle Lernmilieus und ihre Effekte begrenzen Aufstiegsdurchlässigkeiten im gegliederten Schulsystem. -> Unterschiede zwischen "niederer" und "höherer" Bildung leben in zerfaserter Schullandschaft fort.
Rangfolge: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse aus unterschiedlichen Schulformen
Fazit: Fortbestehen der Unterschiede im Bereich der kognitiven Leistungen bei Schulabsolventen -> gerechte Reaktion wäre eine Verabschiedung vom Berechtigungssystem oder eine Sicherung von Vergleichbarkeit
Schlussfolgerungen zu Chancen und Übergängen
--In den Schulformen des gegliederten Sekundarschulwesens mit ihren differenziellen Entwicklungsmilieus lebt ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur fort. Die einzelnen Schulformen, die ins ich trotz all der Überlappungen leistungshomogener als die Schulen nahezu aller anderen Länder sind, zeichnen sich durch Milieus aus, die den Schülern systemspezifisch unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Die differenzielle Auswirkung der Schulmilieus sind nicht nur für den Aufbau von Abschlussaspirationen bedeutsam, sondern auch für die Entwicklung kognitiver Kompetenzen. (s. PISA)
Die differenzielle Auswirkung der Schulmilieus sind nicht nur für den Aufbau von Abschlussaspirationen bedeutsam, sondern auch für die Entwicklung kognitiver Kompetenzen. (s. PISA)
Jahre der Stagnation / Nach der Stagnation
in der Folgezeit des "Bildungsnotstandes" verliert der Bund wieder an Einfluss
- bildungspolitische Stagnation Mitte der Siebziger
- das Feld vorschulische und schulische Bildung hatte Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger erheblichen Beratungbedarf
- Föderalismus des Beratens
- Handlungsbedarf 1999 "Forum Bildung": Gremium der Politikberatung zu Bildungsfragen auf Bundesebene
- nach Mitte der Neunziger verstärkt schulpolitisch vorgetragene Initiativen des Bundes - Folge: koordinierte und effektive Arbeit der Kultusminister
zwei vergleichbare Krisen - zwei konträre Reaktionsmuster:
1) 60er/70er Jahre: Neuadjustierung des Verhältnisses in Bildungsfragen durch Ergänzung des GG und neue Kompetenzverteilung ; 2) 1985-1995 Kompetenzkampf der Länder
- bildungspolitische Stagnation Mitte der Siebziger
- das Feld vorschulische und schulische Bildung hatte Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger erheblichen Beratungbedarf
- Föderalismus des Beratens
- Handlungsbedarf 1999 "Forum Bildung": Gremium der Politikberatung zu Bildungsfragen auf Bundesebene
- nach Mitte der Neunziger verstärkt schulpolitisch vorgetragene Initiativen des Bundes - Folge: koordinierte und effektive Arbeit der Kultusminister
zwei vergleichbare Krisen - zwei konträre Reaktionsmuster:
1) 60er/70er Jahre: Neuadjustierung des Verhältnisses in Bildungsfragen durch Ergänzung des GG und neue Kompetenzverteilung ; 2) 1985-1995 Kompetenzkampf der Länder
Gremien und Instrumente der Mitgestaltung durch den Bund
- Organisation von Planung; Beteiligung an Planung und (Ko-)Finanzierung von Einzelvorhaben
Gremien
"Der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen" seit 1953 / 1965 29 Gutachten und Empfehlungen
- Vorläufer des
"Deutschen Bildungsrates" Aufgabe: Bedarfs- und Entwicklungspläne; gemeinsames Beratungsgremium, das tiefgreifende Vorschläge zur Veränderung auch des Schulwesens unterbreiten konnte , nach 1975 Verwaltungsabkommen nicht mehr verlängert
Das Forum Bildung
1999 wieder Gremium auf zentralstaatlicher Ebene
Gremien
"Der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen" seit 1953 / 1965 29 Gutachten und Empfehlungen
- Vorläufer des
"Deutschen Bildungsrates" Aufgabe: Bedarfs- und Entwicklungspläne; gemeinsames Beratungsgremium, das tiefgreifende Vorschläge zur Veränderung auch des Schulwesens unterbreiten konnte , nach 1975 Verwaltungsabkommen nicht mehr verlängert
Das Forum Bildung
1999 wieder Gremium auf zentralstaatlicher Ebene
Nenne die grundlegenden Strukturmerkmale des deutschen Bildungssystems
(1) Mehrgliedrigkeit im Anschluss an die Grundschule
= Horizontale Gliederung in Primar-, Sekundar- (I u, II) und Tertiärstufen
= Vertikale Gliederung in abschlussgebundene Schulformen
(2) Trennung von beruflicher und allgemeiner Bildung
- (in der beruflichen Bildung: duale Ausbildung in Schule und Betrieb). Schlagwort ist heute: getrennt aber gleichwertig; ambitionierte Versuche der Trennungsüberwindung (etwa Kollegstufenversuch in NRW gerieten dadurch in den Hintergrund. Gesetzliche Grundlage: Hamburger Abkommen: Trennung, aber Ermöglichung von höchstmöglicher Durchlässigkeit
(3) föderale Organisation = 16 uneinheitliche, landeshoheitliche Systeme; im Rahmen des kooperativen Föderalisums
= Horizontale Gliederung in Primar-, Sekundar- (I u, II) und Tertiärstufen
= Vertikale Gliederung in abschlussgebundene Schulformen
(2) Trennung von beruflicher und allgemeiner Bildung
- (in der beruflichen Bildung: duale Ausbildung in Schule und Betrieb). Schlagwort ist heute: getrennt aber gleichwertig; ambitionierte Versuche der Trennungsüberwindung (etwa Kollegstufenversuch in NRW gerieten dadurch in den Hintergrund. Gesetzliche Grundlage: Hamburger Abkommen: Trennung, aber Ermöglichung von höchstmöglicher Durchlässigkeit
(3) föderale Organisation = 16 uneinheitliche, landeshoheitliche Systeme; im Rahmen des kooperativen Föderalisums
Beschreibe die Herausbildung der Schulpflicht und der verschiedenen Schultypen als grundlegende Strukturmerkmale des deutschen Bildungssystems im Kaiserreich
Schulpflicht: erste Proklamation durch Friedrich Wilhelm I (General Edict, 1717); zahlreiche weitere Bekräftigungen; Unterrichtspflicht im Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten (1794) → Durchsetzung erst in der zweiten Hälfte des 19. Jht. erreicht. (Unterscheidung zwischen niederen, gemeinen Schulen und höheren Schulen, Gymnasia)
Schultypen:
Etablierung des Preußischen Gymnasiums: Oberschulkollegium als treibende Kraft zur Neuordnung der höheren Schulen mit Hilfe der Ordnung des Berechtigungswesens
1. Abiturreglement (1788): Abitur als Nachweis der Studierfähigkeit; nicht als Bedingung. Voraussetzung für ein Stipendium
2. Abiturregelment (1812): Abitur verbindlich bei Staatsexamina; detailliertere Festlegung der Inhalte der Prüfung.
3. Abiturreglement (1834): Abitur als Voraussetzung für alle Studiengänge.
→ Wesentliche Charakteristika: Berechtigungswesen (Zgang zur Universität) und Bildungskonzept (Verpflichtung auf Allgemeinbildung; Abgrenzung von berufsbezogenen Inhalten)
Etablierung des niederen Schulwesens: weniger Bedeutung; Ziel ist Untertanenerziehung. Deutlich getrennt vom Gymnasium; Gegenentwurf. Bildungsbegrenzung wird in drei Stiehlschen Regulativen (1854) weiter geschärft: Bildungsinhalt sind nur noch elementare Kulturtechniken und Religion; auch Lehrerbildung ist darauf ausgelegt.
Etablierung des Mittelschulwesens: Bildungsangebot, das stärker auf Anwendbarkeit hin orientiert ist. „Nützlichkeitsdenken“ in der Aufklärung. Schulen, die Recht zur Abiturabnahme nicht erreicht hatten → Basis für Realschulentwicklung
Schultypen:
Etablierung des Preußischen Gymnasiums: Oberschulkollegium als treibende Kraft zur Neuordnung der höheren Schulen mit Hilfe der Ordnung des Berechtigungswesens
1. Abiturreglement (1788): Abitur als Nachweis der Studierfähigkeit; nicht als Bedingung. Voraussetzung für ein Stipendium
2. Abiturregelment (1812): Abitur verbindlich bei Staatsexamina; detailliertere Festlegung der Inhalte der Prüfung.
3. Abiturreglement (1834): Abitur als Voraussetzung für alle Studiengänge.
→ Wesentliche Charakteristika: Berechtigungswesen (Zgang zur Universität) und Bildungskonzept (Verpflichtung auf Allgemeinbildung; Abgrenzung von berufsbezogenen Inhalten)
Etablierung des niederen Schulwesens: weniger Bedeutung; Ziel ist Untertanenerziehung. Deutlich getrennt vom Gymnasium; Gegenentwurf. Bildungsbegrenzung wird in drei Stiehlschen Regulativen (1854) weiter geschärft: Bildungsinhalt sind nur noch elementare Kulturtechniken und Religion; auch Lehrerbildung ist darauf ausgelegt.
Etablierung des Mittelschulwesens: Bildungsangebot, das stärker auf Anwendbarkeit hin orientiert ist. „Nützlichkeitsdenken“ in der Aufklärung. Schulen, die Recht zur Abiturabnahme nicht erreicht hatten → Basis für Realschulentwicklung
Welche Modernisierungstendenzen erfolgten im Bildungswesen gegen Ende des 19. Jahrhunderts und warum?
Hintergrund: Modernitätsrückstand angesichts der beginnenden Industrialisierung
Wesentliche Reformen
+ Änderung der curricularen Ausrichtung der Gymnasien: Neben neuhumanistischem Gymnasium: Realgymnasium (neusprachlich) und lateinlose Oberrealschule (naturwissenschaftlich)
+ Oberlyzeen (aus höheren Töchterschulen entstanden) sichern Frauen Studienberechtigung
+ Erweiterung der Volksschulbildung: Allgemeine Bestimmungen → Aufhebung der Stiehlschen Regulative: differenzierterer Lehrplan auch in der Volksschule
+ Herausbildung des dualen Berufsbildungssystems
→ Aber: ständische Struktur bleibt bestehen!
Wesentliche Reformen
+ Änderung der curricularen Ausrichtung der Gymnasien: Neben neuhumanistischem Gymnasium: Realgymnasium (neusprachlich) und lateinlose Oberrealschule (naturwissenschaftlich)
+ Oberlyzeen (aus höheren Töchterschulen entstanden) sichern Frauen Studienberechtigung
+ Erweiterung der Volksschulbildung: Allgemeine Bestimmungen → Aufhebung der Stiehlschen Regulative: differenzierterer Lehrplan auch in der Volksschule
+ Herausbildung des dualen Berufsbildungssystems
→ Aber: ständische Struktur bleibt bestehen!
Welche Entwicklung nahm das deutsche Schulwesen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus?
Weimarer Republik → Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip: (Früher Gliederung mit Ständen begründet; nach 1945: ökonomische und begabungstheoretische Gründe; heute: leistungsbezogen)
Wichtigstes Ereignis: Weimarer Schulkompromiss (1919/20):
+ Simulatanschule (Schule mit Schülern unterschiedlicher Konfessionen) als Regelfall; Bekenntnisschulen und bekenntnisfreie Schulen als Ergänzung
+ Statt Einheitsschule nur gemeinsamer Unterricht in den vier ersten Klassen der Volksschule
Nationalsozialismus → Kaum strukturelle Änderungen
+ Ergänzung der bisherigen Bildungsangebote durch "Nationalpolitische Erziehungsanstalten" und "Adolf-Hitler-Schulen"
+ Ausleseprinzip erhält rassistische Dimension
+ Bildungsbegrenzung gegen Mädchen und Frauen
+ Inhaltliche Umorientierung (Demokratisierungsbemühungen der Weimarer Republik wurden aus Schulbüchern entfernt)
Wichtigstes Ereignis: Weimarer Schulkompromiss (1919/20):
+ Simulatanschule (Schule mit Schülern unterschiedlicher Konfessionen) als Regelfall; Bekenntnisschulen und bekenntnisfreie Schulen als Ergänzung
+ Statt Einheitsschule nur gemeinsamer Unterricht in den vier ersten Klassen der Volksschule
Nationalsozialismus → Kaum strukturelle Änderungen
+ Ergänzung der bisherigen Bildungsangebote durch "Nationalpolitische Erziehungsanstalten" und "Adolf-Hitler-Schulen"
+ Ausleseprinzip erhält rassistische Dimension
+ Bildungsbegrenzung gegen Mädchen und Frauen
+ Inhaltliche Umorientierung (Demokratisierungsbemühungen der Weimarer Republik wurden aus Schulbüchern entfernt)
Welche Entwicklung nahm das deutsche Schulwesen nach dem Zweiten Weltkrieg?
Alliierte üben Kritik am deutschem Bildungssystem:
Sie fordern in ihren „Grundsätze für die Demokratisierung des deutschen Bildungswesens“:
+ Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sowie Unterstützungszahlungen an Bedürftige
+ Absage an vertikales Schulsystem
+ Revision der Curricula.
Umsetzung verläuft in Ost und West unterschiedlich:
DDR:
Polytechnische Oberschule (Einheitsschule von Klasse 1-10) und Erweiterte Oberschule (2 Jahre bis zum Abitur)
BRD:
+ Restaurierung des gegliederten Schulwesens mit dem Düsseldorfer Abkommen 1955; Gliederung wird begabungstheoretisch und ökonomisch begründet (u.a. Deutscher Ausschuss in seinem Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden öffentlichen Schulwesens -> Unterschiedliche )
+ 60er Jahre: fehlende Wettbewerbsfähigkeit und ungleiche Bürgerrechte (katholisches Arbeitermädchen vom Land)
Deutscher Bildungsrat → Empfehlung zur Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen (Problem: nur Ergänzung!)
=> keine grundlegende Reform; Anstrengungen innerhalb des Systems
(1) Hamburger Abkommen (Neufassung des Düsseldorfer Abkommens); 1964: Schaffung der Hauptschule anstatt Volksoberschule; inklusive Verlängerung der Schulzeit und Ausweitung des Lehrplans
(2) Vereinbarung zur Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe; 1973: Kurssystem statt unterschiedlicher Schultypen
Wiedervereinigung: Anpassung Ost an West
Sie fordern in ihren „Grundsätze für die Demokratisierung des deutschen Bildungswesens“:
+ Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sowie Unterstützungszahlungen an Bedürftige
+ Absage an vertikales Schulsystem
+ Revision der Curricula.
Umsetzung verläuft in Ost und West unterschiedlich:
DDR:
Polytechnische Oberschule (Einheitsschule von Klasse 1-10) und Erweiterte Oberschule (2 Jahre bis zum Abitur)
BRD:
+ Restaurierung des gegliederten Schulwesens mit dem Düsseldorfer Abkommen 1955; Gliederung wird begabungstheoretisch und ökonomisch begründet (u.a. Deutscher Ausschuss in seinem Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden öffentlichen Schulwesens -> Unterschiedliche )
+ 60er Jahre: fehlende Wettbewerbsfähigkeit und ungleiche Bürgerrechte (katholisches Arbeitermädchen vom Land)
Deutscher Bildungsrat → Empfehlung zur Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen (Problem: nur Ergänzung!)
=> keine grundlegende Reform; Anstrengungen innerhalb des Systems
(1) Hamburger Abkommen (Neufassung des Düsseldorfer Abkommens); 1964: Schaffung der Hauptschule anstatt Volksoberschule; inklusive Verlängerung der Schulzeit und Ausweitung des Lehrplans
(2) Vereinbarung zur Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe; 1973: Kurssystem statt unterschiedlicher Schultypen
Wiedervereinigung: Anpassung Ost an West
Beschreibe die verfassungsrechtlichen und sonstigen Einflussmöglichkeiten des Bundes in der Schulpolitik
Historisch Kulturhoheit der Länder mit Entstehung des deutschen Nationalstaats, mehr Zentralkompetenzen nur in der Weimarer Republik, BRD Entscheidung für Bundesstaatlichkeit, d.h. Aufgaben des Staates sind zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.
Verfassungsrechtliche Einordnung: Bund hat nicht aufgrund von Kompetenzen Einfluss, sondern durch Beratung in Krisenzeiten. Kulturhoheit der Länder (neben: Polizei- und Ordnungsverwaltung, Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung) im GG festgelegt. Vorgeschrieben ist nur staatliche Schulaufsicht und Chancengleichheit. Kein bundeseinheitliches Schulsystem, da Länder Kompetenz autonom ausüben.
Koordination der Schulpolitik durch KMK (49 gegründet)
→ kein Verfassungsorgan, sondern „freiwillige Arbeitsgemeinschaft“, Einstimmigkeit erforderlich, gibt Empfehlungen ab, die von Länderparlamenten in Landesgesetze zu übernehmen sind (z.B. zur Neuordnung Oberstufe), Rechtlich verbindlich sind Länderabkommen und Staatsverträge (z.B. Düsseldorfer Abkommen)
Kompetenz der Kommunen
Länder: innere Schulangelegenheiten (Unterricht, Personal, Struktur)
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten (Schulgebäude, nicht-leitendes Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
Verfassungsrechtliche Einordnung: Bund hat nicht aufgrund von Kompetenzen Einfluss, sondern durch Beratung in Krisenzeiten. Kulturhoheit der Länder (neben: Polizei- und Ordnungsverwaltung, Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung) im GG festgelegt. Vorgeschrieben ist nur staatliche Schulaufsicht und Chancengleichheit. Kein bundeseinheitliches Schulsystem, da Länder Kompetenz autonom ausüben.
Koordination der Schulpolitik durch KMK (49 gegründet)
→ kein Verfassungsorgan, sondern „freiwillige Arbeitsgemeinschaft“, Einstimmigkeit erforderlich, gibt Empfehlungen ab, die von Länderparlamenten in Landesgesetze zu übernehmen sind (z.B. zur Neuordnung Oberstufe), Rechtlich verbindlich sind Länderabkommen und Staatsverträge (z.B. Düsseldorfer Abkommen)
Kompetenz der Kommunen
Länder: innere Schulangelegenheiten (Unterricht, Personal, Struktur)
Kommunen: äußere Schulangelegenheiten (Schulgebäude, nicht-leitendes Personal, kommunale Schulentwicklungsplanung)
Beschreibe die Einflussnahme des Bundes auf Bildungsfragen im Verlauf der Geschichte:
Nach 1945: Versuch "Schulchaos" u.a. durch Düsseldorfer Abkommen der Ländef (55) und „Deutschen Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen“ (Beratungsgremium auf Bundesebene) in den Griff zu kriegen.
60er Jahre: Wende in der Schulpolitik
Bund gewinnt an Einfluss durch ökonomische (Bedarfsfeststellung der KMK, „Bildungskatastrophe“, Piecht), bürgerrechtliche („Bildung ist Bürgerrecht“, Dahrendorf) und international vergleichende (Sputnik-Schock, OECD-Länderexamen, FISS-Studie) Argumente.
1965: Deutscher Bildungsrat (Nachfolgegremium des Ausschuss) → „Strukturplan für das Bildungswesen“
1969: Grundgesetzänderung → Artikel 91b → Gründung der BLK → Bildungsgesamtplan
1969: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft; kooperative Ausrichtung des Föderalismus zeigt sich u.a. in RE Brandts
Ende der 70er Jahre: Phase der Zurückdrängung (Nicht in Zuständigkeiten, aber an Einfluss):
Keine Verlängerung für Bildungsrat (1975), Kein weiterer Bildungsgesamtplan der BLK, Zurückweisung des „Berichts der Bundesregierung über die strukturellen Probleme des föderativen Bildungssystems in der KMK“. Folgen daraus (Beispiele):
1987: Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik – Bildung 2000“ → eng beschränktes Themengebiet
Regionalisierung der Beratung; mehrere Beratungsgremien in den Ländern
Mitte der 90er Jahre: Neuer Anlauf durch PISA-Studie
Probleme wieder: zu geringes Leistungsniveau, hohe soziale Selektivität, Unterfinanzierung, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
1999: Forum Bildung → Beratungsgremium auf Initiative des Bundes (12 Empfehlungen)
2002: „Wir brauchen ein nationales Rahmengesetz für die Schule“ (Schröder) → offener Konflikt mit den Ländern
Keine Kooperationsbereitschaft mehr (z.B. Bund initiierte Expertise zu nationalen Bildungsstandards; Arbeit damit übernahmen Länder aber in Alleinregie; keine Gestaltung bei IZBB) Födi I → Stärkung der Kulturhoheit!
60er Jahre: Wende in der Schulpolitik
Bund gewinnt an Einfluss durch ökonomische (Bedarfsfeststellung der KMK, „Bildungskatastrophe“, Piecht), bürgerrechtliche („Bildung ist Bürgerrecht“, Dahrendorf) und international vergleichende (Sputnik-Schock, OECD-Länderexamen, FISS-Studie) Argumente.
1965: Deutscher Bildungsrat (Nachfolgegremium des Ausschuss) → „Strukturplan für das Bildungswesen“
1969: Grundgesetzänderung → Artikel 91b → Gründung der BLK → Bildungsgesamtplan
1969: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft; kooperative Ausrichtung des Föderalismus zeigt sich u.a. in RE Brandts
Ende der 70er Jahre: Phase der Zurückdrängung (Nicht in Zuständigkeiten, aber an Einfluss):
Keine Verlängerung für Bildungsrat (1975), Kein weiterer Bildungsgesamtplan der BLK, Zurückweisung des „Berichts der Bundesregierung über die strukturellen Probleme des föderativen Bildungssystems in der KMK“. Folgen daraus (Beispiele):
1987: Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik – Bildung 2000“ → eng beschränktes Themengebiet
Regionalisierung der Beratung; mehrere Beratungsgremien in den Ländern
Mitte der 90er Jahre: Neuer Anlauf durch PISA-Studie
Probleme wieder: zu geringes Leistungsniveau, hohe soziale Selektivität, Unterfinanzierung, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
1999: Forum Bildung → Beratungsgremium auf Initiative des Bundes (12 Empfehlungen)
2002: „Wir brauchen ein nationales Rahmengesetz für die Schule“ (Schröder) → offener Konflikt mit den Ländern
Keine Kooperationsbereitschaft mehr (z.B. Bund initiierte Expertise zu nationalen Bildungsstandards; Arbeit damit übernahmen Länder aber in Alleinregie; keine Gestaltung bei IZBB) Födi I → Stärkung der Kulturhoheit!
Beschreibe die drei Wege und Instrumente, mit denen der Bund auf bildungspolitische Entwicklung Einfluss nehmen kann
(1) Organisieren von Beratung (Aufträge für Expertisen und Initiierung von Beratungsgremien)
a) Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen (53) → wichtig wurden vor allem „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens“ und „Empfehlung zum Aufbau der Hauptschule“. Besetzung durch ein sachkundiges Gremium von Honoratioren
b) Deutscher Bildungsrat (65): „Strukturplan für das Bildungswesen“ und mehrere Empfehlungen; tief greifende Vorschläge u.a. durch Zwei-Kammern-System (Bildungs- und Regierungskommission)
c) Forum Bildung (99): neue Kultur der Zusammenarbeit; Besetzung durch gesellschaftliche Interessengruppen. (Bund und Bayern haben Vorsitz)
Vergleich der drei Gremien: Einnheitlich: Einsetzung von Bund und Ländern, auf alle Bereiche des Bildungswesens gerichtet; Unterschieden in Besetzung
(2) Beteiligung an Planung:
Insbesondere im Rahmen der BLK auf Grundlage von 91b (z.B. Bildungsgesamtplan); Unter anderem war sie beauftragt mit Erstellung eines Bildungsgesamtplans. Mit Födi I entfallen.
(3) (Ko)finanzierung von Einzelvorhaben: z.B. IZBB
a) Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen (53) → wichtig wurden vor allem „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens“ und „Empfehlung zum Aufbau der Hauptschule“. Besetzung durch ein sachkundiges Gremium von Honoratioren
b) Deutscher Bildungsrat (65): „Strukturplan für das Bildungswesen“ und mehrere Empfehlungen; tief greifende Vorschläge u.a. durch Zwei-Kammern-System (Bildungs- und Regierungskommission)
c) Forum Bildung (99): neue Kultur der Zusammenarbeit; Besetzung durch gesellschaftliche Interessengruppen. (Bund und Bayern haben Vorsitz)
Vergleich der drei Gremien: Einnheitlich: Einsetzung von Bund und Ländern, auf alle Bereiche des Bildungswesens gerichtet; Unterschieden in Besetzung
(2) Beteiligung an Planung:
Insbesondere im Rahmen der BLK auf Grundlage von 91b (z.B. Bildungsgesamtplan); Unter anderem war sie beauftragt mit Erstellung eines Bildungsgesamtplans. Mit Födi I entfallen.
(3) (Ko)finanzierung von Einzelvorhaben: z.B. IZBB
Was versteht man unter Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder? Welche Artikel im GG sind hierfür ausschlaggebend?
Unter Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder versteht man die Verwaltungskompetenz sowie die Entscheidungs- und Gesetzgebungsgewalt in allen Fragen der Kulturpolitik. Dies umfasst alle schulischen Angelegenheiten, sowie Rundfunk, Fernsehen, Hochschulpolitik und Kunst.
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie ist das „Kernstück der Eigenstaatlichkeit der Länder“.
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder ergibt sich aus Artikel 30 GG und Artikel 70 GG.
Grundgesetz:
Artikel 7 GG: Gesamtes Schulwesen unter der Aufsicht des Staates.
Artikel 30 GG: Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Artikel 70 GG regelt die Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern. Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit das Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungsbefugnisse verleiht. (Für die Schulangelegenheiten sieht das Grundgesetz keine Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen für den Bund vor. = Zuständigkeit Länder)
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie ist das „Kernstück der Eigenstaatlichkeit der Länder“.
Die Kulturhoheit/ Kulturautonomie der Länder ergibt sich aus Artikel 30 GG und Artikel 70 GG.
Grundgesetz:
Artikel 7 GG: Gesamtes Schulwesen unter der Aufsicht des Staates.
Artikel 30 GG: Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Artikel 70 GG regelt die Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern. Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit das Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungsbefugnisse verleiht. (Für die Schulangelegenheiten sieht das Grundgesetz keine Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen für den Bund vor. = Zuständigkeit Länder)
Beschreibe die Struktur des allgemeinbildenden Schulsystems bis zum Abschluss der Sekundarstufe II
Bildung vor der Schule:
+ Vor drei Jahre: in Krippen; danach in Kindergärten (Kommunen sind durch Kinder- und Jugendhilfegesetz verpflichtet, Plätze bereit zu stellen).
+ Kitas haben Bildungsauftrag (initiiert durch + Jugendministerkonferenz; durchgesetzt durch Länder).
Positiver Effekt auf späteren schulischen Erfolg durch Kitas ist belegt.
Struktur des allgemein bildenden Schulsystems:
+ Grundschule vermittelt Basiswissen in grundlegenden Kulturtechniken und bereitet auf spätere Schullaufbahn vor.
+ Sonder- und Förderschulen für behinderte Kinder sind Regelfall; integrativer Unterricht die Ausnahme
+ In Sek I und Sek II bis zu 5 verschiedene Schulformen:
(1)Hauptschule: grundlegende allgemeine Bildung; führt zum ersten allgemein bildenden Schulabschluss
(2) Realschule (teils zusammengelegt mit Hauptschule z.B. in Regelschulen): erweiterte allgemeine Bildung; Fachoberschulreife
(3) Gymnasium (einzige Schulform, die überall angeboten wird!): Klassenprinzip gefolgt von Kursstufe; vertiefte allgemeine Bildung; führt zur allgemeinen Hochschulreife
(4) Gesamtschule: Unterscheidung zwischen kooperativ (pro Jahrgangsstufe gibt es auf unterschiedliche Abschlüsse bezogene Klassen) und integriert (gemeinsamer Unterricht; Unterteilung nur in den Kernfächern in Förder-, Grund- und Leistungskurse); alle Abschlüsse prinzipiell erreichbar.
Ergänzungen durch Zweiten Bildungsweg (nachträglicher Erwerb von Schulabschlüssen)
→ überwiegend öffentliche Trägerschaft; fehlende Ganztagsangebote
+ Vor drei Jahre: in Krippen; danach in Kindergärten (Kommunen sind durch Kinder- und Jugendhilfegesetz verpflichtet, Plätze bereit zu stellen).
+ Kitas haben Bildungsauftrag (initiiert durch + Jugendministerkonferenz; durchgesetzt durch Länder).
Positiver Effekt auf späteren schulischen Erfolg durch Kitas ist belegt.
Struktur des allgemein bildenden Schulsystems:
+ Grundschule vermittelt Basiswissen in grundlegenden Kulturtechniken und bereitet auf spätere Schullaufbahn vor.
+ Sonder- und Förderschulen für behinderte Kinder sind Regelfall; integrativer Unterricht die Ausnahme
+ In Sek I und Sek II bis zu 5 verschiedene Schulformen:
(1)Hauptschule: grundlegende allgemeine Bildung; führt zum ersten allgemein bildenden Schulabschluss
(2) Realschule (teils zusammengelegt mit Hauptschule z.B. in Regelschulen): erweiterte allgemeine Bildung; Fachoberschulreife
(3) Gymnasium (einzige Schulform, die überall angeboten wird!): Klassenprinzip gefolgt von Kursstufe; vertiefte allgemeine Bildung; führt zur allgemeinen Hochschulreife
(4) Gesamtschule: Unterscheidung zwischen kooperativ (pro Jahrgangsstufe gibt es auf unterschiedliche Abschlüsse bezogene Klassen) und integriert (gemeinsamer Unterricht; Unterteilung nur in den Kernfächern in Förder-, Grund- und Leistungskurse); alle Abschlüsse prinzipiell erreichbar.
Ergänzungen durch Zweiten Bildungsweg (nachträglicher Erwerb von Schulabschlüssen)
→ überwiegend öffentliche Trägerschaft; fehlende Ganztagsangebote
Beschreibe den "Durchgang durch den Schulparcours" und stelle dar wie der Weg der Entkopplung für mehr Durchlässigkeit genutzt werden kann
Einschulung: Regelfall mit sechs Jahren; Rückstellung führt oft zu schlechten Noten, aber verringert Risiko des Sitzenbleibend; Vorzeitige Einschulung führt oft zu Sitzenbleiben. Reformen oft hin zu flexibler Schuleingangsphase
Überweisung in Förderschulen: meist erst im Verlauf der Schullaufbahn
Übergang nach der Grundschule: Grundschule hat Empfehlungscharakter, macht nur Beratung oder gibt fast bindendes Votum hat. → hohe soziale Selektivität ist nachweisbar (IGLU, TIMS, PISA, Hamburger LAU-Studie)
Klassenwiederholungen: Versuch durch mehr Zeit, bessere Förderung zu erreichen. Kumulative Effekte beachten!
Durchlässigkeit: zur Korrektur von Bildungsgangentscheidungen; in der Praxis überwiegend nach unten.
Abschlüsse: Eintrittskarte in anschließende Bildung und Ausbildung; regionale Unterschiede!
Durchlässigkeit funktioniert überwiegend nach unten
→ mehr Gerechtigkeit durch Entkopplung?
Realität: Zerfaserung des Bildungssystems ist feststellbar (Entmonopolisierung der Schulformen und Leistungsüberlappung)
Problem: milieuspezifische Unterschiede (geringerer Aufbau von Aspirationen hinsichtlich Bildungsabschlüssen + schlechtere Leistungsentwicklung)
Tendenz: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse (Unterschiede z.B. nachgewiesen beim Mediziner-Test)
Lösungsvarianten: externe Bewertungsverfahren oder Aufgabe des Berechtigungswesens und Stärkung Auswahlrecht Abnehmer
Überweisung in Förderschulen: meist erst im Verlauf der Schullaufbahn
Übergang nach der Grundschule: Grundschule hat Empfehlungscharakter, macht nur Beratung oder gibt fast bindendes Votum hat. → hohe soziale Selektivität ist nachweisbar (IGLU, TIMS, PISA, Hamburger LAU-Studie)
Klassenwiederholungen: Versuch durch mehr Zeit, bessere Förderung zu erreichen. Kumulative Effekte beachten!
Durchlässigkeit: zur Korrektur von Bildungsgangentscheidungen; in der Praxis überwiegend nach unten.
Abschlüsse: Eintrittskarte in anschließende Bildung und Ausbildung; regionale Unterschiede!
Durchlässigkeit funktioniert überwiegend nach unten
→ mehr Gerechtigkeit durch Entkopplung?
Realität: Zerfaserung des Bildungssystems ist feststellbar (Entmonopolisierung der Schulformen und Leistungsüberlappung)
Problem: milieuspezifische Unterschiede (geringerer Aufbau von Aspirationen hinsichtlich Bildungsabschlüssen + schlechtere Leistungsentwicklung)
Tendenz: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse (Unterschiede z.B. nachgewiesen beim Mediziner-Test)
Lösungsvarianten: externe Bewertungsverfahren oder Aufgabe des Berechtigungswesens und Stärkung Auswahlrecht Abnehmer
Nenne sechs Reformtendenzen im allgemeinbildenden Schulsystem
+ Flexibilisierung der Schuleingangsphase (Bis zu 3 Jahre gemeinsames Lernen in den ersten beiden Klassen)
+ Stärkere Gewichtung von Schullaufbahnempfehlungen der Grundschule
+ Verkürzung der gymnasialen Schulzeit (erschwerter Übertritt; Anpassungsphase der Jahrgangsstufe 11 entfällt oder Klasse 10 muss wiederholt werden)
+ Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe (Vorreiterrolle BaWü)
+ Ausweitung Ganztagsschulen
+ Selbstständigkeit von Schulen (OECD belegte positiven Zusammenhang zwischen Selbstständigkeit und Leistungsfähigkeit)
Beschreibe mögliche Bildungswege nach der allgemeinbildenden Schule
a) Berufsausbildung: entweder im dualen System (Lernorte: Betrieb und Berufsschule; teils ergänzt durch überbetriebliche Ausbildungsstätten) oder in beruflichen Vollzeitschulen (Funktionen: volle Berufsausbildung, Ausbildungsvorbereitung; Vorbereitung auf einen Abschluss als Studienberechtigung; z.B. Fachoberschule → Fachhochschule)
→ viele Wiederholungen (Warteschleifen) führen zu zunehmend staatlicher Finanzierung.
b) Hochschule (überwiegend staatlich; Unterscheidung zwischen Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Technischen Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen)
→ Hauptunterscheidung: Fachhochschule (kürzer, weniger anspruchsvoll, praxisorientiert) und Universität
Kritikpunkte: Zu hohe Abbruchquoten (30%), lange Studienzeiten (knapp 7 Jahre an Unis), zu geringer Anteil an Hochschulabsolventen, Unterfinanzierung
Reformen: Studiengebühren und Ba/Ma
→ koppelt und doppelt die Selektivität von zwei unterschiedlichen Ansätzen: vertikal gegliedertes Schulsystem und stufenförmige Organisation an den Hochschulen → Akademikermangel!
→ viele Wiederholungen (Warteschleifen) führen zu zunehmend staatlicher Finanzierung.
b) Hochschule (überwiegend staatlich; Unterscheidung zwischen Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Technischen Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen)
→ Hauptunterscheidung: Fachhochschule (kürzer, weniger anspruchsvoll, praxisorientiert) und Universität
Kritikpunkte: Zu hohe Abbruchquoten (30%), lange Studienzeiten (knapp 7 Jahre an Unis), zu geringer Anteil an Hochschulabsolventen, Unterfinanzierung
Reformen: Studiengebühren und Ba/Ma
→ koppelt und doppelt die Selektivität von zwei unterschiedlichen Ansätzen: vertikal gegliedertes Schulsystem und stufenförmige Organisation an den Hochschulen → Akademikermangel!
Beschreibe die Strukturmerkmale der Weiterbildung
Weiterbildung ist der am am wenigsten strukturierter Bildungsbereich (vielfältige Trägerstruktur, insbesondere Arbeitgeber/ Betriebe, Volkshochschulen, private Institute; keine feste inhaltliche Bestimmung → alle Bereiche der allgemeinen, beruflichen, politischen Weiterbildung; nicht an festes Lebensalter gekoppelt)
Funktionen: Erhalt beruflicher Kompetenzen, Fähigkeit zur gesellschaftlichen Mitwirkung – und: Weiterentwicklung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit; stützt politisches und kulturelles Zusammenleben
Erwarteter Bedeutungszuwachs: Bildungs- und Ausbildungssystem vermittelt nicht an alle in ausreichendem Maße, die Kompetenzen, die Beschäftigungssystem nachfragt; zusätzliche Verschärfung durch demographischen Wandel
Hintergrund: Globalisierung (Austausch von Gütern, Dienstleistungen, Kapital auf Weltmarkt; Aufbau einer Wissensgesellschaft; Zunahme von Migration) → Gering Qualifizierte als Verlierer der Globalisierung (keine Arbeitsangebote)
Problem: strukturelle Schieflage bei Weiterbildungsbeteiligung!
Weiterbildung wäre insbesondere entscheidend für Risikogruppe (wachsender Anteil der Jugendlichen mit fehlenden grundlegenden Kompetenzen bei Schulentlassung; rund ein Viertel): entsteht insbesondere durch Zusammenhang mit sozialer Herkunft und im Migrationsbereich.
Funktionen: Erhalt beruflicher Kompetenzen, Fähigkeit zur gesellschaftlichen Mitwirkung – und: Weiterentwicklung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit; stützt politisches und kulturelles Zusammenleben
Erwarteter Bedeutungszuwachs: Bildungs- und Ausbildungssystem vermittelt nicht an alle in ausreichendem Maße, die Kompetenzen, die Beschäftigungssystem nachfragt; zusätzliche Verschärfung durch demographischen Wandel
Hintergrund: Globalisierung (Austausch von Gütern, Dienstleistungen, Kapital auf Weltmarkt; Aufbau einer Wissensgesellschaft; Zunahme von Migration) → Gering Qualifizierte als Verlierer der Globalisierung (keine Arbeitsangebote)
Problem: strukturelle Schieflage bei Weiterbildungsbeteiligung!
Weiterbildung wäre insbesondere entscheidend für Risikogruppe (wachsender Anteil der Jugendlichen mit fehlenden grundlegenden Kompetenzen bei Schulentlassung; rund ein Viertel): entsteht insbesondere durch Zusammenhang mit sozialer Herkunft und im Migrationsbereich.
Beschreibe Hintergründe und Verlauf der Bildungsexpansion in Ost und West, die Verteilungseffekte im heutigen Bildungssystem im Vergleich zu früher und welche Erträge sich durch Bildung erzielen lassen
Bildungsexpansion → sowohl im niederen/ mittleren Schulwesen (Verlängerung Hauptschule; Ausbildung wird zur Normalität und teils länger; Zustrom an Realschulen; 1 und 2 auch in DDR) als auch im höheren Schulwesen – nur BRD (größerer Gymnasiumsbesuch; höhere Erfolgsquote im Gymnasium durch weniger interne Selektion und Zustrom nach Klasse 10; Ausbau der Gesamtschulen; des zweiten Bildungsweges und Berufsgänge mit Studienberechtigungsabschluss)
→ Unabhängig von ökonomischer Lage und politischen Einflussversuchen
Aber: (1) Für Deutschland zwar entscheidend, im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich; (2) Nach wie vor Verlierer, ohne Abschluss (rund 13%, häufiger Frauen, Ausländer, im Westen) und (3) Gewinner, mit Hochschulabschluss (allerdings keine Steigerung der Akademikerquote durch Studienverzicht – und abbruch → Verpuffen der Bildungsexpansion; Gleichstand mit DDR) und lediglich Absorptionsfunktion des höheren Bildungswesens = Entlastung für Arbeitsmarkt; Angebot für mittleren Beschäftigungsmarkt (angesichts Akademikermangel kontraproduktiv)
Verteilungseffekte: „katholisches Arbeitermädchen vom Lande“ → heute?
+ Keine wahrnehmbaren konfessionellen Unterschiede mehr
+ Geschlecht fast nur noch bei Berufsausbildung und auf Arbeitsmarkt
+ abgeschwächte regionale Unterschiede (korreliert mit sozialer/ethnischer Zusammensetzung der jeweiligen Bevölkerung)
+ weiterhin bestehende schichtspezifische Unterschiede (von Sek I bis Berufseintritt; siehe Hartmann, Kopp; bei Weiterbildung schwächer ausgeprägt)
+ neue Benachteiligung: Kinder der Arbeitsmigranten.
Abgeschlossene Schulbildung + Ausbildung = Normalbiographie (Abweichen auch Versagen der Gesellschaft)
Ertrag von Bildung sowohl Beschäftigung (Ausbildungseintritt, Teilhabe, Einkommen) und Außerberuflich (Erwerbsbeteiligung von Frauen → mehr Autonomie; Gesundheit, politische Partizipation)
→ Chancenungleichheit in Bildung = ungleiche Lebenschancen
→ Unabhängig von ökonomischer Lage und politischen Einflussversuchen
Aber: (1) Für Deutschland zwar entscheidend, im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich; (2) Nach wie vor Verlierer, ohne Abschluss (rund 13%, häufiger Frauen, Ausländer, im Westen) und (3) Gewinner, mit Hochschulabschluss (allerdings keine Steigerung der Akademikerquote durch Studienverzicht – und abbruch → Verpuffen der Bildungsexpansion; Gleichstand mit DDR) und lediglich Absorptionsfunktion des höheren Bildungswesens = Entlastung für Arbeitsmarkt; Angebot für mittleren Beschäftigungsmarkt (angesichts Akademikermangel kontraproduktiv)
Verteilungseffekte: „katholisches Arbeitermädchen vom Lande“ → heute?
+ Keine wahrnehmbaren konfessionellen Unterschiede mehr
+ Geschlecht fast nur noch bei Berufsausbildung und auf Arbeitsmarkt
+ abgeschwächte regionale Unterschiede (korreliert mit sozialer/ethnischer Zusammensetzung der jeweiligen Bevölkerung)
+ weiterhin bestehende schichtspezifische Unterschiede (von Sek I bis Berufseintritt; siehe Hartmann, Kopp; bei Weiterbildung schwächer ausgeprägt)
+ neue Benachteiligung: Kinder der Arbeitsmigranten.
Abgeschlossene Schulbildung + Ausbildung = Normalbiographie (Abweichen auch Versagen der Gesellschaft)
Ertrag von Bildung sowohl Beschäftigung (Ausbildungseintritt, Teilhabe, Einkommen) und Außerberuflich (Erwerbsbeteiligung von Frauen → mehr Autonomie; Gesundheit, politische Partizipation)
→ Chancenungleichheit in Bildung = ungleiche Lebenschancen
Beschreibe die traditionelle Form der Bildungssteuerung in Deutschland und nenne Gründe, die zu einem Überdenken dieses Ansatzes führten
Erläuterung der Steuerungsdimensionen im Bildungssystem:
a) Kontext: umfasst z.B. sozioökonomischen Status der Schüler, soziales Ansehen der Lehrer, Bedeutung von Bildung → nur eingeschränkt steuerbar (z.B. durch Veränderung Schuleinzugsbereich)
b) Input: umfasst z.B. Qualifikation von Lehrkräften, Qualifikation von Schülern, finanzielle Ressourcen, Bildungsziele etc.
c) Prozess: umfasst auf Schulebene z.B. Schulstruktur, Schulmanagement, Personalentwicklung und auf Klassenenebene z.B. Unterrichtsqualität, Leistungsbeurteilung, Lehrmaterialien (steuert auch Unterricht)
d) Output: umfasst z.B. Leistungen, Bildungsabschlüsse und Outcome: umfasst z.B. beruflicher Erfolg, Teilhabe (für Steuerung kaum zugänglich)
Traditionelle Steuerung in Deutschland: Beeinflussung der Input- und Prozessvariable
Reformdruck:
+ durch schlechtes Abschneiden bei internationalen Vergleichsstudien (z.B. PISA-Studie → überprüft wurde Output, also nicht der Lehrplan, sondern Erreichen von Basisqualifikationen)
+ innerdeutsche Leistungsspreizung
+ Auseinanderdriften durch verstärkten Föderalismus und
+ Tendenzen zur selbstständigen Schule (→ Bedürfnis nach Vergleichbarkeit)
a) Kontext: umfasst z.B. sozioökonomischen Status der Schüler, soziales Ansehen der Lehrer, Bedeutung von Bildung → nur eingeschränkt steuerbar (z.B. durch Veränderung Schuleinzugsbereich)
b) Input: umfasst z.B. Qualifikation von Lehrkräften, Qualifikation von Schülern, finanzielle Ressourcen, Bildungsziele etc.
c) Prozess: umfasst auf Schulebene z.B. Schulstruktur, Schulmanagement, Personalentwicklung und auf Klassenenebene z.B. Unterrichtsqualität, Leistungsbeurteilung, Lehrmaterialien (steuert auch Unterricht)
d) Output: umfasst z.B. Leistungen, Bildungsabschlüsse und Outcome: umfasst z.B. beruflicher Erfolg, Teilhabe (für Steuerung kaum zugänglich)
Traditionelle Steuerung in Deutschland: Beeinflussung der Input- und Prozessvariable
Reformdruck:
+ durch schlechtes Abschneiden bei internationalen Vergleichsstudien (z.B. PISA-Studie → überprüft wurde Output, also nicht der Lehrplan, sondern Erreichen von Basisqualifikationen)
+ innerdeutsche Leistungsspreizung
+ Auseinanderdriften durch verstärkten Föderalismus und
+ Tendenzen zur selbstständigen Schule (→ Bedürfnis nach Vergleichbarkeit)
Beschreibe den neuen Ansatz in der Bildungssteuerung
Neuer Ansatz:
Outputsteuerung durch Evaluation (= Prozess mit Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung der Arbeit) mit Hilfe neu gegründeter Qualitätsagenturen
Evalution: Selbst- (Kritik: zu subjektiv; Schwächen werden verborgen); Meta- (Methodenkritik von extern); Fremdevaluation (Kritik: zu sehr an Idealmodell/ Standardmodell orientiert; wird Einzelschule nicht gerecht)
→ Tendenz in D. geht zu Fremdevaluation!
Instrumente sind: tradierte Mittel der Schulaufsicht, externe Prüfer/ Gutachter, Parallelarbeiten; landesweite Leistungstests durch Vergleichsarbeiten bzw. Zentralprüfungen
Qualitätsagenturen:
Modell der Niederlande → regelmäßige Selbstevaluation der Schulen, standardisierte Tests, einheitliche Abschlussprüfungen, Schulinspektion, Berichtsveröffentlichung
Ziel: Garantie- (Qualität ist überall vorhanden) und Stimulationsfunktion (Qualitätssteigerung durch Vergleich)
→ Inspektionssystem: Inspektion durch Analyse von Dokumenten, Gespräche vor Ort, Unterrichtsbesuche mit Ergebnisbericht für Schule und Land
Ziele der Inspektion sind: Darstellung der erreichten Schulleistung, Aktualisierung der Qualitätskarte; Kenntnisnahme des Schul-Qualitätsprogramms; Abschätzung der künftigen Entwicklung
Übernahme in Deutschland → Einführung von Qualitätsagenturen mit zumeist folgenden Merkmalen:
Externe Evaluation als tragendes Element; Qualitätsverständnis basierend auf Unterrichtsprozess und Ergebnisse; Wesentlich sind Parallel- und Vergleichsarbeiten sowie internationale Studien; Feedback mit Inspektionsbericht (geg. Zielvereinbarungen mit Ministerium); Ziel ist Weiterentwicklung der Einzelschule und des Schulsystems; Sie sind unabhängig von traditioneller Schulaufsicht.
Verändert wird Struktur der Schulsteuerung, aber nicht Schulstruktur
Outputsteuerung durch Evaluation (= Prozess mit Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung der Arbeit) mit Hilfe neu gegründeter Qualitätsagenturen
Evalution: Selbst- (Kritik: zu subjektiv; Schwächen werden verborgen); Meta- (Methodenkritik von extern); Fremdevaluation (Kritik: zu sehr an Idealmodell/ Standardmodell orientiert; wird Einzelschule nicht gerecht)
→ Tendenz in D. geht zu Fremdevaluation!
Instrumente sind: tradierte Mittel der Schulaufsicht, externe Prüfer/ Gutachter, Parallelarbeiten; landesweite Leistungstests durch Vergleichsarbeiten bzw. Zentralprüfungen
Qualitätsagenturen:
Modell der Niederlande → regelmäßige Selbstevaluation der Schulen, standardisierte Tests, einheitliche Abschlussprüfungen, Schulinspektion, Berichtsveröffentlichung
Ziel: Garantie- (Qualität ist überall vorhanden) und Stimulationsfunktion (Qualitätssteigerung durch Vergleich)
→ Inspektionssystem: Inspektion durch Analyse von Dokumenten, Gespräche vor Ort, Unterrichtsbesuche mit Ergebnisbericht für Schule und Land
Ziele der Inspektion sind: Darstellung der erreichten Schulleistung, Aktualisierung der Qualitätskarte; Kenntnisnahme des Schul-Qualitätsprogramms; Abschätzung der künftigen Entwicklung
Übernahme in Deutschland → Einführung von Qualitätsagenturen mit zumeist folgenden Merkmalen:
Externe Evaluation als tragendes Element; Qualitätsverständnis basierend auf Unterrichtsprozess und Ergebnisse; Wesentlich sind Parallel- und Vergleichsarbeiten sowie internationale Studien; Feedback mit Inspektionsbericht (geg. Zielvereinbarungen mit Ministerium); Ziel ist Weiterentwicklung der Einzelschule und des Schulsystems; Sie sind unabhängig von traditioneller Schulaufsicht.
Verändert wird Struktur der Schulsteuerung, aber nicht Schulstruktur
Was ist mit "Entwicklungslogik der dualen Berufsausbildung" gemeint? Erläutere den Begriff unter Nennung der beiden unterscheidbaren zeitlichen Phasen
System beruflicher Qualifizierung als Ergebnis komplexer historischer Prozesse, die einer bestimmten Entwicklungslogik folgen (≠ bewusste Planung; bildungspolitische Steuerung)
Duales System: In einem historischen Prozess gewachsen; ursprünglich Berufsschule und betriebliche Lehre getrennt. Verschiedene Entwicklungsphasen markieren den Versuch, objektive Problemlagen zu bewältigen. Dabei Gleichzeitigkeit von Autonomie und gesellschaftlicher Funktionalisierung
1. Gründungsphase (1870-1920):
Restauration der Handwerksausbildung und Fortbildungsschule.
Beruf als mittelalterliches Konzept war eigentlich obsolet geworden. Restaurierung um Antwort auf soziale und ökonomische Auflöseerscheinungen zu haben.
→ Mittelstandspolitik des Kaiserreichs soll mit dem Modell Lehrling – Geselle – Meister den alten Mittelstand vor Verelendung schützen und damit Bollwerk gegen die Sozialdemokratie sein. (konservativ-klerikale Variante der Mittelstandspolitik ≠ liberale Mittelstandspolitik: Vereinheitlichung der Fortbildungsschulen und Durchsetzung als Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung)
2. Konsolidierungsphase (1920-1970):
Industrietypische Lehrlingsausbildung und Berufsschule:
Versuch dem Ausbildungssektor eine moderne und einheitliche Struktur zu geben. Drei Handlungsstränge:
- Industrie: Interesse an eigener moderner und systematisierter Berufsausbildung
- Schulreformer/ Staatsbürokratie: einheitliches und leistungsfähiges Berufsschulwesen
- Gewerkschaften: Betriebliche Ausbildung aus Einbindung in Wirtschaftsgesetzgebung lösen.
Ergebnis 1969: Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG): „Duales System der Berufsausbildung“
Vorher: Ausbildung ist Angelegenheit der Wirtschaft.
→ Jetzt: öffentliche Aufgabe (weder ausschließlich staatlich noch ausschließlich privat, sondern Mischsystem aus marktwirtschaftlich, staatlich und korporativ); Grundlage für Modernisierungsprozess ist Durchsetzung von „Beruflichkeit“
Duales System: In einem historischen Prozess gewachsen; ursprünglich Berufsschule und betriebliche Lehre getrennt. Verschiedene Entwicklungsphasen markieren den Versuch, objektive Problemlagen zu bewältigen. Dabei Gleichzeitigkeit von Autonomie und gesellschaftlicher Funktionalisierung
1. Gründungsphase (1870-1920):
Restauration der Handwerksausbildung und Fortbildungsschule.
Beruf als mittelalterliches Konzept war eigentlich obsolet geworden. Restaurierung um Antwort auf soziale und ökonomische Auflöseerscheinungen zu haben.
→ Mittelstandspolitik des Kaiserreichs soll mit dem Modell Lehrling – Geselle – Meister den alten Mittelstand vor Verelendung schützen und damit Bollwerk gegen die Sozialdemokratie sein. (konservativ-klerikale Variante der Mittelstandspolitik ≠ liberale Mittelstandspolitik: Vereinheitlichung der Fortbildungsschulen und Durchsetzung als Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung)
2. Konsolidierungsphase (1920-1970):
Industrietypische Lehrlingsausbildung und Berufsschule:
Versuch dem Ausbildungssektor eine moderne und einheitliche Struktur zu geben. Drei Handlungsstränge:
- Industrie: Interesse an eigener moderner und systematisierter Berufsausbildung
- Schulreformer/ Staatsbürokratie: einheitliches und leistungsfähiges Berufsschulwesen
- Gewerkschaften: Betriebliche Ausbildung aus Einbindung in Wirtschaftsgesetzgebung lösen.
Ergebnis 1969: Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG): „Duales System der Berufsausbildung“
Vorher: Ausbildung ist Angelegenheit der Wirtschaft.
→ Jetzt: öffentliche Aufgabe (weder ausschließlich staatlich noch ausschließlich privat, sondern Mischsystem aus marktwirtschaftlich, staatlich und korporativ); Grundlage für Modernisierungsprozess ist Durchsetzung von „Beruflichkeit“
Beschreibe die mittelalterliche Handwerkslehre und erläutere ihre Auflösung mit der beginnenden Industrialisierung
Kennzeichen der mittelalterlichen Handwerkslehre:
+ Sozialisation und Qualifizierung
+ Zunft als berufsständische Organisation
+ Zunftzwang durch Verbot von Aktivitäten ohne Zunftmitgliedschaft.
Zünfte stehen im Widerspruch zu expansiver Wirtschaftspolitik
Kritik auch an Lehre (merkantilistisch und aufklärungspädagogisch begründet)
+ unökonomische Dauer
+ fehlendes pädagogisches Prinzip; nur Nachahmung
+ Missbrauch der Lehrlinge als häusliche Arbeitskraft
+ geringe theoretische Fundierung
+ Monopolistischer Anspruch der Zünfte
Zudem: Staat will direkten Zugriff (≠ Korporationen als Machtinstanz zwischen Staat und Individuum)
1810/11: Einführung der Gewerbefreiheit → wirtschaftliche Liberalisierung: Privateigentum, freie Konkurrenz, Betonung Individualrechte der Bürger → Zunftzwang wird obsolet!
Die Gewerbefreiheit wird in den folgenden Jahren Schritt für Schritt wieder zurückgenommen, bis sie 1969/70 mit dem Erlass der Gewerbeordnung auch die letzten Regelungen beseitigt wurden. Dies fällt zusammen mit der Großen Depression (letzte Drittel des 19. Jht.) und markiert endgültigen Übergang zum Massenzeitalter und weiterer Niedergang des Handwerks. → Auflösung der traditionellen Lehre (Ausbildung als Privatvertrag) (Kritik an Lehrlingszüchterei sinkender Ausbildungsqualität, Ausbildungsabbrüche)
+ Sozialisation und Qualifizierung
+ Zunft als berufsständische Organisation
+ Zunftzwang durch Verbot von Aktivitäten ohne Zunftmitgliedschaft.
Zünfte stehen im Widerspruch zu expansiver Wirtschaftspolitik
Kritik auch an Lehre (merkantilistisch und aufklärungspädagogisch begründet)
+ unökonomische Dauer
+ fehlendes pädagogisches Prinzip; nur Nachahmung
+ Missbrauch der Lehrlinge als häusliche Arbeitskraft
+ geringe theoretische Fundierung
+ Monopolistischer Anspruch der Zünfte
Zudem: Staat will direkten Zugriff (≠ Korporationen als Machtinstanz zwischen Staat und Individuum)
1810/11: Einführung der Gewerbefreiheit → wirtschaftliche Liberalisierung: Privateigentum, freie Konkurrenz, Betonung Individualrechte der Bürger → Zunftzwang wird obsolet!
Die Gewerbefreiheit wird in den folgenden Jahren Schritt für Schritt wieder zurückgenommen, bis sie 1969/70 mit dem Erlass der Gewerbeordnung auch die letzten Regelungen beseitigt wurden. Dies fällt zusammen mit der Großen Depression (letzte Drittel des 19. Jht.) und markiert endgültigen Übergang zum Massenzeitalter und weiterer Niedergang des Handwerks. → Auflösung der traditionellen Lehre (Ausbildung als Privatvertrag) (Kritik an Lehrlingszüchterei sinkender Ausbildungsqualität, Ausbildungsabbrüche)
Beschreibe Entstehen und Wirken der Mittelstandsbewegung und der Mittelstandspolitik im Kaiserreich
Opposition des Handwerks formiert sich in der Mittelstandsbewegung; maßgeblich organisiert im Allgemeinen Deutschen Handwerkerbund). Forderungen:
Obligatorische Zwangsinnung + großer Befähigungsnachweis (Führung eines Handwerksgeschäfts nur mit Meistertitel)
Staatliche Reaktion schwankt zwischen Gewerbefreiheit (Liberalisierung) aufgrund Interesse an expansiver Wirtschaftspolitik und Handwerksschutz (Restauration), da Garant für gesellschaftliche Stabilität und Erhalt der Ständeordnung
→ Mittelstandspolitik als innenpolitisches Rückversicherungssystem (Winkler)
→ wechselseitige Rückversicherung der staatserhaltenden Kräfte (Beibehaltung der vorindustriellen Wirtschaftsregelungen sowie Festlegung auf konservative Ideen; Eingliederung des Handwerks zu den staatserhaltenden Kräften gegen aufkommende Sozialdemokratie; Arbeiterbewegung)
Zentrales Instrument sind Gewerberechtliche Vorschriften
+ Höhepunkt der Liberalisierung erfolgt 1869 mit der Gewerbeordnung (GO): Voraussetzung für Ausbildung ist nur noch Vorstrafenfreiheit + Besitz der staatsbürgerlichen Rechte. Zugleich wird Ausbildung den Meistern/ Fabrikanten unterstellt.
+ Novelle 1881: Ausbildung als Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft durch Restauration des Innungswesens
+ Weitere Machtzuwächse der Innungen durch folgende Novellen.
+ 1897: Novelle legt Grundstein des dualen Systems der Berufsausbildung: Handwerkerschutzgesetz:
→ fakultative Zwangsinnung und kleiner Befähigungsnachweis (Ausbildung nur durch geprüfte Meister)
→ Restaurierung des berufsständisch orientierten handwerklichen Ausbildungsmodells
Obligatorische Zwangsinnung + großer Befähigungsnachweis (Führung eines Handwerksgeschäfts nur mit Meistertitel)
Staatliche Reaktion schwankt zwischen Gewerbefreiheit (Liberalisierung) aufgrund Interesse an expansiver Wirtschaftspolitik und Handwerksschutz (Restauration), da Garant für gesellschaftliche Stabilität und Erhalt der Ständeordnung
→ Mittelstandspolitik als innenpolitisches Rückversicherungssystem (Winkler)
→ wechselseitige Rückversicherung der staatserhaltenden Kräfte (Beibehaltung der vorindustriellen Wirtschaftsregelungen sowie Festlegung auf konservative Ideen; Eingliederung des Handwerks zu den staatserhaltenden Kräften gegen aufkommende Sozialdemokratie; Arbeiterbewegung)
Zentrales Instrument sind Gewerberechtliche Vorschriften
+ Höhepunkt der Liberalisierung erfolgt 1869 mit der Gewerbeordnung (GO): Voraussetzung für Ausbildung ist nur noch Vorstrafenfreiheit + Besitz der staatsbürgerlichen Rechte. Zugleich wird Ausbildung den Meistern/ Fabrikanten unterstellt.
+ Novelle 1881: Ausbildung als Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft durch Restauration des Innungswesens
+ Weitere Machtzuwächse der Innungen durch folgende Novellen.
+ 1897: Novelle legt Grundstein des dualen Systems der Berufsausbildung: Handwerkerschutzgesetz:
→ fakultative Zwangsinnung und kleiner Befähigungsnachweis (Ausbildung nur durch geprüfte Meister)
→ Restaurierung des berufsständisch orientierten handwerklichen Ausbildungsmodells
Beschreibe die Entstehung der "allgemeinen Fortbildungsschulen"
Wurzeln: kirchliche Sonntagsschule; ab Anfang 19. Jht. ergänzt durch gewerbliche Sonntagsschule. Neue Dynamik entsteht durch Politisierung des Mittelstandes und des Industrieproletariats (Hintergrund: Wahlrecht und Aufkommen der Arbeiterbewegung)
Von staatlicher Seite Kritik an Erziehungslücke zwischen Volksschulabgang und Beginn Militärdienst durch Strukturwandel der Erziehung beim Übergang von der traditionalen zur bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft; insbesondere nur noch „reduziertes Ausbildungsverhältnis“ → keine umfassende erzieherische Ausbildung mehr (Sozialisationslücke)
Reaktion: Um gesellschaftliche Stabilität zu erreichen plädieren Liberale für Anhebung des Bildungsniveaus und Ausweitung der Fortbildungsschule (Konservative halten an Bildungsbegrenzung fest).
Folgen: Fortbildungsschule hat gesellschaftspolitische Funktion: Abwendung der drohenden Proletarisierung des alten Mittelstandes und Integration der Jugend
Ergänzend zur Fortbildungsschule versucht Jugendpflege in den Freiraum der Freizeit einzudringen
→ Jugendpflege wird zum Kampfinstrument gegen proletarische Jugendbewegung (Sozialdemokratie + Gewerkschaften)
Mit Großer Depression beginnt Gründungswelle „allgemeiner Fortbildungsschulen“ (inklusive Schulpflicht)
„Allgemein“ wegen Fortsetzung Schulzwang nach Volksschule und Orientierung an Lehrinhalten der Volksschule
Zudem angewiesen auf Räume und Lehrpersonal der Volksschulen
Von staatlicher Seite Kritik an Erziehungslücke zwischen Volksschulabgang und Beginn Militärdienst durch Strukturwandel der Erziehung beim Übergang von der traditionalen zur bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft; insbesondere nur noch „reduziertes Ausbildungsverhältnis“ → keine umfassende erzieherische Ausbildung mehr (Sozialisationslücke)
Reaktion: Um gesellschaftliche Stabilität zu erreichen plädieren Liberale für Anhebung des Bildungsniveaus und Ausweitung der Fortbildungsschule (Konservative halten an Bildungsbegrenzung fest).
Folgen: Fortbildungsschule hat gesellschaftspolitische Funktion: Abwendung der drohenden Proletarisierung des alten Mittelstandes und Integration der Jugend
Ergänzend zur Fortbildungsschule versucht Jugendpflege in den Freiraum der Freizeit einzudringen
→ Jugendpflege wird zum Kampfinstrument gegen proletarische Jugendbewegung (Sozialdemokratie + Gewerkschaften)
Mit Großer Depression beginnt Gründungswelle „allgemeiner Fortbildungsschulen“ (inklusive Schulpflicht)
„Allgemein“ wegen Fortsetzung Schulzwang nach Volksschule und Orientierung an Lehrinhalten der Volksschule
Zudem angewiesen auf Räume und Lehrpersonal der Volksschulen
Beschreibe die Kritik an den "allgemeinen Fortbildungsschulen" und die daraufhin entwickelte Reformstrategie
Kritik: reine gesellschaftspolitische Funktionalisierung; kein eigener Lehrplan; Vorwurf der Überflüssigkeit.
Reformbewegung insbesondere „Deutscher Verein für das Fortbildungsschulwesen“. Von Überlegungen von Pache/ Rücklin inspiriert stellte er Forderung nach fachgewerblicher Ausrichtung der Fortbildungsschule und damit ihre Umwandlung zur Berufsschule auf (= Einschwenken auf Mittelstandspolitik des Kaiserreiches und Anpassung an Ausbildungsinteressen des Handwerks; insbesondere Akzeptanz des ständischen Ausbildungsmodells)
Durchsetzung: Maßgeblich befördert durch Theorie Kerschensteiners („Staatsbürgerliche Erziehung der deutschen Jugend“ = Geburtsurkunde der Berufsschule):
+ Arbeiterjugend kann durch Berufserziehung für bürgerliche Gesellschaft gewonnen werden. ("Erziehung zu Arbeit und Beruf")
+ Zugleich: politische Erziehung → Ziel ist der „brauchbare Staatsbürger“
= Grundlagen der Berufsbildungstheorie
+ Arbeit und Ausbildung als Medium persönlicher Selbstverwirklichung; Voraussetzung allgemeiner Menschenbildung (Realität: Industriearbeit)
+ Gleichsetzung von Beruflichkeit und staatsbürgerlicher Erziehung
→ Irreales Berufskonzept, das zur Funktionalisierung der Berufsschule im Abwehrkampf gegen Sozialdemokratie führte, aber zugleich Grundstein legte für heutiges Berufskonzept, d.h. für Selbstbewusstsein und Autonomie von Facharbeitern
1911: grundlegender Erlass in Preußen zur Pflichtfortbildungsschule (Verknüpfung von Staatsbürger- und Berufserziehung zeigt sich vor allem im Fach "Berufs- und Bürgerkunde")
Reformbewegung insbesondere „Deutscher Verein für das Fortbildungsschulwesen“. Von Überlegungen von Pache/ Rücklin inspiriert stellte er Forderung nach fachgewerblicher Ausrichtung der Fortbildungsschule und damit ihre Umwandlung zur Berufsschule auf (= Einschwenken auf Mittelstandspolitik des Kaiserreiches und Anpassung an Ausbildungsinteressen des Handwerks; insbesondere Akzeptanz des ständischen Ausbildungsmodells)
Durchsetzung: Maßgeblich befördert durch Theorie Kerschensteiners („Staatsbürgerliche Erziehung der deutschen Jugend“ = Geburtsurkunde der Berufsschule):
+ Arbeiterjugend kann durch Berufserziehung für bürgerliche Gesellschaft gewonnen werden. ("Erziehung zu Arbeit und Beruf")
+ Zugleich: politische Erziehung → Ziel ist der „brauchbare Staatsbürger“
= Grundlagen der Berufsbildungstheorie
+ Arbeit und Ausbildung als Medium persönlicher Selbstverwirklichung; Voraussetzung allgemeiner Menschenbildung (Realität: Industriearbeit)
+ Gleichsetzung von Beruflichkeit und staatsbürgerlicher Erziehung
→ Irreales Berufskonzept, das zur Funktionalisierung der Berufsschule im Abwehrkampf gegen Sozialdemokratie führte, aber zugleich Grundstein legte für heutiges Berufskonzept, d.h. für Selbstbewusstsein und Autonomie von Facharbeitern
1911: grundlegender Erlass in Preußen zur Pflichtfortbildungsschule (Verknüpfung von Staatsbürger- und Berufserziehung zeigt sich vor allem im Fach "Berufs- und Bürgerkunde")
Diskutiere, inwieweit vor 1918 im Vergleich zu 1970 von einem "Systemcharakter" in der Berufsausbildung gesprochen werden kann
Systemcharakter in der Berufsausbildung = Aufeinanderbezogenheit der beiden Systemelemente Ausbildungsmarkt und Berufsbildungsrecht
Erster Weltkrieg → Rückschritt für Berufsbildungssystem. Verhältnis von Gelernten zu Ungelernten dreht sich um.
System der Lernorte nicht vorhanden:
a) Betriebslehre: nur beim Handwerk in Ansätzen Struktur, aber Handwerk liegt am Boden. In der Industrie Auflösungserscheinungen.
b) Fortbildungsschule: noch unfertige Konstruktion, da erster Fokus nicht auf Qualifikation, sondern auf Integration lag.
Kein Zusammenspiel vorhanden
+ Duale Ausprägung → auch in der Entstehungsgeschichte!
Es handelt sich um zwei gegensätzliche Ansätze von Mittelstandspolitik (konservativ-klerikal und liberal)
+ Kaum Zusammenhang zwischen beiden: Handwerk bekämpft Fortbildungsschule. Diese versucht sich anzupassen.
(2) Merkmale eines Ausbildungssystems
Ausbildungsmarkt: In der Industrie werden zumeist jugendliche Arbeiter eingestellt; keine Lehrlinge. Fast nur im Handwerk Angebot an expliziten Ausbildungsplätzen. (Nach 1970: in so gut wie allen Branchen werden Ausbildungsplätze angeboten)
Berufsbildungsrecht: Gespaltenes Recht; z.B. für Industrie andere Regelungen als für Handwerk. Viele ungeregelte Bereiche. Es gibt z.B. keine klare rechtliche Grundlage, dass junge Arbeiter als Lehrlinge zu behandeln sind (Nach 1970: Berufsbildungsgesetz: beinhaltet alle Berufe und regelt Aufgaben und Beziehungen der beteiligten Akteure)
Erster Weltkrieg → Rückschritt für Berufsbildungssystem. Verhältnis von Gelernten zu Ungelernten dreht sich um.
System der Lernorte nicht vorhanden:
a) Betriebslehre: nur beim Handwerk in Ansätzen Struktur, aber Handwerk liegt am Boden. In der Industrie Auflösungserscheinungen.
b) Fortbildungsschule: noch unfertige Konstruktion, da erster Fokus nicht auf Qualifikation, sondern auf Integration lag.
Kein Zusammenspiel vorhanden
+ Duale Ausprägung → auch in der Entstehungsgeschichte!
Es handelt sich um zwei gegensätzliche Ansätze von Mittelstandspolitik (konservativ-klerikal und liberal)
+ Kaum Zusammenhang zwischen beiden: Handwerk bekämpft Fortbildungsschule. Diese versucht sich anzupassen.
(2) Merkmale eines Ausbildungssystems
Ausbildungsmarkt: In der Industrie werden zumeist jugendliche Arbeiter eingestellt; keine Lehrlinge. Fast nur im Handwerk Angebot an expliziten Ausbildungsplätzen. (Nach 1970: in so gut wie allen Branchen werden Ausbildungsplätze angeboten)
Berufsbildungsrecht: Gespaltenes Recht; z.B. für Industrie andere Regelungen als für Handwerk. Viele ungeregelte Bereiche. Es gibt z.B. keine klare rechtliche Grundlage, dass junge Arbeiter als Lehrlinge zu behandeln sind (Nach 1970: Berufsbildungsgesetz: beinhaltet alle Berufe und regelt Aufgaben und Beziehungen der beteiligten Akteure)
Was versteht man unter "Wirtschaftsdualismus"?
= Gegensatz zwischen industriell-modernem und traditionellem Sektor (Kennzeichen von Entwicklungsländern und in Deutschland ebenfalls lange vorherrschend)
Unterscheidung der beiden Pole (Lutz):
+ Bedarfsdeckung (Absatzmarkt erforderlich ≠ Absatzmarkt kaum vorhanden; z.B. Wochenmarkt)
+ Organisationsform (Grundsicherung der Familie; Familie organisiert ≠ Gewinnmaximierung; bürokratische Herrschaft)
+ Arbeitskraftnutzung (Subsistenzwirtschaft ≠ Lohnprinzip)
Schnelles Bevölkerungswachstum im traditionellen Sektor, aber Abwanderung in Industrie, führt zu Stabilität.
Nur wenige klar abgegrenzte Austauschbeziehungen (Lutz: „Stoffwechsel“)
+ Traditioneller Sektor als Arbeitskräftereservoir
+ Arbeiter der Industrie decken Lebensbedürfnisse aus traditionellem Sektor
+ Bezug aus Industrie für traditionellen Sektor trägt investiven Charakter
Gesteuert durch zwei Logiken:
a) „ehernes Lohngesetz“: Lohnniveau steigt im industriellen Sektor nur, wenn Prosperität im traditionellen Sektor steigt
b) Im traditionellen Sektor nur soviel Investition, wie verkaufte Güter
Nach und nach zunehmende Absorption des traditionellen Sektors durch Industrie. Deutlich wird dabei die mangelnde Ausbildung. Stabilisierende Einflüsse des Traditionellen Sektors auf Bildungs- und Berufswahlverhalten verschwanden. (Privilegierte Positionen sind nicht über duales System, sondern nur über Universitäten erreichbar)
Unterscheidung der beiden Pole (Lutz):
+ Bedarfsdeckung (Absatzmarkt erforderlich ≠ Absatzmarkt kaum vorhanden; z.B. Wochenmarkt)
+ Organisationsform (Grundsicherung der Familie; Familie organisiert ≠ Gewinnmaximierung; bürokratische Herrschaft)
+ Arbeitskraftnutzung (Subsistenzwirtschaft ≠ Lohnprinzip)
Schnelles Bevölkerungswachstum im traditionellen Sektor, aber Abwanderung in Industrie, führt zu Stabilität.
Nur wenige klar abgegrenzte Austauschbeziehungen (Lutz: „Stoffwechsel“)
+ Traditioneller Sektor als Arbeitskräftereservoir
+ Arbeiter der Industrie decken Lebensbedürfnisse aus traditionellem Sektor
+ Bezug aus Industrie für traditionellen Sektor trägt investiven Charakter
Gesteuert durch zwei Logiken:
a) „ehernes Lohngesetz“: Lohnniveau steigt im industriellen Sektor nur, wenn Prosperität im traditionellen Sektor steigt
b) Im traditionellen Sektor nur soviel Investition, wie verkaufte Güter
Nach und nach zunehmende Absorption des traditionellen Sektors durch Industrie. Deutlich wird dabei die mangelnde Ausbildung. Stabilisierende Einflüsse des Traditionellen Sektors auf Bildungs- und Berufswahlverhalten verschwanden. (Privilegierte Positionen sind nicht über duales System, sondern nur über Universitäten erreichbar)
Aus welchen Gründen begann die Industrie mit eigenen Bemühungen um Ausbildung und wie verliefen diese?
Ursprüngliches Verhalten der Industrie:
+ Kein Interesse an Ausbildungsmodell des Handwerks → Akzeptanz und Versuch, unabhängig zu bleiben
+ „Industrielehrling“ ist faktisch junger Arbeiter → zwischen Facharbeiter (Absolvent der Fachschule) und Masse der Maschinenarbeiter wird kein Personal benötigt.
+ Änderung: Industrieller Qualifikationsbedarf kann mit Taylorismus nicht mehr gedeckt werden
+ Widerstand der "Handwerks-Arbeiter" in den Betrieben
Beginn eigener Bemühungen
Maßgeblich ist DATSCH (Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen)
→ eigenständiges Programm für die Entwicklung des industriellen Lehrlingswesens mit einem vom Produktionsbetrieb abgekoppelten Teil; und einen Teil in der Produktion unter Anleitung.
Forderung nach werkseigenen Schulen = Absage an traditionelle Handwerksausbildung und an Fortbildungsschulen
Zentraler Streitpunkt ist die Prüfungsfrage → DATSCH setzt auf verstärkte Kooperation mit industriellen Ausbildungsbetrieben, was zur Gründung des AfB (Arbeitsausschuss für Berufsbildung) führt. Ziel ist Abgrenzung und Systematierung der Industrieberufe. Ab 1926: Herausgabe der „Ordnungsmittel“ (Berufsbild, Berufsbildungsplan, Berufseignungsanforderung, Prüfungsanforderungen) → Forderung nach Gleichstellung von Facharbeiterprüfung mit handwerklicher Gesellenprüfung wird in den 30er Jahren erfüllt.
Weitere Institution: DINTA (Deutsches Institut für technische Arbeitsschulung). Ziele: Arbeiter soll Akteur im Arbeitsprozess sein, keine feindselige Oppositionsstellung zwischen Arbeiter und Unternehmen, wirtschaftsfriedliche Arbeiterschaft ohne Klassenkampfgedanken.
→ Lehrlingserziehung als wichtigstes Mittel. DINTA sorgte für Ausbreitung von Lehrwerkstätten in weitere Industriezweige. Ergänzt durch Herausgabe von Werkszeitungen, Eröffnung von Kitas etc. Dahinter steht Ideologie der Werksgemeinschaft, Agitation gegen Gewerkschaften, Betonung des Führerprinzips, Anlehnung an militärische Vorbilder → Bruchlose Eingliederung in den Nationalsozialismus, aber Übernahme misslingt → wirtschaftliche Verantwortung für Ausbildung bleibt bestehen
+ Kein Interesse an Ausbildungsmodell des Handwerks → Akzeptanz und Versuch, unabhängig zu bleiben
+ „Industrielehrling“ ist faktisch junger Arbeiter → zwischen Facharbeiter (Absolvent der Fachschule) und Masse der Maschinenarbeiter wird kein Personal benötigt.
+ Änderung: Industrieller Qualifikationsbedarf kann mit Taylorismus nicht mehr gedeckt werden
+ Widerstand der "Handwerks-Arbeiter" in den Betrieben
Beginn eigener Bemühungen
Maßgeblich ist DATSCH (Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen)
→ eigenständiges Programm für die Entwicklung des industriellen Lehrlingswesens mit einem vom Produktionsbetrieb abgekoppelten Teil; und einen Teil in der Produktion unter Anleitung.
Forderung nach werkseigenen Schulen = Absage an traditionelle Handwerksausbildung und an Fortbildungsschulen
Zentraler Streitpunkt ist die Prüfungsfrage → DATSCH setzt auf verstärkte Kooperation mit industriellen Ausbildungsbetrieben, was zur Gründung des AfB (Arbeitsausschuss für Berufsbildung) führt. Ziel ist Abgrenzung und Systematierung der Industrieberufe. Ab 1926: Herausgabe der „Ordnungsmittel“ (Berufsbild, Berufsbildungsplan, Berufseignungsanforderung, Prüfungsanforderungen) → Forderung nach Gleichstellung von Facharbeiterprüfung mit handwerklicher Gesellenprüfung wird in den 30er Jahren erfüllt.
Weitere Institution: DINTA (Deutsches Institut für technische Arbeitsschulung). Ziele: Arbeiter soll Akteur im Arbeitsprozess sein, keine feindselige Oppositionsstellung zwischen Arbeiter und Unternehmen, wirtschaftsfriedliche Arbeiterschaft ohne Klassenkampfgedanken.
→ Lehrlingserziehung als wichtigstes Mittel. DINTA sorgte für Ausbreitung von Lehrwerkstätten in weitere Industriezweige. Ergänzt durch Herausgabe von Werkszeitungen, Eröffnung von Kitas etc. Dahinter steht Ideologie der Werksgemeinschaft, Agitation gegen Gewerkschaften, Betonung des Führerprinzips, Anlehnung an militärische Vorbilder → Bruchlose Eingliederung in den Nationalsozialismus, aber Übernahme misslingt → wirtschaftliche Verantwortung für Ausbildung bleibt bestehen
Was werden die zentralen Kennzeichen industrietypischer Ausbildung? Wie verhält sich das Handwerk zu dieser Entwicklung`?
Kennzeichnung industrietypischer Ausbildung:
a) institutionell → Lehrwerkstatt: erste Beispiele nach der Französischen Revolution; Aufschwung im Dritten Reich (Werkschule setzt sich dagegen nur schleppend durch, zwar Interesse an Beherrschung der gesamten Ausbildung, aber hohe Kosten!)
b) methodisch → Lehrgang als zentrales Merkmal. Arbeitsprozess wird gestückelt und in Lernsequenzen nach steigender Schwierigkeit wieder zusammengefügt. Bekannt ist insbesondere der Lehrgang "Eisen erzieht."
c) berufssystematisch: Ordnungsmittel zur Kennzeichung der verschiedenen Berufsbilder (u.a. Anforderungen, Ausbildungsplan) werden nach und nach zusammengestellt; nach 1945 wird ABB (Arbeitsstelle für Betriebliche Berufsausbildung) prägend.
Im Handwerk:
Annäherung an Ordnungsprinzipien der Industrie, aber traditionelle Ausbildungspraxis bleibt unberührt.
a) institutionell → Lehrwerkstatt: erste Beispiele nach der Französischen Revolution; Aufschwung im Dritten Reich (Werkschule setzt sich dagegen nur schleppend durch, zwar Interesse an Beherrschung der gesamten Ausbildung, aber hohe Kosten!)
b) methodisch → Lehrgang als zentrales Merkmal. Arbeitsprozess wird gestückelt und in Lernsequenzen nach steigender Schwierigkeit wieder zusammengefügt. Bekannt ist insbesondere der Lehrgang "Eisen erzieht."
c) berufssystematisch: Ordnungsmittel zur Kennzeichung der verschiedenen Berufsbilder (u.a. Anforderungen, Ausbildungsplan) werden nach und nach zusammengestellt; nach 1945 wird ABB (Arbeitsstelle für Betriebliche Berufsausbildung) prägend.
Im Handwerk:
Annäherung an Ordnungsprinzipien der Industrie, aber traditionelle Ausbildungspraxis bleibt unberührt.
Beschreibe die Entwicklung der Berufsschule nach dem 1. Weltkrieg
Historische Entwicklung
Ausgangspunkt: Bildungssackgasse: Berufsschule ist isoliert und aufgrund ihrer ungefestigten Form leicht als Herrschaftsmittel zu missbrauchen
Weimarer Republik: Schulstreit führt zu Blockade; betrifft auch Fortbildungsschulgesetz. Einzige rechtliche Grundlage: Reichsgewerbeordnung (Gemeinden dürfen den Fortbildungsschulbesuch verpflichtend machen)
Wegen wichtiger Rolle für Wiederaufbau erst spät von Sparmaßnahmen betroffen; dann aber richtig
Nationalsozialismus: Vernachlässigung aber dennoch rechtliche Regelung im Zuge der Zentralisierung des Schulwesens
1932 Anerkennung des Lernortes Schule durch die Industrie
1938: Allgemeine Berufsschulpflicht (Ziel: ideologische Beeinflussung und Eingliederung ins Militär)
Nach 1945: Versuch der Einheitsschule, in die die Berufsschule eingegliedert wäre, misslingt → Restauration. Auch Berufsschulentwicklung knüpft nahtlos an die Weimarer Zeit an.
Änderung in der Ausrichtung der Berufsschule:
+ Schnelle Einigung auf Konzept „Schule der Wirtschaft“ mit berufsfachlicher Ausrichtung (Bürokratie, Handwerk, Industrie, Berufsschullehrer; nicht die Gewerkschaften)
+ Dennoch widersprüchliches Verhältnis der Unternehmer:
Verberuflichung der Ausbildung als Fortschritt ~ Kritik an Fehlen im Betrieb durch Berufsschulpflicht
+ Lehrplankonstruktion: Zwischen „inhaltlicher und zeitlicher Parallelität zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung“ und „Frankfurter Methodik“ (eigenständiges Lehrplan- und Unterrichtskonzept)
+ Bildungstheorie (Frage der pädagogischen Legitimation): Zielstellung der Integration wird zu dürftig; Spranger „Bildung durch den Beruf“ (neuhumanistischer Ansatz) → Faktisch nur ein Versuch die schichtspezifische Spaltung des Schulwesens zu legitimieren.
Ausgangspunkt: Bildungssackgasse: Berufsschule ist isoliert und aufgrund ihrer ungefestigten Form leicht als Herrschaftsmittel zu missbrauchen
Weimarer Republik: Schulstreit führt zu Blockade; betrifft auch Fortbildungsschulgesetz. Einzige rechtliche Grundlage: Reichsgewerbeordnung (Gemeinden dürfen den Fortbildungsschulbesuch verpflichtend machen)
Wegen wichtiger Rolle für Wiederaufbau erst spät von Sparmaßnahmen betroffen; dann aber richtig
Nationalsozialismus: Vernachlässigung aber dennoch rechtliche Regelung im Zuge der Zentralisierung des Schulwesens
1932 Anerkennung des Lernortes Schule durch die Industrie
1938: Allgemeine Berufsschulpflicht (Ziel: ideologische Beeinflussung und Eingliederung ins Militär)
Nach 1945: Versuch der Einheitsschule, in die die Berufsschule eingegliedert wäre, misslingt → Restauration. Auch Berufsschulentwicklung knüpft nahtlos an die Weimarer Zeit an.
Änderung in der Ausrichtung der Berufsschule:
+ Schnelle Einigung auf Konzept „Schule der Wirtschaft“ mit berufsfachlicher Ausrichtung (Bürokratie, Handwerk, Industrie, Berufsschullehrer; nicht die Gewerkschaften)
+ Dennoch widersprüchliches Verhältnis der Unternehmer:
Verberuflichung der Ausbildung als Fortschritt ~ Kritik an Fehlen im Betrieb durch Berufsschulpflicht
+ Lehrplankonstruktion: Zwischen „inhaltlicher und zeitlicher Parallelität zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung“ und „Frankfurter Methodik“ (eigenständiges Lehrplan- und Unterrichtskonzept)
+ Bildungstheorie (Frage der pädagogischen Legitimation): Zielstellung der Integration wird zu dürftig; Spranger „Bildung durch den Beruf“ (neuhumanistischer Ansatz) → Faktisch nur ein Versuch die schichtspezifische Spaltung des Schulwesens zu legitimieren.
Erläutere, welche Interessen der moderne Sozialstaat, Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezüglich gesetzlicher Regelungen in der beruflichen Bildung verfolgen
Interessen des modernern Sozialstaats
Ziel ist möglichst umfassende und einheitliche Regelung
(1) Wirtschaftspolitisch: schnelle Qualifikationsumbrüche durch rasche technologische Entwicklung und komplizierte Qualifikationsanforderungen – horizontal (Spezialisierungen) und vertikal (Hierarchien) ausdifferenziert – machen staatliche Eingriffe beim Qualifikationserwerb wichtig.
(2) Sozialpolitisch: Ausbildung als wichtige Voraussetzung für Einkommen und Integration in die Gesellschaft. Zudem: Schutz der Auszubildenden vor Ausbeutung.
(3) Bildungspolitisch: Berufsausbildung als zentraler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung
Gewerkschaftsinteressen:
Qualitativ hochwertig und breit angelegt Kompetenzvermittlung, zur optimalen Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt.
Zentrale Forderungen sind: Beteiligung, Ausbildungskontrolle durch den Staat, gute Lernorte, nicht einzelbetrieblich, sondern auch mit staatlichem Einfluss.
Arbeitgeberinteressen:
Ausbildung als Kostenfaktor;
Zentrale Forderungen: möglichst niedrige Ausbildungskosten bzw. Ertrag durch Ausbildung, möglichst freie Entscheidung über Qualität und Quantität der Ausbildung, Kontrolle der Ausbildungsergebnisse
Ziel ist möglichst umfassende und einheitliche Regelung
(1) Wirtschaftspolitisch: schnelle Qualifikationsumbrüche durch rasche technologische Entwicklung und komplizierte Qualifikationsanforderungen – horizontal (Spezialisierungen) und vertikal (Hierarchien) ausdifferenziert – machen staatliche Eingriffe beim Qualifikationserwerb wichtig.
(2) Sozialpolitisch: Ausbildung als wichtige Voraussetzung für Einkommen und Integration in die Gesellschaft. Zudem: Schutz der Auszubildenden vor Ausbeutung.
(3) Bildungspolitisch: Berufsausbildung als zentraler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung
Gewerkschaftsinteressen:
Qualitativ hochwertig und breit angelegt Kompetenzvermittlung, zur optimalen Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt.
Zentrale Forderungen sind: Beteiligung, Ausbildungskontrolle durch den Staat, gute Lernorte, nicht einzelbetrieblich, sondern auch mit staatlichem Einfluss.
Arbeitgeberinteressen:
Ausbildung als Kostenfaktor;
Zentrale Forderungen: möglichst niedrige Ausbildungskosten bzw. Ertrag durch Ausbildung, möglichst freie Entscheidung über Qualität und Quantität der Ausbildung, Kontrolle der Ausbildungsergebnisse
Nenne und beschreibe die vier Entwicklungsstufen hin zum deutschen Berufsbildungsrecht und erläutere konkret den Weg hin zum BBiG
Erste Stufe: völlig ungeregelter Erwerb beruflicher Qualifikationen; in traditionalen Gesellschaften; Prinzip des produktiven Mitmachens im laufenden Arbeitsprozess. Ältere als Vermittler
Zweite Stufe: berufsständisch-autonomes Berufsbildungsrecht. Musterbeispiel ist mittelalterliche Handwerksausbildung. Zunft regelt nicht nur Beruf, sondern auch Leben der Mitglieder. Dreistufige Ausbildung: Lehrling; Geselle; Meister.
Dritte Stufe: gewerberechtliche Einbindung der Berufsausbildung. Schlagworte sind Gewerbefreiheit und Freihandel. Bestimmend ist das Bürgertum. Ausbildung erhält Muster einer privaten Vertragsbeziehung und ist im Gewerberecht verankert.
Vierte Stufe: spezialisiertes Berufsbildungsrecht; staatliches Interesse an möglichst umfassenden (präzise und für alle Berufe) sowie eindeutigen (einheitlich; Zusammenfügung der versprengten gesetzlichen Regelungen in einem Gesetz) Regelung.
Weg zum Berufsbildungsgesetz
+ 1918: Anerkennung der Gewerkschaften durch Arbeitgeber als Tarifpartner → Forderung nach Mitbestimmung bei Ausbildung
Dennoch keine Einigung in den Folgejahren. Ausbildung soll Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft bleiben.
Nach 1945: Vorerst nur Verabschiedung der Handwerksordnung. Nach SPD-Entwurf folgt 1969 Verabschiedung des BBiG in der Großen Koalition.
Zweite Stufe: berufsständisch-autonomes Berufsbildungsrecht. Musterbeispiel ist mittelalterliche Handwerksausbildung. Zunft regelt nicht nur Beruf, sondern auch Leben der Mitglieder. Dreistufige Ausbildung: Lehrling; Geselle; Meister.
Dritte Stufe: gewerberechtliche Einbindung der Berufsausbildung. Schlagworte sind Gewerbefreiheit und Freihandel. Bestimmend ist das Bürgertum. Ausbildung erhält Muster einer privaten Vertragsbeziehung und ist im Gewerberecht verankert.
Vierte Stufe: spezialisiertes Berufsbildungsrecht; staatliches Interesse an möglichst umfassenden (präzise und für alle Berufe) sowie eindeutigen (einheitlich; Zusammenfügung der versprengten gesetzlichen Regelungen in einem Gesetz) Regelung.
Weg zum Berufsbildungsgesetz
+ 1918: Anerkennung der Gewerkschaften durch Arbeitgeber als Tarifpartner → Forderung nach Mitbestimmung bei Ausbildung
Dennoch keine Einigung in den Folgejahren. Ausbildung soll Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft bleiben.
Nach 1945: Vorerst nur Verabschiedung der Handwerksordnung. Nach SPD-Entwurf folgt 1969 Verabschiedung des BBiG in der Großen Koalition.
Welche Entwicklung nahm das Berufsbildungssystem in Deutschland nach der Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes?
Neue Problemlage: Bildungsexpansion:
Diese zielte vorrangig auf Erweiterung Hochschulzugang, aber auch berufliche Bildung geriet in den Blick. Unter anderem: Empfehlung des Bildungsrates und „Markierungspunkte“ der Bundesregierung.
Aber: Bildungsexpansion stoppt (Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sowie Versorgung der geburtenstarken Jahrgänge)
→ Grundlegende Reform (Ermöglichung sozialen Aufstiegs auch über berufliche Bildung) bleibt aus; (Lutz: "meritokratischer Teufelskreis“ wird nicht durchbrochen)
Interpretation von Lutz: lange Prosperität führte zur Absorption des traditionalen Sektors; Freisetzung von Dynamik im Berufswahlverhalten; Kritik an ungleicher Verteilung von Sozialchancen wird offensichtlich → Versuch der Schulreformen, als "ungefährlichster Versuch für die Herrschenden.
Kritik im Berufsbildungssystem: Spaltung des Bildungswesens in berufliche und höherwertige akademische wird offensichtlich; mangelhafte qualifikatorische Leistungsfähigkeit (vielfach Ausbeutungsinstrument). Druck wird unterstützt durch Lehrlingsbewegung.
Reaktion:
Anstelle des großen Wurfes folgte in den 70er Jahren eine Reihe betriebspädagogisch relevante Maßnahmen.
+ System differenzierter Verantwortlichkeiten anstelle einseitiger Einfluss der Arbeitgeber
+ Neuordnung der Kompetenzen (mehr Staat anstelle von Kammern)
+ Weitere Reformen: Transparenzerhöhung durch Berufsbildungsbericht, Ausbildereignungsverordnung, verpflichtende Anrechung schulischer Berufsausbildung auf Ausbildungszeit, Kapizitätsausweitung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten (ÜBS)
Diese zielte vorrangig auf Erweiterung Hochschulzugang, aber auch berufliche Bildung geriet in den Blick. Unter anderem: Empfehlung des Bildungsrates und „Markierungspunkte“ der Bundesregierung.
Aber: Bildungsexpansion stoppt (Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sowie Versorgung der geburtenstarken Jahrgänge)
→ Grundlegende Reform (Ermöglichung sozialen Aufstiegs auch über berufliche Bildung) bleibt aus; (Lutz: "meritokratischer Teufelskreis“ wird nicht durchbrochen)
Interpretation von Lutz: lange Prosperität führte zur Absorption des traditionalen Sektors; Freisetzung von Dynamik im Berufswahlverhalten; Kritik an ungleicher Verteilung von Sozialchancen wird offensichtlich → Versuch der Schulreformen, als "ungefährlichster Versuch für die Herrschenden.
Kritik im Berufsbildungssystem: Spaltung des Bildungswesens in berufliche und höherwertige akademische wird offensichtlich; mangelhafte qualifikatorische Leistungsfähigkeit (vielfach Ausbeutungsinstrument). Druck wird unterstützt durch Lehrlingsbewegung.
Reaktion:
Anstelle des großen Wurfes folgte in den 70er Jahren eine Reihe betriebspädagogisch relevante Maßnahmen.
+ System differenzierter Verantwortlichkeiten anstelle einseitiger Einfluss der Arbeitgeber
+ Neuordnung der Kompetenzen (mehr Staat anstelle von Kammern)
+ Weitere Reformen: Transparenzerhöhung durch Berufsbildungsbericht, Ausbildereignungsverordnung, verpflichtende Anrechung schulischer Berufsausbildung auf Ausbildungszeit, Kapizitätsausweitung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten (ÜBS)
Nenne die zentralen Daten zur Sozialgeschichte des deualen Systems
1810/11 Erlass der Gewerbefreiheit
Ausbildungsbefugnis nicht weiter an Zunftmitgliedschaft gekoppelt, diese Gewerbefreiheit wurde duch Novellierungen aber wieder zurückgedrängt
1869 Erlass der Gewerbeordnung
Lehrlinge unterstehen ihren Meistern/Fabrikanten; somit sind letze gewerbliche Hindernisse beseitigt
1873 – Gründung der Fortbildungsschulen als "Antwort auf die Sozialisationslücke" - 3-jährige Fortbildungsschulpflicht zunächst für männliche Jugendliche.
1897 Novelle der Gewerbeordnung = "Handwerkerschutzgesetz"
Handwerksausbildung steht unter Aufsicht der Handwerkskammern, Vorschriften gegen „Lehrlingszüchterei“
1900 – Durchsetzung Reformen beruflich orientierter Fortbildungsschulen durch Kerschensteiner - Berufserziehung als Staatsbürgererziehung (Erziehung zu Arbeit und Beruf = brauchbare Staatsbürger)
1908 Novelle der Gewerbeordnung
kleiner Befähigungsnachweis (Meisterprüfung) als Ausbildungsbefugnis notwendig
1909 Gründung des DATSCH
zur Interessensvertretung der Industrieberufe und deren Ausbildungsregelungen
1911 Erlass über die „Bestimmungen über die Einrichtung und Lehrpläne gewerblicher bzw. kaufmännischer Fortbildungsschulen“
Neue Inhaltliche Vorstellungen, nach den Vorstellungen Kerschensteiners formuliert waren
1935/38 Gleichstellung der Industrie- und Handwerksprüfungen
1938 Reichsschulpflichtgesetz
regelt Berufsschulpflicht erstmals
1969 Inkrafttreten des BBiG
erste bundeseinheitliche Rechtsgrundalge für betriebliche Berufsausbildung!!! Ende des jahrzentelangen „Hin-und Her’s“
Ausbildungsbefugnis nicht weiter an Zunftmitgliedschaft gekoppelt, diese Gewerbefreiheit wurde duch Novellierungen aber wieder zurückgedrängt
1869 Erlass der Gewerbeordnung
Lehrlinge unterstehen ihren Meistern/Fabrikanten; somit sind letze gewerbliche Hindernisse beseitigt
1873 – Gründung der Fortbildungsschulen als "Antwort auf die Sozialisationslücke" - 3-jährige Fortbildungsschulpflicht zunächst für männliche Jugendliche.
1897 Novelle der Gewerbeordnung = "Handwerkerschutzgesetz"
Handwerksausbildung steht unter Aufsicht der Handwerkskammern, Vorschriften gegen „Lehrlingszüchterei“
1900 – Durchsetzung Reformen beruflich orientierter Fortbildungsschulen durch Kerschensteiner - Berufserziehung als Staatsbürgererziehung (Erziehung zu Arbeit und Beruf = brauchbare Staatsbürger)
1908 Novelle der Gewerbeordnung
kleiner Befähigungsnachweis (Meisterprüfung) als Ausbildungsbefugnis notwendig
1909 Gründung des DATSCH
zur Interessensvertretung der Industrieberufe und deren Ausbildungsregelungen
1911 Erlass über die „Bestimmungen über die Einrichtung und Lehrpläne gewerblicher bzw. kaufmännischer Fortbildungsschulen“
Neue Inhaltliche Vorstellungen, nach den Vorstellungen Kerschensteiners formuliert waren
1935/38 Gleichstellung der Industrie- und Handwerksprüfungen
1938 Reichsschulpflichtgesetz
regelt Berufsschulpflicht erstmals
1969 Inkrafttreten des BBiG
erste bundeseinheitliche Rechtsgrundalge für betriebliche Berufsausbildung!!! Ende des jahrzentelangen „Hin-und Her’s“
Definiere den Begriff Berufsausbildung und ordne sie in den Gesamtbildungsprozess ein
Definition Berufsbildung:
+ Berufsbildung zielt auf Übernahme beruflicher Positionen im Erwerbssystem.
+ Ziele: Berufliche Qualifizierung, Sozialisation, Allokation, Selektion
+ Teilsysteme beruflicher Qualifizierung: Hochschule und duales System (graduelle, nicht prinzipielle Unterscheidung zwischen Facharbeiter und Akademiker)
+ Alltagssprache → berufliche Bildung = nichtakademische Bildung; Beschäftigungstyp: Facharbeiter
+ Dual: Lernorte Betrieb und Schule. Duales System als Euphemismus → Vielzahl von Lernorten, Lernsituationen; nur lockere Verbindung, Zuständigkeitenvielfalt (gespaltener Qualifizierungsprozess)
Im Gesamtbildungssystem:
Im Rahmen der Sek I (gegliedertes Schulsystem ) wird Vollzeitschulpflicht erfüllt. In Sek II folgt Gliederung in allgemeinbildendes (gymnasiale Oberstufe; Fachoberschule) und berufsbildendes Bildungswesen; Schwerpunkt: duales System (unterliegt Marktschwankungen). Fast drei Viertel der Zeit entfällt auf betriebliche Ausbildung (fachpraktische Berufsausbildung); ein Viertel auf Berufsschule (theoretische Berufsausbildung; Fortsetzung allgemeiner Unterricht) → Nie vollständig getrennt/ zugeordnet. Durch Kompensation fehlender fachpraktischer Vermittlung auch zunehmend öffentlich geförderte überbetriebliche Ausbildungswerkstätten (→ triales System; Vielfalt der Kooperationsformen → plural)
+ Berufsbildung zielt auf Übernahme beruflicher Positionen im Erwerbssystem.
+ Ziele: Berufliche Qualifizierung, Sozialisation, Allokation, Selektion
+ Teilsysteme beruflicher Qualifizierung: Hochschule und duales System (graduelle, nicht prinzipielle Unterscheidung zwischen Facharbeiter und Akademiker)
+ Alltagssprache → berufliche Bildung = nichtakademische Bildung; Beschäftigungstyp: Facharbeiter
+ Dual: Lernorte Betrieb und Schule. Duales System als Euphemismus → Vielzahl von Lernorten, Lernsituationen; nur lockere Verbindung, Zuständigkeitenvielfalt (gespaltener Qualifizierungsprozess)
Im Gesamtbildungssystem:
Im Rahmen der Sek I (gegliedertes Schulsystem ) wird Vollzeitschulpflicht erfüllt. In Sek II folgt Gliederung in allgemeinbildendes (gymnasiale Oberstufe; Fachoberschule) und berufsbildendes Bildungswesen; Schwerpunkt: duales System (unterliegt Marktschwankungen). Fast drei Viertel der Zeit entfällt auf betriebliche Ausbildung (fachpraktische Berufsausbildung); ein Viertel auf Berufsschule (theoretische Berufsausbildung; Fortsetzung allgemeiner Unterricht) → Nie vollständig getrennt/ zugeordnet. Durch Kompensation fehlender fachpraktischer Vermittlung auch zunehmend öffentlich geförderte überbetriebliche Ausbildungswerkstätten (→ triales System; Vielfalt der Kooperationsformen → plural)
Nenne die acht Grundelemente dualer Ausbildung und die sechs Grundprinzipien
Lernort:
Betrieb ~ Berufsschule
Rechtsgrundlage für den Ausbildungsberuf:
Ausbildungsordnung ~ Rahmenlehrplan
Rechtsgrundlage für das Ausbildungsverhältnis:
Berufsausbildungsvertrag ~ Schulpflicht
Ausbildungsinhalt:
Betrieblicher Ausbildungsplan ~ Lehrplan
Rechtsgrundlage für die Ausbildung:
Berufsbildungsgesetz ~ Schulgesetze der Länder
Ausbildungspersonal:
Ausbilder ~ Berufsschullehrer
Beratung und Überwachung:
Kammer oder andere zuständige Stelle ~ Regierungspräsident oder Schulaufsicht/ Schulämter
Finanzierung:
Ausbildungsbetriebe ~ Länder, Kreise, Gemeinden
Grundprinzipien
(1) Öffentliche Verantwortung für Ordnung der Berufsausbildung (weder rein staatliche noch rein private Angelegenheit)
(2) Bürgerliche Vertragsfreiheit für Begründung von Ausbildungsverhältnissen
(3) Mittelbare Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft (im Zentrum stehen Kammern, die für Einhaltung der Regeln Sorge tragen müssen)
(4) Dualitätsprinzip
(5) Berufsprinzip
(6) Konsensprinzip
Betrieb ~ Berufsschule
Rechtsgrundlage für den Ausbildungsberuf:
Ausbildungsordnung ~ Rahmenlehrplan
Rechtsgrundlage für das Ausbildungsverhältnis:
Berufsausbildungsvertrag ~ Schulpflicht
Ausbildungsinhalt:
Betrieblicher Ausbildungsplan ~ Lehrplan
Rechtsgrundlage für die Ausbildung:
Berufsbildungsgesetz ~ Schulgesetze der Länder
Ausbildungspersonal:
Ausbilder ~ Berufsschullehrer
Beratung und Überwachung:
Kammer oder andere zuständige Stelle ~ Regierungspräsident oder Schulaufsicht/ Schulämter
Finanzierung:
Ausbildungsbetriebe ~ Länder, Kreise, Gemeinden
Grundprinzipien
(1) Öffentliche Verantwortung für Ordnung der Berufsausbildung (weder rein staatliche noch rein private Angelegenheit)
(2) Bürgerliche Vertragsfreiheit für Begründung von Ausbildungsverhältnissen
(3) Mittelbare Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft (im Zentrum stehen Kammern, die für Einhaltung der Regeln Sorge tragen müssen)
(4) Dualitätsprinzip
(5) Berufsprinzip
(6) Konsensprinzip
Beschreibe kurz die ersten drei Grundprinzipien dualer Ausbildung
#Duales Prinzip: Mit dem Dualitätsprinzip ist die Verbindung von Lernen im Arbeitsprozess und in der Berufsschule gemeint. Die Ausbildung in Deutschland findet an zwei verschiedenen Lernorten, im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule, statt. Daraus ergeben sich verschiedene Dualitäten. Die Bereiche oder Elemente dieser Dualitäten sind neben den beiden Lernorten die Zuständigkeiten für die Gesetzgebung und unterschiedliche Rechtsgrundlagen, das Ausbildungspersonal und staatliche Aufsicht, das Nebeneinander der Lehrpläne, sowie unterschiedliche Überwachung, Planung und Finanzierung. Betriebliche und schulische Ausbildung sind verschieden organisiert. Beispiele: Die Finanzierung einer Ausbildung erfolgt auf betrieblicher Seite durch den Betrieb, die Berufsschule wird von Land, Kreis und Gemeinde getragen. Die Rechtsgrundlage für den betrieblichen Teil der Ausbildung ist das BBiG, auf schulischer Seite die Schulgesetze der Länder.
#Berufsprinzip: Unter dem Berufsprinzip versteht man, das in Deutschland in einem anerkannten Beruf ausgebildet wird. Die Ausbildung ist staatlich normiert und betrieblich organisiert. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung, die als Grundlage für ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten dient.
#KonsensprinzipMit Konsensprinzip ist die Zusammenarbeit von Staat und Sozialparteien gemeint, bei der die Parteien zu einer einvernehmlichen Einigung kommen müssen. Dies betrifft sowohl die Bereiche in denen die Sozialparteien und der Staat (bei der Entwicklung von Ausbildungsordnungen), der Bund mit den Ländern (bei der Abstimmung der Ausbildungsordnung auf die Rahmenlehrpläne der Berufsschulen) oder die Länder untereinander(bei der Entwicklung der Rahmenlehrpläne) zu Entscheidungen kommen müssen.
#Berufsprinzip: Unter dem Berufsprinzip versteht man, das in Deutschland in einem anerkannten Beruf ausgebildet wird. Die Ausbildung ist staatlich normiert und betrieblich organisiert. Es handelt sich um eine mehrjährige Berufsausbildung, die als Grundlage für ein breites Spektrum qualifizierter Erwerbstätigkeiten dient.
#KonsensprinzipMit Konsensprinzip ist die Zusammenarbeit von Staat und Sozialparteien gemeint, bei der die Parteien zu einer einvernehmlichen Einigung kommen müssen. Dies betrifft sowohl die Bereiche in denen die Sozialparteien und der Staat (bei der Entwicklung von Ausbildungsordnungen), der Bund mit den Ländern (bei der Abstimmung der Ausbildungsordnung auf die Rahmenlehrpläne der Berufsschulen) oder die Länder untereinander(bei der Entwicklung der Rahmenlehrpläne) zu Entscheidungen kommen müssen.
Beschreibe kurz die letzten drei Grundprinzipen dualer Ausbildung
#Prinzip der öffentlichen Verantwortung für die Ordnung der Berufsausbildung, d.h. duale Berufsausbildung ist als Mischsystem aus marktwirtschaftlichen, staatlichen und korporativen Steuerungselementen zu sehen und nicht rein privat oder rein staatlich. Öffentliche Verantwortung meint, dass Berufsausbildung weder eine rein staatliche noch eine rein private Verantwortlichkeit auszeichnet. Auf der Grundlage des BBiG werden zur Sicherung bundeseinheitlicher und gleichwertiger Berufsausbildung Ausbildungsordnungen erlassen, an deren Erarbeitung Staat und Sozialpartner gleichberechtigt beteiligt sind.
#Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit: bei der Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen, d.h. kein Betrieb kann gezwungen werden einen Jugendlichen auszubilden. Jeder Jugendliche hat das Recht, Ausbildungsberuf und –betrieb zu wählen. Ausbildung erfolgt im Rahmen der staatlich vorgegebenen Standards.
#Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft. Dieses Prinzip bezieht sich auf den Korporatismus und somit auf die Einbindung nicht-staatlicher Akteure (z.B. Arbeitnehmer, Arbeitgeber) in die Politik und Übertragung hoheitlicher Aufgaben auf diese Akteure. Dabei gibt der Staat die Rahmenbedingungen vor. Das Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung ist dem Korporatismus sehr nah. Im Zentrum dieses Prinzips stehen die Kammern als öffentlich-rechtliche Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft, die mit der Wahrnehmung von Überwachungs-/ Kontroll- sowie Durchführungsaufgaben und Beratungsaufgaben in der beruflichen Bildung dafür Sorge tragen müssen, dass die gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Normen der Berufsausbildung im betrieblichen Ausbildungshandeln aber auch im Prüfungswesen eingehalten werden.
#Prinzip der bürgerlichen Vertragsfreiheit: bei der Begründung von Berufsausbildungsverhältnissen, d.h. kein Betrieb kann gezwungen werden einen Jugendlichen auszubilden. Jeder Jugendliche hat das Recht, Ausbildungsberuf und –betrieb zu wählen. Ausbildung erfolgt im Rahmen der staatlich vorgegebenen Standards.
#Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung durch Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft. Dieses Prinzip bezieht sich auf den Korporatismus und somit auf die Einbindung nicht-staatlicher Akteure (z.B. Arbeitnehmer, Arbeitgeber) in die Politik und Übertragung hoheitlicher Aufgaben auf diese Akteure. Dabei gibt der Staat die Rahmenbedingungen vor. Das Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung ist dem Korporatismus sehr nah. Im Zentrum dieses Prinzips stehen die Kammern als öffentlich-rechtliche Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft, die mit der Wahrnehmung von Überwachungs-/ Kontroll- sowie Durchführungsaufgaben und Beratungsaufgaben in der beruflichen Bildung dafür Sorge tragen müssen, dass die gesetzlichen und ordnungsrechtlichen Normen der Berufsausbildung im betrieblichen Ausbildungshandeln aber auch im Prüfungswesen eingehalten werden.
Was sind die Kennzeichen des Betriebs als Lernort?
+ Wichtigster Lernort, da Vertragspartner der Auszubildenden (maßgeblicher Einfluss auf Ausbildung) und Hauptlernzeit (ca. 3/4)
+ Markt reguliert Zustandekommen von betrieblichen Ausbildungsstellen, für Zustandekommen von Ausbildungsvertrag gilt Prinzip der Vertragsfreiheit (aber: Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben)
+ Ziel beruflicher Bildung ist berufliche Handlungsfähigkeit; inhaltlich bestimmt durch Ausbildungsordnung: im Betrieb ermöglicht "Lernen im Arbeitsprozess" Erwerb von Erfahrungswissen (berufliches Fachwissen + Anwendbarkeit allgemeinen Wissens auf Praxis). Angeboten wird Erfahrungslernen und Schulung.
+ Gefahr ist Ausbeutung Auszubildende als billige Arbeitskräfte und betriebsspezifische Beschränkung der Kompetenzen. Dem wirkt der Staat durch ordnungspolitische Regelungen mit dem Ziel der Qualitätssicherung und Mobilitätsförderung entgegen (insbesondere durch Setzung von Qualitätsmindeststandards, Motivation zum Ausbildungsplatzangebot, Ausgleich durch öffentliche Angebote)
+ Markt reguliert Zustandekommen von betrieblichen Ausbildungsstellen, für Zustandekommen von Ausbildungsvertrag gilt Prinzip der Vertragsfreiheit (aber: Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben)
+ Ziel beruflicher Bildung ist berufliche Handlungsfähigkeit; inhaltlich bestimmt durch Ausbildungsordnung: im Betrieb ermöglicht "Lernen im Arbeitsprozess" Erwerb von Erfahrungswissen (berufliches Fachwissen + Anwendbarkeit allgemeinen Wissens auf Praxis). Angeboten wird Erfahrungslernen und Schulung.
+ Gefahr ist Ausbeutung Auszubildende als billige Arbeitskräfte und betriebsspezifische Beschränkung der Kompetenzen. Dem wirkt der Staat durch ordnungspolitische Regelungen mit dem Ziel der Qualitätssicherung und Mobilitätsförderung entgegen (insbesondere durch Setzung von Qualitätsmindeststandards, Motivation zum Ausbildungsplatzangebot, Ausgleich durch öffentliche Angebote)
Wie kommt es im dualen System zu überbetrieblichen Qualifikationsstandards und welche Funktion erfüllen sie?
Hintergrund: besonderes Verhältnis von Marktmechanismen (-> Versorgung mit Ausbildungsstellen) und staatlicher Bürokratie (-> Rahmenbedingungen für betriebliches Ausbildungshandeln) als zentrales Kennzeichen des dualen Systems.
Staatlich gesetzte Rahmenbedingungen: zielen auf überbetriebliche Verwertbarkeit und umfassen beim Ausbildungsberuf insbesondere Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild, Ausbildungsrahmenplan, Prüfungsanforderungen durch Rechtsverordnung; sowie Eignungsvorschriften für Ausbildungspersonal und - betrieb.
* Überwachung durch Kammern
* Modernisierung etc.: Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat
Ausschließlichkeitsgrundsatz = Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben, d.h. in anerkannten Berufen und nach Ausbildungsordnung; sichert Qualität und reduziert Fehlsteuerung durch Markt. Spannung zwischen betriebsspezifischer Zielsetzung unbd überbetrieblicher Qualifizierung.
Ausbildungsordnungen definieren "berufliche Handlungsfähigkeit" insbesondere durch Festlegung der Inhalte und der Gliederung.
Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeiten wird durch Überbetrieblichkeit realisiert. Betriebe: Erwartung an Arbeitsvermögen, Einsetzbarkeit; Lohnkosten. Arbeiter: Ansprüche an Einkommen, Beschäftigung, Karriere; d.h. Staat schafft durch berufliche Zertifikate als "Markenprodukte" Basis für funktionierende berufsfachliche Arbeitsmärkte.
Staatlich gesetzte Rahmenbedingungen: zielen auf überbetriebliche Verwertbarkeit und umfassen beim Ausbildungsberuf insbesondere Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild, Ausbildungsrahmenplan, Prüfungsanforderungen durch Rechtsverordnung; sowie Eignungsvorschriften für Ausbildungspersonal und - betrieb.
* Überwachung durch Kammern
* Modernisierung etc.: Gewerkschaften, Arbeitgeber, Staat
Ausschließlichkeitsgrundsatz = Wenn Ausbildung, dann nur im Rahmen staatlicher Vorgaben, d.h. in anerkannten Berufen und nach Ausbildungsordnung; sichert Qualität und reduziert Fehlsteuerung durch Markt. Spannung zwischen betriebsspezifischer Zielsetzung unbd überbetrieblicher Qualifizierung.
Ausbildungsordnungen definieren "berufliche Handlungsfähigkeit" insbesondere durch Festlegung der Inhalte und der Gliederung.
Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeiten wird durch Überbetrieblichkeit realisiert. Betriebe: Erwartung an Arbeitsvermögen, Einsetzbarkeit; Lohnkosten. Arbeiter: Ansprüche an Einkommen, Beschäftigung, Karriere; d.h. Staat schafft durch berufliche Zertifikate als "Markenprodukte" Basis für funktionierende berufsfachliche Arbeitsmärkte.
Was sind Mindestbestandteile einer Ausbildungsordnung und warum ist diese so wichtig?
Bestandteile
# Festlegung der Bezeichnung des Ausbildungsberufs
# Festlegung der Ausbildungsdauer
# Festlegung des Ausbildungsberufsbildes
# Festlegung des Ausbildungsrahmenplanes
# Festlegung der Prüfungsanforderungen
Aufgaben:
* Regelung der Ziele und Inhalte der betrieblichen Berufsaufbildung
* Vermittlung festgelegter Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse (fachspezifische, persönliche und soziale Kompetenzen)
* verbindlicher Qualitätsstandard
* Sicherung einer geordneten und bundeseinheitlichen Berufsausbildung (unmittelbar geltendes Recht) mit
* überbetrieblich geltenden und vergleichbaren Prüfungszertifikate
* Basis für berufsfachlichen Arbeitsmarkt
* Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeit
# Festlegung der Bezeichnung des Ausbildungsberufs
# Festlegung der Ausbildungsdauer
# Festlegung des Ausbildungsberufsbildes
# Festlegung des Ausbildungsrahmenplanes
# Festlegung der Prüfungsanforderungen
Aufgaben:
* Regelung der Ziele und Inhalte der betrieblichen Berufsaufbildung
* Vermittlung festgelegter Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse (fachspezifische, persönliche und soziale Kompetenzen)
* verbindlicher Qualitätsstandard
* Sicherung einer geordneten und bundeseinheitlichen Berufsausbildung (unmittelbar geltendes Recht) mit
* überbetrieblich geltenden und vergleichbaren Prüfungszertifikate
* Basis für berufsfachlichen Arbeitsmarkt
* Vermarktbarkeit von Arbeitsfähigkeit
Was bedeutet die Festlegung der Berufsbildung als öffentliche Aufgabe im Berufsbildungsgesetz?
Öffentliche Aufgabe = weder ausschließlich staatlich, noch ausschließlich privat. Mischsystem aus staatlichen, marktwirtschaftlichen und korporativen Steuerungselementen. Staat: Fixiert mit Berufsbildungsgesetz und auf dieser Grundlage erlassenen Rechtsverordnungen die Rahmenbedingungen. Arbeitgeber/ Gewerkschaften/ Länder überarbeiten Ausbildungsordnungen; Betriebe entscheiden über Angebot von Ausbildungsplätzen; Kammern überwachen Einhaltung von Normen.
Konsensprinzip: Markiert weitestgehende Übertragung von staatlichen Aufgaben. Erlass von Ausbildungsordnungen nur nach Konsens von Arbeitgeber und Gewerkschaften.
Korporatismus Unter Korporatismus im dualen System der Berufsausbildung versteht man die staatlich geregelte, auf dem Konsensprinzip beruhende, dauerhafte Beteiligung von Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an allen wesentlichen Entscheidungs-, Planungs-, Durchführungs- und Kontrollprozessen im Bereich der betrieblichen Berufsausbildung auf Bundes- (z.B. BiBB; Zustimmung zu AO) Landes- (z.B. Landesausschuss für Berufsbildung; Koordinierung betrieblich/ schulisch) und Regionalebene (Berufsbildungs- und Prüfungsausschuss).
Sichert in der beruflichen Bildung Kompromisse zwischen Kapital und Arbeit.
Vorteile für die beteiligten Akteure
+ Staat: Entlastung der öffentlichen Haushalte durch Ausbildungskosten bei Betrieben und Entlastung des Hochschulsystems. Zudem gesellschaftliche Integration der Jugendlkichen. Befreit von Aufgabe der Konsenssuche; hohe Akzeptanz der Beschlüsse.
+ Arbeitgeber: Einfluss auf Gestaltung der Ausbildung, insbesondere Berücksichtigung betriebsspezifischer Belange, Einsparung von Rekrutierungskosten, Ausbildungskosten können durch Beteiligung am Arbeitsprozess gering gehalten werden, immer Personalauswahl, Neuerungen werden automatisch mit vermittelt.
+Gewerkschaften: Mitwirkungsrechte, können Reforminitiative lancieren, Facharbeiter als Rückgrat der gewerkschaftlichen Arbeit
* Auszubildende: Eingliederung in Belegschaft, Erwerb einer überbetrieblich einsetzbaren Qualifikation, Schutz vor Dequalifizierung und Erwerb von Karriereperspektiven, Vergütung
Konsensprinzip: Markiert weitestgehende Übertragung von staatlichen Aufgaben. Erlass von Ausbildungsordnungen nur nach Konsens von Arbeitgeber und Gewerkschaften.
Korporatismus Unter Korporatismus im dualen System der Berufsausbildung versteht man die staatlich geregelte, auf dem Konsensprinzip beruhende, dauerhafte Beteiligung von Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an allen wesentlichen Entscheidungs-, Planungs-, Durchführungs- und Kontrollprozessen im Bereich der betrieblichen Berufsausbildung auf Bundes- (z.B. BiBB; Zustimmung zu AO) Landes- (z.B. Landesausschuss für Berufsbildung; Koordinierung betrieblich/ schulisch) und Regionalebene (Berufsbildungs- und Prüfungsausschuss).
Sichert in der beruflichen Bildung Kompromisse zwischen Kapital und Arbeit.
Vorteile für die beteiligten Akteure
+ Staat: Entlastung der öffentlichen Haushalte durch Ausbildungskosten bei Betrieben und Entlastung des Hochschulsystems. Zudem gesellschaftliche Integration der Jugendlkichen. Befreit von Aufgabe der Konsenssuche; hohe Akzeptanz der Beschlüsse.
+ Arbeitgeber: Einfluss auf Gestaltung der Ausbildung, insbesondere Berücksichtigung betriebsspezifischer Belange, Einsparung von Rekrutierungskosten, Ausbildungskosten können durch Beteiligung am Arbeitsprozess gering gehalten werden, immer Personalauswahl, Neuerungen werden automatisch mit vermittelt.
+Gewerkschaften: Mitwirkungsrechte, können Reforminitiative lancieren, Facharbeiter als Rückgrat der gewerkschaftlichen Arbeit
* Auszubildende: Eingliederung in Belegschaft, Erwerb einer überbetrieblich einsetzbaren Qualifikation, Schutz vor Dequalifizierung und Erwerb von Karriereperspektiven, Vergütung
Beschreibe die zwei großen Segmente betrieblicher Ausbildung
(1) Großindustrie
+ Eigene Ausbildungsabteilung und hauptamtliche Ausbilder
+ Ausbildung in produktionsgetrennten Ausbildungswekstätten
+ Systematische Lehrgänge
+ Zusätzlicher Theorieunterricht
+ Hoher Legalitätsgrad; Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen
+ Gute Chancen auf Übernahme
(2) Kleinbetriebe (quantitativ dominierend)
+ Ausbildung im Produktionsprozess; nebenberufliche Ausbilder
+ Qualifizierungsmöglichkeit ist auf Aufgabenspektrum beschränkt
+ Situative und eher zufällige Lerneffekte
+ Keine theoretische Unterweisung; kaum Abstimmung
+ Meist auch Hilfsarbeiten
+ Unsichere Übernahmechancen
+ Eigene Ausbildungsabteilung und hauptamtliche Ausbilder
+ Ausbildung in produktionsgetrennten Ausbildungswekstätten
+ Systematische Lehrgänge
+ Zusätzlicher Theorieunterricht
+ Hoher Legalitätsgrad; Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen
+ Gute Chancen auf Übernahme
(2) Kleinbetriebe (quantitativ dominierend)
+ Ausbildung im Produktionsprozess; nebenberufliche Ausbilder
+ Qualifizierungsmöglichkeit ist auf Aufgabenspektrum beschränkt
+ Situative und eher zufällige Lerneffekte
+ Keine theoretische Unterweisung; kaum Abstimmung
+ Meist auch Hilfsarbeiten
+ Unsichere Übernahmechancen
Gibt es eine positive Korrelation zwischen Ausbildungsgröße und Ausbildungsqualität?
In Großbetrieben:
Kritik an Verschulung: Gefahr der Abkopplung des Lernens vom betrieblichen Arbeitsalltag, unangemessene Theoretisierung, Distanzierung von betriebsspezifischen Handlungsanforderungen, fehlende Vermittlung Schlüsselqualifikationen
→ Rückverlagerung des Lernens in den Arbeitsprozess; Ziel ist Handlungswissen
Hintergrund: Prozessorientierung der Arbeit → arbeitsprozessorientiertes Lernen mit dem Ziel, Wissen situationsspezifisch anwenden zu können (setzt fundiertes Fachwissen/ rationales Handeln und Erfahrungswissen/ erfahrungsgeleitetes Handeln voraus). Zudem Gestaltung als ganzheitliche Förderung der Persönlichkeitsentwicklung.
Im Betrieb: „dezentrales Lernen“ (Verknüpfung Lernen und Arbeiten durch Lerninseln, Lernstatt etc.)
In der Schule: „Lernfeldprinzip“; Vermittlung thematischer Einheiten orientiert am Handlungsablauf (≠ Fach- und Stofforientierung)
Kleinbetriebe haben hier lernorganisatorischen Vorsprung; sind allerdings auf staatliche Unterstützung angewiesen.
(1) öffentliche Finanzierung des Berufsschulunterrichts
(2) Förderung von überbetrieblichen Ausbildungsstätten (Träger sind Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft, agieren zunehmend als Kompetenzzentren auch für Weiterbildung; ursprünglich zur Vermittlung der in Kleinbetrieben fehlenden Angebote) und Einrichtung von Verbundausbildung (Leitbetrieb mit Partnerbetrieben, Ausbildungsverein, Ausbildungs-Konsortium, Aufragsausbildung → häufigster Fall)
Kritik an Verschulung: Gefahr der Abkopplung des Lernens vom betrieblichen Arbeitsalltag, unangemessene Theoretisierung, Distanzierung von betriebsspezifischen Handlungsanforderungen, fehlende Vermittlung Schlüsselqualifikationen
→ Rückverlagerung des Lernens in den Arbeitsprozess; Ziel ist Handlungswissen
Hintergrund: Prozessorientierung der Arbeit → arbeitsprozessorientiertes Lernen mit dem Ziel, Wissen situationsspezifisch anwenden zu können (setzt fundiertes Fachwissen/ rationales Handeln und Erfahrungswissen/ erfahrungsgeleitetes Handeln voraus). Zudem Gestaltung als ganzheitliche Förderung der Persönlichkeitsentwicklung.
Im Betrieb: „dezentrales Lernen“ (Verknüpfung Lernen und Arbeiten durch Lerninseln, Lernstatt etc.)
In der Schule: „Lernfeldprinzip“; Vermittlung thematischer Einheiten orientiert am Handlungsablauf (≠ Fach- und Stofforientierung)
Kleinbetriebe haben hier lernorganisatorischen Vorsprung; sind allerdings auf staatliche Unterstützung angewiesen.
(1) öffentliche Finanzierung des Berufsschulunterrichts
(2) Förderung von überbetrieblichen Ausbildungsstätten (Träger sind Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft, agieren zunehmend als Kompetenzzentren auch für Weiterbildung; ursprünglich zur Vermittlung der in Kleinbetrieben fehlenden Angebote) und Einrichtung von Verbundausbildung (Leitbetrieb mit Partnerbetrieben, Ausbildungsverein, Ausbildungs-Konsortium, Aufragsausbildung → häufigster Fall)
Beschreibe die Funktion und Wirkungsweise von Übergängen im Bildungssystem
+ Bildungserfolg gilt gemeinhin als Bestimmungsgröße für Übergänge im Bildungswesen. Wirkung ist allerdings von Land zu Land unterschiedlich.
+ Schwellen: Schuleintritt; Eintritt in Sek I, in Sek II, in Beschäftigungssystem (bei Weiterbildung auch wieder zurück)
→ Schwellen stehen nicht nebeneinander, sondern wirken aufeinander
+ In Deutschland schon sehr frühe Vorsortierung.
+ Übergang in Sek II wird beeinflusst durch Abschlüsse von Sek I und Struktur von Sek II (z.B. Realschüler können normal nicht in gymnasiale Oberstufe wechseln; Gymnasiasten stehen aber alle Wege offen)
+ Neben Auswahl Oberstufe oder duales System; zudem: schulische Bildungsgänge zur Vorbereitung auf eine Berufsbildung, Berufsqualifizierung (Berufsfachschule, Schule des Gesundheitswesens), Vorbereitung auf Studium an Fachhochschule (Fachoberschule). Theoretisch möglich ist auch Erwerbstätigkeit + Berufsschule
+ Mehr als zwei Drittel eines Altersjahrgangs im dualen System. Aktuell: Sinkende Übergänge wegen fehlendem Angebot (→ vorgeschaltete Zwischenphase)
+ Selektions- und Allokationswirkung der betrieblichen Personalpolitik beginnt schon an der ersten Schwelle (Eintritt ins duale System); nicht erst an der zweiten Stelle (Eintritt in den Arbeitsmarkt)
+ Schwellen: Schuleintritt; Eintritt in Sek I, in Sek II, in Beschäftigungssystem (bei Weiterbildung auch wieder zurück)
→ Schwellen stehen nicht nebeneinander, sondern wirken aufeinander
+ In Deutschland schon sehr frühe Vorsortierung.
+ Übergang in Sek II wird beeinflusst durch Abschlüsse von Sek I und Struktur von Sek II (z.B. Realschüler können normal nicht in gymnasiale Oberstufe wechseln; Gymnasiasten stehen aber alle Wege offen)
+ Neben Auswahl Oberstufe oder duales System; zudem: schulische Bildungsgänge zur Vorbereitung auf eine Berufsbildung, Berufsqualifizierung (Berufsfachschule, Schule des Gesundheitswesens), Vorbereitung auf Studium an Fachhochschule (Fachoberschule). Theoretisch möglich ist auch Erwerbstätigkeit + Berufsschule
+ Mehr als zwei Drittel eines Altersjahrgangs im dualen System. Aktuell: Sinkende Übergänge wegen fehlendem Angebot (→ vorgeschaltete Zwischenphase)
+ Selektions- und Allokationswirkung der betrieblichen Personalpolitik beginnt schon an der ersten Schwelle (Eintritt ins duale System); nicht erst an der zweiten Stelle (Eintritt in den Arbeitsmarkt)
Beschreibe die Stellung des dualen Systems im internationalen Kontext
+ Institution Beruf in Deutschland sichert Zuordnung von Abschlüssen und Arbeitsanforderungen und verhindert qualitatives Ungleichgewicht (mismatch).
+ Duales System und Berufsprinzip als internationales Unikum: Institution Beruf führt zu überbetrieblich einsetzbaren Qualifikationen. Zertifizierung sichert arbeitsmarktbezogenen Tauschwert (ansonsten nur betriebsbezogener Gebrauchswert)
+ System der Berufsausbildung ist eingebunden in einen bestimmten Entwicklungspfad. Andere Länder nahmen nicht Rückgriff auf „vormodernes“ Konstrukt des Berufes.
+ Stärke des dualen Systems: relativ frei von einzelbetrieblichen Verwertungs- und Rentabilitätsinteressen (→ wie beim Anlernen im Betrieb) und von Selektions-/ Allokationsregeln des allgemeinbildenden Schulsystems (wie bei schulischem Ausbildungssystem)
+ Vergleichende Berufsbildungsforschung ist vor allem im Hinblick auf Möglichkeit eines vertieften Verständnis des eigenen Bildungssystems über den Umweg ausländischer Erfahrungen interessant. Übertragbarkeit von Strukturen oder Reformüberlegungen nicht gegeben.
+ Duales System und Berufsprinzip als internationales Unikum: Institution Beruf führt zu überbetrieblich einsetzbaren Qualifikationen. Zertifizierung sichert arbeitsmarktbezogenen Tauschwert (ansonsten nur betriebsbezogener Gebrauchswert)
+ System der Berufsausbildung ist eingebunden in einen bestimmten Entwicklungspfad. Andere Länder nahmen nicht Rückgriff auf „vormodernes“ Konstrukt des Berufes.
+ Stärke des dualen Systems: relativ frei von einzelbetrieblichen Verwertungs- und Rentabilitätsinteressen (→ wie beim Anlernen im Betrieb) und von Selektions-/ Allokationsregeln des allgemeinbildenden Schulsystems (wie bei schulischem Ausbildungssystem)
+ Vergleichende Berufsbildungsforschung ist vor allem im Hinblick auf Möglichkeit eines vertieften Verständnis des eigenen Bildungssystems über den Umweg ausländischer Erfahrungen interessant. Übertragbarkeit von Strukturen oder Reformüberlegungen nicht gegeben.
Wie entwickeln sich Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsstellenmarkt? (5 Aspekte)
+ Ausbildungsmarktsituation wird im Berufsbildungsbericht des BBiG (seit 1977) gezeigt; von Bundesregierung herausgegeben:
* Gesamtangebot → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + offenes Angebot zum 30.09.
* Gesamtnachfrage → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber zum 30.09.
Prognose: Schulabgängerzahlen und Befragungen
+ Ausbildungsstellenbilanz (Relation zwischen Angebot und Nachfrage) ist schwankend. Abhängigkeit von demografischer Entwicklung, Bildungsverhalten der Jugendlichen und Angebotsverhalten der Betriebe. Krisenphasen mit Angebotslücke vor allem Mitte der 80er und Mitte der 90er Jahre.
+ Zugangschancen abhängig von Schulabschluss, Geschlechtszugehörigkeit, Region + generationenspezifische Ungleichheit! Selbst bei ausgeglichener Bilanz gehen in schlechten Regionen viele leer aus: Nord-Süd und Ost-West-Gefälle, sowie strukturschwache Regionen! Problem Kumulierungseffekt → Da wo ausgebildet werden müsste, um Fachkräfte für bessere Entwicklung zu haben, wird gerade nicht ausgebildet!
+ Latente Nachfrage: Jugendliche in schulischen Maßnahmen
+ Strukturelle Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage gehören zur Normalität. In Krisenzeiten sind Frauen, Migranten und Lernbeeinträchtigte die Hauptverlierer; sie profitieren überdurchschnittlich von Entspannungszeiten
* Gesamtangebot → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + offenes Angebot zum 30.09.
* Gesamtnachfrage → Abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber zum 30.09.
Prognose: Schulabgängerzahlen und Befragungen
+ Ausbildungsstellenbilanz (Relation zwischen Angebot und Nachfrage) ist schwankend. Abhängigkeit von demografischer Entwicklung, Bildungsverhalten der Jugendlichen und Angebotsverhalten der Betriebe. Krisenphasen mit Angebotslücke vor allem Mitte der 80er und Mitte der 90er Jahre.
+ Zugangschancen abhängig von Schulabschluss, Geschlechtszugehörigkeit, Region + generationenspezifische Ungleichheit! Selbst bei ausgeglichener Bilanz gehen in schlechten Regionen viele leer aus: Nord-Süd und Ost-West-Gefälle, sowie strukturschwache Regionen! Problem Kumulierungseffekt → Da wo ausgebildet werden müsste, um Fachkräfte für bessere Entwicklung zu haben, wird gerade nicht ausgebildet!
+ Latente Nachfrage: Jugendliche in schulischen Maßnahmen
+ Strukturelle Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage gehören zur Normalität. In Krisenzeiten sind Frauen, Migranten und Lernbeeinträchtigte die Hauptverlierer; sie profitieren überdurchschnittlich von Entspannungszeiten
Beschreibe das betriebliche Ausbildungsverhalten
+ Allgemeines: Nur rund 1/3 der Betriebe bildet aus (Voraussetzung nicht gegeben oder nicht gewünscht). Ausbildungsbereitschaft unterliegt einzelbetrieblichem Rentabilitätskalkül. Zusammenhang: Angebot, BIP, Beschäftigung
+ Kosten-Ertrags-Relation erklärt unterschiedliches Ausbildungsangebot (Betriebsgröße, Wirtschaftssektor, Berufsgruppe)
Kosten: Personalkosten der Ausbildenden, Personalkosten der Ausbilder, Anlage- und Sachkosten, Sonstige Kosten
Erträge (Arbeitsplatz als wichtigster innerbetrieblicher Lernort) → Nettokosten (zum Teil sogar Nettoerträge)
Teilkostenrechnung: nur Kosten berücksichtigen, die durch Ausbildung zusätzlich verursacht werden (z.B. keine Anrechnung von nebenberuflich mit Ausbildung beschäftigtem Personal)
→ Landwirtschaft und Handwerk fast vollständige Kompensation; am höchsten im Öffentlichen Dienst
→ Kosten steigen mit wachsender Betriebsgröße an
Kostenintensive Ausbildung beschränkt sich meist auf eigenen Bedarf; Kostengünstige Ausbildung geht darüber hinaus. Verstärkung in Krisenzeiten
→ Gegenläufiges Angebotsverhalten von Industrie/ Handel und Handwerk (Absorptionsfunktion, Schwammfunktion)
→ Sachverständigenkommission: Wettbewerbsverzerrungen, Qualitätsdefizite, Strukturverzerrungen, Angebotsdefizite für teure/ Überangebote für billige Berufe, Konjunkturanfälligkeit, Chancenungleichheiten
Zusätzlicher Grund für Ausbildung: Vermeidung von Opportunitätskosten (Suchkosten nach ausgebildeten Fachkräften, Anpassungsqualifizierung, Fluktuation durch fehlende Betriebsverbundenheit, Imagegewinn)
Angebotsmangel auch begründet mit fehlenden bzw. schlecht qualifizierten Bewerbern
+ Kosten-Ertrags-Relation erklärt unterschiedliches Ausbildungsangebot (Betriebsgröße, Wirtschaftssektor, Berufsgruppe)
Kosten: Personalkosten der Ausbildenden, Personalkosten der Ausbilder, Anlage- und Sachkosten, Sonstige Kosten
Erträge (Arbeitsplatz als wichtigster innerbetrieblicher Lernort) → Nettokosten (zum Teil sogar Nettoerträge)
Teilkostenrechnung: nur Kosten berücksichtigen, die durch Ausbildung zusätzlich verursacht werden (z.B. keine Anrechnung von nebenberuflich mit Ausbildung beschäftigtem Personal)
→ Landwirtschaft und Handwerk fast vollständige Kompensation; am höchsten im Öffentlichen Dienst
→ Kosten steigen mit wachsender Betriebsgröße an
Kostenintensive Ausbildung beschränkt sich meist auf eigenen Bedarf; Kostengünstige Ausbildung geht darüber hinaus. Verstärkung in Krisenzeiten
→ Gegenläufiges Angebotsverhalten von Industrie/ Handel und Handwerk (Absorptionsfunktion, Schwammfunktion)
→ Sachverständigenkommission: Wettbewerbsverzerrungen, Qualitätsdefizite, Strukturverzerrungen, Angebotsdefizite für teure/ Überangebote für billige Berufe, Konjunkturanfälligkeit, Chancenungleichheiten
Zusätzlicher Grund für Ausbildung: Vermeidung von Opportunitätskosten (Suchkosten nach ausgebildeten Fachkräften, Anpassungsqualifizierung, Fluktuation durch fehlende Betriebsverbundenheit, Imagegewinn)
Angebotsmangel auch begründet mit fehlenden bzw. schlecht qualifizierten Bewerbern
Wie gestalten sich Übernahme und Erfolgsquoten im dualen System?
Übernahmequoten (nach Abschluss Ausbildung; Ende des Vertrags) steigen mit steigender Betriebsgröße.
Aktuell: Zunahme von Arbeitslosigkeit nach Ausbildung. Auch Übernahmequalität sinkt; z.B. Übernahme nur als An-/Ungelernte oder befristete Weiterbeschäftigung
Langzeitphänomen: Entkopplung von Ausbildung und Beschäftigung als Strukturphänomen des dualen Systems (zuviel Ausbildung in Fertigungsberufen, die dann in Angestellten- und Dienstleistungstätigkeiten abwandern). „Arbeitsteilung“ zwischen ausbildenden und beschäftigenden Sektoren.
→ Gefordert ist erhebliche Mobilitätsbereitschaft der AbsolventInnen
→ Ausbildung über Bedarf im Handwerk als Überlebensstrategie (Gratifikationsangebote in kleinen Betrieben kaum möglich)
Erfolgsquoten:
Sehr hoher Ausbildungsabbruch (jeder fünfte Vertrag); vor allem in wenig nachgefragten Bereichen und vor allem während der Probezeit (erste drei Monate der Ausbildung; Kündigung ist ohne Frist und ohne Angabe von Gründen möglich).
Gründe: Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb, persönliche Gründe, Enttäuschung über gewählten Beruf
→ Kritischere Beurteilung durch höhere Vorbildung und höheres Eintrittsalter; zudem: Ausbildung gegen Wunsch durch Ausbildungsmarktkrise (In attraktiven Bereichen sind die geringsten Auflösequoten)
Prüfungserfolg ist sehr hoch. Abschlussprüfung kann bis zu zweimal wiederholt werden. Betrieb muss Ausbildungsvertrag bis mindestens zur nächsten Abschlussprüfung, aber höchstens ein Jahr verlängern.
Aktuell: Zunahme von Arbeitslosigkeit nach Ausbildung. Auch Übernahmequalität sinkt; z.B. Übernahme nur als An-/Ungelernte oder befristete Weiterbeschäftigung
Langzeitphänomen: Entkopplung von Ausbildung und Beschäftigung als Strukturphänomen des dualen Systems (zuviel Ausbildung in Fertigungsberufen, die dann in Angestellten- und Dienstleistungstätigkeiten abwandern). „Arbeitsteilung“ zwischen ausbildenden und beschäftigenden Sektoren.
→ Gefordert ist erhebliche Mobilitätsbereitschaft der AbsolventInnen
→ Ausbildung über Bedarf im Handwerk als Überlebensstrategie (Gratifikationsangebote in kleinen Betrieben kaum möglich)
Erfolgsquoten:
Sehr hoher Ausbildungsabbruch (jeder fünfte Vertrag); vor allem in wenig nachgefragten Bereichen und vor allem während der Probezeit (erste drei Monate der Ausbildung; Kündigung ist ohne Frist und ohne Angabe von Gründen möglich).
Gründe: Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb, persönliche Gründe, Enttäuschung über gewählten Beruf
→ Kritischere Beurteilung durch höhere Vorbildung und höheres Eintrittsalter; zudem: Ausbildung gegen Wunsch durch Ausbildungsmarktkrise (In attraktiven Bereichen sind die geringsten Auflösequoten)
Prüfungserfolg ist sehr hoch. Abschlussprüfung kann bis zu zweimal wiederholt werden. Betrieb muss Ausbildungsvertrag bis mindestens zur nächsten Abschlussprüfung, aber höchstens ein Jahr verlängern.
Wie beeinflusst neben der demographischen Entwicklung (erwartet werden weniger Ausbildungsplatzsuchende und Bedeutungsgewinn Weiterbildung) auch die Vorbildung das Nachfrage und Übergangsverhalten im dualen System?
Grundsätzlich stehen Ausbildungsgänge allen nach Beendigung der Vollzeitschulpflicht offen; auch ohne Abschluss. Zunehmend auch Abiturienten; Absolventen beruflicher Schulen. (Alterstruktur und Vorbildung von Azubis verändert sich!)
Konzentration nach Vorbildung (mit Abi meist kaufmännischer- oder Dienstleistungsbereich; nicht: Handwerk, Baugewerbe)
→ Ergebnis von Präferenzen und Marktkonstellationen. Besonders großes Optionsspektrum mit Studienberechtigung. Wenn sich viele Abiturienten für das duale System entscheiden, engen sie damit das Optionsspektrum der anderen weiter ein.
Bildungsexpansion führt zu verstärktem Ausgrenzungsrisiko der unteren Gruppen
→ Hohe Bildungsabschlüsse werden wichtiger, verlieren aber Exklusivitätscharakter; also auch wertloser (Qualifikationsparadox)
Gilt auch für das duale System: Ausbildungsabschluss als Mindestbedingung aber keine Gewähr für beruflichen Erfolg
→ Erste Schwelle wird immer zergliederter: Versuch, Ausgangsposition zu verbessern!
→ Verdrängungswettbewerb: missverständliche Bezeichnung (besser: Verschiebung Qualifikationsniveau nach oben) → insgesamt weniger Hauptschüler! Ausbildungskrise = Ergebnis von Ausbildungsplatzrückgang ≠ Mangel an schulischer Vorbildung oder Verdrängung
Geschlechtsspezifik: Durch höhere Bildungsabschlüsse müssten Frauen bessere Chancen haben, sie sind aber quantitativ weniger und auf enges Berufsspektrum konzentriert. Häufig: Berufsfachschule oder Schule des Gesundheitswesens
Durchlässigkeit: Zweiter Bildungsweg immer noch marginal, aber zunehmend Entkopplung von Schulform und -abschluss als erster Schritt hin zu Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung. Volle Gleichwertigkeit würde differenzierte Angebote an aufbauenden Berufsbildungswegen für mittlere/ höhere Positionen, bessere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung, breite Öffnung des Hochschulzugangs mit Berufsabschluss voraussetzen.
Umstritten ist Differenzierung der dualen Ausbildung → Entwertung von unteren Zertifikaten
Konzentration nach Vorbildung (mit Abi meist kaufmännischer- oder Dienstleistungsbereich; nicht: Handwerk, Baugewerbe)
→ Ergebnis von Präferenzen und Marktkonstellationen. Besonders großes Optionsspektrum mit Studienberechtigung. Wenn sich viele Abiturienten für das duale System entscheiden, engen sie damit das Optionsspektrum der anderen weiter ein.
Bildungsexpansion führt zu verstärktem Ausgrenzungsrisiko der unteren Gruppen
→ Hohe Bildungsabschlüsse werden wichtiger, verlieren aber Exklusivitätscharakter; also auch wertloser (Qualifikationsparadox)
Gilt auch für das duale System: Ausbildungsabschluss als Mindestbedingung aber keine Gewähr für beruflichen Erfolg
→ Erste Schwelle wird immer zergliederter: Versuch, Ausgangsposition zu verbessern!
→ Verdrängungswettbewerb: missverständliche Bezeichnung (besser: Verschiebung Qualifikationsniveau nach oben) → insgesamt weniger Hauptschüler! Ausbildungskrise = Ergebnis von Ausbildungsplatzrückgang ≠ Mangel an schulischer Vorbildung oder Verdrängung
Geschlechtsspezifik: Durch höhere Bildungsabschlüsse müssten Frauen bessere Chancen haben, sie sind aber quantitativ weniger und auf enges Berufsspektrum konzentriert. Häufig: Berufsfachschule oder Schule des Gesundheitswesens
Durchlässigkeit: Zweiter Bildungsweg immer noch marginal, aber zunehmend Entkopplung von Schulform und -abschluss als erster Schritt hin zu Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung. Volle Gleichwertigkeit würde differenzierte Angebote an aufbauenden Berufsbildungswegen für mittlere/ höhere Positionen, bessere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung, breite Öffnung des Hochschulzugangs mit Berufsabschluss voraussetzen.
Umstritten ist Differenzierung der dualen Ausbildung → Entwertung von unteren Zertifikaten
Was versteht der Bildungs- und Industriesoziologe Burkart Lutz unter dem Begriff "meritokratische Logik"?
= Gesellschaftliche Ungleichheit wird zunehmend durch Bildungszertifikate legitimiert. Im Zuge von Bildungsexpansion weitet sich Allgemeinbildung aus und berufliche Bildungsgänge werden marginalisiert, da weniger attraktiv; d.h. Zuweisung vom sozialen Status bemisst sich immer mehr an den Zertifikaten des allgemeinen Bildungssystems und immer weniger am Nachweis inhaltlich begründeter Fachkompetenz.
In D. bisher nicht feststellbar (Absorption der höheren Bildungsabschlüsse durch duales System bei gleichzeitiger Differenzierung; aber auch: duales System als Zwischenetappe auf dem Weg an die Hochschule)
Normative Subjektivierung: (= Bezieht sich auf die Veränderung der subjektiven Ansprüche der Auszubildenden und Arbeitenden an die Bedingungen der Arbeit.) Anpassung der Berufsausbildung an die gestiegenen inhaltlichen Qualifizierungs- und beruflichen Verwertungsansprüche. Zeigt sich u.a. in unbesetzten Ausbildungsplätzen auf geringem Qualifikationsniveau.
→ Gefahr der Entwicklung nach meritokratischer Logik besteht auch in D. (Demografie und Abiturtrend führen zu größerer Auswahlmöglichkeit)
In D. bisher nicht feststellbar (Absorption der höheren Bildungsabschlüsse durch duales System bei gleichzeitiger Differenzierung; aber auch: duales System als Zwischenetappe auf dem Weg an die Hochschule)
Normative Subjektivierung: (= Bezieht sich auf die Veränderung der subjektiven Ansprüche der Auszubildenden und Arbeitenden an die Bedingungen der Arbeit.) Anpassung der Berufsausbildung an die gestiegenen inhaltlichen Qualifizierungs- und beruflichen Verwertungsansprüche. Zeigt sich u.a. in unbesetzten Ausbildungsplätzen auf geringem Qualifikationsniveau.
→ Gefahr der Entwicklung nach meritokratischer Logik besteht auch in D. (Demografie und Abiturtrend führen zu größerer Auswahlmöglichkeit)
Wie gestalten sich staatliche Interventionen im dualen System? Beschreibe insbesondere die Ansätze zur Benachteiligtenförderung
Öffentliche Programme zur direkten/indirekten Förderung betrieblicher Ausbildung: insbesondere finanzielle Anreize zur Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten/ Verbundausbildung, Fördermaßnahmen benachteiligter Jugendlicher; zudem: EU-Programme
Benachteiligtenförderung → hat sich zu eigenständigem Programm als Teil des Berufsbildungssystems etabliert.
Zielgruppe: Jugendliche mit sozialen Problemen/ Lernschwierigkeiten, Migrationshintergrund, Behinderung, ohne Schulabschluss
Bisher sehr unterschiedliche Förderangebote (berufsvorbereitende Maßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen, Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) → Problem der Abkopplung von Bildungs- und Beschäftigungssystem (Maßnahmekarrieren)
2003: Aufnahme von „Berufsausbildungsvorbereitung ins BBiG → soll auf Aufnahme einer regulären Ausbildung zielen. Entscheidend: Einbeziehung der Betriebe, sozialpädagogische Betreuung, angepasst auf Zielgruppe
2004: BA-Konzept für berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
* Erster Schritt: Eignungsanalyse (Grundlage für individuelle Qualifizierungsplanung)
* Zweiter Schritt: flexibel einsetzbare, individuell zugeschnittene Qualifizierungsbausteine. Sollen anschlussfähig sein!
Zielgruppe: Jugendliche ohne Berufsausbildung bis 25 Jahre nach Beendigung der allgemeinen Schulpflicht
ABER: Benachteiligtenförderung löst Problem der Unterbeschäftigung nicht
Benachteiligtenförderung → hat sich zu eigenständigem Programm als Teil des Berufsbildungssystems etabliert.
Zielgruppe: Jugendliche mit sozialen Problemen/ Lernschwierigkeiten, Migrationshintergrund, Behinderung, ohne Schulabschluss
Bisher sehr unterschiedliche Förderangebote (berufsvorbereitende Maßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen, Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) → Problem der Abkopplung von Bildungs- und Beschäftigungssystem (Maßnahmekarrieren)
2003: Aufnahme von „Berufsausbildungsvorbereitung ins BBiG → soll auf Aufnahme einer regulären Ausbildung zielen. Entscheidend: Einbeziehung der Betriebe, sozialpädagogische Betreuung, angepasst auf Zielgruppe
2004: BA-Konzept für berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
* Erster Schritt: Eignungsanalyse (Grundlage für individuelle Qualifizierungsplanung)
* Zweiter Schritt: flexibel einsetzbare, individuell zugeschnittene Qualifizierungsbausteine. Sollen anschlussfähig sein!
Zielgruppe: Jugendliche ohne Berufsausbildung bis 25 Jahre nach Beendigung der allgemeinen Schulpflicht
ABER: Benachteiligtenförderung löst Problem der Unterbeschäftigung nicht
Was sind wesentliche Ansätze zur Modernisierung und welche Perspektiven ergeben sich daraus für das duale System?
Modernisierung und Attraktivitätssteigerung vor allem durch Erneuerung und Flexibilisierung von Ausbildungsordnungen
→ Anpassung an veränderte Bedingungen, neue Betätigungsfelder, mehr Ausbildungsberufe, Prozess- und Kundenorientierung, Handlungskompetenz in Prüfungen, Verzahnung von Aus- und Weiterbildung (97% wurden neu gestaltet)
Entscheidend: Neuordnung der Metall- und Elektroberufe als Initialzündung (1987); IT-Ausbildungsberufe (90er) mit gemeinsamer Kernqualifikation (abnehmend) und Fachqualifikation → Zugriff auf Hochschulbereich (ein Beispiel für viele neu geschaffene Ausbildungsberufe)
Dilemmata:
a) Modernisierung: Gratwanderung zwischen Stabilität/Dynamik; Generalisierung/Spezialisierung
b) gezielte Förderung benachteiligter Jugendlicher ohne Ausbildungsverlängerung ~ keine Standardabsenkung
Perspektiven des dualen Systems:
+ Reformdebatte schwankt zwischen Quantität (bei fehlenden Ausbildungsplätzen) und Qualität (bei Fachkräftemangel)
→ Ausbildungsfördernde Maßnahmen sind Abbau "ausbildungshemmender Vorschriften" = Qualitätsabbau
+ Erosion? Erstaunliche Anpassungsleistung (→ Restabilisierung) ~ Funktionsuntaugliches Auslaufmodell (→ Abschaffung)
+ Differenzierungsvorschläge: Individualisierung und Modularisierung durch kurze Erstqualifizierung und Aufbaumodule
+ International ist System erfolgreich
+ Notwendig ist Verlagerung auf tertiären Sektor (sonst Rückzug auf Handwerksbereich, aus dem das System ja ursprünglich entstanden ist)
→ Anpassung an veränderte Bedingungen, neue Betätigungsfelder, mehr Ausbildungsberufe, Prozess- und Kundenorientierung, Handlungskompetenz in Prüfungen, Verzahnung von Aus- und Weiterbildung (97% wurden neu gestaltet)
Entscheidend: Neuordnung der Metall- und Elektroberufe als Initialzündung (1987); IT-Ausbildungsberufe (90er) mit gemeinsamer Kernqualifikation (abnehmend) und Fachqualifikation → Zugriff auf Hochschulbereich (ein Beispiel für viele neu geschaffene Ausbildungsberufe)
Dilemmata:
a) Modernisierung: Gratwanderung zwischen Stabilität/Dynamik; Generalisierung/Spezialisierung
b) gezielte Förderung benachteiligter Jugendlicher ohne Ausbildungsverlängerung ~ keine Standardabsenkung
Perspektiven des dualen Systems:
+ Reformdebatte schwankt zwischen Quantität (bei fehlenden Ausbildungsplätzen) und Qualität (bei Fachkräftemangel)
→ Ausbildungsfördernde Maßnahmen sind Abbau "ausbildungshemmender Vorschriften" = Qualitätsabbau
+ Erosion? Erstaunliche Anpassungsleistung (→ Restabilisierung) ~ Funktionsuntaugliches Auslaufmodell (→ Abschaffung)
+ Differenzierungsvorschläge: Individualisierung und Modularisierung durch kurze Erstqualifizierung und Aufbaumodule
+ International ist System erfolgreich
+ Notwendig ist Verlagerung auf tertiären Sektor (sonst Rückzug auf Handwerksbereich, aus dem das System ja ursprünglich entstanden ist)
Welche Formen beruflicher Vollzeitschulen können unterschieden werden?
Berufsvorbereitungsjahr = einjähriges Auffangbecken für Problemgruppen; ähnlich genutzt aber andere Intention ist
Berufsbildungsgrundjahr = erste Stufe der Qualifizierung für mehrere verwandte Berufe
Berufsfachschulen = Schulform mit Vollzeitunterricht; mindestens einjährig (≠ Fachschule; setzt Ausbildung voraus, dient beruflicher Weiterbildung, zum Teil Erwerb Fachhochschulreife) Häufigste Variante: zweijährige Berufsfachschule nach Hauptschulabschluss, um mittlere Reife zu erreichen. (Insbesondere von Frauen genutzt wegen fachlicher Zuordnung und geschlechtsspezifische Benachteiligung bei Ausbildungsplatzsuche)
Höhere Berufsfachschule (z.B. höhere Handelsschule): setzt Mittlere Reife voraus → Sackgassencharakter
Vollqualifizierende Berufsfachschulen: vermitteln Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf; nur geringe Anzahl; zunehmend auch studienpropädeutische Funktion (Erwerb Fachhochschulreife)
Berufliche Schulen mit Hauptfunktion Berechtigungsvergabe:
Berufsaufbauschule: wird neben oder mit Berufsausbildung besucht und vermittelt Mittlere Reife; später auch Zugang zu höherer Fachschule → Kernstück des Zweiten Bildungswegs. Bedeutungsverlust mit Umwandlung der höheren Fachschulen in Fachhochschulen und erhöhten Zugangsvoraussetzungen
Fachoberschule: wurde als Zubringer für Fachhochschule geschaffen. Notwendig nicht durch Qualifikations- sondern durch Berechtigungslücke. Ziel sollte auch unmittelbare Übernahme beruflicher Funktionen sein; Realität: reduzierte gymnasiale Oberstufe. Übernahm im Zuge der Bildungsexpansion „Ventilfunktion“: Bereitstellung von Karrierealternativen (cooling-out Funktion). Bedeutungsverlust, da zunehmend keine berufliche Perspektive; nur Fachhochschulstudium
Neu sind in einigen Ländern: Berufsoberschule → Absolventen mit Mittlerer Reife und abgeschlossener Ausbildung oder fünfjähriger Berufstätigkeit > Fachhochschulreife (bei zweiter Fremdsprache auch Allgemeine Hochschulreife)
Berufliche Gymnasien: Vermitteln Abitur und Ausbildungsabschluss. Hat Status als „Aufbaugymnasium“, daher tendenziell offener (Sozialpolitische Korrektivfunktion)
Berufsbildungsgrundjahr = erste Stufe der Qualifizierung für mehrere verwandte Berufe
Berufsfachschulen = Schulform mit Vollzeitunterricht; mindestens einjährig (≠ Fachschule; setzt Ausbildung voraus, dient beruflicher Weiterbildung, zum Teil Erwerb Fachhochschulreife) Häufigste Variante: zweijährige Berufsfachschule nach Hauptschulabschluss, um mittlere Reife zu erreichen. (Insbesondere von Frauen genutzt wegen fachlicher Zuordnung und geschlechtsspezifische Benachteiligung bei Ausbildungsplatzsuche)
Höhere Berufsfachschule (z.B. höhere Handelsschule): setzt Mittlere Reife voraus → Sackgassencharakter
Vollqualifizierende Berufsfachschulen: vermitteln Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf; nur geringe Anzahl; zunehmend auch studienpropädeutische Funktion (Erwerb Fachhochschulreife)
Berufliche Schulen mit Hauptfunktion Berechtigungsvergabe:
Berufsaufbauschule: wird neben oder mit Berufsausbildung besucht und vermittelt Mittlere Reife; später auch Zugang zu höherer Fachschule → Kernstück des Zweiten Bildungswegs. Bedeutungsverlust mit Umwandlung der höheren Fachschulen in Fachhochschulen und erhöhten Zugangsvoraussetzungen
Fachoberschule: wurde als Zubringer für Fachhochschule geschaffen. Notwendig nicht durch Qualifikations- sondern durch Berechtigungslücke. Ziel sollte auch unmittelbare Übernahme beruflicher Funktionen sein; Realität: reduzierte gymnasiale Oberstufe. Übernahm im Zuge der Bildungsexpansion „Ventilfunktion“: Bereitstellung von Karrierealternativen (cooling-out Funktion). Bedeutungsverlust, da zunehmend keine berufliche Perspektive; nur Fachhochschulstudium
Neu sind in einigen Ländern: Berufsoberschule → Absolventen mit Mittlerer Reife und abgeschlossener Ausbildung oder fünfjähriger Berufstätigkeit > Fachhochschulreife (bei zweiter Fremdsprache auch Allgemeine Hochschulreife)
Berufliche Gymnasien: Vermitteln Abitur und Ausbildungsabschluss. Hat Status als „Aufbaugymnasium“, daher tendenziell offener (Sozialpolitische Korrektivfunktion)
Nenne Entstehungsgeschichte, Funktion und Perspektive beruflicher Vollzeitschulen
Entstehungsgeschichte bei Industrialisierung → Aufkommen des Berechtigungswesens (insbesondere zum Universitätsstudium, aber auch zum „Einjährigen“ → nur einjähriger Militärdienst). Hier zählte vorrangig Allgemeinbildung, was immer weitere Zurückdrängung berufsbezogener Inhalte zur Folge hatte (curriculare Instabilität der beruflichen Vollzeitschulen)
Funktion: Entlastung (der Universitäten und des dualen Systems)
Perspektive für grundlegende Reform war da, aber Beschränkung auf Politik der Krisenverwaltung
→ Berufsschule als Übergangsoption; vor allem zur Berufsvorbereitung genutzt
Perspektive: zwischen Expansion und Erosion!
+ Doppelte Verteidigungsfront: Monopol des allgemeinbildenden Schulsystems + Verschulung als Gefahr für Monopol der Betriebe
+ Berufliche Vollzeitschulen stehen zwischen Gymnasium und dualem System. Etikett „beruflich“ scheint falsch → eher Übergang bis zum betrieblichen Ausbildungsplatz bzw. weiterführende Schule
Dilemma der Berufsschulen → Jede erkämpfte Berechtigung macht diese zugleich wertloser!
Große Bedeutung hätte sie nur als attraktive Alternative zum dualen System. Aber: Problem der geringen öffentlichen Verantwortung für den Bereich der Ausbildung!
Funktion: Entlastung (der Universitäten und des dualen Systems)
Perspektive für grundlegende Reform war da, aber Beschränkung auf Politik der Krisenverwaltung
→ Berufsschule als Übergangsoption; vor allem zur Berufsvorbereitung genutzt
Perspektive: zwischen Expansion und Erosion!
+ Doppelte Verteidigungsfront: Monopol des allgemeinbildenden Schulsystems + Verschulung als Gefahr für Monopol der Betriebe
+ Berufliche Vollzeitschulen stehen zwischen Gymnasium und dualem System. Etikett „beruflich“ scheint falsch → eher Übergang bis zum betrieblichen Ausbildungsplatz bzw. weiterführende Schule
Dilemma der Berufsschulen → Jede erkämpfte Berechtigung macht diese zugleich wertloser!
Große Bedeutung hätte sie nur als attraktive Alternative zum dualen System. Aber: Problem der geringen öffentlichen Verantwortung für den Bereich der Ausbildung!
Definiere Fachschule, Berufsfachschule, Teilzeitberufsschule und berufliche Vollzeitschule? Welche Bildungsgänge und Abschlüsse gibt es an Berufsfachschulen?
Fachschule: dient der beruflichen Weiterbildung und setzt grundsaetzlich den Abschluss einer einschlaegigen Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und eine entsprechende Berufstaetigkeit voraus. Unter bestimmten Voraussetzungen kann zudem die Fachhochschulreife erlangt werden.
Berufsfachschule: = Vollzeitschulen, die keine berufliche Erstausbildung voraussetzen; berufliche Schule im Sekundarbereich II mit einem breiten Spektrum von Fachrichtungen und Bildungsgängen von unterschiedlicher Dauer. Als Vollzeitschule dient sie der Berufsvorbereitung oder der Berufsausbildung mit unterschiedlichen Qualikationsniveau.
Bildungsgänge
Realschule, Berufsgrundbildungsjahr, Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach BBIG - duale Berufsausbildung (kuenstlerische berufe, z.B. Holzbildhauer), Fachoberschule, gymnasiale Oberstufe, Berufsqualifizierung (zb Physiotherapie, Krankenpflege)
b) Abschlüsse
Mittlerer Bildungsabschluss, Abschlüsse in anerkannten Ausbildungsberufen, Berufsausbildungsabschluss, die nur über Schulbesuche erreichbar sind (Assistentenberufe), Fachhochschulreife, Hochschulreife
Teilzeitberufsschule: besucht, wer im Rahmen des Dualen Systems in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausgebildet wird
Berufliche Vollzeitschulen: Sammelbegriff für Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium/Fachgymnasium, Berufoberschule und weitere Schularten, die nur in einigen Bundesländern eingerichtet wurden und in Abgrenzung zum Bildungsgang des dualen Systems verwendet werden.
Berufsfachschule: = Vollzeitschulen, die keine berufliche Erstausbildung voraussetzen; berufliche Schule im Sekundarbereich II mit einem breiten Spektrum von Fachrichtungen und Bildungsgängen von unterschiedlicher Dauer. Als Vollzeitschule dient sie der Berufsvorbereitung oder der Berufsausbildung mit unterschiedlichen Qualikationsniveau.
Bildungsgänge
Realschule, Berufsgrundbildungsjahr, Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach BBIG - duale Berufsausbildung (kuenstlerische berufe, z.B. Holzbildhauer), Fachoberschule, gymnasiale Oberstufe, Berufsqualifizierung (zb Physiotherapie, Krankenpflege)
b) Abschlüsse
Mittlerer Bildungsabschluss, Abschlüsse in anerkannten Ausbildungsberufen, Berufsausbildungsabschluss, die nur über Schulbesuche erreichbar sind (Assistentenberufe), Fachhochschulreife, Hochschulreife
Teilzeitberufsschule: besucht, wer im Rahmen des Dualen Systems in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausgebildet wird
Berufliche Vollzeitschulen: Sammelbegriff für Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium/Fachgymnasium, Berufoberschule und weitere Schularten, die nur in einigen Bundesländern eingerichtet wurden und in Abgrenzung zum Bildungsgang des dualen Systems verwendet werden.
Beschreibe Herkunft und Stellung der Berufsbildungspolitik in der Praxis und in der Wissenschaft, sowie ihr Verhältnis zueinander
Berufsbildungspolitik als neue Erscheinung; ursprünglich angesiedelt bei Wirtschafts-, Gewerbe-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik.
+ Bildungspolitik zuerst nur allgemeine Bildung. Berufliche Bildung wurde erst mit BBiG ins BMBF integriert.
→ weder fachlich noch institutionell klar abgegrenztes Themengebiet
Unübersichtlichkeit/ Heterogenität in der Wissenschaft:
+ auch bestehende Bruchstücke müssen sorgfältig interpretiert werden (welche Prämissen, welche Interessen)
+ Argumente müssen intersubjektiv kommunizierbar sein (Bedeutung von Definitionen)
+ kaum belastbare empirische Datenbasis.
Wissenschaft ~ Politik
(unterschiedliche erkenntnisleitende Interessen)
Politik: Komplexitätsreduktion, klare Entscheidungsorientierung
Forschung: Nicht Produktion von Entscheidungen, sondern Zunahme von Erkenntnis und Wissen
+ Bildungspolitik zuerst nur allgemeine Bildung. Berufliche Bildung wurde erst mit BBiG ins BMBF integriert.
→ weder fachlich noch institutionell klar abgegrenztes Themengebiet
Unübersichtlichkeit/ Heterogenität in der Wissenschaft:
+ auch bestehende Bruchstücke müssen sorgfältig interpretiert werden (welche Prämissen, welche Interessen)
+ Argumente müssen intersubjektiv kommunizierbar sein (Bedeutung von Definitionen)
+ kaum belastbare empirische Datenbasis.
Wissenschaft ~ Politik
(unterschiedliche erkenntnisleitende Interessen)
Politik: Komplexitätsreduktion, klare Entscheidungsorientierung
Forschung: Nicht Produktion von Entscheidungen, sondern Zunahme von Erkenntnis und Wissen
Beschreibe den Gegenstand und die Zielprioritäten der Berufsbildungspolitik anhand der im Berufsbildungsgesetz festgelegten Bestimmungen
+ §1: Grundlage für das Ordnungssystem der beruflichen Bildung
→ Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung, berufliche Fortbildung/ berufliche Umschulung (aber nicht: Schulischer Bereich, nicht: betriebliche Weiterbildung, nicht: Hochschule, nicht: öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis)
+ Entscheidendes bildungspolitisches Leitziel ist Beruflichkeit. + § 85 Ziele der Berufsbildungsplanung sind insbesondere ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen + optimale Nutzung
+ § 84 Berufsbildungsforschung: Grundlagen klären, Entwicklungen beobachten, Anforderungen/ Ziele ermitteln etc. Aufgaben werden umfassend beschrieben. Verantwortlich ist insbesondere aber nicht nur das BIBB
→ ABER: Forschung zu Berufsbildungspolitik unterliegt den Grenzen des Berufsbildungsgesetzes ("im Rahmen der Bildungspolitik der Bundesregierung"). Keine unabhängige Forschung möglich
Verhältnis
Politik → regulative Eingriffe über Gesetzgebung
Planung → antizipative Beschäftigung mit Umsetzung politischer Programme
Forschung → reflexiv und empirisch-analytische Klärung von Norm- und Sachzusammenhängen
Berufsbildungsstatistik hat Zwitterstellung (forschungsmethodisches Instrumentarium + Mittel der Berufsbildungsplanung)
→ Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung, berufliche Fortbildung/ berufliche Umschulung (aber nicht: Schulischer Bereich, nicht: betriebliche Weiterbildung, nicht: Hochschule, nicht: öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis)
+ Entscheidendes bildungspolitisches Leitziel ist Beruflichkeit. + § 85 Ziele der Berufsbildungsplanung sind insbesondere ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen + optimale Nutzung
+ § 84 Berufsbildungsforschung: Grundlagen klären, Entwicklungen beobachten, Anforderungen/ Ziele ermitteln etc. Aufgaben werden umfassend beschrieben. Verantwortlich ist insbesondere aber nicht nur das BIBB
→ ABER: Forschung zu Berufsbildungspolitik unterliegt den Grenzen des Berufsbildungsgesetzes ("im Rahmen der Bildungspolitik der Bundesregierung"). Keine unabhängige Forschung möglich
Verhältnis
Politik → regulative Eingriffe über Gesetzgebung
Planung → antizipative Beschäftigung mit Umsetzung politischer Programme
Forschung → reflexiv und empirisch-analytische Klärung von Norm- und Sachzusammenhängen
Berufsbildungsstatistik hat Zwitterstellung (forschungsmethodisches Instrumentarium + Mittel der Berufsbildungsplanung)
Erläutere die drei vorgestellten Theorieansätze zur Berufsbildungspolitik und nenne die dahinter stehenden politikwissenschaftlichen Analysekategorien
(1) Dauenhauer (berufspädagogische Sicht → machtpolitisch): Gestaltungsspielräume der Berufsbildungspolitik sind eingegrenzt, da sie nachgelagerte Stellung zu Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialpolitik hat. Inhaltliche Probleme müssten anstelle der Auseinandersetzung um Macht im Mittelpunkt stehen, um Gleichgewichtsverfehlungen (betrieblich/schulisch, Theorie/Praxis etc.) zu beheben.
→ Inhalte (policies)
(2) Hilbert/ Südmersen/ Weber (soziologische Sicht → neokorporatistisch): Untersucht werden Prozesse der Berufsbildungspolitik unter dem Gesichtspunkt der Aushandlung von Interessen (Eigeninteresse jedes Akteur den eigenen Interessen nicht den höchsten Rang einzuräumen; z.B. Staat nimmt Selbstbeschränkung in Kauf und überlässt Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern Regelungen → neokorporatisches Arrangement). Guter Erfolg des deutschen Modells, da weder Markt- noch Staatsversagen
→ Prozesse/ Institutionen (politics)
(3) Offe (politikwissenschaftliche Sicht): Frage nach Bedingungen und Wirksamkeit staatlicher Interventionen am Beispiel der Entstehung des Berufsbildungsgesetzes, d.h. die Frage von wem oder was der Staat in seiner Aufgabenwahrnehmung gesteuert wird.
→ Systemzusammenhang, konstitutionelle Rahmenbedingungen, Formen/ Strukturen (polity)
→ Inhalte (policies)
(2) Hilbert/ Südmersen/ Weber (soziologische Sicht → neokorporatistisch): Untersucht werden Prozesse der Berufsbildungspolitik unter dem Gesichtspunkt der Aushandlung von Interessen (Eigeninteresse jedes Akteur den eigenen Interessen nicht den höchsten Rang einzuräumen; z.B. Staat nimmt Selbstbeschränkung in Kauf und überlässt Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern Regelungen → neokorporatisches Arrangement). Guter Erfolg des deutschen Modells, da weder Markt- noch Staatsversagen
→ Prozesse/ Institutionen (politics)
(3) Offe (politikwissenschaftliche Sicht): Frage nach Bedingungen und Wirksamkeit staatlicher Interventionen am Beispiel der Entstehung des Berufsbildungsgesetzes, d.h. die Frage von wem oder was der Staat in seiner Aufgabenwahrnehmung gesteuert wird.
→ Systemzusammenhang, konstitutionelle Rahmenbedingungen, Formen/ Strukturen (polity)
Welche Definition kann aus den drei politikwissenschaftlichen Analaysekategorien zur Berufsbildungspolitik abgeleitet werden und welchen fünf Ansprüchen muss diese genügen? Nenne zudem zwei weitere Strukturierungsmöglichkeiten
Definition
Berufsbildungspolitik bezieht sich auf betriebliche und außerbetriebliche berufliche Bildung im Sinne von Berufsausbildungsvorbereitung, beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung (policies). Sie ist Teil des gesellschaftlichen und durch Verfassung geregelten Ordnungszusammenhangs (polity), in dem staatliche und nicht-hoheitliche Entscheidungsträger durch Einsatz von Mitteln politischer Macht und/ oder mit Hilfe konsensorientierter Verhandlungssysteme Entscheidungen mit kollektiv bindender Wirkung herzustellen, zu erhalten oder zu beeinflussen versuchen (politics). In allen diesen dimensionen sind nationale, supranationale und internationale Aspekte der Berufsbildungspolitik enthalten.
Ansprüche an eine wissenschaftliche Definition
Intersubjektive Nachvollziehbarkeit (Ausdifferenzierung in verschiedene Aspekte und Erklärung), Wertneutralität (keine politischen Zielvorgaben), Konsistenz (ohne logische Widersprüche), Angemessenheit (alle Aspekte berücksichtigen), Verallgemeinerungs- und Anschlussfähigkeit (hier z.B. an Luhmann; keine definitorische Sackgasse)
Strukturierungsmöglichkeiten
# Gegenstandsbereiche (policies) können z.B. nach Erstausbildung, Weiterbildung, Vorbereitung differenziert werden, aber auch: national (→ Marktpolitik, Ordungspolitik, Strukturpolitik) und international (→ im Rahmen der EU, bilateral, Entwicklungshilfe)
# Ansätze der Berufsbildungspolitik (nach Tinbergen): quantitativ (bei gegebener Struktur für mehr Plätze sorgen), qualitativ (bei gegebener Struktur für bessere Plätze sorgen), Strukturreform (Veränderung der Grundlagen)
Berufsbildungspolitik bezieht sich auf betriebliche und außerbetriebliche berufliche Bildung im Sinne von Berufsausbildungsvorbereitung, beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung (policies). Sie ist Teil des gesellschaftlichen und durch Verfassung geregelten Ordnungszusammenhangs (polity), in dem staatliche und nicht-hoheitliche Entscheidungsträger durch Einsatz von Mitteln politischer Macht und/ oder mit Hilfe konsensorientierter Verhandlungssysteme Entscheidungen mit kollektiv bindender Wirkung herzustellen, zu erhalten oder zu beeinflussen versuchen (politics). In allen diesen dimensionen sind nationale, supranationale und internationale Aspekte der Berufsbildungspolitik enthalten.
Ansprüche an eine wissenschaftliche Definition
Intersubjektive Nachvollziehbarkeit (Ausdifferenzierung in verschiedene Aspekte und Erklärung), Wertneutralität (keine politischen Zielvorgaben), Konsistenz (ohne logische Widersprüche), Angemessenheit (alle Aspekte berücksichtigen), Verallgemeinerungs- und Anschlussfähigkeit (hier z.B. an Luhmann; keine definitorische Sackgasse)
Strukturierungsmöglichkeiten
# Gegenstandsbereiche (policies) können z.B. nach Erstausbildung, Weiterbildung, Vorbereitung differenziert werden, aber auch: national (→ Marktpolitik, Ordungspolitik, Strukturpolitik) und international (→ im Rahmen der EU, bilateral, Entwicklungshilfe)
# Ansätze der Berufsbildungspolitik (nach Tinbergen): quantitativ (bei gegebener Struktur für mehr Plätze sorgen), qualitativ (bei gegebener Struktur für bessere Plätze sorgen), Strukturreform (Veränderung der Grundlagen)
Welche fünf Aspekte sind im Rahmen der wissenschaftlichen Polity-Analyse in Bezug auf die Berufsbildungspolitik zu beachten?
* Dualität von Bund/ Länder-Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung (Verfassungsrechtlich festgelegt)
* Einschränkung gemeinsamer Kompetenzen durch Föderalismusreform; Kooperativer Föderalismus z.B. bei Abstimmung von Ausbildungsordnungen durch Rechtsverordnung des Bundes und Rahmenlehrpläne durch Vereinbarungen der KMK
* Neokorporatistischer Tripartismus (Bedeutung von Staat-Verbände-Beziehung)
* Betrachtung politischer Prozesse als Politik-Arena (Berücksichtigung von formalen und non-formalen Strukturen)
* Unterscheidung zwischen zentralen und dezentralen Politikprozessen (Konzept der Mehrebenen-Analyse) und Vernetzungspotential (regionale Netzwerke, lernende Regionen)
* Einschränkung gemeinsamer Kompetenzen durch Föderalismusreform; Kooperativer Föderalismus z.B. bei Abstimmung von Ausbildungsordnungen durch Rechtsverordnung des Bundes und Rahmenlehrpläne durch Vereinbarungen der KMK
* Neokorporatistischer Tripartismus (Bedeutung von Staat-Verbände-Beziehung)
* Betrachtung politischer Prozesse als Politik-Arena (Berücksichtigung von formalen und non-formalen Strukturen)
* Unterscheidung zwischen zentralen und dezentralen Politikprozessen (Konzept der Mehrebenen-Analyse) und Vernetzungspotential (regionale Netzwerke, lernende Regionen)
Beschreibe das Berufsprinzip als eines der grundlehenden Strukturmerkmale dualer Ausbildung
# Das Berufsprinzip geht zurück auf Tradition handwerklicher Zünfte; setzte sich auch für Industrieberufe durch → Verberuflichung
# Es wird nicht für die betriebsspezifischen Anforderungen, sondern für den Beruf ausgebildet; entscheidend ist dabei nicht die Summe der Einzelqualifikationen, sondern die jeweilige Struktur der Qualifikationszusammensetzung
# Beruf entscheidet über Arbeitsaufgaben und -bedingungen, Status und Aufstiegsmöglichkeiten
# Beruf heißt damit zugleich Identitätsfindung.
# Es wird nicht für die betriebsspezifischen Anforderungen, sondern für den Beruf ausgebildet; entscheidend ist dabei nicht die Summe der Einzelqualifikationen, sondern die jeweilige Struktur der Qualifikationszusammensetzung
# Beruf entscheidet über Arbeitsaufgaben und -bedingungen, Status und Aufstiegsmöglichkeiten
# Beruf heißt damit zugleich Identitätsfindung.
Beschreibe das Dualitätsprinzip als eines der grundlegenden Strukturprinzipien des dualen Systems
# Das Dualitätsprinzip bezieht sich auf Lernortkonfiguration; „gleichzeitige Ausbildung in Betrieb und Schule“ wäre aber irreführende Definition, da Betrieb und Schule nicht gleichwertig (Abschlussprüfung macht z.B. Kammer) und gleichgewichtig (mehr betriebliche Bestandteile) an der Ausbildung teilhaben.
# Auch duales System ist fraglicher Begriff, da dual eher plural zu nennen wäre und System nicht stimmt (nicht gezielt geplant, sondern historisch gewachsen).
# fehlendes „System“ der Berufsbildung, zeigt sich auch in "regionaler Politik-Arena" da relevante Akteure separat voneinander und mit unterschiedlichen Handlungslogiken operieren. Marktlogik betrieblichen Handelns (eingebunden in kooperative Zusammenarbeit mit den Kammern) ≠ Bürokratiekonzept staatlich beaufsichtigter Schulen = chronisches Kooperationsdefizit! Hinzu kommt Arbeitsagentur: Anlaufstelle für Betriebe und für Träger
→ Zusätzliche Heterogenität von unterschiedlichen Verwaltungsbezirken (Kammer, Staat, Arbeitsagentur)
Lernende Regionen wäre Versuch, zu sinnvoller Kooperation zu kommen!
# Probleme: Trennung von allgemeiner und beruflicher Bildung → unterschiedliche Wertigkeiten; und enge Abhängigkeit von Ausbildungsbereitschaft der Betriebe.
# Auch duales System ist fraglicher Begriff, da dual eher plural zu nennen wäre und System nicht stimmt (nicht gezielt geplant, sondern historisch gewachsen).
# fehlendes „System“ der Berufsbildung, zeigt sich auch in "regionaler Politik-Arena" da relevante Akteure separat voneinander und mit unterschiedlichen Handlungslogiken operieren. Marktlogik betrieblichen Handelns (eingebunden in kooperative Zusammenarbeit mit den Kammern) ≠ Bürokratiekonzept staatlich beaufsichtigter Schulen = chronisches Kooperationsdefizit! Hinzu kommt Arbeitsagentur: Anlaufstelle für Betriebe und für Träger
→ Zusätzliche Heterogenität von unterschiedlichen Verwaltungsbezirken (Kammer, Staat, Arbeitsagentur)
Lernende Regionen wäre Versuch, zu sinnvoller Kooperation zu kommen!
# Probleme: Trennung von allgemeiner und beruflicher Bildung → unterschiedliche Wertigkeiten; und enge Abhängigkeit von Ausbildungsbereitschaft der Betriebe.
Beschreibe das Konsensprinzip als eines der grundlegenden Strukturmerkmale dualer Ausbildung
Konsensprinzip = Staat hat Monopol zur Durchsetzung gesellschaftlicher gegenüber partikularen Interessen. Bei der Durchsetzung bezieht er gesellschaftliche Gruppen ein. In der beruflichen Bildung, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter und das auf allen Ebenen.
Hier zielt der Korporative Tripartimsmus auf Konsensfindung: Nicht-Staatliche Akteure übernehmen hoheitliche Aufgaben. Vorteile für den Staat: Einbezug von Expertensachverstand, Entlastung von Aufgabe der Kompromissfindung, große Akzeptanz der Entscheidungen. Entspricht modernen Anforderungen. Aber: Legitimationsproblematik → „Herrschaft der Verbände“
Zusammenarbeit wird offensichtlich im Hauptausschuss des BIBB auf Grundlage des BBiG. Hier gilt das „Vier-Bänke-Prinzip“: Bund, Länder, Arbeitgeber, Arbeitnehmer.
Hier zielt der Korporative Tripartimsmus auf Konsensfindung: Nicht-Staatliche Akteure übernehmen hoheitliche Aufgaben. Vorteile für den Staat: Einbezug von Expertensachverstand, Entlastung von Aufgabe der Kompromissfindung, große Akzeptanz der Entscheidungen. Entspricht modernen Anforderungen. Aber: Legitimationsproblematik → „Herrschaft der Verbände“
Zusammenarbeit wird offensichtlich im Hauptausschuss des BIBB auf Grundlage des BBiG. Hier gilt das „Vier-Bänke-Prinzip“: Bund, Länder, Arbeitgeber, Arbeitnehmer.
Beschreibe den kooperativen Föderalismus im dualen System an einem Beispiel
# Kooperativer Föderalismus ergibt sich aus „gemeinsamem Bildungsauftrag" von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb
# Abstimmung über Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern (1972: gemeinsames Ergebnisprotokoll).
Bsp: Rahmenlehrplan der KMK ~ Ausbildungsordnung des Bundes → Abstimmung (ohne allgemeinen Teil des RLP). Zustimmen muss BIBB-Hauptausschuss mit Erlass durch BMBF; Empfehlung der KMK und Ratifizierung durch Länder.
# Abstimmung über Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern (1972: gemeinsames Ergebnisprotokoll).
Bsp: Rahmenlehrplan der KMK ~ Ausbildungsordnung des Bundes → Abstimmung (ohne allgemeinen Teil des RLP). Zustimmen muss BIBB-Hauptausschuss mit Erlass durch BMBF; Empfehlung der KMK und Ratifizierung durch Länder.
Beschreibe die wesentlichen acht Aspekte der Ausbildungsordnungspolitik
# Seit 1969 ist gewerkschaftliche Forderung nach „geordnetem Ausbildungsgang“ mit BBiG erfüllt.
# Verfahren: Anerkennung von Ausbildungsberufen von BMAS/Fachministerium und BMBF und Erlass Ausbildungsordnung (Rechtsform=Gesetz).
# Wenn Ausbildung, dann nur nach Ausbildungsordnung (Ausschließlichkeitsgrundsatz).
# Inhalte Ausbildungsordnung umfasst Bezeichnung des Ausbildungsberufs, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild (welche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse), Ausbildungsrahmenplan (Gliederung der Ausbildung) und Prüfungsanforderungen.
# Novellierung von Ausbildungsordnungen durch Megatrends der Internationalisierung/ Globalisierung, arbeitsorganisatorischen Veränderungen, höherer Anteil Dienstleistungssektor.
# Initialzündung: 80er Jahre → Neuordnung der Metall- und Elektroberufe (selbstständig handelnder Facharbeiter; handlungsorientierte Ausbildung = Befähigung zur ganzheitlichen Ausführung von Arbeitsabläufen; u.a. auch zunehmende Berücksichtigung von Schlüsselqualifikationen)
# Neue Herausforderungen: Dynamische Beruflichkeit und Gestaltungsoffenheit (z.B. IT-Berufe), Flexibilität durch vielfältige Strukturmodelle (modulare Struktur), Flexibilität durch weiterbildungsübergreifende Zusatzqualifikationen (z.B. Fremdsprachen), Neue Verfahren/ Instrumente für die Entwicklung von Ausbildungsordnungen (insbesondere: Beschleunigung des Verfahrens)
# Kontrovers: Lösungsansatz für benachteiligte Jugendliche → Versuche mit Modularisierungsansatz (Erwerb von Qualifizierungsbausteinen auch in Berufsvorbereitung) löst strukturelle Probleme des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarktes nicht.
# Verfahren: Anerkennung von Ausbildungsberufen von BMAS/Fachministerium und BMBF und Erlass Ausbildungsordnung (Rechtsform=Gesetz).
# Wenn Ausbildung, dann nur nach Ausbildungsordnung (Ausschließlichkeitsgrundsatz).
# Inhalte Ausbildungsordnung umfasst Bezeichnung des Ausbildungsberufs, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild (welche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse), Ausbildungsrahmenplan (Gliederung der Ausbildung) und Prüfungsanforderungen.
# Novellierung von Ausbildungsordnungen durch Megatrends der Internationalisierung/ Globalisierung, arbeitsorganisatorischen Veränderungen, höherer Anteil Dienstleistungssektor.
# Initialzündung: 80er Jahre → Neuordnung der Metall- und Elektroberufe (selbstständig handelnder Facharbeiter; handlungsorientierte Ausbildung = Befähigung zur ganzheitlichen Ausführung von Arbeitsabläufen; u.a. auch zunehmende Berücksichtigung von Schlüsselqualifikationen)
# Neue Herausforderungen: Dynamische Beruflichkeit und Gestaltungsoffenheit (z.B. IT-Berufe), Flexibilität durch vielfältige Strukturmodelle (modulare Struktur), Flexibilität durch weiterbildungsübergreifende Zusatzqualifikationen (z.B. Fremdsprachen), Neue Verfahren/ Instrumente für die Entwicklung von Ausbildungsordnungen (insbesondere: Beschleunigung des Verfahrens)
# Kontrovers: Lösungsansatz für benachteiligte Jugendliche → Versuche mit Modularisierungsansatz (Erwerb von Qualifizierungsbausteinen auch in Berufsvorbereitung) löst strukturelle Probleme des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarktes nicht.
Wodurch ist die Ausbildungsmarktpolitik gekennzeichnet? (4 Aspekte)
# Hintergrund: Soziale Marktwirtschaft → Marktwirtschaftliche Steuerung hat Primat. Berufsausbildung: Grundrecht der freien Berufswahl
# Ausbildungsstellenmarkt-Probleme: Kollektivgüter-Dilemma auf der Angebotsseite (ausgebildet wird für die Allgemeinheit); demografische Zyklen, Änderungen im Bildungsverhalten auf der Nachfrageseite.
# Klassischer Markt versus Ausbildungsmarkt: Markt = Ort, auf dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen, sich bei vollständigen Wettbewerb Marktgleichgewicht einpendelt, es entsteht Gleichgewichtspreis (Adam Smith → unsichtbare Hand ist beste Regelung)
→ In diesem Sinne ist auch Ausbildungsstellenmarkt ein Markt (Vertragsfreiheit durch Grundrecht der freien Berufswahl -> Schutz für Nachfrager + Unternehmen)
Nach BverfG Entscheidung darf Ausübung Beruf eingeschränkt werden; Berufswahl nur sehr selten.
Ulrich → Besonderheit bei der Terminologie bei Ausbildungsmarkt (≠ Arbeitsmarkt, Warenmarkt)
Nachfrager ist der, der ein Entgelt verlangt/ Anbieter ist der, der zahlt
# Aspekte des Ausbildungsmarktes: Art und Menge von Angebot/ Nachfrage, Organisation des Marktes, Mechanismen für Ausgleich/ Gründe für Ungleichgewicht, Politikakteure/ Instrumente zum Eingreifen, Wirksamkeit von Interventionen
# Ausbildungsstellenmarkt-Probleme: Kollektivgüter-Dilemma auf der Angebotsseite (ausgebildet wird für die Allgemeinheit); demografische Zyklen, Änderungen im Bildungsverhalten auf der Nachfrageseite.
# Klassischer Markt versus Ausbildungsmarkt: Markt = Ort, auf dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen, sich bei vollständigen Wettbewerb Marktgleichgewicht einpendelt, es entsteht Gleichgewichtspreis (Adam Smith → unsichtbare Hand ist beste Regelung)
→ In diesem Sinne ist auch Ausbildungsstellenmarkt ein Markt (Vertragsfreiheit durch Grundrecht der freien Berufswahl -> Schutz für Nachfrager + Unternehmen)
Nach BverfG Entscheidung darf Ausübung Beruf eingeschränkt werden; Berufswahl nur sehr selten.
Ulrich → Besonderheit bei der Terminologie bei Ausbildungsmarkt (≠ Arbeitsmarkt, Warenmarkt)
Nachfrager ist der, der ein Entgelt verlangt/ Anbieter ist der, der zahlt
# Aspekte des Ausbildungsmarktes: Art und Menge von Angebot/ Nachfrage, Organisation des Marktes, Mechanismen für Ausgleich/ Gründe für Ungleichgewicht, Politikakteure/ Instrumente zum Eingreifen, Wirksamkeit von Interventionen
Wie kam es zur Berichtspflicht über die Entwicklung am Ausbildungsmarkt, was besagt die Angebots-Nachfrage-Relation, was sind typische Merkmale der Ausbildungsmarktentwicklung und welche Aspekte sind zur Ausbildungsmarktpolitik zu nennen?
# Entwicklung des Ausbildungsstellenmarktes ist im jährlichen Berufsbildungsbericht (1. April) dokumentiert.
1969: kein Bericht vorgesehen. 1975: neues Berufsbildungsgesetz erhält nicht Zustimmung des Bundesrates. 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz: Enthält Berichtspflicht wegen einsetzender Abgabe bei Mangel (wird vom BverfG kassiert). 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz, um BIBB und Berichtspflicht fortführen zu können. 2005: Berufsbildungsreformgesetz: Zusammenführung und Novellierung.
# § 86: Ableitung des Indikators der Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) = Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr (1. Oktober – 30. September) + Unbesetzte Stellen / Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber x 100
Problem: noch nicht vermittelte Bewerber sind nicht die, die sich in einer Maßnahme befinden, da nur bei der Arbeitsagentur registrierte Bewerber einfließen → steigende Zahl!, Branchenungleichgewichte, regionale Unterschiede, Anteil der Altbewerber wird nicht transparent.
# Typische Merkmale: Schwankungen nach Konjunktur und Region. Ursprünglich Süd-Nord Gefälle; jetzt vor allem West-Ost; analog zu Arbeitslosenquote. Von Entspnnung profitieren strukturschwache Regionen relativ weniger. Seit 90er Jahre: Verfestigung der Arbeitslosigkeit (insbesondere Jugendarbeitslosigkeit); große Spreizung zwischen Abschluss/ Nicht-Abschluss
# Ausbildungsmarktpolitik ist notwendig (Qualifikationsparadoxon → Ausbildung nicht hinreichend, aber unerlässlich), aber schwierig (Vertragsfreiheit!). Differenzierte Gründe der Betriebe für Nicht-Ausbildung (Kosten, keine Übernahme-Perspektive, zu großer Aufwand) → differenzierte Maßnahmen. Intervention: Staatlich (z.B. Ausbildungsabgabe) oder korporatistisch (z.B. Pakt für Ausbildung). Weitere Schwierigkeit: Einfluss gegliedertes Schulsystem (Restschule Hauptschule)
1969: kein Bericht vorgesehen. 1975: neues Berufsbildungsgesetz erhält nicht Zustimmung des Bundesrates. 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz: Enthält Berichtspflicht wegen einsetzender Abgabe bei Mangel (wird vom BverfG kassiert). 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz, um BIBB und Berichtspflicht fortführen zu können. 2005: Berufsbildungsreformgesetz: Zusammenführung und Novellierung.
# § 86: Ableitung des Indikators der Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) = Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr (1. Oktober – 30. September) + Unbesetzte Stellen / Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge + noch nicht vermittelte Bewerber x 100
Problem: noch nicht vermittelte Bewerber sind nicht die, die sich in einer Maßnahme befinden, da nur bei der Arbeitsagentur registrierte Bewerber einfließen → steigende Zahl!, Branchenungleichgewichte, regionale Unterschiede, Anteil der Altbewerber wird nicht transparent.
# Typische Merkmale: Schwankungen nach Konjunktur und Region. Ursprünglich Süd-Nord Gefälle; jetzt vor allem West-Ost; analog zu Arbeitslosenquote. Von Entspnnung profitieren strukturschwache Regionen relativ weniger. Seit 90er Jahre: Verfestigung der Arbeitslosigkeit (insbesondere Jugendarbeitslosigkeit); große Spreizung zwischen Abschluss/ Nicht-Abschluss
# Ausbildungsmarktpolitik ist notwendig (Qualifikationsparadoxon → Ausbildung nicht hinreichend, aber unerlässlich), aber schwierig (Vertragsfreiheit!). Differenzierte Gründe der Betriebe für Nicht-Ausbildung (Kosten, keine Übernahme-Perspektive, zu großer Aufwand) → differenzierte Maßnahmen. Intervention: Staatlich (z.B. Ausbildungsabgabe) oder korporatistisch (z.B. Pakt für Ausbildung). Weitere Schwierigkeit: Einfluss gegliedertes Schulsystem (Restschule Hauptschule)
Nenne die sechs wesentlichen Aspekte der Berufsvorbereitungspolitik
# Unterscheidung
a) im Sinne vorberuflicher Bildung Bestandteil des allgemeinen Schulunterrichts
b) im Sinne berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen als Angebot für Jugendliche mit Förderbedarf
# Angebote: Berufsvorbereitungsjahr (Schulgesetze Länder), Berufsausbildungsvorbereitung (BBiG), Berufsvorbereitung der BA (SGB III), Berufsvorbereitung der Jugendberufshilfe/ Jugendsozialarbeit (SGB VIII), Berufsvorbereitung behinderter Menschen (SGB IX)
# BA-Ziel: Eingliederung in Ausbildung oder Beschäftigung (durch Erweiterung Berufswahlspektrum, Förderung Motivation zur Ausbildungsaufnahme, Beratung, Vermittlung fachpraktischer Grundkenntnisse, Erwerb betrieblicher Erfahrungen, Erwerb von erforderlichen Einstellungen, Fähigkeiten, Verbesserung der Voraussetzungen (z.B. Schulabschluss Nachholen)
→ Fast halb soviele wie Abschluss Ausbildungsverträge!
# 2004: Neues Fachkonzept (flexiblere Angebotsstruktur im Rahmen der Hartz Gesetze) (Eignungsanalyse, Qualifizierungsvereinbarung etc.) → Ziel ist Verbesserung beruflicher Handlungsfähigkeit
# Berufsvorbereitung als kompensatorische Funktion; Misserfolgskarrieren werden Betroffenen zugeschoben (Individualisierung) vor dem Hintergrund der Trends: Verlust der Standortgebundenheit von Wissen/ Kapital, Steigende Sockelarbeitslosigkeit, Verlust politischer Steuerungsfähigkeit.
#Studie von Neubauer: Ausgleichspolitik erst durch Krise am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
→ Politische Vermeidungsstrategie struktureller Reformen → Ordnungspolitische Problematik der Leistung und Finanzierung durch BA (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zahlen oder Steuer- und Umlagefinanziert?)
a) im Sinne vorberuflicher Bildung Bestandteil des allgemeinen Schulunterrichts
b) im Sinne berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen als Angebot für Jugendliche mit Förderbedarf
# Angebote: Berufsvorbereitungsjahr (Schulgesetze Länder), Berufsausbildungsvorbereitung (BBiG), Berufsvorbereitung der BA (SGB III), Berufsvorbereitung der Jugendberufshilfe/ Jugendsozialarbeit (SGB VIII), Berufsvorbereitung behinderter Menschen (SGB IX)
# BA-Ziel: Eingliederung in Ausbildung oder Beschäftigung (durch Erweiterung Berufswahlspektrum, Förderung Motivation zur Ausbildungsaufnahme, Beratung, Vermittlung fachpraktischer Grundkenntnisse, Erwerb betrieblicher Erfahrungen, Erwerb von erforderlichen Einstellungen, Fähigkeiten, Verbesserung der Voraussetzungen (z.B. Schulabschluss Nachholen)
→ Fast halb soviele wie Abschluss Ausbildungsverträge!
# 2004: Neues Fachkonzept (flexiblere Angebotsstruktur im Rahmen der Hartz Gesetze) (Eignungsanalyse, Qualifizierungsvereinbarung etc.) → Ziel ist Verbesserung beruflicher Handlungsfähigkeit
# Berufsvorbereitung als kompensatorische Funktion; Misserfolgskarrieren werden Betroffenen zugeschoben (Individualisierung) vor dem Hintergrund der Trends: Verlust der Standortgebundenheit von Wissen/ Kapital, Steigende Sockelarbeitslosigkeit, Verlust politischer Steuerungsfähigkeit.
#Studie von Neubauer: Ausgleichspolitik erst durch Krise am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
→ Politische Vermeidungsstrategie struktureller Reformen → Ordnungspolitische Problematik der Leistung und Finanzierung durch BA (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zahlen oder Steuer- und Umlagefinanziert?)
Beschreibe schlagwortartig, wie die Auswirkungen der Globalisierung auf das Beschäftigungssystem und (zunehmend) auch in das Ausbildungssystem hineinwirken und somit insbesondere für benachteiligte Jugendliche negative Folgen nach sich ziehen werden
Folgen Globalisierung:
# massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit
# immer weniger Menschen, mit jedoch besserer Ausbildung, werden immer mehr Leistungen / Dienste erbringen
# der Übergang von der Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft wird zwar neue Arbeitsplätze schaffen, aber diese werden sehr viel anspruchsvoller sein und auch nur in geringer Anzahl vorhanden sein
# nationale Unternehmen könnten auswandern, weil sie wettbewerbsfähig bleiben wollen; Staat und Gewerkschaften könnten folglich flexibler mit auszuhandelnden Arrangements umgehen, was u. a. zur Einbuße von Qualität führen könnte (z. B. Ausbildungsordnungen)
Folgen für benachteiligte Jugendliche?
# Bei hoher Arbeitslosigkeit, haben nur noch die Leistungsfähigsten eine Chance am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt teilzunehmen.
# Für benachteiligte Jugendliche wird es evtl.keine Förderung mehr geben, weil im Anschluss "anspruchsärmere" Ausbildungslehrgänge fehlen. Für sie wird es keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr geben.
# massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit
# immer weniger Menschen, mit jedoch besserer Ausbildung, werden immer mehr Leistungen / Dienste erbringen
# der Übergang von der Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft wird zwar neue Arbeitsplätze schaffen, aber diese werden sehr viel anspruchsvoller sein und auch nur in geringer Anzahl vorhanden sein
# nationale Unternehmen könnten auswandern, weil sie wettbewerbsfähig bleiben wollen; Staat und Gewerkschaften könnten folglich flexibler mit auszuhandelnden Arrangements umgehen, was u. a. zur Einbuße von Qualität führen könnte (z. B. Ausbildungsordnungen)
Folgen für benachteiligte Jugendliche?
# Bei hoher Arbeitslosigkeit, haben nur noch die Leistungsfähigsten eine Chance am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt teilzunehmen.
# Für benachteiligte Jugendliche wird es evtl.keine Förderung mehr geben, weil im Anschluss "anspruchsärmere" Ausbildungslehrgänge fehlen. Für sie wird es keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr geben.
Definiere den Terminus Übergangssystem
Als Übergangssystem wird der „dritte Sektor des beruflichen Bildungssystems“ bezeichnet in dem außerschulischen Maßnahmen und schulischen Bildungsgänge zusammengefasst sind, die zu keinem qualifizierten Berufsabschluss führen.
Er ist der am schnellsten wachsende Bereich der beruflichen Bildung, ca. 500.000 Jugendliche werden z.B. in folgenden Maßnahmen aufgefangen:
- schulisches Berufsgrundbildungsjahr (BGJ, soweit es nicht als erstes Ausbildungsjahr anerkannt wird)
- Berufsfachschulen, die keinen beruflichen Abschluss vermitteln
- berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Arge (BVB)
- BVJ Berufsvorbereitungsjahr
- Berufsvorbereitung gemäß Änderung des BBiG nach Art. 9 des Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
- Lehrgänge der Arbeitsverwaltung
- Fördermaßnahmen der Berufsausbildung Benachteiligter Personen
Das Übergangssystem ist geprägt von vielen Problemen, angefangen von der hohen Verweildauer, mangelnder Kooperation der Angebote untereinander sowie Stigmatisierung Jugendlicher, die in diesem System Bildungsangebote wahrnehmen.
Er ist der am schnellsten wachsende Bereich der beruflichen Bildung, ca. 500.000 Jugendliche werden z.B. in folgenden Maßnahmen aufgefangen:
- schulisches Berufsgrundbildungsjahr (BGJ, soweit es nicht als erstes Ausbildungsjahr anerkannt wird)
- Berufsfachschulen, die keinen beruflichen Abschluss vermitteln
- berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Arge (BVB)
- BVJ Berufsvorbereitungsjahr
- Berufsvorbereitung gemäß Änderung des BBiG nach Art. 9 des Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
- Lehrgänge der Arbeitsverwaltung
- Fördermaßnahmen der Berufsausbildung Benachteiligter Personen
Das Übergangssystem ist geprägt von vielen Problemen, angefangen von der hohen Verweildauer, mangelnder Kooperation der Angebote untereinander sowie Stigmatisierung Jugendlicher, die in diesem System Bildungsangebote wahrnehmen.
Wie lässt sich berufliche Weiterbildung definieren und unterteilen?
# Definition Deutscher Bildungsrat: „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase.“ (Problem: nicht-organisierte betriebliche Weiterbildung nicht berücksichtigt)
# Systematik: Berufliche Weiterbildung: Fortbildung (Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung), Umschulung (in anerkannte Ausbildungsberufe, in berufliche Tätigkeit), Lernen am Arbeitsplatz (informelles, organisiertes Lernen)
Allgemeine/ politische Weiterbildung = nicht-berufliche Weiterbildung = Erwachsenenbildung
Mögliches Unterscheidungsmerkmal: Abschlussbezogenheit:
Abschlussbezogene Weiterbildung nach BBiG → Meister (aus Handwerk übertragen auf weitere Sektoren, auch Industrie)
→ Prüfung vor Meisterausschuss der Kammern
Weiterbildungsabschlüsse der Fachschulen (Schulgesetze der Länder): staatlich geprüfter ... (Techniker/ Betriebswirt etc.)
→ Prüfung vor staatlichem Prüfungsausschuss; nach einem Jahr mittlerer Schulabschluss; evtl. auch Zugang an Hochschule im Rahmen des EQR; zurzeit aber sinkende Teilnehmerzahlen wegen Reduzierung staatlicher Fördermittel.
# Förderung der Weiterbildung nach Arbeitsförderungsrecht; 1969 (inzwischen ins SGB III überführt)
Ursprünglicher Kerngedanke: aktiv-vorausschauende Arbeitsmarktpolitik und Verhinderung unterwertiger Beschäftigung
Kritik durch Expansion nach Wiedervereinigung; 1998: Leitprinzip des Förderns und Forderns (Stärkung der individuellen Eigenverantwortung und Flexibilität)
# Systematik: Berufliche Weiterbildung: Fortbildung (Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung), Umschulung (in anerkannte Ausbildungsberufe, in berufliche Tätigkeit), Lernen am Arbeitsplatz (informelles, organisiertes Lernen)
Allgemeine/ politische Weiterbildung = nicht-berufliche Weiterbildung = Erwachsenenbildung
Mögliches Unterscheidungsmerkmal: Abschlussbezogenheit:
Abschlussbezogene Weiterbildung nach BBiG → Meister (aus Handwerk übertragen auf weitere Sektoren, auch Industrie)
→ Prüfung vor Meisterausschuss der Kammern
Weiterbildungsabschlüsse der Fachschulen (Schulgesetze der Länder): staatlich geprüfter ... (Techniker/ Betriebswirt etc.)
→ Prüfung vor staatlichem Prüfungsausschuss; nach einem Jahr mittlerer Schulabschluss; evtl. auch Zugang an Hochschule im Rahmen des EQR; zurzeit aber sinkende Teilnehmerzahlen wegen Reduzierung staatlicher Fördermittel.
# Förderung der Weiterbildung nach Arbeitsförderungsrecht; 1969 (inzwischen ins SGB III überführt)
Ursprünglicher Kerngedanke: aktiv-vorausschauende Arbeitsmarktpolitik und Verhinderung unterwertiger Beschäftigung
Kritik durch Expansion nach Wiedervereinigung; 1998: Leitprinzip des Förderns und Forderns (Stärkung der individuellen Eigenverantwortung und Flexibilität)
Wie gestaltet sich die empirische Forschung zu Weiterbildung und was sind zentrale Befunde angesichts einer großen Vielfalt an Trägern (Betriebe, Schulen, freie), unterschiedlichen Zwecken (insbesondere Anpassung, Aufstieg, Umschulung) und unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen (insbesondere BBiG, Schulgesetze und SGB III; IX)?
# Versuch hin zu mehr Transparenz durch empirische Forschung gestaltet sich schwierig wegen zunehmender Verschränkung formell/ informell, Verlagerung von Planung und Finanzierung in Verantwortung der einzelnen (Individualisierung), Nachfrage- statt Angebotsorientierung
# Fehlende umfassende Weiterbildungsstatistik, aber amtliche Statistiken, Trägerstatistiken (Kammern, freie Träger etc.), Einzeluntersuchungen. Wichtig ist insbesondere: Berichtssystem Weiterbildung (BWS).
# Befunde: Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung, gruppenspezifische Unterschiede der Weiterbildungsbeteiligung, geringe Beteiligung von Nichterwerbstätigen, nach SGB III deutlich geringere Zeitaufwendung, geringe Beteiligung bei niedrigem Bildungsgrad, ausländischer Herkunft, in Kleinbetrieben, in Privatwirtschaft (≠ Öffentlicher Dienst), Institutionalisierung und Planung hat positiven Einfluss, großer Einfluss arbeitsplatzbezogener Rahmenbedingungen
# Rolle des Staates: manpower (einzelwirtschaftliche Bedarfsaspekte im Vordergrund) ~ social demand (sozialpolitisch; gesamtwirtschaftlich orientiert)
Zwischenstellung/ Vermittlung: Konzept der „mittlere Systematisierung“.
Ziel: Lebenslanges Lernen durch Netzwerkbildung und große Rolle „lernender Regionen“
# Fehlende umfassende Weiterbildungsstatistik, aber amtliche Statistiken, Trägerstatistiken (Kammern, freie Träger etc.), Einzeluntersuchungen. Wichtig ist insbesondere: Berichtssystem Weiterbildung (BWS).
# Befunde: Rückgang der Weiterbildungsbeteiligung, gruppenspezifische Unterschiede der Weiterbildungsbeteiligung, geringe Beteiligung von Nichterwerbstätigen, nach SGB III deutlich geringere Zeitaufwendung, geringe Beteiligung bei niedrigem Bildungsgrad, ausländischer Herkunft, in Kleinbetrieben, in Privatwirtschaft (≠ Öffentlicher Dienst), Institutionalisierung und Planung hat positiven Einfluss, großer Einfluss arbeitsplatzbezogener Rahmenbedingungen
# Rolle des Staates: manpower (einzelwirtschaftliche Bedarfsaspekte im Vordergrund) ~ social demand (sozialpolitisch; gesamtwirtschaftlich orientiert)
Zwischenstellung/ Vermittlung: Konzept der „mittlere Systematisierung“.
Ziel: Lebenslanges Lernen durch Netzwerkbildung und große Rolle „lernender Regionen“
Welcher Entwicklungspfad bietet sich für die zukünftige Berufsbildungspolitik angesichts aktueller Erosionstendenzen an?
# Bisher Stabilität und Attraktivität durch Strukturmerkmale des Berufsprinzips, der Dualität der Lernorte und des Konsensprinzips
→ Erosionsprozess hin zu einer „Krise des dualen Systems“, da nicht isoliert einzelne Komponenten, sondern Gesamtzusammenhang betroffen ist: Berufsprinzip wird durch Dynamik der Qualifikationsanforderungen überrannt, Dualität der Lernorte fehlt ausreichendes betriebliches Ausbildungsplatzangebot, beteiligte Akteure im Konsensprinzip bußen Verhandlungsstärke ein
→ Alternative muss Strukturreform sein (Appelle oder kurative Übergangsmaßnahmen helfen nicht). Neue Verhandlung von Regulierung und Flexibilität, z.B. neue Verhandlungspaketmöglichkeiten durch Zusammenschnüren von Aus- und Weiterbildung, anstelle von Trennung von Ausbildungs- und Tarifpolitik
# → Beispiel für regulierte Pluralität im niederländischen Modell:
Leitziele sind Startqualifikation für alle, berufliche Bildung nach Maß, Transparenz. Große Rolle spielen regionale Ausbildungszentren. Erwerb von Qualifikation zur Einordnung in eines von vier Niveaustufen, wobei zwei Alternativen für jede Stufe bestehen.
≠ Modell in Großbritannien: strikte Modularisierung, was häufig Weitererwerb von Qualifikationen blockiert, aber immerhin positiv ist für Beschäftigte ohne formale Qualifikation, die sich diese dann im Beschäftigungssystem erarbeiten können.
≠ Modell in Deutschland: präskriptive Berufsbildlehre, was Heterogenität der Lernenden zu wenig berücksichtigt.
# Konsens in der vergleichenden Berufsbildungsforschung
→ Direkter Transfer eines Systems ist unmöglich; Ziel besteht in Skizzierung von Entwicklungspfaden.
_Hier__: Berufsprinzip mit Modularisierung in Einklang bringen (wichtig ist Anwartschaft auf höhere Module, Integration der Weiterbildung)
Dualitätsprinzip besteht schon längst nicht mehr; Pluarlität der Lernorte stärker anerkennen
Konsensprinzip aufweichen, damit nicht nur berufsständische Interessen integriert werden (Ehrenamt, private Arbeit etc.) und auch regionale Ebene größere Berücksichtigung findet.
→ Erosionsprozess hin zu einer „Krise des dualen Systems“, da nicht isoliert einzelne Komponenten, sondern Gesamtzusammenhang betroffen ist: Berufsprinzip wird durch Dynamik der Qualifikationsanforderungen überrannt, Dualität der Lernorte fehlt ausreichendes betriebliches Ausbildungsplatzangebot, beteiligte Akteure im Konsensprinzip bußen Verhandlungsstärke ein
→ Alternative muss Strukturreform sein (Appelle oder kurative Übergangsmaßnahmen helfen nicht). Neue Verhandlung von Regulierung und Flexibilität, z.B. neue Verhandlungspaketmöglichkeiten durch Zusammenschnüren von Aus- und Weiterbildung, anstelle von Trennung von Ausbildungs- und Tarifpolitik
# → Beispiel für regulierte Pluralität im niederländischen Modell:
Leitziele sind Startqualifikation für alle, berufliche Bildung nach Maß, Transparenz. Große Rolle spielen regionale Ausbildungszentren. Erwerb von Qualifikation zur Einordnung in eines von vier Niveaustufen, wobei zwei Alternativen für jede Stufe bestehen.
≠ Modell in Großbritannien: strikte Modularisierung, was häufig Weitererwerb von Qualifikationen blockiert, aber immerhin positiv ist für Beschäftigte ohne formale Qualifikation, die sich diese dann im Beschäftigungssystem erarbeiten können.
≠ Modell in Deutschland: präskriptive Berufsbildlehre, was Heterogenität der Lernenden zu wenig berücksichtigt.
# Konsens in der vergleichenden Berufsbildungsforschung
→ Direkter Transfer eines Systems ist unmöglich; Ziel besteht in Skizzierung von Entwicklungspfaden.
_Hier__: Berufsprinzip mit Modularisierung in Einklang bringen (wichtig ist Anwartschaft auf höhere Module, Integration der Weiterbildung)
Dualitätsprinzip besteht schon längst nicht mehr; Pluarlität der Lernorte stärker anerkennen
Konsensprinzip aufweichen, damit nicht nur berufsständische Interessen integriert werden (Ehrenamt, private Arbeit etc.) und auch regionale Ebene größere Berücksichtigung findet.
Welche Regelungen trifft das Grundgesetz in Bezug auf die berufliche Bildung?
# Ableitbar ist „Bildungsverfassung“:
→ Verpflichtung auf Verfassungsprinzipien (Sozialstaatsklausel → Gleichheit der Bildungschancen und Abbau gesellschaftlicher Benachteiligung) und Grundrechte (Zugangsrecht, Entfaltungsrecht, Mitbestimmungsrecht). (Wenn Bildungswesen in privaten Einrichtungen organisiert ist, gilt „mittelbare Drittwirkung der Grundrechte“, d.h. Vertragspartner müssen sich an Grundrechte halten.)
→ geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit: Kulturautonomie als Resultat der Schulrechtsgeschichte; Artikel 30 (Gesetzgebung) und Artikel 70 (Verwaltung) als Generalklauseln; im Bereich der Bildung bei den Ländern. Bundeszuständigkeit nur bei ausschließlicher oder konkurrierender (Länder können aktiv werden, wenn Bund nicht regelt) Gesetzgebung; bei betrieblicher Berufsausbildung ableitbar aus Recht der Wirtschaft (→ Ausbildungsordnungen) und Arbeitsrecht (→ Ausbildungsverhältnis)
Kritik reicht von „Bund hat volle Kompetenz“ bis hin zu „Bund hat gar keine Kompetenz“
# Grundrecht der Berufsfreiheit: Gilt für Ausbildungsplatzsuchende ebenso wie für Unternehmen, d.h. unternehmerisches Recht der freien Berufsausausübung gibt auch das Recht zu Nicht-Ausbildung (wirtschaftsrechtlich begründet) und schränkt damit das Recht der Jugendlichen auf Ausbildung (bildungsrechtlich begründet) ein. Grundlage des BBiG ist marktwirtschaftliche Steuerung, d.h. staatliche Angebote nur subsidiäre Funktion
# Landesverfassungen beinhalten zum Teil „Recht auf Bildung“; faktisch aber auch aus GG ableitbar. → Bei Ausbildungsplatzmangel muss Staat für Alternativangebot sorgen.
→ Verpflichtung auf Verfassungsprinzipien (Sozialstaatsklausel → Gleichheit der Bildungschancen und Abbau gesellschaftlicher Benachteiligung) und Grundrechte (Zugangsrecht, Entfaltungsrecht, Mitbestimmungsrecht). (Wenn Bildungswesen in privaten Einrichtungen organisiert ist, gilt „mittelbare Drittwirkung der Grundrechte“, d.h. Vertragspartner müssen sich an Grundrechte halten.)
→ geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit: Kulturautonomie als Resultat der Schulrechtsgeschichte; Artikel 30 (Gesetzgebung) und Artikel 70 (Verwaltung) als Generalklauseln; im Bereich der Bildung bei den Ländern. Bundeszuständigkeit nur bei ausschließlicher oder konkurrierender (Länder können aktiv werden, wenn Bund nicht regelt) Gesetzgebung; bei betrieblicher Berufsausbildung ableitbar aus Recht der Wirtschaft (→ Ausbildungsordnungen) und Arbeitsrecht (→ Ausbildungsverhältnis)
Kritik reicht von „Bund hat volle Kompetenz“ bis hin zu „Bund hat gar keine Kompetenz“
# Grundrecht der Berufsfreiheit: Gilt für Ausbildungsplatzsuchende ebenso wie für Unternehmen, d.h. unternehmerisches Recht der freien Berufsausausübung gibt auch das Recht zu Nicht-Ausbildung (wirtschaftsrechtlich begründet) und schränkt damit das Recht der Jugendlichen auf Ausbildung (bildungsrechtlich begründet) ein. Grundlage des BBiG ist marktwirtschaftliche Steuerung, d.h. staatliche Angebote nur subsidiäre Funktion
# Landesverfassungen beinhalten zum Teil „Recht auf Bildung“; faktisch aber auch aus GG ableitbar. → Bei Ausbildungsplatzmangel muss Staat für Alternativangebot sorgen.
Wie wurde das BBiG nach seiner Verabschiedung 1969 kritisiert und reformiert?
# 1969 (Große Koalition = Kompromisscharakter, der weitgehend Status quo festschreibt): Verabschiedung BBIG (Ziel ist umfassende und bundeseinheitliche Grundlage für Berufsbildung = Berufsausbildung, berufliche Fortbildung, berufliche Umschulung)
→ Kritik von Gewerkschaften: zu wenig als „öffentliche Aufgabe“ definiert; verstärkt durch erste Krise auf dem Ausbildungsmarkt + Bildungsreformdebatten (Qualität der Ausbildung im Fokus)
# 1973: Markierungspunkte der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des BBiG insbesondere mit Vorschlägen zur Auflösung der Kammern und neuer Finanzierungsgrundlage
# 1975: Neues Berufsbildungsgesetz (schon sehr weit entfernt von den Markierungspunkten); scheitert am Bundesrat
# 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz (Mit BIBB-Regelung und Ausbildungsabgabe) → scheitert am BVerfG (da doch Bundesratszustimmungspflichtig)
# 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz (ohne Abgaberegelung) (sorgt für Möglichkeit der Weiterarbeit des BIBB)
# 2003: Kleine Reform im Zusammenhang mit Hartz-Gesetzen (Aufnahme von Berufsausbildungsvorbereitung)
# 2005: Berufsbildungsreformgesetz (Zusammenführung der Einzelgesetze)
→ Kritik von Gewerkschaften: zu wenig als „öffentliche Aufgabe“ definiert; verstärkt durch erste Krise auf dem Ausbildungsmarkt + Bildungsreformdebatten (Qualität der Ausbildung im Fokus)
# 1973: Markierungspunkte der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des BBiG insbesondere mit Vorschlägen zur Auflösung der Kammern und neuer Finanzierungsgrundlage
# 1975: Neues Berufsbildungsgesetz (schon sehr weit entfernt von den Markierungspunkten); scheitert am Bundesrat
# 1976: Ausbildungsplatzförderungsgesetz (Mit BIBB-Regelung und Ausbildungsabgabe) → scheitert am BVerfG (da doch Bundesratszustimmungspflichtig)
# 1981: Berufsbildungsförderungsgesetz (ohne Abgaberegelung) (sorgt für Möglichkeit der Weiterarbeit des BIBB)
# 2003: Kleine Reform im Zusammenhang mit Hartz-Gesetzen (Aufnahme von Berufsausbildungsvorbereitung)
# 2005: Berufsbildungsreformgesetz (Zusammenführung der Einzelgesetze)
Benenne die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und vier Aspekte zum Regelungsumfang des BBiG
a) Gesetze (vom Bundestag, den Landesparlamenten) → insbesondere BBiG, HwO, JarbSCHG, SGB II und III) sowie Rechtsverordnungen (nach Maßgabe von Gesetzen von Ministerien erlassen) (z.B. Ausbildungsordnungen) und Satzungen (nach Maßgabe von Gesetzen von Körperschaften des öffentlichen Rechts erlassen) (z.B. Prüfungsordnungen)
b) Rechtssprechung → Urteile des BverfG
c) Vereinbartes Recht (auf Basis Vertragsfreiheit) (z.B. Berufsausbildungsvertrag)
# Lücken im Berufsbildungsgesetz: Berufsbildung in berufsbildenden Schulen (Landesrecht), in berufsqualifizierenden Studiengängen an Hochschulen (Hochschulgesetze der Länder), öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis (Beamtenausbildung), in der Seeschifffahrt (- einige Ausnahmen), in Berufen der HwO, falls Regelungen dort bestehen (im wesentlichen Ordnung der Berufsbildung).
# Festgehalten ist Pluralität der Lernorte und Forderung nach Lernortkooperation
# Neu ist seit 2003 Berufsausbildungsvorbereitung. Kern der betrieblichen Berufsvorbereitung und der BV der BA sind zertifizierbare Qualifizierungsbausteine (Teil der Berufsausbildung, berufsübergreifende Grundqualifikation, Teil von nachträglicher Erwerb Schulabschluss, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen)
# Berufsausbildung: Definition beinhaltet Vorbereitung auf qualifizierte berufliche Tätigkeit (berufliche Handlungsfähigkeit und Wandlungspotential), geordneter Ausbildungsgang (→ Ausbildungsordnung), Vermittlung Berufserfahrung (= Erfahrungswissen, tacit knowledge durch Realbedingungen und praktisches Handeln)
b) Rechtssprechung → Urteile des BverfG
c) Vereinbartes Recht (auf Basis Vertragsfreiheit) (z.B. Berufsausbildungsvertrag)
# Lücken im Berufsbildungsgesetz: Berufsbildung in berufsbildenden Schulen (Landesrecht), in berufsqualifizierenden Studiengängen an Hochschulen (Hochschulgesetze der Länder), öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis (Beamtenausbildung), in der Seeschifffahrt (- einige Ausnahmen), in Berufen der HwO, falls Regelungen dort bestehen (im wesentlichen Ordnung der Berufsbildung).
# Festgehalten ist Pluralität der Lernorte und Forderung nach Lernortkooperation
# Neu ist seit 2003 Berufsausbildungsvorbereitung. Kern der betrieblichen Berufsvorbereitung und der BV der BA sind zertifizierbare Qualifizierungsbausteine (Teil der Berufsausbildung, berufsübergreifende Grundqualifikation, Teil von nachträglicher Erwerb Schulabschluss, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen)
# Berufsausbildung: Definition beinhaltet Vorbereitung auf qualifizierte berufliche Tätigkeit (berufliche Handlungsfähigkeit und Wandlungspotential), geordneter Ausbildungsgang (→ Ausbildungsordnung), Vermittlung Berufserfahrung (= Erfahrungswissen, tacit knowledge durch Realbedingungen und praktisches Handeln)
Beschreibe die rechtliche Dimension der Ordnungspolitik bei Ausbildungsordnungen (6 Aspekte)
# AO legt Mindeststandards der betrieblichen Ausbildung fest; sichert insbesondere Überbetrieblichkeit. Es gilt der Ausschließlichkeitsgrundsatz, der zwar Einschränkung des Rechts auf freie Wahl Ausbildung ist, aber gerechtfertigt erscheint.
# Inhalte: Bezeichnung des Ausbildungsberufs = staatliche Anerkennung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild = Mindestinhalte zur Vermittlung beruflicher Handlungsfähigkeit, Ausbildungsrahmenplan = Anleitung zur Gliederung der Ausbildung, Prüfungsanforderungen; = Mindestinhalte; zudem: Liste weiterer Inhalte
# AO werden in Form von Rechtsverordnungen vom BMWA bzw. Fachminister im Einvernehmen mit BMBF geregelt. → AO als unmittelbar geltendes Recht; Einklagbarkeit für Auszubildenden.
# Neues BBiG stärkt Stufenausbildung (echte Stufenausbildung = Ausbildungsverhältnis endet mit Abschluss der letzten Stufe; Auszubildende können jedoch nach jeder Stufe kündigen → Ausstiegsmodell ≠ unechte Stufenausbildung → Anrechnungsmodell; einzelne Stufen sind separate Ausbildungen, die angerechnet werden können → Chance für zweijährige Berufe) Kritik: positiv: Erhöhung Chancen für Lernschwache; negativ: Gefahr von Teilqualifikation (Traditionell : Unterscheidung zwischen Monoberuf; Monoberuf + Spezialisierung; Stufenausbildungsberuf = mehrere Ausbildungsberufe in einer AO)
# Flexibilitätsgebot bei AO soll flexible Weiterentwicklung und Verwendung ermöglichen, z.B. bezüglich Anrechnung, Inhalten (→ Kernqualifikationen, Fachqualifikationen mit Spezialisierung, Zusatzqualifikationen; z.B. IT-Berufe); zudem Experimentierklausel
# BIBB gibt „Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe“ (rund 350) heraus.
# Inhalte: Bezeichnung des Ausbildungsberufs = staatliche Anerkennung, Ausbildungsdauer, Ausbildungsberufsbild = Mindestinhalte zur Vermittlung beruflicher Handlungsfähigkeit, Ausbildungsrahmenplan = Anleitung zur Gliederung der Ausbildung, Prüfungsanforderungen; = Mindestinhalte; zudem: Liste weiterer Inhalte
# AO werden in Form von Rechtsverordnungen vom BMWA bzw. Fachminister im Einvernehmen mit BMBF geregelt. → AO als unmittelbar geltendes Recht; Einklagbarkeit für Auszubildenden.
# Neues BBiG stärkt Stufenausbildung (echte Stufenausbildung = Ausbildungsverhältnis endet mit Abschluss der letzten Stufe; Auszubildende können jedoch nach jeder Stufe kündigen → Ausstiegsmodell ≠ unechte Stufenausbildung → Anrechnungsmodell; einzelne Stufen sind separate Ausbildungen, die angerechnet werden können → Chance für zweijährige Berufe) Kritik: positiv: Erhöhung Chancen für Lernschwache; negativ: Gefahr von Teilqualifikation (Traditionell : Unterscheidung zwischen Monoberuf; Monoberuf + Spezialisierung; Stufenausbildungsberuf = mehrere Ausbildungsberufe in einer AO)
# Flexibilitätsgebot bei AO soll flexible Weiterentwicklung und Verwendung ermöglichen, z.B. bezüglich Anrechnung, Inhalten (→ Kernqualifikationen, Fachqualifikationen mit Spezialisierung, Zusatzqualifikationen; z.B. IT-Berufe); zudem Experimentierklausel
# BIBB gibt „Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe“ (rund 350) heraus.
Beschreibe die Ordnungspolitik in der beruflichen Bildung bezüglich Lernortkooperation und Eignungsvorschriften
Lernortkooperation
# Nach Ende Vollzeitschulpflicht bis 18 Jahre besteht Teilzeitschulpflicht (auch bei Arbeitslosigkeit bzw. Jobben) (Nach Ende Pflicht ist freiwilliger Besuch möglich; Betrieb muss freistellen)
# Notwendigkeit der Abstimmung zwischen Schule und Betrieb; zwei Rechtsverhältnisse des Auszubildenden: privatrechtlich vereinbarter Ausbildungsvertrag + Teilzeitschulpflicht; BBiG enthält Appell zur Lernortkooperation. Zudem gibt es seit 1972 „Gemeinsames Ergebnisprotokoll“, in dem Abstimmung zwischen Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung geregelt wird
# Hinzu kommt im neuen BBIG Möglichkeit zur Absolvierung zeitlich begrenzter Abschnitte im Ausland.
Eignungsvorschriften
Ausbildender muss persönlich geeignet sein (≠ erfolgter Verstoß gegen Rechtsvorschriften, z.B. BBiG oder Jugendschutz) zum Einstellen von Auszubildenden. Dann kann er Ausbilder, der fachlich geeignet sein muss (Nachweis beruflicher Fertigkeiten durch Prüfung und berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten durch AEVO; Befreiung wegen Ausbildungsplatzmangel) mit Ausbildung beauftragen; der kann weitere unter seiner Verantwortung hinzuziehen. Bei Fortbildungsabschlüssen/ Meister ist AEVO vielfach Bestandteil. Zudem: Eignung der Ausbildungsstätte (Zahl von Azubis/ Facharbeitern bzw. Ausbildern, Einrichtung/ Ausstattung, Umfang Betriebstätigkeit, Vorhandensein von Ausbildungsordnung/ Ausbildungsplänen)
# Nach Ende Vollzeitschulpflicht bis 18 Jahre besteht Teilzeitschulpflicht (auch bei Arbeitslosigkeit bzw. Jobben) (Nach Ende Pflicht ist freiwilliger Besuch möglich; Betrieb muss freistellen)
# Notwendigkeit der Abstimmung zwischen Schule und Betrieb; zwei Rechtsverhältnisse des Auszubildenden: privatrechtlich vereinbarter Ausbildungsvertrag + Teilzeitschulpflicht; BBiG enthält Appell zur Lernortkooperation. Zudem gibt es seit 1972 „Gemeinsames Ergebnisprotokoll“, in dem Abstimmung zwischen Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung geregelt wird
# Hinzu kommt im neuen BBIG Möglichkeit zur Absolvierung zeitlich begrenzter Abschnitte im Ausland.
Eignungsvorschriften
Ausbildender muss persönlich geeignet sein (≠ erfolgter Verstoß gegen Rechtsvorschriften, z.B. BBiG oder Jugendschutz) zum Einstellen von Auszubildenden. Dann kann er Ausbilder, der fachlich geeignet sein muss (Nachweis beruflicher Fertigkeiten durch Prüfung und berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten durch AEVO; Befreiung wegen Ausbildungsplatzmangel) mit Ausbildung beauftragen; der kann weitere unter seiner Verantwortung hinzuziehen. Bei Fortbildungsabschlüssen/ Meister ist AEVO vielfach Bestandteil. Zudem: Eignung der Ausbildungsstätte (Zahl von Azubis/ Facharbeitern bzw. Ausbildern, Einrichtung/ Ausstattung, Umfang Betriebstätigkeit, Vorhandensein von Ausbildungsordnung/ Ausbildungsplänen)
Beschreibe die Ordnungspolitik in der beruflichen Bildung hinsichtlich der Regelungen zum Prüfungswesen
# Zum Bestehen der Ausbildung muss Abschlussprüfung abgelegt werden. Grundlage ist Ausbildungsordnung; zweimaliges Wiederholen ist möglich; Betrieb muss bis zur ersten Wiederholung; höchstens ein Jahr Vertrag verlängern. Freischuss geht nicht.
# Seit 2005 geht gestreckte Abschlussprüfung (Teil 1 der Prüfung ersetzt bisherige Zwischenprüfung, die nicht gewertet wurde).
# Berufsschulleistungen werden nach wie vor nicht abgeprüft. Prüfungsausschuss kann lediglich zur Beurteilung eine Stellungnahme Dritter, d.h. z.B. der Lehrer, einholen.
# Nach Prüfung gibt es Zeugnis; auch in Englisch und Französisch auf Antrag und ohne Kosten für Prüfling.
# Im Prüfungsausschuss sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Berufsschullehrer. Zulassungsvoraussetzungen (Entscheidung liegt bei zuständiger Stelle (diese entscheidet auch über Prüfungsordnung), bei Ablehnung kommt es zum Prüfungsausschuss): Eintrag ins Verzeichnis, Teilnahme an Zwischenprüfungen/ schriftliche Ausbildungsnachweise, Ende der Ausbildungszeit in spätestens zwei Monaten. Alternativ: nach Ausbildung in Berufsschule wenn Rechtsverordnung der Landesregierung in Einvernehmen mit dem Landesausschuss für Berufsbildung vorliegt (Prüfung geht dann im ganzen Bundesgebiet).
# In Ausnahmefällen geht vorzeitige Prüfung bei entsprechenden Leistungen
# Externenzulassung, wenn mindestens das 1,5fache der Ausbildungszeit in einen entsprechenden Beruf gearbeitet bzw. in ähnlichen Beruf ausgebildet wurde (z.B. nach Abschluss zweijähriger Ausbildung, kann Abschluss der Dreijährigen nach Berufstätigkeit nachgeholt werden); Soldaten (nach Bescheinigung des Bundesverteidigungsministeriums).
# Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit kann nach Anhörung BIBB-Hauptausschuss im Ausland erworbene Zeugnisse gleichstellen.
# Seit 2005 geht gestreckte Abschlussprüfung (Teil 1 der Prüfung ersetzt bisherige Zwischenprüfung, die nicht gewertet wurde).
# Berufsschulleistungen werden nach wie vor nicht abgeprüft. Prüfungsausschuss kann lediglich zur Beurteilung eine Stellungnahme Dritter, d.h. z.B. der Lehrer, einholen.
# Nach Prüfung gibt es Zeugnis; auch in Englisch und Französisch auf Antrag und ohne Kosten für Prüfling.
# Im Prüfungsausschuss sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Berufsschullehrer. Zulassungsvoraussetzungen (Entscheidung liegt bei zuständiger Stelle (diese entscheidet auch über Prüfungsordnung), bei Ablehnung kommt es zum Prüfungsausschuss): Eintrag ins Verzeichnis, Teilnahme an Zwischenprüfungen/ schriftliche Ausbildungsnachweise, Ende der Ausbildungszeit in spätestens zwei Monaten. Alternativ: nach Ausbildung in Berufsschule wenn Rechtsverordnung der Landesregierung in Einvernehmen mit dem Landesausschuss für Berufsbildung vorliegt (Prüfung geht dann im ganzen Bundesgebiet).
# In Ausnahmefällen geht vorzeitige Prüfung bei entsprechenden Leistungen
# Externenzulassung, wenn mindestens das 1,5fache der Ausbildungszeit in einen entsprechenden Beruf gearbeitet bzw. in ähnlichen Beruf ausgebildet wurde (z.B. nach Abschluss zweijähriger Ausbildung, kann Abschluss der Dreijährigen nach Berufstätigkeit nachgeholt werden); Soldaten (nach Bescheinigung des Bundesverteidigungsministeriums).
# Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit kann nach Anhörung BIBB-Hauptausschuss im Ausland erworbene Zeugnisse gleichstellen.
Beschreibe die Ordnungspolitik in der beruflichen Bildung hinsichtlich Regelung und Überwachung, Fortbildungs- und Umschulungsordnungen sowie Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Regelung und Überwachung:
Berufsbildungsgesetz regelt zuständige Stelle; im Regelfall Berufskammern. Hauptaufgabe ist Überwachung und Förderung der beruflichen Bildung; insbesondere durch: Prüfen der Eignung von Ausbilder und Ausbildungsstätte, Prüfungsdurchführung und -zulassung, Eintragen/Ändern/Löschen von Ausbildungsverträgen (Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse = Lehrlingsrolle), Beratung, Erlass von Rechtsvorschriften z.B. Prüfungsordnung. Zur Überwachung/ Beratung werden Berater eingesetzt.
Fortbildungs- und Umschulungsordnungen
Berufliche Fortbildung = Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung; Umschulung = neues Tätigkeitsfeld. Regelungen hierzu von zuständiger Stelle, falls bundesweit keine Initiative oder bundesweit durch Rechtsverordnung. (Fortbildungsordnung des BMWA; BMBF mit BIBB Hauptausschuss). Umschulungsregelungen sind weitgehend identisch.
(beinhaltet Bezeichnung des Abschluss, Prüfungsziel + -inhalt, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsverfahren)
Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Grundlage wurde mit Ausbildungsplatzförderungsgesetz geschaffen; seit 2005 ins BBiG integriert. Ziel der Berufsbildungsplanung ist für ein quantitativ und qualitativ ausreichendes Angebot zu sorgen und möglichst optimale Nutzung. Wesentliches Instrument ist Berufsbildungsbericht (seit 1977). Grundlage ist Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes, unterstützt vom BIBB und von der BA. Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung, Implementierung Forschungsergebnisse in der Praxis, d.h. Grundlagen klären, inländische, europäische, internationale Entwicklungen beobachten, Anforderungen ermitteln, Weiterentwicklung vorbereiten. Bisher waren vor allem Modellversuche ein wichtiges Instrument
Berufsbildungsgesetz regelt zuständige Stelle; im Regelfall Berufskammern. Hauptaufgabe ist Überwachung und Förderung der beruflichen Bildung; insbesondere durch: Prüfen der Eignung von Ausbilder und Ausbildungsstätte, Prüfungsdurchführung und -zulassung, Eintragen/Ändern/Löschen von Ausbildungsverträgen (Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse = Lehrlingsrolle), Beratung, Erlass von Rechtsvorschriften z.B. Prüfungsordnung. Zur Überwachung/ Beratung werden Berater eingesetzt.
Fortbildungs- und Umschulungsordnungen
Berufliche Fortbildung = Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung; Umschulung = neues Tätigkeitsfeld. Regelungen hierzu von zuständiger Stelle, falls bundesweit keine Initiative oder bundesweit durch Rechtsverordnung. (Fortbildungsordnung des BMWA; BMBF mit BIBB Hauptausschuss). Umschulungsregelungen sind weitgehend identisch.
(beinhaltet Bezeichnung des Abschluss, Prüfungsziel + -inhalt, Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsverfahren)
Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Grundlage wurde mit Ausbildungsplatzförderungsgesetz geschaffen; seit 2005 ins BBiG integriert. Ziel der Berufsbildungsplanung ist für ein quantitativ und qualitativ ausreichendes Angebot zu sorgen und möglichst optimale Nutzung. Wesentliches Instrument ist Berufsbildungsbericht (seit 1977). Grundlage ist Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes, unterstützt vom BIBB und von der BA. Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung, Implementierung Forschungsergebnisse in der Praxis, d.h. Grundlagen klären, inländische, europäische, internationale Entwicklungen beobachten, Anforderungen ermitteln, Weiterentwicklung vorbereiten. Bisher waren vor allem Modellversuche ein wichtiges Instrument
Beschreiben sie in der Ordnungspolitik der beruflichen Bildung die bestehenden korporatistischen Ausschüsse und Institutionen
Bundesebene: Akteure: Hauptausschuss im BIBB
Zusammensetzung: Beauftragte der AN, AG; Bund, Länder = Vier – Bänke – Prinzip; sowie in beratender Funktion:
○ 1 Beauftragter der Bundesagentur für Arbeit und 1 Beauftragter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände
Aufgaben: Mitarbeit an AO, Beratungsfunktion an die Bundesregierung in Fragen der Berufsausbildung, Gibt Empfehlungen zur Anwendung des BBiG, beschließt jährliches Forschungsprogramm
Landesebene Akteure: Landesausschuss für Berufsbildung
Zusammensetzung: Beauftragte der AG, AN und oberste Landesbehörden
Aufgaben: Berät die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung, Fördert die Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Bildung, Berücksichtigung der Qualität der beruflichen Bildung bei Neuordnung (und Weiterentwicklung des Schulwesens)
Kammerebene (=zuständige Stellen auf Regionalebene)
Akteure: zuständige Stelle + Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle + Prüfungsausschuss
Zusammensetzung des Berufsbildungsausschusses: 6 AN + AG – Beauftragte sowie 6 Lehrer an berufsbildenden Schulen (eingeschränktes Stimmrecht)
Aufgaben: Berufsbildungsausschuss: v.d. zuständigen Stelle zu erlassenden Rechtsvorschriften (Prüfungsordnung, Eignung der Ausbildungsstätte, Anrechnung von Vorbildung auf Ausbildungszeit), muss in wichtigen Angelegenheiten zur Berufsausbildung unterrichtet und gehört werden, zuständige Stelle: Überwachung und Förderung der Berufsbildung in betrieblichen Ausbildungsstätten durch Beratung von Betrieben und Verlängerung der Ausbildungszeit über die Zulassung zur Abschlussprüfung, Feststellung und Überwachung der persönlichen und fachlichen Eignung des Auszubildenden (Ausbilders) und Eignung der Ausbildungsstätte, Organisation und Durchführung von Prüfungen, Ausstellung von Facharbeiter und Gesellenbrief
Zusammensetzung: Beauftragte der AN, AG; Bund, Länder = Vier – Bänke – Prinzip; sowie in beratender Funktion:
○ 1 Beauftragter der Bundesagentur für Arbeit und 1 Beauftragter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände
Aufgaben: Mitarbeit an AO, Beratungsfunktion an die Bundesregierung in Fragen der Berufsausbildung, Gibt Empfehlungen zur Anwendung des BBiG, beschließt jährliches Forschungsprogramm
Landesebene Akteure: Landesausschuss für Berufsbildung
Zusammensetzung: Beauftragte der AG, AN und oberste Landesbehörden
Aufgaben: Berät die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung, Fördert die Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Bildung, Berücksichtigung der Qualität der beruflichen Bildung bei Neuordnung (und Weiterentwicklung des Schulwesens)
Kammerebene (=zuständige Stellen auf Regionalebene)
Akteure: zuständige Stelle + Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle + Prüfungsausschuss
Zusammensetzung des Berufsbildungsausschusses: 6 AN + AG – Beauftragte sowie 6 Lehrer an berufsbildenden Schulen (eingeschränktes Stimmrecht)
Aufgaben: Berufsbildungsausschuss: v.d. zuständigen Stelle zu erlassenden Rechtsvorschriften (Prüfungsordnung, Eignung der Ausbildungsstätte, Anrechnung von Vorbildung auf Ausbildungszeit), muss in wichtigen Angelegenheiten zur Berufsausbildung unterrichtet und gehört werden, zuständige Stelle: Überwachung und Förderung der Berufsbildung in betrieblichen Ausbildungsstätten durch Beratung von Betrieben und Verlängerung der Ausbildungszeit über die Zulassung zur Abschlussprüfung, Feststellung und Überwachung der persönlichen und fachlichen Eignung des Auszubildenden (Ausbilders) und Eignung der Ausbildungsstätte, Organisation und Durchführung von Prüfungen, Ausstellung von Facharbeiter und Gesellenbrief
Beschreibe die wesentlichen Aspekte des Berufsausbildungsverhältnisses
# Grundlage ist eine vertragliche Übereinkunft zwischen Ausbildenden (stellt ein; kann auch Verbund sein) und Auszubildenden.
# Es gilt Vertragsfreiheit. Aber: Bei Vertragsinhalten müssen Grundsätze des Rechts; insbesondere BBiG, Jugendarbeitsschutzgesetz beachtet werden. Hinzu kommen Tarifverträge, Ausbildungsordnung.
# Ausbildungsverhältnis gilt als Arbeitsverhältnis der besonderen Art, d.h. Azubi verfügt über Schutzrechte des BBiG und des Arbeitsrechts (z.B. Gleichbehandlung)
# Bei Ausbildungsverhältnis ist Vertrag zwingend (mindestens: Art, Gliederung, Ziel der Ausbildung, Beginn/Dauer, Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte, tägliche Ausbildungszeit, Dauer der Probezeit (1-4 Monate), Vergütung, Urlaub, Kündigungsbedingungen, Verweis auf Tarifverträge + Betriebsvereinbarungen
→ BBiG definiert bestimmte „nichtige Vereinbarungen“, z.B. Bleibeverpflichtung (nur in letzten 6 Monaten möglich)
# Abweichung bei festgelegter Ausbildungszeit ist möglich. Verkürzung durch Anrechnung (entscheiden Länder) oder bei entsprechenden Leistungen (Antrag von Azubi und Ausbildender), geht auch als Verkürzung tägliche Arbeitszeit → Teilzeitausbildung, Verlängerung bei Antrag von Azubi (z.B. wegen längerer Krankeheit).
# Kündigung muss schriftlich und (nach Probezeit) unter Angaben von Gründen erfolgen. Während Probezeit geht sofortige Kündigung; danach ist ordentliche (d.h. fristgerechte) Kündigung durch Ausbildenden nicht mehr möglich (erheblich besserer Schutz für Azubi als im Arbeitsrecht), d.h. Kündigung nur außerordentlich (aus wichtigem Grund), insbesondere Verletzung vertraglicher Pflichten (dürfen höchsten 2 Wochen zurückliegen). Azubi kann ordentlich kündigen, wenn Berufsausbildung aufgegeben oder neue Berufsausbildung begonnen wird.
# Andere Vertragsverhältnisse: Bei Kurzausbildung (z.B. Praktika, Volontariat) ist ebenfalls Berufsausbildungsverhältnis anzunehmen, aber kürzere gesetzliche Probezeit, ohne Vertragsniederschrift, ohne Möglichkeit, Schadensersatz bei vorzeitiger Lösung zu verlangen.
# Es gilt Vertragsfreiheit. Aber: Bei Vertragsinhalten müssen Grundsätze des Rechts; insbesondere BBiG, Jugendarbeitsschutzgesetz beachtet werden. Hinzu kommen Tarifverträge, Ausbildungsordnung.
# Ausbildungsverhältnis gilt als Arbeitsverhältnis der besonderen Art, d.h. Azubi verfügt über Schutzrechte des BBiG und des Arbeitsrechts (z.B. Gleichbehandlung)
# Bei Ausbildungsverhältnis ist Vertrag zwingend (mindestens: Art, Gliederung, Ziel der Ausbildung, Beginn/Dauer, Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte, tägliche Ausbildungszeit, Dauer der Probezeit (1-4 Monate), Vergütung, Urlaub, Kündigungsbedingungen, Verweis auf Tarifverträge + Betriebsvereinbarungen
→ BBiG definiert bestimmte „nichtige Vereinbarungen“, z.B. Bleibeverpflichtung (nur in letzten 6 Monaten möglich)
# Abweichung bei festgelegter Ausbildungszeit ist möglich. Verkürzung durch Anrechnung (entscheiden Länder) oder bei entsprechenden Leistungen (Antrag von Azubi und Ausbildender), geht auch als Verkürzung tägliche Arbeitszeit → Teilzeitausbildung, Verlängerung bei Antrag von Azubi (z.B. wegen längerer Krankeheit).
# Kündigung muss schriftlich und (nach Probezeit) unter Angaben von Gründen erfolgen. Während Probezeit geht sofortige Kündigung; danach ist ordentliche (d.h. fristgerechte) Kündigung durch Ausbildenden nicht mehr möglich (erheblich besserer Schutz für Azubi als im Arbeitsrecht), d.h. Kündigung nur außerordentlich (aus wichtigem Grund), insbesondere Verletzung vertraglicher Pflichten (dürfen höchsten 2 Wochen zurückliegen). Azubi kann ordentlich kündigen, wenn Berufsausbildung aufgegeben oder neue Berufsausbildung begonnen wird.
# Andere Vertragsverhältnisse: Bei Kurzausbildung (z.B. Praktika, Volontariat) ist ebenfalls Berufsausbildungsverhältnis anzunehmen, aber kürzere gesetzliche Probezeit, ohne Vertragsniederschrift, ohne Möglichkeit, Schadensersatz bei vorzeitiger Lösung zu verlangen.
Beschreibe bezüglich des Berufsausbildungsverhältnisses die Rechte und Pflichten von Ausbildenden und des Auszubildenden
Pflichten des Ausbildenden:
# Ausbildungspflicht (vollständig + geordnet); Bestellung von Ausbildern möglich
# kostenlose Bereitstellung der Ausbildungsmittel (Ausnahme: in der Berufsschule)
# Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch, Anhaltung zum Führen der Ausbildungsnachweise
# Charakterliche Förderung
# Übergabe angemessener Aufgaben (insbesondere keine Hilfs- und Nebenarbeiten)
# Zeugniserteilung (≠ Abschlusszeugnis)
# Ausbildungsvergütung (gilt als Hilfe zum Lebensunterhalt und weniger als Entgelt, muss fortgezahlt werden z.B. auch bei Blockbesuch Berufsschule
Pflichten des Auszubildenden:
# Lernpflicht (aktive Mitwirkung in der Berufsausbildung)
# Sorgfaltspflicht
# Teilnahmepflicht an Prüfungen, Berufsschule, Maßnahmen außerhalb (wenn Freistellung)
# Weisungsgebundenheit
# Verschwiegenheitspflicht
Ausbildender kann für Pflichtverletzungen haftbar gemacht werden (z.B. Nicht-Bestehen der Abschlussprüfung); bei Mangel an Ausbildungsfähigkeit hat Azubi Recht zur sofortigen Kündigung
# Ausbildungspflicht (vollständig + geordnet); Bestellung von Ausbildern möglich
# kostenlose Bereitstellung der Ausbildungsmittel (Ausnahme: in der Berufsschule)
# Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch, Anhaltung zum Führen der Ausbildungsnachweise
# Charakterliche Förderung
# Übergabe angemessener Aufgaben (insbesondere keine Hilfs- und Nebenarbeiten)
# Zeugniserteilung (≠ Abschlusszeugnis)
# Ausbildungsvergütung (gilt als Hilfe zum Lebensunterhalt und weniger als Entgelt, muss fortgezahlt werden z.B. auch bei Blockbesuch Berufsschule
Pflichten des Auszubildenden:
# Lernpflicht (aktive Mitwirkung in der Berufsausbildung)
# Sorgfaltspflicht
# Teilnahmepflicht an Prüfungen, Berufsschule, Maßnahmen außerhalb (wenn Freistellung)
# Weisungsgebundenheit
# Verschwiegenheitspflicht
Ausbildender kann für Pflichtverletzungen haftbar gemacht werden (z.B. Nicht-Bestehen der Abschlussprüfung); bei Mangel an Ausbildungsfähigkeit hat Azubi Recht zur sofortigen Kündigung
Beschreibe die wesentlichen drei Institutionen des kollektiven Arbeitsrechts
(1) Betriebsrat: gesetzliches (Betriebsverfassungsgesetz) Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen. Wahlberechtigt sind über 18jährige Beschäftigte im Betrieb; Wählbar sind sie, wenn mindestens 6 Monate im Betrieb. Da Azubis auch als Beschäftigte gelten, ist Betriebsrat auch für sie zuständig. Wichtige Aufgaben sind Mitwirkung bei Personalplanung und Beschäftigungssicherung (hier auch Initiativrecht). Unter Mitspracherechte in personellen Angelegenheiten sind auch Mitwirkung in beruflicher Bildung integriert; insbesondere Recht auf Widerspruch gegen Ausbilder und Vorschlag von Beschäftigten zur Weiterbildung. → für Azubi vor allem wichtig, da Überprüfung der Einhaltung der Verpflichtungen.
(2) Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV): (bei mindestens 5 Jugendlichen/Azubis) Interessen der Arbeitnehmer unter 18 und der Auszubildenden bis 25 Jahre. Wählbar sind alle bis 25 (ohne Betriebratsmitglieder). Rechte sind vergleichbar mit Rechte Betriebsrat. Wichtigster Verhandlungspartner ist Betriebsrat; nicht Arbeitgeber.
Tarifvertragsrecht legt fest, dass Betriebsratsmitglieder Kündigungsschutz haben; Azubis haben Rechtsanspruch auf Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
(3) Tarifvertragsrecht: Grundlage ist Tarifvertragsgesetz. Regelt Rechte und Pflichten der Tarifvertragsparteien (Arbeitgeberverbände bzw. einzelner Betrieb und Gewerkschaften). Insbesondere Vereinbarungen zur Lohnhöhe und sonstigen Arbeitsbedingungen (Manteltarifvertrag). Geltungsbereich erstreckt sich auf Mitglieder der Verbände; BMAS kann Allgemeinverbindlichkeitserklärung vornehmen. Tarifverträge beinhalten auch Bestimmungen zur Ausbildungsförderung (Einstellung von Azubis; Übernahme nach Ausbildung) und Regelungen zur betrieblichen Weiterbildung, wobei Wirkung umstritten ist.
(2) Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV): (bei mindestens 5 Jugendlichen/Azubis) Interessen der Arbeitnehmer unter 18 und der Auszubildenden bis 25 Jahre. Wählbar sind alle bis 25 (ohne Betriebratsmitglieder). Rechte sind vergleichbar mit Rechte Betriebsrat. Wichtigster Verhandlungspartner ist Betriebsrat; nicht Arbeitgeber.
Tarifvertragsrecht legt fest, dass Betriebsratsmitglieder Kündigungsschutz haben; Azubis haben Rechtsanspruch auf Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
(3) Tarifvertragsrecht: Grundlage ist Tarifvertragsgesetz. Regelt Rechte und Pflichten der Tarifvertragsparteien (Arbeitgeberverbände bzw. einzelner Betrieb und Gewerkschaften). Insbesondere Vereinbarungen zur Lohnhöhe und sonstigen Arbeitsbedingungen (Manteltarifvertrag). Geltungsbereich erstreckt sich auf Mitglieder der Verbände; BMAS kann Allgemeinverbindlichkeitserklärung vornehmen. Tarifverträge beinhalten auch Bestimmungen zur Ausbildungsförderung (Einstellung von Azubis; Übernahme nach Ausbildung) und Regelungen zur betrieblichen Weiterbildung, wobei Wirkung umstritten ist.
Wie entwickelte sich die Arbeitsförderung?
# Beginn war 1927: Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAG) → Anspruch auf Unterstützung durch Pflichtversicherung. Ziel ist vorrangig Absicherung der Betroffenen.
# Weiterentwicklung und 1969 Verabschiedung Arbeitsförderungsgesetz (AFG)
Ziele: Vermeidung/ Verkürzung von Arbeitslosigkeit durch aktive Arbeitsmarktpolitik → hoher Beschäftigungsstand, Verbesserung der Beschäftigtenstruktur, Wirtschaftswachstum durch berufliche Bildung.
# 1998 erste Abstriche; Integration in SGB III: Wandel hin zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik (es gibt Arbeitsplätze; Individuen sollen befähigt werden, diese zu finden. Verstärkung dieser Tendenz durch Hartz-Gesetze: Hartz I (2003): Bildungsgutscheine, Personal Service Agenturen; Hartz II (2003): Einrichtung von Job Centern; Hartz III (2004): Aus Arbeitsämtern werden Agenturen; Hartz IV (2005): Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.; Ein-Euro-Jobs
→ Leitmotiv ist Konzept des aktivierenden Sozialstaats; Fördern und Fordern.
Fazit Veränderungen: Verbesserung Qualität/ Schnelligkeit Vermittlungsprozess; Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten, Weiterentwicklung aktivierender Ansatz, Abbau von Bürokratie, Vereinfachung des Leistungsrechts, Zusammenführung arbeitsmarktpolitischer Instrumente, Umbau der BA
# Weiterentwicklung und 1969 Verabschiedung Arbeitsförderungsgesetz (AFG)
Ziele: Vermeidung/ Verkürzung von Arbeitslosigkeit durch aktive Arbeitsmarktpolitik → hoher Beschäftigungsstand, Verbesserung der Beschäftigtenstruktur, Wirtschaftswachstum durch berufliche Bildung.
# 1998 erste Abstriche; Integration in SGB III: Wandel hin zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik (es gibt Arbeitsplätze; Individuen sollen befähigt werden, diese zu finden. Verstärkung dieser Tendenz durch Hartz-Gesetze: Hartz I (2003): Bildungsgutscheine, Personal Service Agenturen; Hartz II (2003): Einrichtung von Job Centern; Hartz III (2004): Aus Arbeitsämtern werden Agenturen; Hartz IV (2005): Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.; Ein-Euro-Jobs
→ Leitmotiv ist Konzept des aktivierenden Sozialstaats; Fördern und Fordern.
Fazit Veränderungen: Verbesserung Qualität/ Schnelligkeit Vermittlungsprozess; Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten, Weiterentwicklung aktivierender Ansatz, Abbau von Bürokratie, Vereinfachung des Leistungsrechts, Zusammenführung arbeitsmarktpolitischer Instrumente, Umbau der BA
Was sind die wesentlichen Leistungen und Instrumente der Arbeitsförderung für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Träger?
Leistungen für Arbeitnehmer: Berufsberatung/ Ausbildungs-, Arbeitsvermittlung; Trainingsmaßnahmen, Mobilitätshilfen und Arbeitnehmerhilfe zur Möglichkeit Aufnahme Beschäftigung, Überbrückungsgeld/ Existenzgründungszuschuss bei Selbstständigkeit, Förderung Berufsausbildung/ berufsvorbereitender Bildungsmaßnahme, Förderung beruflicher Weiterbildung, Leistungen für behinderte Menschen
Leistungen für Arbeitgeber: Arbeitsmarktberatung, Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung, zum Teil Zuschüsse zu Entgelt
Leistungen für Träger: Zuschüsse für Maßnahmen und Bildungsprogramme unterschiedlichster Form
Förderung Behinderter umfasst allgemeine Leistungen (arbeitsmarktpolitische Ermessens- und Pflichtleistungen; insbesondere Förderung von Aus- und Weiterbildung) und besondere Leistungen (Pflichtleistungen; nur dann wenn durch allgemeine Leistungen keine Teilhabe erreicht werden kann.)
BA bietet Jugendlichen / Erwachsenen Berufsorientierung und Berufsberatung
Leistungen für Arbeitgeber: Arbeitsmarktberatung, Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung, zum Teil Zuschüsse zu Entgelt
Leistungen für Träger: Zuschüsse für Maßnahmen und Bildungsprogramme unterschiedlichster Form
Förderung Behinderter umfasst allgemeine Leistungen (arbeitsmarktpolitische Ermessens- und Pflichtleistungen; insbesondere Förderung von Aus- und Weiterbildung) und besondere Leistungen (Pflichtleistungen; nur dann wenn durch allgemeine Leistungen keine Teilhabe erreicht werden kann.)
BA bietet Jugendlichen / Erwachsenen Berufsorientierung und Berufsberatung
Beschreibe das Instrument der Berufsausbildungs- und Weiterbildungsförderung sowie die möglichen Angebote zur Integration benachteiligter Jugendlicher
Berufsausbildungsförderung: für Auszubildende die auswärts wohnen und Geld nicht aufbringen können, wird als Zuschuss Berufsausbildungsbeihilfe gezahlt
Weiterbildungsförderung = Ermessensleistung im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
→ Übernahme der Weiterbildungskosten für Arbeitnehmer/ Arbeitslose
Seit 2003: Bildungsgutschein → eigenständige Auswahl aus Trägerangeboten
Maßnahme und Träger muss zugelassen sein. Zulassung erfolgt durch „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung zur Weiterbildung“ (AZWV) → wird durch private Zertifizierungsagenturen („fachkundige Stelle“) erledigt, die sowohl Maßnahme als auch Träger prüfen. Ergebnis soll mehr Qualität sein.
Problem: Eingliederungsbilanz gilt als eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale → Benachteiligung für Langzeitarbeitslose
Instrumente zur Integration Jugendlicher: Aktivierungshilfen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Außerbetriebliche Ausbildung nach dem SGB VIII, ausbildungsbegleitende Hilfen, Übergangshilfen
Wichtig vor allem bei Benachteiligtenförderung → mit sozialpädagogischer Begleitung; sowohl außerbetriebliche Ausbildung bei Träger der Benachteiligtenförderung (Voraussetzung ist mindestens sechsmonatiger Besuch einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme) als auch ausbildungsbegleitende Hilfen. Grundlage ist Kompetenzansatz (nicht von Schwächen, sondern von Stärken der Jugendlichen ausgehen.
Weiterbildungsförderung = Ermessensleistung im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
→ Übernahme der Weiterbildungskosten für Arbeitnehmer/ Arbeitslose
Seit 2003: Bildungsgutschein → eigenständige Auswahl aus Trägerangeboten
Maßnahme und Träger muss zugelassen sein. Zulassung erfolgt durch „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung zur Weiterbildung“ (AZWV) → wird durch private Zertifizierungsagenturen („fachkundige Stelle“) erledigt, die sowohl Maßnahme als auch Träger prüfen. Ergebnis soll mehr Qualität sein.
Problem: Eingliederungsbilanz gilt als eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale → Benachteiligung für Langzeitarbeitslose
Instrumente zur Integration Jugendlicher: Aktivierungshilfen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Außerbetriebliche Ausbildung nach dem SGB VIII, ausbildungsbegleitende Hilfen, Übergangshilfen
Wichtig vor allem bei Benachteiligtenförderung → mit sozialpädagogischer Begleitung; sowohl außerbetriebliche Ausbildung bei Träger der Benachteiligtenförderung (Voraussetzung ist mindestens sechsmonatiger Besuch einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme) als auch ausbildungsbegleitende Hilfen. Grundlage ist Kompetenzansatz (nicht von Schwächen, sondern von Stärken der Jugendlichen ausgehen.
Nenne und beschreibe die beiden zentralen Instrumente, die den Zugang zur Erforschung von Europäisierungsprozessen bieten
(1) Modernisierungstheorien: ermöglichen vergleichende Untersuchung der Entwicklung und stellen Orientierungslinie dar.
Kern von Modernisierungstheorien: Entwicklung von der traditionellen Agrargesellschaft hin zur modernen Industriegesellschadt, was nur teilweise steuerbar war (Rokkan/ Flora), d.h. soziologische (nicht historisierende – auf den jeweils einzelnen Nationalstaat bezogene) Sichtweise.
Vorteile sind: Prozess, d.h. nicht nur Vergangenheit/ Gegenwart, sondern auch Zukunft; berücksichtigt sowohl intendierte als auch nicht-intendierte Folgen des Handelns; Leitbild der modernen Industriegesellschaft umfasst mehrerer Aspekte; Konzentration auf unterschiedliche Subsysteme (z.B. auch Bildung) ist möglich, einheitliche Entwicklungstendenz, aber strukturelle Ungleichzeitigkeit.
(2) Sozialstrukturanalyse ist empirisches Instrument mit dem notwendige Strukturdaten gewonnen werden können
Sozialstruktur ist a) Gesamtheit der sozialen Beziehungsmuster/ Regelsysteme und b) Klassen- und Schichtungsstrukturen, soziale Ungleichheit und Herrschaftsordnung
Wichtige Indikatoren nach Hradil/ Immerfall u.a. Durchsetzung von Markt- und Geldwirtschaft, zunehmende Arbeitsteilung, wachsende Produktivität, Einrichtung von Massenbildungssystemen, Steigerung der Mobilität, wohlfahrtsstaatliche Absicherung von Standardrisiken wie Krankheit, Alter, Einrichtung demokratischer Institutionen.
Kern von Modernisierungstheorien: Entwicklung von der traditionellen Agrargesellschaft hin zur modernen Industriegesellschadt, was nur teilweise steuerbar war (Rokkan/ Flora), d.h. soziologische (nicht historisierende – auf den jeweils einzelnen Nationalstaat bezogene) Sichtweise.
Vorteile sind: Prozess, d.h. nicht nur Vergangenheit/ Gegenwart, sondern auch Zukunft; berücksichtigt sowohl intendierte als auch nicht-intendierte Folgen des Handelns; Leitbild der modernen Industriegesellschaft umfasst mehrerer Aspekte; Konzentration auf unterschiedliche Subsysteme (z.B. auch Bildung) ist möglich, einheitliche Entwicklungstendenz, aber strukturelle Ungleichzeitigkeit.
(2) Sozialstrukturanalyse ist empirisches Instrument mit dem notwendige Strukturdaten gewonnen werden können
Sozialstruktur ist a) Gesamtheit der sozialen Beziehungsmuster/ Regelsysteme und b) Klassen- und Schichtungsstrukturen, soziale Ungleichheit und Herrschaftsordnung
Wichtige Indikatoren nach Hradil/ Immerfall u.a. Durchsetzung von Markt- und Geldwirtschaft, zunehmende Arbeitsteilung, wachsende Produktivität, Einrichtung von Massenbildungssystemen, Steigerung der Mobilität, wohlfahrtsstaatliche Absicherung von Standardrisiken wie Krankheit, Alter, Einrichtung demokratischer Institutionen.
Nenne fünf industriegesellschaftlich charakteristische Entwicklungen, die die These stützen, dass der europäische Integrationsprozess nicht stärker durch divergierende nationalstaatliche Interessen, sondern durch strukturelle Konvergenz geprägt ist
Wertewandel Inglehart: Silent Revolution → von materialistischen zu postmaterialistischen Werten, wachsende Pluralisierung von Lebensstilen und Individualisierung
demographische Entwicklung und Familienstrukturen: Geburtenrate sinkt und klassische Familie ist auf dem Rückzug, Haushalte werden kleiner
Arbeit und Erwerbstätigkeit: Erwerbsquote stieg an, mehr Chancengleichheit für Frauen
Prozess der Tertiärisierung und Übergang zur Wissensgesellschaft: Fourastié: sektorale Entwicklung der Volkswirtschaften ist Indikator für gesamtgesellschaftliche Entwicklung; Agrarisch, Industriell, Tertiär → Bildung wird immer wichtiger (Bell: axiales Prinzip; entscheidend ist nicht Produktion von Gütern, sondern von Wissen)
Bildungsexpansion europaweit Trend zu höheren Bildungsabschlüssen; Ausbau des sekundären und tertiären Bildungssektors
demographische Entwicklung und Familienstrukturen: Geburtenrate sinkt und klassische Familie ist auf dem Rückzug, Haushalte werden kleiner
Arbeit und Erwerbstätigkeit: Erwerbsquote stieg an, mehr Chancengleichheit für Frauen
Prozess der Tertiärisierung und Übergang zur Wissensgesellschaft: Fourastié: sektorale Entwicklung der Volkswirtschaften ist Indikator für gesamtgesellschaftliche Entwicklung; Agrarisch, Industriell, Tertiär → Bildung wird immer wichtiger (Bell: axiales Prinzip; entscheidend ist nicht Produktion von Gütern, sondern von Wissen)
Bildungsexpansion europaweit Trend zu höheren Bildungsabschlüssen; Ausbau des sekundären und tertiären Bildungssektors
Nenne drei Forschungsansätze, die in der europäischen Bildungspolitik die diplomatische Fassung: „Einheit durch die Vielfalt“ nahelegen
# Georg: Internationalisierung der Berufsbildungsdebatte, da alle Länder vor ähnlichen Herausforderungen stehen (Bildung wird zunehmend als Humankapital verstanden), aber zugleich ist Bildungssystem Resultat komplexer historischer Entwicklungsprozesse, d.h. große Differenz
# Müller/ Steinmann/ Schneider: Sonderrolle der beruflichen Bildung durch Komplexität und doppelte Schnittstelle (allgemeine Bildung/ Beschäftigungssystem) führt zu deutlichen nationalen Trennlinien
→ Makroebene Gemeinsamkeiten; Mikro- und Mesoebene: Unterschiede → beides muss erforscht werden.
# Harney/ Kissmann: Europa als Umwelt der beruflichen Ausbildung in Deutschland
→ Nationalstaatliche Bildungssysteme werden mit dem europäischen Anspruch der Grenzüberwindung konfrontiert
EU-Politik ist vor diesem Hintergrund nicht kohärent, sondern eher Bauchladensortiment. Anreiz zur Etablierung einer europäischen Dimension erfolgt nicht zuletzt aufgrund Hoffnung auf finanzielle Förderprogramme.
# Müller/ Steinmann/ Schneider: Sonderrolle der beruflichen Bildung durch Komplexität und doppelte Schnittstelle (allgemeine Bildung/ Beschäftigungssystem) führt zu deutlichen nationalen Trennlinien
→ Makroebene Gemeinsamkeiten; Mikro- und Mesoebene: Unterschiede → beides muss erforscht werden.
# Harney/ Kissmann: Europa als Umwelt der beruflichen Ausbildung in Deutschland
→ Nationalstaatliche Bildungssysteme werden mit dem europäischen Anspruch der Grenzüberwindung konfrontiert
EU-Politik ist vor diesem Hintergrund nicht kohärent, sondern eher Bauchladensortiment. Anreiz zur Etablierung einer europäischen Dimension erfolgt nicht zuletzt aufgrund Hoffnung auf finanzielle Förderprogramme.
Nenne die wesentlichen historischen Etappen auf dem Weg zur Bildung der EU
Es gilt von Beginn an Primat ökonomischer Zielsetzungen
# 1950: Schumann-Plan: realisiert
# 1952 mit der Monatanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl)
# 1957: Euratom und Römische Verträge zur Gründung EWG
→ inkrementelles Recht (ursprüngliche Vertragsgrundlage kann nicht beseitigt werden)
# 1986: Einheitliche Europäische Akte → Einführung eines Europäischen Binnenmarktes bis 1993
# 1993: Maastrichter Verträge: Europäische Union → bestehend aus den Säulen der Verträge, GASP, Inneres und Justiz
Bildungspolitik erhält hier deutliche Aufwertung, da nun auch allgemeine Bildung aufgenommen wird
# 1997: Vertrag von Amsterdam → Vier Freiheiten (Kapital, Waren, Dienstleistungen, Personen)
# 2003: Vertrag von Nizza → Funktionsfähigkeit nach Osterweiterung erhalten
# 2004 Europäische Verfassung, die durch Volksabstimmungen scheitert →
# 2007: EU-Reformvertrag
Zentrale Änderung: doppelte Mehrheit bei Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat reicht aus, verkleinerte Kommission, EU-Grundrechtscharta wird eingebunden, Europäische Rat wird EU-Organ und erhält ständigen Ratspräsident, Stärkung der nationalen Parlamente zur Subsidiaritätskontrolle
# 1950: Schumann-Plan: realisiert
# 1952 mit der Monatanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl)
# 1957: Euratom und Römische Verträge zur Gründung EWG
→ inkrementelles Recht (ursprüngliche Vertragsgrundlage kann nicht beseitigt werden)
# 1986: Einheitliche Europäische Akte → Einführung eines Europäischen Binnenmarktes bis 1993
# 1993: Maastrichter Verträge: Europäische Union → bestehend aus den Säulen der Verträge, GASP, Inneres und Justiz
Bildungspolitik erhält hier deutliche Aufwertung, da nun auch allgemeine Bildung aufgenommen wird
# 1997: Vertrag von Amsterdam → Vier Freiheiten (Kapital, Waren, Dienstleistungen, Personen)
# 2003: Vertrag von Nizza → Funktionsfähigkeit nach Osterweiterung erhalten
# 2004 Europäische Verfassung, die durch Volksabstimmungen scheitert →
# 2007: EU-Reformvertrag
Zentrale Änderung: doppelte Mehrheit bei Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat reicht aus, verkleinerte Kommission, EU-Grundrechtscharta wird eingebunden, Europäische Rat wird EU-Organ und erhält ständigen Ratspräsident, Stärkung der nationalen Parlamente zur Subsidiaritätskontrolle
Erläutere den Reczsrahmen und die Organe der EU
Rechtsrahmen:
# primäres Gemeinschaftsrecht (Verträge) (verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen)
sekundäres Gemeinschaftsrecht (Richtlinien, Verordnungen, Empfehlungen)
# Erklärungen der Gemeinschaftsorgane der EU (weiche Rechtsvorschriften ohne Verbindlichkeit) (Entschließungen, Erklärungen, Aktionsprogramme, Empfehlungen)
# ergänzende Rechtssprechung des EuGH (vor allem wichtige Urteile in den 80er Jahren → keine feste Unterscheidung zwischen allgemeiner/ beruflicher Bildung)
Dabei: Dynamische Auslegung des EG-Rechts: Möglich ist nicht nur Empfehlungscharakter, sondern auch Verlautbarungen, die konkrete Verpflichtungen nach sich ziehen).
Organe:
Institutionelles Dreieck zwischen Europäischer Kommission (vertritt die EU), Europäisches Parlament (vertritt die BürgerInnen) und Rat der EU (Ministerrat) (vertritt die nationalen Regierungen)
Europäischer Rat (Staats- und Regierungschefs) wird neu zu einem Organ der EU (mit Präsident) (legt allgemeine Ziele, Handlungsrahmen der EU fest)
Zudem: Europäischer Gerichtshof, Europäischer Rechnungshof, EZB
Wirtschafts- und Sozialausschuss (Sozialpartner) und Ausschuss der Regionen (besonders für Deutschland wichtig, da ansonsten Übergewicht der Bundesebene)
# primäres Gemeinschaftsrecht (Verträge) (verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen)
sekundäres Gemeinschaftsrecht (Richtlinien, Verordnungen, Empfehlungen)
# Erklärungen der Gemeinschaftsorgane der EU (weiche Rechtsvorschriften ohne Verbindlichkeit) (Entschließungen, Erklärungen, Aktionsprogramme, Empfehlungen)
# ergänzende Rechtssprechung des EuGH (vor allem wichtige Urteile in den 80er Jahren → keine feste Unterscheidung zwischen allgemeiner/ beruflicher Bildung)
Dabei: Dynamische Auslegung des EG-Rechts: Möglich ist nicht nur Empfehlungscharakter, sondern auch Verlautbarungen, die konkrete Verpflichtungen nach sich ziehen).
Organe:
Institutionelles Dreieck zwischen Europäischer Kommission (vertritt die EU), Europäisches Parlament (vertritt die BürgerInnen) und Rat der EU (Ministerrat) (vertritt die nationalen Regierungen)
Europäischer Rat (Staats- und Regierungschefs) wird neu zu einem Organ der EU (mit Präsident) (legt allgemeine Ziele, Handlungsrahmen der EU fest)
Zudem: Europäischer Gerichtshof, Europäischer Rechnungshof, EZB
Wirtschafts- und Sozialausschuss (Sozialpartner) und Ausschuss der Regionen (besonders für Deutschland wichtig, da ansonsten Übergewicht der Bundesebene)
Um die Freizügigkeit von Personen als zentrales EU-Ziel zu verwirklichen, ist Berufszugang (neben Fremdsprachenerwerb) eine zentrale Voraussetzung. Erkläre vor diesem Hintergrund die Instrumente von Gleichstellung, Anerkennung und Entsprechung?
a) Gleichstellung von Befähigungsnachweisen: = für Inhaber gleichgestellter Qualifikationen gelten gleiche Bedingungen (auf EU-Ebene nicht vorhanden; nur bi-; multilaterale Abkommen)
b) Anerkennung:
# Akademische Anerkennung (Studienfortsetzung, Tragen akademischer Titel) → Sache der Mitgliedsländer
# Berufliche Anerkennung → reglementierte und nicht-reglementierte Berufe
Reglementierte Berufe = Berufsausübung wird an bestimmte nationalstaatliche Rechtsvorschrift gebunden (z.B. Arzt); Bemühung über Anerkennung in EU bereits seit 60er Jahre. Vorerst sektorale Richtlinien (Auflistung der Qualifikationen und Mindeststandards der Ausbildung); seit 1989 „Hochschulrichtlinie“: Vertrauensschutz → Anerkennung, wenn mindestens 12jährige Schulausbildung mit Hochschulabschluss und mindestens dreijähriges Hochschulstudium (Eignungstests oder Anpassungslehrgänge nur in Ausnahmefällen); seit 2007 übersichtlichere Zusammenfassung in 5 Qualifikationsniveaus (Problem: Unterbewertung beruflicher Bildung)
Nicht-reglementierte Berufe: Problem nicht Anerkennung, sondern fehlende Information des Arbeitgeber
c) Entsprechungen:
CEDEFOP-Gründung 1975 mit Ziel mehr Transparenz zu erreichen. Erstellte standardisierte berufliche Tätigkeitsprofile → entspricht ein bestimmter nationaler Befähigungsnachweis mindestens einem europäischen Tätigkeitsprofil?
Erneut 5-Stufen-Schema; wiederum berufliche Bildung unterrepräsentiert; auch ansonsten viele Verwerfungen → 92 Aussetzung
→ Orientierung an weicheren Strategien
Beschreibe die historischen Etappen bei der Entwicklung einer europäischen Berufsbildungspolitik
Allmähliche Abkehr von der Harmonisierungsdoktrin und Hinwendung zu Einheit durch Vielfalt
Frühphase der Europäisierung: Versuch der Harmonisierung; Konvergenz (Berufsbildung bereits in Römischen Verträgen erwähnt → Ziel war möglichst breiter Gestaltungsspielraum für Gemeinschaftsorgane und Wunsch möglichst großer Einheitlichkeit in Berufsbildungssystemen); z.B. 1963: Allgemeine Grundsätze zur Durchführung der Berufsbildung vom Rat der EG
→ gemeinsame harmonische Entwicklung der Berufsbildungssysteme wurde angestrebt. Kern des Interessen- und Kompetenzkonflikts zwischen EG und Nationalstaaten (Misstrauen der Nationalstaaten)
1973: Dahrendorf-Memorandum:
Harmonisierung des Bildungswesens ist weder realistisch noch notwendig, Kernaufgabe der EG liegt in Ergänzung der Nationalstaatspolitik, Stärke liegt in Vielfalt der kulturellen Traditionen, Ziel muss europäische Dimension im Bildungswesen sein -> Zentrales Ziel wird Transparenz (deutlich in Maastrichter Verträgen):
# Allgemeine Bildung / Jugend: Spracherwerb fördern, interkulturelle Kompetenz, Förderung der Mobilität durch Anerkennung, Austausch zwischen Bildungseinrichtungen → Europäische Rat kann Empfehlungen ausprechen.
# Berufliche Bildung: Anhebung des Qualifikationsniveaus, Verbesserung der Fähigkeit zur Anpassung an neue Erfordernisse, Integration Jugendlicher, Reintegration Erwerbsloser → Europäischer Rat kann Maßnahmen beschließen
In der Folgezeit entwickelt sich das Subsidiaritätsprinzip als Alternative zur Harmonisierung
→ EU darf helfen und eingreifen, wenn nationalstaatliche Politik den Europäisierungsprozess nicht allein meistert; auch dann nur durch Fördermaßnahmen/ Aktionsprogramme
Präzise Definition fehlt → immer wieder Interessenkonflikte
zum Teil mit Anrufung EuGH; z.B. Erasmus-Urteil!
Richtungweisend bis heute: Anerkennung von Vielfalt; Unterschiedlichkeit der Systeme sowie Freiwilligkeit
Frühphase der Europäisierung: Versuch der Harmonisierung; Konvergenz (Berufsbildung bereits in Römischen Verträgen erwähnt → Ziel war möglichst breiter Gestaltungsspielraum für Gemeinschaftsorgane und Wunsch möglichst großer Einheitlichkeit in Berufsbildungssystemen); z.B. 1963: Allgemeine Grundsätze zur Durchführung der Berufsbildung vom Rat der EG
→ gemeinsame harmonische Entwicklung der Berufsbildungssysteme wurde angestrebt. Kern des Interessen- und Kompetenzkonflikts zwischen EG und Nationalstaaten (Misstrauen der Nationalstaaten)
1973: Dahrendorf-Memorandum:
Harmonisierung des Bildungswesens ist weder realistisch noch notwendig, Kernaufgabe der EG liegt in Ergänzung der Nationalstaatspolitik, Stärke liegt in Vielfalt der kulturellen Traditionen, Ziel muss europäische Dimension im Bildungswesen sein -> Zentrales Ziel wird Transparenz (deutlich in Maastrichter Verträgen):
# Allgemeine Bildung / Jugend: Spracherwerb fördern, interkulturelle Kompetenz, Förderung der Mobilität durch Anerkennung, Austausch zwischen Bildungseinrichtungen → Europäische Rat kann Empfehlungen ausprechen.
# Berufliche Bildung: Anhebung des Qualifikationsniveaus, Verbesserung der Fähigkeit zur Anpassung an neue Erfordernisse, Integration Jugendlicher, Reintegration Erwerbsloser → Europäischer Rat kann Maßnahmen beschließen
In der Folgezeit entwickelt sich das Subsidiaritätsprinzip als Alternative zur Harmonisierung
→ EU darf helfen und eingreifen, wenn nationalstaatliche Politik den Europäisierungsprozess nicht allein meistert; auch dann nur durch Fördermaßnahmen/ Aktionsprogramme
Präzise Definition fehlt → immer wieder Interessenkonflikte
zum Teil mit Anrufung EuGH; z.B. Erasmus-Urteil!
Richtungweisend bis heute: Anerkennung von Vielfalt; Unterschiedlichkeit der Systeme sowie Freiwilligkeit
Beschreibe den Europass und den Europäischen Qualifikationsrahmen als zwei Instrumente zur Sicherung europaweiter Mobilität
Europass (Nachfolger des Berufspasses): individuelles Portfolio, das europäischen Lebenslauf, Sprachen-Portfolio, Mobilitätspass (Beschäftigung im Ausland), Diploma Supplement, Zeugniserläuterungen, später auch Aus- und Weiterbildung
→ Transparenz ohne Beschneidung nationalstaatlicher Souveränität; Auflistung auch informell erworbener Kompetenzen
Europäischer Qualifikationsrahmen (2007): Beschreibung von Qualifikationen, orientiert an Lernergebnissen, bildungsbereichsübergreifend, auf acht Stufen, Art/Form/Dauer/Ort der Ausbildung ist unentscheidend → Versuch der Zusammenführung von Bologna und Brügge/ Kopenhagen-Prozess; Einstufung durch Kreditpunktesystem (ECTS, Orientierung an workload; ECVET, noch nicht fertig konzipiert, sollen aber Transfer von Lernergebnissen informell/ formell; beruflich/ akademisch; intra/international ermöglichen), Vorteil liegt in dezentraler Organisation und Freiwilligkeit, jedoch auch Kritik an Überschreitung Subsidiaritätsprinzip, denn Voraussetzung zum Vergleich ist Entwicklung nationaler Qualifikationsrahmen (in Deutschland steht Prozess noch am Anfang; britisches NVQ Modell würde deutschem Berufskonzept zuwiderlaufen)
Modularisierungskonzepte (nach Euler/ Severing):
# Singularisierungskonzept: eigenständige und unzusammenhängende Module werden beliebig nachgefragt
# Erweiterungskonzept: zu einem festen Grundbestand (z.B. Ausbildungsordnung) werden ergänzende Module nachgefragt
# Differenzierungskonzept: Neustrukturierung des Berufskonzepts; Module als didaktischer Teil eines Ganzen
Anerkennungsmodelle informell erworbener Kompetenzen:
# Konvergenzmodell: informelle Kompetenzen werden an Standards der formell erworbenen Komptenzen gemessen
# Komplementaritätsmodell: Zertifizierung informeller Kompetenzen als Ergänzung
# Parallelitätsmodell: beide stehen ohne Bezug zueinander
→ Transparenz ohne Beschneidung nationalstaatlicher Souveränität; Auflistung auch informell erworbener Kompetenzen
Europäischer Qualifikationsrahmen (2007): Beschreibung von Qualifikationen, orientiert an Lernergebnissen, bildungsbereichsübergreifend, auf acht Stufen, Art/Form/Dauer/Ort der Ausbildung ist unentscheidend → Versuch der Zusammenführung von Bologna und Brügge/ Kopenhagen-Prozess; Einstufung durch Kreditpunktesystem (ECTS, Orientierung an workload; ECVET, noch nicht fertig konzipiert, sollen aber Transfer von Lernergebnissen informell/ formell; beruflich/ akademisch; intra/international ermöglichen), Vorteil liegt in dezentraler Organisation und Freiwilligkeit, jedoch auch Kritik an Überschreitung Subsidiaritätsprinzip, denn Voraussetzung zum Vergleich ist Entwicklung nationaler Qualifikationsrahmen (in Deutschland steht Prozess noch am Anfang; britisches NVQ Modell würde deutschem Berufskonzept zuwiderlaufen)
Modularisierungskonzepte (nach Euler/ Severing):
# Singularisierungskonzept: eigenständige und unzusammenhängende Module werden beliebig nachgefragt
# Erweiterungskonzept: zu einem festen Grundbestand (z.B. Ausbildungsordnung) werden ergänzende Module nachgefragt
# Differenzierungskonzept: Neustrukturierung des Berufskonzepts; Module als didaktischer Teil eines Ganzen
Anerkennungsmodelle informell erworbener Kompetenzen:
# Konvergenzmodell: informelle Kompetenzen werden an Standards der formell erworbenen Komptenzen gemessen
# Komplementaritätsmodell: Zertifizierung informeller Kompetenzen als Ergänzung
# Parallelitätsmodell: beide stehen ohne Bezug zueinander
Beschreibe den Europäischen Sozialfonds und die EU-Aktionsprogramme als zwei Instrumente der EU-Politik
a) Europäischer Sozialfonds (ESF)
Einer der sechs Strukturfonds (für regionale Entwicklung, für Landwirtschaft, für Fischerei, für benachteiligte Mitgliedsstaaten, für Opfer Naturkatastrophen) → Regionen mit Entwicklungsrückstand sollen aufholen können (neue Berechnung nach Osterweiterung). ESF konzentriert sich auf Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Chancengleichheitförderung, Förderung Bildung/ lebenslanges Lernen, Abstimmung von Bildungs-/Beschäftigungssystem, Verbesserung Zugang Frauen zum Arbeitsmarkt
Fondsmittelvergabe: EU-Kommission gibt Leitlinien bekannt; Mitgliedsstaaten erarbeiten Förderkonzepte und bewerben sich (mindestens paritätische Finanzierung muss aufgrund Subsidiaritätsprinzip sichergestellt sein)
b) Aktionsprogramme:
1995 zwei Rahmenprogramme – Sokrates (Schule, Hochschule) und Leonardo (Berufsbildung und Qualifikation).
Seit 2007: Stärkere Betonung des Prinzips des lebenslangen Lernens mit vier Teilbereichen: Comenius (Schulbildung), Erasmus (Hochschulbildung), Leonardo da Vinci (Berufsbildung) und Grundtvig (Erwachsenenbildung)
→ Schwerpunkte durchgängig: Sprach- und Mobilitätsförderung; Lernen mit neuen Medien
Fazit: Einzelmaßnahmen sicherlich positiv, aber insgesamt geringer Erfolg!
Einer der sechs Strukturfonds (für regionale Entwicklung, für Landwirtschaft, für Fischerei, für benachteiligte Mitgliedsstaaten, für Opfer Naturkatastrophen) → Regionen mit Entwicklungsrückstand sollen aufholen können (neue Berechnung nach Osterweiterung). ESF konzentriert sich auf Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Chancengleichheitförderung, Förderung Bildung/ lebenslanges Lernen, Abstimmung von Bildungs-/Beschäftigungssystem, Verbesserung Zugang Frauen zum Arbeitsmarkt
Fondsmittelvergabe: EU-Kommission gibt Leitlinien bekannt; Mitgliedsstaaten erarbeiten Förderkonzepte und bewerben sich (mindestens paritätische Finanzierung muss aufgrund Subsidiaritätsprinzip sichergestellt sein)
b) Aktionsprogramme:
1995 zwei Rahmenprogramme – Sokrates (Schule, Hochschule) und Leonardo (Berufsbildung und Qualifikation).
Seit 2007: Stärkere Betonung des Prinzips des lebenslangen Lernens mit vier Teilbereichen: Comenius (Schulbildung), Erasmus (Hochschulbildung), Leonardo da Vinci (Berufsbildung) und Grundtvig (Erwachsenenbildung)
→ Schwerpunkte durchgängig: Sprach- und Mobilitätsförderung; Lernen mit neuen Medien
Fazit: Einzelmaßnahmen sicherlich positiv, aber insgesamt geringer Erfolg!
Was ist der "Europäische Beschäftigungspakt"?
EU als größter Binnenmarkt und Arbeitsmarkt; Lissabon-Strategie nimmt auch Bildung/ Ausbildung in den Fokus
→ Gemeinsame Trends (z.B. Orientierung hin zur Dienstleistungsgesellschaft) aber auch Probleme (Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit); besonders betroffen sind klassische Problemgruppen (Frauen, Jugend) mit kumulativen Effekten.
Jugendarbeitslosigkeit: Quantitatives Ausmaß ist erschreckend (doppelt so hoch wie normale Erwerbsquote) und berufsbiographisch irreversibles Problem.
→ Europäische Berufsbildungspolitik als komplementäres Instrument zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik
1999: Europäischer Beschäftigungspakt
→ gemeinsame europäische Beschäftigungspolitik
Ziele: konstruktiver Vergleich (benchmarking), konstruktiver Wettbewerb (best practice) und Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen aus EU-Budget → neue Tendenz einer stärkeren Überwachung und Kontrolle
Seit 1991: Berufsbildung als Instrument der ökonomischen Entwicklung; zentral ist:
Wettbewerbs- und Standortfaktor → Entwicklung zur employability (Beschäftigungsfähigkeit ist mehr als bisher, da formaler Abschluss ≠ Beschäftigungszugang, und weniger, da auch abschlusslos = beschäftigbar sein kann)
Förderung Lebenslangen Lernens → Kompetenzbegriff, der formales, nicht-formales (außerhalb Hauptsysteme der Bildung) und informelles (nicht intendiert) Lernen umfasst und Fähigkeit Kenntnisse, Fertigkeiten und Handlungspotential auf konkrete Situation anzuwenden beschreibt.
Seit Ende 90er Jahre: Offenes Koordinierungsmethode (Ergebnisbestimmung durch Rat, dezentrale Anstrengungen der Mitgliedsstaaten, Beobachtung/ Evaluierung durch Kommission) → „freiwillige Selbstverpflichtung“
→ Gemeinsame Trends (z.B. Orientierung hin zur Dienstleistungsgesellschaft) aber auch Probleme (Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit); besonders betroffen sind klassische Problemgruppen (Frauen, Jugend) mit kumulativen Effekten.
Jugendarbeitslosigkeit: Quantitatives Ausmaß ist erschreckend (doppelt so hoch wie normale Erwerbsquote) und berufsbiographisch irreversibles Problem.
→ Europäische Berufsbildungspolitik als komplementäres Instrument zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik
1999: Europäischer Beschäftigungspakt
→ gemeinsame europäische Beschäftigungspolitik
Ziele: konstruktiver Vergleich (benchmarking), konstruktiver Wettbewerb (best practice) und Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen aus EU-Budget → neue Tendenz einer stärkeren Überwachung und Kontrolle
Seit 1991: Berufsbildung als Instrument der ökonomischen Entwicklung; zentral ist:
Wettbewerbs- und Standortfaktor → Entwicklung zur employability (Beschäftigungsfähigkeit ist mehr als bisher, da formaler Abschluss ≠ Beschäftigungszugang, und weniger, da auch abschlusslos = beschäftigbar sein kann)
Förderung Lebenslangen Lernens → Kompetenzbegriff, der formales, nicht-formales (außerhalb Hauptsysteme der Bildung) und informelles (nicht intendiert) Lernen umfasst und Fähigkeit Kenntnisse, Fertigkeiten und Handlungspotential auf konkrete Situation anzuwenden beschreibt.
Seit Ende 90er Jahre: Offenes Koordinierungsmethode (Ergebnisbestimmung durch Rat, dezentrale Anstrengungen der Mitgliedsstaaten, Beobachtung/ Evaluierung durch Kommission) → „freiwillige Selbstverpflichtung“
Beschreibe Grundprinzipen und geschichtlichen Vorlauf hin zum Brügge-Kopenhagen-Prozess
Zwei Grundprinzipien: Subsidiaritätsprinzip legt fest, dass EU nur da aktiv werden darf, wo Mitgliedstaaten es nicht schaffen; Harmonisierungsverbot bestimmt, dass dabei nationale Souveränität gewahrt bleiben muss.
Neuer Impuls erfolgt mit Verabschiedung Lissabon-Strategie im Jahr 2000 → EU soll bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden, d.h. u.a. dass Erziehungs- und Ausbildungssysteme an Bedingungen der Informationsgesellschaft anzupassen sind (Kennzahlen z.B. Steigerung Investition in Humankapital, Halbierung Zahl der Schulabbrecher)
Drei strategische Ziele:
(1) Erhöhung Qualität und Wirksamkeit des allgemeinen und beruflichen Bildungssystems
(2) leichterer Zugang für alle
(3) Öffnung der Bildungssysteme (allgemein und beruflich) gegenüber der Welt
+ Vereinbarung einer jährlichen Überprüfung der Umsetzung der Strategie und der Ergebnisse
# 2001: Brügge (stärkere Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung) und 2002: Kopenhagen (Erklärung zu Maßnahmeschwerpunkten); insbesondere Qualitätssicherung, Förderung Europäische Dimension, EQF (Kompetenzrahmen mit acht Stufen zur Einordnung von Lernergebnissen) und ECVET (gemeinsame Währung; bisher vorrangig basierend auf workload)
→ Methode der offenen Koordinierung: Beibehaltung des Subsidiaritätsprinzip, aber Hinzufügung von Wettbewerbsmethoden nach dem Benchmark-Prinzip
Diskussion über EQF in Wirtschaft und Gewerkschaften zeigt Übereinstimmung zu grundlegenden Prinzipien wie Dualität, Konsensprinzip, Berufsprinzip, aber vor allem bei letzterem unterschiedliche Auslegung (Ist Modularisierung Aufkündigung oder Modernisierung des Berufsprinzips?)
Neuer Impuls erfolgt mit Verabschiedung Lissabon-Strategie im Jahr 2000 → EU soll bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden, d.h. u.a. dass Erziehungs- und Ausbildungssysteme an Bedingungen der Informationsgesellschaft anzupassen sind (Kennzahlen z.B. Steigerung Investition in Humankapital, Halbierung Zahl der Schulabbrecher)
Drei strategische Ziele:
(1) Erhöhung Qualität und Wirksamkeit des allgemeinen und beruflichen Bildungssystems
(2) leichterer Zugang für alle
(3) Öffnung der Bildungssysteme (allgemein und beruflich) gegenüber der Welt
+ Vereinbarung einer jährlichen Überprüfung der Umsetzung der Strategie und der Ergebnisse
# 2001: Brügge (stärkere Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung) und 2002: Kopenhagen (Erklärung zu Maßnahmeschwerpunkten); insbesondere Qualitätssicherung, Förderung Europäische Dimension, EQF (Kompetenzrahmen mit acht Stufen zur Einordnung von Lernergebnissen) und ECVET (gemeinsame Währung; bisher vorrangig basierend auf workload)
→ Methode der offenen Koordinierung: Beibehaltung des Subsidiaritätsprinzip, aber Hinzufügung von Wettbewerbsmethoden nach dem Benchmark-Prinzip
Diskussion über EQF in Wirtschaft und Gewerkschaften zeigt Übereinstimmung zu grundlegenden Prinzipien wie Dualität, Konsensprinzip, Berufsprinzip, aber vor allem bei letzterem unterschiedliche Auslegung (Ist Modularisierung Aufkündigung oder Modernisierung des Berufsprinzips?)
Erläutere die Humankapitaltheorie
# Theoretischer Bezugsrahmen der in den USA entstandenen Bildungsökonomie. Wesentlich: Schultz, Becker; zudem: Solow: neoklassisches Wachstumsmodell (technischer Fortschritt als einzige relevante Einflussgröße auf Wachstum einer Volkswirtschaft, aber: dieser steht von außen zur Verfügung und muss nicht produziert werden ≠ endogene Wachtsumstheorien: Humankapitalinvestition als zentraler Wachstumsfaktor)
# Grundlagen Bildungsaktivitäten erzeugen nicht nur Kosten, sondern auch Erträge. Bildungskosten = Investitionen in Humankapital. Hauptthese: Bildungsmaßnahmen verändern Kompetenzen hin zu höherer Leistungsfähigkeit, was zu größerer Arbeitsproduktivität führt, was wiederum höhere Einkommen bedeutet, womit Volkswirtschaft wächst. Humankapital= Bestand an verwertbaren Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten einer Person/ Organisation/ Gesellschaft
# Nutzen: für Individuen → Einkommens- und Nutzensteigerung (z.B. Statusabsicherung, Option auf Aufstieg), Betriebe → höherer Produktions- und Produktqualität, besseres Arbeitsklima, geringerer Ressourcenverbrauch; Gesellschaftliche Erträge → Zuwachs des BIP, indirekter Beitrag zur gesellschaftlichen Wohlfahrt
# Messbarkeit wird versucht mit Ertragsratenansatz: Berechnung der Verzinsung von Bildungsaufwendungen und Vergleich mit alternativ erreichbarer Kapitalversinzung; in der Praxis aber nur Produktivitätssteigerung bei entsprechenden Handlungsspielräumen (nicht bei Fließbandarbeit, aber bei Selbstständigem, im Management)
# Bildungspolitische Schlussfolgerungen vor allem hinsichtlich Finanzierung. Marktregulierung erfolgt über Einkommen, allerdings nur, wenn Individuen Bildungskosten allein tragen. Für Betriebe besteht nur Interesse an betrieblich verwertbarer Qualifikation; überbetrieblich verwertbare Qualifikation trägt Risiko des Investitionsverlusts. Ausschließliche Orientierung an Marktgesetzen ist somit schädlich.
# Fazit: Modelltheoretische Plausibilität, aber schwierige empirische Nachweisbarkeit
# Grundlagen Bildungsaktivitäten erzeugen nicht nur Kosten, sondern auch Erträge. Bildungskosten = Investitionen in Humankapital. Hauptthese: Bildungsmaßnahmen verändern Kompetenzen hin zu höherer Leistungsfähigkeit, was zu größerer Arbeitsproduktivität führt, was wiederum höhere Einkommen bedeutet, womit Volkswirtschaft wächst. Humankapital= Bestand an verwertbaren Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten einer Person/ Organisation/ Gesellschaft
# Nutzen: für Individuen → Einkommens- und Nutzensteigerung (z.B. Statusabsicherung, Option auf Aufstieg), Betriebe → höherer Produktions- und Produktqualität, besseres Arbeitsklima, geringerer Ressourcenverbrauch; Gesellschaftliche Erträge → Zuwachs des BIP, indirekter Beitrag zur gesellschaftlichen Wohlfahrt
# Messbarkeit wird versucht mit Ertragsratenansatz: Berechnung der Verzinsung von Bildungsaufwendungen und Vergleich mit alternativ erreichbarer Kapitalversinzung; in der Praxis aber nur Produktivitätssteigerung bei entsprechenden Handlungsspielräumen (nicht bei Fließbandarbeit, aber bei Selbstständigem, im Management)
# Bildungspolitische Schlussfolgerungen vor allem hinsichtlich Finanzierung. Marktregulierung erfolgt über Einkommen, allerdings nur, wenn Individuen Bildungskosten allein tragen. Für Betriebe besteht nur Interesse an betrieblich verwertbarer Qualifikation; überbetrieblich verwertbare Qualifikation trägt Risiko des Investitionsverlusts. Ausschließliche Orientierung an Marktgesetzen ist somit schädlich.
# Fazit: Modelltheoretische Plausibilität, aber schwierige empirische Nachweisbarkeit
Nenne zwei Ansätze, die angesichts der existierenden Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt bedarfsorientierte Ansätze zur Planung und Prognose verfolgen
(1) Arbeitskräftebedarfansatz; Manpower Requirement Approach (MRA): Bedarf nach Qualifikationen wird vorausberechnet und der Bildungspolitik vorgegeben, d.h. nicht nur Markt entscheidet, sondern Entscheidungshilfe für Eingriffe. Probleme sind, dass falsche Situation in Gegenwart in Zukunft fortgeschrieben wird und Limitationalität (Mit Ausbildungsabschluss wird nur begrenztes Tätigkeitsspektrum angenommen). Zudem Grundsatzkritik: Bildung wird wirtschaftlichem Bedarf unterworfen + mangelnde Berücksichtigung dynamischer Entwicklungen + Umgang mit Prognosen schwierig (z.B. wir brauchen weniger Studierende)
(2) Ansatz der sozialen Nachfrage; Social Demand Approach: Ausgangspunkt ist Bürgerrecht auf Bildung, d.h. individueller Bedarf nicht ökonomisches Kalkül. Für Zuviel an Bildung wird Absorptionsansatz verfolgt.
Fazit: Realitätsferne und hoher Abstraktionsgrad, aber dennoch maßgebliche Argumente für bildungspolitische Debatte (z.B. Dt. braucht in der Wissensgesellschaft mehr Hochqualifizierte)
(2) Ansatz der sozialen Nachfrage; Social Demand Approach: Ausgangspunkt ist Bürgerrecht auf Bildung, d.h. individueller Bedarf nicht ökonomisches Kalkül. Für Zuviel an Bildung wird Absorptionsansatz verfolgt.
Fazit: Realitätsferne und hoher Abstraktionsgrad, aber dennoch maßgebliche Argumente für bildungspolitische Debatte (z.B. Dt. braucht in der Wissensgesellschaft mehr Hochqualifizierte)
Beschreibe die wesentlichen Kennzeichen des institutionellen Kontexts von dem Bildungs- und Erwerbsverläufe abhängig sind. Definiere insbesondere meritokrartisches Prinzip, gesellschaftlicher Effekt und Standardisierung/ Stratifizierung
# Meritokratisches Prinzip: Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt werden mit Unterschieden in den individuellen Bildungslaufbahnen und -abschlüssen legitimiert. Kennzeichen aller modernen Gesellschaften, aber konkrete Ausgestaltung unterschiedlich.
# Gesellschaftlicher Effekt: Jede Gesellschaft ist durch eine charakteristische Ausprägung von Bildungsorganisation, Arbeitsmarktstruktur und betrieblicher Beschäftigungsform gekennzeichnet, wobei diese jeweils durch institutionelle Komplementaritäten verfestigt wird (d.h. mehrere Institutionen stützen sich gegenseitig).
# Bestehender institutioneller Kontext setzt Kompatibilität mit den Interessen der beteiligten Akteure voraus und ist historisch gewachsen: Betriebe wollen Informationen über Kompetenzprofil der rekrutierbaren Arbeitskräfte; Jugendliche wollen Informationen über Abschlussperspektiven; Staat will stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
# Zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt besteht enge Verbindung (Bildungssystem konstruiert Arbeitsmarkt und vive versa). Maßgeblich ist hierfür die Struktur des Bildungssystems mit Verteilungsstellen.
# Zentrale Begriffe sind Standardisierung (Grad nach dem Prüfungen etc. einheitlichen Standards entsprechen) und Stratifizierung (a) Grad der formellen hierarchischen und horizontalen Differenzierung von Bildungssystemen in verschiedenen Bildungsgängen und b) Grad der Trennung von allgemeiner/ beruflicher Bildung.). Hieraus folgt auch Organisationsform arbeitsbezogener fachlicher Qualifizierung. Große Bedeutung von Zertifikaten.
# Gesellschaftlicher Effekt: Jede Gesellschaft ist durch eine charakteristische Ausprägung von Bildungsorganisation, Arbeitsmarktstruktur und betrieblicher Beschäftigungsform gekennzeichnet, wobei diese jeweils durch institutionelle Komplementaritäten verfestigt wird (d.h. mehrere Institutionen stützen sich gegenseitig).
# Bestehender institutioneller Kontext setzt Kompatibilität mit den Interessen der beteiligten Akteure voraus und ist historisch gewachsen: Betriebe wollen Informationen über Kompetenzprofil der rekrutierbaren Arbeitskräfte; Jugendliche wollen Informationen über Abschlussperspektiven; Staat will stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
# Zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt besteht enge Verbindung (Bildungssystem konstruiert Arbeitsmarkt und vive versa). Maßgeblich ist hierfür die Struktur des Bildungssystems mit Verteilungsstellen.
# Zentrale Begriffe sind Standardisierung (Grad nach dem Prüfungen etc. einheitlichen Standards entsprechen) und Stratifizierung (a) Grad der formellen hierarchischen und horizontalen Differenzierung von Bildungssystemen in verschiedenen Bildungsgängen und b) Grad der Trennung von allgemeiner/ beruflicher Bildung.). Hieraus folgt auch Organisationsform arbeitsbezogener fachlicher Qualifizierung. Große Bedeutung von Zertifikaten.
Wie lässt sich Beruf definieren, welche Funktionen erfüllt er und in welcher Form hat er sich mit der Industrialisierung durchgesetzt?
# Definition Nach Weber: eine auf Dauer angelegte, fachlich spezialisierte und an entsprechende Qualifikationsvoraussetzungen gebundene Erwerbstätigkeit mit spezifischen Orientierungen und Wertvorstellungen. Ableitbar aus christlich-abendländischer Ordnungsvorstellung der Berufung. Heute Normalmodell. Meritokratische Triade (Kopplung von Bildungsabschluss, Beruf, Einkommen) als dominantes Mittel zur Herstellung/ Legitimation gesellschaftlicher Ungleichheit.
# Funktionen: Persönlichkeitsbildend und statusorientiert. (Der Beruf bestimmt, was man ist). Engerer Sinn: Rahmen der Fähigkeiten, Einordnung ins Tarifsystem, Optionen der Berufsinhaber, Handlungsrahmen betrieblicher Personalpolitik.
# Durchsetzung mit der Industrialisierung als Institution mittels des spezifisch deutschen Qualifikations- und Arbeitskräftetypus des Facharbeiters mit verbundener Ausbildung, die sowohl vom allgemeinbildenden Schulsystem als auch vom Einzelbetrieb relativ unabhängig ist. Im Spannungsfeld zwischen Berufs- und Betriebszentrismus tendiert Facharbeiter zum Beruf. Facharbeiterberufe unterscheiden sich von Akademikerberufen nur graduell, nicht prinzipiell. Facharbeiter verfügt mit Beruf über "Institutionalisiertes Kulturkapital"; Betrieb über kalkulierbares Handlungs- und Verhaltenspotenzial (inklusive sozialer Fertigkeiten)
# Funktionen: Persönlichkeitsbildend und statusorientiert. (Der Beruf bestimmt, was man ist). Engerer Sinn: Rahmen der Fähigkeiten, Einordnung ins Tarifsystem, Optionen der Berufsinhaber, Handlungsrahmen betrieblicher Personalpolitik.
# Durchsetzung mit der Industrialisierung als Institution mittels des spezifisch deutschen Qualifikations- und Arbeitskräftetypus des Facharbeiters mit verbundener Ausbildung, die sowohl vom allgemeinbildenden Schulsystem als auch vom Einzelbetrieb relativ unabhängig ist. Im Spannungsfeld zwischen Berufs- und Betriebszentrismus tendiert Facharbeiter zum Beruf. Facharbeiterberufe unterscheiden sich von Akademikerberufen nur graduell, nicht prinzipiell. Facharbeiter verfügt mit Beruf über "Institutionalisiertes Kulturkapital"; Betrieb über kalkulierbares Handlungs- und Verhaltenspotenzial (inklusive sozialer Fertigkeiten)
Wie wirkt Beruf als Strukturierungsprinzip? (5 Aspekte)
# Beruf stellt Markteingriff dar, trägt zur Stabilität gegenseitiger Erwartungen bei.
# Lebenslaufstrukturierung (standardisierte Erwerbsbiografie), trotz dynamischer Berufsausbildungsentwicklung - Veränderung heißt nicht, dass das Prinzip an sich infrage gestellt wird.
# Beruf strukturiert gleichermaßen Bildungs- und Beschäftigungssystem; in D. vor allem frühe Vorsortierung in der Schule als hervortretendes Beispiel
# Steuerungsinstrument des Arbeitsmarktes
# Strukturierungselement der Arbeitsorganisation (führt u.a. zu geringer Zahl hierarchischer Führungsebenen und hohe Verantwortungsdelegation nach unten)
# Lebenslaufstrukturierung (standardisierte Erwerbsbiografie), trotz dynamischer Berufsausbildungsentwicklung - Veränderung heißt nicht, dass das Prinzip an sich infrage gestellt wird.
# Beruf strukturiert gleichermaßen Bildungs- und Beschäftigungssystem; in D. vor allem frühe Vorsortierung in der Schule als hervortretendes Beispiel
# Steuerungsinstrument des Arbeitsmarktes
# Strukturierungselement der Arbeitsorganisation (führt u.a. zu geringer Zahl hierarchischer Führungsebenen und hohe Verantwortungsdelegation nach unten)
Wie flexibel ist das Berufsprinzip?
Rigidität: Entscheidung für einen Beruf/ eine Ausbildung legt einen auf ein bestimmtes enges Tätigkeitsfeld fest, verhindert Blick auf anderes. Anlass für Flexibilitätsforschung nach Flexibilitätsspielräumen zwischen Ausbildungsgängen und beruflichem Einsatz zu suchen, Aufdeckung von Elastizitäten. Instrument ist empirische Forschung. Mittels des Flexibilitätsansatz kann es dann zu einer Entkopplung von Bildungs- und Beschäftigungssystem kommen (im Gegensatz zu Versuchen der Bedarfsforschung). Fokus lag auf Flexibilisierung der Qualifikationen.
Begriffsklärungen:
Flexibilität = Umschreibung individueller und institutioneller Anpassung, zum einen durch Mobilität (Menschen können unterschiedliche Arbeitsplätze besetzen); zum anderen durch Substitutionalität (Arbeitsplätze können mit unterschiedlich ausgebildeten Fachkräften besetzt werden)
Begriffsklärungen:
Flexibilität = Umschreibung individueller und institutioneller Anpassung, zum einen durch Mobilität (Menschen können unterschiedliche Arbeitsplätze besetzen); zum anderen durch Substitutionalität (Arbeitsplätze können mit unterschiedlich ausgebildeten Fachkräften besetzt werden)
Wie können Schlüsselqualifikationen als Flexibilisierungsstrategie dienen und welche vier Arten unterscheidet Mertens?
Mertens: Verfallzeit von Bildungsinhalten korreliert positiv mit ihrer Praxisnähe und negativ mit ihrem Abstraktionsgrad.
++> Suche nach Qualifikationsinhalten, die Verbesserung der Anpassungsleistung sichern, d.h. Schlüsselqualifikationen = Bildungsziele und - elemente höheren Abstraktionsgrades, die den einzelnen zur raschen und reibungslosen Erschließung von wechselndem Spezialwissen befähigen sollen und Anpassungsfähigkeit an nicht prognostizierbare Zustände sichern.
Unterscheidung: Basisqualifikationen (breites Spektrum an vertikaler Anwendungstransfer), Horizontalqualifikationen (Informiertheit über Informationen; horizontaler Transfer), Breitenelemente (spezielle Kenntnisse, die in einer Vielzahl von Tätigkeiten gefragt sind), Vintage-Faktoren (zum Abbau intergenerativer Bildungsdifferenzen)
Umsetzung in Ausbildungsordnungen unter dem Schlagwort der Handlungskompetenz
Es geht nicht um Austausch von Allgemein- gegen Fachwissen, sondern um Chance wieder verstärkt zu Persönlichkeitsbildung zu kommen (berufspädagogoische Tradition der Berufserziehung als Bildungsprozess)
++> Suche nach Qualifikationsinhalten, die Verbesserung der Anpassungsleistung sichern, d.h. Schlüsselqualifikationen = Bildungsziele und - elemente höheren Abstraktionsgrades, die den einzelnen zur raschen und reibungslosen Erschließung von wechselndem Spezialwissen befähigen sollen und Anpassungsfähigkeit an nicht prognostizierbare Zustände sichern.
Unterscheidung: Basisqualifikationen (breites Spektrum an vertikaler Anwendungstransfer), Horizontalqualifikationen (Informiertheit über Informationen; horizontaler Transfer), Breitenelemente (spezielle Kenntnisse, die in einer Vielzahl von Tätigkeiten gefragt sind), Vintage-Faktoren (zum Abbau intergenerativer Bildungsdifferenzen)
Umsetzung in Ausbildungsordnungen unter dem Schlagwort der Handlungskompetenz
Es geht nicht um Austausch von Allgemein- gegen Fachwissen, sondern um Chance wieder verstärkt zu Persönlichkeitsbildung zu kommen (berufspädagogoische Tradition der Berufserziehung als Bildungsprozess)
Was versteht man unter Arbeitsmarktsegmentation und welche beiden Theoriekonzepte gibt es?
Arbeitsmarktsegmentation = Geschehen auf den Arbeitsmärkten erfolgt nicht allein durch Markt-Preis-Mechanismus (= neoklassische Theorie des Arbeitsmarktsgleichgewicht). Ungleichgewichte entstehen durch Regeln und Institutionen sowie durch Merkmale der Arbeitskräfte und -plätze. Entscheidend ist Qualifikationsstruktur und Bindung zwischen Arbeitgeber/ Arbeitnehmer.
Theoriekonzepte
(1) Zweigeteilter dualer Arbeitsmarkt (Dual Labor Market Theory):
Vertikale Segmentationsstruktur mit einem primären Arbeitsmarksektor (sicher, stabil, gut bezahlt; meist in Großunternehmen) und einem sekundären (Kleinbetriebe und Randbelegschaften der Großbetriebe, stark konjunkturabhängig), wobei starke Abschottung zwischen beiden.
(2) Dreigeteilter Arbeitsmarkt: als ein betriebsstrategischer Ansatz. Personalpolitik der Betriebe als Ursache für dreiteilige Segmentation des Arbeitsmarktes.
Theoriekonzepte
(1) Zweigeteilter dualer Arbeitsmarkt (Dual Labor Market Theory):
Vertikale Segmentationsstruktur mit einem primären Arbeitsmarksektor (sicher, stabil, gut bezahlt; meist in Großunternehmen) und einem sekundären (Kleinbetriebe und Randbelegschaften der Großbetriebe, stark konjunkturabhängig), wobei starke Abschottung zwischen beiden.
(2) Dreigeteilter Arbeitsmarkt: als ein betriebsstrategischer Ansatz. Personalpolitik der Betriebe als Ursache für dreiteilige Segmentation des Arbeitsmarktes.
Welche drei Segmente werden bei einer Dreiteilung des Arbeitsmarktes unterschieden?
Man unterscheidet:
(1) Unstrukturierten Teilarbeitsmarkt
= offener, externer, Jedermann-Arbeitsmarkt. Gesucht werden unspezifische Qualifikationen, geringe Betriebsbindung, häufiger Arbeitsplatzwechsel. Beschäftigtengruppen sind hauptsächlich Frauen und Ausländer, sowie Schulabbrecher. Immer mehr auch mit Zertifikat aus perspektivlosen Berufen, in der Regel Frauenberufe.
(2) (Berufs)fachlicher Teilarbeitsmarkt: Zutrittsvoraussetzung ist Qualifikationsnachweis, somit "institutionelle Schließung". Hohe zwischenbetriebliche horizontale Mobilität aufgrund Berufskonzept möglich. Bindung zum Beruf, weniger zum Betrieb. Häufig männlicher Inländer ab 35 Jahre. Entstehung hauptsächlich durch unterschiedliches Ausbildungsverhalten von Groß- und Kleinbetrieben. Überschuss aus letzterem wird absorbiert.
(3) Betriebsinterner Teilarbeitsmarkt: Entsteht vorrangig durch betriebsspezifische Qualifizierung, was zwischenbetriebliche Mobilität erschwert. Mitarbeiter werden auch in Krisen geschützt; betriebszentrierte Arbeitsmarktsegmentation. Zutritt über Betriebszugehörigkeit. Geringe Mobilität. Nur bei Großunternehmen vorhanden. Mit neuen Innovationen sind ports of entry differenzierter; z.B. auch externe Rekrutierung. Sowie ports of exit häufiger vorhanden.
(1) Unstrukturierten Teilarbeitsmarkt
= offener, externer, Jedermann-Arbeitsmarkt. Gesucht werden unspezifische Qualifikationen, geringe Betriebsbindung, häufiger Arbeitsplatzwechsel. Beschäftigtengruppen sind hauptsächlich Frauen und Ausländer, sowie Schulabbrecher. Immer mehr auch mit Zertifikat aus perspektivlosen Berufen, in der Regel Frauenberufe.
(2) (Berufs)fachlicher Teilarbeitsmarkt: Zutrittsvoraussetzung ist Qualifikationsnachweis, somit "institutionelle Schließung". Hohe zwischenbetriebliche horizontale Mobilität aufgrund Berufskonzept möglich. Bindung zum Beruf, weniger zum Betrieb. Häufig männlicher Inländer ab 35 Jahre. Entstehung hauptsächlich durch unterschiedliches Ausbildungsverhalten von Groß- und Kleinbetrieben. Überschuss aus letzterem wird absorbiert.
(3) Betriebsinterner Teilarbeitsmarkt: Entsteht vorrangig durch betriebsspezifische Qualifizierung, was zwischenbetriebliche Mobilität erschwert. Mitarbeiter werden auch in Krisen geschützt; betriebszentrierte Arbeitsmarktsegmentation. Zutritt über Betriebszugehörigkeit. Geringe Mobilität. Nur bei Großunternehmen vorhanden. Mit neuen Innovationen sind ports of entry differenzierter; z.B. auch externe Rekrutierung. Sowie ports of exit häufiger vorhanden.
Erläutere die Begriffe Berufsorientierung und Frauenberuf und schildere die schulische Karriere, Ausbildung und Berufsfindung von Frauen
# Begriffserläuterungen:
Berufsorientierung = Einstellung der Personen zum Beruf sowie Maßnahmen zur Information und Beratung über Berufe. Oft besser: Berufsfindung wegen Prozesscharakter.
Frauenberuf: Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, d.h. nicht automatisch typisch "weibliche Eigenschaften". Oft unsicher und schlecht bezahlt.
# Schulische Qualifikation: Besser und höher als die der Jungen
# Berufsausbildung: Schlechter und eingeschränkter; häufig Ausweichen auf vollzeitschulisches Bildungssystem. Eingeschränktes Berufsspektrum ist nicht Wunsch, sondern Folge von Anpassung: Verheimlichung der Berufsinteressen führt zu "Ver-Heim-lichung" mit nur noch Zuverdienstsfunktion
# Berufsfindung der Mädchen:
a) objektiv: Für Frauen ist Arbeitsmarktsegmentation hinderlich; zudem wirkt in den Segmenten geschlechtsspezifische Segregation sowohl horizontal (Frauen- und Männerberufe) und vertikal (unterschiedliche Aufstiegschancen). Ausschließungsprozess im Betrieb aufgrund vermutetem geschlechtsspezifischen Gruppenverhalten = statistische Diskriminierung. Segmente des Arbeitsmarktes entsprechen Segmentem des dualen Systems (erstes = deutlich mehr Männer; zweites; Brufsvorbereitungsjahre etc. = ebenfalls Männer, da schlechter in der Schule; drittes; Vollzeitschulen = überwiegend Frauen)
b) subjektiv: Mädchen erfahren bei erster Stelle deutliche Begrenzung ihrer Berufsmöglichkeiten, daraus folgt Verschiebung hin zu stärkerer Familienorientierung. Zudem "doppelte Vergesellschaftung", d.h. Sozialisation hin zu Beruf und Familie. Bei Berufsfindung sind z.B. schon Ausbildungsbezeichnungen zum Teil abschreckend; ebenso z.B. Einstellungstests.
# Perspektive Öffnung aller Berufe für Frauen und Aufwertung von Frauenarbeit.
Berufsorientierung = Einstellung der Personen zum Beruf sowie Maßnahmen zur Information und Beratung über Berufe. Oft besser: Berufsfindung wegen Prozesscharakter.
Frauenberuf: Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, d.h. nicht automatisch typisch "weibliche Eigenschaften". Oft unsicher und schlecht bezahlt.
# Schulische Qualifikation: Besser und höher als die der Jungen
# Berufsausbildung: Schlechter und eingeschränkter; häufig Ausweichen auf vollzeitschulisches Bildungssystem. Eingeschränktes Berufsspektrum ist nicht Wunsch, sondern Folge von Anpassung: Verheimlichung der Berufsinteressen führt zu "Ver-Heim-lichung" mit nur noch Zuverdienstsfunktion
# Berufsfindung der Mädchen:
a) objektiv: Für Frauen ist Arbeitsmarktsegmentation hinderlich; zudem wirkt in den Segmenten geschlechtsspezifische Segregation sowohl horizontal (Frauen- und Männerberufe) und vertikal (unterschiedliche Aufstiegschancen). Ausschließungsprozess im Betrieb aufgrund vermutetem geschlechtsspezifischen Gruppenverhalten = statistische Diskriminierung. Segmente des Arbeitsmarktes entsprechen Segmentem des dualen Systems (erstes = deutlich mehr Männer; zweites; Brufsvorbereitungsjahre etc. = ebenfalls Männer, da schlechter in der Schule; drittes; Vollzeitschulen = überwiegend Frauen)
b) subjektiv: Mädchen erfahren bei erster Stelle deutliche Begrenzung ihrer Berufsmöglichkeiten, daraus folgt Verschiebung hin zu stärkerer Familienorientierung. Zudem "doppelte Vergesellschaftung", d.h. Sozialisation hin zu Beruf und Familie. Bei Berufsfindung sind z.B. schon Ausbildungsbezeichnungen zum Teil abschreckend; ebenso z.B. Einstellungstests.
# Perspektive Öffnung aller Berufe für Frauen und Aufwertung von Frauenarbeit.
Wie sieht die Erwerbsbeteiligung von Frauen aus? Worin besteht die Notwendigkeit von Frauenerwerbsarbeit. Überprüfe häufig artikulierte Erklärungsansätze für die bestehende Situation
# Frauen als Problemgruppe auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere wegen höherer und längerer Arbeitslosigkeit, was Statistik oft verschleiert (besonders offensichtlich wenn wie bei ILO-Statistik die "stille Reserve" mitberücksichtigt wird.
# Veränderte Strukturen: mehr abhängige Beschäftigung und mehr Teilzeit. Zudem Veränderung in den 80er: immer mehr älter, verheiratet und Mutter. Zudem immer mehr lebenslange Erwerbstätigkeit.
# Notwendigkeit a) objektiv: Frauen als Arbeitsmarktreserve, veränderte Lebenslagen erfordern eigenständige berufliche Existenzsicherung b) subjektiv: verändertes Rollendenken - sowohl von Frauen, als auch von Männern
# Erklärungsansätze wie zu niedrige Qualifikation (stimmt nicht!), Berufskonzentration (liegt nicht an den Frauen), Branchenverteilung (führt eher zu Schutzfunktion), Teilzeitbeschäftigung (nicht selbst gewählt, aber tragen höheres Arbeitslosigkeitsrisiko, stärkere Konzentration, untere Hierarchieebene, oft niedrig qualifiziert, oft keine Weiterbildung) sind nicht überzeugend, beschreiben eher Probleme als zu lösen; insbesondere sehen sie Mängel bei Frauen ("Diskriminierung der Opfer)
# Veränderte Strukturen: mehr abhängige Beschäftigung und mehr Teilzeit. Zudem Veränderung in den 80er: immer mehr älter, verheiratet und Mutter. Zudem immer mehr lebenslange Erwerbstätigkeit.
# Notwendigkeit a) objektiv: Frauen als Arbeitsmarktreserve, veränderte Lebenslagen erfordern eigenständige berufliche Existenzsicherung b) subjektiv: verändertes Rollendenken - sowohl von Frauen, als auch von Männern
# Erklärungsansätze wie zu niedrige Qualifikation (stimmt nicht!), Berufskonzentration (liegt nicht an den Frauen), Branchenverteilung (führt eher zu Schutzfunktion), Teilzeitbeschäftigung (nicht selbst gewählt, aber tragen höheres Arbeitslosigkeitsrisiko, stärkere Konzentration, untere Hierarchieebene, oft niedrig qualifiziert, oft keine Weiterbildung) sind nicht überzeugend, beschreiben eher Probleme als zu lösen; insbesondere sehen sie Mängel bei Frauen ("Diskriminierung der Opfer)
Nenne und bewerte drei (unvollständige) Theorieansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktsegmentation und Segregation.
# Frauen als industrielle Reservearmee (traditionelle Sichtweise). Frauen in ihrer Gesamtheit sind "Mängelarbeitskräfte" (u.a. Arbeitsplatzvorschriften, eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit, familiäre Unterbrechungen etc.) deshalb nur so eine Rolle. Männer verdrängen Frauen. Kritik: übersieht fixe Aufteilung in Männer- und Frauenberufe.
# "Frauen im Ghetto" (Lappe): Betriebe sind auf typisches Frauenerwerbsverhalten (phasenweise, schlecht entlohnt, niedrig qualifiziert) angewiesen. Gesellschaftlich kein Widerstand, da Frauen nur Zuverdiener. Kritik: erklärt nicht warum Frauen sich nochmals von übrigen Jedermanns-Arbeitsmarkt-Beteiligten unterscheiden.
# Frauen als Problemgruppen, d.h. mit Verwertungsrisiko stigmatisiert und mit möglicher Alternativrolle; deshalb kaum gesellschaftlicher Widerstand; auch Ausschließung durch Betriebsrat/ Gewerkschaften. Kritik: "geschlechtsneutrales" Erklärungsmuster; für alle Problemgruppen relevant.
# Integration durch Segregation: (Willms) Als ökonomische Notwendigkeit von Frauenarbeit begann, Beschränkung auf besondere Tätigkeiten. Segregationsstrategien: ungelernte Frauen nur für unqualifizierte Tätigkeiten; Übernahme aus außerbetrieblichen Einrichtungen und keine betriebsspezifische Weiterqualifizierung, unentgeltliche Nutzung informell erworbener Kompetenzen. Kritik: These kann historische Herausbildung von Frauen- und Männerberufen erklären, aber nicht die Gründe für Entwicklung der Trennungslinien.
# "Frauen im Ghetto" (Lappe): Betriebe sind auf typisches Frauenerwerbsverhalten (phasenweise, schlecht entlohnt, niedrig qualifiziert) angewiesen. Gesellschaftlich kein Widerstand, da Frauen nur Zuverdiener. Kritik: erklärt nicht warum Frauen sich nochmals von übrigen Jedermanns-Arbeitsmarkt-Beteiligten unterscheiden.
# Frauen als Problemgruppen, d.h. mit Verwertungsrisiko stigmatisiert und mit möglicher Alternativrolle; deshalb kaum gesellschaftlicher Widerstand; auch Ausschließung durch Betriebsrat/ Gewerkschaften. Kritik: "geschlechtsneutrales" Erklärungsmuster; für alle Problemgruppen relevant.
# Integration durch Segregation: (Willms) Als ökonomische Notwendigkeit von Frauenarbeit begann, Beschränkung auf besondere Tätigkeiten. Segregationsstrategien: ungelernte Frauen nur für unqualifizierte Tätigkeiten; Übernahme aus außerbetrieblichen Einrichtungen und keine betriebsspezifische Weiterqualifizierung, unentgeltliche Nutzung informell erworbener Kompetenzen. Kritik: These kann historische Herausbildung von Frauen- und Männerberufen erklären, aber nicht die Gründe für Entwicklung der Trennungslinien.
Nenne einen umfassenden Theorieansatz zur geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktsegmentation und Segregation sowie die daran geäußerte Kritik
Besonderheit weiblichen Arbeitsvermögens (Beck-Gernsheim/ Ostner)
# Geht von generell fünf Bedingungskomplexe für geschlechtsspezifische Arbeitsmarktspaltung aus: biologische Eigenarten, gesellschaftliche Vorurteile/ Rollenvorstellungen, geschlechtsspezifische Sozialisation und Konsequenzen, Doppelbelastung, betriebliche Verwertungsstrategien.
# Frauen sind nach wie vor maßgeblich für Hausarbeit verantwortlich. Da hier andere Strukturen (direkter Bezug zu vertrauten Personen, unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, ganzheitliche Aufgabenstellung, unaufällig, leise, selbstverständlich und kooperativ) als bei Erwerbsarbeit folgt unterschiedliches Arbeitsvermögen und -verhalten.
# Hausarbeitsverhalten ist benachteiligend im Arbeitsleben für den Status, aber positiv für Betriebe (unentgeltliche Nutzung wertvoller Kompetenzen)
# Theoriekonzept umfasst historisch gewachsener Arbeitsteilung, geschlechtsspezifischer Personalrekrutierungsstrategien der Betriebe und Rollenverhalten der Frauen zusammen
# Veränderung geht nicht allein durch Forderung nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern Aufwertung des weiblichen Arbeitsvermögens
# Kritik: besser "reproduktionsbezogen" anstelle von "weiblichem Arbeitsvermögen; Zudem: Klassenverhältnis gerät aus dem Blick; Geschlecht sei sozial konstruiert und ist als ungleiche und hierarchische Institution in der Arbeitswelt festgeschrieben, als strukturelle Gewalt verobjektiert. Wissenschaft muss den Prozess des Doing-Gender immer wieder neu aufdecken.
# Geht von generell fünf Bedingungskomplexe für geschlechtsspezifische Arbeitsmarktspaltung aus: biologische Eigenarten, gesellschaftliche Vorurteile/ Rollenvorstellungen, geschlechtsspezifische Sozialisation und Konsequenzen, Doppelbelastung, betriebliche Verwertungsstrategien.
# Frauen sind nach wie vor maßgeblich für Hausarbeit verantwortlich. Da hier andere Strukturen (direkter Bezug zu vertrauten Personen, unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, ganzheitliche Aufgabenstellung, unaufällig, leise, selbstverständlich und kooperativ) als bei Erwerbsarbeit folgt unterschiedliches Arbeitsvermögen und -verhalten.
# Hausarbeitsverhalten ist benachteiligend im Arbeitsleben für den Status, aber positiv für Betriebe (unentgeltliche Nutzung wertvoller Kompetenzen)
# Theoriekonzept umfasst historisch gewachsener Arbeitsteilung, geschlechtsspezifischer Personalrekrutierungsstrategien der Betriebe und Rollenverhalten der Frauen zusammen
# Veränderung geht nicht allein durch Forderung nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern Aufwertung des weiblichen Arbeitsvermögens
# Kritik: besser "reproduktionsbezogen" anstelle von "weiblichem Arbeitsvermögen; Zudem: Klassenverhältnis gerät aus dem Blick; Geschlecht sei sozial konstruiert und ist als ungleiche und hierarchische Institution in der Arbeitswelt festgeschrieben, als strukturelle Gewalt verobjektiert. Wissenschaft muss den Prozess des Doing-Gender immer wieder neu aufdecken.
Wie gestalten sich Übergänge im Erwerbsverlauf?
# Lebenslauf als soziale Institution geht von Erwerbssystem als organisatorischer Grundlage des Lebenslaufs aus, d.h. Erwerbssystem strukturiert Normallebenslauf und führt zur Standardisierung des Lebenslaufs (Vorbereitung - Beruf - Rente)
# Destandardisierung: Normallebenslauf wird immer brüchiger.
# Zwei Schwellen zum Erwerbseintritt (Ausbildungsplatz + Übergang in Beschäftigung)
# Voranliegende Ereignisse strukturieren späteren Verlauf; besonders wichtig berufliche Erstplatzierung
# Übergangserfolg ist entscheidend für weiteren Erwerbsverlauf; umso schlimmer ist Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale (Vorteile z.B. für Muki und Kuki); nicht nur institutionelle, sondern auch soziale Schließung.
# Erste Schwelle wird immer schwieriger zu überwinden; immer mehr Maßnahmekarrieren. Auch an der zweiten Schwelle Probleme wie nur befristete Übernahme, Übernahme in Teilzeit etc. Zwei Schwellen gliedern sich damit in immer mehr Teilübergänge; zugleich auch immer mehr Mehrfachausbildungen. Übergang wird zur Phase.
# Schwierigerer Übergang verstärkt Dualisierung des Arbeitsmarktes: Absolventen beruflicher Ausbildung drohen auf sekundären Arbeitsmarkt zu fallen. Benachteiligungen konzentrieren sich immer weiter bis hin zur Behandlung in den Arbeitsagenturen.
# Auflösung der Normalbiografie lässt sich theoretisch fassen mit Konzept der Individualisierung (Beck)
# Destandardisierung: Normallebenslauf wird immer brüchiger.
# Zwei Schwellen zum Erwerbseintritt (Ausbildungsplatz + Übergang in Beschäftigung)
# Voranliegende Ereignisse strukturieren späteren Verlauf; besonders wichtig berufliche Erstplatzierung
# Übergangserfolg ist entscheidend für weiteren Erwerbsverlauf; umso schlimmer ist Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale (Vorteile z.B. für Muki und Kuki); nicht nur institutionelle, sondern auch soziale Schließung.
# Erste Schwelle wird immer schwieriger zu überwinden; immer mehr Maßnahmekarrieren. Auch an der zweiten Schwelle Probleme wie nur befristete Übernahme, Übernahme in Teilzeit etc. Zwei Schwellen gliedern sich damit in immer mehr Teilübergänge; zugleich auch immer mehr Mehrfachausbildungen. Übergang wird zur Phase.
# Schwierigerer Übergang verstärkt Dualisierung des Arbeitsmarktes: Absolventen beruflicher Ausbildung drohen auf sekundären Arbeitsmarkt zu fallen. Benachteiligungen konzentrieren sich immer weiter bis hin zur Behandlung in den Arbeitsagenturen.
# Auflösung der Normalbiografie lässt sich theoretisch fassen mit Konzept der Individualisierung (Beck)
Was besagt das Konzept der Übergangsarbeitsmärkte?
# Hintergrund ist Erosion des Zwei-Schwellen-Modells und Aufbau weiterer Übergangsschwellen. Insbesondere: Bildung, Familie, Arbeitslosigkeit, Invalidität/ Rente
# Ansätze zur Deregulierung vergrößern die Gefahr von Arbeitslosigkeit, Dem soll mit Übergangsarbeitsmärkten, die die Konzepte von Flexibility und Security (Flexicurity) verbinden, entgegen gewirkt werden.
# Verändertes Modell von Arbeitsmarktpolitik, das von einem erweiterten Arbeitsbegriff ausgeht. Ziel ist die Schaffung flexibler, aber gesicherter Übergänge.
# Modell soll Beitrag zum Abbau von Arbeitslosigkeit leisten.
# Bisher nur Vision
# Ansätze zur Deregulierung vergrößern die Gefahr von Arbeitslosigkeit, Dem soll mit Übergangsarbeitsmärkten, die die Konzepte von Flexibility und Security (Flexicurity) verbinden, entgegen gewirkt werden.
# Verändertes Modell von Arbeitsmarktpolitik, das von einem erweiterten Arbeitsbegriff ausgeht. Ziel ist die Schaffung flexibler, aber gesicherter Übergänge.
# Modell soll Beitrag zum Abbau von Arbeitslosigkeit leisten.
# Bisher nur Vision
Wie sieht die aktuelle Situation in der Weiterbildung aus und was sind die wesentlichen Weiterbildungstrends?
# Aktuelle Situation: Weiterbildung ist eher kumultativ statt kompensatorisch; stellt also fast nie "zweite Chance" dar, da vorrangig betriebliche Weiterbildung; öffentliche Weiterbildung nur stigmatisierende Reparaturmaßnahme (kaum geregelte Weiterbildung). Weiterbildung trägt damit zur Segmentierung von Arbeitsmärkten bei (Weiterbildungsspirale).
# Trends:
Verbetrieblichung, was kurzfristig verwertbare Qualifikationen zur Folge hat (lean qualification). Betriebe sind zwar "lernende Organisationen" geworden, das zeigt sich aber überwiegend in ständigem Anpassungsdruck der Belegschaften, kein Recht auf lebenslanges Lernen (Weiterbildung nur freiwillige Leistung der Betriebe)
Integration von Arbeit und Lernen mit arbeitsplatznahen Lernformen, da Kritik an Verschulung bei Bildungsmaßnahmen immer lauter wurde. Dies macht Weiterbildung schwieriger erfassbar.
Evtl. langsame Desegmentierung, da Unternehmen zunehmend auf mehr qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind und daher auch Außenstehende nachqualifizieren müssen. Dazu muss Weiterbildung aber berufsbezogen zertifiziert sein.
# Trends:
Verbetrieblichung, was kurzfristig verwertbare Qualifikationen zur Folge hat (lean qualification). Betriebe sind zwar "lernende Organisationen" geworden, das zeigt sich aber überwiegend in ständigem Anpassungsdruck der Belegschaften, kein Recht auf lebenslanges Lernen (Weiterbildung nur freiwillige Leistung der Betriebe)
Integration von Arbeit und Lernen mit arbeitsplatznahen Lernformen, da Kritik an Verschulung bei Bildungsmaßnahmen immer lauter wurde. Dies macht Weiterbildung schwieriger erfassbar.
Evtl. langsame Desegmentierung, da Unternehmen zunehmend auf mehr qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind und daher auch Außenstehende nachqualifizieren müssen. Dazu muss Weiterbildung aber berufsbezogen zertifiziert sein.
Diskutiere vor dem Hintergrund eines Vergleichs zwischen Deutschland und Japan über die Zukunftsfähigkeit des Berufsprinzips
# Kritik am Beruf: Flexibilitätssperre (Einschränkung betrieblicher Arbeitskräftenutzung), Prozessorientierte Organisation anstelle von Beruflichkeit, Subjektivierung der Arbeit (Entgrenzung aus traditionellen Regelungen), Allgemeinbildung statt Berufsbildung (Verfolgung der Strategie eines Individual-Berufs)
# Deutschland-Japan
Problematik des Vergleichs: Einzelelementevergleich übersieht den Kontext, tendenzieller Blick aus ethnozentrischer Brille, Kenntnis der historisch gewachsene Strukturen erforderlich, Krise sorgt für Aufweichung der starren Unterschiede.
Unterscheidungen: In Japan erfolgt Einstellung nach Leistung in der Schule/ Universität, keine berufliche Qualifizierung sondern training on the job, Karriere über Senioritätsmodell, Ersteinstieg ins Unternehmen ist entscheidend, flexible Arbeitsorganisation, sehr geringe Mobilität, dualer Arbeitsmarkt.
Mögliche Vorteile: Flexiblere Nutzung durch Betriebs- statt Berufsprinzip. ABER: Ermöglicht in Deutschland das Berufskonzept nicht erst eine umfassende Aufgabenintegration anstatt hauptsächlich als Hindernis zur flexiblen Aufgabenverteilung gesehen zu werden?
# Deutschland-Japan
Problematik des Vergleichs: Einzelelementevergleich übersieht den Kontext, tendenzieller Blick aus ethnozentrischer Brille, Kenntnis der historisch gewachsene Strukturen erforderlich, Krise sorgt für Aufweichung der starren Unterschiede.
Unterscheidungen: In Japan erfolgt Einstellung nach Leistung in der Schule/ Universität, keine berufliche Qualifizierung sondern training on the job, Karriere über Senioritätsmodell, Ersteinstieg ins Unternehmen ist entscheidend, flexible Arbeitsorganisation, sehr geringe Mobilität, dualer Arbeitsmarkt.
Mögliche Vorteile: Flexiblere Nutzung durch Betriebs- statt Berufsprinzip. ABER: Ermöglicht in Deutschland das Berufskonzept nicht erst eine umfassende Aufgabenintegration anstatt hauptsächlich als Hindernis zur flexiblen Aufgabenverteilung gesehen zu werden?
Grundgesetz und Berufsbildung
enger Zusammenhang von Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht lässt sich an den inzwischen fast 100 Jahre andauernden wirtschafts-, sozial- und bildungspolitischen Auseinandersetzungen um die Kodifizierung einer umfassenden und einheitlichen gesetzlichen Regelung der Berufsbildung in Deutschland verdeutlichen.
- verfassungsrechtliche und ordnungsrechtliche Aspekte beruflicher Aus- und Weiterbildung
Grundgesetz und Berufsbildung
Verfassung: Grundrechte und Zuständigkeiten
Strukturmerkmale für die deutsche "Bildungsverfassung"
öffentliche Verantwortung für Institutionalisierung und Organisation
geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit ist ein wesentliches Kennzeichen des dualen Systems der Berufsausbildung
"Kulturautonomie der Länder" ist Resultat der Schulrechtsgeschichte
Generalklausel Art. 70 GG:Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungskompetenzen verleiht.
Art. 30 GG: Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und Erfüllung staatlicher Aufgaben ist Sache der Länder soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
- verfassungsrechtliche und ordnungsrechtliche Aspekte beruflicher Aus- und Weiterbildung
Grundgesetz und Berufsbildung
Verfassung: Grundrechte und Zuständigkeiten
Strukturmerkmale für die deutsche "Bildungsverfassung"
öffentliche Verantwortung für Institutionalisierung und Organisation
geteilte Gesetzgebungs- und Verwaltungszuständigkeit ist ein wesentliches Kennzeichen des dualen Systems der Berufsausbildung
"Kulturautonomie der Länder" ist Resultat der Schulrechtsgeschichte
Generalklausel Art. 70 GG:Die Länder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungskompetenzen verleiht.
Art. 30 GG: Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und Erfüllung staatlicher Aufgaben ist Sache der Länder soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Grundgesetz und Berufsbildung II
Art. 74 GG: Der Bund kann nur gesetzliche Regelungen treffen, soweit ihm das GG Regelungsbereiche im Rahmen der ausschließlichen oder der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz zugewiesen hat.
nach herrschender Meinung steht dem Bund die konkurrierende Gesetzgebung im Bereich des 11) Wirtschaftsrechts und 12) Arbeitsrechts zu. - 13) zusätzlich Regelung der Ausbildungsbeihilfen und die Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz bedeutet, dass die Länder die Befugnis zur Gesetgebung haben, solange und soweit der Bund von seinem Gesetzgebungsrecht keinen Gebrauch macht: - erst mit Verabschiedung des BBiG durch den Bundestag.
Mit Verweis auf Art. 74, Abs. 1 Nr. 11 wird dem Bund das Recht zugesprochen, AO einschließlich der Ausbildungsinhalte für sämtliche Tätigkeiten zu regeln, die unter den Begriff "Wirtschaft" fallen.
nach herrschender Meinung steht dem Bund die konkurrierende Gesetzgebung im Bereich des 11) Wirtschaftsrechts und 12) Arbeitsrechts zu. - 13) zusätzlich Regelung der Ausbildungsbeihilfen und die Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz bedeutet, dass die Länder die Befugnis zur Gesetgebung haben, solange und soweit der Bund von seinem Gesetzgebungsrecht keinen Gebrauch macht: - erst mit Verabschiedung des BBiG durch den Bundestag.
Mit Verweis auf Art. 74, Abs. 1 Nr. 11 wird dem Bund das Recht zugesprochen, AO einschließlich der Ausbildungsinhalte für sämtliche Tätigkeiten zu regeln, die unter den Begriff "Wirtschaft" fallen.
Grundgesetz und Zuständigkeiten
da die betriebliche Berufsbildung traditionell dem Arbeits- und Wirtschaftsrecht zugewiesen wird, liegt die Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenz also beim Bund.
Grundgesetzregelungen zur Berufsbildung
Art. 12 GG Abs. 1 = Grundrecht der Berufsfreiheit
- nach herrschender Interpretation auch Grundrecht der Arbeitgeber, auszubilden
Ausbildungsfreiheit der Jugendlichen (nach Art. 12)
2 Berufsbildungsgesetz
2.1 Entwicklung und Reform des BBiG
- Bemühungen um Berufsausbildungsregelung als öffentliche Aufgabe bis 1900 gescheitert
- Kontinuität nach 1949: Berufsausbildung nach Republikgründung weitgehend privatwirtschaftliche Angelegenheit
- 60er Jahre: Bemühungen der Gewerkschaften und der SPD, Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe im gegliederten Gesamtbildungssystem zu begreifen, scheiterte zunächst.
- erst 1969, dreißig Jahre nach Verabschiedung des Berufsschulpflichtgesetzes von 1938 kommt es zur erhofften Verabschiedung des BBiG
Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG 1976): Gegenstand Struktur und Aufgaben des Bundesinstituts für Berufsbildung, sowie Berufsbildungsabgabe durch Rechtsverordnung des Bundesministers
Grundgesetzregelungen zur Berufsbildung
Art. 12 GG Abs. 1 = Grundrecht der Berufsfreiheit
- nach herrschender Interpretation auch Grundrecht der Arbeitgeber, auszubilden
Ausbildungsfreiheit der Jugendlichen (nach Art. 12)
2 Berufsbildungsgesetz
2.1 Entwicklung und Reform des BBiG
- Bemühungen um Berufsausbildungsregelung als öffentliche Aufgabe bis 1900 gescheitert
- Kontinuität nach 1949: Berufsausbildung nach Republikgründung weitgehend privatwirtschaftliche Angelegenheit
- 60er Jahre: Bemühungen der Gewerkschaften und der SPD, Berufsausbildung als öffentliche Aufgabe im gegliederten Gesamtbildungssystem zu begreifen, scheiterte zunächst.
- erst 1969, dreißig Jahre nach Verabschiedung des Berufsschulpflichtgesetzes von 1938 kommt es zur erhofften Verabschiedung des BBiG
Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG 1976): Gegenstand Struktur und Aufgaben des Bundesinstituts für Berufsbildung, sowie Berufsbildungsabgabe durch Rechtsverordnung des Bundesministers
Berufsbildungsrecht
1981 als Ersatz verabschiedetes Berufsbildungsförderungsgesetz (BerBiFG)
erneute Umstrukturierung durch Berufsbildungsreformgesetz von 2005 (Zusammenführung BBiG und BerBiFG) und Novellierung
das neue Berufsbildungsrecht trat am 1.04.2005 in Kraft.
Kontinuität des BBiG von 1969 - 2005: viele Vorschriften stimmen mit den entsprechenden Normen des alten BBiG überein.
2.2 Rechtsgrundlagen der Berufsbildung
Die Berufsbildung wird durch Gesetze, Rechtsverordnungen, Satzungen, aber auch durch Rechtsprechung und Verträge geregelt. Zuständigkeiten sind im GG festgelegt
- das BBiG bildet den öffentlichrechtlichen und privatrechtlichen Ordnungsrahmen der betrieblichen Berufsausbildung
- das Arbeitsförderungsgesetz, dsa weite Teile der beruflichen Weiterbildung regelt, ist Gegenstand des Sozialgesetzbuches II und III
erneute Umstrukturierung durch Berufsbildungsreformgesetz von 2005 (Zusammenführung BBiG und BerBiFG) und Novellierung
das neue Berufsbildungsrecht trat am 1.04.2005 in Kraft.
Kontinuität des BBiG von 1969 - 2005: viele Vorschriften stimmen mit den entsprechenden Normen des alten BBiG überein.
2.2 Rechtsgrundlagen der Berufsbildung
Die Berufsbildung wird durch Gesetze, Rechtsverordnungen, Satzungen, aber auch durch Rechtsprechung und Verträge geregelt. Zuständigkeiten sind im GG festgelegt
- das BBiG bildet den öffentlichrechtlichen und privatrechtlichen Ordnungsrahmen der betrieblichen Berufsausbildung
- das Arbeitsförderungsgesetz, dsa weite Teile der beruflichen Weiterbildung regelt, ist Gegenstand des Sozialgesetzbuches II und III
Berufsausbildung
nach § 1 Abs. 3 BBiG hat Berufsausbildung die für die Ausbildung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen fachlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln und darüber hinaus den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen
- Mindestansprüche, die das Ziel, die Durchführung und die Inhalte betreffen
mit dem Erfordernis eines geordneten Ausbildungsganges verweist das Gesetz auf die der Ausbildung zugrunde liegende AO, die ihrerseits Vorgaben für die Vollständigkeit und Planmäßigkeit der Berufsausbildung und die Systematisierung des Ausbildungsganges definiert.
- Mindestansprüche, die das Ziel, die Durchführung und die Inhalte betreffen
mit dem Erfordernis eines geordneten Ausbildungsganges verweist das Gesetz auf die der Ausbildung zugrunde liegende AO, die ihrerseits Vorgaben für die Vollständigkeit und Planmäßigkeit der Berufsausbildung und die Systematisierung des Ausbildungsganges definiert.
Ausbildungsordnung
Ausbildungsverordnung als Rechtsverordnung nach § 4 BBiG; vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit oder Fachminister erlassen.
- Qualitätsnormen sind einklagbarer Rechtsanspruch für den Auszubildenden
- Ausbildung von Jugendlichen unter 18 Jahren nur in staatlich anerkannten Ausbildungsberufen
- Ausschließlichkeitsgrundsatz: (§ 4 Abs. 2) Sicherstellung, dass die Berufsausbildung den Erfordernissen beruflicher Anpassungsfähigkeit und Durchlässigkeit genügt.
´Mindestinhalte AO:
Bezeichnung des Ausbildungsberufs; Ausbildungsdauer; Ausbildungsberufsbild; Ausbildungsrahmenplan; Prüfungsanforderungen
- Qualitätsnormen sind einklagbarer Rechtsanspruch für den Auszubildenden
- Ausbildung von Jugendlichen unter 18 Jahren nur in staatlich anerkannten Ausbildungsberufen
- Ausschließlichkeitsgrundsatz: (§ 4 Abs. 2) Sicherstellung, dass die Berufsausbildung den Erfordernissen beruflicher Anpassungsfähigkeit und Durchlässigkeit genügt.
´Mindestinhalte AO:
Bezeichnung des Ausbildungsberufs; Ausbildungsdauer; Ausbildungsberufsbild; Ausbildungsrahmenplan; Prüfungsanforderungen
Stufenausbildung
das neue BBiG stärkt die Möglichkeit einer Stufenausbildung. Die AO kann vorsehen, dass die Berufsausbildung in sachlich und zeitlich besonders gegliederten, aufeinander aufbauenden Stufen erfolgt, nach denen ein Ausbildungsabschluss oder die Fortsetzung der Ausbildung möglich ist.
Unechte Stufenausbildung
Möglichkeit für Auszubildende, die Stufenausbildung nach einer Stufe durch Kündigung zu beenden (Ausstiegsmodell);
Anrechnungsmodell = Eine Berufsausbildung kann unter Berücksichtigung der erworbenen Kompetenzen angerechnet werden.
traditionelle Formen der AO:
Monoberuf: 1 Jahr Grundbildung und 2 Jahre Fachbildung
Monoberuf mit Spezialisierung: 3. Jahr Fachrichtung
Stufenausbildungsberuf: 2. und 3. Jahr Ausbildungsberuf
das inzwischen weitgehend etablierte Modell einer flexiblen Ausbildungsordnung sieht neben einem obligatorischen Block von Kernqualifikationen ein differenziertes Angebot an Fachqualifikationen vor. Bsp. IT-Berufe Kernqualifikation Fachinformatiker und daneben Spezialfelder
Unechte Stufenausbildung
Möglichkeit für Auszubildende, die Stufenausbildung nach einer Stufe durch Kündigung zu beenden (Ausstiegsmodell);
Anrechnungsmodell = Eine Berufsausbildung kann unter Berücksichtigung der erworbenen Kompetenzen angerechnet werden.
traditionelle Formen der AO:
Monoberuf: 1 Jahr Grundbildung und 2 Jahre Fachbildung
Monoberuf mit Spezialisierung: 3. Jahr Fachrichtung
Stufenausbildungsberuf: 2. und 3. Jahr Ausbildungsberuf
das inzwischen weitgehend etablierte Modell einer flexiblen Ausbildungsordnung sieht neben einem obligatorischen Block von Kernqualifikationen ein differenziertes Angebot an Fachqualifikationen vor. Bsp. IT-Berufe Kernqualifikation Fachinformatiker und daneben Spezialfelder
Lernortkooperation
Berufsschulpflicht: Jugendliche, die nach dem Abschluss der Vollzeitschulpflicht nicht freiwillig auch weiterhin eine Vollzeitschule besuchen, unterliegen der Berufsschulpflicht.
nach Art. 7 GG unterliegt das gesamte Schulwesen, auch die Teilzeit-Berufsschule, der Staatsaufsicht. Diese Staatsaufsicht liegt bei den Bundesländern (Art. 30 GG) und umfasst die Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Planung, Leitung und Beaufsichtigung des Schulwesens.
- auf Grund der geteilten Gesetzgebungszuständigkeit enthält das BBiG keine Regelung, die sich unmittelbar auf den Berufsschulunterricht oder auf die Abstimmung beziehen.
- § 2 Abs. 2 BBiG enthält lediglich einen Appell zur Lernortkooperation
- für den Berufsschulunterricht gelten die Lehrpläne der Länder, die ihrerseits auf Rahmenlehrplänen der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder beruhen.
nach Art. 7 GG unterliegt das gesamte Schulwesen, auch die Teilzeit-Berufsschule, der Staatsaufsicht. Diese Staatsaufsicht liegt bei den Bundesländern (Art. 30 GG) und umfasst die Gesamtheit der staatlichen Befugnisse zur Organisation, Planung, Leitung und Beaufsichtigung des Schulwesens.
- auf Grund der geteilten Gesetzgebungszuständigkeit enthält das BBiG keine Regelung, die sich unmittelbar auf den Berufsschulunterricht oder auf die Abstimmung beziehen.
- § 2 Abs. 2 BBiG enthält lediglich einen Appell zur Lernortkooperation
- für den Berufsschulunterricht gelten die Lehrpläne der Länder, die ihrerseits auf Rahmenlehrplänen der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder beruhen.
Rechtsgrundlagen
Parlamente sind für Gesetzgebung zuständig
- Rechtsverordnungen sind allgmein verbindliche Anordnungen, die von Organen der Exekutive erlassen werden
- Satzungen sind Rechtsnormen, die von einer juristischen Person des öffentl. Rechts erlassen werden.
- das BBiG regelt die Berufsbildung zwar bundeseinheitlich, nicht aber umfassend. Teilbereiche sind aus verfassungsrechtlichen oder aus Praktikabilitätsgründen ausgenommen.
- um die Einheit der seit 1953 für die Berufsausbildung in Handwerksberufen geltende Handwerksordnung zu wahren, gelten für den Handwerkbereich einige Besonderheiten
- Verweis auf Pluralität der Lernorte
Berufsbildungsvorbereitung (BAV) wurde 2003 im Zusammenhang mit der Hartz 2- Gesetzgebung im BBiG verankert.
BAV auch im >Betrieb vor allem durch zertifizierbare Qualfizierungsbausteine
SGB III: Die BA hat Qualifizierungsbausteine nach dem BBiG zum zentralen Element der von ihr geförderten Angebote zur Berufsausbildungsvorbereitung gemacht.
Qualfizierungsbausteine
Binnendifferenzierung; übergreifende Grundqualifikationen, Teile der Berufsausbildung, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen
- Rechtsverordnungen sind allgmein verbindliche Anordnungen, die von Organen der Exekutive erlassen werden
- Satzungen sind Rechtsnormen, die von einer juristischen Person des öffentl. Rechts erlassen werden.
- das BBiG regelt die Berufsbildung zwar bundeseinheitlich, nicht aber umfassend. Teilbereiche sind aus verfassungsrechtlichen oder aus Praktikabilitätsgründen ausgenommen.
- um die Einheit der seit 1953 für die Berufsausbildung in Handwerksberufen geltende Handwerksordnung zu wahren, gelten für den Handwerkbereich einige Besonderheiten
- Verweis auf Pluralität der Lernorte
Berufsbildungsvorbereitung (BAV) wurde 2003 im Zusammenhang mit der Hartz 2- Gesetzgebung im BBiG verankert.
BAV auch im >Betrieb vor allem durch zertifizierbare Qualfizierungsbausteine
SGB III: Die BA hat Qualifizierungsbausteine nach dem BBiG zum zentralen Element der von ihr geförderten Angebote zur Berufsausbildungsvorbereitung gemacht.
Qualfizierungsbausteine
Binnendifferenzierung; übergreifende Grundqualifikationen, Teile der Berufsausbildung, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen
Rechtsgunrldagen II
Rahmenlehrpläne
die von der KMK entwickelten Rahmenlehrpläne für den berufsbezogenen Teil des Berufsschulunterrichts enthalten die Lerninhalte und - ziele
- Abstimmungsverfahren
das von Bund und Ländern vereinbarte Verfahren zur Abstimmung von AO und Rahmenlehrplänen bezieht in einem mehrstufigen Prozess die beteiligten Gruppen in die gemeinsame Entwicklung ein
Eignungsvorschriften
- die Erlaubnis zum Einstellen und Ausbilden von Auszubildenden bindet das BBiG an die Eignung des Auszubildenden und der Ausbildungsstätte
§ 28 - 30 BBiG a) Berechtigung zum Ausbilden, b) Berechtigung zum Einstellen
- die fachliche Eignung liegt vor, wenn die Ausbildenden oder Ausbilder die für die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlichen beruflchen sowie berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen.
- Ausbildungseignungsverordnung (AEVO)
Ausbildender stellt Auszubildenden ein und beaufragt den Ausbilder mit der Ausbildung.
§ 27 BBiG Eignung der Ausbildungsstätte
Vorhandensein der AO, Ausbildungsplänen, Art und Umfang der Betriebstätigkei, Einrichtung und Ausstattung, Zahlenverhältnisse
die von der KMK entwickelten Rahmenlehrpläne für den berufsbezogenen Teil des Berufsschulunterrichts enthalten die Lerninhalte und - ziele
- Abstimmungsverfahren
das von Bund und Ländern vereinbarte Verfahren zur Abstimmung von AO und Rahmenlehrplänen bezieht in einem mehrstufigen Prozess die beteiligten Gruppen in die gemeinsame Entwicklung ein
Eignungsvorschriften
- die Erlaubnis zum Einstellen und Ausbilden von Auszubildenden bindet das BBiG an die Eignung des Auszubildenden und der Ausbildungsstätte
§ 28 - 30 BBiG a) Berechtigung zum Ausbilden, b) Berechtigung zum Einstellen
- die fachliche Eignung liegt vor, wenn die Ausbildenden oder Ausbilder die für die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlichen beruflchen sowie berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen.
- Ausbildungseignungsverordnung (AEVO)
Ausbildender stellt Auszubildenden ein und beaufragt den Ausbilder mit der Ausbildung.
§ 27 BBiG Eignung der Ausbildungsstätte
Vorhandensein der AO, Ausbildungsplänen, Art und Umfang der Betriebstätigkei, Einrichtung und Ausstattung, Zahlenverhältnisse
Regelung und Überwachung
BBiG: Regelung der zuständigen Stellen
Hauptaufgaben der zuständigen Stelle
Überwachung und Förderung der Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung
sowie Organisation und Durchführung von Prüfungen
- zuständige Stelle bestellt Berater
- durch die Eintragung des Berufsausbildungsverhältnisses in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse bei der zuständigen Stelle wird die Einhaltung der Rechtsnormen und der Rechte und Pflichten der öffentichen Überwachung und Kontrolle der Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft unterworfen.
3.5 Prüfungswesen
-inhaltliche Grundlage sind die AO
- Ablauf: BBiG Entwicklung von Empfehlungen - zuständige Stelle - Beschluss der Prüfungsordnung - Berufsbildungsausschuss
- BBiG 2005: Neu: gestreckte Abschlussprüfung. - zwei zeitlich auseinander fallende Teile - der erste Teil ersetzt die Zwischenprüfung
- Prüfungsausschüsse: aus mindestens drei Mitgliedern:
1) Beauftragte der Arbeitgeber, 2) mind. 1 Lehrer einer berufsbildenen Schule, 3) Beauftragte der Arbeitnehmer
Hauptaufgaben der zuständigen Stelle
Überwachung und Förderung der Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung
sowie Organisation und Durchführung von Prüfungen
- zuständige Stelle bestellt Berater
- durch die Eintragung des Berufsausbildungsverhältnisses in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse bei der zuständigen Stelle wird die Einhaltung der Rechtsnormen und der Rechte und Pflichten der öffentichen Überwachung und Kontrolle der Selbstverwaltungsorgane der Wirtschaft unterworfen.
3.5 Prüfungswesen
-inhaltliche Grundlage sind die AO
- Ablauf: BBiG Entwicklung von Empfehlungen - zuständige Stelle - Beschluss der Prüfungsordnung - Berufsbildungsausschuss
- BBiG 2005: Neu: gestreckte Abschlussprüfung. - zwei zeitlich auseinander fallende Teile - der erste Teil ersetzt die Zwischenprüfung
- Prüfungsausschüsse: aus mindestens drei Mitgliedern:
1) Beauftragte der Arbeitgeber, 2) mind. 1 Lehrer einer berufsbildenen Schule, 3) Beauftragte der Arbeitnehmer
Prüfungsausschuss
Zulassungsvoraussetzungen zur Abschlussprüfungen
- Ausbildungszeit muss zurückgelegt sein oder nicht später als zwei Monate nach dem Prüfungstermin enden
- schriftliche Ausbildungsnachweise, Teilnahme an Zwischenprüfungen
- Eintrag in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
- außerdem wird zur Abschlussprüfung zugelassen, wer in einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist, wenn dieser Bildungsgang der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entspricht
- grundsätzlich wird die Zulassung von Absolventen vollzeitschulischer Bildungsgänge zur gleichberechtigten Zulassungsalternative neben der Regelzulassung.
Besondere Fälle
In besonderen Fällen besteht die Möglichkeit einer Zulassung, auch wenn die Regelvoraussetzungen nicht erfüllt sind.
- Externenzulassung: eineinhalbfache im Beruf
Als Zeiten der Berufstätigkeit gelten auch Ausbildungszeiten in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf
- Ausbildungszeit muss zurückgelegt sein oder nicht später als zwei Monate nach dem Prüfungstermin enden
- schriftliche Ausbildungsnachweise, Teilnahme an Zwischenprüfungen
- Eintrag in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
- außerdem wird zur Abschlussprüfung zugelassen, wer in einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist, wenn dieser Bildungsgang der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entspricht
- grundsätzlich wird die Zulassung von Absolventen vollzeitschulischer Bildungsgänge zur gleichberechtigten Zulassungsalternative neben der Regelzulassung.
Besondere Fälle
In besonderen Fällen besteht die Möglichkeit einer Zulassung, auch wenn die Regelvoraussetzungen nicht erfüllt sind.
- Externenzulassung: eineinhalbfache im Beruf
Als Zeiten der Berufstätigkeit gelten auch Ausbildungszeiten in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf
Fortbildungs- und Umschulungsordnungen
die berufliche Fortbildung als weiterer Teilbereich der Berufsbildung dient der Erhaltung, Anpassung und Erweiterung der beruflichen Handlungsfähigkeit und/oder dem beruflichen Aufstieg
- die berufliche Umschulung soll zu einer anderen, nicht erlernten Berufstätigkeit qualifizieren
Rechtliche Grundlagen
Fortbildungsregelungen können durch die zuständigen Stellen oder als bundeseinheitliche Regelung durch Rechtsverordnung erlassen werden.
Die Fortbildungregelung hat festzulegen:
1. Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses
2. Ziel, Inhalt und Anforderungen
3. Zulassungsvoraussetzungen
4. Prüfungsverfahren
- die berufliche Umschulung soll zu einer anderen, nicht erlernten Berufstätigkeit qualifizieren
Rechtliche Grundlagen
Fortbildungsregelungen können durch die zuständigen Stellen oder als bundeseinheitliche Regelung durch Rechtsverordnung erlassen werden.
Die Fortbildungregelung hat festzulegen:
1. Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses
2. Ziel, Inhalt und Anforderungen
3. Zulassungsvoraussetzungen
4. Prüfungsverfahren
Berufsbildungsplanung, - statistik und - forschung
mit dem Ausbildungsplatzförderungsgesetz bzw. dem Berufsbildungsförderungsgesetz wurde zum ersten Mal eine Grundlage für eine laufende bundeszentrale Erfassung der Berufsbildungssituation in Deutschland und für eine abgestimmte und den technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen entsprechende Zukunftsplanung im Bereich Bildungsplanung geschaffen.
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz
Berufsbildungsstatistik
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung**
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz
Berufsbildungsstatistik
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung**
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
Bundesinstitut für Berufsbildung und andere
Bundesinstitut für Berufsbildung
- Vorbereitung Aus- und Fortbildungsordnungen
- Förderung von Modellversuchen
- Internationale Zusammenarbeit
- Unterstützung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten
- Berufsbildungsforschung
- Verzeichnis anerkannter Ausbildungsberufe
- berufsbildender Fernunterricht, Prüfung und Anerkennung
Institute und Ausschüsse
Bundesebene: Bundesinstitut für Berufsbildung - Hauptausschuss im BIBB - Spitzenverbände
Landesebene: Landesausschuss für Berufsbildung
Regionalebene: Prüfungsausschuss - Zuständige Stellen - Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
- Vorbereitung Aus- und Fortbildungsordnungen
- Förderung von Modellversuchen
- Internationale Zusammenarbeit
- Unterstützung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten
- Berufsbildungsforschung
- Verzeichnis anerkannter Ausbildungsberufe
- berufsbildender Fernunterricht, Prüfung und Anerkennung
Institute und Ausschüsse
Bundesebene: Bundesinstitut für Berufsbildung - Hauptausschuss im BIBB - Spitzenverbände
Landesebene: Landesausschuss für Berufsbildung
Regionalebene: Prüfungsausschuss - Zuständige Stellen - Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
Bundesinstitut für Berufsbildung II
1970 auf der Grundlage des BBiG von 1969 als "Bundesinstitut für Berufsbildungsforschung" gegründet
- bis 1976 Berufsbildungsforschung, danach Ausdehnung auf Förderung und Gestaltung der beruflichen Bildung vor dem Hintergrund der Krise auf dem Ausbildungsstellenmarkt - mehr Transparenz auf dem Ausbildungsstellenmarkt
- die Regelungen zum BIBB wurden aus dem Berufsbildungsgesetz ausgegliedert und in das 1976 neu verabschiedete Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG) eingefügt
BIBB = bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des BMBF - d.h. es hat auch Übereinstimmung mit der Bildungspolitik der Bundesregierung zu achten
Aufgaben BIBB
Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung; Dienstleistungs- und Beratungsfunktione für Politik, Wissenschaft und Praxis
Eigenforschung des Instituts auf Grundlage eines jährlichen Forschungsprogramms - im Hauptausschuss des BIBB beschlossen
nach Weisung des BMBF
an der Vorbereitung der AO und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG mitzuwirken, an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts mitzuwirken, an der Durchführung der Berufsbildungsstatistik mitzuwirken, Modellversuche fördern
Aufgaben des Hauptausschusses
Beratung der Bundesregierung; Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht; Forschungsprogramm des BIBB
Neu: Einrichtung des Wissenschaftlichen Beirates mit bis zu sieben Fachleuten
- bis 1976 Berufsbildungsforschung, danach Ausdehnung auf Förderung und Gestaltung der beruflichen Bildung vor dem Hintergrund der Krise auf dem Ausbildungsstellenmarkt - mehr Transparenz auf dem Ausbildungsstellenmarkt
- die Regelungen zum BIBB wurden aus dem Berufsbildungsgesetz ausgegliedert und in das 1976 neu verabschiedete Ausbildungsförderungsgesetz (APIFG) eingefügt
BIBB = bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des BMBF - d.h. es hat auch Übereinstimmung mit der Bildungspolitik der Bundesregierung zu achten
Aufgaben BIBB
Forschung und Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung; Dienstleistungs- und Beratungsfunktione für Politik, Wissenschaft und Praxis
Eigenforschung des Instituts auf Grundlage eines jährlichen Forschungsprogramms - im Hauptausschuss des BIBB beschlossen
nach Weisung des BMBF
an der Vorbereitung der AO und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem BBiG mitzuwirken, an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts mitzuwirken, an der Durchführung der Berufsbildungsstatistik mitzuwirken, Modellversuche fördern
Aufgaben des Hauptausschusses
Beratung der Bundesregierung; Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht; Forschungsprogramm des BIBB
Neu: Einrichtung des Wissenschaftlichen Beirates mit bis zu sieben Fachleuten
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Pflichten des Auszubildenden
beziehen sich vor allem auf das Verhalten während der Ausbildung
- Lernpflicht
- Sorgfaltspflicht
- Teilnahmepflicht
- Weisungsgebundenheit
- Verschwiegenheitspflicht
Pflichtverletzungen
Wird durch schuldhafte Pflichtverletzung des Ausbildenden dem Auszubildenden ein Schaden zugefügt, so hat dieser nach dem BBiG Rechtsanspruch auf Schadensersatz. Schadensersatz kommt auch in Frage, wenn das Ausbildungsverhältnis "aus wichtigem Grund" gekündigt wird.
Ausbildungszeit
Jedes Asubildungsverhältnis beginnt mit einer Probezeit
Verkürzung durch Anrechnung möglich - Antrag über zuständige Stelle, wenn anzunehmen ist, dass der Auszubildenden das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht. Verlängerung nur in Ausnahmefällen
- Lernpflicht
- Sorgfaltspflicht
- Teilnahmepflicht
- Weisungsgebundenheit
- Verschwiegenheitspflicht
Pflichtverletzungen
Wird durch schuldhafte Pflichtverletzung des Ausbildenden dem Auszubildenden ein Schaden zugefügt, so hat dieser nach dem BBiG Rechtsanspruch auf Schadensersatz. Schadensersatz kommt auch in Frage, wenn das Ausbildungsverhältnis "aus wichtigem Grund" gekündigt wird.
Ausbildungszeit
Jedes Asubildungsverhältnis beginnt mit einer Probezeit
Verkürzung durch Anrechnung möglich - Antrag über zuständige Stelle, wenn anzunehmen ist, dass der Auszubildenden das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht. Verlängerung nur in Ausnahmefällen
Ausbildungsvertrag
Kündigung
jede Kündigung muss schriftlich und nach Ablauf der Probezeit unter Angabe der Gründe erfolgen.
- während der Probezeit mit sofortiger Wirkung und ohne Gründe
außerordentliche Kündigung: aus wichtigem Grund nach Ablauf der Probezeit
Kollektives Arbeitsrecht
der Betriebsrat ist das gesetzliche Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, insbesondere in sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und zur Wahrung der betrieblichen Mitbestimmung gegenüber dem Arbeitgeber in privaten Betrieben.
Betriebsverfassunsgesetz: wesentliche Rechte des Betriebsrates
Informations- und Vorschlagsrecht bei der Personalplanung; Mitwirkungspflicht bei weiteren Personalfragen
In Angelegenheiten der Beschäftigungssicherung hat der Betriebsrat ein Initiativrecht
Arbeitgeber und Betriebsrat werden in der allg. Verpflichtung gemeinsam angehalten, zusammen mit den zuständigen Stellen die Berufsbildung zu fördern und den Arbeitnehmern die Teilnahme an Maßnahmen zu ermöglichen.
jede Kündigung muss schriftlich und nach Ablauf der Probezeit unter Angabe der Gründe erfolgen.
- während der Probezeit mit sofortiger Wirkung und ohne Gründe
außerordentliche Kündigung: aus wichtigem Grund nach Ablauf der Probezeit
Kollektives Arbeitsrecht
der Betriebsrat ist das gesetzliche Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, insbesondere in sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und zur Wahrung der betrieblichen Mitbestimmung gegenüber dem Arbeitgeber in privaten Betrieben.
Betriebsverfassunsgesetz: wesentliche Rechte des Betriebsrates
Informations- und Vorschlagsrecht bei der Personalplanung; Mitwirkungspflicht bei weiteren Personalfragen
In Angelegenheiten der Beschäftigungssicherung hat der Betriebsrat ein Initiativrecht
Arbeitgeber und Betriebsrat werden in der allg. Verpflichtung gemeinsam angehalten, zusammen mit den zuständigen Stellen die Berufsbildung zu fördern und den Arbeitnehmern die Teilnahme an Maßnahmen zu ermöglichen.
Jugend- und Auszubildendenvertretung
in allen Betrieben, die mind. 5 Jugendliche und Auszubildende beschäftigen, kann eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt werden.
- für jugendlche Arbeitnehmer unter 18 Jahren und der zur Ausbildung Beschäftigten unter 25 Jahren
- Betriebsrat vergleichbar
Tarifrecht
Grundlage: Tarifvertragsgesetz von 1949
Tarifpartner Gewerkschaften und Verband
Vereinbarungen zur Lohnhöhe und Arbeitsbedingungen
Mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfassen die Rechtsnormen des Tarifvertrags in seinem Geltungsbereich auch die bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Vereinbarungen zur Arbeitsförderung haben deutlich zugenommen
Arbeitsförderung
Anfänge: Einführung einer staatlichen Arbeitslosenversicherung und Gründung der "Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" auf der Grundlage des 1927 verabschiedeten Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
- für jugendlche Arbeitnehmer unter 18 Jahren und der zur Ausbildung Beschäftigten unter 25 Jahren
- Betriebsrat vergleichbar
Tarifrecht
Grundlage: Tarifvertragsgesetz von 1949
Tarifpartner Gewerkschaften und Verband
Vereinbarungen zur Lohnhöhe und Arbeitsbedingungen
Mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfassen die Rechtsnormen des Tarifvertrags in seinem Geltungsbereich auch die bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Vereinbarungen zur Arbeitsförderung haben deutlich zugenommen
Arbeitsförderung
Anfänge: Einführung einer staatlichen Arbeitslosenversicherung und Gründung der "Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" auf der Grundlage des 1927 verabschiedeten Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
Arbeitsförderung
1969 Umbenennung in Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
- Arbeitsförderungsgesetz von 1969
- Kernstück der aktiven Arbeitsmarktpolitik: individuelle und institutionelle Förderung der beruflichen Bildung
- Integration der Arbeitsförderung in das Sozialgesetzbuch 1998
- 2004 neu benannte Bundesagentur für Arbeit als Träger der Arbeitsförderung
- Wandel von aktiver zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik
- Grundsatz: "Fordern und Fördern"
Veränderungen in der Arbeitsförderung
- Verbesserung der Qualität und Schnelligkeit des Vermittlungsprozesses
- Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten
- Weiterentwicklung des aktivierenden Ansatzes der Instrumente
- Vereinfachung des Leistungsrechts der Arbeitslosenversicherung
- Zusammenführung der Instrumente
- Arbeitsförderungsgesetz von 1969
- Kernstück der aktiven Arbeitsmarktpolitik: individuelle und institutionelle Förderung der beruflichen Bildung
- Integration der Arbeitsförderung in das Sozialgesetzbuch 1998
- 2004 neu benannte Bundesagentur für Arbeit als Träger der Arbeitsförderung
- Wandel von aktiver zu aktivierender Arbeitsmarktpolitik
- Grundsatz: "Fordern und Fördern"
Veränderungen in der Arbeitsförderung
- Verbesserung der Qualität und Schnelligkeit des Vermittlungsprozesses
- Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten
- Weiterentwicklung des aktivierenden Ansatzes der Instrumente
- Vereinfachung des Leistungsrechts der Arbeitslosenversicherung
- Zusammenführung der Instrumente
Instrumente und Leistungen der Arbeitsförderung
unterstützt Ausgleich am Arbeitsmarkt, durch Beratung und Verbesserung der Möglichkeiten von benachteiligten Ausbildungs- und Arbeitssuchenden
Mögliche Leistungen für Arbeitnehmer
- Berufsberatung und Vermittlung
- Trainingsmaßnahmen und Eignungsfeststellung
- Mobilitätshilfen und Arbeitnehmerhilfe
- Überbrückungsgeld und Existenzgründerzuschuss
- Förderung der Berufsausbildung und - vorbereitung
- der beruflichen Weiterbildung
Mögliche Leistungen für Arbeitnehmer
- Berufsberatung und Vermittlung
- Trainingsmaßnahmen und Eignungsfeststellung
- Mobilitätshilfen und Arbeitnehmerhilfe
- Überbrückungsgeld und Existenzgründerzuschuss
- Förderung der Berufsausbildung und - vorbereitung
- der beruflichen Weiterbildung
Berufsausbildungsverhältnis
Berufsausbildungsvertrag
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
-Leistungsverpflichtungen auf beiden Seiten: Ausbilden und Mitarbeit durch Lernen
- wechselseitige Verpflichtungen ergeben sich aus: BBiG, AO, geltender Tarifvertrag
-Vertragsinhalte: Berufsbildungsgesetz, betrieblicher Ausbildungsplan, AO, Tarifverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz
- Grundsätze des Arbeitsrechts
Pflichten des Auszubildenden
Ausbildungspflicht
- Hauptpflicht: Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit
- planmäßige zeitliche und sachliche Gliederung
Bestellung von Ausbildern und Bereitstellung der Ausbildungsmittel
Freistellung und Anhaltung zum Berufsschulbesuch
Ausbildungsnachweise
Charakterliche Förderung
Angemessene Aufgaben
Ausschüsse
Landesausschuss für Berufsbildung
Zusammensetzung aus einer gleich großen Zahl von Beauftragten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der obersten Landesbehörden
zur Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
Aufgabe: auf Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Berufsbildung hinwirken
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss
Beratung und Abstimmung neuer AO mit den Kultusministern der Länder
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
Mitwirkungs- und Mitbestimmungsorgan, dem je sechs Beauftragte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie sechs Lehrer an berufsbildenden Schulen angehören.
Überwachungs- und Beschlussorgan der zuständigen Stelle für das von dieser zu erlassende Satzungsrecht im Bereich beruflicher Bildung
Zusammensetzung aus einer gleich großen Zahl von Beauftragten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der obersten Landesbehörden
zur Beratung der Landesregierung in Fragen der Berufsbildung
Aufgabe: auf Zusammenarbeit zwischen schulischer und betrieblicher Berufsbildung hinwirken
Bund-Länder-Koordinierungsausschuss
Beratung und Abstimmung neuer AO mit den Kultusministern der Länder
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
Mitwirkungs- und Mitbestimmungsorgan, dem je sechs Beauftragte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie sechs Lehrer an berufsbildenden Schulen angehören.
Überwachungs- und Beschlussorgan der zuständigen Stelle für das von dieser zu erlassende Satzungsrecht im Bereich beruflicher Bildung
Berufsbildungsplanung, - statistik und - forschung
mit dem Ausbildungsplatzförderungsgesetz bzw. dem Berufsbildungsförderungsgesetz wurde zum ersten Mal eine Grundlage für eine laufende bundeszentrale Erfassung der Berufsbildungssituation in Deutschland und für eine abgestimmte und den technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen entsprechende Zukunftsplanung im Bereich Bildungsplanung geschaffen.
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz**
- Rechtliche Grundlagen für Planung, Erhebung, Statistik und Berichterstattung wurden in das neue BBiG 2005 übernommen.
Die Berufsbildungsplanung soll insbesondere dazu beitragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl und Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten.
*Berufsbildungsbericht - seit 1977 dem BMBF jährlich vorzulegen- Instrument zur Verbesserung der Transparenz**
Berufsbildungsplanung, -statistik und -forschung
Berufsbildungsstatistik
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
das Statistische Bundesamt führt als Grundlage der Planung und Ordnung der Berufsbildung eine Berufsbildungsstatistik auf Bundesebene durch.: Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm wird im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gestaltet.
Die gesetzliche Definition von Berufsbildungsforschung umfasst Grundlagenforschung, Vorlaufforschung, angewandte Forschung sowie die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis.
Berufsbildungsforschung
- Grundlagen klären
- Entwicklungen in der Berufsbildung beobachten
- Weiterentwicklungen vorbereiten
- Instrumente und Verfahren der Vermittlung sowie den Wissens-und Technologietransfer fördern
Grenzen Sie die beiden Begriffe Mittelstandspolitik und Mittelstandsbewegung voneinander ab
Mittelstandspolitik
• Kaiserreich
• Novellen der Gewerbeordnungen von 1878, 1897(Handwerkerschutzgesetz)
und 1908 („kleiner“ Befähigungsnachweis) im Kontext staatlicher Mittelstandspolitik
Mittelstandsbewegung
• Zünfte
• Handwerk
• Alte Zustände
• Kaiserreich
• Novellen der Gewerbeordnungen von 1878, 1897(Handwerkerschutzgesetz)
und 1908 („kleiner“ Befähigungsnachweis) im Kontext staatlicher Mittelstandspolitik
Mittelstandsbewegung
• Zünfte
• Handwerk
• Alte Zustände
Kerschensteiners Berufsbildungstheorie
Berufsbildungstheorie Kerschensteiners:
„Der Weg zum idealen Menschen führt nur über den brauchbaren Menschen. Der brauchbare Mensch ist aber derjenige, der seine und seines Volkes Arbeit anerkennt und den Willen und die Kraft besitzt, sie zu tun. Nur in dem Maß, wie ihm dies gelingt, kann eine Nation ihn als Menschen bewerten [...]. Die Berufsbildung steht an der Pforte zur Menschenbildung.“
Kerschensteiner setzt Beruflichkeit und staatsbürgerliche Erziehung gleich. Berufsbildung gilt als Vorraussetzung für "allgemeine Menschenbildung".
„Der Weg zum idealen Menschen führt nur über den brauchbaren Menschen. Der brauchbare Mensch ist aber derjenige, der seine und seines Volkes Arbeit anerkennt und den Willen und die Kraft besitzt, sie zu tun. Nur in dem Maß, wie ihm dies gelingt, kann eine Nation ihn als Menschen bewerten [...]. Die Berufsbildung steht an der Pforte zur Menschenbildung.“
Kerschensteiner setzt Beruflichkeit und staatsbürgerliche Erziehung gleich. Berufsbildung gilt als Vorraussetzung für "allgemeine Menschenbildung".
Kerschensteiners Berufsbildungstheorie (Legitimationsgrundlage)
Legitimationsgrundlage:
Indem Kerschensteiner die Fortbildungsschule beruflich ausrichtet, hat er einen legitimen Weg gefunden, politische Themen bzw, politische Erziehung in der beruflichen Fortbildungsschule durchzusetzen.
Mit der auf Integrationsansprüche abzielenden, beruflich ausgerichteten Bildungstheorie hat er die Legitimationsgrundlage geschaffen.
Eine reine berufliche Ausrichtung ohne die Theorie im Hintergrund hätte diese päd. Legitimation nicht geschaffen. Das ist eine kleine, aber sehr wichtige Präzisierung!
Indem Kerschensteiner die Fortbildungsschule beruflich ausrichtet, hat er einen legitimen Weg gefunden, politische Themen bzw, politische Erziehung in der beruflichen Fortbildungsschule durchzusetzen.
Mit der auf Integrationsansprüche abzielenden, beruflich ausgerichteten Bildungstheorie hat er die Legitimationsgrundlage geschaffen.
Eine reine berufliche Ausrichtung ohne die Theorie im Hintergrund hätte diese päd. Legitimation nicht geschaffen. Das ist eine kleine, aber sehr wichtige Präzisierung!
Kritische Würdigung von Kerschensteiners Berufsbildungstheorie (Errungenschaften)
1. Errungenschaften:
- Grundstein für die Entwicklung der Berufsschule wurde gelegt
- Institutionalisierung der beruflichen Bildung wird durch Einführung des Berufsprinzips vorangetrieben
- schlüssige Legitimationsgrundlage für reformierte Fortbildungsschule wurde geliefert
- Tendenz zur Orientierung am Beruf war trotz aller Einschränkungen pädagogisch und nicht ökonomisch motiviert
- Grundstein für die Entwicklung der Berufsschule wurde gelegt
- Institutionalisierung der beruflichen Bildung wird durch Einführung des Berufsprinzips vorangetrieben
- schlüssige Legitimationsgrundlage für reformierte Fortbildungsschule wurde geliefert
- Tendenz zur Orientierung am Beruf war trotz aller Einschränkungen pädagogisch und nicht ökonomisch motiviert
Kritische Würdigung von Kerschensteiners Berusbildungstheorie (Bedenkliches)
2. Bedenkliches:
- politische Vereinnahmung und damit Behinderung des Demokratisierungsprozesses
- Verknüpfung von Menschenwürde, gesellschaftlicher Brauchbarkeit und nationalstaatlicher Ambitionen
- harmonistisches Schulkonzept, Bildung auf politische und betriebliche Integrationsansprüche ausgerichtet
- keine Aufhebung der Bildungsbegrenzung für untere Schichten ( brauchbarer Bürger impliziert Gehorsam)
- Inhalte der Berufsbildungstheorie gehen an der sehr unerfreulichen, durch Ausbeutung gekennzeichneteten beruflichen Wirklichkeit der unteren Schichten, auf die sie ja bezogen ist, völlig vorbei.
- politische Vereinnahmung und damit Behinderung des Demokratisierungsprozesses
- Verknüpfung von Menschenwürde, gesellschaftlicher Brauchbarkeit und nationalstaatlicher Ambitionen
- harmonistisches Schulkonzept, Bildung auf politische und betriebliche Integrationsansprüche ausgerichtet
- keine Aufhebung der Bildungsbegrenzung für untere Schichten ( brauchbarer Bürger impliziert Gehorsam)
- Inhalte der Berufsbildungstheorie gehen an der sehr unerfreulichen, durch Ausbeutung gekennzeichneteten beruflichen Wirklichkeit der unteren Schichten, auf die sie ja bezogen ist, völlig vorbei.
Welche gesellschaftliche Funktion war mit der traditionellen zünftigen Ausbildung verbunden?
- Erziehung, Sozialisation, Einführung in die gesellschaftliche Rolle
- Lehrling lebt im Haushalt des Meisters
- Vermittlung des Handwerks "en passant"
• Einführung in die gesellschaftliche Rolle
• Sozialisationsaspekt vor Qualifikationsaspekt
• Tüchtigkeit und Ehrbarkeit wichtige Faktoren
- Lehrling lebt im Haushalt des Meisters
- Vermittlung des Handwerks "en passant"
• Einführung in die gesellschaftliche Rolle
• Sozialisationsaspekt vor Qualifikationsaspekt
• Tüchtigkeit und Ehrbarkeit wichtige Faktoren
Wann wurde die Gewerbefreiheit eingeführt? Warum? Und welche Folgen hat dies?
- 1811
- wirtschaftliche Liberalisierung, Förderung des Marktes
- jeder durfte ein Gewerbe betreiben
- jeder (ohne Befähigungsnachweis) durfte einen Lehrling halten,
- keine staatliche Kontrolle mehr über die Ausbildung
- Auflösung des Zunftzwangs
- Ausbildungsverträge gleich Privatverträge
- Abschaffung der Abschlussprüfungen
- wirtschaftliche Liberalisierung, Förderung des Marktes
- jeder durfte ein Gewerbe betreiben
- jeder (ohne Befähigungsnachweis) durfte einen Lehrling halten,
- keine staatliche Kontrolle mehr über die Ausbildung
- Auflösung des Zunftzwangs
- Ausbildungsverträge gleich Privatverträge
- Abschaffung der Abschlussprüfungen
Welche Entwicklung nahm die GO zwischen 1811 und 1870?
1845: Definition Lehrlingsstatus, Wieder-Einführung der Gesellenprüfung (freiwillig), kleiner Befähigungsnachweis, staatliche Genehmigung für die Ausübung bestimmter Berufe
1849: Erweiterung der Liste der Berufe deren Ausübung an die Meisterprüfung gekoppelt wird, obligatorische Gesellenprüfung
1849: Erweiterung der Liste der Berufe deren Ausübung an die Meisterprüfung gekoppelt wird, obligatorische Gesellenprüfung
Welche Argumente haben die Zünfte gegen die Gewerbefreiheit?
- Wirtschaftliche Schwächung der Handwerkerschaft
> Konkurrenz, Massenproduktion
- sinkende Ausbildungsqualität (keine Kontrolle)
- häufige Ausbildungsabbrüche durch die Lehrlinge
- Verbreitung der Lehrlingszüchterei
- Bedrohung der ständischen Verfasstheit
> Konkurrenz, Massenproduktion
- sinkende Ausbildungsqualität (keine Kontrolle)
- häufige Ausbildungsabbrüche durch die Lehrlinge
- Verbreitung der Lehrlingszüchterei
- Bedrohung der ständischen Verfasstheit
Welche Novellen gab es zur GO ab 1870?
1881: erster Schritt zur Durchsetzung des Selbstverwaltungsprinzips
im Handwerk, Aufsichtspflicht der Lehrlingsausbildung wird
von der Polizei an die Innungen übergeben
1897: Handwerkerschutzgesetz
1908: Einführung kleiner Befähigungsnachweis
1934: Einführung großer Befähigungsnachweis
im Handwerk, Aufsichtspflicht der Lehrlingsausbildung wird
von der Polizei an die Innungen übergeben
1897: Handwerkerschutzgesetz
1908: Einführung kleiner Befähigungsnachweis
1934: Einführung großer Befähigungsnachweis
Warum wurden die Fortbildungsschulen gegründet? Woraus?
Gegründet aus den Sonntagsschulen, um Erziehungslücke zwischen Volksschule und Militärdienst zu schließen.
Politik wollte verhindern, dass die Jugend sich mit sozialdemokratischem (oder kommunistischem) Gedankengut auseinandersetzt.
- Verminderung der Jugendkriminaität
Politik wollte verhindern, dass die Jugend sich mit sozialdemokratischem (oder kommunistischem) Gedankengut auseinandersetzt.
- Verminderung der Jugendkriminaität
Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase in der betrieblichen Ausbildung?
- 1870 Gewerbeordnung
- 1881 Aufsichtspflicht: Übertragung an Innungen
- 1897 Handwerkerschutzgesetz
- 1908 kleiner Befähigungsnachweis
Mittelstandsbewegung: wesentliche Forderungen an das liberale Gewerberecht
- 1881 Aufsichtspflicht: Übertragung an Innungen
- 1897 Handwerkerschutzgesetz
- 1908 kleiner Befähigungsnachweis
Mittelstandsbewegung: wesentliche Forderungen an das liberale Gewerberecht
Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase der Berufsschule?
- schließen der Erziehungslücke (Schule-Militär)
- Einführung der Fortbildungsschulen mit dem Ziel der Sozialisation
bzw. gesellschaftlichen Integration
- ab 1900 beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der
Handwerksausbildung nach Kerschensteiner
- Einführung der Fortbildungsschulen mit dem Ziel der Sozialisation
bzw. gesellschaftlichen Integration
- ab 1900 beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der
Handwerksausbildung nach Kerschensteiner
Was sind die wesentlichen Merkmale der betrieblichen Ausbildung in der Konsolidierungsphase?
- 1926 Gründung des AfB
- 1935 Gleichstellung der Facharbeiterprüfungen mit den
Gesellenprüfungen
- 1934 Einführung großer Befähigungsnachweis, damit einheitliche
Regelung der Berufsausbildung: Liste mit staatlich anerkannten
Berufen im Handwerk, fachliche Vorschriften für Ausbildung,
Meister und Gesellenprüfungen
- 1969 BBIG
- 1935 Gleichstellung der Facharbeiterprüfungen mit den
Gesellenprüfungen
- 1934 Einführung großer Befähigungsnachweis, damit einheitliche
Regelung der Berufsausbildung: Liste mit staatlich anerkannten
Berufen im Handwerk, fachliche Vorschriften für Ausbildung,
Meister und Gesellenprüfungen
- 1969 BBIG
Was ist der DATSCH?
- Gegründet 1909
-Deutscher Ausschuss für technisches Schulwesen
- Abgrenzung der Berufe: Einteilung der Facharbeiter in gelernte und angelernte
- inhaltliche Festlegung des Lehrberufs
- erstes Ordnungskonzept, wurde in den folgenden Jahren auf weitere Wirtschaftszweige ausgedient
- Basis für die Entwicklung neuer Berufsfelder
-Deutscher Ausschuss für technisches Schulwesen
- Abgrenzung der Berufe: Einteilung der Facharbeiter in gelernte und angelernte
- inhaltliche Festlegung des Lehrberufs
- erstes Ordnungskonzept, wurde in den folgenden Jahren auf weitere Wirtschaftszweige ausgedient
- Basis für die Entwicklung neuer Berufsfelder
Was geschah zwischen 1945 und 1970 im Bereich der Berufsschule?
1945-1970 Restauration
- materielle und technische Verbesserungen:
Neue Organisationsstrukturen, neue Berufsschulbauten, spezielle
Lehr- und Unterrichtsmittel, verbesserte Lehrerbesoldung
- Erhöhung der Qualität
- Festigung des Status Berufsschule als Institution
- materielle und technische Verbesserungen:
Neue Organisationsstrukturen, neue Berufsschulbauten, spezielle
Lehr- und Unterrichtsmittel, verbesserte Lehrerbesoldung
- Erhöhung der Qualität
- Festigung des Status Berufsschule als Institution
Die Kunstfigur des katholischen Arbeitermädchens vom Lande wurde in den 1960er Jahren geschaffen und soll 4 Benachteiligungsdimension aufzeigen, an denen sich die Selektivität des Bildungs- und Ausbildungssystems in Deutschland beschreiben lässt.
Kunstfigur des katholischen Arbeitermädchens:
konfessionelle,
schichtspezifische,
geschlechtsspezifische und
regionale Unterschiede bzw. Benachteiligungsdimensionen
Figur ist heute ungeeignet, die Benachteiligungsdemensionen aufzuzeigen. Sie müsste an die heutigen Situationen / an die heutige Gesellschaft angepasst werden.
konfessionelle,
schichtspezifische,
geschlechtsspezifische und
regionale Unterschiede bzw. Benachteiligungsdimensionen
Figur ist heute ungeeignet, die Benachteiligungsdemensionen aufzuzeigen. Sie müsste an die heutigen Situationen / an die heutige Gesellschaft angepasst werden.
Welche Erträge kann Bildung haben?
>Verbindung zwischen Schulbildung und Abschlusschancen
2002 Arbeitslosenquote 10 %, davon
ohne formale Bildungsabschluss 23 %
Hochschulabsolventen 4 %
- Einkommen steigt beziehungsweise sinkt mit dem Bildungsabschluss
- Nicht nur ökonomischer Erträge sondern auch persönliche
- höhere Bildung ermöglicht den gesundereLebensführung
- höhere Bildung steigert das politische Interesse
2002 Arbeitslosenquote 10 %, davon
ohne formale Bildungsabschluss 23 %
Hochschulabsolventen 4 %
- Einkommen steigt beziehungsweise sinkt mit dem Bildungsabschluss
- Nicht nur ökonomischer Erträge sondern auch persönliche
- höhere Bildung ermöglicht den gesundereLebensführung
- höhere Bildung steigert das politische Interesse
Steuerungselemente: Output, Outcome - Was bedeutet es?
Output:
nachweisbare Erfolge am Ende des Bildungsganges
Leistungen, Bildungsabschlüsse, Haltungen
Art wie Lernergebnis am Ende des Bildungsganges ermittelt und zertifiziert werden
Outcome:
langfristige Wirkung des Bildungserwerbs (berufliche Erfolg, soziale Teilhabe)
nicht steuerbar
nachweisbare Erfolge am Ende des Bildungsganges
Leistungen, Bildungsabschlüsse, Haltungen
Art wie Lernergebnis am Ende des Bildungsganges ermittelt und zertifiziert werden
Outcome:
langfristige Wirkung des Bildungserwerbs (berufliche Erfolg, soziale Teilhabe)
nicht steuerbar
Steuerungselemente: Prozess - Bedeutung?
Schuleebene:
- Struktur des bildungsgangspezifischen Arbeitsabläufe (sozialpädagogische Betreuung, Nachmittagsangebote)
- Schulmanagement (Schulleiterausbildung)
- kollegiale Kooperation (Fachkonferenzen)
- Personalentwicklung (Weiterbildung)
Klassenebene:
- Unterrichtsqualität (Methoden)
- Leistungsbeurteilung (Bestimmungen und Versetzungen)
- Lernmaterialien (Auswahl und Finanzierung)
- Struktur des bildungsgangspezifischen Arbeitsabläufe (sozialpädagogische Betreuung, Nachmittagsangebote)
- Schulmanagement (Schulleiterausbildung)
- kollegiale Kooperation (Fachkonferenzen)
- Personalentwicklung (Weiterbildung)
Klassenebene:
- Unterrichtsqualität (Methoden)
- Leistungsbeurteilung (Bestimmungen und Versetzungen)
- Lernmaterialien (Auswahl und Finanzierung)
Steuerungselemente: Input - Bedeutung?
Schulstruktur -> dreigliedriges Schulsystem
Qualifikation der Lehrer -> Hochschulabschluss
Qualifikation der Schüler -> Vorqualifikation
finanzielle Ressourcen -> kleinere Klassen, größeres
Unterrichtsvolumen
Bildungsziele: Vorgaben für Bildungsgänge und Jahrgangsstufen
Qualifikation der Lehrer -> Hochschulabschluss
Qualifikation der Schüler -> Vorqualifikation
finanzielle Ressourcen -> kleinere Klassen, größeres
Unterrichtsvolumen
Bildungsziele: Vorgaben für Bildungsgänge und Jahrgangsstufen
Welche Bedeutung hat die Weiterbildung? Für wen ist sie besonders wichtig?
- Weiterbildung wird zu einem wichtigen Bestandteil der Biografie (Globalisierung)
- unqualifizierte beziehungsweise unterqualifizierter werden zu Globalisierungsverlierer
- Untersuchungen zeigen, das am Ende der Pflichtschulzeit bis zu 25 % der Jugendlichen nicht die nötigen Kompetenzen hätte einen Beruf zu erlernen (Risikogruppe zu großen Teilen mit Migrationshintergrund, sozial schwache Familien; schwerer Zugang zur beruflichen Weiterbildung)
- unqualifizierte beziehungsweise unterqualifizierter werden zu Globalisierungsverlierer
- Untersuchungen zeigen, das am Ende der Pflichtschulzeit bis zu 25 % der Jugendlichen nicht die nötigen Kompetenzen hätte einen Beruf zu erlernen (Risikogruppe zu großen Teilen mit Migrationshintergrund, sozial schwache Familien; schwerer Zugang zur beruflichen Weiterbildung)
Was kann man zur dualen Berufsausbildung sagen? Wieviel Prozent eines Jahrgangs absolvieren eine Ausbildung im DS? Wieviele anerkannte Ausbildungsberufe gibt es? Wieviele Absolventen des allg. BS besuchen eine berufliche VZ-Schule?
50 Prozent Ausbildung im dualen System
350 anerkannter Ausbildungsberufe
20 % berufliche Vollzeitschulen
350 anerkannter Ausbildungsberufe
20 % berufliche Vollzeitschulen
Reformtendenzen
- Schulautonomie
- Flexibilisierung Einschulungsalter
- Verzicht auf Zurückstellung
- Klasse eins und zwei pädagogische Einheit
- stärkere Gewichtung der Schullaufbahnempfehlung
- G 8 (Verkürzung der Gymnasialzeit)
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe
- Ausweitung Ganztagsschulen
- Flexibilisierung Einschulungsalter
- Verzicht auf Zurückstellung
- Klasse eins und zwei pädagogische Einheit
- stärkere Gewichtung der Schullaufbahnempfehlung
- G 8 (Verkürzung der Gymnasialzeit)
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe
- Ausweitung Ganztagsschulen
Warum werden in Deutschland die tradierten Steuerungselemente infrage gestellt?
Schwerpunkt: INPUT und PROZESS
- fehlende Outputsteuerung
- mittelmäßiges Abschneiden in internationalen Leistungsvergleichsstudien
-Auseinanderentwicklung der Bundesländer
- zunehmende Schulautonomie
- innerdeutsche Leistungsspreizung
- fehlende Outputsteuerung
- mittelmäßiges Abschneiden in internationalen Leistungsvergleichsstudien
-Auseinanderentwicklung der Bundesländer
- zunehmende Schulautonomie
- innerdeutsche Leistungsspreizung
Chancenungleichheiten: Kinder der Arbeitsmigranten
- 10 % aller Schüler in Deutschland
- sind überproportional in sonder- und Hauptschulen
42 % Hauptschulabschluss 18 % ohne Schulabschluss
- unterproportional in Realschule und Gymnasium
32 % mittlerer Abschluss 13 % allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Betrifft hauptsächlich die Kinder, deren Eltern beide im Ausland geboren sind
- sind überproportional in sonder- und Hauptschulen
42 % Hauptschulabschluss 18 % ohne Schulabschluss
- unterproportional in Realschule und Gymnasium
32 % mittlerer Abschluss 13 % allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Betrifft hauptsächlich die Kinder, deren Eltern beide im Ausland geboren sind
Chancenungleichheiten: Schicht
- Beteiligung Kindergarten und Hort keine schichtspezifischen Unterschiede
- 1989 noch stark ausgeprägt: Anteil Arbeiterkinder auf dem Gymnasium 11 %, 58 % aus beamten Familien
Hauptschule 58 % Arbeiterkinder
1989 stammten 38 % aller Dreizehn des vierzehnjährigen aus Arbeiterfamilien
Pisa: in keinem anderen Land ist der Zusammenhang zwischen Schicht und Bildung so eng wie in Deutschland
1998:64 % Beamtenkinder Hochschulreife / Fachhochschulreife als Ziel des Bildungsganges
2000:54 % Beamtenkinder an Unis und 19 % an Fachhochschulen, aber nur 6 % der Arbeiterkinder (!)
Weiterbildung: 31 % Arbeiter, 68 % beamten
Karriereaussichten: der Arbeiterkinder schlechter
- 1989 noch stark ausgeprägt: Anteil Arbeiterkinder auf dem Gymnasium 11 %, 58 % aus beamten Familien
Hauptschule 58 % Arbeiterkinder
1989 stammten 38 % aller Dreizehn des vierzehnjährigen aus Arbeiterfamilien
Pisa: in keinem anderen Land ist der Zusammenhang zwischen Schicht und Bildung so eng wie in Deutschland
1998:64 % Beamtenkinder Hochschulreife / Fachhochschulreife als Ziel des Bildungsganges
2000:54 % Beamtenkinder an Unis und 19 % an Fachhochschulen, aber nur 6 % der Arbeiterkinder (!)
Weiterbildung: 31 % Arbeiter, 68 % beamten
Karriereaussichten: der Arbeiterkinder schlechter
Chancenungleichheiten: Geschlecht
Heute Mädchen Mehrheit bei dem mittleren Bildungsabschlüssen: 51 % mittlerer Bildungsabschluss
und allgemeiner Hochschulreife 55 %
Fachhochschulreife 44 %
mit Hauptschulabschluss 41 %, leicht hinter den Männern
ohne Abschluss 37 %
>Gleichziehen in allen sozialen Schichten
- Mädchen im Pisa Test leistungsstärker
- Fortschritt in der beruflichen Bildung nur zum Teil: 52 % Mädchen an der Uni und 38 % an den Fachhochschulen
- im dualen System heute noch geschlechtsspezifische Unterschiede: häufiger ohne Berufsausbildung, Ausbildungsberufe decken schmales Berufsspektrum ab
>bewirkt durch familiäre und schulische Sozialisation
und allgemeiner Hochschulreife 55 %
Fachhochschulreife 44 %
mit Hauptschulabschluss 41 %, leicht hinter den Männern
ohne Abschluss 37 %
>Gleichziehen in allen sozialen Schichten
- Mädchen im Pisa Test leistungsstärker
- Fortschritt in der beruflichen Bildung nur zum Teil: 52 % Mädchen an der Uni und 38 % an den Fachhochschulen
- im dualen System heute noch geschlechtsspezifische Unterschiede: häufiger ohne Berufsausbildung, Ausbildungsberufe decken schmales Berufsspektrum ab
>bewirkt durch familiäre und schulische Sozialisation
Wie wirken sich die Strukturmerkmale des allgemeinen Bildungssystems auf die Chancengleichheit aus?
- Verteilung nach der Grundschule in die verschiedenen Schulformen der SEK I offiziell nach dem Leistungsprinzip, häufig
spielt aber auch Schichtzugehörigkeit eine Rolle
- "Einstufung" bei der Einschulung, Evtl. Zuweisung zur
Förderschule-> prägend für die gesamte Schullaufbahn
- Übergang in die Sekundarstufe 2: Das Schulmilieu beeinflusst ggf. die Aspirationen der Schüler
>ohne Abschluss (fast) keine Chance auf dem
Ausbildungsstellenmarkt
spielt aber auch Schichtzugehörigkeit eine Rolle
- "Einstufung" bei der Einschulung, Evtl. Zuweisung zur
Förderschule-> prägend für die gesamte Schullaufbahn
- Übergang in die Sekundarstufe 2: Das Schulmilieu beeinflusst ggf. die Aspirationen der Schüler
>ohne Abschluss (fast) keine Chance auf dem
Ausbildungsstellenmarkt
Kurzer historischer Abriss
1880er Schulpflicht für alle Kinder durchgesetzt
1778 1. Abiturreglement (noch nicht bindend)
1812 2. Abiturreglement (Abitur Voraussetzung für Staatsexamen)
1834 3. Abiturreglement (Wort Voraussetzung für Studium und die) Bildungskonzept: Allgemeinbildung, alte Sprachen Schwerpunkt
Niederes Schulwesen: Bildungsprozesse Begrenzung, Glaubenserziehung, Stände Erziehung
1854 Stiehlschen Regulative
>Gegenentwurf Bildung Gymnasien
Mittelschule: Entstehung im 19. Jahrhundert, moderne Sprachen, mehr Naturwissenschaften, kein Recht das Abitur zu vergeben, nach langen kontroversen Entstehung des Realgymnasiums
Gymnasien reine Jungenschulen, Lyzeen Mädchenschulen
(erst 1908 Recht zur Vergabe des Abiturs)
1873 "Allgemeinebestimmungen" lockern Bildungsbegrenzung im niederen Schulwesen
1778 1. Abiturreglement (noch nicht bindend)
1812 2. Abiturreglement (Abitur Voraussetzung für Staatsexamen)
1834 3. Abiturreglement (Wort Voraussetzung für Studium und die) Bildungskonzept: Allgemeinbildung, alte Sprachen Schwerpunkt
Niederes Schulwesen: Bildungsprozesse Begrenzung, Glaubenserziehung, Stände Erziehung
1854 Stiehlschen Regulative
>Gegenentwurf Bildung Gymnasien
Mittelschule: Entstehung im 19. Jahrhundert, moderne Sprachen, mehr Naturwissenschaften, kein Recht das Abitur zu vergeben, nach langen kontroversen Entstehung des Realgymnasiums
Gymnasien reine Jungenschulen, Lyzeen Mädchenschulen
(erst 1908 Recht zur Vergabe des Abiturs)
1873 "Allgemeinebestimmungen" lockern Bildungsbegrenzung im niederen Schulwesen
Welche Gesetze belegen die Gesetzgebungskompetenzen der Länder?
Art. 7 (1): die Schulaufsicht ist Angelegenheit des Staates.
Art. 30: Ausübung der staatlichen Befugnisse der Länder, sofern das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Dieses Gesetz gibt es in Bildungsbereich nicht
Art. 30: Ausübung der staatlichen Befugnisse der Länder, sofern das Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulässt.
Dieses Gesetz gibt es in Bildungsbereich nicht
Pierre Bourdieu(1930-2002): Sozialisation und Habitus
französischer Ethnologe, Soziologe und Philosoph
sein Fokus: Analyse der sozialen Welt mit Blick auf symbolische Formen der Macht
(Klassenunterschiede,
Hierarchien,
Standeszugehörigkeiten)
Verringerung der Macht dieser Verhältnisse durch Aufdeckungsarbeit
Bedeutung der Felder im sozialen Raum
die Macht- und Kräfteverhältnisse im sozialen Raum = Machtpositionen und Hierarchien in den relevanten gesellschaftlichen Handlungsfeldern
Macht der herrschenden Klasse z.B. durch:
in den Feldern der Ökonomie und der Politik durch ihre Kapitalien wesentliche Machtpositionen innehat =>
erheblichen Einfluss auf das Geschehen in diesen Feldern
und zugleich die Sicherung ihres Kapitals als Machtmittel.
Machtpositionen im Feld der Kultur und Mode => symbolische Macht im sozialen Raum; weil der legitime Geschmack oder der Wert von unterschiedlichen kulturellen Gütern definiert werden kann.
=> sozialen Klassen sind keine homogene Gruppen
herrschende Klasse kann durch Machtpositionen in verschiedenen sozialen Feldern und damit durch eine unterschiedliche Zusammensetzung ihrer Kapitalien charakterisiert werden (verscheiden Fraktionen)
=> Konkurrenz innerhalb der herrschenden Klasse um die Positionierung im sozialen Raum. So lassen sich Machtkämpfe innerhalb der herrschenden Klasse und sich daraus ergebende Hierarchieverschiebungen im sozialen Raum beobachten.
Macht der herrschenden Klasse z.B. durch:
in den Feldern der Ökonomie und der Politik durch ihre Kapitalien wesentliche Machtpositionen innehat =>
erheblichen Einfluss auf das Geschehen in diesen Feldern
und zugleich die Sicherung ihres Kapitals als Machtmittel.
Machtpositionen im Feld der Kultur und Mode => symbolische Macht im sozialen Raum; weil der legitime Geschmack oder der Wert von unterschiedlichen kulturellen Gütern definiert werden kann.
=> sozialen Klassen sind keine homogene Gruppen
herrschende Klasse kann durch Machtpositionen in verschiedenen sozialen Feldern und damit durch eine unterschiedliche Zusammensetzung ihrer Kapitalien charakterisiert werden (verscheiden Fraktionen)
=> Konkurrenz innerhalb der herrschenden Klasse um die Positionierung im sozialen Raum. So lassen sich Machtkämpfe innerhalb der herrschenden Klasse und sich daraus ergebende Hierarchieverschiebungen im sozialen Raum beobachten.
sozialer Raum, Feld und Kapital
Jeder Mensch besitzt Kapital;
er besitzt von allen Kapitalformen, die Bourdieu nennt, etwas.
Die Zusammensetzung (Kapitalstruktur) ist bei allen Menschen individuell und sorgt durch ihre Mischung für eine Positionierung im sozialen Raum.
Der soziale Raum besteht aus Feldern (wirtschaftliche, künstlerische, intellektuelle und weitere), in denen wir miteinander interagieren.
Je nach vorhandenem Kapital agieren wir in den Feldern mit mehr oder weniger (symbolischer) Macht. Wenn wir in einem bestimmten Feld mehr Macht wollen, müssen wir dafür Kapital investieren, z. B. ökonomisches Kapital für Kurse (mehr kulturelles Kapital), mehr Zeit für Beziehungsarbeit (soziales Kapital).
Einsatz von Kapital kann zu einer Erweiterung der Macht führen, auch in anderen Feldern, was Einfluss auf die soziale Position haben kann, da die Kapitalstruktur verändert wird.
Je nachdem wie viel Kapital eingesetzt und wie stark die Kapitalstruktur verändert wird, besteht auch die Möglichkeit, von einer sozialen Klasse (Gruppe von Personen mit ähnlichen Merkmalen in der Kapitalstruktur) in die höhere aufzusteigen, wenn das auch eher die Ausnahme als die Regel ist (Beispiel: Angela Merkel).
er besitzt von allen Kapitalformen, die Bourdieu nennt, etwas.
Die Zusammensetzung (Kapitalstruktur) ist bei allen Menschen individuell und sorgt durch ihre Mischung für eine Positionierung im sozialen Raum.
Der soziale Raum besteht aus Feldern (wirtschaftliche, künstlerische, intellektuelle und weitere), in denen wir miteinander interagieren.
Je nach vorhandenem Kapital agieren wir in den Feldern mit mehr oder weniger (symbolischer) Macht. Wenn wir in einem bestimmten Feld mehr Macht wollen, müssen wir dafür Kapital investieren, z. B. ökonomisches Kapital für Kurse (mehr kulturelles Kapital), mehr Zeit für Beziehungsarbeit (soziales Kapital).
Einsatz von Kapital kann zu einer Erweiterung der Macht führen, auch in anderen Feldern, was Einfluss auf die soziale Position haben kann, da die Kapitalstruktur verändert wird.
Je nachdem wie viel Kapital eingesetzt und wie stark die Kapitalstruktur verändert wird, besteht auch die Möglichkeit, von einer sozialen Klasse (Gruppe von Personen mit ähnlichen Merkmalen in der Kapitalstruktur) in die höhere aufzusteigen, wenn das auch eher die Ausnahme als die Regel ist (Beispiel: Angela Merkel).
Sozialisation als Habituisierung?
Sozialisation ist der Einfluss des Umfeldes auf den Einzelnen.
Sie beginnt von Geburt an bzw. bereits vorher.
Bereits in der Schwangerschaft hat die Umgebung und das Verhalten der Mutter Einfluss auf den Fötus – durch Nahrung, Geräusche, Musik, Wärme, Fürsorge und Zuwendung.
Nach der Geburt ist die soziale Position der Eltern verantwortlich für die Verinnerlichung von Werten, von Geschmack, von Bildung – die vermittelten Werte werden so verinnerlicht (habitualisiert), dass sie für das Individuum natürlich und selbstverständlich sind.
Sie sind damit vorreflexiv – der Mensch denkt nicht mehr nach, er handelt nicht, er verhält sich.
Diese Werte und Grenzen sind dieselben, die in dem Feld, in dem er sich bewegt, herrschen. Deswegen ist Sozialisation Habituisierung
Sie beginnt von Geburt an bzw. bereits vorher.
Bereits in der Schwangerschaft hat die Umgebung und das Verhalten der Mutter Einfluss auf den Fötus – durch Nahrung, Geräusche, Musik, Wärme, Fürsorge und Zuwendung.
Nach der Geburt ist die soziale Position der Eltern verantwortlich für die Verinnerlichung von Werten, von Geschmack, von Bildung – die vermittelten Werte werden so verinnerlicht (habitualisiert), dass sie für das Individuum natürlich und selbstverständlich sind.
Sie sind damit vorreflexiv – der Mensch denkt nicht mehr nach, er handelt nicht, er verhält sich.
Diese Werte und Grenzen sind dieselben, die in dem Feld, in dem er sich bewegt, herrschen. Deswegen ist Sozialisation Habituisierung
Bedeutung Habitus und freiheitliches Handeln
in Ihren Beiträgen kommen Sie zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen hinsichtlich der Möglichkeit freiheitlichen Handelns im Habituskonzept Bourdieus.
Dies liegt im gewissen Sinne in der Habitustheorie Bourdieus begründet.
Diese unterscheidet sich sowohl von deterministischen Theorien, die das menschliche Handeln mechanistisch aus gesellschaftlichen Strukturen herleiten, wie auch von voluntaristischen Handlungstheorien, die das Handeln der gesellschaftichen Akteure als Folge "freier" Entscheidungen erklären.
Nach Bourdieu ist das Handeln der sozialen Akteure durch den Habitus, als Erzeugungsprinzip von Handlungen, Wahrnehmungen und Denkweisen prädeterminiert. Das bedeutet, dass die Handlungen der Akteure nicht festgelegt sind, sondern dass diese innerhalb des durch den jeweils erworbenen Habitus gesetzten Rahmens handeln.
Obwohl nach Bourdieu die gesellschaftliche Praxis wesentlich vom Habitus, als unbewusst wirkendes Prinzip, bestimmt wird, sieht er ihn nur als ein, "Produktionsprinzip von Praktiken unter anderen". Hier kommt dann, wie von Frau Schmid erwähnt, die Soziologie und die Möglichkeit der Selbstreflexion ins Spiel, durch die der Mensch die sozialen Bedingungen und seine Rolle darin verstehen kann.
Dies liegt im gewissen Sinne in der Habitustheorie Bourdieus begründet.
Diese unterscheidet sich sowohl von deterministischen Theorien, die das menschliche Handeln mechanistisch aus gesellschaftlichen Strukturen herleiten, wie auch von voluntaristischen Handlungstheorien, die das Handeln der gesellschaftichen Akteure als Folge "freier" Entscheidungen erklären.
Nach Bourdieu ist das Handeln der sozialen Akteure durch den Habitus, als Erzeugungsprinzip von Handlungen, Wahrnehmungen und Denkweisen prädeterminiert. Das bedeutet, dass die Handlungen der Akteure nicht festgelegt sind, sondern dass diese innerhalb des durch den jeweils erworbenen Habitus gesetzten Rahmens handeln.
Obwohl nach Bourdieu die gesellschaftliche Praxis wesentlich vom Habitus, als unbewusst wirkendes Prinzip, bestimmt wird, sieht er ihn nur als ein, "Produktionsprinzip von Praktiken unter anderen". Hier kommt dann, wie von Frau Schmid erwähnt, die Soziologie und die Möglichkeit der Selbstreflexion ins Spiel, durch die der Mensch die sozialen Bedingungen und seine Rolle darin verstehen kann.
9.Habitus
= allgemeine Grundhaltung und Disposition gegenüber der Welt
-wird durch Sozialisation verinnerlicht
( Sozialisation= Habitualisierung)
-der Habitus ist durch die sozialen Räume strukturiert und zugleich strukturierend
( er bestimmt unsere Wahrnehmung, Denken, Geschmack)
vorreflexive Prägung
-ist aber keine vollständige Determination des Menschen
3 Formen des „sozialen Geschmacks“:
1) legitimer Geschmack der herrschenden Oberklasse
-limitierte, elitäre Güter; Luxusartikel
-Ausdruck von Macht und Überlegenheit
2) prätentiöser Geschmack der Mittelklasse
-„mittlerer“ Geschmack;
Versuch, die Oberklasse nachzuahmen und
sich Bedeutung und Wichtigkeit zu erkaufen
3) Notwendigkeitsgeschmack der Unterklasse
-pragmatisch, praktisch orientiert
-Erhalt der Existenzbedingungen
8.Geschmack und Lebensstil
-die soziale Positionierung bestimmt die Wahrnehmung von Welt,
die Form des Geschmacks und des Lebensstils
-die herrschende legitime Kultur bestimmt,
was „distinguiert“ und
was „vulgär“ ist
-Homologie der Räume:
evolutionär bedingte Übereinstimmung und
Reproduktion
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen;
Bildungsstand
-entscheidender Faktor:
Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
-das selbst angeeignete Wissen;
Bildungsstand
-entscheidender Faktor:
Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
Kapitalformen
1) Ökonomisches Kapital
Einkommen, materieller Besitz, Eigentum
2) kulturelles Kapital
führt zu Prestige und Ansehen im sozialen Raum
Es gibt 3 Formen:
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen; Bildungsstand
-entscheidender Faktor: Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
b) objektiviertes Kulturkapital
-z.B. Gemälde, Bücher, Instrumente
c) institutionalisiertes Kulturkapital
-z.B. akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse
-Zugangsberechtigung für bestimmte berufliche Laufbahnen
3) soziales Kapital
-soziale Netzwerke, „Vitamin B“, Beziehungen zu „wichtigen“ Leuten
-„Symbolisches Kapital“: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status
-Bezug zur symbolischen Gewalt > Machtmechanismen
7.Kapital
-die Positionen im sozialen Raum werden bestimmt
durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und
sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen Ökonomisch, kulturelles (noch unterteilt) und soziales
und ergänzt mit Schröder dann noch sprachliches und symbolisches (Prestige,Ehre)
und Schröder erweitert um physisches (Hautfarbe, Geschlecht...), juridisches ( Rechtsstatus, Staatsangeh.)und ökologisches (Umweltbelastungen, Bauliche Gestaltung Wohnung, Arbeit)
durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und
sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen Ökonomisch, kulturelles (noch unterteilt) und soziales
und ergänzt mit Schröder dann noch sprachliches und symbolisches (Prestige,Ehre)
und Schröder erweitert um physisches (Hautfarbe, Geschlecht...), juridisches ( Rechtsstatus, Staatsangeh.)und ökologisches (Umweltbelastungen, Bauliche Gestaltung Wohnung, Arbeit)
Benachteiligungen durch unterschiedliche Ausstattung oder Nutzung von Kapital
a. früher hatten Männer anderen Rechststatus als Frauen, die z.B. nicht voll geschäftstüchtig waren. Diese hatten dadurch weniger Möglichkeiten zur Schaffung von ökonomischem Kapital
b. Diskrimierungen wegen z.B. Hautfarbe Behinderung, Abstammung verhindern die gleiche Nutzung von Kapital
c. Fremde Sprache, Fremdes Rechtssystem, wie Ausländer dies in Deutschland für sich erleben, verhindern ebenfalls eine gleichwertigen Kapitaleinsatz.
b. Diskrimierungen wegen z.B. Hautfarbe Behinderung, Abstammung verhindern die gleiche Nutzung von Kapital
c. Fremde Sprache, Fremdes Rechtssystem, wie Ausländer dies in Deutschland für sich erleben, verhindern ebenfalls eine gleichwertigen Kapitaleinsatz.
Lebenslagen werden bestimmt durch
Art der Ausstattung mit Kapitalien, durch die Möglichkeiten und Grenzen in der Lebensgestaltung gesetzt werden und die Position im sozialen Raum bestimmt wird.
Kapitalien werden auch schichtspezifisch weitergegeben und so frühzeitig der entsprechende Stil übernommen.
Kapitalien werden auch schichtspezifisch weitergegeben und so frühzeitig der entsprechende Stil übernommen.
5.symbolische Gewalt
-subtile und indirekte Form der Machtausübung
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und
sorgt für das Bestehen und
die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und
sorgt für das Bestehen und
die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
4.Felder im sozialen Raum
-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums,
z.B. das
wirtschaftliche,
intellektuelle,
künstlerische,
universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital;
Machtkämpfe um Stellungen;
Kampf-und Kraftfelder-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums,
z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
Zum Verständnis des Begriffs des Feldes bei Bourdieu lässt sich ergänzen:
Die Felder beschreibt Bourdieu als autonome Felder konkreter sozialer Praxis. Sie sind aus der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung hervorgegangen und werden jeweils durch ein spezifisches gemeinsames Interesse der im Feld handelnden Akteure sowie durch spezifische Regeln und eine spezifische Machtstruktur bestimmt. So gelten im Feld der Kultur beispielsweise andere Regeln als als im Feld der Ökonomie. Das gilt auch für den Wert der unterschiedlichen Kapitalien in den verschiedenen Feldern. Eine bestimmte Positionierung in einem bestimmten Feld erfordert jeweils den Einsatz einer spezifischen Zusammensetzung des Kapitals.
Auf diese Weise charakterisiert, wie Frau Groth schreibt, jede Kombination das Feld und die Positionierung in diesem Feld.
z.B. das
wirtschaftliche,
intellektuelle,
künstlerische,
universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital;
Machtkämpfe um Stellungen;
Kampf-und Kraftfelder-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums,
z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
Zum Verständnis des Begriffs des Feldes bei Bourdieu lässt sich ergänzen:
Die Felder beschreibt Bourdieu als autonome Felder konkreter sozialer Praxis. Sie sind aus der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung hervorgegangen und werden jeweils durch ein spezifisches gemeinsames Interesse der im Feld handelnden Akteure sowie durch spezifische Regeln und eine spezifische Machtstruktur bestimmt. So gelten im Feld der Kultur beispielsweise andere Regeln als als im Feld der Ökonomie. Das gilt auch für den Wert der unterschiedlichen Kapitalien in den verschiedenen Feldern. Eine bestimmte Positionierung in einem bestimmten Feld erfordert jeweils den Einsatz einer spezifischen Zusammensetzung des Kapitals.
Auf diese Weise charakterisiert, wie Frau Groth schreibt, jede Kombination das Feld und die Positionierung in diesem Feld.
Zentrale Begriffe Bordieu
1. Sozialer Raum
Bourdieu sieht die Gesellschaft als einen sozialen Raum, der aus mehreren Dimensionen besteht. Er konzeptioniert sie als drei übereinandergelegte, transparente Schemata, nämlich
- Kapitalvolumen
- Kapitalart
- Beziehung zwischen sozialer Position und Lebensstilen
Die Menschen werden durch den sozialen Raum in dem sie leben geprägt und charakterisiert. Er ist ein abstraktes "Denkschema", in dem sich gesellschaftliche Strukturen und Herrschaftsverhältnisse abbilden.
2. Akteur
Menschen sind Akteure im sozialen Raum, deren Handeln nicht losgelöst werden kann von der räumlichen Platzierung. Das Sein ist folglich Ausdruck der Sozialisation, die von der Lokalisierung im Raum bestimmt wird. Somit steht nicht der individuelle freiheitliche Akt im Vordergrund.
3. Position
Das Handeln der Menschen, Geschmack, Vorlieben, das Verhältnis zum Körper, der gesamte Lebensstil sind bedingt von der jeweiligen Position im sozialen Raum. Der Raum ist unterteilt in differierende Felder, in denen bestimmte Handlungs- und Praxisformen maßgeblich sind (z.B. wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische und universitäre Felder)
4. Macht
Soziale Strukturen und Positionierungen sind dabei Ausdruck von Macht in Form einer symbolischen Gewalt. Diese stellt dabei eine indirekte Form der Machtausübung dar und verweist auf Herrschaftsbeziehungen, in denen unbewusstes Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation vorliegt. Die gegebene Ordnung und Strukturierung des sozialen Raumes wird dadurch legitimiert und als gegeben hingenommen.
5. Kapital
Die Position im sozialen Raum ist vom Umfang und Struktur des Kapitals abhängig. Kapital ist akkumulierte Arbeit in Form vom Materie oder in inkorporierter Form. Bourdieu unterscheidet ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital. Diese Unterscheidung ist von Bedeutung wenn verständlich werden soll, wie sich der Mensch im sozialen Gefüge positioniert. Die Verteilungsstruktur entspricht der immanenten Struktur der gesellschaftlichen Welt. Kapital wird als eine individuelle Kraft und zugleich als eine sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit auf der Ebene der Gesellschaft begriffen.
6. Geschmack und Lebensstil
Die Verbindung von sozialem Raum und Lebensstil führt die unterschiedlichen Klassen der Gesellschaft mit spezifischen Formen des Geschmacks zusammen. Lebensstile stellen Signale für die Klassenzugehörigkeit dar und sind Ausdruck der sozialen Positionierung.
7. Habitus
Im Habitus des Menschen kommt zum Vorschein, was ihn zum gesellschaftlichen Wesen macht ( z.B. Klassenzugehörigkeit). Der Habitus ist die Seinsweise des Menschen und zeigt sich als allgemeine Grundhaltung gegenüber der Welt. Er ist das Ergebnis der Verinnerlichung klassenspezifischer Existenzbedingungen und wird nicht angeboren. Er wird erworben und umfasst des gesamten Lebensstil.
Bourdieu sieht die Gesellschaft als einen sozialen Raum, der aus mehreren Dimensionen besteht. Er konzeptioniert sie als drei übereinandergelegte, transparente Schemata, nämlich
- Kapitalvolumen
- Kapitalart
- Beziehung zwischen sozialer Position und Lebensstilen
Die Menschen werden durch den sozialen Raum in dem sie leben geprägt und charakterisiert. Er ist ein abstraktes "Denkschema", in dem sich gesellschaftliche Strukturen und Herrschaftsverhältnisse abbilden.
2. Akteur
Menschen sind Akteure im sozialen Raum, deren Handeln nicht losgelöst werden kann von der räumlichen Platzierung. Das Sein ist folglich Ausdruck der Sozialisation, die von der Lokalisierung im Raum bestimmt wird. Somit steht nicht der individuelle freiheitliche Akt im Vordergrund.
3. Position
Das Handeln der Menschen, Geschmack, Vorlieben, das Verhältnis zum Körper, der gesamte Lebensstil sind bedingt von der jeweiligen Position im sozialen Raum. Der Raum ist unterteilt in differierende Felder, in denen bestimmte Handlungs- und Praxisformen maßgeblich sind (z.B. wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische und universitäre Felder)
4. Macht
Soziale Strukturen und Positionierungen sind dabei Ausdruck von Macht in Form einer symbolischen Gewalt. Diese stellt dabei eine indirekte Form der Machtausübung dar und verweist auf Herrschaftsbeziehungen, in denen unbewusstes Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation vorliegt. Die gegebene Ordnung und Strukturierung des sozialen Raumes wird dadurch legitimiert und als gegeben hingenommen.
5. Kapital
Die Position im sozialen Raum ist vom Umfang und Struktur des Kapitals abhängig. Kapital ist akkumulierte Arbeit in Form vom Materie oder in inkorporierter Form. Bourdieu unterscheidet ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital. Diese Unterscheidung ist von Bedeutung wenn verständlich werden soll, wie sich der Mensch im sozialen Gefüge positioniert. Die Verteilungsstruktur entspricht der immanenten Struktur der gesellschaftlichen Welt. Kapital wird als eine individuelle Kraft und zugleich als eine sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit auf der Ebene der Gesellschaft begriffen.
6. Geschmack und Lebensstil
Die Verbindung von sozialem Raum und Lebensstil führt die unterschiedlichen Klassen der Gesellschaft mit spezifischen Formen des Geschmacks zusammen. Lebensstile stellen Signale für die Klassenzugehörigkeit dar und sind Ausdruck der sozialen Positionierung.
7. Habitus
Im Habitus des Menschen kommt zum Vorschein, was ihn zum gesellschaftlichen Wesen macht ( z.B. Klassenzugehörigkeit). Der Habitus ist die Seinsweise des Menschen und zeigt sich als allgemeine Grundhaltung gegenüber der Welt. Er ist das Ergebnis der Verinnerlichung klassenspezifischer Existenzbedingungen und wird nicht angeboren. Er wird erworben und umfasst des gesamten Lebensstil.
sozialer Raum/physischer Raum
Jedoch besteht dieser Raum aus Orten, die eine soziale Bedeutung haben, die von anderen Akteuren angeeignet werden und zu denen jeder von uns, abhängig von der jeweiligen Position im sozialen Raum, in einer bestimmten sozialen Beziehung steht. Es ist daher, wie Bourdieu feststellt, also durchaus Abstraktion erforderlich, um beispielsweise ein Behördengebäude, die Arbeitsstätte, die Wohnung des Nachbarn oder eine vollbesetzte Straßenbahn nur als einen durch seine Koordinaten und Ausdehnung gekennzeichneten physischen Raum zu denken. Jeder Ort im physischen Raum wird vielmehr auch durch soziale Konstruktion bestimmt und ist somit Ausdruck der sozialen Struktur und der sozialen Verhältnisse. An machen Orten, wie beispielsweise in einem Opernhaus oder an sogenannten "sozialen Brennpunkten" ist diese Durchdringung von sozialem Raum und physischem Raum lediglich offensichtlicher als an anderen.
Ihr Einwand ist völlig berechtigt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt nimmt ein Akteur eine eindeutige Position im sozialen Raum ein. Diese ist definiert durch das Kapitalvolumen sowie die Zusammensetzung dieses Kapitals. Bourdieu hat dies in "Die feinen Unterschiede" in Form eines Koordinatenkreuzes dargestellt. Dabei bezeichnet die Y-Achse das Kapitalvolumen und die X-Achse das Verhältnis von ökonomischen Kapital zu Kulturkapital. Diese eindeutige Positionierung im Raum der sozialen Positionen korrespondiert mit einer Positionierung im Raum der Lebensstile. Die "Homologie" dieser beiden Räume beruht auf den vom Habitus erzeugten Klassifikations-, Bewertungs- und Handlungsschemata.
Im Zeitverlauf können sich durch individuellen sozialen Auf- und Abstieg sowie Veränderungen der Klassenstrukturen die Positionen im sozialen Raum verändern.
Ihr Einwand ist völlig berechtigt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt nimmt ein Akteur eine eindeutige Position im sozialen Raum ein. Diese ist definiert durch das Kapitalvolumen sowie die Zusammensetzung dieses Kapitals. Bourdieu hat dies in "Die feinen Unterschiede" in Form eines Koordinatenkreuzes dargestellt. Dabei bezeichnet die Y-Achse das Kapitalvolumen und die X-Achse das Verhältnis von ökonomischen Kapital zu Kulturkapital. Diese eindeutige Positionierung im Raum der sozialen Positionen korrespondiert mit einer Positionierung im Raum der Lebensstile. Die "Homologie" dieser beiden Räume beruht auf den vom Habitus erzeugten Klassifikations-, Bewertungs- und Handlungsschemata.
Im Zeitverlauf können sich durch individuellen sozialen Auf- und Abstieg sowie Veränderungen der Klassenstrukturen die Positionen im sozialen Raum verändern.
Bordieu Schlagworte:
Zentrale Themen/ Vokabular:
1. Akteure im sozialen Raum
-alle Menschen, die miteinander agieren, die eine Position im sozialen Raum innehaben
2.sozialer Raum (als abstraktes Denkschema) > Position
-soziale Positionalität des Menschen (nicht frei gewählt)
-gesellschaftliche Strukturen, Herrschaftsverhältnisse
-Menschen sind „Handelnde, die im sozialen Raum positioniert und durch diesen Ort charakterisiert sind“
3.physischer Raum > Ort
-räumliche Platzierung, Lokalisation
-Lebensraum (wo man sich aufhält, wohnt, arbeitet)
-ist abhängig von der Positionierung im sozialen Raum
4.Felder
-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums, z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital; Machtkämpfe um Stellungen; Kampf-und Kraftfelder
5.symbolische Gewalt
-subtile und indirekte Form der Machtausübung
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
6.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und sorgt für das Bestehen und die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
7.Kapital
-die Positionen im sozialen Raum werden bestimmt durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen:
1) Ökonomisches Kapital
Einkommen, materieller Besitz, Eigentum
2) kulturelles Kapital
führt zu Prestige und Ansehen im sozialen Raum
Es gibt 3 Formen:
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen; Bildungsstand
-entscheidender Faktor: Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
b) objektiviertes Kulturkapital
-z.B. Gemälde, Bücher, Instrumente
c) institutionalisiertes Kulturkapital
-z.B. akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse
-Zugangsberechtigung für bestimmte berufliche Laufbahnen
3) soziales Kapital
-soziale Netzwerke, „Vitamin B“, Beziehungen zu „wichtigen“ Leuten
-„Symbolisches Kapital“: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status
-Bezug zur symbolischen Gewalt > Machtmechanismen
8.Geschmack und Lebensstil
-die soziale Positionierung bestimmt die Wahrnehmung von Welt, die Form des Geschmacks und des Lebensstils
-die herrschende legitime Kultur bestimmt, was „distinguiert“ und was „vulgär“ ist
-Homologie der Räume: evolutionär bedingte Übereinstimmung und Reproduktion
3 Formen des „sozialen Geschmacks“:
1) legitimer Geschmack der herrschenden Oberklasse
-limitierte, elitäre Güter; Luxusartikel
-Ausdruck von Macht und Überlegenheit
2) prätentiöser Geschmack der Mittelklasse
-„mittlerer“ Geschmack; Versuch, die Oberklasse nachzuahmen und sich Bedeutung und Wichtigkeit zu erkaufen
3) Notwendigkeitsgeschmack der Unterklasse
-pragmatisch, praktisch orientiert
-Erhalt der Existenzbedingungen
9.Habitus
= allgemeine Grundhaltung und Disposition gegenüber der Welt
-wird durch Sozialisation verinnerlicht ( Sozialisation= Habitualisierung)
-der Habitus ist durch die sozialen Räume strukturiert und zugleich strukturierend
( er bestimmt unsere Wahrnehmung, Denken, Geschmack)
vorreflexive Prägung
-ist aber keine vollständige Determination des Menschen
Dieses Gesellschaftssystem der funktionellen Machtstrukturen ist schwer zu ändern, da vieles unbewusst abläuft und ohne Gegenwehr übernommen und weitergegeben wird.
Sozialisation als Prozess der Habitualisierung (Bourdieu)
Bourdieu führt mit "Habitus"einen sozialisationstheoretisch relevanten Begriff ein.
- Definiton Habitus: "erworbene Haltung (Habe, Gehabe) des Individuums in der sozialen Welt, seine Dispositionen, seine Gewohnheiten, seine Lebensweise, seine Einstellungen und Wertvorstellungen.
- beobachtbar im Raum des Lebensstils - Verbindungsglied zwischen objektiven gesellschaftlichen Verhältnissen und subjektivem Handeln
- = Erzeugungsprinzip bestimmter praktischer Lebensführung sowie Bewertungsprinzip
- Habitus erzeugt Distinktionen im Sinne von sozialer Abgrenzung und Herstellung von Unterschieden
Klassenhabitus: Jedes Individuum hat seinen individuellen Habitus. Die Unterschiede sind jedoch nicht so individuell, dass man nicht von einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse sprechen könnte. Soziale Klassen teilen bestimmte Lebensstile.
Klassenhabitus mit seinen jeweiligen Ausdrucksformen führt zum Ausschluss von Angehörigen "fremder" Klassen.
Wie kann unter sich ändernden Bedingungen (Übergang von der segmentären zur arbeitsteilig organisierten Gesellschaft) soziale Integration immer wieder hergestellt werden?
1.Durch die Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen
2.Durch beabsichtigte Erziehung als methodische Sozialisation und wichtigstes Instrument der Normenverinnerlichung
Menschenbild
Durkheims Vorstellung verbindet sich mit einem Menschenbild, das durch institutionelle Maßnahmen derart geprägt werden soll, dass die Gesellschaft in ihrer Struktur und Organisation reproduziert werden kann. Damit gehen psychologische Konzepte einher, in denen der Mensch als (beliebig) formbar betrachtet wird.
Durkheims Verständnis von Soizialisation
für Durkheim steht die Frage einer sozialen Ordnung im Vordergrund, die durch die sozialen Bindungen der Menschen ins Leben gerufen werden. Er kritisiert die auf das Individuum ausgerichtete Erziehungstheorie seiner Zeit und sieht das Individuum vielmehr als Teil einer arbeitsteiligen Gesellschaft und damit in die vorherrschende soziale Ordnung eingebunden. Soziologie umgreift für Durkheim sämtliche soziale Faktoren, äußere Einflussnahmen und Phänomene, d.h. soziale Tatbestände (z.B. Gesetz, Sprache etc.).
Nach Durkheim wird der Mensch erst über Sozialisation zum Menschen. Sie erzeugt als Wirkung des gesellschaftlichen Systems das soziale Wesen Mensch. Sozialisation zeigt die Einsicht in die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Reproduktion auf und erscheint als die Quelle der Autonomie. Der Sozialisationsprozess schafft erzieherische Praktiken, die die Funktion haben, die Arbeitsteilung und damit das Zusammenleben in einer funktional-differenzierten Gesellschaft zu sichern.
Nach Durkheim wird der Mensch erst über Sozialisation zum Menschen. Sie erzeugt als Wirkung des gesellschaftlichen Systems das soziale Wesen Mensch. Sozialisation zeigt die Einsicht in die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Reproduktion auf und erscheint als die Quelle der Autonomie. Der Sozialisationsprozess schafft erzieherische Praktiken, die die Funktion haben, die Arbeitsteilung und damit das Zusammenleben in einer funktional-differenzierten Gesellschaft zu sichern.
Erläutern Sie, inwiefern Erziehung als methodische Sozialisation der Reproduktion der Gesellschaft dient!
Erläutern Sie, inwiefern Erziehung als methodische Sozialisation der Reproduktion der Gesellschaft dient!
Erziehung als methodische Sozialisation gewinnt in der arbeitsteiligen (funktional ausdifferenzierte) Gesellschaft einen essenziellen Stellenwert. Diese Gesellschaft ist geprägt durch ein schwaches Kollektivbewusstsein, einer ausgeprägten Individualisierung und einer stark ausgeprägten Arbeitsteilung. Nicht mehr die Vergleichbarkeit der Lebenskontexte ist das verbindende Element die das Individuum durch Schaffung eines Kollektivbewusstseins in die soziale Ordnung einbindet und integriert.
Sondern beruht im Gegenteil auf einer universell geteilten Ungleichheit: es sind gerade die unverrechenbaren Differenzen zwischen den Mitgliedern eines sozialen Verbandes, die seine Synthesis herstellen.
In dieser Gesellschaft liegt aber die Gefahr einer Anomie, d.h. einer sozialen Bindungslosigkeit ihrer Mitglieder. Droht die Moral der modernen Gesellschaft zu verkümmern, zeigt sich also der Effekt der Anomie, ein Zustand, in dem sich das Individuum nicht mehr als Teil der Gesellschaft begreift, so dass das soziale Band zerreißt und die gesellschaftliche Ordnung zerbricht (siehe Auschwitz).
Um diesem Zustand entgegen zu wirken wird Erziehung Mittel zum Zweck, Erziehung als methodische Sozialisation nach Durkheim. Die Erziehung so Durkheim fixiert in der Seele des Kindes die wesentlichen Ähnlichkeiten, die das gesellschaftliche Leben voraussetzt - dem der Geist der Gesetze handlungsleitend eingepflanzt ist.
Die Individualität des Menschen in der vermeintlichen Autonomie, in der der Mensch einen eigenen Stellenwert erhält – die Würde des Menschen als leitende Norm – unterliegt der Manipulation. Die Erziehung hat nicht das Ziel das Individuum und seine Interessen als individuelles Wesen zu internalisieren (weiß nicht, ob dieses Wort in diesem Zusammenhang passt besser vielleicht zu entfalten?).
Erziehung hat als einziges Ziel das Kind als soziales Wesen zu formen, auf die jeweilige Funktion hin die ihm gebührt (im Gefüge seiner Gesellschaft), um sich seiner zu bedienen als Mittel zum Zweck für den Selbsterhalt der Gesellschaft.
Erziehung als methodische Sozialisation gewinnt in der arbeitsteiligen (funktional ausdifferenzierte) Gesellschaft einen essenziellen Stellenwert. Diese Gesellschaft ist geprägt durch ein schwaches Kollektivbewusstsein, einer ausgeprägten Individualisierung und einer stark ausgeprägten Arbeitsteilung. Nicht mehr die Vergleichbarkeit der Lebenskontexte ist das verbindende Element die das Individuum durch Schaffung eines Kollektivbewusstseins in die soziale Ordnung einbindet und integriert.
Sondern beruht im Gegenteil auf einer universell geteilten Ungleichheit: es sind gerade die unverrechenbaren Differenzen zwischen den Mitgliedern eines sozialen Verbandes, die seine Synthesis herstellen.
In dieser Gesellschaft liegt aber die Gefahr einer Anomie, d.h. einer sozialen Bindungslosigkeit ihrer Mitglieder. Droht die Moral der modernen Gesellschaft zu verkümmern, zeigt sich also der Effekt der Anomie, ein Zustand, in dem sich das Individuum nicht mehr als Teil der Gesellschaft begreift, so dass das soziale Band zerreißt und die gesellschaftliche Ordnung zerbricht (siehe Auschwitz).
Um diesem Zustand entgegen zu wirken wird Erziehung Mittel zum Zweck, Erziehung als methodische Sozialisation nach Durkheim. Die Erziehung so Durkheim fixiert in der Seele des Kindes die wesentlichen Ähnlichkeiten, die das gesellschaftliche Leben voraussetzt - dem der Geist der Gesetze handlungsleitend eingepflanzt ist.
Die Individualität des Menschen in der vermeintlichen Autonomie, in der der Mensch einen eigenen Stellenwert erhält – die Würde des Menschen als leitende Norm – unterliegt der Manipulation. Die Erziehung hat nicht das Ziel das Individuum und seine Interessen als individuelles Wesen zu internalisieren (weiß nicht, ob dieses Wort in diesem Zusammenhang passt besser vielleicht zu entfalten?).
Erziehung hat als einziges Ziel das Kind als soziales Wesen zu formen, auf die jeweilige Funktion hin die ihm gebührt (im Gefüge seiner Gesellschaft), um sich seiner zu bedienen als Mittel zum Zweck für den Selbsterhalt der Gesellschaft.
Moral bei Durkheim als soziologische Angelegenheit
Moral ist bei Durkheim das Regelwerk der funktional-ausdifferenzierten Gesellschaft, das ein Kollektivbewusstsein schafft und einer Anomie und dem mit einem fehlenden Zusammenhalt einhergehenden Zusammenbruch der Gesellschaft vorbeugt. Sie ersetzt die bei den segmentierten Gesellschaftstypen ursprüngliche, selbstverständliche Solidarität durch die neuen wechselseitigen Abhängigkeiten der Arbeitsteilung. Einer dabei über das Individuum hinausgehenden positiven Wirkung auf die Gesamtgesellschaft, so hofft Durkheim, unterwerfen sich die Mitglieder freiwillig, weil sie die Notwendigkeit eines gesamtgesellschaftlichen Regelwerks einsehen, das ihnen durch Sozialisationsprozesse vermittelt wurde.
organische Solidarität
Die moderne Gesellschaft ruht auf organischer Solidarität = strebt funktional auseinander
Gekennzeichnet durch hohe Bevölkerungsdichte
und differenzierte, arbeitsteilige Individualisierung
schwaches Kollektivbewusstsein
stark ausgeprägte Arbeitsteilung
restitutives (ausgleichendes)Recht
ausgerichtet auf Schadenswiedergutmachung im Falle einer Vertragsverletzung
ausgeprägte Individualisierung (Würde des Menschen wird zur leitenden Norm, Individuum erhält eigenen Stellenwert)
Gekennzeichnet durch hohe Bevölkerungsdichte
und differenzierte, arbeitsteilige Individualisierung
schwaches Kollektivbewusstsein
stark ausgeprägte Arbeitsteilung
restitutives (ausgleichendes)Recht
ausgerichtet auf Schadenswiedergutmachung im Falle einer Vertragsverletzung
ausgeprägte Individualisierung (Würde des Menschen wird zur leitenden Norm, Individuum erhält eigenen Stellenwert)
pädagigische Relevanz des Ansatzes von Durkheim kritisch...
Durkheims Ansatz ist der Pädagogik im klassischen Sinne zunächst fremd.
Methoden und Inhalte von Erziehung werden den Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst. In der arbeitsteiligen Gesellschaft geht es um die zweckgebundene Ausbildung jener Anlagen, die für die Gesellschaft brauchbar und wichtig sind.
Dies widerspricht der Ursprungsidee der Pädagogik, welche den Anspruch hat, die individuellen Anlagen des Einzelnen zu entfalten.
Durkheims Ansatz stellt die bisherige Vorstellung von Pädagogik in Frage, indem er ihr die Realität der Gesellschaft entgegenhält und somit die Institutionalisierung und Funktionalisierung von Bildung rechtfertigt.
Wir können uns der Gesellschaft nicht entziehen und müssen dafür sorgen, dass sie weiterhin funktioniert.
Die Gesellschaft ist jedoch aus Individuen gemacht. Insofern muss auch der individuellen Entfaltung Raum geboten werden, damit sich die Gesellschaft weiterentwickeln kann und es nicht zur Unterdrückung ihrer Mitglieder kommt.
Jeder Ansatz für sich wäre eine einseitige, abstrakte Vorstellung, die sich nicht realistisch zum Wohle Aller umsetzen ließe und für das Fortbestehen der Menschheit nicht erstrebenswert wäre. Es muss eine ausgewogene Berücksichtigung beider Aspekte – sowohl Pädagogik im klassischen Sinne als auch Sozialisation – Anwendung finden.
Methoden und Inhalte von Erziehung werden den Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst. In der arbeitsteiligen Gesellschaft geht es um die zweckgebundene Ausbildung jener Anlagen, die für die Gesellschaft brauchbar und wichtig sind.
Dies widerspricht der Ursprungsidee der Pädagogik, welche den Anspruch hat, die individuellen Anlagen des Einzelnen zu entfalten.
Durkheims Ansatz stellt die bisherige Vorstellung von Pädagogik in Frage, indem er ihr die Realität der Gesellschaft entgegenhält und somit die Institutionalisierung und Funktionalisierung von Bildung rechtfertigt.
Wir können uns der Gesellschaft nicht entziehen und müssen dafür sorgen, dass sie weiterhin funktioniert.
Die Gesellschaft ist jedoch aus Individuen gemacht. Insofern muss auch der individuellen Entfaltung Raum geboten werden, damit sich die Gesellschaft weiterentwickeln kann und es nicht zur Unterdrückung ihrer Mitglieder kommt.
Jeder Ansatz für sich wäre eine einseitige, abstrakte Vorstellung, die sich nicht realistisch zum Wohle Aller umsetzen ließe und für das Fortbestehen der Menschheit nicht erstrebenswert wäre. Es muss eine ausgewogene Berücksichtigung beider Aspekte – sowohl Pädagogik im klassischen Sinne als auch Sozialisation – Anwendung finden.
Gesellschaft ist laut durkheim immer schon im Individuum präsent
Allerdings ist für ihn Gesellschaft eine apriorische Kategorie der Erziehung. Das heißt, der Mensch wird immer in eine Gesellschaft hineingeboren. Schon in seinen ersten Interaktionen mit der Umwelt ist er also mit Lebensgewohnheiten etc. der Gruppe konfrontiert in der er aufwächst. Der Mensch lebt also von Beginn seines Lebens an nicht nur ein persönliches Leben, sondern auch ein gesellschaftliches Leben.
In diesem Sinne kann man also durchaus davon sprechen, dass die Gesellschaft immer schon im Individuum präsent ist. Oder...?
In diesem Sinne kann man also durchaus davon sprechen, dass die Gesellschaft immer schon im Individuum präsent ist. Oder...?
eine gute Frage: Wer teilt denn eigentlich die Funktionen ein?
Durkheim sagt dazu etwas auf S. 137. Er unterscheidet das individuelle und das soziale Wesen.
Das soziale Wesen ist der Anteil des Menschen, der in die soziale Ordnung und das gesellschaftliche Moralsystem integriert werden soll. Und dies geschieht über Gruppenzugehörigkeit, Traditionen, Überzeugungen, Ansichten, Meinungen, die dem Menschen angetragen und vermittelt werden.
Demnach sozialisiert die Gesellschaft ihre Mitglieder aus sich selbst heraus und reproduziert sich dadurch. Es gibt also keine reale Person, die diese Einteilung vornehmen muss.
Aktualität Durkheim
hier mein Beitrag dazu. Kürzer ging es irgendwie nicht :-o:
Durkheims Konzept der arbeitsteiligen Gesellschaft und organischen Solidarität sind auch heute noch aktuell. Die Gesellschaft orientiert sich weiterhin an einem Moral-/Regelsystem, welches sich mit ihr evolutionär entwickelt. Es versucht sowohl der beruflichen Spezialisierung und Ausdifferenzieung gerecht zu werden, als auch der damit einhergehenden Individualisierung auf persönlicher Ebene. Es soll für möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft eine angemessene Grundlage für das Zusammenleben darstellen.
Da es jedoch schwierig bis unmöglich ist, allen Mitgliedern der Gesellschaft in ihrer individuellen Verfasstheit gerecht zu werden, zeigt sich eine Steigerung von Anomie, also soziale Bindungslosigkeit des Individuums, welche sich in Phänomenen wie Selbstmord und höchst aktuell auch Amoklauf zeigt.
Durkheim macht ferner klar, dass die Reproduktion der Gesellschaft in Schichten und Klassen als Teil der sozialen Ordnung für ihr Funktionieren notwendig ist. Ungerechtigkeit wird heutzutage zumindest durch unsere Verfassung und das wirtschaftliche Sozialsystem entgegengewirkt (Gleichheit vor dem Gesetz, Schulpflicht für alle, Kranken- und Arbeitslosenversicherung). Prinzipiell besteht die Aufteilung in Klassen jedoch weiterhin.
Gegen die Aktualität des Ansatzes von Durkheim spricht seine einseitige Sichtweise in Bezug auf Erziehung. Erziehung ist heute nicht hauptsächlich methodische Sozialisation sondern bietet weiterhin Raum für die Entfaltung individueller Anlagen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass auch im Rahmen dessen Sozialisationsprozesse stattfinden – je nach Erziehungskontext mehr oder weniger planvoll. Zudem ist fraglich, inwieweit die Entfaltung individueller Anlagen auf der freiheitlichen Entscheidung des Einzelnen beruht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Durkheims Ansatz – mit einigen Ausnahmen – auch heute noch die Realität abbildet.
Zum Abschluss möchte ich noch eine Frage in die Runde werfen:
Fortschreitende Individualisierung birgt schon innerhalb bestehender Gesellschaften wie z.B. Deutschland das Risiko der Anomie. Wie glaubt Ihr verhält sich dieses Phänomen im Zuge der Europäisierung und weiter betrachtet auch der Globalisierung?
Durkheims Konzept der arbeitsteiligen Gesellschaft und organischen Solidarität sind auch heute noch aktuell. Die Gesellschaft orientiert sich weiterhin an einem Moral-/Regelsystem, welches sich mit ihr evolutionär entwickelt. Es versucht sowohl der beruflichen Spezialisierung und Ausdifferenzieung gerecht zu werden, als auch der damit einhergehenden Individualisierung auf persönlicher Ebene. Es soll für möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft eine angemessene Grundlage für das Zusammenleben darstellen.
Da es jedoch schwierig bis unmöglich ist, allen Mitgliedern der Gesellschaft in ihrer individuellen Verfasstheit gerecht zu werden, zeigt sich eine Steigerung von Anomie, also soziale Bindungslosigkeit des Individuums, welche sich in Phänomenen wie Selbstmord und höchst aktuell auch Amoklauf zeigt.
Durkheim macht ferner klar, dass die Reproduktion der Gesellschaft in Schichten und Klassen als Teil der sozialen Ordnung für ihr Funktionieren notwendig ist. Ungerechtigkeit wird heutzutage zumindest durch unsere Verfassung und das wirtschaftliche Sozialsystem entgegengewirkt (Gleichheit vor dem Gesetz, Schulpflicht für alle, Kranken- und Arbeitslosenversicherung). Prinzipiell besteht die Aufteilung in Klassen jedoch weiterhin.
Gegen die Aktualität des Ansatzes von Durkheim spricht seine einseitige Sichtweise in Bezug auf Erziehung. Erziehung ist heute nicht hauptsächlich methodische Sozialisation sondern bietet weiterhin Raum für die Entfaltung individueller Anlagen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass auch im Rahmen dessen Sozialisationsprozesse stattfinden – je nach Erziehungskontext mehr oder weniger planvoll. Zudem ist fraglich, inwieweit die Entfaltung individueller Anlagen auf der freiheitlichen Entscheidung des Einzelnen beruht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Durkheims Ansatz – mit einigen Ausnahmen – auch heute noch die Realität abbildet.
Zum Abschluss möchte ich noch eine Frage in die Runde werfen:
Fortschreitende Individualisierung birgt schon innerhalb bestehender Gesellschaften wie z.B. Deutschland das Risiko der Anomie. Wie glaubt Ihr verhält sich dieses Phänomen im Zuge der Europäisierung und weiter betrachtet auch der Globalisierung?
3.Autonomie des Willens- die aufgeklärte Zustimmung
-1) hier stellt sich die Frage,
wie Disziplinierung und Unterordnung mit der Autonomie des Willens zu vereinen ist
-2)die Verbindung dazu ist die „aufgeklärte“ Zustimmung
-3)das ist die Einsicht des Menschen in die Notwendigkeit der Regeleinhaltung, eine Einsicht,
dass Moral wichtig und richtig ist
-4)diese Einsicht ist nach DURKHEIM frei gewollt und angenommen
-5)durch die Einsicht, Begrenzungen freiwillig als notwendig anzuerkennen, empfindet der Mensch die aufgeklärte Zustimmung nicht als Erniedrigung oder Zwang
-6)so erscheint die Entscheidung als individuell,
als freiwillige Selbstbeherrschung und – regulierung
Die aufgeklärte Zustimmung
-das soziale Wesen entsteht, indem das Individuum die moralischen Regeln der Gesellschaft internalisiert
-dafür sind 3 Faktoren als Voraussetzung notwendig:
1.Geist der Disziplin
-die unbedingte Unterordnung unter das Gesollte
-Vermeidung rein egoistischer Handlungsformen
-kategorische Anerkennung normativer Regeln
2.Anschluss an die soziale Gruppe
-über das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe werden deren moralische Werte und Normen vermittelt
3.Autonomie des Willens- die aufgeklärte Zustimmung
-hier stellt sich die Frage, wie Disziplinierung und Unterordnung mit der Autonomie der Autonomie des Willens zu vereinen ist
-die Verbindung dazu ist die „aufgeklärte“ Zustimmung
-das ist die Einsicht des Menschen in die Notwendigkeit der Regeleinhaltung, eine Einsicht, dass Moral wichtig und richtig ist
-diese Einsicht ist nach DURKHEIM frei gewollt und angenommen
-durch die Einsicht, Begrenzungen freiwillig als notwendig anzuerkennen, empfindet der Mensch die aufgeklärte Zustimmung nicht als Erniedrigung oder Zwang
-so erscheint die Entscheidung als individuell, als freiwillige Selbstbeherrschung und – regulierung
Es wird immer noch die selbe Suppe gelöffelt, aber nun hat der Mensch entschieden, dass sie ihm schmeckt
Aufgaben der Erziehung nach Durkheim:
1. Stärkung der Bindung des Menschen an die Gesellschaft und die öffentlichen Pflichten
2. Vermittlung sozialer Strukturen und Zusammengehörigkeitsgefühl statt primärer Förderung der Individualität
3. Integration in die soziale Ordnung
4. Vermittlung des Moralsystems
5. Reproduktion der arbeitsteiligen Gesellschaft
6. aber auch Gewährleistung der Vielfalt und Individualisierung
Der Mensch besteht aus dem individuellen und dem sozialen Wesen.
Aufgabe von Erziehung ist,
1. das soziale Wesen zu bilden
2. den Einzelnen auf seine jeweilige Funktion hin zu erziehen
(Beruf als sozialer Tatbestand),
das heißt: frühzeitige Spezialisierung
Anomie
Anomie und innere Ökonomie
2 wichtige Faktoren einer gesunden funktionierenden Gesellschaft:
1.Vermeidung von Anomien (Ordnungslosigkeit, soziale Bindungslosigkeit)
Anomien als Merkmal des moralischen Zerfalls in der modernen Gesellschaft (droht die Moral zu verkümmern...)
Zur Vermeidung ist wichtig:
a) Etablierung vernünftiger moralischer Maßstäbe (gleichzeitige Wahrnehmung des Fehlenden)
b) Zusammenhalt der Gesellschaft fördern
c) Gerechte Organisation und Verminderung äußerer Ungleichheiten
harmonisches Zusammenspiel der Teilbereiche
Erziehung als methodische Sozialisation
2 wichtige Faktoren einer gesunden funktionierenden Gesellschaft:
1.Vermeidung von Anomien (Ordnungslosigkeit, soziale Bindungslosigkeit)
Anomien als Merkmal des moralischen Zerfalls in der modernen Gesellschaft (droht die Moral zu verkümmern...)
Zur Vermeidung ist wichtig:
a) Etablierung vernünftiger moralischer Maßstäbe (gleichzeitige Wahrnehmung des Fehlenden)
b) Zusammenhalt der Gesellschaft fördern
c) Gerechte Organisation und Verminderung äußerer Ungleichheiten
harmonisches Zusammenspiel der Teilbereiche
Erziehung als methodische Sozialisation
Logik einer inneren Ökonomie
Logik einer inneren Ökonomie
die innere Ökonomie der Gesellschaft bestimmt das notwendige soziale Verhalten des Menschen, bezugnehmend auf das moralische Regelwerk
die Moral ist nicht vom Menschen gemacht, sondern eine Ausarbeitung der Gesellschaft(sie „zwingt“ sich dem Einzelnen auf““)
(„Wir werden viel mehr gehandelt als dass wir selber handeln“)
-„der Mensch, den die Erziehung in uns verwirklichen muss, ist nicht der Mensch, den die Natur gemacht hat, sondern der Mensch, wie ihn die Gesellschaft haben will; und sie will ihn so haben, wie ihn ihre innere Ökonomie braucht“
-dieses geschieht zum Erhalt des sozialen Systems
hat das Ziel, den normalen Zustand herzustellen
ist Ausdruck einer Effektivität und Verbesserung des Bestehenden auf der Grundlage der Erkenntnis der Funktionszusammenhänge
die innere Ökonomie der Gesellschaft bestimmt das notwendige soziale Verhalten des Menschen, bezugnehmend auf das moralische Regelwerk
die Moral ist nicht vom Menschen gemacht, sondern eine Ausarbeitung der Gesellschaft(sie „zwingt“ sich dem Einzelnen auf““)
(„Wir werden viel mehr gehandelt als dass wir selber handeln“)
-„der Mensch, den die Erziehung in uns verwirklichen muss, ist nicht der Mensch, den die Natur gemacht hat, sondern der Mensch, wie ihn die Gesellschaft haben will; und sie will ihn so haben, wie ihn ihre innere Ökonomie braucht“
-dieses geschieht zum Erhalt des sozialen Systems
hat das Ziel, den normalen Zustand herzustellen
ist Ausdruck einer Effektivität und Verbesserung des Bestehenden auf der Grundlage der Erkenntnis der Funktionszusammenhänge
Arbeitsteilung und Moral
Arbeitsteilung als das moralische Grundprinzip der solidarischen Gesellschaftsform, erzeugt also Solidarität und damit Moral.
Auf dieser Grundlage sollen neue moralische Maßstäbe zur Erreichung organischer Solidarität gefunden werden.
Moral ( herrschendes Regelsystem der Gesellschaft) = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Soziale Realitäten und soziales Regelwerk verändern sich ohne Intention des Menschen: das Soziale erklärt sich aus dem Sozialen heraus.
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Auf dieser Grundlage sollen neue moralische Maßstäbe zur Erreichung organischer Solidarität gefunden werden.
Moral ( herrschendes Regelsystem der Gesellschaft) = Grundlage der Herstellung gesellschaftlicher Integration
Soziale Realitäten und soziales Regelwerk verändern sich ohne Intention des Menschen: das Soziale erklärt sich aus dem Sozialen heraus.
Moral ist das, was der inneren Ökonomie der Gesellschaft nutzt
Arbeitsteilung > stiftet moralischen Zusammenhalt >
Autonomie und Bindung an soziale Gruppe
Funktional differenzierte (arbeitsteilige) Gesellschaft
hohe Bevölkerungsdichte
Schwaches Kollektivbewusstsein (Arbeitsteilung ersetzt Kollektivbew.)
wechselseitiges Netz von Abhängigkeiten: "man ist aufeinander angewiesen in komplementärer Funktionserfüllung"
Ausgeprägte differenzierte Individualisierung
Stark ausgeprägte Arbeitsteilung- strebt funktional auseinander
gehalten durch: Organische Solidarität
Restitutives(ausgleichendes)Recht - Gewährleistung verlässlicher Rechtsbeziehungen
Würde des Menschen als leitende Norm
Arbeitsteilung hält die Ordnung stabil.
Schwaches Kollektivbewusstsein (Arbeitsteilung ersetzt Kollektivbew.)
wechselseitiges Netz von Abhängigkeiten: "man ist aufeinander angewiesen in komplementärer Funktionserfüllung"
Ausgeprägte differenzierte Individualisierung
Stark ausgeprägte Arbeitsteilung- strebt funktional auseinander
gehalten durch: Organische Solidarität
Restitutives(ausgleichendes)Recht - Gewährleistung verlässlicher Rechtsbeziehungen
Würde des Menschen als leitende Norm
Arbeitsteilung hält die Ordnung stabil.
Segmentär differenzierte Gesellschaft
nicht durch ein vertragliches Regelwerk aufrechtgehalten
meist geringe Bevölkerung
meist untergliederd in Gruppierungen / Teritorien
entwickelt starkes Kollektivbewusstsein => gemeinsame Normen, Werte etc. bewirken Integration des Individuums
Maximum: Kollektivbewusstsein deckt sich mit Indviduumsbewusstsein=> Individualität aufgelöst
Geringe Individualisierung
Wenig ausgeprägte Arbeitsteilung
zusammengehalten durch: Mechanische Solidarität
Repressives Recht als Beispiel: Strafe nur als Sühne, um Ordnung wieder herzustellen
2.organische Solidarität
2.organische Solidarität
Kennzeichen der modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft
Ist funktional ausdifferenziert
(jeder Einzelne erfüllt eine bestimmte Funktion im Dienste der Gesellschaft)
Wechselseitige Abhängigkeiten:
man ist aufeinander angewiesen
Steigerung des Zusammenhalts (soziale Solidarität)
Kennzeichen der modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft
Ist funktional ausdifferenziert
(jeder Einzelne erfüllt eine bestimmte Funktion im Dienste der Gesellschaft)
Wechselseitige Abhängigkeiten:
man ist aufeinander angewiesen
Steigerung des Zusammenhalts (soziale Solidarität)
Soziologie bei Durkheim
umgreift sämtliche sozialen Faktoren, äußere Einflussnahme und Phänomene (soziale Tatbestände). Diese sollen wie Dinge betrachtet werden...
durch deren Analyse erhält Soziologie Erkenntnisfunktion
es geht um diemethodisch kontrollierte wissenschaftliche Erforschung der notwendigen Gesetze der Gesellschaft
durch deren Analyse erhält Soziologie Erkenntnisfunktion
es geht um diemethodisch kontrollierte wissenschaftliche Erforschung der notwendigen Gesetze der Gesellschaft
Arbeitsteilung
Der Blick auf diese , ist der Weg zum Verständnis moderner Gesellschaften.
soziale Orientierungs- und Bindungslosigkeit kann nur aufgefangen werden, wenn arbeitsteilige Gesellschaften eine organische Solidarität entwickeln, also eine Moralität die den veränderten Strukturen entspricht.
soziale Orientierungs- und Bindungslosigkeit kann nur aufgefangen werden, wenn arbeitsteilige Gesellschaften eine organische Solidarität entwickeln, also eine Moralität die den veränderten Strukturen entspricht.
Moderne Gesellschaft zu Zeiten Durkheims und aktuell?!
ein verbindliches Normen- und Moralsystem wird nicht mehr durch ein übergeordnetes kollektives Bewusstsein von gemeinsamen Gefühlen, religiösen oder anderen normativ orientierenden Vorstellungen begründet.
Alte Strukturen und Ordnungszusammenhänge werden aufgelöst -
Soziologie als Unifach soll Aussagen über Moral und den Fortbestand der Gesellschaft möglich machen...
Alte Strukturen und Ordnungszusammenhänge werden aufgelöst -
Soziologie als Unifach soll Aussagen über Moral und den Fortbestand der Gesellschaft möglich machen...
Durkheim
Grundmerkmale:
Grundmerkmale:
1. nomologische Aussagen und Gesetzmäßigkeiten über die Gesellschaft
(nach naturwissenschaftlichem Vorbild)
2. methodische Erforschung der sozialen Tatbestände
(wichtige beeinflussende Faktoren)
3. die Frage nach der sozialen Ordnung und der Verbindung von Individuum und Gesellschaft
4. Betrachten des gesellschaftlichen Wandels
(nicht als freiheitlicher Gestaltungsprozess, sondern als evolutions- biologischen Reflex auf äußere Veränderungen,
wie z.B. Bevölkerungswachstum, technologische Erneuerungen)
5. Anpassungsphänomene
(jede Veränderung in der Organisation einer Gesellschaft hat eine Veränderung auf menschlicher Ebene als Konsequenz)
6. das Moralsystem als Orientierung am Regelwerk der Gesellschaft
7. Rolle der Erziehung:
„Mittel zum Zweck“, als funktionale Methode zur Sozialisation zur Stabilisierung und Erhaltung der Gesellschaft
++Erziehung, Bildung, Sozialisation
als Grundbegriffe der Bildungswissenschaft
Was meint Pädagogik ?
als Grundbegriffe der Bildungswissenschaft
Was meint Pädagogik ?
-Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft beschäftigen sich
mit der gesamten Lebenszeit des Menschen
-ist ein komplexes, vielschichtiges und
in sich ausdifferenziertes Feld
-ist unterteilt in mehrere Teildisziplinen,
die sich jeweils mit spezifischen Fragen beschäftigen, z.B.:
1.allgemeinePädagogik/Erziehungswissenschaften,
2.empirischeBildungsforschung,
3.Sozialpädagogik,
4.Sonderpädagogik,
5.Freizeitpädagogik,
6.Medienpädagogik,
7.Erwachsenenbildung/ Weiterbildung,
8.Schulpädagogik usw.
mit der gesamten Lebenszeit des Menschen
-ist ein komplexes, vielschichtiges und
in sich ausdifferenziertes Feld
-ist unterteilt in mehrere Teildisziplinen,
die sich jeweils mit spezifischen Fragen beschäftigen, z.B.:
1.allgemeinePädagogik/Erziehungswissenschaften,
2.empirischeBildungsforschung,
3.Sozialpädagogik,
4.Sonderpädagogik,
5.Freizeitpädagogik,
6.Medienpädagogik,
7.Erwachsenenbildung/ Weiterbildung,
8.Schulpädagogik usw.
Was versteht man unter Erziehung (kurze Sachaufgabe)
- das interpersonale Verhältnis Erzieher und Zögling und
die gemeinschaftliche bzw. gesellschaftliche Institutionalisierung
- Erziehung ist Teil der Sozialisation
- Erziehung ist in seinem jeweiligen Verhältnis i. d. R. zeitlich begrenzt (Familie, Kindergarten, Schule, Hochschule, Ausbildung, Weiterbildung)
- Erziehung ist absichtsvolles zwischenmenschliches Handeln, bei dem bewusst bestimmte positive Ziele verfolgt werden (intentional)
die gemeinschaftliche bzw. gesellschaftliche Institutionalisierung
- Erziehung ist Teil der Sozialisation
- Erziehung ist in seinem jeweiligen Verhältnis i. d. R. zeitlich begrenzt (Familie, Kindergarten, Schule, Hochschule, Ausbildung, Weiterbildung)
- Erziehung ist absichtsvolles zwischenmenschliches Handeln, bei dem bewusst bestimmte positive Ziele verfolgt werden (intentional)
funktionale Erziehung
nicht intendierte Einflüsse (Gesellschaft, Medien Freunde...)
hier geht es um die Ursache-Wirkungs- Relation
Was ist mit Folgen die durch Planung abwendbar wären?
aber auch beim Beispiel von KAFKA
erzieherische machtvolle Einwirkungen treffen und prägen den heranwachsenden, ABER das Lebendige im zu Erziehenden verhindert die Planbarkeit:
der vom Erzieher gemachte Plan muss nicht aufgehen
(EMPATHIE : verhindert starre Haltung, fördert flexible Aktion und Reaktion)
hier geht es um die Ursache-Wirkungs- Relation
Was ist mit Folgen die durch Planung abwendbar wären?
aber auch beim Beispiel von KAFKA
erzieherische machtvolle Einwirkungen treffen und prägen den heranwachsenden, ABER das Lebendige im zu Erziehenden verhindert die Planbarkeit:
der vom Erzieher gemachte Plan muss nicht aufgehen
(EMPATHIE : verhindert starre Haltung, fördert flexible Aktion und Reaktion)
Erziehung für
Integration in die Gesellschaft
als Ausgleich von Defiziten
Stabilität von Welt, Kultur, Gesellschaft (vgl. Arendt: durch Erziehung, als permanente Erneuerung der Welt, kann diese Fortbestehen....
Reproduktion von Gesellschaft und Machtstrukturen: Erziehung zur Akzeptanz der bestehenden Verhältnisse....
Selbständigkeit (wie kultiviert man Freiheit bei dem Zwang?)
Grenzen und Regeln: Grenzen zeigen, regeln lernen, Unterordnung lehren, Agent bestehender STrukturen sein (Kant...)
Förderung der kritischen Selbstreflexion und Autonomie
Vernunft und Mündigkeit: Ausschwitz darf sich nicht wiederholen (Adorno)...
als Ausgleich von Defiziten
Stabilität von Welt, Kultur, Gesellschaft (vgl. Arendt: durch Erziehung, als permanente Erneuerung der Welt, kann diese Fortbestehen....
Reproduktion von Gesellschaft und Machtstrukturen: Erziehung zur Akzeptanz der bestehenden Verhältnisse....
Selbständigkeit (wie kultiviert man Freiheit bei dem Zwang?)
Grenzen und Regeln: Grenzen zeigen, regeln lernen, Unterordnung lehren, Agent bestehender STrukturen sein (Kant...)
Förderung der kritischen Selbstreflexion und Autonomie
Vernunft und Mündigkeit: Ausschwitz darf sich nicht wiederholen (Adorno)...
Geschichte der Pädagogik
9 pkt
9 pkt
-reicht zurück bis in die Antike;
war Gegenstand theoretisch-philosophischer Reflexionen
-1779 ,Zeitalter der Aufklärung:
Gründung der Disziplin Pädagogik als Universitätsfach in Halle
-Bedeutungssteigerung der Pädagogik
durch Entwicklung und Ausbau des Schulwesens
-Versuch, Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen,
Erscheinen zentraler pädagogischer Werke,
z.B.
1806: HERBART "allgemeine Pädagogik"
-erste Systematisierung des Erziehungsgedankens;
1813/14 SCHLEIERMACHER "pädagogische Vorlesungen";
1888 DILTHEY "Möglichkeiten einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft"
-bis 1933 Lehrerbildung an Universitäten
-Machtergreifung Nationalsozialisten.
79 Professuren.
26 Professoren (jüdischen Hintergrunde) entlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg :38 Professoren im Amt.
-seit 1960er Jahren Etablierung von Pädagogik als Einzeldisziplin mit gleichrangigem Hauptfach an deutschen Universitäten
-1984:
1000 Professorinnen und Professoren.
im Fach Pädagogik/ Erziehungswissenschaft.
-heute sechststärkstes Fach an deutschen Universitäten
war Gegenstand theoretisch-philosophischer Reflexionen
-1779 ,Zeitalter der Aufklärung:
Gründung der Disziplin Pädagogik als Universitätsfach in Halle
-Bedeutungssteigerung der Pädagogik
durch Entwicklung und Ausbau des Schulwesens
-Versuch, Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen,
Erscheinen zentraler pädagogischer Werke,
z.B.
1806: HERBART "allgemeine Pädagogik"
-erste Systematisierung des Erziehungsgedankens;
1813/14 SCHLEIERMACHER "pädagogische Vorlesungen";
1888 DILTHEY "Möglichkeiten einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft"
-bis 1933 Lehrerbildung an Universitäten
-Machtergreifung Nationalsozialisten.
79 Professuren.
26 Professoren (jüdischen Hintergrunde) entlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg :38 Professoren im Amt.
-seit 1960er Jahren Etablierung von Pädagogik als Einzeldisziplin mit gleichrangigem Hauptfach an deutschen Universitäten
-1984:
1000 Professorinnen und Professoren.
im Fach Pädagogik/ Erziehungswissenschaft.
-heute sechststärkstes Fach an deutschen Universitäten
2 wissenschaftstheoretische methodische Richtungen
(1. Pädagogik/2. Erziehungswissenschaft)
(1. Pädagogik/2. Erziehungswissenschaft)
1. theoretisch- philosophische Grundlagenforschung
= kritisch- analytische,
hermeneutische Reflexionen
pädagogischer Gegenstandsbereiche;
phänomenologisch (geistig-intuitiv)
2. empirisch- erziehungswissenschaftlich
= Beobachtung pädagogischer Prozesse
mit empirischen Methoden,
kausal- analytische Erklärungen
pädagogischer Zusammenhänge
= kritisch- analytische,
hermeneutische Reflexionen
pädagogischer Gegenstandsbereiche;
phänomenologisch (geistig-intuitiv)
2. empirisch- erziehungswissenschaftlich
= Beobachtung pädagogischer Prozesse
mit empirischen Methoden,
kausal- analytische Erklärungen
pädagogischer Zusammenhänge
zentrale Merkmale einer Wissenschaft
7 pkt
7 pkt
1. Suche nach der Wahrheit;
Deutungsweise von Mensch und Welt
durch allgemeingültige Aussagen und Theorien Phänomene für den Menschen verstehbar machen
2. Verwendung eigener, spezifischer Sprachformen
3. Sinn- und Ordnungsstiftung
durch Verstehen und Erklären
von Phänomenen und Zusammenhängen
4. Entwicklung von Paradigmen
(maßstabsetzende Muster),
die intersubjektiv begründet sein müssen
5. Prozesscharakter:
ist nicht endgültig,
sondern offen für neue Erkenntnisse oder Paradigmenwechsel;
US-amerikanischen Wissenschaftstheoretikers
Thomas S. Kuhn (1922 – 1996):
Erklärung für das Verständnis von Wissenschaften, Legitimation wissenschaftlichen Wissens
„The strukture of Scientific Revolutions (1962):
wissenschaftliche Fortschrittserzählungen im Sinne einer fortschreitenden Ergänzung von Wissen werden fragwürdig
6. Abhängigkeit von soziokulturellen Faktoren
(Geltungskriterien, Machtpraktiken)
7. methodische Arbeitsweise
( z. B. hermeneutisch- kritisch oder empirisch)
Deutungsweise von Mensch und Welt
durch allgemeingültige Aussagen und Theorien Phänomene für den Menschen verstehbar machen
2. Verwendung eigener, spezifischer Sprachformen
3. Sinn- und Ordnungsstiftung
durch Verstehen und Erklären
von Phänomenen und Zusammenhängen
4. Entwicklung von Paradigmen
(maßstabsetzende Muster),
die intersubjektiv begründet sein müssen
5. Prozesscharakter:
ist nicht endgültig,
sondern offen für neue Erkenntnisse oder Paradigmenwechsel;
US-amerikanischen Wissenschaftstheoretikers
Thomas S. Kuhn (1922 – 1996):
Erklärung für das Verständnis von Wissenschaften, Legitimation wissenschaftlichen Wissens
„The strukture of Scientific Revolutions (1962):
wissenschaftliche Fortschrittserzählungen im Sinne einer fortschreitenden Ergänzung von Wissen werden fragwürdig
6. Abhängigkeit von soziokulturellen Faktoren
(Geltungskriterien, Machtpraktiken)
7. methodische Arbeitsweise
( z. B. hermeneutisch- kritisch oder empirisch)
Merkmale von Theorien
4 pkt
4 pkt
1. sind schöpferische Leistungen/konstruktiv
2. sind der Kern der Wissenschaft begründen wissenschaftliches Wissen
3. stiften Sinn, deuten und erkennen Zusammenhänge
4. erlauben eine kritische, distanzierte und reflektierte Sicht
memo:
1: Schöpfkelle
2: Kern
3: Stifte
4: Fernrohr
2. sind der Kern der Wissenschaft begründen wissenschaftliches Wissen
3. stiften Sinn, deuten und erkennen Zusammenhänge
4. erlauben eine kritische, distanzierte und reflektierte Sicht
memo:
1: Schöpfkelle
2: Kern
3: Stifte
4: Fernrohr
1. Alltagswissen
3 pkt
3 pkt
- das, was jeder in irgendeiner Weise
über Erziehung und Bildung weiß
- ist nicht reflektiert,
sondern durch eigene Sozialisation (Familie, Freunde, Medien) begründet
-tradierte Erziehungspraktiken,
Lösungen in Alltagssituationen
- soll lediglich Probleme im Alltag lösen
- kann in sich widersprüchlich sein
über Erziehung und Bildung weiß
- ist nicht reflektiert,
sondern durch eigene Sozialisation (Familie, Freunde, Medien) begründet
-tradierte Erziehungspraktiken,
Lösungen in Alltagssituationen
- soll lediglich Probleme im Alltag lösen
- kann in sich widersprüchlich sein
3. wissenschaftliches Wissen
3 pkt
3 pkt
- ist die Voraussetzung von Professionswissen
- wird durch die Beschäftigung mit der
Wissenschaft von Bildung erworben
- bietet durch kritisch- analytische Theorien
die Möglichkeit einer distanzierten und reflektierten Sicht auf die Praxis
ermöglicht eine Weiterentwicklung
- wird durch die Beschäftigung mit der
Wissenschaft von Bildung erworben
- bietet durch kritisch- analytische Theorien
die Möglichkeit einer distanzierten und reflektierten Sicht auf die Praxis
ermöglicht eine Weiterentwicklung
Merkmale „Grundbegriffe“
4 pkt
4 pkt
- sind zentrale ordnungs- und sinnstiftende Kategorien
der Theoriebildung
- bilden den Grund,
von dem ausgegangen wird
- schaffen durch ihre Unabschließbarkeit
offene Frage- und Problemstellungen
- bieten eine wissenschaftliche Verständigungsbasis,
die wissenschaftliche Reflexionen ermöglicht
der Theoriebildung
- bilden den Grund,
von dem ausgegangen wird
- schaffen durch ihre Unabschließbarkeit
offene Frage- und Problemstellungen
- bieten eine wissenschaftliche Verständigungsbasis,
die wissenschaftliche Reflexionen ermöglicht
Definition „Erziehung“ aus wikipedia:
Die von Erziehungsnormen geleitete Einübung
von Kindern und Jugendlichen
in diejenigen körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intelektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen,
die in einer gegebenen Kultur bei allen Menschen vorausgesetzt werden.
von Kindern und Jugendlichen
in diejenigen körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intelektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen,
die in einer gegebenen Kultur bei allen Menschen vorausgesetzt werden.
Erziehung:
5 pkt
5 pkt
1. findet vor allem in der Familie und durch Institutionen statt
2. ist eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit
und gilt als unverzichtbar
3. hat seit jeher
eine große Bedeutung für den Menschen,
seine Kultur und die Gesellschaft
4. Maßstab: gelungene Integration in Gesellschaft und Kultur
5. enthält ein Paradoxon:
Grenzen aufzeigen,
Regeln einüben,
Unterordnung lehren und
disziplinieren bei
gleichzeitiger Förderung
der Autonomie, Mündigkeit und Individualität
(nach KANT: „Wie ist es möglich, die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren?“)
2. ist eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit
und gilt als unverzichtbar
3. hat seit jeher
eine große Bedeutung für den Menschen,
seine Kultur und die Gesellschaft
4. Maßstab: gelungene Integration in Gesellschaft und Kultur
5. enthält ein Paradoxon:
Grenzen aufzeigen,
Regeln einüben,
Unterordnung lehren und
disziplinieren bei
gleichzeitiger Förderung
der Autonomie, Mündigkeit und Individualität
(nach KANT: „Wie ist es möglich, die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren?“)
Entstehung des Begriffs Erziehung
>6<
>6<
1. ist aus der jüdisch- christlichen Tradition abgeleitet,
aus dem hebräischen „musar“
(Zucht, Disziplin,
uneingeschränkter Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes)
2. bei der Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische tritt an die Stelle des Wortes „musar“ das griechische „paideia“(freie Selbstentfaltung, Vervollkommnung)
3. beide Begriffe sind eigentlich unvereinbar,
dennoch sind beide im Erziehungsbegriff enthalten
4. „Erziehung als Vervollkommnung durch Zucht“
5. der Begriff ist metaphorisch:
führt die Semantik der Zucht von Beginn an mit sich
6. es gilt, den Anspruch eines reflektierten Umgangs mit dem Paradoxon zu wahren und
die Machtstrukturen der Erziehung offenzulegen
aus dem hebräischen „musar“
(Zucht, Disziplin,
uneingeschränkter Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes)
2. bei der Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische tritt an die Stelle des Wortes „musar“ das griechische „paideia“(freie Selbstentfaltung, Vervollkommnung)
3. beide Begriffe sind eigentlich unvereinbar,
dennoch sind beide im Erziehungsbegriff enthalten
4. „Erziehung als Vervollkommnung durch Zucht“
5. der Begriff ist metaphorisch:
führt die Semantik der Zucht von Beginn an mit sich
6. es gilt, den Anspruch eines reflektierten Umgangs mit dem Paradoxon zu wahren und
die Machtstrukturen der Erziehung offenzulegen
Anthropologische und metaphorische Entwürfe>7<
1. jeder Mensch hat eigene Vorstellungen/ Bilder von Erziehung
2. diese sind aufgrund soziokultureller Erfahrungen unreflektiert geprägt und sehr vielfältig
3. diese „impliziten Anthropologeme (zumeist unreflektierte – herrschende Vorstellungen vom
Menschen)“ bestimmen das erzieherische Denken und Handeln
4. sie entstehen
im Kontext von anthropologischen Fiktionen
vom Menschen, von Gesellschaft, Welt und Kultur
5. sie sind an historische Vorstellungen und
alltägliche Erfahrungswelt gebunden
6. historisch gesehen bietet sich ein breites Spektrum mit teils entgegengesetzten Bildern
Beispiele:
ROUSSEAU ( Mensch – Natur = gut / Zivilisation = Verderben)
PESTALOZZI (Mensch – Natur = schlecht / Disziplin = gut)
HERDER (Mensch – Vernunft – Humanität = gut)
7. je nach herrschendem Menschenbild und „Zeitgeist“ ist mal mehr, mal weniger Erziehung bzw. Zucht gefordert
2. diese sind aufgrund soziokultureller Erfahrungen unreflektiert geprägt und sehr vielfältig
3. diese „impliziten Anthropologeme (zumeist unreflektierte – herrschende Vorstellungen vom
Menschen)“ bestimmen das erzieherische Denken und Handeln
4. sie entstehen
im Kontext von anthropologischen Fiktionen
vom Menschen, von Gesellschaft, Welt und Kultur
5. sie sind an historische Vorstellungen und
alltägliche Erfahrungswelt gebunden
6. historisch gesehen bietet sich ein breites Spektrum mit teils entgegengesetzten Bildern
Beispiele:
ROUSSEAU ( Mensch – Natur = gut / Zivilisation = Verderben)
PESTALOZZI (Mensch – Natur = schlecht / Disziplin = gut)
HERDER (Mensch – Vernunft – Humanität = gut)
7. je nach herrschendem Menschenbild und „Zeitgeist“ ist mal mehr, mal weniger Erziehung bzw. Zucht gefordert
Erziehungsmetaphoriken,
Bsp:
7 pkt
Bsp:
7 pkt
Beispiele:
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
>Kultivierung der menschl.Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
2.“Hirte“ (Führen)
>Erz.führt in die „richtige“ Richtung
3.“Belehrender“ (Prägen und Füllen)
>der Zögling als leeres Gefäß,das gefüllt werden muss
4.“Schöpfer“
(Schöpfung und Zeugung)
>Erz.“erschafft“einen neuen, besseren Menschen
>Herausziehen der Wahrheit (Mäeutik)
5.“Aufklärer“ (Licht und Erweckung)
>Erz.“erleuchtet“ den Zögling>Hinwendung zum Wahren, Reinen, Erkenntnis
6.“Disziplinierender“ (Zähmen und Disziplinieren)>Kultivierung der menschl.Natur
7.“Schiedsrichter“
(Spiel und Regeln)
>Vermittlung gesellschaftlicher Regeln
>Spiel-und Freiräume zur Entfaltung
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
>Kultivierung der menschl.Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
2.“Hirte“ (Führen)
>Erz.führt in die „richtige“ Richtung
3.“Belehrender“ (Prägen und Füllen)
>der Zögling als leeres Gefäß,das gefüllt werden muss
4.“Schöpfer“
(Schöpfung und Zeugung)
>Erz.“erschafft“einen neuen, besseren Menschen
>Herausziehen der Wahrheit (Mäeutik)
5.“Aufklärer“ (Licht und Erweckung)
>Erz.“erleuchtet“ den Zögling>Hinwendung zum Wahren, Reinen, Erkenntnis
6.“Disziplinierender“ (Zähmen und Disziplinieren)>Kultivierung der menschl.Natur
7.“Schiedsrichter“
(Spiel und Regeln)
>Vermittlung gesellschaftlicher Regeln
>Spiel-und Freiräume zur Entfaltung
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
2 pkt und 7 pkt
2 pkt und 7 pkt
>Kultivierung der menschl. Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
-suggeriert: freies Entfalten, nicht möglich:
effektive erzieherische Machtpraktik:
die Suggestion freier Entscheidung und ungestörter
Entwicklung als Form pädagogischer Führung.
-aus dem Bildfeld der Kultivierung der Natur.
-Seele des Menschen wird bearbeitet (cultura animi),
um die an sich „gute Natur“ des Menschen ihrer Vervollkommnung
zuführen zu können.
-Erzieher: Gärtners sorgt für:
Pflanze / „Zögling“ mit Blick auch auf
die zu erwartenden Früchte
-in jedem Menschen ein guter Kern
Schädlinge fernzuhalten
-um die Natur zunehmend zu „verbessern“,
so der implizite Zuchtgedanke,
-evtl. Strafen zum Wohle der Kultivierung
-Neurobiologie und Genforschung:
Eingriffs in die menschliche Natur und
den Organismus als „Verbesserung“ des Menschen
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
-suggeriert: freies Entfalten, nicht möglich:
effektive erzieherische Machtpraktik:
die Suggestion freier Entscheidung und ungestörter
Entwicklung als Form pädagogischer Führung.
-aus dem Bildfeld der Kultivierung der Natur.
-Seele des Menschen wird bearbeitet (cultura animi),
um die an sich „gute Natur“ des Menschen ihrer Vervollkommnung
zuführen zu können.
-Erzieher: Gärtners sorgt für:
Pflanze / „Zögling“ mit Blick auch auf
die zu erwartenden Früchte
-in jedem Menschen ein guter Kern
Schädlinge fernzuhalten
-um die Natur zunehmend zu „verbessern“,
so der implizite Zuchtgedanke,
-evtl. Strafen zum Wohle der Kultivierung
-Neurobiologie und Genforschung:
Eingriffs in die menschliche Natur und
den Organismus als „Verbesserung“ des Menschen
Bestimmungen des Erziehungsbegriffs
>7<
>7<
1. der Erziehungsbegriff ist vielfältig, komplex und auch gegensätzlich
2. Erziehung kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und definiert werden
3. steht immer im Spannungsfeld
von Freiheit und Zwang,
von Selbst- und Fremdbestimmung
4. beinhaltet Differenzierungen
( wer erzieht wo wen womit(wie) wozu?) durch verschiedene Erziehungstheorien, z.B.
a) intentionale (absichtsvolles Tun) Erziehung und
funktionale (nicht intendierte Einflüsse durch Gesellschaft, Freunde, Medien) Erziehung
oder
b) Absicht (Zweck- Mittel- Relation) und
Wirkung ( Ursache- Wirkungs- Relation), also:
ist Erziehung das, was der Erziehende beabsichtigt
oder das, was er bewirkt ?
5. es gibt nicht die eine perfekte und
allgemeingültige Erziehung als „Rezept“
6. Erziehung ist immer ein Zusammenspiel von Erzieher und Zögling- beider Persönlichkeiten und deren Verhältnis zueinander beeinflussen den Erziehungsprozess (Interdependenz)
7. Erziehung muss kontinuierlich reflektiert werden
> kritische erziehungstheoretische Reflexion auf Ziele, Praktiken und Machtstrukturen
2. Erziehung kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und definiert werden
3. steht immer im Spannungsfeld
von Freiheit und Zwang,
von Selbst- und Fremdbestimmung
4. beinhaltet Differenzierungen
( wer erzieht wo wen womit(wie) wozu?) durch verschiedene Erziehungstheorien, z.B.
a) intentionale (absichtsvolles Tun) Erziehung und
funktionale (nicht intendierte Einflüsse durch Gesellschaft, Freunde, Medien) Erziehung
oder
b) Absicht (Zweck- Mittel- Relation) und
Wirkung ( Ursache- Wirkungs- Relation), also:
ist Erziehung das, was der Erziehende beabsichtigt
oder das, was er bewirkt ?
5. es gibt nicht die eine perfekte und
allgemeingültige Erziehung als „Rezept“
6. Erziehung ist immer ein Zusammenspiel von Erzieher und Zögling- beider Persönlichkeiten und deren Verhältnis zueinander beeinflussen den Erziehungsprozess (Interdependenz)
7. Erziehung muss kontinuierlich reflektiert werden
> kritische erziehungstheoretische Reflexion auf Ziele, Praktiken und Machtstrukturen
Welche beiden Dimensionen bezeichnet der Begriff Erziehung und wie lässt er sich definieren?
Dimensionen:
- interpersonales Verhältnis
- gemeinschaftliche bzw. gesellschaftliche Institutionalisierung
Definition Erziehung ...
+ ist absichtvolles, zwischenmenschliches Handeln
+ bei dem bewusst bestimmte Ziele verfolgt werden
+ ist Teil der Sozialisation
+ zeitlich begrenzt
+ ist eine historische Erscheinung (von Aushandlungsergebnissen der beteiligten Partner abhängig)
3.Kritische Rollentheorie (HABERMAS)
Schwerpunkt:
Entwicklung von Rollenkompetenzen und
einer starken Ich- Identität (Individuum ist aktiver)
Ich- Identität als Balance
zwischen der sozialen und der persönlichen Identität und
als kommunikative Kompetenz (sich selbst treu bleiben? Trotz Sozialisierung?)
Aktive und kritische Gestaltung des Umgangs mit Rollenerwartungen (Möglichkeiten und Freiheiten des Individuums)
Kritik an der klassischen Rollentheorie;
Thematisierung von Nonkonformität,
Veränderung etablierter Rollenerwartungen
Balance von Rollenambiguitäten (ambiguität- doppelbedeutung???) („kontrollierte Selbstdarstellung“)
und eingeschränkter Bedürfnisbefriedigung („Frustrationstoleranz“)
FÜR DEN BILDUNGSBEGRIFF :
Bedingungen von Zeit und Ort, sowie Zustände der sozialen Umwelt werden bildungswissenschaftlich relevant.
KRITISCH: Sozialisationsprozesse sollen auf Dauer in eigener gedanklicher Anstrengung durchschaut werden, um Ihnen nicht widerstandslos ausgesetzt zu sein
Sind die Erzählungen Sozialisierungsprozesse?
Bei Sozialisation handelt es sich um Einflüsse, die Kultur, Sprache und Umwelt auf die Persönlichkeit des Einzelnen haben, ihn in seiner Eigenheit und seinem sozialen Wesen prägen. Die drei „Erzählungen“ visualisieren mögliche Einflüsse, die das Umfeld auf den Menschen haben kann. Bernhard hat den Einfluss der ihn umgebenden Stadt als zermürbend oder sogar zerstörend beschrieben – möglicherweise wäre seiner Persönlichkeit eine andere Stadt oder sogar das Landleben besser bekommen (und möglicherweise hat er deswegen auch das Stück "Die Ursache" - für einen schlechten Start? - genannt). In „Kaspar“ macht Handke den großen Einfluss von Sprache auf den Sozialisationsprozess deutlich – erst durch Sprache bekommt das Individuum Kontakt zu seinem Umfeld und wird dadurch zur Schnittstelle zur Gesellschaft. Das Stück ist auch aktuell – sichtbar in der Diskussion um Migranten, von denen als erster Schritt zur Integration in die hiesige Gesellschaftsstruktur gefordert wird, dass sie die deutsche Sprache beherrschen. Die letzte „Erzählung“ – das Interview – zeigt auf, welchen Einfluss die Lebensläufe des Umfelds auf die Entwicklung und den Sozialisationsprozess haben. Der Jugendliche scheint aus einem „Arbeitermilieu“ zu stammen, ihm ist wichtig, den Hauptschulabschluss zu schaffen und einen der darauf basierenden Berufe zu ergreifen. Eine weitergehende schulische Bildung bis hin zum Studium wird überhaupt nicht thematisiert. Auch hier lässt lediglich das äußerliche Verhalten auf einen gewissen Umfeldstatus schließen.
Spezifika des Sozialisationsbegriffes
Beobachtung der Phänomene aus der Sicht der Gesellschaft und des Spannungsfeld zwischen Mensch und Umwelt.
Beobachtung des sichtbaren Handelns des Menschen innerhalb einer Gesellschaft ohne auf die Absicht zu schauen. Dieses
Verhalten kann empirisch untersucht werden.
lebenslanger Prozess
Zivilisierung des Einzelnen durch die Gesellschaft und in Wechselwirkung mit der Umwelt
Beobachtung des sichtbaren Handelns des Menschen innerhalb einer Gesellschaft ohne auf die Absicht zu schauen. Dieses
Verhalten kann empirisch untersucht werden.
lebenslanger Prozess
Zivilisierung des Einzelnen durch die Gesellschaft und in Wechselwirkung mit der Umwelt
Sozialisation in der Spannung zwischen aktiv und passiv
der Sozialisationsbegriff befasst sich - im Gegensatz zum Erziehungsbegriff - nicht mit der Frage, ob das Verhalten des Menschen von Freiheit und Mündigkeit bestimmt ist, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf den Einfluss von gesellschaftlichen Faktoren. Dabei kann der Eindruck entstehen, dass der Mensch gänzlich fremdbestimmt ist und sich ausschließlich passiv verhält. Dies ist aber nicht der Fall, denn auch unter sozialisationstheoretischen Aspekten wird deutlich, dass der Mensch aktiv ist; Sozialisation ist nur durch das Mitwirken des Individuums möglich.
Unterschied "Verhalten" und "Handeln"
Die Differenz zwischen Verhalten und Handeln ist für die Bildungswissenschaft insofern relevant, da sie für unterschiedliche methodische Ansätze steht.
Mit dem Begriff des Verhaltens wird die Position eines außenstehenden Beobachters eingenommen. Diese ermöglicht es beispielsweise Ursache-Wirkungszusammenhänge zwischen der Ebene der gesellschaftlichen Strukturen und dem Verhalten der individuellen Akteurs zu klären, also im Sinne Durkheims soziale Tatsachen zu beschreiben. Dies ist der Ansatz der an den Naturwissenschaften orientierten empirischen Sozial- und Erziehungswissenschaft.
Wie im Rollenkonzept des symbolischen Interaktionismus kann das soziale Verhalten des Menschen auch als ein Handeln beschrieben werden, das in einem sozialen Sinnzusammenhang stattfindet. Das heißt, auch als gesellschaftlicher Akteur verbindet der Mensch sein Tun mit einem subjektiven Sinn. Er 'handelt' also, wie Weber sagen würde.
Die Rekonstruktion dieses subjektiven Sinns, das dem Handeln des Menschen zugrunde liegt, steht im Zentrum der verstehenden Sozialwissenschaft oder des hermeneutischen Ansatzes der Erziehungswissenschaft.
Die Verwendung eines der beiden Begriffe impliziert also die Einnahme einer bestimmten Perspektive auf einen sozialwissenschaftichen oder bildungswissenschaftlichen Gegenstand.
Dabei kann, je nach Fragestellung die Wahl des einen oder anderen Begriffs sinnvoller sein.
Mit dem Begriff des Verhaltens wird die Position eines außenstehenden Beobachters eingenommen. Diese ermöglicht es beispielsweise Ursache-Wirkungszusammenhänge zwischen der Ebene der gesellschaftlichen Strukturen und dem Verhalten der individuellen Akteurs zu klären, also im Sinne Durkheims soziale Tatsachen zu beschreiben. Dies ist der Ansatz der an den Naturwissenschaften orientierten empirischen Sozial- und Erziehungswissenschaft.
Wie im Rollenkonzept des symbolischen Interaktionismus kann das soziale Verhalten des Menschen auch als ein Handeln beschrieben werden, das in einem sozialen Sinnzusammenhang stattfindet. Das heißt, auch als gesellschaftlicher Akteur verbindet der Mensch sein Tun mit einem subjektiven Sinn. Er 'handelt' also, wie Weber sagen würde.
Die Rekonstruktion dieses subjektiven Sinns, das dem Handeln des Menschen zugrunde liegt, steht im Zentrum der verstehenden Sozialwissenschaft oder des hermeneutischen Ansatzes der Erziehungswissenschaft.
Die Verwendung eines der beiden Begriffe impliziert also die Einnahme einer bestimmten Perspektive auf einen sozialwissenschaftichen oder bildungswissenschaftlichen Gegenstand.
Dabei kann, je nach Fragestellung die Wahl des einen oder anderen Begriffs sinnvoller sein.
Sozialisation stabilisiert und reproduziert Gesellschaft
wie Sie in Ihren Beiträgen richtig hervorheben, kommt den Sozialisationsinstanzen eine wichtige Rolle beim Erwerb sozialer Rollen zu, die entscheidend zur Reproduktion des gesellschaftlichen System beitragen. Dieser Prozess vollzieht sich, wie Frau Müller beschreibt, als Interaktion zwischen Individuum und sozialer Umwelt.
Stellt man sich die Gesellschaft als Haus vor, das auf einem Fundament steht, so besteht dieses Fundament aus verschiedenen Materialien, die jede für sich eine eigene Aufgabe und Zusammensetzung haben, aber nur im Zusammenspiel für einen festen Stand sorgen. Im Verlauf der Historie hat sich die Zusammensetzung des Materials verändert und wurde an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, neue Erkenntnisse sorgen für eine stete Verbesserung. Sind Menschen das Material, aus dem das Fundament besteht, so haben sie jeder für sich eine gesellschaftliche Rolle, die im Zusammenspiel mit seiner Umwelt erst das feste Fundament für die Gesellschaft bildet. Die Eigenarten jedes Individuums und die Erkenntnisse sorgen immer wieder dafür, dass die Gesellschaft stabil bleibt und sich selbst bei aller Veränderung und Adaption immer wieder reproduziert. Der Prozess der Sozialisation macht die Notwendigkeit von Rollen deutlich und sorgt für ihre Besetzungen.
Hier ordne ich die Kritik an Parsons ein, der in einer sich verändernden Umwelt und einem sich verändernden Bewusstsein die Rollen immer gleich besetzen will, also hier: Material und Verarbeitung nicht anpasst. Das wird über kurz oder lang zum Einsturz des Hauses führen – Revolution oder Aufstand, wie wir es derzeit in einigen Ländern erleben.
Stellt man sich die Gesellschaft als Haus vor, das auf einem Fundament steht, so besteht dieses Fundament aus verschiedenen Materialien, die jede für sich eine eigene Aufgabe und Zusammensetzung haben, aber nur im Zusammenspiel für einen festen Stand sorgen. Im Verlauf der Historie hat sich die Zusammensetzung des Materials verändert und wurde an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, neue Erkenntnisse sorgen für eine stete Verbesserung. Sind Menschen das Material, aus dem das Fundament besteht, so haben sie jeder für sich eine gesellschaftliche Rolle, die im Zusammenspiel mit seiner Umwelt erst das feste Fundament für die Gesellschaft bildet. Die Eigenarten jedes Individuums und die Erkenntnisse sorgen immer wieder dafür, dass die Gesellschaft stabil bleibt und sich selbst bei aller Veränderung und Adaption immer wieder reproduziert. Der Prozess der Sozialisation macht die Notwendigkeit von Rollen deutlich und sorgt für ihre Besetzungen.
Hier ordne ich die Kritik an Parsons ein, der in einer sich verändernden Umwelt und einem sich verändernden Bewusstsein die Rollen immer gleich besetzen will, also hier: Material und Verarbeitung nicht anpasst. Das wird über kurz oder lang zum Einsturz des Hauses führen – Revolution oder Aufstand, wie wir es derzeit in einigen Ländern erleben.
Sozialisation zu Bildung und Erziehung
Erziehungsbegriff: wird als zeitlich abgeschlossen betrachtet
Sozialisationsbegriff: wird als lebenslanger Prozess, über die Lebensphasen gedacht
Erziehungsbegriff: sieht im Rahmen der Zivilisierung das „sozial machen“ als erzieherisch steuerbar, also intentional (dahinter stehen eine bestimmte Absicht und Wirkung)- Kant
Sozialisationsbegriff: geschieht überwiegend ungeplant und unbeabsichtigt, geht es um „ individuelle sozial werden“, als funktionaler Akt, unterstellt Eigenleistung
Erziehungsprozess: Verhältnis zwischen Erzieher und Zögling
Sozialisationsprozess: Verhältnis Individuum und Gesellschaft,kann nur durch Interaktion von Individuum mit der Gesellschaft, niemals gesellschaftsfrei gedacht werden
Erziehungsbegriff: verweist auf das Problemvon Freiheitund Zwangim Hinblick auf eine anzubahnende Mündigkeit
Sozialisationsbegriff: stellt die Frage nach Freiheit und Mündigkeit gar nicht, sondern fokussiert das menschliche Verhalten und die Frage der gesellschaftlichen Determination des Individuums und der gesellschaftlichen Reproduktion
Ansatz und Bedeutung der Rollentheorie
Rollen kennzeichnen gesellschaftliche Erwartungshaltungen, in der Differenz zwischen Muss-, Soll- und Kann-Erwartungen. Der Einzelne wird in der Gesellschaft mit diesen verschiedenen Erwartungen konfrontiert und muss sich damit auseinandersetzen.
Es wird unterschieden zwischen der strukturell-funktionalen Theorie und dem Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus.
Das Konzept der strukturell-funktionalen Theorie kennzeichnet die Erlernung von Rollen des Einzelnen gemäß der Erwartungen des gesellschaftlichen Umfeldes an ihn. Somit wird dieser Teil des gesamtgesellschaftlichen Systems.
Das Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus sieht den Gestaltungsspielraum des Einzelnen innerhalb der Wechselwirkung mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Die Rolle ist also nicht festgelegt sondern flexibel gestaltbar, dies geschieht im Gestaltungsraum der Sprache. Normen und Regeln werden unter Einbeziehung eigener Bedürfnisse und Erwartungen im wechselseitigen Kontakt zwischen dem Individuum und der Gesellschaft entwickelt.
Die Kritische Rollentheorie beschäftigt sich mit der nach Ansicht Habermas´ nicht ausreichenden Berücksichtigung der individuellen Sozialisationsprozesse und Veränderungsmöglichkeiten. Er betont die Wichtigkeit von einer Balance der sozialen Identität und der persönlichen Identität.
Es wird unterschieden zwischen der strukturell-funktionalen Theorie und dem Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus.
Das Konzept der strukturell-funktionalen Theorie kennzeichnet die Erlernung von Rollen des Einzelnen gemäß der Erwartungen des gesellschaftlichen Umfeldes an ihn. Somit wird dieser Teil des gesamtgesellschaftlichen Systems.
Das Rollenkonzept des Symbolischen Interaktionismus sieht den Gestaltungsspielraum des Einzelnen innerhalb der Wechselwirkung mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Die Rolle ist also nicht festgelegt sondern flexibel gestaltbar, dies geschieht im Gestaltungsraum der Sprache. Normen und Regeln werden unter Einbeziehung eigener Bedürfnisse und Erwartungen im wechselseitigen Kontakt zwischen dem Individuum und der Gesellschaft entwickelt.
Die Kritische Rollentheorie beschäftigt sich mit der nach Ansicht Habermas´ nicht ausreichenden Berücksichtigung der individuellen Sozialisationsprozesse und Veränderungsmöglichkeiten. Er betont die Wichtigkeit von einer Balance der sozialen Identität und der persönlichen Identität.
gesellschaftlicher Einfluß bei der Identitätsentwicklung
Dadurch, dass der Mensch von Anfang an in Wechselwirkung mit seiner Umwelt, also auch mit der Gesellschaft ist, wird die Persönlichkeitsentwicklung automatisch vom gesellschaftlichen Einfluss geprägt. Ohne andere Menschen könnte sich der Mensch nicht komplett in seiner Persönlichkeit entwickeln, da er erst durch Kontakt mit anderen Menschen sozialisiert wird. Mit dem Kontakt zu anderen Menschen entsteht automatisch ein Rollenverhältnis und somit ein Soziales System, d.h. eine eigene Gesellschaftsgruppe.
Symbolischer Interaktionismus nach Mead und Goffman
Schwerpunkt: Individualität und soziale Interaktion
Wechselseitiges interpretatives Antizipieren der Sichtweise des Anderen (Perspektivübernahme/role-taking)
Rollen werden gestaltet ( role-making“)
Grundlage:
gemeinsame Lebensform,
gemeinsame signifikante Symbole und Sprache
Wechselwirkung von „I“ und „me“
(I = individuelle psychische Komponente, persönliche Identität;
me = Konglomerat der sozialen
Erwartungen der Anderen, die individuell antizipiert wurden)
Bildung des „self“
(als soziale Identität, die beide Komponenten vereint)
Wechselseitiges interpretatives Antizipieren der Sichtweise des Anderen (Perspektivübernahme/role-taking)
Rollen werden gestaltet ( role-making“)
Grundlage:
gemeinsame Lebensform,
gemeinsame signifikante Symbole und Sprache
Wechselwirkung von „I“ und „me“
(I = individuelle psychische Komponente, persönliche Identität;
me = Konglomerat der sozialen
Erwartungen der Anderen, die individuell antizipiert wurden)
Bildung des „self“
(als soziale Identität, die beide Komponenten vereint)
1.Rollenkonzept der strukturell- funktionalen Theorie (PARSONS)
Jedem sozialen Status, jeder Position wird ein spezifisches Rollenverhalten zugedacht
Rollen sind funktionale Elemente im sozialen System
jede Rolle beinhaltet spezifische Werte und Normen
diese werden über Sozialisationsprozesse internalisiert (Verinnerlichung gesellschaftlicher Werte) und reproduziert
dient zur Stabilisierung und Reproduktion bestehender sozialer Verhältnisse
Es geht um den Erhalt des sozialen Systems, aber auch um den Eingliederungsprozess des Einzelnen.
Rollen sind funktionale Elemente im sozialen System
jede Rolle beinhaltet spezifische Werte und Normen
diese werden über Sozialisationsprozesse internalisiert (Verinnerlichung gesellschaftlicher Werte) und reproduziert
dient zur Stabilisierung und Reproduktion bestehender sozialer Verhältnisse
Es geht um den Erhalt des sozialen Systems, aber auch um den Eingliederungsprozess des Einzelnen.
Instanzen von Sozialisation nach Hurrelmann
Primäre Soz.instanzen=
Familie,
Verwandtschaft,
Freunde
Sekundäre Soz.instanzen=
Kindergärten,
Schulen,
Ausbildungseinrichtungen,
Peergroups,
Medien
Tertiäre Soz.instanzen=
kulturelle Institutionen,
Behörden,
Betriebe,
Polizei,
Vereine,
Gleichaltrige,
Kirchen,
Medien
Die Sozialisationsinstanzen
vermitteln Normen,
Regeln und rollenkonformes Verhalten und
entwickeln Mechanismen ihrer Einhaltung.
3 Phasen der Sozialisation
HURRELMANN
Es gibt primäre, sekundäre und tertiäre Sozialisationsphasen und –instanzen.
Primäre Soz.phase=
zentrale Grundlegung von Mustern soz. Verhaltens
in der frühen Kindheit
Primäre Soz.Instanz = Familie, Verwandtschaft, Freunde
Sekundäre Soz.phase=
Kindheit und Jugend;
Vermittlung von Verhaltenserwartungen,
Einüben von Rollen und Interaktionen;
Sprache als Symbolsystem
Sekündäre Soz.instanz= Schule,Peergroup, medien, VHS; KITAS, Uni
Tertiäre Soz.phase=
Erwachsenenalter;
Berufsleben, Ausbildung, Studium usw.
Tertiäre Sozi.instanz=
Theater, Kino, Behörden Polizei,Vereine, Kirchen, Wohnumgebung...
Phasen der Sozialisation nach Tillmann
4 analytische Ebenen des Sozialisationsprozesses nach TILLMANN, die in Wechselwirkung zueinander stehen:
(4) Gesamtgesellschaft (was Gesellschaft ist, ist jeweils ein erfahrungsgesättigter Entwurf des Einzelnen)
Ökonomische, soziale, politische, kulturelle Struktur
(3) Institutionen
Betriebe, Massenmedien, Schulen, Universitäten, Militär, Kirchen
(2) Interaktionen und
Tätigkeiten
Eltern- Kind- Beziehungen, schulischer Unterricht, Kommunikation zwischen Gleichaltrigen, Freunden, Verwandten
(1) Subjekt
Erfahrungsmuster, Einstellungen, Wissen, emotionale Strukturen, kognitive Fähigkeiten
(4) Gesamtgesellschaft (was Gesellschaft ist, ist jeweils ein erfahrungsgesättigter Entwurf des Einzelnen)
Ökonomische, soziale, politische, kulturelle Struktur
(3) Institutionen
Betriebe, Massenmedien, Schulen, Universitäten, Militär, Kirchen
(2) Interaktionen und
Tätigkeiten
Eltern- Kind- Beziehungen, schulischer Unterricht, Kommunikation zwischen Gleichaltrigen, Freunden, Verwandten
(1) Subjekt
Erfahrungsmuster, Einstellungen, Wissen, emotionale Strukturen, kognitive Fähigkeiten
Bestimmungen von Sozialisation
1. eine Persönlichkeit kann nicht pädagogisch hergestellt werden
2. die Entwicklung wird sowohl
von sozialen als auch
von biologischen Faktoren beeinflusst
(keine Übermacht einer Seite)
3. entscheidend sind konkrete Lebensbedingungen
4. Sozialisation hat sowohl passive als auch interaktive Strukturen
nach Geulen: ist Sozialisation die Entstehung und Bildung der Persönlichkeit aufgrund ihrer Interaktion mit einer spezifischen materiellen, kulturellen und sozialen Umwelt.
Die Bildung erfolgt im sozialen Raum und kann nicht gesellschaftsfrei gedacht werden.
Fragen der Sozialisation
a. Legitimation der sozialen Reproduktion und deren Kritik
=> harmoischen Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder ein konfligierendes....
b. Determination des Menschen oder die Betonung seiner vernünftigen Beteiligung an den Sozialisationsprozessen
=>Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisationsbedingungen rücken gleichermaßen in den Blickwinkel.
c. nach dem Einfluß von Anlage und Umwelt
=> vgl. Hurrelmann: die genetische Ausstattung des Menschen stellt einen Möglichkeitsraum dar, aus dem einzelne Elemente aktiviert werden können.
=> harmoischen Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder ein konfligierendes....
b. Determination des Menschen oder die Betonung seiner vernünftigen Beteiligung an den Sozialisationsprozessen
=>Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisationsbedingungen rücken gleichermaßen in den Blickwinkel.
c. nach dem Einfluß von Anlage und Umwelt
=> vgl. Hurrelmann: die genetische Ausstattung des Menschen stellt einen Möglichkeitsraum dar, aus dem einzelne Elemente aktiviert werden können.
2.sichtbares Verhalten
Betrachtung sichtbaren menschlichen Verhaltens
(keine intendierten Handlungen!) und
kann empirisch untersucht werden, da sichtbar
gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen dieses Verhaltens
Aufstellen objektivierbarer Gesetze über soziale Beziehungen
Klärung von Ursache- Wirkungszusammenhängen
(keine intendierten Handlungen!) und
kann empirisch untersucht werden, da sichtbar
gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen dieses Verhaltens
Aufstellen objektivierbarer Gesetze über soziale Beziehungen
Klärung von Ursache- Wirkungszusammenhängen
Merkmale des Sozialisationsbegriffs
1. Sicht der Gesellschaft
Untersuchung der Phänomene unter der Perspektive und aus der Sicht der Gesellschaft
Thematisierung der Entwicklung des Einzelnen im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt
2.sichtbares Verhalten
Betrachtung sichtbaren menschlichen Verhaltens (keine intendierten Handlungen!) und gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen dieses Verhaltens
Aufstellen objektivierbarer Gesetze über soziale Beziehungen
Klärung von Ursache- Wirkungszusammenhängen
3.lebenslanger Prozess
Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess, der in einer historisch- kulturell vermittelten Lebenswelt stattfindet
Der Begriff Sozialisation
das Phänomen „Sozialisation“ als Bestandteil pädagogischer Reflexion
z.B Kants frage wie der Mensch in die Gesellschaft passe (ABER: Zivilisierung bei Kant meint eine erzieherisch steuerbare, intentionale Zivilisierung)
Schon in der Antike: Einführung der Menschen in den „sensus communis“ als soziale Lebensform mit gemeinsam geteilten
Normen, Werte, Einstellungen, Geschmäcker, Haltungen, die erzieherisch übermittelt wurden.
Unterschied zu Bildung
Bildung legt den Fokus auf den Menschen-
der Mensch
(nicht die Gesellschaft) als entscheidender Faktor für die Entwicklung seiner Persönlichkeit mit der Möglichkeit,
eigenständige Entscheidungen zu treffen
(also nicht absolut von der Gesellschaft determiniert zu sein),
Unterschiede von Sozialisation zu Erziehung
1. Erziehung = abgeschlossener Prozess
Sozialisation = lebenslanger Prozess
2. Erziehung = intentionale Akte („Sozialmachung“)
Sozialisation = funktionale Akte („Sozialwerdung“)
3. Erziehung = Verhältnis Erzieher – Zögling
Sozialisation = Verhältnis Gesellschaft – Individuum
Schwerpunkte der Sozialisation
die gesellschaftlichen Wirkungen auf das Individuum,
soziale Einflussfaktoren
soziales Verhalten des Einzelnen,
Anpassungsphänomene,
gesellschaftliche Strukturen
das Ausmaß gesellschaftlicher Determination und Reproduktion
Manko: der freiheitliche Anteil menschlichen Verhaltens wird unzureichend erfasst oder definiert
Definition Sozialisation
ist die Entstehung und Bildung der Persönlichkeit - die Gesamtheit aller Lernprozesse
aufgrund ihrer Interaktion
mit einer spezifischen
materiellen,
kulturellen und
sozialen Umwelt.
Der Sozialisationsprozess läuft über verschiedene soziale Einbindungen ( Freunde, Familie ....)
markiert eine spezifische Perspektive auf das Leben und das menschliche Verhalten
aufgrund ihrer Interaktion
mit einer spezifischen
materiellen,
kulturellen und
sozialen Umwelt.
Der Sozialisationsprozess läuft über verschiedene soziale Einbindungen ( Freunde, Familie ....)
markiert eine spezifische Perspektive auf das Leben und das menschliche Verhalten
Wilhelm von Humboldt(1767-1833): Bildung als wahrer Zweck
Von HUMBOLDTs Denken ist geprägt
durch den Neuhumanismus
(Diskussionen um die Bestimmung des Menschen;
das Individuum und Bildung als Selbstzweck)
Bildung ist Arbeit des Menschen an seiner individuellen Bestimmung (Totalität)
muss unabhängig sein von staatlichen Nutzenkalkülen oder gesellschaftlicher Brauchbarkeit
Freiheit und Gleichheit:
jeder Mensch soll sich individuell und autonom entfalten können,
unabhängig von seinem
sozialen Stand oder
politischen Strukturen
Allgemeine Menschenbildung :
der Mensch muss sich in erster Linie zum Menschen bilden,
mit allgemeinen Kenntnissen und Fähigkeiten,
die es ihm ermöglichen,
seine inneren Kräfte und Potentiale zu entfalten und
ein eigenes, vollendetes Leben zu führen
der Mensch muss sein eigenes Verhältnis zur Welt finden
durch den Neuhumanismus
(Diskussionen um die Bestimmung des Menschen;
das Individuum und Bildung als Selbstzweck)
Bildung ist Arbeit des Menschen an seiner individuellen Bestimmung (Totalität)
muss unabhängig sein von staatlichen Nutzenkalkülen oder gesellschaftlicher Brauchbarkeit
Freiheit und Gleichheit:
jeder Mensch soll sich individuell und autonom entfalten können,
unabhängig von seinem
sozialen Stand oder
politischen Strukturen
Allgemeine Menschenbildung :
der Mensch muss sich in erster Linie zum Menschen bilden,
mit allgemeinen Kenntnissen und Fähigkeiten,
die es ihm ermöglichen,
seine inneren Kräfte und Potentiale zu entfalten und
ein eigenes, vollendetes Leben zu führen
der Mensch muss sein eigenes Verhältnis zur Welt finden
zentrale Bedingungen von Bildung
Selbstbestimmung und Freiheit
Bildung als Selbstzweck und nicht von außen erzwungen (nicht Mittel zum Zweck)
Lernen lernen
individuell
Bildung ist jedem zugänglich
Kräfte zu einem Ganzen bilden
Wechselwirkung (fremd -eigen)
Sprache als Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung
Mitwirkung der Welt
Sozialität als Bedingung
Abgrenzung der allgemeinen von einer beruflichen Bildung
berufliche Bildung, wenn sie auf allgemeiner Bildung gründet
Staat und Politik müssen äußere Rahmenbedingungen für die Bildung des Menschen gewährleisten
Bildung als Selbstzweck und nicht von außen erzwungen (nicht Mittel zum Zweck)
Lernen lernen
individuell
Bildung ist jedem zugänglich
Kräfte zu einem Ganzen bilden
Wechselwirkung (fremd -eigen)
Sprache als Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung
Mitwirkung der Welt
Sozialität als Bedingung
Abgrenzung der allgemeinen von einer beruflichen Bildung
berufliche Bildung, wenn sie auf allgemeiner Bildung gründet
Staat und Politik müssen äußere Rahmenbedingungen für die Bildung des Menschen gewährleisten
Trennung berufliche und allgemeine Bildung
Humboldt will : allgemeine Menschenbildung ab.
Alle Menschen, egal welchen Standes und welcher Herkunft soll diese Bildung möglich sein.
Eine berufliche Bildung steht dieser allg. Bildung seiner Meinung nach entgegen, da sie eine gleichmäßige Ausbildung aller Kräfte verhindert und den Menschen somit einschränkt.
Trotzdem ist diese Trennung eine nicht vollkommene und man solle diese beiden Ausrichtungen nicht gegen einander ausspielen: v. Humboldt hält eine berufliche Bildung, welche auf die allgemeine Bildung aufbaut, durchaus für sinnvoll.
Alle Menschen, egal welchen Standes und welcher Herkunft soll diese Bildung möglich sein.
Eine berufliche Bildung steht dieser allg. Bildung seiner Meinung nach entgegen, da sie eine gleichmäßige Ausbildung aller Kräfte verhindert und den Menschen somit einschränkt.
Trotzdem ist diese Trennung eine nicht vollkommene und man solle diese beiden Ausrichtungen nicht gegen einander ausspielen: v. Humboldt hält eine berufliche Bildung, welche auf die allgemeine Bildung aufbaut, durchaus für sinnvoll.
aktuell diskutiert Humboldt
Wilhelm von Humboldts Bedeutung von Bildung besitzt heute noch Aktualität. Noch heute sind Förderung der Selbstständigkeit, Verbindungen zu anderen Menschen, der Grundbildung wichtig für den Begriff Bildung.
Die drei Schulstufen: Elementarschule, Schulunterricht und Universitätsunterricht sind heute immer noch vorhanden.
Er sieht die Gleichheit aller Menschen und will jeden zur bestmöglichen Bildung führen. Dabei ist ihm bewusst, dass Einige bereits früh ins Berufsleben eintreten müssen. Für diese Menschen soll bereits der Elementarunterricht eine gute Basis bieten, um dennoch am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzuhaben.
Durch die Unterrichtsinhalte in Elementar- und Schulunterricht soll die Gesamtheit der bildungsrelevanten Bereiche abgedeckt werden. Das Studium an den Universitäten soll in Freiheit und ohne Beschränkungen vonstatten gehen.
Dieses ist heutzutage aber nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die Studieninhalte sind größtenteils streng vorgegeben und die Freiheit der Forschung zum Teil eingeschränkt. Es werden aktuell Zulassungsbeschränkungen ausgeweitet, um dem Ansturm der Studenten des Doppeljahrgangs auszuweichen.
Die Schüler, die die Schulen verlassen, haben oftmals nicht "das Lernen" gelernt und sind nicht auf das Leben vorbereitet.
Sowohl an den Schulen als auch an den Universitäten stehen heute oftmals Evaluierungen (PISA) und eine betriebswirtschaftliche Ausrichtung dem Bildungsgedanken von Humboldts entgegen.
Die drei Schulstufen: Elementarschule, Schulunterricht und Universitätsunterricht sind heute immer noch vorhanden.
Er sieht die Gleichheit aller Menschen und will jeden zur bestmöglichen Bildung führen. Dabei ist ihm bewusst, dass Einige bereits früh ins Berufsleben eintreten müssen. Für diese Menschen soll bereits der Elementarunterricht eine gute Basis bieten, um dennoch am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzuhaben.
Durch die Unterrichtsinhalte in Elementar- und Schulunterricht soll die Gesamtheit der bildungsrelevanten Bereiche abgedeckt werden. Das Studium an den Universitäten soll in Freiheit und ohne Beschränkungen vonstatten gehen.
Dieses ist heutzutage aber nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die Studieninhalte sind größtenteils streng vorgegeben und die Freiheit der Forschung zum Teil eingeschränkt. Es werden aktuell Zulassungsbeschränkungen ausgeweitet, um dem Ansturm der Studenten des Doppeljahrgangs auszuweichen.
Die Schüler, die die Schulen verlassen, haben oftmals nicht "das Lernen" gelernt und sind nicht auf das Leben vorbereitet.
Sowohl an den Schulen als auch an den Universitäten stehen heute oftmals Evaluierungen (PISA) und eine betriebswirtschaftliche Ausrichtung dem Bildungsgedanken von Humboldts entgegen.
Gestuftes Bildungswesen bei Humboldt
a) Elementarunterricht (Grundbildung)-
vergleichbar mit der heutigen Grundschule
Übung elementarer Kenntnisse, aber (der damaligen Zeit entsprechend) auch für diejenigen, die nach kurzer Zeit "ins Leben übergehen"
b) Schulunterricht (weiterführende Schule)
-5 Lernbereiche
(linguistisch,
historisch,
mathematisch,
ästhetisch- künstlerisch,
gymnastisch)
-Hinführen zum selbstständigen Lernen;
das Lernen lernen, der Lehrer hat sich in seinem Unterricht überflüssig zum machen
-auf dem Gymnasium Vorbereitung auf die Universität
c) Universitätsunterricht (Studium)
-gemeinsames Forschen
-wissenschaftliches Denken und Methoden
-zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen
Bildung durch und zur Wissenschaft
vergleichbar mit der heutigen Grundschule
Übung elementarer Kenntnisse, aber (der damaligen Zeit entsprechend) auch für diejenigen, die nach kurzer Zeit "ins Leben übergehen"
b) Schulunterricht (weiterführende Schule)
-5 Lernbereiche
(linguistisch,
historisch,
mathematisch,
ästhetisch- künstlerisch,
gymnastisch)
-Hinführen zum selbstständigen Lernen;
das Lernen lernen, der Lehrer hat sich in seinem Unterricht überflüssig zum machen
-auf dem Gymnasium Vorbereitung auf die Universität
c) Universitätsunterricht (Studium)
-gemeinsames Forschen
-wissenschaftliches Denken und Methoden
-zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen
Bildung durch und zur Wissenschaft
Bedeutung des Individuums für das Bildungsdenken bei Humboldt
Der Mensch als Individuum soll gebildet werden und nicht Zweck fremder gesellschaftlicher Organisation werden.
Dabei steht der Mensch immer in Wechselwirkung mit der Welt.
Wilhelm von Humboldt wollte, dass der Mensch seine Möglichkeiten in je individueller Weise vervollkommnen kann, der Mensch soll sich individuell entwickeln.
Dabei sollen die Stärken, aber genauso auch die Schwächen des Menschen durch Bildung gestärkt werden. Der Mensch kann nicht zur Bildung gezwungen werden. Er muss die Bildung selbst wollen. Der Mensch soll sich jederzeit bilden können, frei von gesellschaftlichen Strukturen und dem finanziellen Standes.
Der Mensch soll dabei seine Freiheit haben sich individuell entfalten zu können.
Dabei steht der Mensch immer in Wechselwirkung mit der Welt.
Wilhelm von Humboldt wollte, dass der Mensch seine Möglichkeiten in je individueller Weise vervollkommnen kann, der Mensch soll sich individuell entwickeln.
Dabei sollen die Stärken, aber genauso auch die Schwächen des Menschen durch Bildung gestärkt werden. Der Mensch kann nicht zur Bildung gezwungen werden. Er muss die Bildung selbst wollen. Der Mensch soll sich jederzeit bilden können, frei von gesellschaftlichen Strukturen und dem finanziellen Standes.
Der Mensch soll dabei seine Freiheit haben sich individuell entfalten zu können.
Wechselwirkung Mensch/Welt erläutern
In Bildungprozessen findet eine Wechselwirkung zwischen Mensch und Welt statt.
Diese Wechselwirkung ermöglicht erst die Bildung des Menschen.
Die Wechselwirkung hat keinen Anfang und auch kein Ende
Die Welt und der Mensch sind am Fortgang des Bildungsprozesses beteiligt.
Jede Bewegung des einen, hat die Bewegung des anderen zur Folge. Z
ugleich ist die Wechselwirkung zwischen dem Mensch und der Welt die Wechselwirkung zwischen dem Eigenem und dem Fremden.
Nur in der Ausrichtung auf Welt und dem Sichfremdwerdens sind Bildungsprozesse möglich.
Sie ist aber auch die Wechselwirkung zwischen Empfänglichkeit und Selbsttätigkeit,
zwischen Rezeptivität (Wirkungen empfangen)und Spontanität.
Es geht als um die Mitwirkung der Welt an der Erkenntnis und der Ausprägung von Individualität.
Diese Wechselwirkung ermöglicht erst die Bildung des Menschen.
Die Wechselwirkung hat keinen Anfang und auch kein Ende
Die Welt und der Mensch sind am Fortgang des Bildungsprozesses beteiligt.
Jede Bewegung des einen, hat die Bewegung des anderen zur Folge. Z
ugleich ist die Wechselwirkung zwischen dem Mensch und der Welt die Wechselwirkung zwischen dem Eigenem und dem Fremden.
Nur in der Ausrichtung auf Welt und dem Sichfremdwerdens sind Bildungsprozesse möglich.
Sie ist aber auch die Wechselwirkung zwischen Empfänglichkeit und Selbsttätigkeit,
zwischen Rezeptivität (Wirkungen empfangen)und Spontanität.
Es geht als um die Mitwirkung der Welt an der Erkenntnis und der Ausprägung von Individualität.
Bildung und Sprache: erkläre das Verhältnis
In der Wechselwirkung von Mensch und Welt hat die Sprache eine notwendige Bedeutung. Die Sprache hat bestimmte Aufgaben und Funktionen.
Die Sprache ist Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung, denn nur so ist der Mensch in der Lage, über die Welt nachzudenken diese so zu erfassen und aufzunehmen. Über die Sprache sind Mensch und Welt miteinander verwoben. „Hier vereinigt sich einmal die Welt, die sie darstellt und der Mensch der sie schafft (Humboldt). Diese Verwobenheit wird durch die Sprache artikuliert und zum Ausdruck gebracht. Die Sprache ist Tätigkeit (Energeia), sie ist in Veränderung und Bewegung. Die Sprache ist die Vermittlung zwischen Mensch und Welt, den Menschen untereinander und um uns selbst zu reflektieren.
Dem Menschen ist die Sprach gegeben und prägt ihn je nach kulturell- gesellschaftlicher Situation. Mit jeder Sprache wird jede Sache quasi neu oder anders gedacht bzw. interpretiert. Humboldt spricht von einer „Wechselrede“, d.h. die Verbindung zu anderen Menschen. Hier geht es um die Sozialität als Bedingung menschlicher Bildungsprozesse. Bildung geschieht durch Geselligkeit, Streitigkeiten und Unterhaltungen, in solchen Situationen geschehen sog. Wechselgespräche. Durch solche werden Perspektiven gewechselt oder gar erweiter. Es geht nicht darum zu einer Übereinstimmung zu kommen. Durch die Sprache bildet sich der Mensch. Durch die Wechselwirkung von Mensch und Welt ist und bleibt die Bildung ein fortlaufender Prozess, denn der Mensch kann die Sprache niemals erfassen und darüber verfügen. Ein Verstehen ist eben auch ein nicht verstehen.
Als kleiner Nebensatz: Es gibt nicht nur verbale sondern auch nonverbale Sprache. Ich arbeite mit behinderten Menschen und merke immer wieder an mir selbst das man auch durch nonverbale Sprache bzw. Kommunikation vieles zum Ausdruck bringen kann und auch so, ohne viele Worte einiges erreichen kann.
Die Sprache ist Grundlage und Beförderung der Wechselwirkung, denn nur so ist der Mensch in der Lage, über die Welt nachzudenken diese so zu erfassen und aufzunehmen. Über die Sprache sind Mensch und Welt miteinander verwoben. „Hier vereinigt sich einmal die Welt, die sie darstellt und der Mensch der sie schafft (Humboldt). Diese Verwobenheit wird durch die Sprache artikuliert und zum Ausdruck gebracht. Die Sprache ist Tätigkeit (Energeia), sie ist in Veränderung und Bewegung. Die Sprache ist die Vermittlung zwischen Mensch und Welt, den Menschen untereinander und um uns selbst zu reflektieren.
Dem Menschen ist die Sprach gegeben und prägt ihn je nach kulturell- gesellschaftlicher Situation. Mit jeder Sprache wird jede Sache quasi neu oder anders gedacht bzw. interpretiert. Humboldt spricht von einer „Wechselrede“, d.h. die Verbindung zu anderen Menschen. Hier geht es um die Sozialität als Bedingung menschlicher Bildungsprozesse. Bildung geschieht durch Geselligkeit, Streitigkeiten und Unterhaltungen, in solchen Situationen geschehen sog. Wechselgespräche. Durch solche werden Perspektiven gewechselt oder gar erweiter. Es geht nicht darum zu einer Übereinstimmung zu kommen. Durch die Sprache bildet sich der Mensch. Durch die Wechselwirkung von Mensch und Welt ist und bleibt die Bildung ein fortlaufender Prozess, denn der Mensch kann die Sprache niemals erfassen und darüber verfügen. Ein Verstehen ist eben auch ein nicht verstehen.
Als kleiner Nebensatz: Es gibt nicht nur verbale sondern auch nonverbale Sprache. Ich arbeite mit behinderten Menschen und merke immer wieder an mir selbst das man auch durch nonverbale Sprache bzw. Kommunikation vieles zum Ausdruck bringen kann und auch so, ohne viele Worte einiges erreichen kann.
Diskutiere Notwendigkeit von Freiheit und Selbstbestimmung
jeder Mensch sollte die Möglichkeit einer elementaren Bildung und des Schulunterrichts gehabt haben.
Laut der Vorstellung von Humboldt wird in dieser Grundbildung mit der Lehre des Lesens, Schreibens und Rechnens die Teilnahme am öffentlichen Leben geebnet.Im Schulunterricht lernt der Mensch moralische und ethische Grundsätze kennen, sowie die der selbstständigen Arbeitsweise. Die Mündigkeit wird von Stufe zu Stufe gestärkt und die Individualität mehr und mehr gebildet. Dieser gebildete, mündige Mensch verfügt über die Fähigkeit , seine eigenen Ansichten zu vertreten und abzuwägen, was recht und was unrecht ist.
Dieser Aspekt lässt ihn über sich selbst bestimmen und frei von gesellschaftlichen Zwängen sein.
Die Individualität lässt den freien Menschen unbeeinflussbar von jener, machtergreifender Gesellschaft.
Sie haben in Ihren Antworten gut herausgearbeitet, dass vollkommene Selbstbestimmung in einer Gesellschaft kaum möglich ist. Der Schlüssel ist die Fähigkeit zur Reflexion, zum Hinterfragen der gesellschaftlichen Zwänge.
Laut der Vorstellung von Humboldt wird in dieser Grundbildung mit der Lehre des Lesens, Schreibens und Rechnens die Teilnahme am öffentlichen Leben geebnet.Im Schulunterricht lernt der Mensch moralische und ethische Grundsätze kennen, sowie die der selbstständigen Arbeitsweise. Die Mündigkeit wird von Stufe zu Stufe gestärkt und die Individualität mehr und mehr gebildet. Dieser gebildete, mündige Mensch verfügt über die Fähigkeit , seine eigenen Ansichten zu vertreten und abzuwägen, was recht und was unrecht ist.
Dieser Aspekt lässt ihn über sich selbst bestimmen und frei von gesellschaftlichen Zwängen sein.
Die Individualität lässt den freien Menschen unbeeinflussbar von jener, machtergreifender Gesellschaft.
Sie haben in Ihren Antworten gut herausgearbeitet, dass vollkommene Selbstbestimmung in einer Gesellschaft kaum möglich ist. Der Schlüssel ist die Fähigkeit zur Reflexion, zum Hinterfragen der gesellschaftlichen Zwänge.
Humboldts Organisation zeigt sein Bildungsverständnis
Wilhelm von Humboldts Bildungskonzeption zielt auf eine allgemeine Menschenbildung, eine allseitige Kräftebildung des Menschen und ist daher eher als „Lebenslehre“ aufzufassen. Das dreistufige (Elementarunterricht, Schulunterricht, Universitätsunterricht), aufeinander aufbauende Bildungswesen ist auf eine allgemeine, nicht fach- oder standesspezifische Bildung ausgerichtet. Die einzelnen Stufen werden von ihm zwar getrennt betrachtet, sind aber im Gedanken einer allgemeinen Bildung geeint.
Bildung und Staat - das Bildungswesen
1. Staat und Politik sollen die äußeren Rahmenbedingungen für Bildung gewährleisten
2. Allgemeine Menschenbildung („Lebenslehre“) versus berufliche Bildung
Allgemein = Stärkung, Läuterung und Regelung des Menschen und seiner Kräfte; Grundlage der beruflichen Bildung
Beruflich = Erlernen von spezifischen Fertigkeiten zur Anwendung(Ausübung eines Berufs)
3. Zugang zur Bildung für alle Menschen,
ungeachtet ihres Standes
4. von HUMBOLDT entwickelte das dreistufige, aufeinander aufbauende Bildungswesen,
das zum großen Teil noch heute Bestand hat
a) Elementarunterricht (Grundbildung)-
vergleichbar mit der heutigen Grundschule
b) Schulunterricht (weiterführende Schule)
-5 Lernbereiche
(linguistisch,
historisch,
mathematisch,
ästhetisch- künstlerisch,
gymnastisch)
-Hinführen zum selbstständigen Lernen; das Lernen lernen
-auf dem Gymnasium Vorbereitung auf die Universität
c) Universitätsunterricht (Studium)
-gemeinsames Forschen
-wissenschaftliches Denken und Methoden
-zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen
Bildung und Sprache
1. Sprache hat für Bildung eine grundlegende Bedeutung
2. sie ermöglicht die Wechselwirkung von Ich und Welt
3. durch Sprache ist der Mensch in der Lage,
Welt denkend zu erfassen, aufzunehmen, zu reflektieren, wiederzugeben, zu gestalten und zu kommunizieren, also:
Sprache als Ort der Vermittlung zwischen Mensch und Welt und den Menschen untereinander
4. hat eine gesellschaftlich- historische Verankerung,
ist prägend- der Mensch sucht seine Bestimmung im Rahmen der sprachlichen und geschichtlichen Möglichkeiten
5. ist Vielfältigkeit (verschiedene Sprachen, verschiedene Ansichten, individuelle Nutzung von Sprache)
6. ist die „Wechselrede“- wichtige Bedeutung der Kommunikation und Sozialität für Bildungsprozesse
-streiten und argumentieren als Perspektiverweiterung
7. ist auch unzulänglich – Verstehen ist zugleich Nicht- Verstehen
Der Mensch kann niemals mittels Sprache sich, die anderen oder Welt vollständig erfassen oder darüber verfügen.
Humboldt: Ich und Welt
Um sich ausprägen zu können (sich selbst vervollkommnen zu können braucht der Mensch die Welt um sich herum.
Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Welt sind endlos und als Bildungsgrundlage so miteinander verwoben, dass jede Bewegung auf der einen Seite zugleich eine Bewegung auf der anderen Seite bedeutet.
Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Welt sind endlos und als Bildungsgrundlage so miteinander verwoben, dass jede Bewegung auf der einen Seite zugleich eine Bewegung auf der anderen Seite bedeutet.
Proportionierliche Kräftebildung
Wahrer Zweck des Menschen:
die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen!
Voraussetzungen dafür:
1. Bildsamkeit und Bildungstrieb
2. das Vermögen der Selbstbildung durch Kräfteformung
(erkennen, handeln, urteilen, herstellen, schöpferisch sein),
also:
Intellekt, Einbildung, sinnliche Wahrnehmung, Empfindung
3. die ausgewogene Ausbildung dieser Kräfte;
Vielseitigkeit statt Einseitigkeit oder
frühzeitige Spezialisierung
4. unbestimmte Bildung,
nicht zweckorientierte Bildsamkeit
Staat bei Humboldt
Freiheit und Selbstbestimmung sind Grundsätze menschlicher Bildung:
der Staat muss die Bedingungen für deren Verwirklichung schaffen
es soll nicht theoretisch eine Verfassung erarbeitet werden, sondern mit Blick auf den Menschen.
Die Bildung des Menschen bestimmt die Grenzen der Wirksamkeit des Staates...
der Staat muss die Bedingungen für deren Verwirklichung schaffen
es soll nicht theoretisch eine Verfassung erarbeitet werden, sondern mit Blick auf den Menschen.
Die Bildung des Menschen bestimmt die Grenzen der Wirksamkeit des Staates...
Mensch bei Humboldt
Freiheit und Gleichheit als Voraussetzung
zentrale Stellung
im Ideal eines Zusammenlebens, in dem sich jeder um seiner selbst Willen entwickelt
soll seine Bestimmung in sich selbst suchen - unabhängig von gesellschaftlichem Stand, politischer oder wirtschaftlicher Gedanken.
in seiner Individualität wichtig
zentrale Stellung
im Ideal eines Zusammenlebens, in dem sich jeder um seiner selbst Willen entwickelt
soll seine Bestimmung in sich selbst suchen - unabhängig von gesellschaftlichem Stand, politischer oder wirtschaftlicher Gedanken.
in seiner Individualität wichtig
"Wahre Zweck" bei Humboldt
meint: die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen
Ziel ist die Individualität und die Steigerung zu dem was sie ist
Kräftebildung unabhängig von äußeren Ziel - und Zwecksetzungen...
keine einseitige "Ausbildung" - keine frühe Spezialisierung, sondern vielseitige Bildung, ohne Verkümmerung einzelner Bereiche.
Aufmerksamkeit und Sorge des Menschen, gerichtet auf die Bildung als Arbeit an einer "unbestimmten Bildsamkeit.
Mensch muss tätig werden, damit sich seine Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch-spannungsreiches Ganzes ensteht, keine Summe von einzelnen eineitigen Kräften.
Ziel ist die Individualität und die Steigerung zu dem was sie ist
Kräftebildung unabhängig von äußeren Ziel - und Zwecksetzungen...
keine einseitige "Ausbildung" - keine frühe Spezialisierung, sondern vielseitige Bildung, ohne Verkümmerung einzelner Bereiche.
Aufmerksamkeit und Sorge des Menschen, gerichtet auf die Bildung als Arbeit an einer "unbestimmten Bildsamkeit.
Mensch muss tätig werden, damit sich seine Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch-spannungsreiches Ganzes ensteht, keine Summe von einzelnen eineitigen Kräften.
Kräfte / Bildungstrieb bei Humboldt
Kraft ist Energie und verweist auf einen Bildungstrieb...
beinhaltet das Vermögen zu erkennen, zu urteilen, zu handeln, Gegenstände herzustellen, schöpferisch zu sein....
mein Kräfte des Intellekts, der Einbildung, der sinnlichen Wahrnehmung und des Empfindens.
Kräfte stehen in einem Widerstreit zueinander bezgl. der Realisierung - jede Kraft strebt nach Entfaltung und Ausprägung.
ABER Neigungen, Talente etc. fördern die Einseitigkeit
Daher aktiv tätig sein, damit sich die Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch spannungsreiches Ganzes entsteht.
beinhaltet das Vermögen zu erkennen, zu urteilen, zu handeln, Gegenstände herzustellen, schöpferisch zu sein....
mein Kräfte des Intellekts, der Einbildung, der sinnlichen Wahrnehmung und des Empfindens.
Kräfte stehen in einem Widerstreit zueinander bezgl. der Realisierung - jede Kraft strebt nach Entfaltung und Ausprägung.
ABER Neigungen, Talente etc. fördern die Einseitigkeit
Daher aktiv tätig sein, damit sich die Kräfte gegenseitig befördern und ein harmonisch spannungsreiches Ganzes entsteht.
Bildung bei Humboldt
Arbeit an der individuellen Bestimmung des Menschen, losgelöst von Standesgrenzen und politisch gesellschaftlichen Herrschaftsstrukturen.
Freiheit und Gleichheit als Grundlage, Bildung als Freiheit und Selbstbestimmung
Bildung als Grundlage einer Höherbildung
Keine Vervollkommnung über Generationen hinweg, sondern im Rahmen des eigenen Lebens seine Möglichkeiten verwirklichen, sich Inhalt geben und so in die Geschichte und die soziale Welt einwirken und Spuren hinterlassen.
Für Bildung ist die Wechselwirkung zwischen Welt und Mensch unbedingt nötig: Welt ist eigenständig und ermöglicht so vielfältige Bildungsprozesse...
Zur Bildung kann nicht gezwungen werden, sie ist ein Erfahrungsprozess in der freien Wechselwirkung.
Freiheit und Gleichheit als Grundlage, Bildung als Freiheit und Selbstbestimmung
Bildung als Grundlage einer Höherbildung
Keine Vervollkommnung über Generationen hinweg, sondern im Rahmen des eigenen Lebens seine Möglichkeiten verwirklichen, sich Inhalt geben und so in die Geschichte und die soziale Welt einwirken und Spuren hinterlassen.
Für Bildung ist die Wechselwirkung zwischen Welt und Mensch unbedingt nötig: Welt ist eigenständig und ermöglicht so vielfältige Bildungsprozesse...
Zur Bildung kann nicht gezwungen werden, sie ist ein Erfahrungsprozess in der freien Wechselwirkung.
Wechselwirkung bei Humboldt
Zentraler Begriff in der Bildungskonzeption von Humboldt
Eigenes und Fremdes - der Mensch zur Welt und andersherum
Beinhaltet eine bestimmte Form der Lebensführung, in man sich reflexiv zur Welt und sich selber stellt.
Ohne Sichfremdwerden ist Bildung nicht möglich
Eigenes und Fremdes - der Mensch zur Welt und andersherum
Beinhaltet eine bestimmte Form der Lebensführung, in man sich reflexiv zur Welt und sich selber stellt.
Ohne Sichfremdwerden ist Bildung nicht möglich
Platon- Humboldt
PlatonHumboldt
Mensch und Welt in Kosmos eingebettet fragt wie der Mensch zur Welt kommt?
Idee des Guten -Individuum als Selbstzweck
Erreichen der Vollkommenheit, des Glücks -nicht um Glück und Vollkommenheit über die Generationen, sondern die Konkretisierung im Menschen.
Mensch und Welt in Kosmos eingebettet fragt wie der Mensch zur Welt kommt?
Idee des Guten -Individuum als Selbstzweck
Erreichen der Vollkommenheit, des Glücks -nicht um Glück und Vollkommenheit über die Generationen, sondern die Konkretisierung im Menschen.
Humboldt aktuell
bildungstheoretische Differenzen und Probleme finden sich noch heute
Heute betonen die modernen Wissenschaften das empirische Wissen ihrer Teil- und Einzeldisziplinen -
Humboldt glaubt an das Ideal einer traditionell philosophischen Wissenschaft, die danach fragt was die Welt im innersten zusammenhält.
Humboldt glaubt Universitätsbildung habe den Sinn Menschen wissenschaftlich zu bilden und so die Wissenschaft um Ihrer selbst Willen zu befördern.
Heute betonen die modernen Wissenschaften das empirische Wissen ihrer Teil- und Einzeldisziplinen -
Humboldt glaubt an das Ideal einer traditionell philosophischen Wissenschaft, die danach fragt was die Welt im innersten zusammenhält.
Humboldt glaubt Universitätsbildung habe den Sinn Menschen wissenschaftlich zu bilden und so die Wissenschaft um Ihrer selbst Willen zu befördern.
Rousseau - Kant positive/negative Erziehung
Positive Erziehung:
Kant: dem Kind etwas beibringen
Rousseau: nimmt offensichtlich Einfluss (ist zu Beginn gänzlich zu vermeiden)
Negative Erziehung
Kant: Erziehung schützt vor Schaden, bewahrt
Rousseau: wachsen lassen (zu Beginn die Erziehung, die sein soll)
Kant: dem Kind etwas beibringen
Rousseau: nimmt offensichtlich Einfluss (ist zu Beginn gänzlich zu vermeiden)
Negative Erziehung
Kant: Erziehung schützt vor Schaden, bewahrt
Rousseau: wachsen lassen (zu Beginn die Erziehung, die sein soll)
Kategorischer Imperativ
= moralisches Gesetz
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Kants kategorischer Imperativ ist somit eine elaborierte Form der alltagssprachlichen Aufforderung „Stell dir vor, jeder würde (bzw. dürfte) das tun!“ Wäre das in Ordnung?
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Kants kategorischer Imperativ ist somit eine elaborierte Form der alltagssprachlichen Aufforderung „Stell dir vor, jeder würde (bzw. dürfte) das tun!“ Wäre das in Ordnung?
2. Positive Erziehung bei Kant
a) Kultivierung
=„Verschaffung der Geschicklichkeiten zu verschiedenen Zwecken“
-Ausbildung von intellektuellen und körperlichen Fähig- und Fertigkeiten
-Hervorbringung der „Tauglichkeit“
-Vermittlung von elementaren Kulturtechniken
(lesen, schreiben, musizieren)
-selbstständiges Denken lernen, selbst geleitetes Tun
b) Zivilisierung
= „Erziehung zur Klugheit“,
zum pragmatisch- praktischen Vernunftgebrauch
-Entwicklung der Sozialität (der Mensch als soziales Wesen)
-sich selber kluge Zwecke setzen können im Sinne eines Mitglieds der Gemeinschaft
-gute Manieren und Umgangsformen
Erziehungskategorien bei Kant
KANT unterscheidet zunächst zwei Kategorien:
negative und positive Erziehung
1. Negative Erziehung
a) Schaden abwenden,
den Zögling schützen
(die „Wartung“ = Fürsorge, Vorsorge, Pflege)
b) Disziplinierung = verhindert lediglich Unarten, kann aber kein eigenes Denken und Handeln hervorbringen
Anlage der Tierheit muss diszipliniert werden
Bezähmung der Wildheit
Befreiung von der Herrschaft der Triebe
Anerkennung von Gesetzen
als Basis für den adäquaten Gebrauch der Freiheit (soll sich dieser nicht ganz hingeben, aber sie immer spüren dürfen)
=> vernünftig handeln
2. Positive Erziehung
a) Kultivierung =
„Verschaffung der Geschicklichkeiten zu verschiedenen Zwecken“
-Ausbildung von intellektuellen und körperlichen Fähig- und Fertigkeiten
-Hervorbringung der „Tauglichkeit“
-Vermittlung von elementaren Kulturtechniken
(lesen, schreiben, musizieren)
-selbstständiges Denken lernen, selbst geleitetes Tun (aber auch reden, schwimmen...)
- Lernen wie man zu einem Zweck handeln kann
b) Zivilisierung =
„Erziehung zur Klugheit“,
zum pragmatisch- praktischen Vernunftgebrauch
-Entwicklung der Sozialität (der Mensch als soziales Wesen)
-sich selber kluge Zwecke setzen können im Sinne eines Mitglieds der Gemeinschaft
-gute Manieren und Umgangsformen
Die Anlage zum Menschen muss kultiviert und zivilisiert werden
weitere Systematisierung:
-physische Erziehung
(alles Körperliche betreffende)
-praktische Erziehung
(alles den Gebrauch der Freiheit betreffende)
negative und positive Erziehung
1. Negative Erziehung
a) Schaden abwenden,
den Zögling schützen
(die „Wartung“ = Fürsorge, Vorsorge, Pflege)
b) Disziplinierung = verhindert lediglich Unarten, kann aber kein eigenes Denken und Handeln hervorbringen
Anlage der Tierheit muss diszipliniert werden
Bezähmung der Wildheit
Befreiung von der Herrschaft der Triebe
Anerkennung von Gesetzen
als Basis für den adäquaten Gebrauch der Freiheit (soll sich dieser nicht ganz hingeben, aber sie immer spüren dürfen)
=> vernünftig handeln
2. Positive Erziehung
a) Kultivierung =
„Verschaffung der Geschicklichkeiten zu verschiedenen Zwecken“
-Ausbildung von intellektuellen und körperlichen Fähig- und Fertigkeiten
-Hervorbringung der „Tauglichkeit“
-Vermittlung von elementaren Kulturtechniken
(lesen, schreiben, musizieren)
-selbstständiges Denken lernen, selbst geleitetes Tun (aber auch reden, schwimmen...)
- Lernen wie man zu einem Zweck handeln kann
b) Zivilisierung =
„Erziehung zur Klugheit“,
zum pragmatisch- praktischen Vernunftgebrauch
-Entwicklung der Sozialität (der Mensch als soziales Wesen)
-sich selber kluge Zwecke setzen können im Sinne eines Mitglieds der Gemeinschaft
-gute Manieren und Umgangsformen
Die Anlage zum Menschen muss kultiviert und zivilisiert werden
weitere Systematisierung:
-physische Erziehung
(alles Körperliche betreffende)
-praktische Erziehung
(alles den Gebrauch der Freiheit betreffende)
5. Moralität als übergeordnetes Ziel, da diese erzieherisch nicht herzustellen ist
= Gesinnung bekommen, die guten Zwecke zu wählen
= vernünftiger Gebrauch der Freiheit
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit,
das moralisch Gute in sich zu bilden und hervorzubringen.
Die Moralisierung ist jedoch nicht erzieherisch zu bewirken,
sondern muss aus dem Menschen selbst hervorgehen
(als Prozess der Bildung);
man kann lediglich erzieherisch auf den „richtigen“ Weg führen.
Die höchste Stufe der Moralität ist erreicht,
wenn der kategorische Imperativ Motiv des Handelns und Prinzip der Lebensführung geworden ist
( „Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“)
Mensch bei Kant
muss als einziges Geschöpf erzogen werden, damit die gegebenen Naturanlagen sich voll entfalten können
wird erst durch Erziehung zum Menschen
muss individuelle den Übergang von der Natur zur Kultur vollziehen
Bringt 3 Anlagen von Natur aus mit:
Ist "Zweck an sich selbst"
wird erst durch Erziehung zum Menschen
muss individuelle den Übergang von der Natur zur Kultur vollziehen
Bringt 3 Anlagen von Natur aus mit:
- Tierheit
- Menschheit
- Persönlichkeit
Ist "Zweck an sich selbst"
3 Anlagen zum Guten bei Kant
Anlage zur Tierheit
der Mensch als Wesen, dass sich erhalten muss, sich fortpflanzt und mit anderen zusammenlebt
Anlage zum Menschen
soll zur moralischen Lebensführung befähigen
betrachtet den Mensch sozial-kulturell
neigt dazu sich in der Meinung anderer einen Wert zu schaffen
beinhaltet so die Fähigkeit zu Kultur und Zivilisation
umfasst den Gebrauch der menschlichen Vernunft
Von diesen ersten beiden Anlagen kann Moralität nicht erwartet werden.
Anlage zur Persönlichkeit
beinhaltet die Empfänglichkeit für die Achtung des moralischen Gesetzes (achten und darauf achten)
ist eine Art Gefühl für den Stellenwert des Guten
als Anlage zum Guten, welches er aber selber wählen muss für sich, da es sonst nicht angerechnet werden könnte, als sein Verdienst.
muss sich selbst moralisch bilden
der Mensch als Wesen, dass sich erhalten muss, sich fortpflanzt und mit anderen zusammenlebt
Anlage zum Menschen
soll zur moralischen Lebensführung befähigen
betrachtet den Mensch sozial-kulturell
neigt dazu sich in der Meinung anderer einen Wert zu schaffen
beinhaltet so die Fähigkeit zu Kultur und Zivilisation
umfasst den Gebrauch der menschlichen Vernunft
Von diesen ersten beiden Anlagen kann Moralität nicht erwartet werden.
Anlage zur Persönlichkeit
beinhaltet die Empfänglichkeit für die Achtung des moralischen Gesetzes (achten und darauf achten)
ist eine Art Gefühl für den Stellenwert des Guten
als Anlage zum Guten, welches er aber selber wählen muss für sich, da es sonst nicht angerechnet werden könnte, als sein Verdienst.
muss sich selbst moralisch bilden
4. Höherentwicklung der Gattung Mensch von Generation zu Generation bis zur Vollkommenheit (als regulatives Denkmodell)
Die Gattung Mensch hat den Drang
zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und
das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und
das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
Erziehung über die Generationen bei Kant
Aufbauend auf der grundsätzlichen Annahme, dass jeder Mensch aufzuklären sei und die Fähigkeit besitzt mündig zu werden, geht Kant Erziehungsmodell über Generationen hinweg.
Die Erziehung des Einzelnen soll über die Generationen zur Erreichung der Bestimmung der Menschgattung führen.
Eine Generation erzieht die andere - die Vervollkommnung des Menschen kann so über Generationen entwickelt werden.
Ungerecht - nicht alle die daran arbeiten erleben die Erreichung des Ziels, jede Generation arbeitet für die nächste.
Die Erziehung des Einzelnen soll über die Generationen zur Erreichung der Bestimmung der Menschgattung führen.
Eine Generation erzieht die andere - die Vervollkommnung des Menschen kann so über Generationen entwickelt werden.
Ungerecht - nicht alle die daran arbeiten erleben die Erreichung des Ziels, jede Generation arbeitet für die nächste.
Natur bei Kant
die Natur verfolgt eine zweckmäßige Absicht mit ihren Geschöpfen
alle Naturanlagen seien dazu bestimmt sich vollständig zu entwickeln - die des Menschen in Richtung Vernunft.
Aber die Lebensspanne des Menschen reicht nicht aus, so dass diese Entwicklung über die Generationen geschehen muss.
alle Naturanlagen seien dazu bestimmt sich vollständig zu entwickeln - die des Menschen in Richtung Vernunft.
Aber die Lebensspanne des Menschen reicht nicht aus, so dass diese Entwicklung über die Generationen geschehen muss.
Ziele der Erziehung nach Kant
Erziehung durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung soll die Anlage zum Guten im Menschen zutage fördern; im besten Fall richtet der Mensch am Ende die Motive seines Handelns und die Prinzipien seiner Lebensführung nach dem kategorischen Imperativ aus. Zentrale Ziele der Erziehung sind für Kant die Mündigkeit des Menschen und die Aufklärung der Menschheit.
1. „Die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren“
Auch KANT erkennt und benennt das erzieherische Spannungsfeld:
wie lässt sich Freiheit (die für KANT vorrangig ist) mit der Notwendigkeit der Anpassung und Unterordnung vereinen?
2. Mündigkeit des Menschen
Mündigkeit hat nach KANT zwei Komponenten:
a) als Rechtsbegriff (im Sinne von „frei von der Herrschaft und dem Schutze des Vormunds“)
b) als bildungsphilosophischer Begriff (im aufklärerischen Sinne von „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“) > Selbstdenken
Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen
3. Aufklärung der Menschheit
Aufklärung soll die Menschen zum Gebrauch der Vernunft führen und zum Leben in Autonomie und Freiheit.
Der Gebrauch der Vernunft ist die für den Menschen zweckbestimmte Absicht der Natur.
4. Höherentwicklung der Gattung Mensch von Generation zu Generation bis zur Vollkommenheit (als regulatives Denkmodell)
Die Gattung Mensch hat den Drang zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
5. Moralität als übergeordnetes Ziel, da diese erzieherisch nicht herzustellen ist
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit, das moralisch Gute in sich zu bilden und hervorzubringen.
Die Moralisierung ist jedoch nicht erzieherisch zu bewirken, sondern muss aus dem Menschen selbst hervorgehen (als Prozess der Bildung);
man kann lediglich erzieherisch auf den „richtigen“ Weg führen.
Die höchste Stufe der Moralität ist erreicht, wenn der kategorische Imperativ Motiv des Handelns und Prinzip der Lebensführung geworden ist
( „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“)
1. „Die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren“
Auch KANT erkennt und benennt das erzieherische Spannungsfeld:
wie lässt sich Freiheit (die für KANT vorrangig ist) mit der Notwendigkeit der Anpassung und Unterordnung vereinen?
2. Mündigkeit des Menschen
Mündigkeit hat nach KANT zwei Komponenten:
a) als Rechtsbegriff (im Sinne von „frei von der Herrschaft und dem Schutze des Vormunds“)
b) als bildungsphilosophischer Begriff (im aufklärerischen Sinne von „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“) > Selbstdenken
Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen
3. Aufklärung der Menschheit
Aufklärung soll die Menschen zum Gebrauch der Vernunft führen und zum Leben in Autonomie und Freiheit.
Der Gebrauch der Vernunft ist die für den Menschen zweckbestimmte Absicht der Natur.
4. Höherentwicklung der Gattung Mensch von Generation zu Generation bis zur Vollkommenheit (als regulatives Denkmodell)
Die Gattung Mensch hat den Drang zur vollständigen Entwicklung und Entfaltung ihrer Naturanlagen, insbesondere der Vernunft.
Jede Generation hat im Sinne der Aufklärung zur Mündigkeit zu erziehen und das reflektierte systematische Wissen über Erziehung weiterzugeben und zu verbessern.
Ziel ist ein weltbürgerlicher Zustand mit politischer Gerechtigkeit.
5. Moralität als übergeordnetes Ziel, da diese erzieherisch nicht herzustellen ist
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit, das moralisch Gute in sich zu bilden und hervorzubringen.
Die Moralisierung ist jedoch nicht erzieherisch zu bewirken, sondern muss aus dem Menschen selbst hervorgehen (als Prozess der Bildung);
man kann lediglich erzieherisch auf den „richtigen“ Weg führen.
Die höchste Stufe der Moralität ist erreicht, wenn der kategorische Imperativ Motiv des Handelns und Prinzip der Lebensführung geworden ist
( „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“)
Kant: Erziehung über die Generationen- Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung
Erziehung über die Generationen- die Lebenszeit des Einzelnen wird an einen geschichtlichen Verlauf gebunden, der diese Lebenszeit übersteigt.
Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung
Das systematische Wissen über Erziehung ( über eine judiziöse Pädagogik angeeignet und reflektiert betrachtet) an die nächste Generation weiter zu geben.
Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung
Das systematische Wissen über Erziehung ( über eine judiziöse Pädagogik angeeignet und reflektiert betrachtet) an die nächste Generation weiter zu geben.
Mündigkeit und Unmündigkeit bei Kant
1784 "Was ist Aufklärung"
Jeder könne mündig werden
Mündigkeit ist:
als Rechtsbegriff
aus dem geschichtlichen und bildungsphilosophischen Kontext:
Jeder könne mündig werden
Mündigkeit ist:
als Rechtsbegriff
- meint zunächst ein Leben frei von der Herrschaft, aber auch dem Schutz eines Vormundes
aus dem geschichtlichen und bildungsphilosophischen Kontext:
- meint den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, die verhindert, sich selbst seines Verstandes zu bedienen ohne die Hilfe eines anderen in Anspruch zu nehmen.
- selbstverschuldete Unmündigkeit, weil es nicht an Verstand mangelt, sondern an dem Willen und dem Mut sich dessen ohne Leitung zu bedienen. Er denkt nicht selbst, hinterfragt nicht, reflektiert nicht
Notwendigkeit der Erziehung bei Kant
Der Mensch hat naturgegeben drei Anlagen in sich: Die Tierheit, die Menschheit und die Persönlichkeit.
Durch Erziehung soll die Entfaltung dieser Anlagen gewährleistet werden. Dadurch erst ist der Mensch in der Lage, „Mensch zu sein“.
„Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts, als was der Mensch aus ihm macht.“
Durch die Entwicklung seiner Anlagen durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung gelingt dem Menschen der Übertritt vom Naturzustand in den Kulturzustand. Erst dann ist es ihm möglich, das Gute zu wählen, moralische Bildung zu erlangen, autonom und frei zu leben, ohne mit seiner Freiheit die Freiheit anderer einzuschränken.
Moralität stellt für Kant zwar den erzieherischen Handlungsgrund dar, kann jedoch durch Erziehung nicht erfolgen.
Erziehung durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung liefert eine „Aussichtswarte“, die dem Menschen die Möglichkeit zur Übersicht verschafft, um das Gute für sich zu wählen und somit moralische Bildung zu erreichen und ein autonomes und mündiges Leben zu führen.
Den jeweiligen Stand des Wissens hat eine Generation der nächsten weiterzugeben, um so die Vervollkommnung der menschlichen Gattung zu erlangen.
Durch Erziehung soll die Entfaltung dieser Anlagen gewährleistet werden. Dadurch erst ist der Mensch in der Lage, „Mensch zu sein“.
„Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts, als was der Mensch aus ihm macht.“
Durch die Entwicklung seiner Anlagen durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung gelingt dem Menschen der Übertritt vom Naturzustand in den Kulturzustand. Erst dann ist es ihm möglich, das Gute zu wählen, moralische Bildung zu erlangen, autonom und frei zu leben, ohne mit seiner Freiheit die Freiheit anderer einzuschränken.
Moralität stellt für Kant zwar den erzieherischen Handlungsgrund dar, kann jedoch durch Erziehung nicht erfolgen.
Erziehung durch Disziplinierung, Kultivierung und Zivilisierung liefert eine „Aussichtswarte“, die dem Menschen die Möglichkeit zur Übersicht verschafft, um das Gute für sich zu wählen und somit moralische Bildung zu erreichen und ein autonomes und mündiges Leben zu führen.
Den jeweiligen Stand des Wissens hat eine Generation der nächsten weiterzugeben, um so die Vervollkommnung der menschlichen Gattung zu erlangen.
Freiheit bei Kant
Nicht von der Aufklärung zu trennen
Sinn und Maß erzieherischen Handelns
Das Kind soll von Anfang frei sein:
wenn es sich selbst nicht schadet
wenn es nicht anderer Freiheit im Wege ist
wenn es den auferlegten Zwang annimmt und lernt, dass dadurch seine Freiheit entsteht
Weil es kultiviert wird, kann es später frei sein.
Freiheit und Zwang sind eng verbunden.
Unterordnung, Zwang sind erzieherisch notwendig, aber nur durch den dahinter stehenden Gedanken der Freiheit legitimiert
Sinn und Maß erzieherischen Handelns
Das Kind soll von Anfang frei sein:
wenn es sich selbst nicht schadet
wenn es nicht anderer Freiheit im Wege ist
wenn es den auferlegten Zwang annimmt und lernt, dass dadurch seine Freiheit entsteht
Weil es kultiviert wird, kann es später frei sein.
Freiheit und Zwang sind eng verbunden.
Unterordnung, Zwang sind erzieherisch notwendig, aber nur durch den dahinter stehenden Gedanken der Freiheit legitimiert
Bildung bei Platon
ein erotisches Verhältnis
zur Wahrheit,
zu anderen und
zu sich selbst.
Taucht die Welt in ein anderes Licht und verändert das Sehen=> die Transformation an sich selbst ist zugleich eine Transformation der Welt.
Bildung des Menschen kommt nie zur Ruhe, der Mensch ist im Bildungsprozess dauerhaft.
histor. Hintergründe bei Platon
Eros und Periagoge sind Praktiken der Freiheit
Freiheit war nicht Sklave zu sein - weder seiner Begierden, noch der Meinung anderer.
Eros umschriebt das Spiel von Macht und Freiheit, Aktivität und Passivität, was für den Bildungsgedanken dazu gehört.
=> die Sorge um sich ist inbegriffen durch die Aktivität im Bildungsprozesses
Freiheit war nicht Sklave zu sein - weder seiner Begierden, noch der Meinung anderer.
Eros umschriebt das Spiel von Macht und Freiheit, Aktivität und Passivität, was für den Bildungsgedanken dazu gehört.
=> die Sorge um sich ist inbegriffen durch die Aktivität im Bildungsprozesses
Beschreiben Transformationsprozess
Bei Platon und Sokrates wird Bildung als Transformation verstanden und damit als Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen. Diese Transformation vollzieht sich in der Veränderung des Blickes auf die Welt, also in der Veränderung des Verhältnisses, das der Mensch zu sich, seinen Mitmenschen und der Welt einnimmt.
Die Transformation wird möglich und besteht darin, dass der bisherige Blick, die bisherige Erkenntnis hinterfragt, erweitert und damit „umgewendet“ wird, was als periagoge (Umwendung) des Blickes bezeichnet wird. Die Überführung in den Bildungs- bzw. Transformationsprozess (Elenktik) erfolgt über die Konfrontation des Lernenden mit sich als Nichtwissenden und dem Erkennen des Scheinwissens. Der Transformationsprozess wird weiter angeregt durch die Mäeutik (Hebammenkunst) bei der der Lehrer die Geburt von eigenen Gedanken und Erkenntnissen des Schülers unterstützt und damit Bildung im Sinne der paideia vollzieht. Die höchste Form des Transformationsprozesses findet im dialektischen Philosophieren statt, welches im gemeinsamen Gespräch stattfindet, das Offenheit für einander, für andere Erkenntnisse bei gleichzeitiger Reflexion und Begründung der eigenen Position beinhaltet.
Der Transformationsprozess ist ein erkenntnistheoretischer Prozess, der auf der Anamnesis, der Wiedererinnerung der Seele an Ideen (Ideen sind Formen, Gattungen des Seins) beruht. Erkenntnis wird nicht in den Menschen gelegt sondern indem sich der Mensch selbst transformiert, erkennt er die unvergängliche Wahrheit des Seins. Der Bildungs- bzw. Transformationsprozess ist getragen vom Streben nach Erkenntnis und erfordert Ausdauer, Anstrengung und schmerzliche Konfrontationen und damit die Überwindung des Menschen seiner selbst.
Die Transformation wird möglich und besteht darin, dass der bisherige Blick, die bisherige Erkenntnis hinterfragt, erweitert und damit „umgewendet“ wird, was als periagoge (Umwendung) des Blickes bezeichnet wird. Die Überführung in den Bildungs- bzw. Transformationsprozess (Elenktik) erfolgt über die Konfrontation des Lernenden mit sich als Nichtwissenden und dem Erkennen des Scheinwissens. Der Transformationsprozess wird weiter angeregt durch die Mäeutik (Hebammenkunst) bei der der Lehrer die Geburt von eigenen Gedanken und Erkenntnissen des Schülers unterstützt und damit Bildung im Sinne der paideia vollzieht. Die höchste Form des Transformationsprozesses findet im dialektischen Philosophieren statt, welches im gemeinsamen Gespräch stattfindet, das Offenheit für einander, für andere Erkenntnisse bei gleichzeitiger Reflexion und Begründung der eigenen Position beinhaltet.
Der Transformationsprozess ist ein erkenntnistheoretischer Prozess, der auf der Anamnesis, der Wiedererinnerung der Seele an Ideen (Ideen sind Formen, Gattungen des Seins) beruht. Erkenntnis wird nicht in den Menschen gelegt sondern indem sich der Mensch selbst transformiert, erkennt er die unvergängliche Wahrheit des Seins. Der Bildungs- bzw. Transformationsprozess ist getragen vom Streben nach Erkenntnis und erfordert Ausdauer, Anstrengung und schmerzliche Konfrontationen und damit die Überwindung des Menschen seiner selbst.
Umwendung
Erst mit der Veränderung bzw. Umwendung ist der Mensch in der Lage sein Nichtwissen zu erkennen, sich von seinen subjektiven Wahrnehmungen zu trennen bzw. diese in Frage zu stellen. Durch die Veränderung der Sichtweise gelingt es ihm zu einer höheren Erkenntnis zu gelangen. Erst durch die Umwendung ist ein Bildungsprozess überhaupt möglich.
Stufenweg der Erkenntnis (Bildungsweg)
1+4
1+4
Umfasst das Körperliche und das Seelische
1. Liebe entzündet sich an einem schönen Leib, dann
2. Liebe zu allen schönen Körpern, dann
3. Liebe (philo) zur Schönheit der Seele, zur Weisheit (sophia)
(tugendhaftes Handeln und Liebe zur Wissenschaft), dann als Ziel
4. Erkenntnis der Ideen
Eros als Bildungstrieb
1. Eros ist ein „Dämon“,
ein Mittleres zwischen Schönem und Hässlichem,
zwischen Sterblichem und Unsterblichem, zwischen mensch und Gott
2. er treibt den Menschen an,
den beschwerlichen Weg der Bildung auf sich zu nehmen
3. er ist die Liebe zu allem Schönen, Wahren und damit zur Weisheit
4. er strebt
nach Zeugung und Geburt im Schönen (als Vollendung von etwas),
nach Unsterblichkeit, nach dauerndem besitz des guten und schönen mit dem Ziel der glückseligkeit
5. er ist kein innerer Trieb,
sondern muss evoziert werden, entzündet werden
6. körperlich: Zeugung von Kindern
7. Geistige Zeugung: Erkenntnis und Teilhabe an der Idee des Guten
ein Mittleres zwischen Schönem und Hässlichem,
zwischen Sterblichem und Unsterblichem, zwischen mensch und Gott
2. er treibt den Menschen an,
den beschwerlichen Weg der Bildung auf sich zu nehmen
3. er ist die Liebe zu allem Schönen, Wahren und damit zur Weisheit
4. er strebt
nach Zeugung und Geburt im Schönen (als Vollendung von etwas),
nach Unsterblichkeit, nach dauerndem besitz des guten und schönen mit dem Ziel der glückseligkeit
5. er ist kein innerer Trieb,
sondern muss evoziert werden, entzündet werden
6. körperlich: Zeugung von Kindern
7. Geistige Zeugung: Erkenntnis und Teilhabe an der Idee des Guten
Anamnesislehre
Anamnesis ist die Wiedererkennung der Erkenntnis der Seele
(Platon geht davon aus, dass die Seele unsterblich ist und
in jedem neuen Leben den Drang hat,
ihren Erkenntnisstand wiederzuerlangen und zu erweitern).
Die Erkenntnis sitzt als „Stachel der Ideen“ in jeder Seele.
es geht um die Apriorität der idealen Gewußtheit (vgl hirschberger)
Leib-Seele Dualismus Platon trennt eine sichtbare und eine denkbare Welt.
Sichtbare Welt
-der Leib, das Sinnliche, das Vergängliche
-Wahrnehmung, Glaube
-Meinung
-Werden
Denkbare Welt
-Seele,Erkenntnis,das Unsterbliche
-Wissenschaft,Reflexion,Philosophie
-Wissen
-Sein
Der Mensch möchte beides vereinen und
benötigt die sichtbare Welt,
um in die denkbare aufzusteigen.
Die Trennung von sichtbarer und denkbarer Welt ist für den Bildungsprozess deshalb so wichtig , weil nur in der denkbaren Welt Bildungsprozesse überhaupt möglich sind.
Allerdings werden Bildungsprozesse erst dadurch möglich, dass der Mensch Zugang zur denkbaren Welt bekommen kann und somit durch Teilhabe an der Idee des Guten zur Erkenntnis gelangen kann.
-der Leib, das Sinnliche, das Vergängliche
-Wahrnehmung, Glaube
-Meinung
-Werden
Denkbare Welt
-Seele,Erkenntnis,das Unsterbliche
-Wissenschaft,Reflexion,Philosophie
-Wissen
-Sein
Der Mensch möchte beides vereinen und
benötigt die sichtbare Welt,
um in die denkbare aufzusteigen.
Die Trennung von sichtbarer und denkbarer Welt ist für den Bildungsprozess deshalb so wichtig , weil nur in der denkbaren Welt Bildungsprozesse überhaupt möglich sind.
Allerdings werden Bildungsprozesse erst dadurch möglich, dass der Mensch Zugang zur denkbaren Welt bekommen kann und somit durch Teilhabe an der Idee des Guten zur Erkenntnis gelangen kann.
Die Idee des Guten
1. die Idee des Guten ist die höchste Form des Seins und
die Möglichkeit des Erkennens (das wahre Sein)
2. beinhaltet die Idee des Wahren und des Schönen
3. kann nur durch Reflexion erlangt werden
(Ontologie= die Lehre vom Sein)
4. macht den Menschen sehend und beleuchtet das Wirkliche
5. dient zur Entlarvung der Scheinwelt
6. Präsentiert die Möglichkeit des Erkennens (z.B. der Gerechtigkeit)
7. Orientierung für das menschliche Denken und Handeln
8. An ihr orientiert sich Bildung
9. Grad der Erkenntnis misst sich an der Teilhabe an der Idee
die Möglichkeit des Erkennens (das wahre Sein)
2. beinhaltet die Idee des Wahren und des Schönen
3. kann nur durch Reflexion erlangt werden
(Ontologie= die Lehre vom Sein)
4. macht den Menschen sehend und beleuchtet das Wirkliche
5. dient zur Entlarvung der Scheinwelt
6. Präsentiert die Möglichkeit des Erkennens (z.B. der Gerechtigkeit)
7. Orientierung für das menschliche Denken und Handeln
8. An ihr orientiert sich Bildung
9. Grad der Erkenntnis misst sich an der Teilhabe an der Idee
Analogie des Höhlengleichnis bei Platon
1. zentrales Thema: der Bildungsweg;
Unterschied von Bildung und Unbildung
2. aus der Welt des Scheins,
Ausstieg aus der Höhle,
hinauf in die Ideenwelt zum Licht der Erkenntnis,
Rückkehr in die Höhle
(sozialer Aspekt der Bildung)
3. der Bildungsprozess als mühevoller, schmerzhafter WegWelt
der Höhlenbewohner = bloß wahrnehmbare Welt
gefesselte Mensch = Sklave seiner Sinnlichkeit, der Begierden, der Meinungen, des Scheins und der Vergänglichkeit.
Durch einen Umwendungsprozess von dieser Welt lösen ist mit Leid und Mühe verbunden.
Welt außerhalb der Höhle = wirkliche Welt des Seins, Welt der Ideen, der kritischen Reflexion.
=> gemessen am Zustand des Lebens in Trugbildern ordnet der Mensch draußen sein Leben Höherwertig ein, kann auf die scheinbare Anerkennung in der Höhlenwelt verzichten und sein Leben im Lichte der Erkenntnis führen.
PLATON(427-347 v. Chr.): Bildung als Transformation
„Bildung als Erkenntnis ist ein von außen und den Dingen Bewegtwerden“
„Bildung als Erkenntnis ist ein von außen und den Dingen Bewegtwerden“
1. In der griechischen Antike erfährt der Bildungsbegriff erste Grundlagen durch „paideia“
(freie Lebensführung,
Entfaltung der Persönlichkeit,
denkende Einsicht in den Grund von Wahrheit und Sein)
2. Mensch und Welt sind eingebettet in einen göttlichen Kosmos
3. Mit Platon und Sokrates wird Bildung als eine Transformation seiner selbst verstanden;
das beinhaltet Arbeit an sich,
seinem Denken, Handeln und Urteilen
4. Sie verändert das Verhältnis,
das der Mensch zu sich, seinen Mitmenschen und der Welt hat
(Überwindung der Ich- Bezogenheit)
5. Die Veränderung besteht aus einer Art Umwendung (periagoge) des Blicks:
der Mensch sieht die Welt mit anderen Augen >
„Verlassen der bequemen Sphäre der Unterlassung des Denkens“
6. Der Anstoß dafür geschieht heteronom,
der Prozess an sich ist autonom
>Entzünden (Evozieren) des Funkens
7. die Methode ist die Philosophie
(die Liebe zur Weisheit) als
fortdauernde Suche nach
der Wahrheit und Quelle der Erkenntnis
8. Techniken sind z.B. die Elenktik(Kunst der Überführung) oder die Mäeutik(„Hebammenkunst“)
Platon aktuell gesehen
Darauf achten in welchen Scheinwelten das eigene Denken verstrickt ist.
Platons Ideenwelt (Höhle als Schein - Außen als Wirklichkeit) als Antwort, wie wir uns aus der Naivität und Selbstgewissheit des eigenen Denkens lösen können, um bloße Meinung von WISSEN zu unterscheiden und gewonnene Einsichten für das gemeinsame Zusammenleben einzubringen.
Platons Ideenwelt (Höhle als Schein - Außen als Wirklichkeit) als Antwort, wie wir uns aus der Naivität und Selbstgewissheit des eigenen Denkens lösen können, um bloße Meinung von WISSEN zu unterscheiden und gewonnene Einsichten für das gemeinsame Zusammenleben einzubringen.
Bildung bei Platon
Zentral ist, dass Mensch und Welt in einen göttlichen Kosmos eingebettet sind und sich auf das unveränderliche vollkommene Eine der Idee beziehen. Bildung als Erkenntnis ist ein von außen und den Dingen Bewegtwerden.
Der Bildungsprozess ist der notwendige Weg des Aufstiegs von der Späre des Scheinbaren und der bloßen Meinung hin zu einem unwandelbaren Wissen.
Bildung erreicht eine erkenntnistheoretische Dimension.
Bildung als Transformation an sich selbst, als Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen. Tranformation meint die Veränderungen des Verhältnisses, das der Mensch zu sich, seinen Menschen und der Welt hat. => Der Mensch sieht die Werlt mit andren Augen (Art Umwendung=Periagoge)
Der Bildungsprozess ist der notwendige Weg des Aufstiegs von der Späre des Scheinbaren und der bloßen Meinung hin zu einem unwandelbaren Wissen.
Bildung erreicht eine erkenntnistheoretische Dimension.
Bildung als Transformation an sich selbst, als Arbeit an sich, seinem Denken, Handeln und Urteilen. Tranformation meint die Veränderungen des Verhältnisses, das der Mensch zu sich, seinen Menschen und der Welt hat. => Der Mensch sieht die Werlt mit andren Augen (Art Umwendung=Periagoge)
Elenktik bei Platon
Die Art der Dialoge: Elenktik, als Kunst der Überführung umschriebt den Prozess, wie Sokrates sein Gegenüber in einen Bildungs- und Umlernprozess involviert.
Drei Schritte:
Fragen
Prüfen
Widerlegen
Der Lernende gibt sich zunächst als Wissender, wird im Verlauf der Unterredung als Nichtwissender überführt, es entsteht Verwirrung und Ratlosigkeit = gibt zu das es sich um Scheinwissen handelte....
Drei Schritte:
Fragen
Prüfen
Widerlegen
Der Lernende gibt sich zunächst als Wissender, wird im Verlauf der Unterredung als Nichtwissender überführt, es entsteht Verwirrung und Ratlosigkeit = gibt zu das es sich um Scheinwissen handelte....
Wie sieht die ideale Erziehung aus?
Rousseau
7 Punkte
Rousseau
7 Punkte
Die Grundfragen nach Freiheit, Gewissen und Vernünftigkeit prägen das Erziehungsbild.
Der Mensch ist von Natur aus gut!!! Keine Erbsünde mehr.
Er muss nicht mehr durch Erziehung erlöst werden, sondern muss so erzogen werden, dass er sich selber dazu erzieht.
1 Edukation muss die Sozialisation überwinden. Nur so ist menschlich bildende Erziehung möglich. Kinder müssen ausserhalb der verkehrenden Gesellschaft aufwachsen, dürfen nicht den verkehrenden Einflüssen der Mitwelt ausgesetzt sein, auch ohne unmittelbaren Einfluss eines Erziehers oder Lehrers. Schule kann nur schädlich sein.
2 In der Erziehung sollte so lange wie möglich nur die Anschaulichkeit, die Sinnlichkeit eine Rolle spielen, bevor Kinder und Jugendliche mit Rede, Buch, Berechnung bekannt gemacht werden. Also Entwicklung der natürlichen Kräfte kommt vor Entwicklung der Vernunft.
3 Erziehung zur Freiheit, jeder ist sein eigener Herr, jeder soll er selbst sein, Balance zwischen Wollen und Können.
4 Erziehung zum Glücklichsein, Balance zwischen Wollen und Können.
5 Förderung der Selbstständigkeit und der individuellen Bildung
6 Natürliche Berufung: Mensch sein!
Erst Erziehung zum Menschen, dann zum Bürger!
(Ab der Pubertät: Erziehung zum Bürger.)
7 Erziehungstätigkeit soll sich der inneren Entwicklung anpassen und unterordnen
FIKTIVITÄT: Der Erziehr kann nicht in seinem Naturzustand sein, ist er doch schon von der Zivilisation geprägt.
Der Mensch ist von Natur aus gut!!! Keine Erbsünde mehr.
Er muss nicht mehr durch Erziehung erlöst werden, sondern muss so erzogen werden, dass er sich selber dazu erzieht.
1 Edukation muss die Sozialisation überwinden. Nur so ist menschlich bildende Erziehung möglich. Kinder müssen ausserhalb der verkehrenden Gesellschaft aufwachsen, dürfen nicht den verkehrenden Einflüssen der Mitwelt ausgesetzt sein, auch ohne unmittelbaren Einfluss eines Erziehers oder Lehrers. Schule kann nur schädlich sein.
2 In der Erziehung sollte so lange wie möglich nur die Anschaulichkeit, die Sinnlichkeit eine Rolle spielen, bevor Kinder und Jugendliche mit Rede, Buch, Berechnung bekannt gemacht werden. Also Entwicklung der natürlichen Kräfte kommt vor Entwicklung der Vernunft.
3 Erziehung zur Freiheit, jeder ist sein eigener Herr, jeder soll er selbst sein, Balance zwischen Wollen und Können.
4 Erziehung zum Glücklichsein, Balance zwischen Wollen und Können.
5 Förderung der Selbstständigkeit und der individuellen Bildung
6 Natürliche Berufung: Mensch sein!
Erst Erziehung zum Menschen, dann zum Bürger!
(Ab der Pubertät: Erziehung zum Bürger.)
7 Erziehungstätigkeit soll sich der inneren Entwicklung anpassen und unterordnen
FIKTIVITÄT: Der Erziehr kann nicht in seinem Naturzustand sein, ist er doch schon von der Zivilisation geprägt.
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Rousseau als „Erfinder der Kindheit
1. Kindheit und Jugend sind eine vom Erwachsenenalter unterschiedene Eigen- und Reifezeit (Eigengesetzlichkeit)
2. Kinder und Jugendliche haben die Grundlage zur Vollkommenheit in sich- sie sind keine defizienten Erwachsenen
3. es gilt, die Entwicklungsphasen zu respektieren und zu unterstützen
4. das pädagogische Prinzip der Selbsttätigkeit wahren
5. „alles zu seiner Zeit“ (Entwicklung und erzieherische Dispositionen)
6. diese Haltung war im 18.Jh innovativ und nicht selbstverständlich
Ziele und Praktiken der Erziehung nach Rousseau
1.Ziele: Autarkie, Glück, Freiheit
Autarkie = Stärke und Unabhängigkeit
Glück = Kongruenz von Bedürfnissen und Realisierung
Freiheit = nur das zu wollen, was man kann und
nur das zu tun, was (zu) einem passt
ROUSSEAU will in erster Linie zum Menschen erziehen, erst in zweiter Linie zum Bürger.
2.Praktiken:
negative Erziehung;
Wachsenlassen,
Unterstützung,
Schutz vor verderbenden Einflüssen
Wichtig: alles muss im richtigen Maß und
zur richtigen Zeit geschehen
(„Jedes Alter, jeder Lebensstand hat seine ihm eigene Vollkommenheit, seine ihm eigene Art von Reife“)
Kulturzustand nach Rousseau
1. Kritik ROUSSEAUS
an der Gesellschaft und Kultur seiner Zeit
(Dekadenz, Luxus, Überfluss, Habgier)
2. durch diese entsteht Entartung,
Entfremdung und
Verfall der Moral
3. Entstehung von Eigenliebe (Selbstsucht)
als unglücklicher, unzufriedener Zustand
durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
4. Aufhebung des Naturrechts
durch Einrichtung von privatem und rechtlich legitimiertem Eigentum
ROUSSEAUS Anthropologie von der Natur des Menschen:
ROUSSEAUS Anthropologie von der Natur des Menschen:
Perfektibilität
( = die Fähigkeit zur Vervollkommnung)
unterscheidet ihn vom Tier
ist die Möglichkeit, durch Instinktreduktion in einer Situation Handlungsalternativen zu entwickeln
potentia als die Fähigkeit, Fähigkeiten zu entwickeln
unbestimmte Bildsamkeit des Menschen
ist abhängig von äußeren Gegebenheiten und
auf Anstöße von außen angewiesen
Die drei Erzieher/Lehrer des Menschen:
1. die Natur
(als Ausgangsbasis;
dient der Kräfteformung und Fähigkeitsentwicklung)
2. die Dinge
(als Vorbildfunktion;
Auseinandersetzung und reflektierter Umgang mit der Umwelt)
3. der Mensch
(Vermeidung des Bösen;
indirekte Erziehung;
Interaktion und Kommunikation;
indirektes Leiten, scheinbares Wachsenlassen)
Kritik an ROUSSEAUS Erziehungsstil:
Gefahr einer „hypertrophen(=übermäßig vergrößerten) Kontrollpraxis
Phasen der Erziehung und ihre Aufgaben
7 pkt
7 pkt
1.Kindheit (Alter der Natur) 0-15 J.
-Erziehung der Sinnlichkeit
(als Grundlage des späteren Vernunftgebrauchs)
-Schutz vor Entfremdungsgefahren
1.Phase (0-2J.)
-Schwäche überwiegt
-sinnliche Reize fördern, natürliche Bedürfnisse stillen, schützen
2.Phase (2-12J.)
-Balance zwischen Schwäche und Stärke
-Neugier wecken, Sinne gebrauchen, Umgang mit Körper und Intellekt, Urteilsfähigkeit, praktische Erfahrungen
3.Phase (12- 15J.)
-die Stärke überwiegt
-Lernen, Unterricht, Handwerk
2.Jugend (Alter der Vernunft) 15- 25J.
4.Phase (15- 20J.) „Jugend“
-Beschäftigung mit geisteswissenschaftlichen Themen
-Herausbildung der Vernunft
-Entwicklung sozialer Bindungen
-Moralität (Gewissen), Mitgefühl
5.Phase (20- 25J.) „Junges Erwachsenenalter“
-Verständnis von Gesellschaft, Politik und Welt
-Entwicklung von Selbstständigkeit und Autarkie
Die Phasen sind nicht exakt voneinander abgegrenzt.
Anthropologische Dualität ROUSSEAUS:
Sinnlichkeit ist die Grundlage vernünftigen Denkens.
Ziele von Erziehung:
Problematik:
Sinnlichkeit ist die Grundlage vernünftigen Denkens.
Ziele von Erziehung:
Problematik:
Anthropologische Dualität ROUSSEAUS:
Ziele von Erziehung:
- Befreiung des Menschen zum Menschen
- die eigentliche Natur des Menschen,
die Individualität wirken lassen
-Erziehung zum Leben
-Gesellschaftliche/ menschliche Verbesserung
Problematik:
die erzieherischen Antinomien (Unvereinbarkeiten),
das Spannungsfeld von öffentlicher/privater Erziehung, Selbstliebe/Eigenliebe,
Macht/Freiheit,
Individuum/Gesellschaft,
positive/negative Erziehung,
Anpassung/Autonomie
diese haben heute noch bildungswissenschaftliche Aktualität
sie können nicht erzieherisch aufgelöst werden,
sondern müssen kontinuierlich betrachtet und reflektiert werden
Ziele von Erziehung:
- Befreiung des Menschen zum Menschen
- die eigentliche Natur des Menschen,
die Individualität wirken lassen
-Erziehung zum Leben
-Gesellschaftliche/ menschliche Verbesserung
Problematik:
die erzieherischen Antinomien (Unvereinbarkeiten),
das Spannungsfeld von öffentlicher/privater Erziehung, Selbstliebe/Eigenliebe,
Macht/Freiheit,
Individuum/Gesellschaft,
positive/negative Erziehung,
Anpassung/Autonomie
diese haben heute noch bildungswissenschaftliche Aktualität
sie können nicht erzieherisch aufgelöst werden,
sondern müssen kontinuierlich betrachtet und reflektiert werden
Antinomien bei Rousseau
Spannung zwischen:
Diese sind erzieherisch nicht aufzulösen, müssen aber reflektiert betrachtet und behandelt werden.
- Selbstliebe und Eigenliebe
- öffentlicher und privater Erziehung
- Macht und Freiheit
- Individuum und Geselschaft
- positiver und negativer Erziehung
- Anpassung und Autonomie
Diese sind erzieherisch nicht aufzulösen, müssen aber reflektiert betrachtet und behandelt werden.
Erläutere Verbindung zwischen Gesellschaftskritik und Naturzustand bei Rousseau
R. nutzt die Beschreibung des Naturzustandes, um Kritik an der Gesellschaft seiner Zeit zu Üben.
Im Wissen, dass er eine fiktive Erziehungswelt aufbaut, veranschaulicht er dadurch die für ihn sichtbaren Gefahren und Mängel in dieser Gesellschaft.
Von Asshoff- Moodle
Der Naturzustand beschreibt einen Zustand, in dem jeder Mensch in einer natürlichen Ordnung lebt. Hier hat jeder seinen Platz, den er mit seinen Anlagen und Fähigkeiten ausfüllen kann. Er ist autark und von Selbstliebe geprägt. Dies gilt als Grundlage eines glücklichen, zufriedenen Lebens.
Dem gegenüber steht die Entwicklung der Kultur und Zivilisation, die die Abkehr von der Ursprünglichkeit zur Folge hat. Der Mensch ist nicht mehr geprägt von der Selbstliebe sondern macht sich abhängig von der Einschätzung anderer und seines Eigentums (Eigenliebe und Selbstsucht). Es besteht eine Fassade der Gesellschaft durch Luxus, Dekadenz und Überfluss.
Die naturrechtliche Gleichheit ist damit aufgehoben und es entsteht eine Gefüge aus Macht und Missgunst.
Rousseau stellt die Frage,wie ein Staat ausgerichtet sein muss, um die Freiheit des Einzelnen nicht einzuengen, sondern gesichert werden kann. Er hat den Wunsch nach der Ausrichtung einer öffentlichen Erziehung mit dem Ziel freie Menschen als Staatsbürger zu erziehen,die eigene, vernünftige Gesetze entwickeln können (Volkssouveränität).
Er verlangt nach einer Gesellschaft, die jedem Menschen ein Leben in natürlicher Übereinstimmung ermöglicht und seinen vorgezeichneten Weg gehen kann.
Im Wissen, dass er eine fiktive Erziehungswelt aufbaut, veranschaulicht er dadurch die für ihn sichtbaren Gefahren und Mängel in dieser Gesellschaft.
Von Asshoff- Moodle
Der Naturzustand beschreibt einen Zustand, in dem jeder Mensch in einer natürlichen Ordnung lebt. Hier hat jeder seinen Platz, den er mit seinen Anlagen und Fähigkeiten ausfüllen kann. Er ist autark und von Selbstliebe geprägt. Dies gilt als Grundlage eines glücklichen, zufriedenen Lebens.
Dem gegenüber steht die Entwicklung der Kultur und Zivilisation, die die Abkehr von der Ursprünglichkeit zur Folge hat. Der Mensch ist nicht mehr geprägt von der Selbstliebe sondern macht sich abhängig von der Einschätzung anderer und seines Eigentums (Eigenliebe und Selbstsucht). Es besteht eine Fassade der Gesellschaft durch Luxus, Dekadenz und Überfluss.
Die naturrechtliche Gleichheit ist damit aufgehoben und es entsteht eine Gefüge aus Macht und Missgunst.
Rousseau stellt die Frage,wie ein Staat ausgerichtet sein muss, um die Freiheit des Einzelnen nicht einzuengen, sondern gesichert werden kann. Er hat den Wunsch nach der Ausrichtung einer öffentlichen Erziehung mit dem Ziel freie Menschen als Staatsbürger zu erziehen,die eigene, vernünftige Gesetze entwickeln können (Volkssouveränität).
Er verlangt nach einer Gesellschaft, die jedem Menschen ein Leben in natürlicher Übereinstimmung ermöglicht und seinen vorgezeichneten Weg gehen kann.
Phasen der Erziehung / Lebensphasen des Zöglings bei Rousseau
Kindheit ( bis 15 Jahre) als Alter der Natur
Bedrohung durch Zivilisation von außen
erst Erziehung zur Sinnlichkeit(Sinne gebrauchen beurteilen, fühlen zu lernen)
dem weg der Natur folgen, die Natur des Kindes verstehen
Jugend als Alter der Vernunft (zweite Geburt)
Bedrohung von Innen durch Trieb und Leidenschaften
mehr geisteswissenschaftliche Themen
Bildung der Vernunft
Auch hier fiktiv, da in den Phasen so nicht klar abtrennbar. Aber deutlich: Phase der sinnlichen Bildung als Grundlage jeden vernünftigen Denkens
Bedrohung durch Zivilisation von außen
erst Erziehung zur Sinnlichkeit(Sinne gebrauchen beurteilen, fühlen zu lernen)
dem weg der Natur folgen, die Natur des Kindes verstehen
- Kleinkind - frühes Kindesalter bis 2 Jahre sehr schwach, braucht Hilfenur Grundbedürfnisse stillenviel BewegungsfreiheitLeid kennen lernensoll lernen, das es nicht zu befehlen hat
- Kindheit (2-12 Jahre) Balance zwischen Stärke und Schwäche/ Fahiogkeiten und Bedürfnissenlernt Sinne zu gebrauchenlernt durch Arbeit und deren Sinnlernt den Umgang mit seinem Körper und seinem Intellekt
- Kindheit (12-15 Jahre) Überschuss an StärkeStudien durch UnterrichtHandwerk erlernenBedeutung der Arbeitvorwiegend naturwissenschaftlich
Jugend als Alter der Vernunft (zweite Geburt)
Bedrohung von Innen durch Trieb und Leidenschaften
mehr geisteswissenschaftliche Themen
Bildung der Vernunft
- Jugend (15-20 Jahre) Freundschaft zum Erzieher entstehtsoziales Leben wird erkanntLeidenschaften durch Mitgefühl, verbunden mit Selbstliebe so lenken, dass allgemeine Menschenliebe entsteht.soll dem platonischen EROS folgen - sprich sich vom einzelnen zum gesamten entwickeln, zum philosophischen kommen, immer hochrangigere Erkenntnisse gewinnen.
- Junges Erwachsenenalter (20-25Jahre) Erleben der Liebe
Auch hier fiktiv, da in den Phasen so nicht klar abtrennbar. Aber deutlich: Phase der sinnlichen Bildung als Grundlage jeden vernünftigen Denkens
Gesellschaftsvertrag nach Rousseau
Vgl. R. 1762: Finde eine Form des Zusammenlebens, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermögen jedes einzelnen schützt und durch die jeder, durch die Vereinigung mit allen, nur sich selbst gehorcht und genauso frei bleibt wie zuvor.
Die naturrechtlich gegebene Freiheit des Menschen soll in die Freiheit der Bürger transformiert werden.
Es folgt ein Zusammenschluss von Individuum und sozialer Gesamtheit => Ungleichheit wird überwunden, Freiheit ermöglicht
- Orientierung an den Prinzipien der Natur
- Rechte und Pflichten werden im Sinne der Gerechtigkeit
für alle geregelt (schützen auch Besitz und Eigentum)
- die Einzelinteressen sollen im allgemeinen Willen
aufgehoben werden (Voraussetzung ist Hingabe zum Staat /
Identifikation mit diesem)
- Garantie für Freiheit und Gleichheit für alle und
gegenseitige Anerkennung dieser Rechte
- Verwirklichung der Sittlichkeit durch eine derartige
Formierung der Gesellschaft / im gesellschaftlichen Leben.
(Mensch lebt in moralisch guter Welt)
- Erziehung zum gesellschaftlichen Wesen, erst ab der
Pubertät, bis dahin "natürliche" Erziehung, fernab der
Gesellschaft
Die naturrechtlich gegebene Freiheit des Menschen soll in die Freiheit der Bürger transformiert werden.
Es folgt ein Zusammenschluss von Individuum und sozialer Gesamtheit => Ungleichheit wird überwunden, Freiheit ermöglicht
- Orientierung an den Prinzipien der Natur
- Rechte und Pflichten werden im Sinne der Gerechtigkeit
für alle geregelt (schützen auch Besitz und Eigentum)
- die Einzelinteressen sollen im allgemeinen Willen
aufgehoben werden (Voraussetzung ist Hingabe zum Staat /
Identifikation mit diesem)
- Garantie für Freiheit und Gleichheit für alle und
gegenseitige Anerkennung dieser Rechte
- Verwirklichung der Sittlichkeit durch eine derartige
Formierung der Gesellschaft / im gesellschaftlichen Leben.
(Mensch lebt in moralisch guter Welt)
- Erziehung zum gesellschaftlichen Wesen, erst ab der
Pubertät, bis dahin "natürliche" Erziehung, fernab der
Gesellschaft
Der Mensch bei Rousseau
Von Natur aus Gut
Im Besitz des Naturrechts, welches über dem juristischen steht.
aber, "alles entartet unter den Händen des Menschen" .... " Nichts will er so wie es die Natur gemacht hat, nicht einmal dem Menschen." (R. 1762)
liebt die Gerechtigkeit und Ordnung
bleibt solange gut, bis ihn etwas Fremdes verändert
sein Herz von Natur aus nicht verdorben
ist in der Lage selbst die Folgen der Entfremdung (Verlust des Naturzustandes) wieder aufzuheben.
Nenne die anthropologischen Kernaussagen Rousseaus!
1. Der Mensch ist von Natur aus gut.
Verstoß gegen die Annahme der Erbsünde, daher wurde Emil
verboten
2. Der Mensch ist autonom und autark.
Er braucht keine anderen Menschen, um sich lieben zu können
und sich als wertvoll betrachten zu können.
3. Alle Menschen sind von Natur aus gleich.
Keiner hat irgendein Vorrecht. Die Menschen sind gleich in
allem was die Gattung Mensch ausmacht, einziger Unterschied
ist das Geschlecht.
4. Geprägt von natürlicher Selbstliebe.
L'amour de soi-même: Sichert Selbsterhaltung und ist die
Grundlage für die Fähigkeit andere lieben zu können.
5. Der Mensch ist frei und somit unabhängig von anderen.
Entzweit zwischen Natur und Gesellschaft, zwischen innerer Stimme und äußerem Anspruch.
Im Besitz des Naturrechts, welches über dem juristischen steht.
aber, "alles entartet unter den Händen des Menschen" .... " Nichts will er so wie es die Natur gemacht hat, nicht einmal dem Menschen." (R. 1762)
liebt die Gerechtigkeit und Ordnung
bleibt solange gut, bis ihn etwas Fremdes verändert
sein Herz von Natur aus nicht verdorben
ist in der Lage selbst die Folgen der Entfremdung (Verlust des Naturzustandes) wieder aufzuheben.
Nenne die anthropologischen Kernaussagen Rousseaus!
1. Der Mensch ist von Natur aus gut.
Verstoß gegen die Annahme der Erbsünde, daher wurde Emil
verboten
2. Der Mensch ist autonom und autark.
Er braucht keine anderen Menschen, um sich lieben zu können
und sich als wertvoll betrachten zu können.
3. Alle Menschen sind von Natur aus gleich.
Keiner hat irgendein Vorrecht. Die Menschen sind gleich in
allem was die Gattung Mensch ausmacht, einziger Unterschied
ist das Geschlecht.
4. Geprägt von natürlicher Selbstliebe.
L'amour de soi-même: Sichert Selbsterhaltung und ist die
Grundlage für die Fähigkeit andere lieben zu können.
5. Der Mensch ist frei und somit unabhängig von anderen.
Entzweit zwischen Natur und Gesellschaft, zwischen innerer Stimme und äußerem Anspruch.
Aufgaben der Erziehung nach Rousseau
den von Natur aus vorgezeichneten Weg zu beschreiten
soll den Zustand der Autarkie, Freiheit und des Glücks erreichen.
Jedem soll die Möglichkeit individueller Bildung gewährt werden: Jeder soll er selbst sein - nicht Vorbilder nachahmen oder sich mit jemand anderem identifizieren.
Befreiung des Menschen zum Menschen
Der eigentlichen Natur soll zu Wirksamkeit verholfen werden, und dadurch soll sich die Gesellschaft automatisch bessern.
Die Gefahr der Zivilisation wird erkannt
soll den Zustand der Autarkie, Freiheit und des Glücks erreichen.
Jedem soll die Möglichkeit individueller Bildung gewährt werden: Jeder soll er selbst sein - nicht Vorbilder nachahmen oder sich mit jemand anderem identifizieren.
Befreiung des Menschen zum Menschen
Der eigentlichen Natur soll zu Wirksamkeit verholfen werden, und dadurch soll sich die Gesellschaft automatisch bessern.
Die Gefahr der Zivilisation wird erkannt
Naturzustand nach Rousseau:
der Mensch ist bei sich selbst
führt instinktiv und aus dem Gefühl das rechte Leben
lebt in seiner natürlichen Ordnung
das Gefühl ist das Maß
ist eine Vernunftidee und Fiktion, es geht nicht darum ob es diesen tatsächlich gegeben hat.
beinhaltet automatisch Kritik an der Gesellschaft
führt instinktiv und aus dem Gefühl das rechte Leben
lebt in seiner natürlichen Ordnung
das Gefühl ist das Maß
ist eine Vernunftidee und Fiktion, es geht nicht darum ob es diesen tatsächlich gegeben hat.
beinhaltet automatisch Kritik an der Gesellschaft
Natur nach Rousseau
als Spiegel göttlicher Vernunft
das Wahre und Schöne
das Paradies
Projektionsfläche menschlicher Sehnsüchte und Wünsche
als pädagogischer Raum in ihre Ursprünglichkeit als vollkommen
als Konstruktion eines zivilisationskritischen Gegenentwurfs zur damaligen Gesellschaft
das Wahre und Schöne
das Paradies
Projektionsfläche menschlicher Sehnsüchte und Wünsche
als pädagogischer Raum in ihre Ursprünglichkeit als vollkommen
als Konstruktion eines zivilisationskritischen Gegenentwurfs zur damaligen Gesellschaft
Selbstliebe nach Rousseau (versus Eigenliebe)
Mensch ist autark
genügt sich selbst
eingepasst in natürliche Ordnung
begründet auf dem Gleichgewicht von menschlichen Bedürfnissen und der Möglichkeit sowie der Fähigkeit ihrer Realisierung
im Naturzustand ist der Mensch geprägt von Selbstliebe
genügt sich selbst
eingepasst in natürliche Ordnung
begründet auf dem Gleichgewicht von menschlichen Bedürfnissen und der Möglichkeit sowie der Fähigkeit ihrer Realisierung
im Naturzustand ist der Mensch geprägt von Selbstliebe
Eigenliebe nach Rousseau
Resultat eines unglücklichen und unzufriedenen Zustandes
entsteht durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
der Mensch beginnt seine Beziehung zu sich selbst von der Einschätzung anderer abhängig zu machen
Mensch verliert seine Unabhängigkeit
bedingt durch die Einrichtung von privatem und rechtlich legitimierten Eigentum => Ungleichheit der Menschen, Streben nach Macht ...
- Unnatürliches, egoistisches Gefühl.
- Folge des Vergleichs untereinander und des Ausrichtens von
Handeln und Denken an anderen.
- Resultat: Verlust der Autarkie, Entfremdung des natürlichen Selbst
entsteht durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
der Mensch beginnt seine Beziehung zu sich selbst von der Einschätzung anderer abhängig zu machen
Mensch verliert seine Unabhängigkeit
bedingt durch die Einrichtung von privatem und rechtlich legitimierten Eigentum => Ungleichheit der Menschen, Streben nach Macht ...
- Unnatürliches, egoistisches Gefühl.
- Folge des Vergleichs untereinander und des Ausrichtens von
Handeln und Denken an anderen.
- Resultat: Verlust der Autarkie, Entfremdung des natürlichen Selbst
Rousseaus als Entdecker des Kindes und beeinflussender der Franz. Rev. durch oppos.haltung gegen Regierung
Entdecker des Kindes
Das Kind wird erstmals nicht als "kleiner Erwachsener gesehen"
dient keinem Zweck für seine Eltern ( Geldbringend, Hilfe auf dem Hof, Alterssicherung..)
entwickelt Lebensphasen, ebnet den Weg zu Kinder wahrnehmender Erziehung
Autor von Emile ou de l´education (1762)
Das Kind wird erstmals nicht als "kleiner Erwachsener gesehen"
dient keinem Zweck für seine Eltern ( Geldbringend, Hilfe auf dem Hof, Alterssicherung..)
entwickelt Lebensphasen, ebnet den Weg zu Kinder wahrnehmender Erziehung
Autor von Emile ou de l´education (1762)
Nenne die "Drei Erzieher".
Rousseau
3 Punkte
Rousseau
3 Punkte
1. Natur als Erzieher
Entwicklung der inneren Anlagen und Kräfte, ewig
eng verbunden mit der Perfektibiltät des Menschen
2. Dinge als Erzieher
Erkenntnis durch Erfahrung und Anschauung
Begegnung mit der Welt. durch die Auseinandersetzung und den reflektierten Umgang mit den Dingen in einer nicht entfremdeten Umgebung werden eigene Fähigkeiten, Grenzen und Freiheit erfahren.
3. Mensch als Erzieher
- Förderung zwischenmenschlicher Fähigkeiten,
- moralische Bildung, Tugenden
- Gebrauch der Fähigkeiten und Organe
- vergänglich
- vor allem indirekt
- vermeidet innere Widersprüche
- lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
Entwicklung der inneren Anlagen und Kräfte, ewig
eng verbunden mit der Perfektibiltät des Menschen
2. Dinge als Erzieher
Erkenntnis durch Erfahrung und Anschauung
Begegnung mit der Welt. durch die Auseinandersetzung und den reflektierten Umgang mit den Dingen in einer nicht entfremdeten Umgebung werden eigene Fähigkeiten, Grenzen und Freiheit erfahren.
3. Mensch als Erzieher
- Förderung zwischenmenschlicher Fähigkeiten,
- moralische Bildung, Tugenden
- Gebrauch der Fähigkeiten und Organe
- vergänglich
- vor allem indirekt
- vermeidet innere Widersprüche
- lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
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Was bedeutet Glück?
Rousseau
6 Punkte
Rousseau
6 Punkte
zu sein
- sich selbst genügen
- Selbstbesinnung
- Gefühl der Geborgenheit und inneren Friedens
- Glück kann nur von innen heraus entwickelt werden.
- Erfüllte Gegenwart
Das Gefühl des Seins zu erleben, von jeder anderen Regung des Gemütes befreit. Keine Vergangenheit, keine Zukunft. Die Zeitlichkeit in ihren drei Erstreckungen wird unwesentlich, es gibt keine Subsumierung unter "Form" und Inhalt", Enthobenheit der Sorge- und Wunschstruktur der täglichen Lebensführung.
Es wird nicht das „Dasein“ erschlossen oder durchdacht im Sinne von Überlegung und Beweis. Es wird auch nicht danach „geforscht“, was es heißt: zu sein. Kein Ergebnis langer Gedankengänge liegt vor. Aber auch keine inhaltlich erfüllte Anschauung von diesem oder jenem kommt über den Menschen, die er dann schildern könnte.
- sich selbst genügen
- Selbstbesinnung
- Gefühl der Geborgenheit und inneren Friedens
- Glück kann nur von innen heraus entwickelt werden.
- Erfüllte Gegenwart
Das Gefühl des Seins zu erleben, von jeder anderen Regung des Gemütes befreit. Keine Vergangenheit, keine Zukunft. Die Zeitlichkeit in ihren drei Erstreckungen wird unwesentlich, es gibt keine Subsumierung unter "Form" und Inhalt", Enthobenheit der Sorge- und Wunschstruktur der täglichen Lebensführung.
Es wird nicht das „Dasein“ erschlossen oder durchdacht im Sinne von Überlegung und Beweis. Es wird auch nicht danach „geforscht“, was es heißt: zu sein. Kein Ergebnis langer Gedankengänge liegt vor. Aber auch keine inhaltlich erfüllte Anschauung von diesem oder jenem kommt über den Menschen, die er dann schildern könnte.
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Was kennzeichnet Rousseaus Bildungsbegriff?
Rousseau
4 Punkte
Rousseau
4 Punkte
1. Natur des Menschen
2. Freiheit
3. Gleichheit
4. Verkehrung (durch Sozialisation)
2. Freiheit
3. Gleichheit
4. Verkehrung (durch Sozialisation)
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Erläutere den Begriff der Freiheit.
Rousseau
Rousseau
Unter Freiheit versteht Rousseau das Gleichgewicht von Wollen und Können. Der Mensch ist dann frei, wenn das Wollen nicht weit über das Können hinausschießt.
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Nenne die zwei wichtigsten Werke und jeweils ein zentrales Zitat daraus.
Rousseau
Rousseau
"Der Gesellschaftsvertrag" ("Du contrat social") (1762)
• "Der Mensch wird frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
"Emile oder über die Erziehung" ("Emile") (1762)
• "Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles
entartet unter den Händen des Menschen."
• "Der Mensch wird frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
"Emile oder über die Erziehung" ("Emile") (1762)
• "Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles
entartet unter den Händen des Menschen."
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"Der .......... wird .......... .......... , und überall .......... er ..........
.......... ."
Rousseau
.......... ."
Rousseau
"Der Mensch wird frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
"Der Gesellschaftsvertrag", 1762
"Der Gesellschaftsvertrag", 1762
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".......... was aus den .......... des .......... kommt, ist .......... ; alles .......... unter den .......... des .......... ."
Rousseau
Rousseau
"Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles entartet unter den Händen des Menschen."
"Emile", 1762
"Emile", 1762
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Nenne die fünf wesentlichen Punkte, die Rousseaus Beitrag zur Erziehung charakterisieren!
Rousseau
Rousseau
1. Verständnis von Erziehung, dass sich von Sozialisation
abhebt
2. Wert der Kindheit und Abgrenzung zum Erwachsensein
3. Lernen als individuelle Bildungsauffassung
4. Selbsttätigkeit bis heute wichtig in Lernprozessen
5. Schaffung von Lehr- und Lernszenarien, die die Selbsttätigkeit
ermöglichen und Individualität berücksichtigen
abhebt
2. Wert der Kindheit und Abgrenzung zum Erwachsensein
3. Lernen als individuelle Bildungsauffassung
4. Selbsttätigkeit bis heute wichtig in Lernprozessen
5. Schaffung von Lehr- und Lernszenarien, die die Selbsttätigkeit
ermöglichen und Individualität berücksichtigen
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Wie unterscheiden sich Mann und Frau in ihrer Natur?
Rousseau
Rousseau
Mann | Frau |
stark, aktiv tätig | schwach, liebreizend, will gefallen |
Kenntnisse, Wissen | Gefühl, Intuition |
Arbeit | Haus, Familie |
Schein-Herr | wahrer Herr |
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Was war Rousseaus Antwort auf die Lösung des Dilemmas der Verkehrung des Menschen?
Rousseau
3 Punkte
Rousseau
3 Punkte
Rousseaus Gesellschaftsvertrag
Eine neue, bessere Gesellschaft soll entstehen!
Konzept zur Reformation der Gesellschaft, um dem natürlichen Menschen näherzukommen, nicht um einen Rückschritt zur Verwilderung zu machen.
Eine neue, bessere Gesellschaft soll entstehen!
Konzept zur Reformation der Gesellschaft, um dem natürlichen Menschen näherzukommen, nicht um einen Rückschritt zur Verwilderung zu machen.
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Unter welchem Zwang in der Gesellschaft steht speziell der Heranwachsende?
Rousseau
Rousseau
Unter dem Zwang eines Schulsystems totaler Überwachung und autoritärer Unterweisung.
Das bezieht sich ja aber ganz klar auf Rousseaus Zeit!
Das bezieht sich ja aber ganz klar auf Rousseaus Zeit!
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Was ist die Ausgangsfrage, die Rousseau sich stellt?
Rousseau
Rousseau
Wie wäre der Mensch geworden, wenn er die Entwicklung einer Zivilisation nie kennengelernt hätte, bzw. wenn er isoliert in der natürlichen Ordnung gelebt hätte?
Welche Eigenschaften hätte er herausgebildet?
Welche Eigenschaften hätte er herausgebildet?
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Wann ist der Mensch frei?
Rousseau
Rousseau
- .....wenn eine Balance zwischen seinen Bedürfnissen und seinen Kräften zu deren Befriedigung herrscht!
- Wollen und Können stehen im Gleichgewicht.
- Dieses Gleichgewicht/ Balance ist gleichbedeutend mit: Glücklichsein / innerer Ausgeglichenheit!
- Die Balance muss mit Hilfe der Erziehung entwickelt werden.
Das Bedürfnisse des Kindes dürfen nicht schneller steigen, als es die eigenen Kräfte zu deren Befriedigung steigern kann. Das Kind muss aber dazu herausgefordert werden, diese Kräfte zu entwickeln (Selbsttätigkeit).
- Der Mensch braucht in dieser Balance also keine anderen Menschen, um glücklich zu sein, er schafft alles aus sich heraus und ist somit frei.
- Wollen und Können stehen im Gleichgewicht.
- Dieses Gleichgewicht/ Balance ist gleichbedeutend mit: Glücklichsein / innerer Ausgeglichenheit!
- Die Balance muss mit Hilfe der Erziehung entwickelt werden.
Das Bedürfnisse des Kindes dürfen nicht schneller steigen, als es die eigenen Kräfte zu deren Befriedigung steigern kann. Das Kind muss aber dazu herausgefordert werden, diese Kräfte zu entwickeln (Selbsttätigkeit).
- Der Mensch braucht in dieser Balance also keine anderen Menschen, um glücklich zu sein, er schafft alles aus sich heraus und ist somit frei.
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Welche Fähigkeit hat das Kind von Geburt an?
Rousseau
Rousseau
Das Kind hat von Anfang an die Fähigkeit, sich selbst zum Lernen zu befähigen, obwohl es bei der Geburt unfertig und unwissend ist.
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Worin soll der Unterschied in der Erziehung bzgl. der Geschlechter liegen?
Rousseau
Rousseau
Junge | Mädchen |
privat, häusliche Erziehung | öffentliche Erziehung/Sozialisation |
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Warum will Rousseau zum "Glücklichsein" erziehen?
Rousseau
3 Punkte
Rousseau
3 Punkte
- Nur ein unglücklicher Mensch wird böse, ein glücklicher ist gut
und verhält sich sittlich.
- Verbindung von Glücklichsein und Tugendhaftigkeit
- Das höchste Glück, das der Mensch erreichen kann:
Selbstzufriedenheit
und verhält sich sittlich.
- Verbindung von Glücklichsein und Tugendhaftigkeit
- Das höchste Glück, das der Mensch erreichen kann:
Selbstzufriedenheit
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Nenne die Merkmale von Rousseaus Erziehungskonzept der indirekten / negativen Erziehung!
Rousseau
6 Punkte
Rousseau
6 Punkte
Indirekt tätige Erziehung: die die Autarkie des Zöglings steigern soll.
Erziehung dient der Wiederherstellung der natürlichen Ordnung, ohne das der Mensch in den Naturzustand zurück kann.
Gibt keine Tugenden, kommt aber dem Laster zuvor.
Der Erzieher soll dafür sorgen, dass gesellschaftliche Einflüsse auf die Erziehung vermieden werden.
Fokus: natürliche Entwicklung und Lernfähigkeit des Kindes, Erziehung muss sich an diese (individuellen) Komponenten anpassen.
Bereitet das Kind darauf vor, das Wahre/das Gute zu erkennen , sobald es dies auch verstehen kann.
Natürliche Kräfte müssen gestärkt werden, die Vernunft erst später
Erzieher schafft lernförderliche, sichere Lernsituation in denen der Zögling sich selbsttätig entwickeln kann
Zu Beginn dürfen nur die existenziellen Bedürfnisse gestärkt werden, damit nicht die Bedürfnisse gesteigert werden, ohne das die Kräfte zur Realisierung selbst vorhanden sind.
Der Erzieher beobachtet, wartet ab und greift eher zu wenig als zu viel ein.
Das Kind soll: Lernen lernen! ( auch aus Erfahrungen - Z.B. Spiel im Schnee)
Aber : lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
Erziehung dient der Wiederherstellung der natürlichen Ordnung, ohne das der Mensch in den Naturzustand zurück kann.
Gibt keine Tugenden, kommt aber dem Laster zuvor.
Der Erzieher soll dafür sorgen, dass gesellschaftliche Einflüsse auf die Erziehung vermieden werden.
Fokus: natürliche Entwicklung und Lernfähigkeit des Kindes, Erziehung muss sich an diese (individuellen) Komponenten anpassen.
Bereitet das Kind darauf vor, das Wahre/das Gute zu erkennen , sobald es dies auch verstehen kann.
Natürliche Kräfte müssen gestärkt werden, die Vernunft erst später
Erzieher schafft lernförderliche, sichere Lernsituation in denen der Zögling sich selbsttätig entwickeln kann
Zu Beginn dürfen nur die existenziellen Bedürfnisse gestärkt werden, damit nicht die Bedürfnisse gesteigert werden, ohne das die Kräfte zur Realisierung selbst vorhanden sind.
Der Erzieher beobachtet, wartet ab und greift eher zu wenig als zu viel ein.
Das Kind soll: Lernen lernen! ( auch aus Erfahrungen - Z.B. Spiel im Schnee)
Aber : lässt das Kind tun was es will, das Kind scheint der Meister seiner selbst zu sein, aber in Wahrheit gibt der Erzieher die Rahmenbedingungen vor, schafft sogar "Schauplätze mit geplanten Erfahrungen)
- kontrolliert gänzlich Gefühle, Denken und Handeln des Kindes
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Perfektibilität nach Rousseau
meint: der Mensch hat - nicht wie das Tier- die Fähigkeit seinen Instinktdruck zu minimieren. Dadurch kann er sich Handlungsalternativen schaffen.
erscheint als potentia, als die Fähigkeit Fähigkeiten zu entwickeln, niemals unabhängig von äußeren Begebenheiten.
ist konstitutiv (grundlegend) für die Bildsamkeit des Menschen
Mensch wird fähig sich zu entwickeln
D.h. der Mensch kann sich durch Perfektibilität in beide Richtungen entwickeln. Allein die Fähigkeit zur Vervollkommnung ist noch nicht alleinige Voraussetzung, dass der Zustand der Vollkommenheit auch erreicht wird. Die Entwicklung kann (vor allem auch durch Bildung) in die entgegengesetzte Richtung verlaufen, wie die Geschichte schon des Öfteren bewiesen hat.
erscheint als potentia, als die Fähigkeit Fähigkeiten zu entwickeln, niemals unabhängig von äußeren Begebenheiten.
ist konstitutiv (grundlegend) für die Bildsamkeit des Menschen
Mensch wird fähig sich zu entwickeln
D.h. der Mensch kann sich durch Perfektibilität in beide Richtungen entwickeln. Allein die Fähigkeit zur Vervollkommnung ist noch nicht alleinige Voraussetzung, dass der Zustand der Vollkommenheit auch erreicht wird. Die Entwicklung kann (vor allem auch durch Bildung) in die entgegengesetzte Richtung verlaufen, wie die Geschichte schon des Öfteren bewiesen hat.
Sinnlichkeit und Vernunft in den Erziehungsphasen Rousseaus
Die Erziehung der Sinnlichkeit sei die Grundlage des späteren Vernunftgebrauches im Jugend- und Erwachsenenenalter. Die Sinne wollen zuerst geübt und verfeinert werden (Kindheit), dann werden Kenntnisse beigebracht, die zur Vernunft führen (Jugend).
Sinnlichkeit und Vernünftigkeit werden getrennt- so entsteht eine anthropologische Dualität des Menschen. Zusammen machen sie aber den Menschen aus und dürfen in der Erziehung nicht außer acht gelassen werden.
Antinomien ausführlich
Antinomen stellen verschiedene Sachverhalte dar, die zwar jeweils für sich richtig sind, sich allerdings trotzdem widersprechen. Diese dialektische Struktur lässt klar erkennen, dass hier im Bezug auf die Erziehung nicht mit den Relationen „Richtig“ und „Falsch“ vorgegangen werden kann; esgilt durch pädagogische Reflexion einen Mittelweg zu finden und beide Sachverhalte zu bedenken – zum Wohle des Kindes.
In der Rousseauschen Reflexion über Erziehung stellen sich folgende Antinomien auf:
Die schwierige Situation von Gesellschaft und Individuum.Nach Rousseaus Auffassung Entartet das zuvor vollkommene Individuum durch den negativen Einfluss der Gesellschaft und seiner Kulturgüter. gleichzeitig ist aber auch klar, dass der Mensch nur in Gesellschaft und Interaktion leben kann.Nur in der gemeinsamen Auseinandersetzung kann der Zögling seine Perfektibilität erlagen.
Der Konflikt von Natur und Kultur, welche auch als Kulturproblem bezeichnet wird. Auf der Einen Seite steht die Natur als das Gute, Wahre, Schöne mit der Kritik an der Kultur, dieses Vollkommene zu entfremden und entarten. Auf der anderen Seite steht die Kultur als erarbeitetes, überliefertes Gut der Gesellschaft, welche sich die natürlichen Gegebenheiten zu eigen macht und an das jeweilige Zeitalter anpasst.
Die Ansprüche und Aufgaben negativer bzw. positiver Erziehung, mit ihren gegensätzlichen Haltungen. Während in der negativen Erziehung Zurückhaltung und Wachsen Lassen im Vordergrund stehen, drückt sich die positive Erziehung als aktive Erziehung aus. Hier geht es sehr wohl um Belehrung und Unterricht zum Näherbringen von sozialen Prinzipien und vernünftigen Handelns, während in der negativen Erziehung die Kontrolle der Erziehung gänzlich durch indirekte Einflussnahme geschieht, wie das Erzeugen jeweiliger Lernsituationen, das Vorbereiten der Umgebung und das Schützen vor den negativen Umwelteinflüssen.
Das Paradoxon von Macht und Freiheit zeigt sich in den erarbeiteten Erziehungsmethoden Rousseaus. Einerseits soll der Erzieher, auch im Bezug auf die negative Erziehung, die absolute Kontrolle über die Erziehungssituationen und somit die Lernschritte seines Zöglings behalten. Er soll also die Macht über zu machende Erfahrungen und zu entwickelnde Fähigkeiten des Zöglings haben, gleichzeitig ihn aber im Glauben lassen, er habe jegliche Macht über seine Entwicklung. Somit stellt andererseits die Freiheit ein freies Entfalten in vorgegebenen Bahnen des Machtvolleren dar.
In der Rousseauschen Reflexion über Erziehung stellen sich folgende Antinomien auf:
Die schwierige Situation von Gesellschaft und Individuum.Nach Rousseaus Auffassung Entartet das zuvor vollkommene Individuum durch den negativen Einfluss der Gesellschaft und seiner Kulturgüter. gleichzeitig ist aber auch klar, dass der Mensch nur in Gesellschaft und Interaktion leben kann.Nur in der gemeinsamen Auseinandersetzung kann der Zögling seine Perfektibilität erlagen.
Der Konflikt von Natur und Kultur, welche auch als Kulturproblem bezeichnet wird. Auf der Einen Seite steht die Natur als das Gute, Wahre, Schöne mit der Kritik an der Kultur, dieses Vollkommene zu entfremden und entarten. Auf der anderen Seite steht die Kultur als erarbeitetes, überliefertes Gut der Gesellschaft, welche sich die natürlichen Gegebenheiten zu eigen macht und an das jeweilige Zeitalter anpasst.
Die Ansprüche und Aufgaben negativer bzw. positiver Erziehung, mit ihren gegensätzlichen Haltungen. Während in der negativen Erziehung Zurückhaltung und Wachsen Lassen im Vordergrund stehen, drückt sich die positive Erziehung als aktive Erziehung aus. Hier geht es sehr wohl um Belehrung und Unterricht zum Näherbringen von sozialen Prinzipien und vernünftigen Handelns, während in der negativen Erziehung die Kontrolle der Erziehung gänzlich durch indirekte Einflussnahme geschieht, wie das Erzeugen jeweiliger Lernsituationen, das Vorbereiten der Umgebung und das Schützen vor den negativen Umwelteinflüssen.
Das Paradoxon von Macht und Freiheit zeigt sich in den erarbeiteten Erziehungsmethoden Rousseaus. Einerseits soll der Erzieher, auch im Bezug auf die negative Erziehung, die absolute Kontrolle über die Erziehungssituationen und somit die Lernschritte seines Zöglings behalten. Er soll also die Macht über zu machende Erfahrungen und zu entwickelnde Fähigkeiten des Zöglings haben, gleichzeitig ihn aber im Glauben lassen, er habe jegliche Macht über seine Entwicklung. Somit stellt andererseits die Freiheit ein freies Entfalten in vorgegebenen Bahnen des Machtvolleren dar.
Auf welchen Annahmen basiert Rousseaus Grundhaltung?
Rousseau
Rousseau
- Das Leben liefert schon genug Belehrungen.
- Selbsttätigkeit führt zum Selbstdenken
- Abwendung von der öffentlichen Erziehung, hin zur häuslichen
privaten Erziehung, um den Einwirkungen der Gesellschaft
auszuweichen.
Jeder kann von Natur aus, auf seine Art und Weise: Lernen lernen !
- Selbsttätigkeit führt zum Selbstdenken
- Abwendung von der öffentlichen Erziehung, hin zur häuslichen
privaten Erziehung, um den Einwirkungen der Gesellschaft
auszuweichen.
Jeder kann von Natur aus, auf seine Art und Weise: Lernen lernen !
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Was wollte Rousseau mit "Emile" erreichen und was sind die Kernaussagen?
Rousseau
5 Punkte
Rousseau
5 Punkte
- Kritik an der bestehenden Gesellschaft und Erziehung
- beschreibt Rousseaus Erziehungstheorie und soll den Weg zu einer guten Erziehung aufzeigen (Fokus liegt auf einer sich auf die Natur des Menschen beziehenden Erziehung)
- Gedankenexperiment, verfasst aufgrund der Kritik an der damaligen Gesellschaft
- Emile = fiktiver, idealtypischer Mustermensch
- Bildungsroman und Handbuch für Lehrer, Erzieher und Hofmeister mit beispielhaften pädagogischen Interventionen
- beschreibt Rousseaus Erziehungstheorie und soll den Weg zu einer guten Erziehung aufzeigen (Fokus liegt auf einer sich auf die Natur des Menschen beziehenden Erziehung)
- Gedankenexperiment, verfasst aufgrund der Kritik an der damaligen Gesellschaft
- Emile = fiktiver, idealtypischer Mustermensch
- Bildungsroman und Handbuch für Lehrer, Erzieher und Hofmeister mit beispielhaften pädagogischen Interventionen
Tags: Rousseau
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Was sind die Kennzeichen der Verkehrung des Menschen in der Gesellschaft?
Rousseau
10 Punkte
Rousseau
10 Punkte
- Entfremdung seiner Selbst
- Abhängigkeit, Verlust der Autarkie (durch Prozess der Arbeitsteilung)
- Ungleichheit (durch Streben nach Besitz und Macht: Hierarchien entstehen)
- Besitzgier und Herrschsucht (durch den Besitz von Eigentum)
- Selbstsein verlagert sich in Dinge und Besitz (natürliche Persönlichkeit
geht verloren)
- keine Authentizität
- Vergleich miteinander (will besser sein als andere)
- innere Zerrissenheit
- Unzufriedenheit
Mensch verliert Autarkie und fühlt sich nur wertvoll, wenn ihn andere als wertvoll betrachten. Er lebt von der Meinung anderer.
- Abhängigkeit, Verlust der Autarkie (durch Prozess der Arbeitsteilung)
- Ungleichheit (durch Streben nach Besitz und Macht: Hierarchien entstehen)
- Besitzgier und Herrschsucht (durch den Besitz von Eigentum)
- Selbstsein verlagert sich in Dinge und Besitz (natürliche Persönlichkeit
geht verloren)
- keine Authentizität
- Vergleich miteinander (will besser sein als andere)
- innere Zerrissenheit
- Unzufriedenheit
Mensch verliert Autarkie und fühlt sich nur wertvoll, wenn ihn andere als wertvoll betrachten. Er lebt von der Meinung anderer.
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5. Die Klassifikation der illokutiven Akte nach
Searle
Searle
++1) Assertive Sprechhandlungen:
● Sprecher soll darauf festgelegt werden, dass etwas
der Fall ist bzw. die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
● beurteilbar nach wahr oder falsch
● typisch: Explikationen, Klassifikationen, Diagnosen,
Beschreibungen
2) Direktive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Sprecher versucht durch sie mehr
oder weniger etwas zu tun
● Bsp.: Anordnungen, Befehle, Bitten, Weisungen,
Gebete, Anträge, Gesuche, Ratschläge,
3) Kommissive Sprechhandlungen:
● Illokutive Absicht: Verpflichtung des Sprechers auf
zukünftigen Verlauf der Dinge
● Bsp.: Versprechen, Gelübde, Gelöbnisse,
Drohungen, Wetten, Anerbieten, Verträge, Garantien
4) Expressive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Ausdruck einer psychischen
Einstellung des Sprechers zum Sachverhalt, der im
propositionalen Inhalt gekennzeichnet ist
● Bsp.: Bedankungen, Beileidsbezeugungen, Klagen,
Willkommensheißungen
5) Deklarative Sprechhandlungen:
● erfordern allgemein eine nicht-linguistische
Institution (Kirche, Gesetz, Staat, (Schule),
Privatbesitz)
● erfordern in vielen Fällen die Äußerung ritueller
Wendungen durch den Sprecher (Krieg erklären,
exkommunizieren, ein Paar trauen, schenken,
vermachen, abdanken, kündigen, entlassen)
● Sprecher soll darauf festgelegt werden, dass etwas
der Fall ist bzw. die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
● beurteilbar nach wahr oder falsch
● typisch: Explikationen, Klassifikationen, Diagnosen,
Beschreibungen
2) Direktive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Sprecher versucht durch sie mehr
oder weniger etwas zu tun
● Bsp.: Anordnungen, Befehle, Bitten, Weisungen,
Gebete, Anträge, Gesuche, Ratschläge,
3) Kommissive Sprechhandlungen:
● Illokutive Absicht: Verpflichtung des Sprechers auf
zukünftigen Verlauf der Dinge
● Bsp.: Versprechen, Gelübde, Gelöbnisse,
Drohungen, Wetten, Anerbieten, Verträge, Garantien
4) Expressive Sprechhandlungen:
● illokutive Absicht: Ausdruck einer psychischen
Einstellung des Sprechers zum Sachverhalt, der im
propositionalen Inhalt gekennzeichnet ist
● Bsp.: Bedankungen, Beileidsbezeugungen, Klagen,
Willkommensheißungen
5) Deklarative Sprechhandlungen:
● erfordern allgemein eine nicht-linguistische
Institution (Kirche, Gesetz, Staat, (Schule),
Privatbesitz)
● erfordern in vielen Fällen die Äußerung ritueller
Wendungen durch den Sprecher (Krieg erklären,
exkommunizieren, ein Paar trauen, schenken,
vermachen, abdanken, kündigen, entlassen)
Austin
Unterscheidung zwischen performativ und konstativ
performativ - gehen einher mit einer sozialen Handlung ("to perform an act"), wird auf solche Äußerungen angewendet, die die Sprecherintention benennen.
konstativ - z.B. lange bekannt, keine Handlung, deskriptive Beschreibung der Welt , also etwas feststellen. Feststellungen können wahr oder falsch sein,
performativ - gehen einher mit einer sozialen Handlung ("to perform an act"), wird auf solche Äußerungen angewendet, die die Sprecherintention benennen.
konstativ - z.B. lange bekannt, keine Handlung, deskriptive Beschreibung der Welt , also etwas feststellen. Feststellungen können wahr oder falsch sein,
traditionelle Linguistik
geschriebene Sprache (Struktur und Bedeutung)
versucht mittels syntaktischer (die Syntax (Satzlehre) betreffend; den Regeln der Syntax entsprechend) Analyseder illokutiven Kraft auf die Spur zu kommen.
z: durch Fragesätze, Ausrufesätze, Aussagesätze, aber Aufforderungen sind Sprechakte und keine blossen theoretischen Sachverhalte, so dass nicht gelingt.
erst mit der pragmatischen Ebene, dem sozialen Kontext ist die illokutive Kraft darstellbar.
versucht mittels syntaktischer (die Syntax (Satzlehre) betreffend; den Regeln der Syntax entsprechend) Analyseder illokutiven Kraft auf die Spur zu kommen.
z: durch Fragesätze, Ausrufesätze, Aussagesätze, aber Aufforderungen sind Sprechakte und keine blossen theoretischen Sachverhalte, so dass nicht gelingt.
erst mit der pragmatischen Ebene, dem sozialen Kontext ist die illokutive Kraft darstellbar.
illokutive Kraft
Der illokutive Akt ist konstitutiert durch eine illokutive Kraft (~ Redehandlungswert), d.h. das kommunikative Ziel, das man nach den Konventionen der Sprachgemeinschaft mit einer solchen Äußerung erreichen kann. Man kann sich die illokutive Kraft als einen Operator auf oberster Satzbedeutungsebene vorstellen, der eine (modalisierte) Proposition in einen Sprechakt überführt.
B1.Mach das ja nicht noch einmal!
B2.Ich gebe es dir morgen zurück.
So kann B1 die illokutive Kraft einer Drohung und B2 die illokutive Kraft eines Versprechens haben. Allerdings gelten solche Äußerungen als solche Sprechakte nur unter Bedingungen, die in der Sprechsituation erfüllt sein müssen. Ein Versprechen z.B. gelingt nur, wenn nach allem, was in der Sprechsituation bekannt ist, der Sprecher imstande ist, sein Versprechen zu erfüllen. Wenn z.B. in der Situation, wo B2 geäußert wird, die Sprechaktteilnehmer schon wissen, daß der Sprecher gleich zu einem Interkontinentalflug aufbricht, so kommt kein Versprechen zustande.
B1.Mach das ja nicht noch einmal!
B2.Ich gebe es dir morgen zurück.
So kann B1 die illokutive Kraft einer Drohung und B2 die illokutive Kraft eines Versprechens haben. Allerdings gelten solche Äußerungen als solche Sprechakte nur unter Bedingungen, die in der Sprechsituation erfüllt sein müssen. Ein Versprechen z.B. gelingt nur, wenn nach allem, was in der Sprechsituation bekannt ist, der Sprecher imstande ist, sein Versprechen zu erfüllen. Wenn z.B. in der Situation, wo B2 geäußert wird, die Sprechaktteilnehmer schon wissen, daß der Sprecher gleich zu einem Interkontinentalflug aufbricht, so kommt kein Versprechen zustande.
illokutive Kraft wirkt direkt ( explizit) durch...
illokutive Verben (z.B. ich fordere dich auf, ich bitte dich...)
bei Austin : explizierter Sprechakt = illokutiv+lokutiv
bei Searle : explizierter Sprechakt = illokutiv+propositionale
Komponente (= lokutiv)
BSP. ich (dein Vater) fordere dich (meine Tochter) auf (illokutive Komponente), dass du die Fische fütterst (proportionale/lokutive)Komponente.
bei Austin : explizierter Sprechakt = illokutiv+lokutiv
bei Searle : explizierter Sprechakt = illokutiv+propositionale
Komponente (= lokutiv)
BSP. ich (dein Vater) fordere dich (meine Tochter) auf (illokutive Komponente), dass du die Fische fütterst (proportionale/lokutive)Komponente.
Pragmatische Linguistik
gesprochene Sprache (Sprechakttheorie)
sprechen als Handlung, eingebettet in soziale Situationen
nicht Wörter, sondern Sprechakte als kleinster Bestandteil sprachlicher Kommunikation
illokutiver Aspekt sorgt dafür das Beziehungen auf-bzw. abgebaut werden
Kommunikationsprozesse = Interaktionsprozesse/Sprechhandlungen
sprechen als Handlung, eingebettet in soziale Situationen
nicht Wörter, sondern Sprechakte als kleinster Bestandteil sprachlicher Kommunikation
illokutiver Aspekt sorgt dafür das Beziehungen auf-bzw. abgebaut werden
Kommunikationsprozesse = Interaktionsprozesse/Sprechhandlungen
Searle
nicht behavioristische Sprechakttheorie läßt auch hermeneutische und phänomenologische Methoden zu
intuitive Erkenntnisse des Sprechers in Muttersprache steht im Vordergrund
geht vom intuitiven Wissen der Sprecher, um die Regeln der Sprache aus
Ziel: Regelhaftigkeit entdecken, die den Aufbau von Sprechakten bestimmen
intuitive Erkenntnisse des Sprechers in Muttersprache steht im Vordergrund
geht vom intuitiven Wissen der Sprecher, um die Regeln der Sprache aus
Ziel: Regelhaftigkeit entdecken, die den Aufbau von Sprechakten bestimmen
AUSTIN UND SEARLE:
Assertive Sprechhandlungen:
Assertive Sprechhandlungen:
AUSTIN UND SEARLE:
Assertive Sprechhandlungen:
1) ● Sprecher soll darauf festgelegt werden,
dass etwas der Fall ist
bzw.
die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
2) ● beurteilbar nach wahr oder falsch
3) ● typisch:
Explikationen,
Klassifikationen,
Diagnosen,
Beschreibungen
Assertive Sprechhandlungen:
1) ● Sprecher soll darauf festgelegt werden,
dass etwas der Fall ist
bzw.
die zum Ausdruck gebrachte
Position wahr ist
2) ● beurteilbar nach wahr oder falsch
3) ● typisch:
Explikationen,
Klassifikationen,
Diagnosen,
Beschreibungen
AUSTIN UND SEARLE Deklarative Sprechhandlungen:
● erfordern allgemein eine nicht-linguistische Institution
(Kirche, Gesetz, Staat, (Schule), Privatbesitz)
● erfordern in vielen Fällen die Äußerung ritueller
Wendungen durch den Sprecher
(Krieg erklären,
exkommunizieren,
ein Paar trauen,
schenken,
vermachen,
abdanken,
kündigen, entlassen)
lokutiv (früher konstativ)
Der lokutive Akt ist der Teilakt eines Sprechakts, der darin besteht, dass eine phonetisch, grammatisch und semantisch korrekte Äußerung vollzogen wird.
Bezeichnung für einen Teilakt des Sprechaktes, und zwar für die sprachliche Äußerung (Phonetik, Grammatik, Semantik)
Bezeichnung für einen Teilakt des Sprechaktes, und zwar für die sprachliche Äußerung (Phonetik, Grammatik, Semantik)
Nenne die Folgen der Industrialisierung im Sinne Deweys!
Dewey
3 Punkte
Dewey
3 Punkte
Wandel Amerikas von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellsschaft, von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
Folgen:
- Verlust tätigkeitsbezogener / primärer Erfahrungen durch
Auflösung der ländlichen Großfamilien
- Erziehungsfunktion der Familie wird geschwächt, bzw. die
Familie kann die Erziehung nicht mehr alleine leisten
normalerweise geschieht Erziehung durch Teilhabe des Kindes am sozialen
Bewusstsein und der sozialen Realität von Gruppen in denen es lebt durch
praktisches Interagieren
- die Schule, die bisher nur für den Unterricht zuständig war,
erhält nun die Zusatzaufgabe der Erziehung um den Mangel
auszugleichen
Folgen:
- Verlust tätigkeitsbezogener / primärer Erfahrungen durch
Auflösung der ländlichen Großfamilien
- Erziehungsfunktion der Familie wird geschwächt, bzw. die
Familie kann die Erziehung nicht mehr alleine leisten
normalerweise geschieht Erziehung durch Teilhabe des Kindes am sozialen
Bewusstsein und der sozialen Realität von Gruppen in denen es lebt durch
praktisches Interagieren
- die Schule, die bisher nur für den Unterricht zuständig war,
erhält nun die Zusatzaufgabe der Erziehung um den Mangel
auszugleichen
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Was ist die Settlement-Bewegung? Wer war mit dabei?
Dewey
Dewey
Problem 1: Masseneinwanderung nach Amerika im 19. und 20.
Jahrhundert.
(Sprachprobleme / soziale Probleme, die nicht in einer Generation zu
bewältigen waren)
Problem 2: Industrialisierung
(Mangel an Primärerfahrung usw.)
Lösungsansatz : Settlement-Bewegung
(Gruppe junger Sozialreformer, die das Übel der Industriealisierung
bekämpfen wollten, auch Dewey verkehrte dort)
Wiederaufbau der Gesellschaft durch Wiedererweckung
der sozialen Beziehungen durch Erziehung mit Bezug
auf die soziale Welt
Jane ADAMS, George Herbert MEAD
Jahrhundert.
(Sprachprobleme / soziale Probleme, die nicht in einer Generation zu
bewältigen waren)
Problem 2: Industrialisierung
(Mangel an Primärerfahrung usw.)
Lösungsansatz : Settlement-Bewegung
(Gruppe junger Sozialreformer, die das Übel der Industriealisierung
bekämpfen wollten, auch Dewey verkehrte dort)
Wiederaufbau der Gesellschaft durch Wiedererweckung
der sozialen Beziehungen durch Erziehung mit Bezug
auf die soziale Welt
Jane ADAMS, George Herbert MEAD
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Welchen Ausweg sieht Dewey, in pädagogischer Hinsicht, aus dem Dilemma der Industriealisierung?
Dewey
Dewey
Gründung der Laborschule, gemeinsam mit seiner Frau Alice Chipman-Dewey ( 1896 - 1903 )
- Realisierung des Konzepts des erziehenden Unterrichts
- pädagogisches Labor mit den Zielen:
seine Pädagogik zu testen,
seine Annahmen weiterzuentwickeln
als Beispiel für Studenten zu dienen
- Realisierung des Konzepts des erziehenden Unterrichts
- pädagogisches Labor mit den Zielen:
seine Pädagogik zu testen,
seine Annahmen weiterzuentwickeln
als Beispiel für Studenten zu dienen
Tags: Dewey
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Beschreibe die Konzeption der Laborschule!
Dewey
5 Punkte
Dewey
5 Punkte
- Schule muss mit primärem Leben gefüllt werden, um den
Mangel an praxisorientierter, primärer Familienerziehung
auszugleichen
- Vermittlung zwischen Schule und Leben (Theorie + Praxis) unter
Zuhilfenahme formgebender unterrichtlicher Tätigkeiten und zu
verarbeitenden Materialien
- Zentrum sind: prakt./interaktive Tätigkeiten, die von sprachlichen
Kommunikationsprozessen angeleitet werden
- Erziehungsdimension ist in praktischer Interaktion verankert
- Verwandlung der Curricula durch die Lehrer in Tätigkeiten
hierzu werden fundamentale Materialien benötigt
Mangel an praxisorientierter, primärer Familienerziehung
auszugleichen
- Vermittlung zwischen Schule und Leben (Theorie + Praxis) unter
Zuhilfenahme formgebender unterrichtlicher Tätigkeiten und zu
verarbeitenden Materialien
- Zentrum sind: prakt./interaktive Tätigkeiten, die von sprachlichen
Kommunikationsprozessen angeleitet werden
- Erziehungsdimension ist in praktischer Interaktion verankert
- Verwandlung der Curricula durch die Lehrer in Tätigkeiten
hierzu werden fundamentale Materialien benötigt
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Was bedeuten Kommunikationsprozesse für Dewey?
Dewey / Kommunikation
5 Punkte
Dewey / Kommunikation
5 Punkte
Kommunikation:
sprachliche Prozesse in denen Denkprozesse eingebunden sind, und Gedanken zum Ausdruck kommen
soziale Prozesse, die eine bestimmte kommunikative
Situation / Kontext voraussetzen.
Menschen leben nicht nur durch Kommunikation, sondern "in" Kommunikation
Kommunikation setzt die Existenz von praktischen Interaktionsprozessen voraus.
Kommunikation nimmt gegenüber den praktischen Handlungen eine Leitungsfunktion ein.
Kommunikation sichert den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen.
sprachliche Prozesse in denen Denkprozesse eingebunden sind, und Gedanken zum Ausdruck kommen
soziale Prozesse, die eine bestimmte kommunikative
Situation / Kontext voraussetzen.
Menschen leben nicht nur durch Kommunikation, sondern "in" Kommunikation
Kommunikation setzt die Existenz von praktischen Interaktionsprozessen voraus.
Kommunikation nimmt gegenüber den praktischen Handlungen eine Leitungsfunktion ein.
Kommunikation sichert den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen.
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Was ist die Bedeutung von Kommunikation für Dewey?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Kommunikation ist:
verbindendes Element der Gemeinschaft;
Art und Weise wie etwas zum gemeinsamen Besitz aller in einer Gemeinschaft / Gesellschaft lebender wird
"gemeinschaftsbildender Besitz"
Bsp.: gemeinsame Ziele, Wissen, kommunikatives Einverständnis, Erwartungen, kognitive Ähnlichkeit
verbindendes Element der Gemeinschaft;
Art und Weise wie etwas zum gemeinsamen Besitz aller in einer Gemeinschaft / Gesellschaft lebender wird
"gemeinschaftsbildender Besitz"
Bsp.: gemeinsame Ziele, Wissen, kommunikatives Einverständnis, Erwartungen, kognitive Ähnlichkeit
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Was ist kommunikative Vernunft?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Vernunft + soziale Komponente = kommunikative Vernunft
Kommunikative Vernunft ist eine regulative Idee, die ein Richtmaß darstellt, das niemals ganz erreicht werden kann.
Sie ist theoretisch aufgeklärte Praxis.
Dewey interpretiert Hegels Vernunftbegriff pragmatisch.
Kommunikative Vernunft ist eine regulative Idee, die ein Richtmaß darstellt, das niemals ganz erreicht werden kann.
Sie ist theoretisch aufgeklärte Praxis.
Dewey interpretiert Hegels Vernunftbegriff pragmatisch.
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Was bedeutet Demokratie für Dewey?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Freiheit der Wahl in allen Bereichen. Sie basiert auf Intelligenz und freier Kommunikation!
Demokatie schafft: - optimale Bedingungen für erzieherische und
identitätsbildende Prozesse
- kommunikative Basis
Demokratie, im politischen Sinn, entsteht, wo die Betreuten gegen ihre Betreuer wachsam werden und nachprüfen, ob sie wirklich der Öffentlichkeit oder nur sich untereinander dienen.
Gefahr: Die Kontrollapparaturen der Demokratie können selbst zu beutegierigen Privatmächten werden. Demokratie kann sich dem gegenüber aber immer wieder neu herstellen.
Ihren Ursprung hat die Demokratie im Gemeinschaftsbewusstsein christlicher Siedler. Die Demokratietradition ist zeitweise im Konflikt mit der Politik des Präsidenten.
Demokatie schafft: - optimale Bedingungen für erzieherische und
identitätsbildende Prozesse
- kommunikative Basis
Demokratie, im politischen Sinn, entsteht, wo die Betreuten gegen ihre Betreuer wachsam werden und nachprüfen, ob sie wirklich der Öffentlichkeit oder nur sich untereinander dienen.
Gefahr: Die Kontrollapparaturen der Demokratie können selbst zu beutegierigen Privatmächten werden. Demokratie kann sich dem gegenüber aber immer wieder neu herstellen.
Ihren Ursprung hat die Demokratie im Gemeinschaftsbewusstsein christlicher Siedler. Die Demokratietradition ist zeitweise im Konflikt mit der Politik des Präsidenten.
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Wie hängen Demokratie und Kommunikation bei Dewey zusammen?
Dewey / Kommunikation
3 Punkte
Dewey / Kommunikation
3 Punkte
Kommunikation ist das Lebensblut der Demokratie
Grenzen zwischen Einzelnen, Gruppen, Schichten, Klassen und Interessenverbänden können durch Kommunikation überwunden werden.
Demokratie macht es möglich, wünschenswerte (kommunikative) Züge von unerwünschten (akommunikativen) zu unterscheiden.
Grenzen zwischen Einzelnen, Gruppen, Schichten, Klassen und Interessenverbänden können durch Kommunikation überwunden werden.
Demokratie macht es möglich, wünschenswerte (kommunikative) Züge von unerwünschten (akommunikativen) zu unterscheiden.
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Was ist das Ziel von Deweys Kommunikationspädagogik und was nicht?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Ziel ist:
der fortschreitende edukative Kommunikationsprozess gemeinsamer, spannungsreicher Erfahrung
Ziel ist nicht:
die vollständige Interessenharmonie in einer gleichbleibend harmonischen Gemeinschaft
der fortschreitende edukative Kommunikationsprozess gemeinsamer, spannungsreicher Erfahrung
Ziel ist nicht:
die vollständige Interessenharmonie in einer gleichbleibend harmonischen Gemeinschaft
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Was ist die Grundlage gelungener Kommunikationsprozesse?
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Eine gemeinsame Sprache ermöglicht konkrete Kommunikationsprozesse.
Sie ist Grundlage für Erfahrungsausstausch und die Bedingung für gelungene Kommunikation.
Sie ist Grundlage für Erfahrungsausstausch und die Bedingung für gelungene Kommunikation.
Tags: Dewey
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Erläutere warum und wie Kommunikation und Schulgemeinschaft zusammenhängen!
Dewey / Kommunikation
Dewey / Kommunikation
Kommunikation ist die Voraussetzung von logischem Denken und den Prozessen forschenden Lernens.
Edukative oder erziehende Kommunikationsprozesse die in Prozessen forschenden Lernens zum Ausdruck kommen, setzen eine Schulgemeinschaft voraus und bauen sie zugleich auf.
Edukative oder erziehende Kommunikationsprozesse die in Prozessen forschenden Lernens zum Ausdruck kommen, setzen eine Schulgemeinschaft voraus und bauen sie zugleich auf.
Tags: Dewey
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Was sind Interaktionen?
Dewey / Interaktion
Dewey / Interaktion
Interaktionen sind praktische Handlungen
zwei Typen von Interaktionsprozessen:
sachbezogene + soziale
sachbezogene:
Bezug auf die objektive Welt
Ziel: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
zwei Typen von Interaktionsprozessen:
sachbezogene + soziale
sachbezogene:
Bezug auf die objektive Welt
Ziel: Erwerb praxisrelevanten Wissens
soziale:
Vermittlung zwischen dem Menschen und seiner sozialen Welt
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Welche Rolle spielt Sprache in Interaktionsprozessen?
Dewey/Interaktion
Dewey/Interaktion
Interaktionsprozesse:
Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen in beiden Arten von Interaktionsprozessen
Rolle der Sprache:
Verständigung und Handlungskoordinierung
- einerseits: Voraussetzung für Interaktionsprozesse
- andererseits: praktische Handlungen bilden die Grundlage der
Kommunikation
Innerhalb von kommunikativen Interaktionsprozessen übernimmt die Kommunikation eine Leitungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen und sorgt für Stabilität /Zusammenhalt der Interaktionsprozesse.
Sprache als notwendige Voraussetzung zur Abstimmung (gemeinsamer) Handlungen in beiden Arten von Interaktionsprozessen
Rolle der Sprache:
Verständigung und Handlungskoordinierung
- einerseits: Voraussetzung für Interaktionsprozesse
- andererseits: praktische Handlungen bilden die Grundlage der
Kommunikation
Innerhalb von kommunikativen Interaktionsprozessen übernimmt die Kommunikation eine Leitungsfunktion gegenüber den praktischen Handlungen und sorgt für Stabilität /Zusammenhalt der Interaktionsprozesse.
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Was können Folgen von Interaktion sein?
Dewey / Interaktion
Dewey / Interaktion
direkte Handlungsfolgen:
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind selbst betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
- über den privaten Bereich hinausgehende Auswirkungen
- auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind, spüren die
Folgen
öffentlicher Bereich
nur die unmittelbar miteinander Handelnden sind selbst betroffen
Privatbereich
indirekte Handlungsfolgen:
- über den privaten Bereich hinausgehende Auswirkungen
- auch Personen, die nicht unmittelbar beteiligt sind, spüren die
Folgen
öffentlicher Bereich
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Wem obliegt das Lösen von Problemen, die aus indirekten Handlungsfolgen entstehen können?
Dewey / Interaktion
Dewey / Interaktion
dem Staat
er soll die Interessen des Gemeinwohls vertreten
Dewey überträgt diesen Gedanken auf die Schule als einer Form gemeinschaftlichen Lebens
er soll die Interessen des Gemeinwohls vertreten
Dewey überträgt diesen Gedanken auf die Schule als einer Form gemeinschaftlichen Lebens
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Was sind die wichtigsten Bezugspunkte von Deweys pädagogischer Theorie und wie kann man die Theorie bezeichnen?
Dewey / Interaktion
4 Punkte
Dewey / Interaktion
4 Punkte
sachbezogenes Handeln
soziales Handeln
kommunikative Verständigungsprozesse
⇓
"kommunikative Interaktionspädagogik"
soziales Handeln
kommunikative Verständigungsprozesse
⇓
"kommunikative Interaktionspädagogik"
Tags: Dewey
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Was sind für Dewey "Erfahrungen"?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Erfahrungen sind das Resultat von sachbezogenen und sozialen Interaktionen.
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Welche "Erfahrungstypen" gibt es?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
primäre Erfahrungen:
- entstehen aus dem praktischen Handeln und bilden das
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse, deren
Resultate sekundäre Erfahrungen sind (Theoriewissen)
sekundäre Erfahrungen:
- Theoriewissen
- basieren auf primären Erfahrungen, müssen sich aber in der Praxis
wieder bewähren
- entstehen aus dem praktischen Handeln und bilden das
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse, deren
Resultate sekundäre Erfahrungen sind (Theoriewissen)
sekundäre Erfahrungen:
- Theoriewissen
- basieren auf primären Erfahrungen, müssen sich aber in der Praxis
wieder bewähren
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Erläutere den Weg der Erfahrung?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Mittelpunkt in Deweys Pädagogik sind Handlungen und nicht das Kognitive, daraus folgt:
Weg der Erfahrung verläuft............
aus der Praxis (primäre Erfahrung)
über die Theorie (sekundäre Erfahrung)
in die Praxis (Bewährung des Theorie-Wissens)
Weg der Erfahrung verläuft............
aus der Praxis (primäre Erfahrung)
über die Theorie (sekundäre Erfahrung)
in die Praxis (Bewährung des Theorie-Wissens)
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Welches Ziel strebt Dewey bzgl. der unterschiedlichen Erfahrungsformen an?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Einen natürlichen und vernünftigen Erfahrungszusammenhang!
primäre / sekundäre sowie sachbezogene / soziale Erfahrungen
werden gemeinsam umschlossen.
primäre / sekundäre sowie sachbezogene / soziale Erfahrungen
werden gemeinsam umschlossen.
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Was bedeutet der "Erfahrungszusammenhang" für den Unterricht und welche Gefahr besteht?
Dewey / Erfahrung
Dewey / Erfahrung
Im Schulunterricht sollen die Beziehungen zwischen den Erfahrungsfeldern unbedingt beachtet werden.
Bei Nichteinhaltung besteht die Gefahr, das der theoretische vom praktischen Unterricht getrennt wird und sich beide Formen getrennt voneinander weiter entwickeln.
Bei Nichteinhaltung besteht die Gefahr, das der theoretische vom praktischen Unterricht getrennt wird und sich beide Formen getrennt voneinander weiter entwickeln.
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Nenne die Formen des Forschenden Lernens!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Interaktion
Kommunikation
Kommunikation
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Was ist das Ziel des forschenden Lernens?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die Wiedervereinigung von Theorie und Praxis im Schulunterricht!
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Was bedeutet Bildung bei Dewey?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Bildung: Zusammenhang von Erziehung und Unterricht,
Probleme des erziehenden Unterrichts sind also
Bildungsprozesse
Probleme des erziehenden Unterrichts sind also
Bildungsprozesse
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Was ist der Prozesscharakter der beiden Formen forschenden Lernens?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Der Prozesscharakter ist ein wesentliches gemeinsames Merkmal der beiden Formen forschenden Lernens. (Kommunikation und Interaktion)
Verhältnis: Kommunikationsprozesse sichern den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen und leiten sie.
Verhältnis: Kommunikationsprozesse sichern den Zusammenhalt von Interaktionsprozessen und leiten sie.
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Warum kann Deweys Pädagogik als "Interaktive Kommunikationspädagogik" bezeichnet werden?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Weil in Deweys Pädagogik die sprachliche Kommunikation, als ein Werkzeug der Gedanken, und die praktische Interaktion einen Zusammenhang bilden.
a / praktisches Handeln = These
b / sprachl. Kommunikation = Antithese
Überwindung von a + b
in der kommunikativen Interaktion = Synthese
a / praktisches Handeln = These
b / sprachl. Kommunikation = Antithese
Überwindung von a + b
in der kommunikativen Interaktion = Synthese
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Erläutere die Zusammenhänge der Kommunikations- und Interaktionsprozesse!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die sachbezogenen Interaktionsprozesse beziehen sich auf die objektive Welt.
Der Heranwachsende macht sachbezogene Erfahrungen, die er später zu Bewältigung sachbezogener Probleme einsetzen kann.
Soziale Interaktionsprozesse vermitteln zwischen dem Menschen und der sozialen Welt.
Im Zentrum stehen Kommunikationsprozesse, die zwischen dem Ego und dem Alter ablaufen.
sachbezogenes Handeln
soziales Handeln komm. Interaktionspädagogik
kommunikative Verständigung
=================
Kommunikationsprozesse sollen die Interaktionsprozesse leiten.
Der Heranwachsende macht sachbezogene Erfahrungen, die er später zu Bewältigung sachbezogener Probleme einsetzen kann.
Soziale Interaktionsprozesse vermitteln zwischen dem Menschen und der sozialen Welt.
Im Zentrum stehen Kommunikationsprozesse, die zwischen dem Ego und dem Alter ablaufen.
sachbezogenes Handeln
soziales Handeln komm. Interaktionspädagogik
kommunikative Verständigung
=================
Kommunikationsprozesse sollen die Interaktionsprozesse leiten.
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Was bedeutet: Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Forschendes Lernen ist kein bloß rezeptiver Prozess, in dem Inhalte nur passiv aufgenommen werden (diese werden durch die Medien angeboten).
Forschendes Lernen ist auch kein rein aktiver Prozess der allein durch die konstruktiven Prozesse der Kognition erklärt werden kann.
Forschendes Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess bei dem beide Seiten des Lernens ausbalanciert werden müssen.
Forschendes Lernen ist auch kein rein aktiver Prozess der allein durch die konstruktiven Prozesse der Kognition erklärt werden kann.
Forschendes Lernen ist ein aktiv-passiver Prozess bei dem beide Seiten des Lernens ausbalanciert werden müssen.
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Welchen Anspruch stellt Dewey an den Lernenden?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Der Schüler muss Eigenaktivität und Selbstverantwortung zeigen, damit der Lernprozess gelingt.
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Was ist die Aufgabe erziehenden Unterrichts?
Stichwort: like-mindedness
Dewey / Forschendes Lernen
Stichwort: like-mindedness
Dewey / Forschendes Lernen
Die tägl. Arbeit in der Schule soll so gelenkt werden, dass ein kommunikativ-interaktives Bildungsverständnis im Sinne von like-mindedness entsteht.
Daher fordert Dewey gemeinsame Handlungspläne der Schulkinder der Laborschule.
Diese müssen kooperative Interessen aber auch abweichende Ansichten zulassen.
Dieses soll nach und nach habituell werden und über edukativ-unterrichtliche Prozesse zur kommunikativen Interaktion führen und fest in der Ich-Identität der zu Erziehenden verankert sein.
Ohne "like-mindedness" kann eine Gesellschaft, laut Dewey, weder existieren, noch sich produktiv weiter entwickeln.
like-mindedness:
Ähnliches Denken und Handeln in einer Gruppe, aber keine totale Gleichheit.
Daher fordert Dewey gemeinsame Handlungspläne der Schulkinder der Laborschule.
Diese müssen kooperative Interessen aber auch abweichende Ansichten zulassen.
Dieses soll nach und nach habituell werden und über edukativ-unterrichtliche Prozesse zur kommunikativen Interaktion führen und fest in der Ich-Identität der zu Erziehenden verankert sein.
Ohne "like-mindedness" kann eine Gesellschaft, laut Dewey, weder existieren, noch sich produktiv weiter entwickeln.
like-mindedness:
Ähnliches Denken und Handeln in einer Gruppe, aber keine totale Gleichheit.
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Nenne die fünf Stufen erziehenden Unterrichts!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
1. praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis - Theorie - Praxis
Wechsel zwischen Praxis- und Theorieeinheiten
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
Abfolge: Praxis - Theorie - Praxis
Wechsel zwischen Praxis- und Theorieeinheiten
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Was ist allen Stufen gemein?
Dewey / Forschendes Lernen
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Indirekte Erziehung!
Der Lehrer steuert nur indirekt und beschränkt die direkte Beeinflussung auf ein Minimum.
Ziel: Selbstständigkeit der Kinder soll wachsen.
Der Lehrer steuert nur indirekt und beschränkt die direkte Beeinflussung auf ein Minimum.
Ziel: Selbstständigkeit der Kinder soll wachsen.
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Beschreibe kurz die erste Stufe erziehenden Unterrichts!
Dewey / Forschendes Lernen
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Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung!
Der Schüler macht eine wirkliche, situative, interessante Erfahrung unter optimalen situativen Bedingungen für die prakt. Tätigkeit. Die Bedingungen bieten Freiräume und setzen gleichzeitig Grenzen.
Intentionales Denken: steuert die praktische Handlung, motivationale Spur, der die prakt. Tätigkeit folgt, steuert den unblockierten Vollzug prakt. Handlungen (primärer Erfahrungsbereich)
reflektierendes Denken: beginnt mit Blockierung der praktischen Hdl. (sekundärer Erfahrungsbereich)
Es kann im primären Bereich reflexive Einschübe geben, sekundär ist die Erfahrung aber nur, wenn diese dominieren.
Kinder sind aktiv-passiv tätig: körperliche Erfahrung und sinnliche
Rückwirkung
Der Schüler macht eine wirkliche, situative, interessante Erfahrung unter optimalen situativen Bedingungen für die prakt. Tätigkeit. Die Bedingungen bieten Freiräume und setzen gleichzeitig Grenzen.
Intentionales Denken: steuert die praktische Handlung, motivationale Spur, der die prakt. Tätigkeit folgt, steuert den unblockierten Vollzug prakt. Handlungen (primärer Erfahrungsbereich)
reflektierendes Denken: beginnt mit Blockierung der praktischen Hdl. (sekundärer Erfahrungsbereich)
Es kann im primären Bereich reflexive Einschübe geben, sekundär ist die Erfahrung aber nur, wenn diese dominieren.
Kinder sind aktiv-passiv tätig: körperliche Erfahrung und sinnliche
Rückwirkung
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Nenne die wesentlichen Merkmale der zweiten Stufe des erziehenden Unterrichts!
Dewey / Forschendes Lernen
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Das Problem und das reflektierende Denken!
Das nun entstehende Problem ergibt sich unmittelbar aus der praktischen Tätigkeit in Stufe 1 und muss real sein.
In Stufe 1 hat das Kind interaktiv / kooperativ gearbeitet und mit der Sache eine kontinuierliche Handlungseinheit gebildet.
Das Problem / die Schwierigkeit behindert nun den Fortgang der prakt. Handlung.
Das handelnde Kind wird zum reflektierenden Kind, das nun versucht die reale Situation zum Gegenstand werden zu lassen.
Das nun entstehende Problem ergibt sich unmittelbar aus der praktischen Tätigkeit in Stufe 1 und muss real sein.
In Stufe 1 hat das Kind interaktiv / kooperativ gearbeitet und mit der Sache eine kontinuierliche Handlungseinheit gebildet.
Das Problem / die Schwierigkeit behindert nun den Fortgang der prakt. Handlung.
Das handelnde Kind wird zum reflektierenden Kind, das nun versucht die reale Situation zum Gegenstand werden zu lassen.
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Was sind die Kernaussagen der Stufe 3 des erziehenden Unterrichts?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Tatsachenmaterial entdecken und Informationen beschaffen!
Die Situation ist nun Gegenstand reflektierenden Denkens.
Die Kinder suchen nun eine Lösung, um die Handlungsblockade aufzulösen. (Hilfsmittel sind: Daten und Informationen aus Büchern und Medien oder aus dem Erfahrungsschatz Erwachsener)
Die Herkunft der Informationen ist nicht wichtig, es entsteht eine Möglichkeit zur Kommunikation.
Der Lehrer gibt dem Problem das rechte Maß, d.h. er sorgt dafür, dass das Problem nicht zu groß und nicht zu klein ist.
Die Situation ist nun Gegenstand reflektierenden Denkens.
Die Kinder suchen nun eine Lösung, um die Handlungsblockade aufzulösen. (Hilfsmittel sind: Daten und Informationen aus Büchern und Medien oder aus dem Erfahrungsschatz Erwachsener)
Die Herkunft der Informationen ist nicht wichtig, es entsteht eine Möglichkeit zur Kommunikation.
Der Lehrer gibt dem Problem das rechte Maß, d.h. er sorgt dafür, dass das Problem nicht zu groß und nicht zu klein ist.
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Welche Merkmale hat die Stufe 4 des erziehenden Unterrichts? Erläutere!
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die Hypothese oder die vermutete Lösung des Problems!
Es werden mehrere Hypothesen (unbewiesene Annahme) aufgrund der gesammelten Informationen aus Stufe 3 erstellt.
Sie bildet den vermutlichen Lösungsansatz zur Fortführung der Handlung.
Hypothesen sollen: - Bezug zur Realität haben
- im ausführlichen Kommunikationsprozess
entworfen werden
Wichtig: Die Hypothese kann nicht einfach von den gesammelten
Informationen abstrahiert werden, ein kreativer Einfall ist
nötig, um die Lösung zu entdecken.
Es werden mehrere Hypothesen (unbewiesene Annahme) aufgrund der gesammelten Informationen aus Stufe 3 erstellt.
Sie bildet den vermutlichen Lösungsansatz zur Fortführung der Handlung.
Hypothesen sollen: - Bezug zur Realität haben
- im ausführlichen Kommunikationsprozess
entworfen werden
Wichtig: Die Hypothese kann nicht einfach von den gesammelten
Informationen abstrahiert werden, ein kreativer Einfall ist
nötig, um die Lösung zu entdecken.
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Was kennzeichnet die Stufe 5 des erziehenden Unterrichts?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln!
Hypothesen zeigen sich: - in Kommunikationsprozessen
- in prakt. Interaktionsprozessen
Sie sind Handlungspläne, die in Kommunikationsprozessen weitergegeben werden.
Folgerung: soziale Kommunikation + prakt. Interaktion
= kommunikativ Interaktionspädagogik
Hypothesen sind Formen sekundärer Erfahrung, die sich im Kontext primärer Erfahrungen bewähren oder aber scheitern.
Bewährt sich eine Hypothese, wird sie vorläufig angenommen, scheitert sie, wird eine neue erstellt. Stichwort: Gebrauchswert
Hypothesen zeigen sich: - in Kommunikationsprozessen
- in prakt. Interaktionsprozessen
Sie sind Handlungspläne, die in Kommunikationsprozessen weitergegeben werden.
Folgerung: soziale Kommunikation + prakt. Interaktion
= kommunikativ Interaktionspädagogik
Hypothesen sind Formen sekundärer Erfahrung, die sich im Kontext primärer Erfahrungen bewähren oder aber scheitern.
Bewährt sich eine Hypothese, wird sie vorläufig angenommen, scheitert sie, wird eine neue erstellt. Stichwort: Gebrauchswert
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Was ist der Gebrauchswert?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Gebrauchswert = zentraler Begriff des Pragmatismus
Nicht nur Hypothesen, sondern auch ein Gedicht, eine Idee oder ein Stück Grundlagenforschung sind Gestalten sekundärer Erfahrung.
Sie müssen zumindest langfristig ihren Gebrauchswert nachweisen.
Der Begriff "Gebrauchswert" kommt der sekundären Erfahrung nur dann zu, wenn sich sich im praktischen Leben bewährt, bzw.
unser Leben reicher, lebenswerter, sinnvoller, aufgeklärter und zusätzlich ein wenig glücklicher macht.
Darin liegt für Dewey der Sinn von Wissenschaft!!
Nicht nur Hypothesen, sondern auch ein Gedicht, eine Idee oder ein Stück Grundlagenforschung sind Gestalten sekundärer Erfahrung.
Sie müssen zumindest langfristig ihren Gebrauchswert nachweisen.
Der Begriff "Gebrauchswert" kommt der sekundären Erfahrung nur dann zu, wenn sich sich im praktischen Leben bewährt, bzw.
unser Leben reicher, lebenswerter, sinnvoller, aufgeklärter und zusätzlich ein wenig glücklicher macht.
Darin liegt für Dewey der Sinn von Wissenschaft!!
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Warum ist die Formel "learning by doing" eine unzureichende Beschreibung für Deweys kommunikative Interaktionspädagogik?
Dewey / Forschendes Lernen
Dewey / Forschendes Lernen
Im Theorie-Praxis-Gefüge sind folgende Komponenten beide unverzichtbar und werden im erziehenden Unterricht zu einer Einheit verbunden:
- praxisorientierte Interaktion
- theorieorientierte Kommunikation
Die primäre Erfahrung (gewonnen durch prakt. Handeln) bildet im erziehenden Unterricht zwar die Grundlage, muss aber durch sekundäre Erfahrung ergänzt werden. Erst durch Reflexion wird die primäre Erfahrung erzieherisch bedeutsam.
Erziehung und Unterricht werden durch die Verbindung primärer und sekundärer Erfahrungen, sowie durch die soziale Dimension, zusammengehalten.
=========
Der Ausdruck "learning-by-doing" impliziert nur die praxisorientierte Interaktion, die theorieorientierte Kommunikation kommt darin nicht zum Ausdruck. Basis für Deweys Theorie ist aber gerade das Zusammengehören, die Verbindung von Praxis und Theorie, von praxisorientierter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation.
- praxisorientierte Interaktion
- theorieorientierte Kommunikation
Die primäre Erfahrung (gewonnen durch prakt. Handeln) bildet im erziehenden Unterricht zwar die Grundlage, muss aber durch sekundäre Erfahrung ergänzt werden. Erst durch Reflexion wird die primäre Erfahrung erzieherisch bedeutsam.
Erziehung und Unterricht werden durch die Verbindung primärer und sekundärer Erfahrungen, sowie durch die soziale Dimension, zusammengehalten.
=========
Der Ausdruck "learning-by-doing" impliziert nur die praxisorientierte Interaktion, die theorieorientierte Kommunikation kommt darin nicht zum Ausdruck. Basis für Deweys Theorie ist aber gerade das Zusammengehören, die Verbindung von Praxis und Theorie, von praxisorientierter Interaktion und theorieorientierter Kommunikation.
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John Dewey - Zentrale Aussagen 2
Schwerpunkt
Dewey / Zentrale Aussagen
Schwerpunkt
Dewey / Zentrale Aussagen
- Kommunikationsprozesse = sprachliche und soziale Prozesse
- Kommunikation setzt Interaktion voraus und nimmt gleichzeitig
eine Leitungsfunktion ein
- Kommunikation setzt Interaktion voraus und nimmt gleichzeitig
eine Leitungsfunktion ein
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John Dewey - Zentrale Aussagen 3
Kommunikation
Dewey / Zentrale Aussagen
Kommunikation
Dewey / Zentrale Aussagen
- Voraussetzung für logisches Denken und für die Prozesse
forschenden Lernens
forschenden Lernens
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John Dewey - Zentrale Aussagen 5
Interaktion
Dewey / Zentrale Aussagen
Interaktion
Dewey / Zentrale Aussagen
- praktische, sachbezogene oder soziale Handlungen
- Grundlage für Kommunikation
- Probleme müssen von Organisationsformen des gesellschaftlichen
Lebens gelöst werden (z.B. Staat oder Schule )
- Grundlage für Kommunikation
- Probleme müssen von Organisationsformen des gesellschaftlichen
Lebens gelöst werden (z.B. Staat oder Schule )
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John Dewey - Zentrale Aussagen 6
Resultat von Interaktionen: Erfahrungen
Dewey / Zentrale Aussagen
Resultat von Interaktionen: Erfahrungen
Dewey / Zentrale Aussagen
primäre Erfahrungen folgen aus praktischem Handeln
bilden
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
Resultate sind
sekundäre Erfahrungen (Theoriewissen)
bilden
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
Resultate sind
sekundäre Erfahrungen (Theoriewissen)
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John Dewey - Zentrale Aussagen 7
Deweys pädagogische Theorie
Dewey / Zentrale Aussagen
Deweys pädagogische Theorie
Dewey / Zentrale Aussagen
Sachbezogenes Handeln
+ Soziales Handeln
+ Kommunikative Verständigung
= interaktive Kommunikationspädagogik
+ Soziales Handeln
+ Kommunikative Verständigung
= interaktive Kommunikationspädagogik
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John Dewey - Zentrale Aussagen 8
Forschendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
6 Punkte
Forschendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
6 Punkte
- Interaktion und Kommunikation
- aktiv-passiver Prozess
- beide Seiten des Lernens müssen ausbalanciert sein
- lernen geht immer vom Lernenden aus
- Eigenaktivität
- Selbstverantwortung für gelingende soziale Lernprozesse
- aktiv-passiver Prozess
- beide Seiten des Lernens müssen ausbalanciert sein
- lernen geht immer vom Lernenden aus
- Eigenaktivität
- Selbstverantwortung für gelingende soziale Lernprozesse
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John Dewey - Zentrale Aussagen 9
Erziehendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
Erziehendes Lernen
Dewey / Zentrale Aussagen
- synonymer Begriffsgebrauch
- praxisorientierte Interaktion und theorieorientierte Kommunikation
werden zu einer Einheit
- Theorie-Praxis-Gefüge
- beide Elemente sind unverzichtbar
Achtung: Beschränkung auf die simple Formel „learning bei doing“ ist unzulässig!
- praxisorientierte Interaktion und theorieorientierte Kommunikation
werden zu einer Einheit
- Theorie-Praxis-Gefüge
- beide Elemente sind unverzichtbar
Achtung: Beschränkung auf die simple Formel „learning bei doing“ ist unzulässig!
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 2
Nenne die drei wichtigsten Bezugspunkte von Deweys Ansatz!
Dewey / Lernkontrolle
Nenne die drei wichtigsten Bezugspunkte von Deweys Ansatz!
Dewey / Lernkontrolle
sachbezogenes und soziales Handeln
kommunikative Verständigung
Folgerung: kommunikative Interaktionspädagogik
kommunikative Verständigung
Folgerung: kommunikative Interaktionspädagogik
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 3
Wie definiert Dewey den Begriff der primären Erfahrung?
Dewey / Lernkontrolle
Wie definiert Dewey den Begriff der primären Erfahrung?
Dewey / Lernkontrolle
Primäre Erfahrungen sind: Folgen des praktischen Handelns!
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
Fundament für Kommunikations- und Reflexionsprozesse
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 4
Wie definiert Dewey den Begriff der sekundären Erfahrung?
Dewey/Lernkontrolle
Wie definiert Dewey den Begriff der sekundären Erfahrung?
Dewey/Lernkontrolle
Die sekundäre Erfahrung basiert auf den Reflexionsprozessen der primären Erfahrungen.
Dieses Theoriewissen der sek. Erfahrung muss sich aber wiederum in der Praxis bewähren.
Dieses Theoriewissen der sek. Erfahrung muss sich aber wiederum in der Praxis bewähren.
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 5
Welche Formen des forschenden Lernens können unterschieden werden?
Dewey / Lernkontrolle
Welche Formen des forschenden Lernens können unterschieden werden?
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Kommunikation
Interaktion
Interaktion
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 6
Nenne die fünf Stufen des erziehenden Unterrichts!
Dewey / Lernkontrolle
Nenne die fünf Stufen des erziehenden Unterrichts!
Dewey / Lernkontrolle
1. praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vorgeschlagene Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
2. das Problem und das reflektierende Denken
3. Tatsachen-Material entdecken und Informationen beschaffen
4. die Hypothese oder die vorgeschlagene Lösung des Problems
5. die Erprobung und die Überprüfung durch praktisches Handeln
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John Dewey - Lernkontrolle Frage 7
Was bedeutet nach Dewey "Forschendes Lernen"?
Dewey / Lernkontrolle
Was bedeutet nach Dewey "Forschendes Lernen"?
Dewey / Lernkontrolle
aktiv - passiver Prozess
steht in Bezug zum entdeckenden Lernen, problemorientierten Lernen und Projekt-Lernen
im Mittelpunkt steht die soziale Dimension des Lernens
steht in Bezug zum entdeckenden Lernen, problemorientierten Lernen und Projekt-Lernen
im Mittelpunkt steht die soziale Dimension des Lernens
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Kegan ...Wer ist er und welche zwei Leitgedanken hat er?
KEGAN (Entwicklungspsychologe, klinischer Psychologe) veröffentlichte 1986
seine Darstellung „Entwicklungsstufen des Selbst. Fortschritte und Krisen im menschlichen Leben“
Als Fundament dienten die Entwicklungstheorien von
z.B. PIAGET,
BALDWIN,
KOHLBERG,
PARSONS.
KEGAN bevorzugte eine ganzheitliche Betrachtungsweise
unter folgenden Leitgedanken:
1. Konstruktivismus
2. Entwicklung
seine Darstellung „Entwicklungsstufen des Selbst. Fortschritte und Krisen im menschlichen Leben“
Als Fundament dienten die Entwicklungstheorien von
z.B. PIAGET,
BALDWIN,
KOHLBERG,
PARSONS.
KEGAN bevorzugte eine ganzheitliche Betrachtungsweise
unter folgenden Leitgedanken:
1. Konstruktivismus
2. Entwicklung
Kegan beschreibt..., knüpft mit...an....
die verschiedenen Entwicklungsphasen des menschlichen Lebens und knüpft mit seiner Erläuterung über die Entwicklung des Denkens (kognitiv-theoretisch) an Jean Piaget und mit der Ausbildung des moralischen Bewusstseins (moralisch-praktische Aspekte) an Lawrence Kohlberg an.
Zwei zentrale Entwicklungstendenzen (Rückgriff auf William Perry)
1. das verlangen, unabhängig zu sein
2. das Bedürfnis mit anderen verbunden zu sein
=> daraus entstehende Konflikte sind natürlich unlösbar. Bestenfalls pendelt sich ein je erneut fragiles Gleichgewicht ein.
Differenzierungen und Integration lösen sich immer wieder in ihrer Bedeutung ab.
(Spirale der Gleichgewichtsstufen)
2. das Bedürfnis mit anderen verbunden zu sein
=> daraus entstehende Konflikte sind natürlich unlösbar. Bestenfalls pendelt sich ein je erneut fragiles Gleichgewicht ein.
Differenzierungen und Integration lösen sich immer wieder in ihrer Bedeutung ab.
(Spirale der Gleichgewichtsstufen)
Kegans zwei Leitgedanken
1.Konstruktivismus
= Entwicklung als ein konstruktiver Prozess,
der sowohl intellektuelle als auch affektive Komponenten enthält,
an dem das Individuum selbst beteiligt ist
der Mensch als „meaning- making animal“
Realität wird selbst gestaltet, nicht nur vorgefunden
2.Entwicklung
= organische Systeme entwickeln sich in gesetzmäßig wechselnden,
qualitativ unterschiedlichen Phasen der Stabilität und Veränderung
zentrale Entwicklungsphasen, die für alle Menschen gelten
1. Das Verlangen, unabhängig zu sein
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar, sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
++
= Entwicklung als ein konstruktiver Prozess,
der sowohl intellektuelle als auch affektive Komponenten enthält,
an dem das Individuum selbst beteiligt ist
der Mensch als „meaning- making animal“
Realität wird selbst gestaltet, nicht nur vorgefunden
2.Entwicklung
= organische Systeme entwickeln sich in gesetzmäßig wechselnden,
qualitativ unterschiedlichen Phasen der Stabilität und Veränderung
zentrale Entwicklungsphasen, die für alle Menschen gelten
1. Das Verlangen, unabhängig zu sein
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar, sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
++
Zentrale Entwicklungsphasen nach KEGAN, die für alle Menschen gelten
1. Das Verlangen, unabhängig zu sein
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar,
sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
2. Das Bedürfnis, mit anderen verbunden zu sein
Differenzierung und Integration befinden sich in einem wechselseitigen Prozess.
Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht auflösbar,
sondern pendeln sich als eine Art „fragiles Gleichgewicht“ ein.
Stufenfolge der menschlichen Entwicklung (Kegan)
Nullstadium Die Phase der Einverleibung ( Säugling)(Mitte)
keine Abgrenzung zwischen sich und der Umwelt
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht (ca.1-6J.)(Zugehörigkeit)
das Kind „ist“ nicht länger seine Reflexe, es „hat“ sie
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht ( ca. 6-12J.)(Unabhängigkeit)
das Kind kann nun seine Impulse kontrollieren- es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen- das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht ( ca.12-18J.)(Zugehörigkeit)
das Kind/der Jgdl. „ist“ nicht länger seine Bedürfnisse, es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und bei anderen erkannt und anerkannt
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht (Rentenalter?)(Zugehörigkeit)
als Ziel der Entwicklung, wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen, eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
keine Abgrenzung zwischen sich und der Umwelt
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht (ca.1-6J.)(Zugehörigkeit)
das Kind „ist“ nicht länger seine Reflexe, es „hat“ sie
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht ( ca. 6-12J.)(Unabhängigkeit)
das Kind kann nun seine Impulse kontrollieren- es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen- das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht ( ca.12-18J.)(Zugehörigkeit)
das Kind/der Jgdl. „ist“ nicht länger seine Bedürfnisse, es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und bei anderen erkannt und anerkannt
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht (Rentenalter?)(Zugehörigkeit)
als Ziel der Entwicklung, wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen, eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
KEGAN:
Nullstadium Die Phase der Einverleibung ( Säugling)(Mitte)
Nullstadium Die Phase der Einverleibung ( Säugling)(Mitte)
keine Abgrenzung zwischen sich und der Umwelt
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
empfindet sich als Weltmitte
Freud: orale Phase
Piaget: Assimilation
Baldwin: adualistischer Zustand
Steuerung des Organismus über Reflexe
Selbst und Nicht- Selbst noch nicht geschieden
empfindet sich als Weltmitte
Freud: orale Phase
Piaget: Assimilation
Baldwin: adualistischer Zustand
Stufe 1: Das impulsive Gleichgewicht (ca.1-6J.)(Zugehörigkeit)
das Kind „ist“ nicht länger seine Reflexe, es „hat“ sie
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
widersprüchliche Gefühle und Impulse können nicht zeitgleich bearbeitet werden - das Kind ist beherrscht von seinen Impulsen
aufkommende Impulse,
widersprüchliche Gefühle
primäre Selbstbezogenheit,
Egozentrismus einerseits,
aber
starkes Bedürfnis nach fürsorglicher Umgebung,
Eingebettetsein in soziales Umfeld,
Vertrauens- und Bezugspersonen
widersprüchliche Gefühle und Impulse können nicht zeitgleich bearbeitet werden - das Kind ist beherrscht von seinen Impulsen
Stufe 2: Das souveräne Gleichgewicht ( ca. 6-12J.)(Unabhängigkeit)
das Kind kann nun seine Impulse kontrollieren-
es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen-
das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
das Kind wird von seinen Bedürfnissen beherrscht
es „ist“ nicht länger seine Impulse, es „hat“ sie
Entwicklung von Selbstbild und Rollenbildern
Entwicklung von Bedürfnissen-
das Kind „ist“ seine Bedürfnisse
Streben nach Unabhängigkeit, Abkapselung
das Kind wird von seinen Bedürfnissen beherrscht
Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht ( ca.12-18J.)(Zugehörigkeit)
das Kind/der Jgdl. „ist“ nicht länger seine Bedürfnisse,
es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und
bei anderen erkannt und anerkannt, können diskutiert werden.
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Wahrnehmungen und Gefühle werden mit anderen geteilt
Stärke des Selbst liegt nun in der Fähigkeit
zum Umgang mit anderen
Das Kind ist von Normen und Werten beherrscht
es „hat“ sie
Bedürfnisse werden bei sich selbst und
bei anderen erkannt und anerkannt, können diskutiert werden.
Erwerb sozialer Kompetenzen
Definition des Selbstbilds stark abhängig von der Bezugsgruppe
Es „ist“ seine Beziehungen
Wahrnehmungen und Gefühle werden mit anderen geteilt
Stärke des Selbst liegt nun in der Fähigkeit
zum Umgang mit anderen
Das Kind ist von Normen und Werten beherrscht
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht (ca. 18 +)(Unabhängigkeit)
Identität wird durch Beteiligung an den Interaktionen mit Institutionen gewonnen.
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
der Jugendliche ist beherrscht vom Streben nach Profil und Unabhängigkeit
Identität wird durch Beteiligung an den Interaktionen mit Institutionen gewonnen.
der Mensch „ist“ nicht länger seine Beziehungen, er „hat“ sie
Ablösung aus bestehenden Bindungen
Bildung einer eigenständigen Identität
Interaktion mit Institutionen
Aufbau einer eigenständigen Lebensführung
der Jugendliche ist beherrscht vom Streben nach Profil und Unabhängigkeit
Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht (Rentenalter?)(Zugehörigkeit)
als Ziel der Entwicklung,
wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen,
eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
Lösen aus der Ich-Bezogenheit, sich lösen vom Beherrschtsein
wird aber in der Realität nur selten erreicht
Transformation des Menschen,
eventuell vergleichbar mit „Lebensweisheit“
Kompetenz des reflexiven Umgangs mit sich selbst,
seinem vergangenen und gegenwärtigem Leben
Lösen aus der Ich-Bezogenheit, sich lösen vom Beherrschtsein
Kegan: Stufenfolge der Entwicklung: Fazit
Der Entwicklungsprozess ist für das Individuum zwar zunächst leidvoll (Verluste des Selbst, Trennungen);
diese Schmerzen können in aller Regel aber überwunden werden, wenn ausreichend menschliche Unterstützung vorhanden ist
(Familie, Freunde).
Wenn nicht, ist es eventuell durch eine Therapie möglich,
dieses auszugleichen.
Habermas geb...Grundgedanken
geboren 1929
Beruf: Kommunikationswissenschaftler
Grundgedanken:
geht der Frage nach, ob sich eine Gesellschaftstheorie sprachtheoretisch begründen lässt. Er möchte eine Kommunikationstheorie der Gesellschaft konzipieren, der es gelingt, Systemtheorie und lebensweltliche Handlungstheorie so zusammen zu führen, dass ein Begriff der modernen komplexen Gesellschaft resultiert.
Kommunikative Handlungen könnten Gewalt als Konfliktlösung ablösen,
wenn Macht und Geld durch den Modus vernünftiger Einigung der Bürger ersetzt werden könnte.
Es ist die Sprache, die als Verständigungsmittel soziale Interaktion erst ermöglicht.
Beruf: Kommunikationswissenschaftler
Grundgedanken:
geht der Frage nach, ob sich eine Gesellschaftstheorie sprachtheoretisch begründen lässt. Er möchte eine Kommunikationstheorie der Gesellschaft konzipieren, der es gelingt, Systemtheorie und lebensweltliche Handlungstheorie so zusammen zu führen, dass ein Begriff der modernen komplexen Gesellschaft resultiert.
Kommunikative Handlungen könnten Gewalt als Konfliktlösung ablösen,
wenn Macht und Geld durch den Modus vernünftiger Einigung der Bürger ersetzt werden könnte.
Es ist die Sprache, die als Verständigungsmittel soziale Interaktion erst ermöglicht.
Habermas sieht folgende Gefahr:
Grundproblem der Gesellschaft ist die sich immer mehr ausweitende Bürokratie, die die Lebenswelt durchdringt.
Die Lebenswelt lebt von dem Verständigungspotenzial, das in das kommunikative Handeln eingebaut ist - die Subsysteme Wirtschaft und Staat werden von Geld und Macht beherrscht.
Die Lebenswelt lebt von dem Verständigungspotenzial, das in das kommunikative Handeln eingebaut ist - die Subsysteme Wirtschaft und Staat werden von Geld und Macht beherrscht.
Habermas "Kurzanleitung"
Habermas geht davon aus,
dass der Mensch ein Vorwissen der Regeln,
bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen besitzt.
Daher muss es Aufgaben einer Gesellschaftstheorie sein,
dieses Regelwissen zu rekonstruieren.
Zur Erforschung dieses Regelwissens verwendet Habermas die von Austin und Searle entwickelte Theorie der Sprechakte,
die er gesellschaftstheoretisch umdeutet.
Der zentrale Gegenstand seiner Gesellschaftstheorie ist der Begriff „Handeln“,
dass der Mensch ein Vorwissen der Regeln,
bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen besitzt.
Daher muss es Aufgaben einer Gesellschaftstheorie sein,
dieses Regelwissen zu rekonstruieren.
Zur Erforschung dieses Regelwissens verwendet Habermas die von Austin und Searle entwickelte Theorie der Sprechakte,
die er gesellschaftstheoretisch umdeutet.
Der zentrale Gegenstand seiner Gesellschaftstheorie ist der Begriff „Handeln“,
Habermas
Sprechhandlungen und Weltbezüge
die vier Sprechhandlungstypen
Sprechhandlungen und Weltbezüge
die vier Sprechhandlungstypen
Menschliche Sprache dient der Koordination menschlicher Handlungen
•sprachliche Äußerungen nehmen die Form von Handlungen an „Sprechhandlungen“
•Habermas unterscheidet 4 Typen
•Weltbezüge: Bezüge zwischen den Sprechhandlungstypen und „Weltausschnitten“ (d.h. unterschiedlich strukturierte Regionen der Erfahrung)
Zunächst übernimmt Habermas von Searle
die konstativen und expressiven Sprechakte und
fügt diesen die regulativen Sprechhandlungen hinzu.
Die vierte Sprechhandlung,
die kommunikative Sprechhandlung,
lässt keinen klaren Weltbezug zu,
da sie sich auf die in den Sprechakten verwendete Sprache selbst bezieht.
•sprachliche Äußerungen nehmen die Form von Handlungen an „Sprechhandlungen“
•Habermas unterscheidet 4 Typen
•Weltbezüge: Bezüge zwischen den Sprechhandlungstypen und „Weltausschnitten“ (d.h. unterschiedlich strukturierte Regionen der Erfahrung)
Zunächst übernimmt Habermas von Searle
die konstativen und expressiven Sprechakte und
fügt diesen die regulativen Sprechhandlungen hinzu.
Die vierte Sprechhandlung,
die kommunikative Sprechhandlung,
lässt keinen klaren Weltbezug zu,
da sie sich auf die in den Sprechakten verwendete Sprache selbst bezieht.
Detail Übersicht der vier Sprechhandlungstypen
konstative Sprechhandlungen:
konstative Sprechhandlungen:
sind elementare Aussagesätze
dienen der Darstellung eines Sachverhalts (der objektiven oder gegenständlichen Welt)
(beschreiben,
berichten,
erklären,
voraussagen)
Möglichkeit einer sozialen Beziehung
Weltbezüge: objektiv (Region der äußeren Erfahrung)
Geltungsanspruch: Wahrheit
dienen der Darstellung eines Sachverhalts (der objektiven oder gegenständlichen Welt)
(beschreiben,
berichten,
erklären,
voraussagen)
Möglichkeit einer sozialen Beziehung
Weltbezüge: objektiv (Region der äußeren Erfahrung)
Geltungsanspruch: Wahrheit
Habermas: expressive Sprechhandlungen:
sind elementare Erlebnissätze (1. Ps. Präsenz)
beziehen sich auf Intentionen und Einstellungen
(wünschen,
hoffen,
eingestehen)
Möglichkeit auf die eigenen Innere Welt zu verweisen
Weltbezüge: subjektiv (Region der inneren Natur des Menschen)
Geltungsanspruch: Wahrhaftigkeit/Aufrichtigkeit
beziehen sich auf Intentionen und Einstellungen
(wünschen,
hoffen,
eingestehen)
Möglichkeit auf die eigenen Innere Welt zu verweisen
Weltbezüge: subjektiv (Region der inneren Natur des Menschen)
Geltungsanspruch: Wahrhaftigkeit/Aufrichtigkeit
Habermas:
regulative Sprechhandlungen:
regulative Sprechhandlungen:
sind elementare Aufforderungs oder Absichtssätze
beziehen sich auf soziale Normen und Institutionen
(entschuldigen,
befehlen,
warnen,
versprechen)
Möglichkeit, eine soziale Beziehung aufzunehmen
Weltbezüge: sozial (Region der Gesellschaft)
Geltungsanspruch: Richtigkeit++
beziehen sich auf soziale Normen und Institutionen
(entschuldigen,
befehlen,
warnen,
versprechen)
Möglichkeit, eine soziale Beziehung aufzunehmen
Weltbezüge: sozial (Region der Gesellschaft)
Geltungsanspruch: Richtigkeit++
Habermas:
Kurzübersicht der vier Sprechhandlungen:
Sprechhandlungstyp: Weltbezüge
8 pkt
Kurzübersicht der vier Sprechhandlungen:
Sprechhandlungstyp: Weltbezüge
8 pkt
konstative Sprechhandlungen : objektive Welt
Da gibt es Kaffee (Wahrheitsanspruch)
Expressive Sprechhandlungen: subjektive Welt
Mir schmeckt der Kaffee (Wahrhaftigkeitsanspruch)
Regulative Sprechhandlungen: soziale Welt
Lass uns einen Kaffee trinken (Richtigkeitsanspruch)
Kommunikative Sprechhandlungen: Reflexiver Bezug auf alle Sprechhandlungstypen
Wieso willst du hier mit mir einen Kaffee trinken?
Da gibt es Kaffee (Wahrheitsanspruch)
Expressive Sprechhandlungen: subjektive Welt
Mir schmeckt der Kaffee (Wahrhaftigkeitsanspruch)
Regulative Sprechhandlungen: soziale Welt
Lass uns einen Kaffee trinken (Richtigkeitsanspruch)
Kommunikative Sprechhandlungen: Reflexiver Bezug auf alle Sprechhandlungstypen
Wieso willst du hier mit mir einen Kaffee trinken?
Unterschied "kommunikatives Handeln - Diskurs"
Habermas spricht solange vom kommunikativen Handeln, wie die "Geltungsansprüche nicht explizit thematisiert werden.
Beginnt aber das kommunikative Einverständnis zwischen zwei Akteuren zu bröckeln und einer glaubt z.B., dass der andere nicht die Wahrheit sagt wird in einen Diskurs gewechselt.
Beginnt aber das kommunikative Einverständnis zwischen zwei Akteuren zu bröckeln und einer glaubt z.B., dass der andere nicht die Wahrheit sagt wird in einen Diskurs gewechselt.
Kommunikatives Handeln
kommunikatives Handeln:„Die Interaktion von mindestens 2 sprach-und handlungsfähigen Subjekten, die eine interpersonale Beziehung eingehen“
•umfasst alle vier Sprechhandlungstypen
•Nutzen: Ziele können miteinander und aufeinander abgestimmt werden
kommunikatives Handeln vollzieht sich in drei Klassen:
•verbale Äußerungen
•nicht-verbale Äußerungen (Interaktionen, Handlungen)
•leibgebundene Äußerungen (Mimik, Gestik, Körpersprache)
•verbale Äußerungen sind mit Handlungen (nicht-verbale Äußerungen)und Gesten (leibgebundene Äußerungen)eng verbunden
IST verständigungsorientiertes Handeln
•umfasst alle vier Sprechhandlungstypen
•Nutzen: Ziele können miteinander und aufeinander abgestimmt werden
kommunikatives Handeln vollzieht sich in drei Klassen:
•verbale Äußerungen
•nicht-verbale Äußerungen (Interaktionen, Handlungen)
•leibgebundene Äußerungen (Mimik, Gestik, Körpersprache)
•verbale Äußerungen sind mit Handlungen (nicht-verbale Äußerungen)und Gesten (leibgebundene Äußerungen)eng verbunden
IST verständigungsorientiertes Handeln
Habermas:
Lebenswelt
Lebenswelt
Kommunikative Handlungen von Gesprächspartner
(hier 2 Akteure: EGO und ALTER)
vermitteln in gewisser Weise zwischen
der Lebenswelt und der Welt.
Im Rücken (a tergo) von Ego und Alter liegt die Lebenswelt
mit kulturellen und sprachlichen Voraussetzugen,
z.B. Gemeinsame Muttersprache und
bestimmte kulturell vermittelte Grundübereinstimmungen (=Kontextbildender Hintergrund).
Habermas' Lebenswelt-Begriff ist komplex. Er unterscheidet
· die materielle Grundlage der Lebenswelt (unbelebte und belebte Natur und vom
Menschen gestaltete Umwelt),
· die symbolischen Komponenten der Lebenswelt, die durch die Teilnahme der Menschen
am "Netz kommunikativer Alltagspraxis" erhalten und von Generation zu Generation
weitergegeben werden.
Diese symbolischen Komponenten sind
1. Kultur: unser gesellschaftlicher Wissensvorrat an Deutungsmustern (im Sinne von
Schütz) - als symbolische Grundlage jeder Verständigung
2. Gesellschaft: das "soziale Band", d.h. die konkreten sozialen Beziehungen, Solidaritäten
und Einbindungen des einzelnen
3. Persönlichkeit: die durch Sozialisation entwickelte kommunikative Kompetenz des
einzelnen
(hier 2 Akteure: EGO und ALTER)
vermitteln in gewisser Weise zwischen
der Lebenswelt und der Welt.
Im Rücken (a tergo) von Ego und Alter liegt die Lebenswelt
mit kulturellen und sprachlichen Voraussetzugen,
z.B. Gemeinsame Muttersprache und
bestimmte kulturell vermittelte Grundübereinstimmungen (=Kontextbildender Hintergrund).
Habermas' Lebenswelt-Begriff ist komplex. Er unterscheidet
· die materielle Grundlage der Lebenswelt (unbelebte und belebte Natur und vom
Menschen gestaltete Umwelt),
· die symbolischen Komponenten der Lebenswelt, die durch die Teilnahme der Menschen
am "Netz kommunikativer Alltagspraxis" erhalten und von Generation zu Generation
weitergegeben werden.
Diese symbolischen Komponenten sind
1. Kultur: unser gesellschaftlicher Wissensvorrat an Deutungsmustern (im Sinne von
Schütz) - als symbolische Grundlage jeder Verständigung
2. Gesellschaft: das "soziale Band", d.h. die konkreten sozialen Beziehungen, Solidaritäten
und Einbindungen des einzelnen
3. Persönlichkeit: die durch Sozialisation entwickelte kommunikative Kompetenz des
einzelnen
System:
Habermas bemerkt, dass sich die Subsysteme ... 3,4,3 Pkt
...sich die Subsysteme
Rechtssprechung,
Wirtschaft und
Politik
immer mehr verselbstständigen,
ihre eigenen Gesetzmässigkeiten entwickeln und
sich immer deutlicher
aus dem Kontext der Lebenswelt ausdifferenzieren.
Es entstehen formale Handlungsbereiche,
die nicht mehr über den Mechanismus der Verständigung integriert werden.
Rechtssprechung,
Wirtschaft und
Politik
immer mehr verselbstständigen,
ihre eigenen Gesetzmässigkeiten entwickeln und
sich immer deutlicher
aus dem Kontext der Lebenswelt ausdifferenzieren.
Es entstehen formale Handlungsbereiche,
die nicht mehr über den Mechanismus der Verständigung integriert werden.
Habermas: System:
Das Herauslösen und Verselbstständigen der Subsysteme ...5 pkt
Das Herauslösen und Verselbstständigen der Subsysteme ...5 pkt
Wirtschaft,
Staat und
Politik
aus dem Horizont der Lebenswelt,
bringt für die gesellschaftliche Entwicklung Vor- und Nachteile mit sich:
Vorteile für die Gesellschaft:
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
Dennoch betrachtet Habermas die gesellschaftliche Entwicklung eher optimistisch
Staat und
Politik
aus dem Horizont der Lebenswelt,
bringt für die gesellschaftliche Entwicklung Vor- und Nachteile mit sich:
Vorteile für die Gesellschaft:
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
Dennoch betrachtet Habermas die gesellschaftliche Entwicklung eher optimistisch
Habermas: Verselbstständigung von Subsystemen: Vor und Nachteile für die Gesellschaft 3,1+4+4 pkt
Vorteile für die Gesellschaft:
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse:
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
zweckrationales Handeln
zielorientiertes Handeln
an festgelegten Normen orientiertes Handeln
Nachteile für die Gesellschaft:
Lebenswelt könnte sich zum Teil auflösen
Verständigungsprozesse über:
die Wahrheit von Aussagen
die Angemessenheit von sozialem Handeln
die Authentizität expressiven Handeln
können an Kraft verlieren.
Einflussbusse:
traditioneller Formen menschlicher Face-to-Face-Kommunikation
menschliche Solidarität
Habermas: Geltungsansprüche:
5 pkt
5 pkt
+Mit jeder Durchführung von Sprechhandlungen werden Geltungsansprüche verbunden.
Ihre Erfüllung muss im kommunikativen Handeln von den Sprechern unterstellt werden,
das heisst jeder SprecherIn macht mit einer Sprechhandlung,
egal ob diese implizit oder explizit ist,
drei universale Geltungsansprüche geltend:++
Ihre Erfüllung muss im kommunikativen Handeln von den Sprechern unterstellt werden,
das heisst jeder SprecherIn macht mit einer Sprechhandlung,
egal ob diese implizit oder explizit ist,
drei universale Geltungsansprüche geltend:++
Geltungsansprüche -Übersicht:
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
•Geltungsansprüche -Übersicht:
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
Konstative Sprechhandlungen
Objektive Welt
Wahrheits-anspruch
Regulative Sprechhandlungen
Soziale Welt
Richtigkeits-anspruch
Expressive Sprechhandlungen
Subjektive Welt
Wahrhaftigkeits-anspruch
Kommunikative Sprechhandlungen
reflexiver Bezug auf alle Sprech-handlungstypen
Verständlichkeit als allg. Voraussetzung hat Habermass früher alls vierten Geltungsanspruch benutzt, später nicht mehr
a.Sprechhandlung
b.Weltbezug
c.Geltungsanspruch
Konstative Sprechhandlungen
Objektive Welt
Wahrheits-anspruch
Regulative Sprechhandlungen
Soziale Welt
Richtigkeits-anspruch
Expressive Sprechhandlungen
Subjektive Welt
Wahrhaftigkeits-anspruch
Kommunikative Sprechhandlungen
reflexiver Bezug auf alle Sprech-handlungstypen
Verständlichkeit als allg. Voraussetzung hat Habermass früher alls vierten Geltungsanspruch benutzt, später nicht mehr
Habermas: 3 Universelle Geltungsansprüche 4,2,2 Pkt
Wahrheit:
Aussagen entsprechen der objektiven Welt:
bezüglich des propositionalen Gehalts der Sprechhandlungen wird Wahrheit unterstellt.
Aussagen entsprechen den Regeln und Normen der sozialen Welt:
Richtigkeitsanspruch - normativ angemessen:
Die Richtigkeit der Norm, die mit der Sprechhandlung erfüllt wird, muss anerkannt werden.
Wahrhaftigkeit:
Aussagen entsprechen den Gefühlen und Emotionen der subjektiven Welt:
Die Sprecher unterstellen sich gegenseitig Wahrhaftigkeit (Aufrichtigkeit)
FRÜHER MIT DRIN:
Verständlichkeit
die Voraussetzung der Verständlichkeit muss erfüllt sein,
damit kommunikatives Handeln überhaupt erst gelingen kann.
Aussagen entsprechen der objektiven Welt:
bezüglich des propositionalen Gehalts der Sprechhandlungen wird Wahrheit unterstellt.
Aussagen entsprechen den Regeln und Normen der sozialen Welt:
Richtigkeitsanspruch - normativ angemessen:
Die Richtigkeit der Norm, die mit der Sprechhandlung erfüllt wird, muss anerkannt werden.
Wahrhaftigkeit:
Aussagen entsprechen den Gefühlen und Emotionen der subjektiven Welt:
Die Sprecher unterstellen sich gegenseitig Wahrhaftigkeit (Aufrichtigkeit)
FRÜHER MIT DRIN:
Verständlichkeit
die Voraussetzung der Verständlichkeit muss erfüllt sein,
damit kommunikatives Handeln überhaupt erst gelingen kann.
Habermas: Geltungsansprüche: Beispiel:
Junge mit Messer im Kindergarten.
Erzieherin:
ich möchte, dass du nie wieder ein Messer mitbringst.
Geltungsansprüche:
wahre Aussage:
Junge hat das Messer tatsächlich mitgebracht
angemessene, richtige Aussage:
es ist nicht üblich,
Messer in den Kindergarten mitzubringen
(Anerkennung des normativen Hintergrunds)
wahrhaftige Aussage:
Erzieherin will wirklich,
dass der Junge nie wieder ein Messer mitbringt und sagt es nicht nur,
weil der Direktor daneben steht
(sie muss tatsächlich meinen, was sie sagt)
Erzieherin:
ich möchte, dass du nie wieder ein Messer mitbringst.
Geltungsansprüche:
wahre Aussage:
Junge hat das Messer tatsächlich mitgebracht
angemessene, richtige Aussage:
es ist nicht üblich,
Messer in den Kindergarten mitzubringen
(Anerkennung des normativen Hintergrunds)
wahrhaftige Aussage:
Erzieherin will wirklich,
dass der Junge nie wieder ein Messer mitbringt und sagt es nicht nur,
weil der Direktor daneben steht
(sie muss tatsächlich meinen, was sie sagt)
Habermas: Beispiel:
Wirksamkeit der Geltungsansprüche 1,3,4 pkt
[Nicht gewusst]
Wirksamkeit der Geltungsansprüche 1,3,4 pkt
[Nicht gewusst]
die Anspruchserhebung des Sprechers reicht nicht aus –
die übrigen Beteiligten müssen die Rechtmässigkeit anerkennen
Beispiel:
ich habe kein Messer mitgebracht
Wahrheitsanspruch infrage gestellt.
Ich darf aber ein Messer mitbringen,
Susanne hat es mir erlaubt.
Richtigkeitsanspruch infrage gestellt.
Das glaube ich dir nicht, das sagst du nur, weil der Direktor gerade neben dir steht.
Wahrhaftigkeitsanspruch infrage gestellt.
Geltungsansprüche können infrage gestellt werden
Möglichkeit: argumentative Prüfung der Geltungsansprüche
Ziel: gemeinsames Einverständnis herstellen
Habermas argumentative Prüfung der Geltungsansprüche: Diskurs
++
Habermas: Noch einmal in Kürze:
Kommunikatives Handeln,
Diskurs,
Verständigung,
2,3,2 Pkt
Kommunikatives Handeln,
Diskurs,
Verständigung,
2,3,2 Pkt
Kommunikatives Handeln
die erhobenen Geltungsansprüche werden von allen Beteiligten akzeptiert und
nicht infrage gestellt
Diskurs
wenn das kommunikative Einverständnis bröckelt –
wenn ein Beteiligter einen Geltungsanspruch anzweifelt,
kann der entsprechende Geltungsanspruch thematisiert werden.
Verständigung
Wechsel von der Ebene des kommunikativen Handelns zu Ebene des Diskurses
Ziel: diskursiv herbeigeführtes, begründetes Einverständnis
Habermas ideale Sprechsituation
++Ideale Sprechsituation
wenn Geltungsansprüche infrage gestellt werden und
somit überprüft werden müssen,
wechseln wir von der Ebene des kommunikativen Handelns hinüber zur Ebene des Diskurses.
Nun gilt nach Habermas nur noch der zwanglose Zwang des besseren Arguments.
Voraussetzung für eine gelungen Diskurs
Ideale Sprechsituation =
das bessere Argument kann sich ohne Einschränkung durchsetzen
Merkmale
Zurechnungsfähigkeit der Subjekte
(alle Subjekte verhalten sich in der idealen Sprechsituation rational)
symmetrische Verteilung der Kommunikationschancen
(alle Subjekte haben die Möglichkeit sich zu äussern)
Ziel:
Diskurs in uneingeschränkter und herrschaftsfreier Kommunikation –
Konsens= wahrer Konsens
wenn Geltungsansprüche infrage gestellt werden und
somit überprüft werden müssen,
wechseln wir von der Ebene des kommunikativen Handelns hinüber zur Ebene des Diskurses.
Nun gilt nach Habermas nur noch der zwanglose Zwang des besseren Arguments.
Voraussetzung für eine gelungen Diskurs
Ideale Sprechsituation =
das bessere Argument kann sich ohne Einschränkung durchsetzen
Merkmale
Zurechnungsfähigkeit der Subjekte
(alle Subjekte verhalten sich in der idealen Sprechsituation rational)
symmetrische Verteilung der Kommunikationschancen
(alle Subjekte haben die Möglichkeit sich zu äussern)
Ziel:
Diskurs in uneingeschränkter und herrschaftsfreier Kommunikation –
Konsens= wahrer Konsens
2.1.1 Die Stufen der moralischen Entwicklung.
nach Kohlberg
Präkonventionelle Ebene.
Stufe 1: An Strafe und Gehorsam orientiert.
Stufe 2: An instrumentellen Zwecken und
am Austausch orientiert-
Konventionelle Ebene.
Stufe 3: An interpersonellen Erwartungen, Beziehungen und an Konformität orientiert
Stufe 4: An der Erhaltung des sozialen Systems orientiert
Postkonventionelle Ebene.
Stufe 5: Am Sozialvertrag orientiert.
Stufe 6: An universellen ethischen Prinzipien orientiert.
Kohlberg überarbeitet seine Theorie ständig: Wann? Wie? Was und Woher? Was noch?
wann?:
Untersuchung: 1955 / 1956:
wie?
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
was und woher?
a) Idee für Interviews Interviews
aus der philosophischen, psychologischen Literatur;
b)die Dilemmata entwickelte er entweder selbst oder
griff auf literarische Vorlagen zurück
was noch?
)weiterer Erhebungsinstrumente:
a) Einschätzungen von Eltern und Lehrern,
b) Geschichten aus dem Thematic-Apperception-Test (TAT),
c) geschlechtsspezifische Einstellungsmuster,
d) kognitive Aufgaben sensu Piaget,
e) Aufgaben zur Rollenübernahme (role-taking);
f) ab 1969: metaethische Fragen,
1969: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
Untersuchung: 1955 / 1956:
wie?
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
was und woher?
a) Idee für Interviews Interviews
aus der philosophischen, psychologischen Literatur;
b)die Dilemmata entwickelte er entweder selbst oder
griff auf literarische Vorlagen zurück
was noch?
)weiterer Erhebungsinstrumente:
a) Einschätzungen von Eltern und Lehrern,
b) Geschichten aus dem Thematic-Apperception-Test (TAT),
c) geschlechtsspezifische Einstellungsmuster,
d) kognitive Aufgaben sensu Piaget,
e) Aufgaben zur Rollenübernahme (role-taking);
f) ab 1969: metaethische Fragen,
1969: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
Die Stufen der moralischen Entwicklung.
psychologischen Arbeiten KOHLBERGS: Wieso?
psychologischen Arbeiten KOHLBERGS: Wieso?
Stufenkonzept der Entwicklung des moralischen Urteils.
Dissertation im Jahr 1955 begonnen,
mehr als dreißig Jahre weitergetrieben.
wollte Studie PIAGETs "Das moralische Urteil beim Kinde" aus dem Jahr 1932 fortsetzen,
Hypothese überprüfen,
ob das moralische Urteil sich wirklich im Alter von etwa zwölf oder dreizehn Jahren
vom heteronomen zum autonomen Denken ausgebildet hat und damit abgeschlossen ist.
1955: Mai 1955: Konferenz in Paris zum Beitritt der Bundesrepublik zur NATO
Mai 1955: Konferenz in Warschau zur Gründung des „Warschauer Paktes
1932: Mahatma Gandhi im Hungerstreik Mahatma Gandhi wird festgenommen und tritt in den Hungerstreik.“
Interviews Wie?
wie?
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
a) Befragung von 72 (in der Mehrzahl weißen) Jungen,
in zwei Vororten Chicagos:
b) zur Vergleichbarkeit: zusätzlich 12 "delinquente" Jungen,
c) später: weitere zwölf Teilnehmer (auxiliary participants)
d) 10-16 jährige Jungen,
aus zwei Schichten (Arbeiter, Mittel)
e) Längsschnittstudie:
im Abstand von etwa vier Jahren befragt;
antworteten auf neun moralische Dilemmata.
Kohlberg Interviews: was noch?
weiterer Erhebungsinstrumente:
a) Einschätzungen von Eltern und Lehrern,
b) Geschichten aus dem Thematic-Apperception-Test (TAT),
c) geschlechtsspezifische Einstellungsmuster,
d) kognitive Aufgaben sensu Piaget,
e) Aufgaben zur Rollenübernahme (role-taking);
f) ab 1969: metaethische Fragen,
1969: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
Kohlbergs Stufe 1
1)bezeichnet die unmittelbar an Strafe und Gehorsam orientierte
Auffassung eines Subjekts, Vermeidung von Strafe durch Befolgen der Regeln
2) das moralische Anforderungen strikt nach den Buchstaben und
nicht nach dem Sinn "versteht".
3) Die Intentionen anderer werden nicht wahrgenommen.
4) Moralisch gut sein, heißt gut gehorchen,
Strafe als unmittelbare Konsequenz der begangenen Abweichung akzeptiert
5) richtigen Handelns ein Automatismus der Belohnung erwartet.
6) Metapher gilt:
"Die Macht bestimmt, was richtig ist" (Might makes right) oder
"Gut ist, was mir nützt".
7) "Einerseits war es richtig, die Sache zu erzählen,
weil sein Vater ihn verhauen könnte.
Andererseits war es falsch, weil sein Bruder ihn verhauen wird,
Vater ist das Familienoberhaupt.
Der Vater ist stärker und mächtiger.
Kind kategorisiert nur in gut und schlecht/richtig falsch
Auffassung eines Subjekts, Vermeidung von Strafe durch Befolgen der Regeln
2) das moralische Anforderungen strikt nach den Buchstaben und
nicht nach dem Sinn "versteht".
3) Die Intentionen anderer werden nicht wahrgenommen.
4) Moralisch gut sein, heißt gut gehorchen,
Strafe als unmittelbare Konsequenz der begangenen Abweichung akzeptiert
5) richtigen Handelns ein Automatismus der Belohnung erwartet.
6) Metapher gilt:
"Die Macht bestimmt, was richtig ist" (Might makes right) oder
"Gut ist, was mir nützt".
7) "Einerseits war es richtig, die Sache zu erzählen,
weil sein Vater ihn verhauen könnte.
Andererseits war es falsch, weil sein Bruder ihn verhauen wird,
Vater ist das Familienoberhaupt.
Der Vater ist stärker und mächtiger.
Kind kategorisiert nur in gut und schlecht/richtig falsch
Kohlbergs Stufe 2
1)läßt sich als instrumentell zweckorientiert und
konkret austauschinteressiert beschreiben.
2) Die eigene egozentrische Perspektive wird teilweise
zugunsten der Eröffnung und Durchführung eines wechselseitigen "deals" zurückgenommen. Gegenseitig von Beziehungen wird erkannt.
3) eigenen Bedürfnisse befriedigt,
zugleich: anderen das Recht zugestanden,
Interessen anzumelden.
4) Metapher:
"Wie du mir, so ich dir". Egozentrische Perspektive wird aufgegeben...
5)Jungen, der mittlerweile dreizehn Jahre alt.
Wenn er möchte, daß sein Bruder ein andermal für ihn den Mund hält,
sollte er jetzt besser nicht petzen" (KOHLBERG 1995).
6)vierzehnjährigen Mädchen, Heinz-Dilemma.
"Wenn mein Mann sterben würde,
könnte ich nicht alleine leben, weil es schwierig ist, allein zu leben".
konkret austauschinteressiert beschreiben.
2) Die eigene egozentrische Perspektive wird teilweise
zugunsten der Eröffnung und Durchführung eines wechselseitigen "deals" zurückgenommen. Gegenseitig von Beziehungen wird erkannt.
3) eigenen Bedürfnisse befriedigt,
zugleich: anderen das Recht zugestanden,
Interessen anzumelden.
4) Metapher:
"Wie du mir, so ich dir". Egozentrische Perspektive wird aufgegeben...
5)Jungen, der mittlerweile dreizehn Jahre alt.
Wenn er möchte, daß sein Bruder ein andermal für ihn den Mund hält,
sollte er jetzt besser nicht petzen" (KOHLBERG 1995).
6)vierzehnjährigen Mädchen, Heinz-Dilemma.
"Wenn mein Mann sterben würde,
könnte ich nicht alleine leben, weil es schwierig ist, allein zu leben".
Kohlbergs Stufe 3
1) die erste Stufe der konventionellen Ebene,
2) repräsentiert die Idee der wechselseitigen zwischenmenschlichen Erwartungen und Beziehungen.
3) bewußtes Eingehen auf die Mitmenschen.
4) Reflexion geht erstmals auf die vermuteten bzw. unterstellten Erwartungen der anderen ein und
versucht, sie einvernehmlich zu erfüllen.
5) Bezugspunkt für diese Form der Moralität bildet die umgebende Primärgruppe, Familie oder peers.
6) Beziehungen, soweit moralisch,
durch Vertrauen, Respekt und Dankbarkeit bestimmt.
7) Soziologisch kann von der Formierung kommunikativer Rollenverhältnisse gesprochen werden.
8) Metaphert: "Good-boy beziehungsweise good-girl"-Orientierung.
8) "Es ist richtig für Heinz, das Medikament zu stehlen,
da der Apotheker herzlos ist
und das Recht auf Leben, das Heinz' Frau besitzt, ignoriert"
direktes Umfeld fungiert als Bezugspunkt
2) repräsentiert die Idee der wechselseitigen zwischenmenschlichen Erwartungen und Beziehungen.
3) bewußtes Eingehen auf die Mitmenschen.
4) Reflexion geht erstmals auf die vermuteten bzw. unterstellten Erwartungen der anderen ein und
versucht, sie einvernehmlich zu erfüllen.
5) Bezugspunkt für diese Form der Moralität bildet die umgebende Primärgruppe, Familie oder peers.
6) Beziehungen, soweit moralisch,
durch Vertrauen, Respekt und Dankbarkeit bestimmt.
7) Soziologisch kann von der Formierung kommunikativer Rollenverhältnisse gesprochen werden.
8) Metaphert: "Good-boy beziehungsweise good-girl"-Orientierung.
8) "Es ist richtig für Heinz, das Medikament zu stehlen,
da der Apotheker herzlos ist
und das Recht auf Leben, das Heinz' Frau besitzt, ignoriert"
direktes Umfeld fungiert als Bezugspunkt
Kohlbergs Stufe 4
1) konzentriert sich auf das moralische Verhältnis zum umfassenden sozialen System.
Gesetze und ihre Einhaltung sowie
generell ein bewußtes Verhältnis zur sozialen Ordnung
2) Staatliche, religiöse Institutionen bilden die Richtschnur moralischer Vorstellungen.
3) Das Verhältnis Subjekt-System löst die Vorstellung der Stufe 3 der subjekt-subjektbezogenen Moral ab.
4) Metapher: Gesetzes-Orientierung.
5) Antwort: Es können keine Ausnahmen gegenüber dem Gesetz gemacht werden.
6) dreizehn Jahre alte: aus Seoul:
"Er sollte ihn freilassen. Das Gesetz ist für alle Menschen da.
Gesetze und ihre Einhaltung sowie
generell ein bewußtes Verhältnis zur sozialen Ordnung
2) Staatliche, religiöse Institutionen bilden die Richtschnur moralischer Vorstellungen.
3) Das Verhältnis Subjekt-System löst die Vorstellung der Stufe 3 der subjekt-subjektbezogenen Moral ab.
4) Metapher: Gesetzes-Orientierung.
5) Antwort: Es können keine Ausnahmen gegenüber dem Gesetz gemacht werden.
6) dreizehn Jahre alte: aus Seoul:
"Er sollte ihn freilassen. Das Gesetz ist für alle Menschen da.
Kohlbergs Stufe 5
1) die erste Stufe der postkonventionellen Ebene,
charakterisiert die der Gesellschaft vorgeordnete Perspektive oder - philosophisch formuliert -
die Stufe des Sozialvertrags. Mensch ist am sozialvertrag orientiert
2) Verpflichtung, das Leben seiner Frau zu retten,
muß vor seiner Pflicht, die Rechte des Apothekers zu respektieren,
3) ist schlimmer, jemanden sterben zu lassen oder zu stehlen?
Antwort: Jemanden sterben zu lassen.
Wert des menschlichen Lebens vor dem Eigentumswert.
4) Willi, ist 36 Jahre: Ausnahmen.
existentielle Probleme, in die Rolle des anderen versetzen.
Befolgen von Regeln, um im Sinne des Allgemeinwohls zu handeln
Gesetze sind "widerrufbar" , wenn dies zu einem größeren Guten geschieht.moralische und gesetzliche Gesichtspunkte können in Widerspruch geraten
charakterisiert die der Gesellschaft vorgeordnete Perspektive oder - philosophisch formuliert -
die Stufe des Sozialvertrags. Mensch ist am sozialvertrag orientiert
2) Verpflichtung, das Leben seiner Frau zu retten,
muß vor seiner Pflicht, die Rechte des Apothekers zu respektieren,
3) ist schlimmer, jemanden sterben zu lassen oder zu stehlen?
Antwort: Jemanden sterben zu lassen.
Wert des menschlichen Lebens vor dem Eigentumswert.
4) Willi, ist 36 Jahre: Ausnahmen.
existentielle Probleme, in die Rolle des anderen versetzen.
Befolgen von Regeln, um im Sinne des Allgemeinwohls zu handeln
Gesetze sind "widerrufbar" , wenn dies zu einem größeren Guten geschieht.moralische und gesetzliche Gesichtspunkte können in Widerspruch geraten
Kohlbergs Stufe 6
Person handelt aufgrund von Gewissensentscheidunegn, die sich nach selbstgewählten abstrakten ethischen Prinzipien richten
Gerechtigkeit und Gleichheit der Menschenrechte im Mittelpunkt
Bezieht sich auf ein Leben nach dem kategorischen Imperativ
1) kennzeichnet die Orientierung an universellen moralischen Prinzipien,
2)a) KOHLBERG führt ein gedankenexperimentelles Verfahren ein.
Dessen Befolgung nach seiner Auffassung zur Erzeugung genereller Entscheidungen auf Stufe 6 führt.
b)Verfahren: "Ideale Rollenübernahme" bzw. "Moral Musical Chair":
c) ERSTENS:
"Sich vorzustellen, in der Position einer jeden in der Situation beteiligten Person zu sein (einschließlich der eigenen Person) und
alle Ansprüche zu erwägen, die man erheben könnte ...
d) ZWEITENS:
Sich dann vorzustellen, daß der einzelne nicht weiß,
wer er in der Situation ist und zu fragen,
ob er seinen Anspruch immer noch aufrechterhalten würde und
e) DRITTENS:
Dann in Übereinstimmung mit diesen reversiblen Ansprüchen ... zu handeln"
3) Antwort auf dieser Stufe liegt in KOHLBERGS Längsschnittstudie nicht vor.
4) Die Aussagen zu Stufe 6:
gezielt durchgeführten Interviews oder der Interpretation vorliegender Dokumente von ausgesuchten Personen:
Martin Luther KING,
Abraham LINCOLN,
GANDHI oder
SOKRATES.
Gerechtigkeit und Gleichheit der Menschenrechte im Mittelpunkt
Bezieht sich auf ein Leben nach dem kategorischen Imperativ
1) kennzeichnet die Orientierung an universellen moralischen Prinzipien,
2)a) KOHLBERG führt ein gedankenexperimentelles Verfahren ein.
Dessen Befolgung nach seiner Auffassung zur Erzeugung genereller Entscheidungen auf Stufe 6 führt.
b)Verfahren: "Ideale Rollenübernahme" bzw. "Moral Musical Chair":
c) ERSTENS:
"Sich vorzustellen, in der Position einer jeden in der Situation beteiligten Person zu sein (einschließlich der eigenen Person) und
alle Ansprüche zu erwägen, die man erheben könnte ...
d) ZWEITENS:
Sich dann vorzustellen, daß der einzelne nicht weiß,
wer er in der Situation ist und zu fragen,
ob er seinen Anspruch immer noch aufrechterhalten würde und
e) DRITTENS:
Dann in Übereinstimmung mit diesen reversiblen Ansprüchen ... zu handeln"
3) Antwort auf dieser Stufe liegt in KOHLBERGS Längsschnittstudie nicht vor.
4) Die Aussagen zu Stufe 6:
gezielt durchgeführten Interviews oder der Interpretation vorliegender Dokumente von ausgesuchten Personen:
Martin Luther KING,
Abraham LINCOLN,
GANDHI oder
SOKRATES.
Einschränkungen Stufe 5 und 6
+1) Stufe 6 konnten in den Längsschnittuntersuchungen KOHLBERGS nicht nachgewiesen werden konnte.
2) es gibt für die Realität der Stufen eins bis fünf:
gewichtige Gründe
3) Forschungsarbeiten, die zeigen, daß die postulierte Entwicklung des moralischen Urteils nicht auf nordamerikanische bzw. westeuropäische Gesellschaften beschränkt ist,
4) Verbindung von Stufen mit Altersangaben.
Theorie der moralischen Entwicklung koppelt die Stufen gerade nicht an Altersnormen,
sie postuliert lediglich die sequenzartige Abfolge der Stufen.
5) vom Erreichen der konventionellen Ebene kann frühestens im Alter von 12 bis 14 Jahren gesprochen werden,
postkonventionellen Ebene ist frühestens im Alter von etwa 20 Jahren.
++
2) es gibt für die Realität der Stufen eins bis fünf:
gewichtige Gründe
3) Forschungsarbeiten, die zeigen, daß die postulierte Entwicklung des moralischen Urteils nicht auf nordamerikanische bzw. westeuropäische Gesellschaften beschränkt ist,
4) Verbindung von Stufen mit Altersangaben.
Theorie der moralischen Entwicklung koppelt die Stufen gerade nicht an Altersnormen,
sie postuliert lediglich die sequenzartige Abfolge der Stufen.
5) vom Erreichen der konventionellen Ebene kann frühestens im Alter von 12 bis 14 Jahren gesprochen werden,
postkonventionellen Ebene ist frühestens im Alter von etwa 20 Jahren.
++
Präkonventionelle Ebene
empfänglich für kulturelle Regeln und Kategorisierungen von gut und schlecht/ richtig oder falsch
Gesellschaftliche Regeln oder Erwartungen können nicht wirklich verstanden werden und somit auch nicht unterstützt werden.
Autoritätspersonen stellen regeln auf und sind Vorbilder
Das Kind erlebt, dass es auch andere Sichtweisen neben der eigenen geben kann.
Gesellschaftliche Regeln oder Erwartungen können nicht wirklich verstanden werden und somit auch nicht unterstützt werden.
Autoritätspersonen stellen regeln auf und sind Vorbilder
Das Kind erlebt, dass es auch andere Sichtweisen neben der eigenen geben kann.
Konventionelle Ebene
soziales Umfeld spielt große Rolle
Erfüllen der Erwartungen der eigenen Familie, einer Gruppe oder der Gesellschaft wird unabhängig von den unmittelbaren oder offensichtlichen Konsequenzen als wertvoll erachtet.
Ebene beruht auf der Übernahme guter und richtiger Rollen
und der Einhaltung der konventionellen Ordnung und der Erwartung anderer.
Erfüllen der Erwartungen der eigenen Familie, einer Gruppe oder der Gesellschaft wird unabhängig von den unmittelbaren oder offensichtlichen Konsequenzen als wertvoll erachtet.
Ebene beruht auf der Übernahme guter und richtiger Rollen
und der Einhaltung der konventionellen Ordnung und der Erwartung anderer.
Postkonventionelle Ebene
Personen
verstehen und akzeptieren die regeln der Gesellschaft, weil die bestehenden moralischen Prinzipien anerkannt werden
am "Sozialvertrag" orientiert
bemühen sich moralische Werte und Normen zu bestimmen
diese sollen unabhängig von der Autorität der Gruppen oder Menschen, die diese Prinzipien vertreten, ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit haben.
Diese Ebene wird nur von einer Minderheit der Erwachsenen erreicht, meist erst nach dem 20.Lebensjahr. Ethisches Denken ist von Bedeutung.
verstehen und akzeptieren die regeln der Gesellschaft, weil die bestehenden moralischen Prinzipien anerkannt werden
am "Sozialvertrag" orientiert
bemühen sich moralische Werte und Normen zu bestimmen
diese sollen unabhängig von der Autorität der Gruppen oder Menschen, die diese Prinzipien vertreten, ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit haben.
Diese Ebene wird nur von einer Minderheit der Erwachsenen erreicht, meist erst nach dem 20.Lebensjahr. Ethisches Denken ist von Bedeutung.
Black Box
innere Vorgänge = nicht legitime Forschungsobjekte
-Reiz (Stimuli) –– Black Box –– Reaktion (Response)
[Input] [Output]
-„Black Box“ wurde aus der Forschung ausgeklammert
-„Black Box“ kann nicht vom beobachtenden Wissenschaftler untersucht werden
Vorteil in psychologischen und psychiatrischen Zusammenhängen:
-unbeweisbare intrapsychische Hypothesen ausgeschlossen (heuristischer Vorteil)
-Konzentration auf das beobachtbare Verhalten (= die Kommunikation
-Reiz (Stimuli) –– Black Box –– Reaktion (Response)
[Input] [Output]
-„Black Box“ wurde aus der Forschung ausgeklammert
-„Black Box“ kann nicht vom beobachtenden Wissenschaftler untersucht werden
Vorteil in psychologischen und psychiatrischen Zusammenhängen:
-unbeweisbare intrapsychische Hypothesen ausgeschlossen (heuristischer Vorteil)
-Konzentration auf das beobachtbare Verhalten (= die Kommunikation
WATZLAWICK:
Behaviorismus
5 P
Behaviorismus
5 P
1) Methode: Beobachtung
2) Basiseinheit: Reiz-Reaktions-Verbindung
3) beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
4) Lernen= beobachtbare Veränderung des Verhaltens
(ausgelöst durch äussere Reize)
5) unberücksicht:
interne psychische Prozesse und
emotionale Befindlichkeiten
-beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
-Lernen = beobachtbare Veränderung des Verhaltens (ausgelöst durch äußere Reize)
-unberücksichtigt: interne psychische Prozesse und emotionale Befindlichkeiten
-„Basiseinheit“: Reiz-Reaktions-Verbindungen
-Methode: Beobachtung
2) Basiseinheit: Reiz-Reaktions-Verbindung
3) beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
4) Lernen= beobachtbare Veränderung des Verhaltens
(ausgelöst durch äussere Reize)
5) unberücksicht:
interne psychische Prozesse und
emotionale Befindlichkeiten
-beobachtbares Verhalten steht im Mittelpunkt
-Lernen = beobachtbare Veränderung des Verhaltens (ausgelöst durch äußere Reize)
-unberücksichtigt: interne psychische Prozesse und emotionale Befindlichkeiten
-„Basiseinheit“: Reiz-Reaktions-Verbindungen
-Methode: Beobachtung
Die pragmatischen Axiome der Kommunikation
7 P
7 P
1) Axiome bedingen Regeln (=Grundregeln) für eine funktionierende Kommunikation:
jede Störung von Kommunikation kann auf ein Handeln gegen diese Axiome zurückgeführt werden.
2) Pragmatische Axiome = Grundregeln der Kommunikation
3) Funktion: Instrumentarium zur Unterscheidung von Kommunikationsprozessen
4) Ziele: ein Instrumentarium zu entwickeln, dass folgendes kann.
pathologische Kommunikationsstörung erkennen
durch Interventionen Kommunikationsstörung beheben
5) Einschränkung
Axiome als Hypothesen – Bewährung in der Praxis
6) Gesunde Kommunikation = Regeln werden intuitiv angewendet
Pathologische Kommunikation = Regeln werden gebrochen oder nicht flexibel angewendet
7) Pragmatische Axiome:
sind ein System von Regeln
werden in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen intuitiv befolgt
kommunizierende Akteure müssen sich dem nicht bewusst sein
Einschränkung: Watzlawik selber sieht es auch nur als Hypothesen, die sich in der Praxis erst bewähren müssen.
jede Störung von Kommunikation kann auf ein Handeln gegen diese Axiome zurückgeführt werden.
2) Pragmatische Axiome = Grundregeln der Kommunikation
3) Funktion: Instrumentarium zur Unterscheidung von Kommunikationsprozessen
4) Ziele: ein Instrumentarium zu entwickeln, dass folgendes kann.
pathologische Kommunikationsstörung erkennen
durch Interventionen Kommunikationsstörung beheben
5) Einschränkung
Axiome als Hypothesen – Bewährung in der Praxis
6) Gesunde Kommunikation = Regeln werden intuitiv angewendet
Pathologische Kommunikation = Regeln werden gebrochen oder nicht flexibel angewendet
7) Pragmatische Axiome:
sind ein System von Regeln
werden in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen intuitiv befolgt
kommunizierende Akteure müssen sich dem nicht bewusst sein
Einschränkung: Watzlawik selber sieht es auch nur als Hypothesen, die sich in der Praxis erst bewähren müssen.
WATZLAWICK:
Paul WATZLAWICK, Janet H. BEAVIN und Donald D. JACKSON führen die fünf
Axiome im Sinne eines pragmatischen Kalküls ein. Ein Kalkül ist... 4 P
Paul WATZLAWICK, Janet H. BEAVIN und Donald D. JACKSON führen die fünf
Axiome im Sinne eines pragmatischen Kalküls ein. Ein Kalkül ist... 4 P
1) ein System von Regeln,
2) das in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen stets beachtet wird,
3) ohne dass diese Regeln den Kommunizierenden bewusst sein
müssen.
4) Sie können auch intuitiv oder unbewusst befolgt werden.
2) das in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen stets beachtet wird,
3) ohne dass diese Regeln den Kommunizierenden bewusst sein
müssen.
4) Sie können auch intuitiv oder unbewusst befolgt werden.
Watzlawick entwickelte eine Kommunikationstheorie,
die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut:
die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut:
1) man kann nicht nicht kommunizieren
2) Jede Kommunikations hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
( 1 und 2: besondere Bedeutung)
3) Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion von Kommunikationsabläufen)
4) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten des Beziehungsaspekts
5) Gleichheit/ Unterschiedlichkeiten von Beziehungen (Auswirkungen auf die Kommunikation)
2) Jede Kommunikations hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
( 1 und 2: besondere Bedeutung)
3) Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion von Kommunikationsabläufen)
4) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten des Beziehungsaspekts
5) Gleichheit/ Unterschiedlichkeiten von Beziehungen (Auswirkungen auf die Kommunikation)
1.Axiom Watzlawik
– 1) Man kann nicht nicht Kommunizieren
Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat.
2) W. versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation.
Da Verhalten kein Gegenteil hat,
man sich als nicht nicht verhalten kann,
ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren.
Wir kommunizieren also auch nonverbal und unbewusst.
„ Man kann nicht nicht kommunizieren.“
3) nicht nur das sprachliche Verhalten ist bedeutsam
auch das nichtsprachliche Verhalten ist relevant:
jedes Verhalten hat mitteilungscharakter
jedes Verhalten ist Kommunikation
man kann sich nich nichtverhalten
4) Beispiel: Im Wartezimmer:
schweigender Patient, starrt vor sich hin:
nonverbale aussage: „ich möchte nicht angesprochen werden.“
Nicht zu kommunizieren ist also nicht möglich.
Nutzen: Verständnis pathologischer Kommunikation
Beispiel: schizophrener Patient, der Kommunikation vermeiden möchte (unmöglich)
„schizophrenes Dilemma“
Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat.
2) W. versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation.
Da Verhalten kein Gegenteil hat,
man sich als nicht nicht verhalten kann,
ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren.
Wir kommunizieren also auch nonverbal und unbewusst.
„ Man kann nicht nicht kommunizieren.“
3) nicht nur das sprachliche Verhalten ist bedeutsam
auch das nichtsprachliche Verhalten ist relevant:
jedes Verhalten hat mitteilungscharakter
jedes Verhalten ist Kommunikation
man kann sich nich nichtverhalten
4) Beispiel: Im Wartezimmer:
schweigender Patient, starrt vor sich hin:
nonverbale aussage: „ich möchte nicht angesprochen werden.“
Nicht zu kommunizieren ist also nicht möglich.
Nutzen: Verständnis pathologischer Kommunikation
Beispiel: schizophrener Patient, der Kommunikation vermeiden möchte (unmöglich)
„schizophrenes Dilemma“
2. Axiom
1) Jede Kommunikation hat einen Inhalts und einen Beziehungsaspekt,
wobei der letztere den ersteren bestimmt.
2) Der Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln.
3) Der Beziehungsaspekt gibt Aufschluss darüber,
wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird.
4) Bezüglich der Übertragung auf die Kommunikationssituation lässt sich sagen,
dass es keine rein informative Kommunikation gibt.
5) Jede Äusserung enthält einen Beziehungsaussage.
Durch Gestik, Mimik und Tonfall des Sprechers, werden im Angesprochenen verschiedene Reaktionen ausgelöst.
6) Beispiel:
Frau A zu Frau B: „sind die Perlen echt?“
Inhaltsaspekt = Die Frage nach einer Information über ein Objekt.
Beziehungsaspekt =
Abhängig von Beziehung von Frau A zu Frau B,
sowie Ton der Stimme,
Gesichtsausdruck,
Kontext etc.
Mögliche Aussendungen von Frau A:
wohlwollende Freundlichkeit, Neid oder Bewunderung etc.
Mögliche Reaktion von Frau B:
Aussendung akzeptieren (z.B. Als Kompliment)
Aussendung ablehnen (z.B. Als Beleidigung).
Der Aussendung eine andere Definition geben
(z.B. Als Entwertung „Frau A hat anscheinend von nichts eine Ahnung.“)
7)soziale Beziehungsdimension
wie sieht der Sprecher seiner Beziehung zum Gesprächspartner
wie werden die sozialen Rollen interpretiert
8)nonverbale Signale:
Gestik, Mimik, Körperhaltung
Nähe und Distanz
9)Wenn jede Kommunikation einen inhalts- und Beziehungsaspekt beinhaltet und zwar derart,
dass letzterer den ersteren bestimmt,
dann setzt diese soziale Bedeutsamkeit reflexive Denkprozesse voraus.
Kommunikativ umformuliert sind das metakommunikative Prozesse.
10)
Inhalt= information über sachliche Zusammenhänge
Beziehung = soziale Beziehungsdimesion
Kommunikation = Inhalt und soziale rollen und Positionen
Metakommunikation = Kommunikation über Kommunikation
11) Beispiel: Mann und Frau im Auto, Er: es ist grün. Sie: fährst du oder fahre ich.
wobei der letztere den ersteren bestimmt.
2) Der Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln.
3) Der Beziehungsaspekt gibt Aufschluss darüber,
wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird.
4) Bezüglich der Übertragung auf die Kommunikationssituation lässt sich sagen,
dass es keine rein informative Kommunikation gibt.
5) Jede Äusserung enthält einen Beziehungsaussage.
Durch Gestik, Mimik und Tonfall des Sprechers, werden im Angesprochenen verschiedene Reaktionen ausgelöst.
6) Beispiel:
Frau A zu Frau B: „sind die Perlen echt?“
Inhaltsaspekt = Die Frage nach einer Information über ein Objekt.
Beziehungsaspekt =
Abhängig von Beziehung von Frau A zu Frau B,
sowie Ton der Stimme,
Gesichtsausdruck,
Kontext etc.
Mögliche Aussendungen von Frau A:
wohlwollende Freundlichkeit, Neid oder Bewunderung etc.
Mögliche Reaktion von Frau B:
Aussendung akzeptieren (z.B. Als Kompliment)
Aussendung ablehnen (z.B. Als Beleidigung).
Der Aussendung eine andere Definition geben
(z.B. Als Entwertung „Frau A hat anscheinend von nichts eine Ahnung.“)
7)soziale Beziehungsdimension
wie sieht der Sprecher seiner Beziehung zum Gesprächspartner
wie werden die sozialen Rollen interpretiert
8)nonverbale Signale:
Gestik, Mimik, Körperhaltung
Nähe und Distanz
9)Wenn jede Kommunikation einen inhalts- und Beziehungsaspekt beinhaltet und zwar derart,
dass letzterer den ersteren bestimmt,
dann setzt diese soziale Bedeutsamkeit reflexive Denkprozesse voraus.
Kommunikativ umformuliert sind das metakommunikative Prozesse.
10)
Inhalt= information über sachliche Zusammenhänge
Beziehung = soziale Beziehungsdimesion
Kommunikation = Inhalt und soziale rollen und Positionen
Metakommunikation = Kommunikation über Kommunikation
11) Beispiel: Mann und Frau im Auto, Er: es ist grün. Sie: fährst du oder fahre ich.
kritische Würdigung Watzlawiks
1)Vorteile:
keine Reduzierung auf verbale Anteile
Berücksichtugung der nonverbalen Anteile
(Erweiterung der Aufmerksamkeit)
2) Problem für die Pädagogik
unterschiedliche Perspektiven und Orientierungen
3) p. relevante Aspekte wie Motivation, Bewusstsein, Erfahrung und Bedeutung können nicht thematisiert werden
4) Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt (2. Axiom)
bei der Interpretation inhaltlicher Daten muss der soziale Kontext berücksichtigt werden
5) Watzlawick: nicht wie die Sprache die menschliche Beziehungsdimension darstellt,
sondern wie Zeichen das praktische Verhalten von Zeichennutzern beeinflussen
6) Bedeutung der syntaktischen und semantischen Dimension der Kommunikation in sozialen Kontexten (handlungstheoretische Modelle)
1.2 Zum Begriff der Entwicklung
1) Was unter Entwicklung verstanden wird,
ist vertraut und unbekannt zugleich.
2)Begriffe mit Entwicklung weisen auf einen Vorgang hin,
der nicht unbedingt vollständig verstanden wird.
3) Verwendungsweisen des Entwicklungsbegriffs sind zahlreich und mannigfaltig.
4)Teilweise decken sie sich mit Alltagssituationen,
teilweise sind sie so fachlich so speziell, dass sie nur von Fachleuten verstanden werden.
5)Für den Erziehungswissenschaftler ist es wichtig die Konzepte seiner Disziplin zu kennen und zu bedenken,
aber auch die „Alltagstheorien“,
mit denen wir alle uns die Welt erklären zu berücksichtigen.
Charlotte Bühler – Allgemeine Merkmale für Entwicklung bezogen auf den menschlichen Bereich:5 pkt
1) Die Aufeinanderfolge von Leistungen und Verhaltensweisen
2)Durch die Abfolge von Fähigkeiten,
gewinnt der Entwicklungsgedanke an Substanz;
3)daraus ergibt sich eine „Logik der Entwicklung“,
4)Entwicklungsstufen können beschleunigt oder verlangsamt werden,
5)aber es kann keine Entwicklungsstufe übersprungen werden.
Definitionen von Entwicklung
1. Vom „schönen Gefühl, vorwärts gehen zu können“ ;
Wilhelm Dilthey
2. „zunehmende Stimulusunabhänigkeit (Reizunabhänigkeit),
erhöhtem Abstraktionsniveau und
zunehmender Differenzierung“;
Rainer Döbert,
Gertrud Nunner-Winkler
3. –a) parallel zum kindlichen Wachstum ablaufende Aufeinanderfolge und regelhaftes Auftreten gewisser Leistungen und Verhaltensweisen,
verbunden mit einem gewissen Durchschnittsalter. (Bühler)
b)Entwicklungen unterliegen der Beeinflussung der Umwelt,
dies kann zur Beschleunigung oder Verlangsamung führen.
c)Individuelle Unterschiede der Kinder führen zu unterschiedlichem Lerntempo.
Charlotte Bühler
Wilhelm Dilthey
2. „zunehmende Stimulusunabhänigkeit (Reizunabhänigkeit),
erhöhtem Abstraktionsniveau und
zunehmender Differenzierung“;
Rainer Döbert,
Gertrud Nunner-Winkler
3. –a) parallel zum kindlichen Wachstum ablaufende Aufeinanderfolge und regelhaftes Auftreten gewisser Leistungen und Verhaltensweisen,
verbunden mit einem gewissen Durchschnittsalter. (Bühler)
b)Entwicklungen unterliegen der Beeinflussung der Umwelt,
dies kann zur Beschleunigung oder Verlangsamung führen.
c)Individuelle Unterschiede der Kinder führen zu unterschiedlichem Lerntempo.
Charlotte Bühler
Nach James Mark Baldwin (1861-1934) und Jean Piaget (1896-1980):
Stufentheorie oder Entwicklung:
Stufentheorie oder Entwicklung:
1. Deutlich unterschiedliche Entwicklungsfolgen mit unveränderlicher Anordnung
2. Die jeweils niedrigere wird in die höhere integriert
3. Jede Folge stellt ein bestimmtes kognitives Potenzial bereit und dient als Grundlage für die nächste Stufe
4. Jede Folge ist eine eigenständige strukturierte Ganzheit
5. Jede Folge weist im Vergleich zu ihrer Vorgängerin eine subjektadäquatere Äquilibrationsebene
(Individuum entsprechende Gleichgewichtsebene) auf
Entwicklung vollzieht sich in der Zeit
a . das Durchschnittsalter des Erwerbs
Bestimmte Entwicklungsschritte werden
mit einem bestimmten Durchschnittsalter in Zusammenhang gebracht.
=> bestimmte Entwicklungsschritte sind als im Durchschnitt erwartbar, weil individualpsychologische, kulturelle und gesellschaftliche Standards existieren
Bestimmte Entwicklungsschritte werden
mit einem bestimmten Durchschnittsalter in Zusammenhang gebracht.
=> bestimmte Entwicklungsschritte sind als im Durchschnitt erwartbar, weil individualpsychologische, kulturelle und gesellschaftliche Standards existieren
Entwicklung vollzieht sich in Wechselwirkung zwischen Subjekt und Umwelt
1) Die bloße Entfaltung eines Individuums ist nicht nur von den im Individuum angelegten Fähigkeiten abhängig.
2) Außer den genetisch determinierten biologischen Eigenschaften,
wächst das Individuum in ein kulturelles Erbe hinein
und assimiliert dieses.
3) Das kulturelle Erbe besteht aus den angehäuften Erfahrungen einer ethnischen Gruppe,
in dem das Individuum heranwächst
(nach Bourdieu Weitergabe von sozialem oder kulturellem Kapital;
James Mark Baldwin spricht von einem sozialen Erbe).
4) Diesem Erbe kann das Kind nicht entkommen.
5) Nach Baldwin „Es ist in ein System sozialer Beziehungen ebenso hineingeboren wie in eine bestimmte Qualität der Luft.“
++
6) Mensch und Umwelt agieren miteinander
7) es gibt keine einseitige Ausrichtung, also keine reinen verhaltenstheoretischen und reifungstheoretischen Ansätze
2) Außer den genetisch determinierten biologischen Eigenschaften,
wächst das Individuum in ein kulturelles Erbe hinein
und assimiliert dieses.
3) Das kulturelle Erbe besteht aus den angehäuften Erfahrungen einer ethnischen Gruppe,
in dem das Individuum heranwächst
(nach Bourdieu Weitergabe von sozialem oder kulturellem Kapital;
James Mark Baldwin spricht von einem sozialen Erbe).
4) Diesem Erbe kann das Kind nicht entkommen.
5) Nach Baldwin „Es ist in ein System sozialer Beziehungen ebenso hineingeboren wie in eine bestimmte Qualität der Luft.“
++
6) Mensch und Umwelt agieren miteinander
7) es gibt keine einseitige Ausrichtung, also keine reinen verhaltenstheoretischen und reifungstheoretischen Ansätze
Die individuellen Unterschiede der Entwicklung
Die individuellen Unterschiede
Bei dem Aspekt Subjekt-Umwelt-Interaktion spielen folgende Faktoren eine Rolle:
-1) unterschiedliche äußere Faktoren
-2) unterschiedliche biologische Ausstattung
-3) unterschiedlich durchlaufende spezifische Lebensgeschichten,
die sie auf unterschiedliche Art
agieren und
reagieren,
urteilen und
handeln lässt.
Bei dem Aspekt Subjekt-Umwelt-Interaktion spielen folgende Faktoren eine Rolle:
-1) unterschiedliche äußere Faktoren
-2) unterschiedliche biologische Ausstattung
-3) unterschiedlich durchlaufende spezifische Lebensgeschichten,
die sie auf unterschiedliche Art
agieren und
reagieren,
urteilen und
handeln lässt.
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
2) Entwicklung als Tat-Sache:
2) Entwicklung als Tat-Sache:
2) Entwicklung als Tat-Sache:
Stärker als in konkurrierenden Konzepten
wie z.B. Wachstum,
Reifung und auch
Sozialisation
in dem Ausdruck Entwicklung drückt sich
die Eigentätigkeit des Individuums aus.
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
a)deskriptive Wissenschaft
Empirische Analyse und philosophische Reflexion sind sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in dem Entwicklungsbegriff eine unzertrennbare Einheit.
b) präskriptive Wissenschaft
Die normative Frage,
die bei vielen anderen Wissenschaften nicht existent ist,
ist Inhalt der Erziehungswissenschaften.Vergleich von besseren und schlechteren Erziehungsmaßnahmen
a)deskriptive Wissenschaft
Empirische Analyse und philosophische Reflexion sind sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in dem Entwicklungsbegriff eine unzertrennbare Einheit.
b) präskriptive Wissenschaft
Die normative Frage,
die bei vielen anderen Wissenschaften nicht existent ist,
ist Inhalt der Erziehungswissenschaften.Vergleich von besseren und schlechteren Erziehungsmaßnahmen
Es herrscht kein Konsens über den Entwicklungsbegriff innerhalb der Wissenschaftlergemeinschaft.
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
Drei Vorstellungen, die eine erziehungswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Entwicklungsbegriff als fruchtbar und produktiv, erscheinen lassen:
1) Entwicklung als Tatsache:
Durch Rekonstruktion der Lebenspraxis können Entwicklungskonzepte erstellt werden.
2) Entwicklung als Tat-Sache:
Stärker als in konkurrierenden Konzepten wie z.B.
Wachstum,
Reifung, die eher auf biologische Entfaltungsprogramme deuten und
auch Sozialisation, die auf den Prozess der Vergesellschaftung hinweist
drückt sich in der Eigentätigkeit des Individuums aus.
3) Erziehungswissenschaft mit doppelter Aufgabe
a)deskriptive Wissenschaft
Empirische Analyse und philosophische Reflexion sind sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in dem Entwicklungsbegriff eine unzertrennbare Einheit.
b) präskriptive Wissenschaft
Die normative Frage,
die bei vielen anderen Wissenschaften nicht existent ist,
ist Inhalt der Erziehungswissenschaften.Vergleich von besseren und schlechteren Erziehungsmaßnahmen
Entwicklung ist Ziel der Erziehung.Folgende Dreiteilung wird vorgenommen durch
Sozialwissenschaftler David Feldman:
Sozialwissenschaftler David Feldman:
1. Sachverhalte, die wir kennen
Die menschliche Entwicklung vollzieht sich für viele Bereiche stufenförmig, d.h. in deutlich voneinander unterscheidbaren Folgen bzw. in deutlich voneinander abgrenzbaren Denkmustern (z.B. in der moralischen Entwicklung ist eine Stufe, d.h. ein Denkmuster, in deren Mittelpunkt die Vorstellung „Wie du mir, so ich dir“ steht.)
Jede (aufeinanderfolgende) Stufe wird durch ein zusammenhängendes, in sich stimmiges Muster gekennzeichnet.
Die Entwicklung vollzieht sich nicht in einer konstanten, also gleichbleibenden Rate; es gibt Abschnitte schnelleren oder langsameren Fortschreitens.
2. Sachverhalte, die wir wahrscheinlich kennen
Übergänge von Stufe zu Stufe sind geordnet, ein Wechselspiel von Stabilität und Instabilität führt zu einem immer neuen Gleichgewicht; nach Piaget – als Folge von stufenbewahrenden und stufenverändernden Transformationen.
Subjekte werden selbst tätig, konstruieren eigentätig ihre Denkentwicklung, ihre moralische Entwicklung, ihre ästhetische Entwicklung , ihre biographische Entwicklung, d.h. nach Georg Herbert Mead (1863 – 1931) „Das aktive Subjekt interagiert mit einer gleichermaßen aktiven Umwelt.“
3. Sachverhalte, die wir nicht kennen, aber gerne kennen würden
Man kennt nicht den Antrieb für die menschliche Entwicklung; es sind meist geplante Maßnahmen, die Entwicklungsschritte bewirken können.
Man weiß nicht wie Kreativität oder „etwas wirklich Neues“ im Denken entsteht.(z.B. Charlotte Bühlers Tochter/Uhr/Ta,ta)
1) Sachverhalte die wir kennen (Feldmann)
1) Die menschliche Entwicklung vollzieht sich für viele Bereiche stufenförmig,
d.h. in deutlich voneinander unterscheidbaren Folgen
bzw. in deutlich voneinander abgrenzbaren Denkmustern
2) (z.B. in der moralischen Entwicklung ist eine Stufe,
d.h. ein Denkmuster,
in deren Mittelpunkt die Vorstellung
„Wie du mir, so ich dir“ steht.)
3) Jede (aufeinanderfolgende) Stufe wird durch ein zusammenhängendes, in sich stimmiges Muster gekennzeichnet.
4) Die Entwicklung vollzieht sich nicht in einer konstanten,
also gleichbleibenden Rate;
es gibt Abschnitte schnelleren oder langsameren Fortschreitens.
5) Entwicklung formt ein Netz im sinne der ganzheitlichen Entwicklung, wobei die einzelnen Stricke unabhängig bleiben, sofern sie nicht ausdrücklich miteinander in Beziehung gesetzt werden.
d.h. in deutlich voneinander unterscheidbaren Folgen
bzw. in deutlich voneinander abgrenzbaren Denkmustern
2) (z.B. in der moralischen Entwicklung ist eine Stufe,
d.h. ein Denkmuster,
in deren Mittelpunkt die Vorstellung
„Wie du mir, so ich dir“ steht.)
3) Jede (aufeinanderfolgende) Stufe wird durch ein zusammenhängendes, in sich stimmiges Muster gekennzeichnet.
4) Die Entwicklung vollzieht sich nicht in einer konstanten,
also gleichbleibenden Rate;
es gibt Abschnitte schnelleren oder langsameren Fortschreitens.
5) Entwicklung formt ein Netz im sinne der ganzheitlichen Entwicklung, wobei die einzelnen Stricke unabhängig bleiben, sofern sie nicht ausdrücklich miteinander in Beziehung gesetzt werden.
2) Sachverahlte, die wir wahrscheinlich kennen
+1) Übergänge von Stufe zu Stufe sind geordnet,
ein Wechselspiel von Stabilität und Instabilität führt zu
einem immer neuen Gleichgewicht;
2) nach Piaget – hat diesen Vorgang als das Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation bezeichnet;
d. h. als Abfolge von stufenbewahrenden und stufenverändernden Transformationen.
3) Subjekte werden selbst tätig,
konstruieren eigentätig ihre Denkentwicklung,
ihre moralische Entwicklung,
ihre ästhetische Entwicklung,
ihre biographische Entwicklung,
d.h. nach Georg Herbert Mead (1863 – 1931)
„Das aktive Subjekt interagiert mit einer gleichermaßen aktiven Umwelt.“++
ein Wechselspiel von Stabilität und Instabilität führt zu
einem immer neuen Gleichgewicht;
2) nach Piaget – hat diesen Vorgang als das Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation bezeichnet;
d. h. als Abfolge von stufenbewahrenden und stufenverändernden Transformationen.
3) Subjekte werden selbst tätig,
konstruieren eigentätig ihre Denkentwicklung,
ihre moralische Entwicklung,
ihre ästhetische Entwicklung,
ihre biographische Entwicklung,
d.h. nach Georg Herbert Mead (1863 – 1931)
„Das aktive Subjekt interagiert mit einer gleichermaßen aktiven Umwelt.“++
Entwicklung ist Ziel der Erziehung:
3. Sachverhalte, die wir nicht kennen, aber gerne kennen würden
3. Sachverhalte, die wir nicht kennen, aber gerne kennen würden
Man kennt nicht den Antrieb für die menschliche Entwicklung;
es sind meist geplante Maßnahmen,
die Entwicklungsschritte bewirken können.
Man weiß nicht wie Kreativität oder
„etwas wirklich Neues“
im Denken entsteht.
(z.B. Charlotte Bühlers Tochter/Uhr/Ta,ta (Zusammenhang Laut/Ding))
Flashcard set info:
Author: CoboCards-User
Main topic: Bildungswissenschaften
Topic: Fachbegriffe aus 33040
School / Univ.: FernUniversität in Hagen
City: Hagen
Published: 07.06.2013
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